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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 88

1911 - Bamberg : Buchner
88 Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr, Mais, Chinarinde, Kakao, Vanille, Farbhölzer. Es zeichnet sich besonders noch durch seinen Reichtum an edlen Metallen und Edelsteinen aus. Aus dem Tierreiche sind ihm eigen: Bison, Waschbär, Zibetkatze, Lama, Faultier, Ameisenbär, Kolibri, Kondor, Truthahn und Klapperschlange. Das Eigentümliche der amerikanischen Tierwelt besteht namentlich in der Größe und Menge der Rep- tilien und in der Farbenpracht der Vögel und Insekten. — Durch Europäer wurden nach Amerika verpflanzt: alle europäischen Haustiere, ferner: Getreide, Zuckerrohr, Kaffee, Reis, der Weinstock, Hopfen und viele Gemüse- und Obstarten. E. Die Ureinwohner sind die Indianer, von braunroter Farbe, welche in viele Stämme zerfallen und nur noch das Innere von Amerika und einzelne Landstriche im äußersten Westen bewohnen. Außer diesen gibt es noch viele Neger, die ehemals durch den Sklavenhandel aus Afrika einge- führt wurden. Nuumehr ist die Sklaverei abgeschafft. Die Mehrzahl der Bewohner bilden die eingewanderten Europäer. F. Staatliches und Städte, a) Nordamerika. 1. Dänisches Nordamerika oder Grönland. Nur die Süd- und West- küste sind kolonisiert. Dort wird hauptsächlich Herings- und Seehundsfang betrieben. Doch zeitigt der Sommer an der Westküste Kartoffeln und einige Gemüse. Das Nordende Grönlands ist unbekannt. Die Eskimos werden für das Christentum gewonnen. 2. Das Britische Nordamerika ist ein ungeheures Gebiet (9 Mill. qkm) voll großer Seen und Flüsse. Das Land besitzt einen großen Reichtum an Pelztieren; außerdem gibt es als Nahrungsquellen: Fischfang, Waldwirtschaft, Viehzucht und Handel. Die Hauptstadt Kanadas, dessen Verwaltung von einem englischen Generalgouverneur geleitet wird, ist Ottawa, mit überwiegend englischer Bevölkerung. Montreal (Möntreal), 270000 Einw., Haupthandelsplatz und Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs. Quebec (Kwibef), Hafenstadt am Lorenzstrom in sehr schöner Lage. — Zu Britifch-Nordamerika gehören noch: Nen-Brannfchweig, Neu-Schottland, Neufundland und Labrador. 3. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika bestehen aus 45 repu- blikanischen Staaten, 5 Territorien und 1 Distrikt. Sie umfassen 9450000 qkm, sind also fast so groß wie Europa. Die Einwohnerzahl beträgt 80 Mill. — In diesen Ländern, 1497 entdeckt, bestanden seit 1607 englische Nieder- lassnngen. Im Jahre 1776 aber erklärten sich die damaligen 13 Staaten für unabhängig von England und erkämpften bis zum Jahre 1783 ihre Frei- heit. Die Begründer derselben sind Washington und Franklin. — Eng- länder und Deuts che bilden die Hauptstämme der Bevölkerung. In dem großen westlichen Gebiete leben noch als Jägervölker freie Indianer. Mit dem blühendsten Ackerbau (Baumwolle, Reis und Getreide) verbindet sich

