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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 106

1849 - Münster : Coppenrath
106 Neuerung und sagten: „der Kriegessold sei eine Last für das Volk; die alten Soldaten, welche unentgeldlich gedient hätten, würden es nicht zugeben, daß man die neuen auf ihre Kosten bezahle." Als aber die Patricier zur Besoldung der Soldaten sich selbst große Steuern ausiegten, und die reichen Plebejer ih- rem Beispiele folgten, so hörte das Murren auf, und der Krieg begann. In diesem Kriege unternahmen die Römer zum ersten Male eine förmliche Belagerung in großartiger Weise, und setzten diese Belagerung auch den Winter über fort. Zu dem Zwecke wurden Zelte zu Winterquartieren erbauet. Ein Damm mit hölzernen Wänden wurde vor den Mauern von Veji aufgeführt, und auf demselben Sturmdächer errichtet. Allein die Vejer vertheidigten sich tapfer, und der Krieg zog sich sehr in die Länge. Nach manchen harten Unfällen ernannten endlich die Römer im zehnten Jahre der Belagerung den M. Furius E'amillus zum Dictator, und seitdem wurde der Krieg mit größerer Kraft und glücklicherem Erfolge geführt. Mit einer großen Streitmacht griff er zuerst die Bundesgenossen der Vejer, die Falisker und Capenater, an und schlug sie entscheideud. Dann rückte er vor Veji selbst und betrieb die Belagerung mit großem Eifer. Er ließ einen unterirdischen Gang unter der Mauer her graben, welcher in das Innere der Burg führen sollte. Tag und Nacht, ohne Unterlaß, wurde hieran gearbeitet; man wußte, daß Veji's Untergang nahe sei. Selbst der Glaube an Weissa- gungen und Vorbedeutungen war hierbei von Einfluß für die Römer. Ein gefangen genommener etruseischer Seher hatte nämlich in Rom vor dem Senate erklärt: „die Schicksalsbücher von Veji lehrten, so lange der Albanersee überströme, werde Veji unüberwindlich sein; wenn sein Wasser das Meer erreiche, werde Rom untergehen." Inmitten des Krieges begannen nun die Römer mit Beihülfe ihrer latinischen Bundesgenossen und etruseischer Werkmeister die überströmende Flut des Sees durch einen dreitau- sendsiebenhundert Fuß langen, sechs Fuß hohen und viertehalb Fuß breiten Abzugökanal (emissarwis) einzudämmen. Jetzt hielt man die Einnahme der Stadt für gewiß, und als auch bereits die Mine bis unter die Burg fortgeführt war, ließ der Dictator beim Senate anfragen, wie es mit der Beute gehalten werden sollte. Es wurde beschlossen, diese unter das Heer und alle diejenigen, welche

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 222

1849 - Münster : Coppenrath
222 den Ufern der Nord-- und Ostsee, die, durch Hunger oder Über- schwemmung gezwungen, zu Hunderttausenden mit Weib und Kind die Heimath verließen und neue Wohnsitze suchten. Wie ein dichtes, schwarzes Gewölk — so sagen die Alten selbst — zogen die nordischen Stämme, Schwüle und Furcht verbreitend, einher, bis sich die Wolken in feurige Blitze entluden, die selbst das Ca- pitol zu treffen droheten. Erst fielen sie in Gallien und Spa- nien ein und schlugen alle gegen sie ausgesandten Consuln; dann näherten sie sich in zwei getrennten Haufen Italien selbst. Ganz Rom gerieth hierüber in Schrecken. Auch die heiligen Schilde des Mars, heißt es, bewegten sich von selbst und verkündeten dadurch einen gewaltigen Krieg. Jetzt zum erstenmal bewarb sich Keiner aus den adeligen oder reichen Familien um die Consul- würde. Marius allein galt für den Mann, der Rettung bringen konnte, und er wurde, obwohl abwesend, zum Consul ernannt. Der düstere Mann von Arpinum nahm, stolz im Bewußtsein seines Werthes, das ihm übertragene Amt an und zog mit sei- nem Heere zu dem gefahrvollen Kampfe aus. An der Rhone traf er zuerst die Teutonen und die mit denselben verbündeten Ambronen und schlug ihnen gegenüber ein verschanztes Lager auf. Da kamen die fremden Männer in wildem Ungestüm vor die Wälle des Lagers, neckten und höhnten das römische Heer und forderten es trotzig zum Kampfe heraus. Die Gebirge umher und die Ufer des Stromes hallten wieder von ihrem Kriegesge- schrei. Aber Marius ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Er hielt sich lange ruhig iu seinem wohlbefestigten Lager, um seine Krieger erst an den entsetzlichen Anblick der wilden Männer und an ihre furchtbare Stimme zu gewöhnen. Und wenn er eine günstige Gelegenheit ersah, daß ein kleiner Haufen der Feinde allein war, so that er schnell einen Ausfall auf sie mit Gewalt und Überzahl, damit die Seinen nur erst im Kleinen siegen lernten. Solches Zaudern ermüdete die streitlustigen Deut- schen. Als diese sahen, daß er ihre Herausforderung zur Schlacht nicht annahm, brachen sie endlich auf und zogen an seinem La- ger vorbei, des Weges nach Italien. Den römischen Soldaten riefen sie noch mit beißendem Spotte zu: „Ob sie etwas nach Rom an ihre Weiber zu bestellen hätten?" Marius folgte ihnen zur Seite nach, sich immer auf den Höhen haltend, damit sie ihn nicht

