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1. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1901 - München [u.a.] : Franz
64 Der zweite Kreuzzug. — Friedrich I. König, der sich jedoch nur „Beschützer des heiligen Grabes" Gottfried nannte. Aber schon 1100 starb Gottfried, von dem fremdartigen t 1100. Klima und den ungewöhnlichen Anstrengungen aufgerieben. Sein Bruder Balduiu folgte ihm in der Herrschaft und war der erste, der sich den Titel „König von Jerusalem" beilegte. Dieses Königreich dehnte sich von der Grenze Ägyptens bis über das Euphratknie aus. Der zweite Kreuzzug 1147—1149. Vom Beginne seines Entstehens an war das Königreich Jerusalem den Angriffen seiner mohammedanischen Nachbarn ausgesetzt, die größere Gebiete desselben eroberten. Die Kunde davon riß das Abendland zu neuen Anstrengungen für Bernhard von die Sache des Kreuzes hiu. Der angesehene Abt Bernhard (ilütrüqiu'. Oon Clairvaux gewann zunächst den König Ludwig Vii. von Konrad Iii. Frankreich, darauf Konrad Iii. vou Deutscht and zu einem Luin lan“11"1*'15 neuen Äuge nach dem heiligen Land. Durch das Mißtrauen des byzantinischen Kaisers, die Treulosigkeit der griechischen Führer und die Unzuverlässigkeit der syrischen Christen fränkischer Abkunft gerieten die beiden Heere in große Bedrängnis. Unverrichteter Dinge kehrten Ludwig und Konrad mit den geringen Resten ihrer Heere in die Heimat zurück. Friedrich I. Barbarossa 1152—1190.x) Als Konrad Iii., der seit seiner Rückkehr aus dem Orient kränkelte, den Tod herannahen fühlte, empfahl er den Fürsten seinen Friedrichs I. Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, zum Nachfolger. Die den^^elfen^ Fürsten wühlten diesen um so lieber, als er bereits aus dem zweiten Kreuzzug Proben seiner Tüchtigkeit und früher schon Beweise seiner edlen Sinnesart gegeben. So hatte er sich besonders bemüht, das Verhältnis feindseliger Eisersucht, in dem die Hänser der Welfen und Hohenstaufen standen, durch aufrichtige Versöhnung und Freundschaft zu bessern. Dazu hatte er um so mehr Veranlassung, als seine Mutter eine Welfin und er der Jugendfreund des Herzogs Heinrich des Löwen war. Friedrich I. Friedrich I. Barbarossa, d. h. Rotbart, betrachtete es als und Italien, sein Hauptziel, die Herrschaft Deutschlands Über Italien, die fast schon erloschen war, wieder zu erneuern. Man hatte sich dort feit der Regierung Kourads Iii., der nie eine Romfahrt unter- 2) Bild: Fr. Barbarossa. Luchs, Kullurhistor. Wandtafeln. Nr. 15. 2) Heinrich der Schwarze. Friedrich._________ Heinrich der Stolze. Judith. Friedrich d. Einäugige. Konrad Iii. . 1 ., , 0.. Friedrich 1. Barbarossa, toeurnch der Lowe.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 102