2. Erdkunde - S. 21

1911 - Bamberg : Buchner
21 Der Böhmerwald und der Bayerische Wald haben auf den südlichen Abhängen Getreide-, Obst, und Flachsbau. Im allgemeinen ist aber der Boden uuwirtsam und erzeugt vornehmlich nur Hafer und Kartoffeln. Im Gebirge blühen Waldwirtschaft und Holzverarbeitung. Man verfertigt Streichhölzchen, Siebränder, Holzschuhe und Riemenböden. Die folgenden Erwerbsarten sind an das Vorkommen bestimmter Mineralien ge- bunden. Der Quarz wird zu Glas verarbeitet, der Schwefelkies zu Eisen- Vitriol, der Ton zu Töpferwaren, der Graphit zu Schmelztieg eln. Im oberen Teile der Hochebene (dem Alpenvorland) ist der Acker- bau wenig lohnend, desto mehr in den tieferen Lagen der Flußtäler. Um Memmingen und in der Holledau (zwischen Ingolstadt und Landshut) blüht der Hopfenbau, am Bodensee der Obst- und Weinbau. Im Alpeuvorlande (bis etwa zur Breitenlage des Auerberges und Peißenberges und des Südendes des Chiemsees) bilden Waldwirtschaft, Rindviehzucht und Milchwirtschaft die ersten Erwerbsquellen. Im Donautale blüht der Getreidebau, namentlich in der bayerischen Kornkammer zwischen Straubing und Passau. Bedeuteuder Hopseubau findet sich um Abensberg. Die Rindviehzncht steht am besten um die Mündungsgebiete von Isar, Vils und Inn; ebenso blüht dort die Pferde- zucht. Die Oberpfälzische Hochebene hat Getreide- und Kartofselb au und neben der Rinder - auch bedeutende Schweinezucht. Im Wörnihgebiete blühen Getreidebau und Viehzucht, namentlich Gänsezucht. Die Moore an den Flüssen und Seen Südbayerns liefern ungeheure Mengen von Torf. Das Großgewerbe oder die Industrie hat sich in den Städten mit bedeutender Wasserkraft am besten entwickelt. Kempten, Augsburg und München sind durch ihre Baumwoll- und Wollspinnereien, ihre Webereien, Brauereieu und Ma- schinenwerkstät teu ganz hervorragend. Memmingen und Nörd- l in gen liefern Wollwaren, Füsseu hat Seil er waren, Kaufbeuren Ba umw oll zeug. Im ganzen Algäu gibt es mechanische Werk- stätten. Pfronten und Nesselwang liefern vortreffliche mathema- tische I n st r u m e u t e. 4. Biuuenhaudel, Ein- und Ausfuhr und Verkehrswesen. Der Handel besorgt den Austausch der überschüssigen und die Einfuhr der fehlenden Waren. Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich Getreide, Mehl, Vieh, Butter, Käse, Hopfen, Bier, Glas, Eisen-, Baumwoll-, Woll- und Leinenwaren. Gegenstände der Einfuhr sind: Kaffee. Zucker, Reis, Gewürze, Obst, Wein, ^abak; Baumwolle, Wolle, Seide; Steinkohlen. Die erste Handels- stadt, namentlich für Getreide und Vieh, ist München. Bedentend ist seit Jahrhunderten auch Augsburg. Von Kempten an» werden die Erzeugnisse des Algäus versendet. Lind an und Nördlingen haben starken Ge-