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 265

1849 - Münster : Coppenrath
205 Minen, nein, durch alle Maschinen einer förmlichen Belagerung suche Cäsar den Staat zu stürzen. Es ward immer wahrschein- licher, daß Sulla's Prophezeiung an ihm in Erfüllung gehen werde. Das Volk erhob seinen Liebling von Stufe zu Stufe. Im Jahre 63 übertrug es ihm das Oberpontificat, im Jahre 62 die Prätur, und für das folgende Jahr die Verwaltung der Provinz Lufitanien. Der reiche Crassus mußte als Bürge cin- schreiten, damit seine Gläubiger ihm nur verstatteten, Rom zu verlassen; denn er verschuldete ihnen 830 Talente. Auf der Reise dahin sprach er mitten in den Alpen zu seiner Umgebung das Wort: er wolle lieber in einem Alpendorfe der erste, als in Rom der zweite sein. In tapfern Kämpfen gegen die Lusita- nier, die er bis an die Küste des Oceans verfolgte, erneuerte und steigerte er seinen Kriegesruhm. Überdies brachte er ein ungeheueres Vermögen mit nach Rom zurück, wodurch er sei- nen Bewerbungen um das Consulat verstärkten Nachdruck geben konnte. Jetzt strebte er nach dem Confuíate und verband sich des- halb auf das engste mit dem mächtigen Pompejus. Wegen der erlittenen Demüthigung grollte dieser dem Senate und der ganzen Aristokratie; jvon dem neuen Cónsul konnte er die Be- stätigung seiner in Asien getroffenen. Einrichtungen erwarten. Zugleich söhnte Cäsar den unruhigen, über jedes Verdienst eifer- süchtigen Crassus mit dem Pompejus aus, indem er sie auf die Vortheile aufmerksam machte, die ihre Zwietracht ihren Feinden, ihre Eintracht ihren Freunden gewähren müßte, und wie sie, wenn sie alle drei ihre Macht und ihren Einfluß vereinigten, über die Republik nach Gefallen verfügen, ihren Anhängern ge- fällig, ihren Widersachern fürchterlich werden könnten. Cäsar's Vorschlag fand ihren Beifall; und die drei Männer gingen im Jahre 60 eine geheime Verbindung oder vielmehr Verschwörung ein, worin sie sich eidlich verpflichteten, sich gegenseitig in ihren Zwecken und Unternehmungen zu unterstützen und den Staat nach ihrer eigenen Willkür zu regieren '). Dieser „Bund der Klug- heit mit dem Ruhme und Reichthume, durch welchen der Eine ') Societatem cum utroque iniit, ne quid ageretur in república, quod displicuisset ulli e tribus. Suet. Caesar c. 19.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 268