1901 - München [u.a.] : Franz
102 Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. gebildetste und hochgeachtetste Land in Europa war, so 'verdankte es diese ruhmvolle Stellung in nicht geringem Maße seinen Städten. Die Städtebündnisse und die ständischen Kriege in Deutschland. Die wegen ihres Reichtums vom hohen und niederen Adel ^vielfach bedrohten R e i ch s st ä d t e hatten früher an den Trägern der -Krone (des. Albrecht J. und Ludwig dem Bayern) oft kräftigen Rückhalt gefunden. Seitdem das Königtum aber in Ohnmacht gesunken war, griffen die Städte wie die übrigen Reichsstünde zum Mittel der Selbsthilfe und schloffen Bündnisse zur Ausrecht: erhaltuug ihrer Selbständigkeit. Die Anfänge solcher Vereinigungen reichert bis ins Interregnum zurück, die größte Bedeutung erlangten sie jedoch in der Zeit der böhmisch-lützelbnrgischen Kaiser. Von den Stüdtebünden wurde weitaus der mächtigste die Die Hansa Raufst.1) Hervorgegangen aus Verträgen, durch welche sich deutsche Kaufleute im Ausland und niederdeutsche Städte untereinander seit dem 13. Jahrhundert zusammenschlossen, breitete sie sich schließlich über alle wichtigeren Städte Norddeut schland s aus. Ihr Oberhaupt war Lübeck, dessen Bürgermeister die Angelegenheiten des Bundes leitete, bei den H a n s a t a g e n, d. i. den Versammlungen ihrer Abgeordneten, den Vorsitz führte, in ihrem Namen mit Fürsten und fremden Staaten unterhandelte, Krieg erklärte und die Streitkräfte befehligte, Bündnisse und Frieden schloß. Denn wie die Hansa Heere rüstete, um die Straßen zu Land gegen Raubritter wie seiudliche Fürsten zu sichern, so war sie auch eine gefürchtete Seemacht, die skandinavische Könige bekriegte, ein- und absetzte. Durch solche Machtentfaltung trat die Hansa barbarischen Gebräuchen, wie dem Strandrecht, mit Erfolg entgegen, gründete Faktoreien, erwarb ihren Mitgliedern im ganzen Norden Europas die wichtigsten Vorrechte und beherrschte schließlich den gesamten Handel Rußlands, Skandinaviens und Englands. Sie hatte z. B. Niederlassungen in Brügge, London, Bergen, Nowgorod. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichte die Hansa um 1370; im 16. Jahrhundert verfiel sie, der dreißigjährige Krieg führte ihre Auflösung herbei. Der rheinische Von ähnlicher Einrichtung, wenn auch uicht von ^europäischer Städtebund Bedeutung, wie die Hansa, waren die binnenländischen Städtebünd-12ö4. msse, der rheinische Ttädtebnnd, der zur Aufrechterhaltung des Landfriedens im Todesjahr Konrads I V. 1254 geschlossen und dessen ‘) Bild : Gefangennahme des Seeräubers Klaus Störtebeker (— Sturzenbecher) durch die Hamburger. Lohmeyer Iii, 10.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Ii. 49 Kämpfen gegen die Wenden auch das Kriegführen aus Erfahrung 1. Romfahrt kennen. Im Alter von 15 Jahren zog er 996 zum erstenmal nach 996. Rom, erhob dort seinen Vetter Bruno zum Papste als den ersten Deutschen, der zu dieser Würde gelangte, und ließ sich von demselben znm Kaiser krönen. Während seiner zweiten Romfahrt starb sein Vetter Bruno, S. Romfahrt und Otto machte nun seinen Freund Gerbert, den gelehrtesten 998. Mann jener Zeit, zum Papste (999) '). Jetzt wollte er seinen Traum: „Erneuerung des ganzen römischen Kaisertums" verwirklichen, d. h. Rom sollte auf die Dauer die Hauptstadt des Reiches, der Sitz des Kaisers sein. Im Jahre 1000 kam Otto Iii. nach Aachen, wo er sich das Grab Karls d. Gr. öffnen ließ und nach dem Berichte einer Chronik die Leiche noch nnverwest gesunden haben soll. Wieder nach Italien zurückgekehrt, mußte er den Schmerz erleben, daß sich seine geliebten Römer gegen ihn empörten. Fieberkrank verließ er Rom und starb, von Kummer und Müh- 3. Romfahrt salen aufgerieben, nachdem er noch seine deutsche Umgebung gebeten, 1002. seinen Leichnam in Aachen beizusetzen.2) Heinrich Ii. der Heilige 1002—1024. Mit Otto Iii., der unvermählt gestorben war, erlosch die Linie Ottos des Großen. Die Krone kam an den einzigen noch lebenden Abkömmling des sächsischen Kaiserhauses, Herzog Heinrich von Bayern, Sohn Heinrichs des Zänkers und Urenkel Heinrichs 1. Um das königliche Ansehen gegen die widerspenstigen Fürsten ausrecht zu erhalten, stärkte er das geistliche Fürstentum, dessen Das geistliche Ansänge schon in die Regierung Ottos d. Gr. fallen. Fürstentum. ' Am meisten Schwierigkeiten bereiteten Heinrich Ii. gerade die Länder, die sich der größten Vorteile Vonseiten Ottos Iii. zu erfreuen gehabt hatten, Poleu und Italien. Otto hatte die polnische Kirche selbständig gestellt; kaum war er tot, so machte sich Polen auch Polen, politisch Von Deutschland unabhängig. Heinrich Ii. unternahm drei Kriegszüge gegen den Polenherzog, konnte von diesem aber nur Böhmen wieder zurückgewinnen. Ebenso viele Male zog er nach Italien und wurde 1014 in Rom zum Kaiser gekrönt. 3 Römerzüge. Er wie auch seine fromme Gemahlin Kunigunde waren der Kirche sehr ergeben und machten viele kirchliche Stiftungen, unter Kunigunde ') Wegen seiner Vertrautheit mit den Naturkräften vom späteren Mittel-alter als Zauberer aufgefaßt. *) Plateu: „Klagelied Kaiser Ottos Iii."