3. Erdkunde - S. 33

1911 - Bamberg : Buchner
33 b) Die Pfalz. Bödengestalt. Am Rhein entlang breitet sich zwischen Basel und Mainz die Oberrheinische Tiefebene aus. Ihr bayerischer Teil wird im Westen begrenzt von der Hardt; diese hat im Donnersberg (680 m) ihre höchste Erhöhung; im Osten ist der Rhein. Den südwestlichen Teil der Pfalz bildet ein wellenförmiges Hügelland, der Westrich. Bewässerung. Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthard in der Schweiz, durchströmt den Bodensee, wendet sich bei Basel nordwärts, fließt an der Ostgrenze der Pfalz vorüber und ergießt sich nach längerem Laufe in die Nordsee. Die Nebenflüsse, welche ihm aus der östlichen Pfalz zu- kommen, sind: die Lauter, die Queich, die Speyer und die Isenach. Die Nahe ist auf kurze Strecke Grenzfluß gegeu Preußen; sie nimmt den Glan auf und mündet bei Bingen in den Rhein. Die Blies durch- zieht den Westrich und geht bei Saargemünd in die Saar; diese läuft in die Mosel, den größten linksseitigen Nebenfluß des Rheins. Klima, Naturerzeugnisse und Erwerbsverhältnisse. Die Tiefebene hat ein fehr mildes Klima und ausreichende Niederschläge. Sie liefert vor allem Getreide. An den Bergabhängen, namentlich zwischen Neustadt und Dürkheim, ge-- deihen treffliche Weine; eßbare Kastanien, Stein- und Kernobst gibt es in Menge, ebenso Gemüse und Sämereien. In sandreichem Boden erzielt man reichlich Tabak. Die Steinbrüche an der Hardt liesern gute Sandsteine. Der Westrich hat mehr Regen und Schnee und eine geringere Wärme als die Ebene. Der Boden ist nur mäßig ergiebig. Doch baut man in den geschützteren Tälern und Niederungen noch viel Obst und Getreide, so im Queich- und Glantale vortreffliche Kirschen, bei Landstuhl süße Kastanien. Das B er gl and ist, namentlich gegen Norden zu, rauh und auf Waldwirtschaft, Steiubrecherei und Bergbau angewiesen. Es gibt gute Sandsteine und treffliche Tonerde. Bei St. Ingbert und Bexbach gewinnt man Eisenerze und Steinkohlen. In der Ebene und in den Tälern und Niederungen treibt man Rinder- und Pferdezucht. Die meisten Städte der Pfalz blühen infolge ihres regen Gewerbefleißes rasch auf. Das trifft vornehmlich auf Ludwigshafen, Kaiserslautern, Zweibrückeu und Pirmasens zu. Farben, Baumwollwaren, Maschinen, Lederwaren und Zucker sind die wichtigsten Erzeugnisse der Industrie. Es gibt im Gebiete zahlreiche Land- und Stadtbevölkerung und darum außer Ackerbaugebieten mehrere Gewerbebezirke. Das führt zum gegenseitigen Austausch der Erzeuguisse. Daneben wird ein reger Handelsverkehr mit anderen Ländern gepflegt. Man führt ein: Weizen, Dinkel und Roggen, Salz, Kolonialwaren, Baumwolle, Häute, Metalle und Steinkohlen. Offinger u. Engelbrechts Inbegriff usw. Erdkunde. 28. Anfl. 3

4. Erdkunde - S. 35

1911 - Bamberg : Buchner
35 Der Staat Bayern. I. Klima, Produkte, Industrie und Handel. Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern, dagegen in den Tälern der Donau, des Mains, des Rheins und am Boden- see mild und angenehm. Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen. Aus dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine, Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bieuen. Das Pflanzenreich liefert: alle Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel- franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf, vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und in Mittelfranken; Wein am Main und Rhein; alle Gattungen Obst; Küchen- und Arzneigewächse; Holz in Überfluß. Das Mineralreich bietet: Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por- zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen gewonnen zu: Reichenhall, Rosenheim und Dürkheim. Berchtesgaden hat reichhaltige Lager von Steinsalz. Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind: Kissingen und Brückenau in Unterfranken; Wnnfiedel, Steben in Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosenheim und Sulz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz; Kr um back, Füssen und Wemding in Schwaben. Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse derselben sind: Tuch, Leinwand, Baumwollstoffe, Glas- und Holz- arbeiten; gesuchte Metallwaren, namentlich aus Stahl und Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist auch das bayerische Bier. Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be- günstigt. Die wichtigsten Fabrik, und Handelsstädte sind: München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Kaiserslautern und Ludwigshafen. Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel sind die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns. Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches. 1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen in Bayern, Schwaben und Franken. 2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr katholischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner zählt man etwa 80 000 Israeliten. 3»