1849 - Münster : Coppenrath
268 werbe5) Obgleich Cieero nicht genannt war, so war doch der Antrag offenbar gegen ihn gerichtet, weil er nur auf einen Se- natobeschluß hin die Verurtheilung der Gefährten des Catilina vorgenommen hatte Bei diesem neuen Ungewitter, welches im Anzuge war, verlor Cieero alleu Muth, alle Besonnenheit. Er- legte Trauerkleider an und ging mit seinen Freunden bittend und flehend bei dem Volke umher. Allein Clodius hielt an der Spitze seiner bewaffneten Rot- ten Alles in Schrecken und wagte sogar den Senat zu umlagern. Vergebens wandte sich Cieero unter Bitten und Thränen an Pompejus, zu dessen Ruhm und Größe er durch seine Bered- samkeit so vieles beigetragen hatte. Da entschloß er sich, der Gefahr durch freiwillige Entfernung auszuweichen, und verließ, kleinmüthig und verzagt, in der Stille der Nacht unter dem Schutze seiner Freunde die Stadt (1 April 58). Alle Guten trauerten um ihn Clodius indeß verfolgte seinen Triumph. Er ließ das Verbannungsurtheil in der schärfsten Form bestätigen; und nun wurde das Haus des Verbannten niedergerissen, zwei seiner Landhäuser geplündert und zerstört, ja sogar seine Gattin und seine Kinder persönlichen Mißhandlungen ausgesetzt. Die Nachricht dieser Ereignisse brachte den Unglücklichen fast zur Verzweiflung. Er floh nach Thessaloniee und fand bei seinem Freunde, dem Quästor C. Planeius, einen sichern Aufenthalt Nun setzte Clodius, im Vertrauen aus die frevelhaften Rotten, die er stets um sich hatte, seiner Verwegenheit keine Grenzen mehr, und es trat fast eine vollständige Anarchie ein Mit un- beschränkter Willkür herrschte er auf dem Forum und in den Comitien, vertheilte Provinzen, nahm und gab Reiche und Kro- nen. Selbst Pompejus, der Mann, vor welchem noch jüngst drei Welttheile gezittert hatten, war jetzt nicht mehr sicher vor persönlichen Beschimpfungen und Nachstellungen von Seiten die- ses rasenden Demagogen. Auch Cäsar wandte sich endlich von ihm ab; und nun ermunterte Pompejus Cieero's Freunde, seine Zurückberufung zu bewirken. Schon am 1. Januar 57 wurde diese auf den Antrag des Consuls Lentulus im Senate beschlos- 5) Qui civem Romanum indemnatum interemisset, ei aqua et igni inte diceretur. Ib.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 302

1849 - Münster : Coppenrath
302 trieben eilte er, für dessen Größe so viele Tausende von Ta- pfern kämpften, kleinmüthig und verzagt, seiner verräterischen Gebieterin nach. Vier Stunden noch hielt sich die Flotte, und erst bei einbrechender Nacht ergab sie sich. Das Landheer, ge- treu und kampflustig, harrte sieben Tage lang der Ankunft des Triumvirs; aber er kam nicht. Da traten die Häupter, da traten endlich Alle, weil sie sich verlassen sahen, zu dem er- staunten Sieger über. Octavian folgte den Geflohenen nach Ägypten. Hier rü- stete sich Antonius noch einmal zur Gegenwehr und stellte seine Streitmacht vor den Thoren von Alerandria auf; aber mit Schrecken mußte er sehen, wie eine Schar nach der andern, wahrscheinlich auf Geheiß der Cleopatra, zum Sieger über- ging. Auch sie, die Treulose, verließ ihn jetzt. Sie verbarg sich in dem schwer zugänglichen Begräbnißgewölbe, das sie sich nach der Sitte ihrer Nation hatte erbauen lassen, und ließ das Gerücht ausstreuen, daß sie sich den Tod gegeben. Bei dieser Nachricht stürzte sich der Unglückliche, welcher nur für sie lebte, in sein eigenes Schwert. Aber während er in seinem Blute zuckend dalag, kam die neue Nachricht, Cleopatra lebe noch. Nun ließ er sich nach dem Gewölbe zu ihr hintragen und starb nach langen Zuckungen zu ihren Füßen. Als sie seiner entledigt war, hoffte sie, wie schon die beiden andern, so auch den dritten Herrn der Welt sich unterwerfen zu können und bot hiezu ihre letzten Reize auf. Allein Octavian, welcher einzig darnach strebte, die Pracht seines Triumphes durch jene berühmte Schön- heit zu vergrößern, blieb kalt gegen sie und ließ sie heimlich überwachen. Da sah die enttäuschte Königin den Tod für das geringste der Übel an, welche ihr bevorstehen konnten. Sie ließ sich in einein Korbe, heißt es, ein Paar giftige Schlangen bringen, die mit Früchten bedeckt waren, um die Wächter zu täu- tchen. Diese hielt sie sonder Grauen an ihre Brust und starb an ihren giftigen Bissen. Ägypten ward jetzt (30) römische Provinz. Nach dem Tode des Antonius, des letzten Nebenbuhlers, stand Octavian als Alleinherrscher des Ungeheuern römischen Rei- ches. Dasselbe erstreckte sich über die drei damals bekannten Welt- theile hindurch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 313

