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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 150

1852 - Koblenz : Bädeker
Iso Die heilige Allianz. Der zweite Pariser Friede. im gefährlichsten Augenblicke Blücher auf dem Schlachtfelde eintraf und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg entschied. Unauf- haltsam verfolgten die Preußen das in gänzlicher Auflösung fliehende französische Heer unter beständigen siegreichen Gefechten bis nach Pa- ris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zum zweiten Male zu Gun- sten seines Sohnes der Krone entsagt hatte. Mit dem Plane sich nach Amerika einzufchiffen, ging er, als die Preußen ihn (in Mal- maison) gefangen nehmen wollten, nach Rochefort, konnte jedoch nicht auslaufen, ohne englischen Schiffen zu begegnen und vertraute sich der Großmuth der englischen Regierung an, die ihn zufolge einer Bestimmung der Verbündeten als Kriegsgefangenen nach St. Helena abführen ließ, wo er nach beinahe 6jährigen Leiden am 5. Mai 1821 starb. Die Verbündeten rückten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo die beiden Kaiser und der König von Preußen durch den heiligen Bund (26. September), dem später fast alle europäischen Mächte bei- traten, sich verpflichteten einander bei jeder Gelegenheit Hülfe und Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion ihre Völker zu regieren. Der zweite Pariser Friede (20. November) bestätigte die Beschlüsse des Wiener Kongresses und beschränkte Frank- reich auf die Grenzen von 1790, es mußte zwei Grenzfestungen im N. (Philippeville und Marienburg) an die Niederlande, Saarlouis an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestnng ward, an Baiern, den westlichen Theil Savoyens an Sardinien abtreten, 700 Millio- nen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstwerke und lite- rarischen Schätze zurückgeben und ein Heer der Verbündeten von 150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten, deren Zurückziehung jedoch schon 1818 ans dem Monarchen-Congresse zu Aachen be- schlossen ward. §. 35. Deutschland ein Staatenbund. Der europäische Fürstencongreß schuf durch die Bundesacte vom 8. Juni 1815 „zur Bewahrung der Unabhängigkeit und Unverletz- lichkeit der einzelnen Bundesstaaten und zur Erhaltung der äußern und innern Sicherheit Deutschlands" den unauflöslichen deutschen Bund, bestehend ans folgenden 34 unabhängigen Staaten und 4 freien Städten:

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 190

1852 - Koblenz : Bädeker
1810 Napoleon, von Josephine geschieden, heirathet Maria Louise, Erzherzogin von Oesterreich. 1810—22 Hardenberg, Staatskanzler in Preußen, bewirkt eine Um- gestaltung der Verwaltung. 1810 — 13 Größte Ausdehnung des französischen Kaiserreichs. 1812 Napoleon's Feldzug gegen Rußland. 1813 Der große Freiheitskampf der Verbündeten gegen Napoleon. 1813 Aufruf Friedrich Wilhelm's Ilk. an sein Volk und Heer. Landwehr und Landsturm in Preußen. Napoleon besiegt die Preußen und Russen bei Großgörfchen oder Lützen, dann bei Bauzeit und Wurschen. Waffenstillstand. Oe- sterreichs Theilnahme. Napoleon siegt noch bei Dresden, dagegen seine Feldherren geschlagen: Oudinot bei Großbee- ren von Büloiv, Macdonald bei Wahlstatt von Blücher, Vandamme bei Culm, Ney bei Dennewitz. Entschei- dung in der großen Völkerschlacht bei Leip- zig. Kampf bei Hanau. 1814 Einfall der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Na- poleon's Absetzung und Abreise nach Elba. 1815 Napoleon's Rückkehr und Herrschaft während der 100 Tage. — Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napo- leon. Blücher bei Ligny geschlagen, Ney kämpft ohne Erfolg bei Quatrebras. Wellington und Blücher ent- scheiden den Krieg bei Waterloo. Zweite Abdankung Napoleon's. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. — Der zweite Pariser Friede. (1817) Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche zu einer evangelischen. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räu- mung Frankreichs. 1820 Schlußacte des deutschen Bundes. 1823 Provinziallandtage in Preußen eingeführt. 1830—31 Unruhen in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Kassel, Han- nover. 1834 Der deutsche Zollverein. 1835-48 Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich. 1837 Trennung Hannovers von England. 1840 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1847 Vereinigter Landtag in Preußen.

3. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 75

1876 - Leipzig : Bädeker
Wilhelm I. Der deutsch-französische Krieg. §. 16. <0 19. Jan.) fein Einhalt geschehen. Daher erschien Jules Favre, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, im deutschen Hauptquartier zu Versailles, und schloß mit dem deutschen Bundeskanzler, Graf Bismarck, einen Waffenstillstand (auf drei Wochen) ab (28. Jan.), demzufolge den deutschen Truppen die sämmtlichen?yorts um ^aris^eingeräumt, die Linientruppen, Marinesoldaten und Mobilgarden in Paris aber entwaffnet wurden. Ganz ohne Erfolg war der Versuch, mit einem Theile der französischen Flotte (7 Panzerschiffen) die deutsche Küste an der Nord- und Ostsee zu bedrohen und in Verbindung mit Dänemark Preußen zu nöthigen, eine bedeutende Armee im Norden aufzustellen, um die Landung eines französischen Heeres abzuwehren. Die Thätigkeit der Flotte beschränkte sich auf die Blocade der deutschen Handelshäfen und die Wegnahme vereinzelter deutscher Handelsschiffe. Bei Ablauf des (inzwischen verlängerten) Waffenstillstandes wurden zwischen dem von einer (nach dem Wahlgesetze von 1s4s berufenen) Nationalversammlung in Bordeaux zum „Chef der Executiv-Gewalt der französischen Republik" ernannten ehemaligen Minister Thiers und dem Grafen Bismarck die Friedenspräliminarien dahin verabredet, daß Frankreich Elsaß ohne Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz (263 Dm. mit V/2 Mill. Einwohner) an das erneuerte deutsche Reich (s. unten) abtreten und 5 Milliarden Francs Kriegskosten in 3 Jahren zahlen sollte. Die Nationalversammlung in Bordeaux genehmigte mit überwiegender Stimmenmehrheit diese Bestimmungen (1. März), die auch die Grundlagen des zu Frankfurt am Main (10. Mai) abgeschlossenen Definitivfriedens bildeten. Nur ein kleiner Theil des deutschen Heeres (etwa 30,000 M.) war, zur Beschleunigung der Ratification der Friedenspräliminarien durch die National-Versammlung, am 1. März in den westlichen Theil von Paris eingerückt, hatte dasselbe aber schon am 3. März, nach erfolgter Ratification, wieder verlassen. c. Die Erneuerung des deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwürde. Der kriegerischen Einigung von Nord- und Süddeutschland folgte noch während des glorreichen Feldzuges die politische Einigung, so daß Napoleon durch diesen frevelhaften Krieg gerade das zur Reife brachte, was er hatte verhindern wollen. Gemäß besonderer Verträge mit den vier süddeutschen Staaten (von denen sich Baiern wichtige Particularrechte vorbehielt) ward der Norddeutsche Bund zu

4. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 68

1876 - Leipzig : Bädeker
68 Wilhelm I. Norddeutscher Bund. §. 16. durch eine Reihe nur während der Nacht unterbrochener Gefechte aus ihrer Stellung hinter der Tauber bis gegen Würzburg hin und hatte schon ein heftiges Feuer gegen die Feste Marienberg eröffnet, als die aus Böhmen eintreffende Nachricht von dem (yi Wifntaftm-g.) abgeschlossenen Waffenstillstände den Krieg auch aus dem westlichen Schauplatze beendete. Bei den einzelnen Friedensschlüssen mit den süddeutschen Staaten verloren Baiern und Hessen-Darmstadt kleine Gebietstheile auf der rechten Mainseite an Preußen, alle aber mußten ein (Anfangs geheim gehaltenes) Schutz- und Trutzbündniß mit Preußen eingehen und Hessen-Darmstadt außerdem zugeben, daß die Provinz Oberhessen dem Norddeutschen Bunde beitrete und die bisherige Bundesfestung Mainz ausschließlich von preußischen Truppen besetzt werde. Durch die Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, der freien Stadt Frankfurt nebst Gebiet, der ehemaligen Landgrafschaft Hesseu-Homburg, sowie der kleinen baierischen und barm stäbtischen Gebiete erhielt der preußische Staat nicht nur eine bebeuteube Erweiterung (von 1306 □ Meilen mit 41/* Mill. Einwohnern), fonbern auch einen ununterbrochenen Zusammenhang feiner östlichen mit den westlichen Provinzen und für feine Marine mehrere Häsen theils an der Ostsee, theils an der Norbfee, wo bisher der Kriegshafen am Jahbebnfen ein isolirt vorgeschobener Punkt gewesen war. Dazu übernahm Preußen die diplomatische und miti-tairische Leitung von ganz Norbbeutschlanb durch die Constitnirung des Neriiiiewelcher die sämmtlichen 21 Staaten des nördlichen und mittlern Deutschlands nebst der Provinz Oberhessen umfaßte. Ein aus birecten Wahlen mit allgemeinem Stimmrechte heroorgegangener (conftituirenber) Reichstag (1867) genehmigte den ihm vorgelegten Entwurf einer Verfassung des Norbbettffchen Bnnbes mit geringen Mobificationen. Der deutsch-französische Krieg 1870—1871. Napoleon Iii., welcher von den übrigen Großmächten England» zum Verbünbeten gewonnen, Rußland, durch den Krimkrieg, Oesterreich durch die Eroberung der Lombarbei (für das Königreich Italien) geschwächt hatte, war im Kriege Preußens gegen Oesterreich (1866) neutral geblieben, in der sichern Voraussetzung, daß die kleinste der Großmächte ihrem mächtigern Gegner unterliegen ober daß beibe Gegner sich wechselseitig erschöpfen würden. Die unerwarteten Erfolge *) Der deutsch - französische Krieg 1870—71, redigirt von der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Großen Generalstabes.

5. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 69

1876 - Leipzig : Bädeker
Wilhelm I. Der deutsch-französische Krieg. §. 16. 69 Preußens in jenem Kriege veranlaßten ihn aber nicht nnr zur Einmischung in die diplomatischen Verhandlungen über den Frieden (s. S. 67), sondern auch zur Forderung einer Kompensation für die, ohne Frankreichs Zustimmung erfolgte, Erweiterung Preußens, durch Abtretung einer deutschen Bundesfestung (Mainz, später Luxemburg). Auch versuchte er, Preußen zu einer Allianz mit Frankreich zu verlocken, derzufolge Preußen für die Ausdehnung des Norddeutschen Bundes auf Süddeutschlaud (ohne Oesterreich) die Franzosen in der Eroberung des neutralen Belgiens unterstützen sollte. Preußen gab, um den Frieden zu erhalten, sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber alle übrigen Anträge Frankreichs zurück. Deshalb drängte die (sog. chauvinistische) Kriegspartei (Ollivier und Herzog von Gramont) in Frankreich den Kaiser Napoleon zum Entschlüsse, wenn nicht mit Hülfe Preußens, dann durch Kampf gegen Preußen die Grenzen Frankreichs (bis zum Niederrheine) zu erweitern und den Norddeutschen Bund vor seiner Erstarkung zu einem allgemeinen Deutschen Bunde aufzulösen. Einen Vorwand zum Kriege fand man in der (von den constituirenden Cortes in Madrid) dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen angebotenen Thronfolge in Spanien, und als dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Erbprinzen auf die Kandidatur schnell beseitigt war, verlangte der französische Botschafter (Graf Benedetti), im Aufträge seines Kaisers, von dem (im Bade Ems weilenden) Könige Wilhelm mit äußerster Zudringlichkeit das schriftliche Versprechen, niemals seine Einwilligung zu jener spanischen Thron -Kandidatur geben zu wollen, falls dieselbe erneuert werden sollte. In Folge der eben so entschiedenen als würdevollen Abweisung dieser auf Demüthigung Preußens berechneten Forderung ward von dem französischen Ministerium in Uebereinstimmung mit der (von der Kriegspartei beherrschten) Kammer der Krieg gegen Preußen mit überstürzender Eile beschlossen (15. Juli). Sofort erhob sich nicht nur der Norddeutsche Bund, sondern, nach Baierns Vorgang, auch Süddeutschland, auf dessen Neutralität Napoleon gerechnet hatte (eben so wie auf den Abfall der jüngst von Preußen annectirten Länder), zur gemeinsamen Vertheidigung der nationalen Ehre und Unabhängigkeit. König Wilhelm von Preußen übernahm den Oberbefehl über die gefammten (innerhalb 10 Tagen mobil gemachten) Streitkräfte Deutschlands und erneuerte für diesen Krieg den Orden vom eisernen Kreuze. Die übrigen europäischen Großmächte nahmen eine abwartende Stellung ein.

6. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 81

1876 - Leipzig : Bädeker
Zeittafel. 81 Ney bei Dennewitz. Entscheidung in der großen Völkerschlacht bei Leipzig. Kampf bei Hanau. 1814 Einrücken der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Erster Pariser Friede. Congreß zu Wien. 1815 Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napoleon. Blücher bei Ligny geschlagen. Wellington und Blücher entscheiden den Krieg bei Waterloo. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. Der zweite Pariser Friede. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räumung Frankreichs. Stiftung der Universität Bonn. 1823 Die Provinziallandtage eingeführt. 1834 Der deutsche Zollverein. 840—1861 Friedrich Wilhelm Iv. 1847 Erster vereinigter Landtag in Preußen. 1848 Preußische Nationalversammlung. Erster Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1849 Die Aufstände in Sachsen, der Pfalz, Baden mit preußischen Truppen unterdrückt. — Die beiden Fürsteuthümer Hohenzollern an Preußen. 1850 Vollendung der preußischen Verfassung. 1858 Der Prinz von Preußen übernimmt die Regentschaft. 1861 Wilhelm I. Reorganisation des Heeres. 1864 Zweiter Krieg mit Dänemark wegen Schleswig-Holsteins. 1866 Der deutsche Krieg. Sieg bei Königgrätz. Friede zu Prag. Erweiterung und Abrundung des preußischen Gebietes durch Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt a. M. u. s. w. 1867 Constituirung des Norddeutschen Bundes. 870—1871 Der deutsch-französische Krieg. 87 0 Aug. 4.—6. Siege bei Weißenburg und Wörth über Mac Mahon, bei Spicheren über Frossard. „ 14.—18. Drei Siege bei Metz über Bazaine (bei Eolombey-Nouilly, bei Mars-la-Tour, bei Gravelotte). „ 30. Sieg über Mac Mahon bei Beaumont. Sept. 1. Sieg über Mac Mahon bei Sedan. Napoleon gefangen. „ 19. (—28. Jan.) Einschließung von Paris. (Bombardement der Forts seit 27. December, der Stadt seit 5. Januar). „ 27. Kapitulation von Straßburg. £)ct. 27. Kapitulation von Metz. Die ganze Bazaine'sche Armee kriegsgefangen. Nov. 27. Erster Sieg über die Nordanuee bei Amiens. „ 28. Sieg über die Loire-Armee bei Beanne la Rolande.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 44

1906 - Langensalza : Gressler
44 Tür; Suleimcm, des weiten Rückwegs gedenkend, brach auf und zog nach Ungarn zurück. Tie ungarische Krone gab er dem Za-polya als türkischem Vasallen. Dieser behauptete sich als König bis zu seinem Tode (1540); dann erst ging die Krone an Ferdinand über. Sie ist seitdem beim Hause Österreich gebieben. Während so der Kampf uni die Krone Ungarns im Osten tobte, kämpften die Heere Karls in Italien gegen Franz I. von Frankreich und den Papst Clemens, der den französischen König sofort nach seiner Freilassung von seinem Eide losgesprochen hatte. Karl, der ein treuer Sohn der Kirche war. kämpfte nur höchst ungern gegen das Oberhaupt derselben. Aber was hals es? Während er in Deutschland gar zu geiit die Reformation unterdrückt hätte, mußte er es zulasseu daß seine Truppen, denen er gewöhnlich keinen Sold bezahlen konnte, gegen Rom marschierten, die Stadt einnahmen und plünderten und den Papst gefangen nahmen. Er wurde erst wieder freigelassen, als er ein hohes Lösegeld bezahlt hatte. $)ät wechselndem Glücke kämpften dann in Norditalien die deutschen Landsknechte gegen die französischen, bis die Kräfte beider Gegner erschöpft waren. Im Jahre 1529 schlossen sie zum zweitenmal Frieden. Franz gab seine Ansprüche auf Italien auf, behielt aber Burgund, für das er au Karl zwei Millionen Kronen zu zahlen versprach. In demselben Jahre fand in Speier ein für die Reformation sehr wichtiger Reichstag statt. Ter Kaiser, der jetzt dem Papste gern gefällig sein wollte, forderte durch seine Beauftragte, daß die Be-schlüffe des erste» Reichtages zu Speier, die den Fürsten und Reichs-ständen in Sachen der Religion vollefreiheit ließen, aufgehoben würden, und die katholische Reichstagsmehrheit setzte einen Beschluß durch, daß die, welche beim Wormser Edikt bisher geblieben, auch fernerhin mit ihren Untertanen dabei beharren sollten, daß die anderen Stände wenigstens jeder weiteren Neuerung sich enthalten, die M e £ g o 11 e s t> i e n st e nicht mehr abgetan, noch jemand irgendwo n in Hören der M esse verhindert, auch Untertanen eines Standes nirgends von einem anderen Stand gegen jenen in Schutz genommen