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 170

1863 - Essen : Bädeker
170 Geschlecht hat ebenfalls einen schlanken Wuchs, und eine sehr weiße Hautfarbe zeichnet die Mädchen in Norddeutschland und die Groß- städterinnen aus. Die gewöhnlichsten Nahrungsmittel in Deutschland sind Roggen- (Schwarz-) Brod, in Westphalen Pumpernickel genannt, und Weizen- (Weiß-)Brod — Kartoffeln, besonders in den Gebirgsgegenden, wo man sie täglich genießt und sie auf die mannigfaltigste Weise wohlschmeckend zu bereiten weiß — Fleisch und Fische mehr in Norddeutschland als in Süddeutschland — Mehlspeisen und Gemüse mehr in Schwaben, Baiern und Österreich als im Norden — Kaffee, seit 100 Jahren all- gemein verbreitet und bei den niedern Ständen oft die Stelle der Mahlzeit vertretend — Bier, am meisten in Norddeutschland, in Sachsen und Baiern — Wein mehr im Süden als im Norden, Obstwein in den Maingegenden am stärksten verbreitet, Branntwein mehr im nördlichen Deutschland — Milch vorzugsweise in den Alpenländern — Thee an den Küsten der Nordsee. Sehr verbreitet ist auch das Rauchen und Schnupfen des Tabaks; allein das Kauen des- selben gilt für gemein und findet sich nur bei der geringsten Volksklasse. Eine allgemeine Nationaltracht haben die Deutschen nicht. Die ewig wechselnde, oft lächerliche Mode regiert besonders in den Städten um so mehr, je größer sie sind, indem die höheren Volksklassen zu- meist den Modegesetzen gehorchen, welche Paris vorschreibt. Man findet bei den Deutschen alle Arten von menschlichen Woh- nungen, von den elendesten Hütten bis zu den prächtigsten Palästen. Die Dörfer in Süddeutschland, besonders in den Rheingegenden, zeigen viele im städtischen Geschmacke erbaute Häuser, gepflasterte Straßen, und übertreffen oft an Bauart und Einwohnerzahl die Landstädte Nord- deutschlands. Die Ackersleute wohnen aber gewöhnlich auf einzeln liegenden Höfen, deren mehrere zusammen einen Weiler ausmachen. Ganze Striche solcher Weiler, mit ihren Gärten, Äckern, Wiesen — mit ihren die einzelnen Höfe umgebenden Eschen, Linden, Ulmen — mit ihren Obstbäumen, welche oft kleine Wäldchen bilden und dem ermüdeten Landmann Schatten, so wie seinem Hause Schutz gegen die Stürme gewähren — haben oft das Ansehen eines Parkes, aus dem hier und da die Spitze eines Kirchthurmes freundlich hervorsieht. Die armseligsten Wohnungen der Landleute trifft man aber im Osnabrück'schen und in einem Theil von Ostfriesland, die oft nur aus Rasen oder Torf aufgeführt und mit ein paar Sparren und Stroh bedeckt sind, so daß der Reisende oft im Zweifel ist, ob er eine menschliche Wohnung oder einen Viehstall erblickt. Was endlich das Volk der Deutschen in Hinsicht seiner Geistes- bildung anbelangt, so können wir kühn behaupten, daß kein Volk die Deutschen an geistiger Bildung übertrifft; denn nirgends ist mehr für Volksunterricht und Volksbildung geschehen, als in Deutschland. Von Charakter gilt der Deutsche für ehrlich, bieder, fleißig, ausdauernd und besonnen. Von deutscher Treue und Tapfer-