1849 - Münster : Coppenrath
313 vermehrte sich die Zahl der Unzufriedenen. Da stand ein jun- ger Fürst aus dem Cherusker-Volke am Harze als Retter deutscher Freiheit auf. Es war Hermann, oder Arminius, wie ihn die Römer nannten, des Fürsten Siegmar Sohn. Er hatte früher, wie viele Deutsche, römische Kriegesdienste genom- men und war sogar mit dem Bürgerrechte und der Ritterwürde beschenkt worden. Doch nie neigte sich sein Sinn zu den Rö- mern. Mit vermehrtem Hasse kehrte er von Rom, wo er die Schwäche und Verworfenheit der stolzen Weltüberwinder kennen gelernt hatte, in seine Heimath zurück. Hier sah er mit In- grimm die Schmach seines Volkes und faßte den Entschluß, das- selbe zu befreien. Seinem wohlüberlegten Plane folgte rasche That. Um den Varus vom Rheine weg in das innere Deutsch- land zu locken, meldete man ihm Aufstand und Kriegeslärm von Völkern an der Weser. Die deutschen Volkshäupter, die Varus sich geneigt glaubte, die aber schon längst für Hermann's kühnen Plan gewonnen waren, riethen ihm, hinzuziehen und die Empö- rung zu dämpfen. Sie selbst versprachen ihm, mit ihren Völ- kern zu ihm zu stoßen, und beurlaubten sich. Der sorglose Va- rus ging in alle Schlingen, welche ihm gelegt worden. Sofort brach er mit drei Legionen dahin auf. Sein Weg führte durch die Wildnisse des Teutoburger-Waldes (im Paderborn- schenp Nirgends fand er gebahnten Weg, überall dichtverwach- senes undurchdringliches Gehölz. Heftig herabströmender Regen, schlüpfriger, sumpfiger Boden hemmte die Schritte seiner schwer bewaffneten Krieger. Fürchterliche Stürme brauseten in den Gipfeln der Bäume und vermehrten den Schrecken. Da verließ Hermann den Hinterhalt, aus welchem er die Bewegungen der Römer bisher beobachtet hatte. Auch die übrigen Fürsten lang- ten mit ihren Völkern an, und Varus wurde von allen Seiten umringt. Drei Tage und drei Nächte hindurch kämpfte der Überlistete mit seinen vor Hunger und Ermattung erschöpften Soldaten gegen Feind und Ungewitter an. Nirgends Hülfe, nirgends Rettung! Da stürzte er sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Seinem Beispiele folgten mehre Unterbefehlshaber. Nur wenige Römer entkamen, fast alle fielen als Opfer der Er- bitterung eines freien, schwer gereizten Volkes. Von den Ge- fangenen wurden mehre den vaterländischen Schutzgöttern ge-