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 305

1906 - Langensalza : Gressler
305 wieder den Krieg. Alle drei sielen nun über die schwedischen Provinzen her, und waren die braven Schweden nicht so tapfer gewesen, so hätte Karl jetzt sein ganzes Land verloren. Karl saß indessen ruhig in seinem Lager bei Bender und entwarf Riesenpläne, von denen kein einziger ausgeführt wurde. Vergebens ließ der Reichsrat ihn bitten zurückzukommen. Seine Lage wurde von Tag zu Tag schwieriger. Zu seinen drei Feinden gesellten sich noch drei: Preußen, England und Holland. Alle seine Mühe, den Sultan zu einem neuen Kriege gegen Rußland zu bewegen, war vergeblich. Xagegeit widerstand Achmet allen Aufforderungen des Zaren, ihn auszuliefern. Endlich bot Peter fünf Millionen für den König. Toch Achmet antwortete, Peter sei durch nichts in der Welt imstande, ihn zu einem so großen Verbrechen gegen die Gastfreundschaft zu bewegen. Zuletzt aber ließ Achmet Karl merken, sein langer Aufenthalt fei ihm lästig, er möge doch endlich an die Abreise denken. Aber Karl war so erbittert auf ihn, daß er alle ihm erwiesene Gastsreuudschast vergaß und gerade ihm zum Ärger bleiben wollte. Endlich drohte man ihm mit Gewalt, und da Karl immer hartnäckiger wurde und sich mit seiner Handvoll Schweden — es waren 196 Mann — in Verteidigungsstand setzte, befahl der Sultan dem vustuf Pascha, sich Karls tot oder lebendig zu bemächtigen. Mit Tränen in den Augen zog der Pascha die Janitscharen zusammen. Die Kanonen donnerten; seine Verschauzuugen wurden erstiegen. Ta be-ichloß Karl, sich in seinem hölzernen Hanse bis aufs äußerste zu ver-tetdigen. Er hieb sich durch 40 Janitscharen, die ihn umringten, bis zur Haustür durch. Hier raffte er einige Soldaten, 50 an der Zahl, zusammen, trieb die Janitscharen, die sein Haus schon plünderten, heraus und verrammelte es. Er wehrte sich sieben stunden lang. Eine Menge toter und verwundeter Türken lag schon umher. Ta gelang es den Janitscharen endlich, das Tach in 33raud zu setzen. Nun erst, als schon die brennenden Sparren aus den König herabfielen, entschloß er sich, das Haus zu ver-1 asten. Vsn der einen Hand eine Pistole, in der andern den Tegen, brach er heraus, um sich nach einem benachbarten Hause zu flüchten, verwickelte sich aber mit den Sporen und fiel zu Boden. Meisterwerke. Bd. Ix. Nösselt. Weltgeschichte Iii. ‘>n