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 315

1863 - Essen : Bädeker
315 <ils alle diese, sind Englands außereuropäische Besitzungen; denn außerdem, daß es die Herrschaft auf allen Meeren erobert, und das reiche Indien unterworfen, besitzt es Colonien in Südafrika, Nord- und Südamerika und Australien. So stehen mehr als 130,000 Millionen Menschen in fremden Erdtheilen unter Europas Herrschaft. — Und wie Europa einst die christliche Religion und mit ihr Gesittung und Bildung von Asien her erhalten hat; so scheint es jetzt dazu berufen, Gesittung und Bildung, Kunst und Gewerbfleiß nach allen Erdtheilen zu verbreiten. Wiederholangsfragen! — Zeichnen und Beschreiben! — B. Die übrigen Erdtheile. 23. Asien. Ihr seht auf der Karte, daß der große Erdtheil Asien an drei Seiten vom Meere umgeben ist: da im Norden vom Eismeer, dort im Osten vom großen, stillen Ocean, und hier im Süden vom indischen Ocean; der mittlere und nördliche Theil aber grenzt in Westen an Europa, und der südliche hängt nur durch die Landenge Hon Suez mit Afrika zusammen. Mit Einschluß der Inseln, welche allein 82,000 Quadratmeilen enthalten, hat Asien einen Flächenraum von 800,000 Quadratmeilen. Da der nördliche Theil Asiens an das nördliche Eismeer und der südliche bis gegen den Äquator reicht, so findet man hier die kältesten und wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Während Nordasien (Sibirien) eine unwirthbare, rauhe, traurige Wildniß bildet, welche eben, wasserarm And unbeschreiblich kalt ist, und nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt; und während Mittelasien aus den höchsten Gebirgen (der Himalaya ist 26,000 Fuß hoch) und ungeheuer großen Sand wüsten und Steppen besteht: bringt Südasien nicht bloß alle Produkte Europas hervor, von denen so viele vor Jahrhunderten in unsern Erdtheil verpflanzt worden sind, sondern trägt überhaupt Alles, was des Menschen Herz erfreuen kann. Da prangen immergrüne undurchdringliche Waldungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Kokos- und Sago« palme, der Brodbaum, der Zimmet-, Äuskat- und Gewürz- nelkenbaum, Kampfer, Pfeffer-, Ebenholzbäume, Reiß, Zucker, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Far- bstoffe, z. B. der Indigo, welcher aus den Blättern der in In- dien wachsenden Indigopflanze bereitet wird. Außer den gewöhnlichen Produkten, an welchen das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant, den härtesten, durchsichtigsten und theuersten Edelstein, Rubine rc., so wie im Uralgebirge viel Gold, Platina, Silber und den Magnetstein.

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 137

1853 - Essen : Bädeker
137 Bereitung des Flachses nicht leicht ist, so herrscht doch gewöhnlich große Fröhlichkeit dabei, freilich bisweilen anch Leichtsinn, indem man bei dem Dörren mit dem Feuer nicht vorsichtig umgeht. Es sind schon ganze Ortschaften dadurch in Feuersnoth gekommen. So groß die Ähnlichkeit in der Behandlung des Hanfes und Flach- ses ist, so ungleich sind die Pflanzen selbst. An dem Hanf ist alles größer und gröber, mannshohe Stengel, dickere, runde Samenkörner, widriger Geruch, unschöne Blüthe; an dem Flachs ist dies alles anders. Dennoch erträgt der letztere mehr Kalte und kommt in geringerem Bo- den fort. Der beste Lein kommt aus Rußland, der beste Hanf aus Italien. Übrigens läßt sich aus Br en un esse ln noch feinere Lein- wand bereiten, als aus Flachs. Wäre es nur nicht zu mühsam! 71. Die Kartoffel. Bei der Kartoffel können wir auf unserer Wanderung durch das Pflanzenreich unmöglich vorübergehen, ohne sie ein wenig näher anzu- schauen. Die armen Irländer von 1816 könnten euch ein Liedlein singen von dem Werthe derselben; denn in diesem Jahre allein starben ihrer Hunderttausende den Hungertod, weil die Kartoffel, wie in ganz Europa, besonders in ihrem Lande, mißrathen und krank geworden war. Auch unsere deutschen Brüder, die armen Weber in Schlesien, könnten euch noch manches davon erzählen, was es heißt, eine Kartoffel haben und nicht haben. Und ich wette, es hat schon mancher unter euch ein schief Gesicht gezogen, wenn die Frau Mama nichts weiter als ein Schüßlein mit Kartoffeln auf den Tisch setzte und noch dazu recht dank- bar zu oben sagte: „Gesegn' es Gott!" Wem der Fall mit dem sauren Gesicht noch einmal begegnen sollte, der denke nur an die hun- derttausend Irländer! — Dreifach gesegnet sei der noch in seinem Grabe, welcher die Kartoffel zuerst aus dem nördlichen Amerika nach Europa brachte, mag es nun Franz Drake im 16. Jahrhundert oder ein anderer gewesen sein; denn genau ist's nicht bekannt. Wie die Kartoffel mit Wurzel, Stengel, Blatt und Blüthe aus- sieht, das wißt ihr alle; vielleicht aber hat mancher von euch die uns nährende Kartoffel für die Früchte des Gewächses gehalten, während die doch michts weiter als jene gelblich grünen Äpfelchen sind, welche sich gegen den Herbst aus der Blüthe entwickeln. An der Kartoffel- blume werdet ihr bisher wohl nicht viel Schönheit gefunden haben, und doch hat sie einst der unglückliche König Ludwig Xvi. von Frank- reich im Knopfloche und seine Gemahlin auf dem Hute getragen, wie es auch in neuester Zeit die Königin von Griechenland that, die aus dem Oldenburger Lande stammt, wo man auch die Kartoffeln recht gut kennt. Das haben diese Großen der Erde aber gethan, um die Kar- toffelpflanze bei ihren Völkern erst in Aufnahme zu bringen, aus keinem andern Grunde, und das nenn' ich doch schön! Die Blüthe besitzt