7. Die alte Geschichte - S. 303

1872 - Münster : Coppenrath
303 male ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und G?pck, und das gerade in der kalten Herbstzeit, wo alles um so schrecklicher war, zumal fr die an die Gluth-sonne Afrikas und Spaniens gewohnten Krieger. Betroffen stand das Heer vor den Alpen. Sie zu der-1 steigen, schien unmglich. Nur Hannibal zagte nicht. Er ver-| sammelte seine Soldaten um sich und hielt an sie eine krftige, ermunternde Rede, die allen Unmuth entfernte. Sie fingen ge-troft an, mit ihm hinanzuklettern. Aber kaum waren sie etwas hher gekommen, da begann erst recht das Elend. Sie konnten auf den glatten Eismassen keinen festen Fu fassen; bald glitt der eine, bald der andere aus und strzte jhlings den Berg hinunter. Bald meinten sie, aus festen Boden zu treten; aber siehe, es ist nur leichter Schnee, oben der einer Felsenklippe zusammengefroren, unten der Abgrund, in welchen die Unglcklichen strzen. Dann fllt ein Elephant, dann rollt ein Wagen zurck und reit Alles hinter sich mit fort in's Verderben. 1 Dazu strzen die wilden Bewohner aus den Schluchten und Hhlen hervor und berfallen die mden Kletternden. Verzweiflung sah man auf allen Gesichtern. Hannibal sprach berall I seinen mden Soldaten Muth ein: Bald haben wir die Spitze erreicht, bergunter wird es besser gehen!" Nach tausend Mhseligkeiten hatten sie endlich diese erreicht und standen oben auf dem Cenis. Hier, in diesen luftigen Schneegefilden, lie er seine ausgehungerten und fast erstarrten Soldaten ausruhen. Von den eisigen Wolkenhhen hinab zeigte er ihnen in weiter 1 Ferne die sonnenhellen Fluren des schnen Italiens. Da be-kam das Heer frischen Muth und sing getrost an hinabzusteigen. Aber die Schwierigkeiten hierbei waren fast noch grer. Sie konnten sich auf dem glatten, abschssigen Boden gar nicht halten. Jeder Tritt war unsicher, war lebensgefhrlich. Jeden Augenblick sah man neues Unglck. Endlich, nach Verlauf von fnfzehn schrecklichen Tagen, hatten die bleichen Krieger die Ebene Italiens erreicht.

8. Die alte Geschichte - S. 362

1872 - Münster : Coppenrath
362 unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitterung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ver-mehrte sich die Zahl der Unzufriedenen. Da stand ein junger Fürst aus dem Cherusker-Volke am Harze als Netter deutscher Freiheit auf. Es war Hermann oder Arminlus, wie ihn die Rmer nannten, des Fürsten Siegmar Sohn. & hatte frher, wie mancher andere Deutsche, rmische Krieges-dienste genommen und war sogar mit dem Brgerrechte und der Ritterwrde beschenkt worden. Doch nie neigte sich sein Sinn zu den Rmern. Mit vermehrtem Hasse kehrte er von Rom, wo er die Schwche und Verworfenheit der stolzen Welt-berwinder kennen gelernt hatte, in seine Heimath zurck. H^r sah er mit Ingrimm die Schmach seines Volkes und fate den Entschlu, dasselbe zu befreien. Seinem wohl berlegten Plane folgte rasche That. Um Varus vom Rheine weg in das innere Deutschland zu locken, meldet man ihm Aufstand und Krieges" lrm von Vlkern an der Weser. Die deutschen Volkshupter, die Varus sich geneigt glaubt, die aber schon lngst fr He^ mann's khnen Plan gewonnen sind, rathen ihm, hinzuziehen und die Emprung zu dmpfen. Sie selbst versprechen ihm, mit ihren Vlkern zu ihm zu stoen, und beurlauben sich. Der sorglose Varus geht tu alle Schlingen, welche ihm gelegt wer-den. Er bricht mit drei Legionen, einem Heere mit den Hlfs" truppen von 40,000 Mann auf und dringt in den Tento-brg er Wald (im Lippe-Detmoldfchen). Nirgends findet er gebahnten Weg, berall dicht berwachsenes, undurchdringliches Gehlz. Heftig herabstrmender Regen, schlpfriger, sumpfiger Boden hemmten die Schritte seiner schwerbewaffneten Krieger-Frchterliche Strme brausen in den Gipfeln der Bume und vermehren den Schrecken. Da verlt Hermann den Hinter-halt, aus welchem er die Bewegungen der Rmer bisher beob-achtet hatte. Auch die brigen Fürsten langen mit ihren Vl-kern an; Varus wird von allen Seiten umringt! Drei Tage und drei Nchte kmpfte der Ueberlistete mit seinen vor Hnn* gor und Ermattung erschpften Soldaten gegen Feind und