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 382

1906 - Langensalza : Gressler
382 welchem England so viele Ziege erfocht und Eroberungen machte, daß es seit der Zeit übermächtiger zur See wurde als je vorher. An den Erfolgen dieses Krieges hatte einer der berühmtesten englischen Minister, der ältere Pitt, später zum Lord Ehatam ernannt, durch kräftige und weise Leitung einen bedeutenden Anteil. In dem zu Paris geschlossenen Frieden mußte Frankreich an England Kanada und Neufundland abtreten und allen Ansprüchen auf deu Ohio entsagen. So oorteilhaft auch dieser Krieg für England ausgefallen war, so hatte er doch diesem Lande große Summen gekostet, und die hohe Lchuldenmasse war dadurch vermehrt worden. Dies nahm es zum Vorwande, zu verlangen, daß seine Kolonien in Amerika, um derentwillen doch eigentlich der Krieg geführt war, die Kosten ihrer Verteidigung und Verwaltung selbst aufbrächten. Dabei vergaßen die Engländer (Lord Granville), welch großen Gewinn sie aus der Handlung mit ihren amerikanischen Kolonien zogen. Diese würden auch der Forderung sich wohl unterworfen haben, hätte nicht England die unweifeften Maßregeln dazu ergriffen und ihnen willkürliche Abgaben aufgelegt. Die ersten Abgaben, die England den Amerikanern 1764 auffegte, wurden, obgleich mit Murren, ertragen; als aber 1765 eine Verordnung erschien, daß alle kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen in Amerika auf Stempel-pavier geschrieben werden müßten (d i e S te m p e l a kt e,) entstand eine allgemeine Unzufriedenheit; denn täglich kamen bei diesen Handel-Treibenden Leuten dergleichen Verschreibungen vor. Man druckte diese Verordnung auf Papier mit schwarzem Rande, darüber einen Totenkops, und mit der Inschrift: „Torheit Englands und Untergang Amerikas!" wurde sie in den Straßen von New-Aork ausgerufen. Aber dabei blieb es nicht. Der Widerstand gegen diese verhaßte Maßregel zeigte sich in allen Ständen. An dem Tage, wo die Akte eingeführt werden sollte, wurde in mehreren Städten, wie zu einem Leichenbegängnisse, mit den Glocken geläutet und in einer Stadt wurde gar ein förmlicher Leichenzug gehalten. Voran schritten zwei Männer mit gedämpften Trommeln; dann kam ein Sarg, auf welchem mit großen Buchstaben das Wort Freiheit

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 226

1906 - Langensalza : Gressler
226 bürg noch deutsch. Die Rheinpfalz wurde dem Sohne Friedrichs V. zurückgegeben und für ihn eine achte Kurwürde errichtet, die Oberpfalz dagegen an den Kurfürsten von Bayern abgetreten. Die Schweiz und die Niederlande wurden als unabhängige Republiken anerkannt. In ganz Deutschland atmete man auf, als endlich die Friedensglocken in allen Orten erklangen. Glücklich waren vor allem die Landbewohner, die nun nach langer, langer Zeit wieder hoffen durften, die Früchte ihrer Arbeit selbst genießen zu können, glücklich auch die Stäbter, die früher in beständiger Angst vor Einquartierungen und Kriegskontributionen leben mußten. Nur einer stimmte nicht in den allgemeinen Jubel mit ein: der Papst. Er erließ eine Bulle, in der er sagte, daß er aus apostolischer Machtvollkommenheit diesen Frieden verdamme, vernichte und aufhebe. Kurz vorher hatte Papst Urban Vii. die berüchtigte Gründonnerstagsbulle erneuert (sie wird an jedem Gründonnerstag öffentlich verlesen), worin er alle Lutheraner, Calvinisten und Zwinglianer verfluchte, desgleichen alle ihre Beschützer und alle, welche ihm nicht Gehorsam leisteten. 27. Einstuh des Krieaes auf das deutsche Volk. Der dreißigjährige Krieg übte in verschiedener Hinsicht einen unheilvollen Einfluß auf unser Volksleben aus. Das zeigte sich zunächst im Soldatenleben. Die Heere wurden nach wie vor zur Zeit der Reformation angeworben; da aber ein viel höherer Sold bezahlt wurde als früher und sich dazu die Zahl der Mannschaften stets vermehrte, waren bald auch die reichsten Fürsten nicht mehr imstande, ihren Truppen den versprochenen Sold auszuzahlen. So kam der unglückselige Grundsatz zur Geltung, daß sich die Truppen selbst ernähren müßten. Durch hohe Kriegskontributionen suchten die Feldherren und Obersten den Sold für ihre Truppen einzutreiben, und gelang ihnen das nicht, so gestatteten sie den Soldaten zu rauben und zu plündern. Hatten zunächst die Wallensteinfchen
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