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 175

1853 - Essen : Bädeker
175 Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft; Dort in der fremden Welt stehst du.allein, Ein schwaches Rohr, das jeder Sturm zerknickt. 2. Das deutsche Volk. In Hinsicht der körperlichen Beschaffenheit weichen die Deutschen nach den einzelnen Landstrichen stark von einander ab. Rauhere oder mildere Luft, Nahrung, Lebensweise, selbst Bildung und Kleidung tragen zu dieser Abweichung bei. Im allgemeinen bemerkt inan an den Männern einen hohen, schlanken Wuchs. Das Gesicht ist oval, die Hautfarbe weiß, und Haare und Augen heller im Norden, als im Süden. In Norddeutschland findet man meist blaue und hell- graue, in Süddeutschland vorherrschend dunkelgraue und dunkelbraune Augen. Das weibliche Geschlecht hat ebenfalls einen schlanken Wuchs, und eine sehr weiße Hautfarbe zeichnet die Mädchen in Norddeutsch- land und die Großstädterinnen aus. Die gewöhnlichsten Nahrungsmittel in Deutschland sind Rog- genbrod, in Süddeutschland weißer als in Norddeutschland, wo beson- ders in Westphalen das unter dem Namen Pumpernickel bekannte Brod zu Hause ist; Kartoffeln, besonders in den Gebirgsgegenden, wo man sie täglich genießt und sie auf die mannigfaltigste Weise wohl- schmeckend zu bereiten weiß; Fleisch und Fische mehr in Norddeutsch- land als in Süddeutschland, Mehlspeisen und Gemüse inehr in Schwa- den, Baiern und Österreich als im Norden; Kaffee, seit 100 Jahren allgemein verbreitet und bei den niedern Ständen oft die Stelle der Mahlzeiten vertretend; Bier, am meisten in Norddeutschland, in Sachsen und Baiern; Wein mehr iin Süden als im Norden, Obstwein in den Maingegenden am stärksten verbreitet, Branntwein mehr im nördlichen Deutschland; Milch vorzugsweise in den Alpenländern; Thee an den Küsten der Nordsee. Sehr verbreitet ist auch das Rauchen und Schnu- pfen des Tabaks,- allein das Kauen desselben gilt für gemein und findet sich nur bei der geringsten Volksklasse. Eine allgemeine Nationaltracht haben die Deutscheil nicht. Die ewig wechselnde, oft lächerliche Mode, regiert besonders in den Städten um so mehr, je größer sie sind, indem die höheren Volksklassen den Modegesetzen gehorchen, welche Paris vorschreibt. Man findet bei den Deutschen alle Arten von menschlichen Woh- nungen, von den elendesten Hütten bis zu den prächtigsten Palästen. Die Dörfer in Süddeutschland, besonders in den Rheingegenden, zeigen viele im städtischen Geschmacke erbaute Häuser, gepflasterte Straßen und übertreffen oft an Bauart und. Einwohnerzahl die Landstädte Nord- deutschlands. Die Ackersleute wohnen aber gewöhnlich auf einzeln lie- genden Höfen, deren mehrere zusammen einen Weiler ausmachen. Ganze Striche solcher Weiler, mit ihren Gärten, Äckern, Wiesen — mit ihren die einzelnen Höfe umgebenden Eschen, Linden, Ulmen — mit ihren