9. Die alte Geschichte - S. 199

1872 - Münster : Coppenrath
199 Gegenwart Bittere Thrnen der seinen Leichtsinn. Sokrates war bald ganz der Mann seines Herzens. Mit ihm zog er m's Feld, mit ihm schlief er in dem nmlichen Zelte. In der I Schlacht bei Potida, in welcher Alcibiabes wie ein Lwe kmpfte, wurde er enblich verwunbet und sank zu Boden. Und als bte Spai tarier cur ihn losbrangen, sprang Sokrates mit Schild und Lanze herbei hielt bte Feinde zurck und rettete ihm das Leben. In der Schlacht bei Delium kam Sokrates selbst in Gefahr; die Feinde umringten ihn von allen Seiten. Da strzte sich Alcibiabes, unbekmmert um sein eigenes Leben, mitten in die Feinde und rettete seinen Lehrer aus dem Gedrnge. Leider waren seine verderblichen Jugenbfehler so tief eingewurzelt, ba sie nicht ganz konnten ausgerottet werben; er fiel wieberholt in dieselben zurck. Ein steter Wechsel des hchsten Glckes mit dem tiefsten Elenbe war die Folge davon. Bei seinem gewaltigen Triebe nach Auszeichnung und Ruhm war ihm nichts erwnschter, als Krieg. Daher suchte er diesen, als der athenische Feldherr Nicias im Jahre 421 mit den Spartanern Friebe geschlossen hatte, durch allerlei Rnke von neuem anzu-fachen. In biefer Zeit kamen Abgeorbnete der Stadt Egest auf Sicilien nach Athen und baten um Hlfe gegen das ber-mthige Syrakus, welches alle anderen Stbte der Insel zu unterjochen brohe. Nicias und andere Männer von Ansehen und Erfahrung riethen, dem Ansuchen der fremben Gesanbten nicht zu willfahren. Da aber trat Alcibiabes auf und fchilberte mit feuriger Beredsamkeit die Schnheit dieser Insel und die Leichtigkeit ihrer Eroberung. Der glnzende Vortrag des Red-ners entzckte das eitel Volk. Der Zug nach Sicilien ward beschlossen, er selbst mit zum Anfhrer ernannt. Zu keinem anderen Kriege wurden fo glnzende Zurstungen gemacht. Zug nach Sicilien (415413). Im Jahre 415 segelte das schnste Heer, welches je zu Athen gesehen worden war, unter der Anfhrung des Alcibiades, Nicias und Lamachus nach Sicilien, Anfangs ging hier Alles nach i

10. Die alte Geschichte - S. 177

1872 - Münster : Coppenrath
177 stand; von allen Seiten schickte man ihnen Wasser und Erde freiwillig entgegen. Wohin der Weg fhrte, Alles mute folgen, und die Heeresmassen wuchsen zum Unendlichen heran. In solchem Andrnge ungeheurer Noth' verzagten dennoch die Athener und Spartaner nicht. Damals lebte zu Athen Themistkles, der Mann, welchen als Jngling die mara-thonischen Siegeszeichen nicht schlafen lieen. Schon als Knabe oerrieth er auerordentliche Talente, so da seine Lehrer voll Bewunderung sagten: Themistkles ist geboren, um dereinst der Segen oder der Fluch seiner Vaterstadt zu werden." Einst spottete eine muntere Gesellschaft der ihn, weil er die Leier j nicht spielen konnte. Nun ja," erroiederte er stolz, singen und 'vielen kann ich nicht, aber eine kleine Stadt groß und berhmt zu machen, die Kunst, meine ich, zu verstehen." Furchtlos und feurig, wie er war, galt es ihm gleich, wen er angriff oder was er wagte; Freunde und Feinde sollten einzig seinem Willen dienen. Alle hielten die Niederlage der Barbaren bei Marathon fr das Ende des Krieges; nur Themistkles sah weiter in die Zukunft hinaus und betrachtete sie als den Ansang grerer Kmpfe, auf welche er sich selbst und seine Mitbrger zur Verteidigung von ganz Griechenland auf das Beste vor-bereitete. Auf feinen Rath bestimmten die Athener die Einknfte ihrer Bergwerke von Laurlurn zur Erbauung einer Flotte; durch eine Seemacht hoffte er zugleich seine Vaterstadt an die Spitze der griechischen Staaten zu bringen. Er verband Athen fest mit Sparta und lie diesem die Ehre der Oberanfhrung; er shnte uneinige Staaten mit einander aus und beseelte sie mit Muth, fr Freiheit und Vaterland Alles zu wagen. 54. Schlacht bei Thermopylii (480 vor Chr.). c e o n t b <i 5. Unterde kamen die Perser herangezogen, schwer und langsam, ohne Widerstand zu finden, bis zum Engpasse Thermo-pyl, der in das Herz von Griechenland fhrt. Hier, wo das Weiter' Weltgesch. I. 30. Aufl. 12
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