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 289

1853 - Essen : Bädeker
289 erfreuen kann. Da prangen immergrüne undurchdringliche Wal- dungen mit riesenhaften Bäumen; es wachsen hier die Cocos- und Sagopalme, der Brodbaum, der Zimmet-, Muskat- und Gewürznelkenbaum, Pfeffer, Ebenholzbäume, Reiß, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzneikräuter und Farbestofse, z. B. der Indigo, welcher aus den Blättern der in Indien wach- senden Indigopflanze bereitet wird. Außer den gewöhnlichen Pro- dukten, woran das Mineralreich in Asien sehr reich ist, liefert dieses auch in Indien den Diamant, den härtesten, durchsichtigsten und theu- ersten Edelstein, so wie im Uralgebirge viel Gold, Platina und Silber und den Magnetsiein. Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Hausthieren Europas, von denen viele ans Asien stam- men, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdtheilen eigenthüm- lich sind. Da weiden in den fruchtbaren Ebenen Ostindiens die riesigen Elephanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauern Tiger und Löwen aus ihre Beute; in den großen Strömen haus't das ungeheure Krocodill; in den Waldungen halten sieh Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Brillenschlange und die — zwar nicht giftige — 40 bis 50 Fuß lange und mannes- dicke Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt; Affen und die mit dem herrlichsten Gefieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau und der Paradiesvogel die schönsten sind, haben ihre Wohnungen in den Gipfeln der Bäume genommen und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist alles öde und todt; nur der Strauß und einzelne Tiger und Lö- wen durchstreifen dieselben, und wo Wege hindurchgehen, erblickt man von Zeit zu Zeit Karavanenzüge mit Kameelen, welche die un- entbehrlichsten Hausthiere in diesen Einöden sind und von den Einge- bornen selber die „Schiffe der Wüste" genannt werden; die Step- pen werden nur zur Zeit des Frühlings und während des Pflanzen- wuchses von Thieren belebt. Da erblickt man auf den Hochflächen wilde Esel, muthiger und größer als unsere zahmen, unter schnellfüßi- gen Gazellen und starken Büffeln. In den wilden Hochgebirgen lebt das Moschusthier, was nirgends sonst auf der Erde gesunden wird. Die Bewohner Asiens betragen — nach Übrigens nicht ganz sichern Angaben — etwa 650 Millionen und zerfallen in 3 große Klassen: 1. Wilde Völker, welche von der Jagd, oder vom Fisch- fang leben und meist in Nordasien (Sibirien) vorkommen — 2. Nomaden oder Hirtenvölker, die einfache, patriarchalische Sit- ten haben, meist in Mittelasien — und 3. gesittete Völker, welche Staaten bilden, Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben und also auf einer höhern Stufe der Bildung stehen. Harster»' Lesebuch für Oberkl. .n

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 304

1853 - Essen : Bädeker
304 südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter ge- gen die südliche Spitze Hottentotten und Raffern. Zerstreut un- ter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wis- senschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulier, und ein noch größerer Astronom, Namens Ba- maker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr 'Neigung haben sie zur Vieh wirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Scha- fen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikani- schen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen gewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kaineele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika über- haupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsen fruchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Ol, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wild- heit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden können; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäl- dern auf Beute, Hyänen durchstreifen die Fluren; in den großen Flüs- sen hausen das riesige Krocodill und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Gazellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schöngezeichneten Giraffen und bunten Zebras grasen in den Thä- lern; Dromedare oder einhöckerige Kamele sind gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer forffchaffen, wo auch die Strauße bisweilen heerdenweise sich blicken
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