4. Geschichte des Mittelalters - S. 3

1901 - München [u.a.] : Franz
A. Das germanische Altertum 113 u,-375 n. Ehr. I. Germanien und die Germanen?) Das Land unserer Vorfahren wurde von den Römern Ger- Land. Manien genannt. Vor etwa zweitausend Jahren umfaßte es das ganze Gebiet, das sich von der oberen Donau bis zur, Nord- und Ostsee, vom Wasgenwald bis zur Weichsel erstreckt. Ähnlich dem heutigen Spreewalde, war damals der größte Teil unseres Vaterlandes von ausgedehnten Wäldern, Sümpfen und Mooren bedeckt; daher war sein Klima kälter als gegenwärtig, rauh und unwirtlich. Übrigens brachte es Getreide, Gemüse und unedles Obst hervor. Die Tierwelt wies mannigfaches Wild auf, so Ure oder Auerochsen, Wisente oder Büffel, Elentiere oder Elche und andere Hirscharten, Rehe, Bären, Eber, Wölfe, Füchse, Wildkatzen, Luchse u. s. w.; Pferd, Rind, Kleinvieh und Hund waren die wichtigsten Haustiere. Die Germanen, ein Volk der mittelländischen oder kaukasischen Volk. Menschenrasse, waren in grauer Urzeit von Osten her in das Herzland Europas gewandert, wo sie zunächst den Teil Norddeutschlands zwischen Weichsel und Elbe eingenommen haben?) Von da breiteten sie sich später einerseits über Skandinavien, andrerseits über den Westen und Süden unseres heutigen Vaterlandes aus. Unsere Vor- Körperliche fahren waren große und kräftig gebaute Menschen mit blauen Augen, Erscheinung, blonden Haaren und heller Hautfarbe. Ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus dem Fleisch der auf der Jagd erlegten Tiere, als Nahrung. Getränke diente Milch, Bier, ans Gerste hergestellt, und Met, aus wildem Honig bereitet. Linnen, das die Frauen webten, und Tier- Tracht, selle bildeten die Hauptbestandteile ihrer Kleidung, die für Männer und Frauen die gleiche war; nur trugen die letzteren häufiger leinene, ärmellose Gewänder. Den Hauptschmuck des Mannes bildeten seine *) Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 39. „Germanen." 2) H. Linggs Gedicht „Die Einwanderung der Germanen." 1*

5. Geschichte des Mittelalters - S. III

1901 - München [u.a.] : Franz
Vorwort. Der schöne Erfolg von Stöckcls „Lehrbuch der Geschichte sür Mittelschulen (d. i. für Kn aben-Mittelschnlen), wie er sich in der Zahl (6) der Auslagen im ersten Jahrzeheilt ausdrückt, veranlaßte den Herrn Verleger, den beiden Verfassern gegenüber den lebhaften Wnnsch nach Herausgabe eines ähnlichen „ L e h r b n ch e s f ü r h ö h e r e Mädchenschulen" zu äußern, das nach den gleichen, vom hohen Kgl. Staatsministerium bereits gebilligten ^ Grundsätzen zu bearbeiten sei. Wenn nun anch Zweck und Ausgaben des Geschichtsunterrichts in Bezug auf Geistes- und Herzensbildung für die männliche und weibliche Jugend durchaus dieselben sind, so ist doch andrerseits allseitig anerkannt, daß die Stofsauswahl, die Methode, der Weg zu jenem herrlichen Ziele sich nach der psychischen Beschaffenheit und Veranlagung des weiblichen Geschlechtes zu richten hat. Diese verlangt nun vor allem eine Einschränkung der rein politischen Geschichte, der äußeren wie der inneren, dafür aber eine schärfere Betonung der Kulturgeschichte, also der Literatur und Kunst, des Handels und der Gewerbe, der Sitten und Anschauungen, der Gebräuche und Trachten, namentlich aber auch des Familienlebens, der Arbeit und der sozialen Stellung der Frau iu den verschiedenen Zeitabschnitten und zwar besonders der deutschen Geschichte. Hiertach haben wir uns ernstlich bemüht, aus der erdrückenden Masse des geschichtlichen Stoffes eine, wie wir hoffen, geeignete Auswahl zu treffen; ebenso ist eine klare und übersichtliche Darstellung der Kulturzustände und Begebenheiten, wie auch der Charaktere hervorragender Persönlichkeiten augestrebt worden. x) 'Stef) die Ministerialentschließungen vom 19. und 24. Juni 189", vom 13. Juni 1896 und vom 6. September 1898.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1901 - München [u.a.] : Franz
Überblick. Man teilt das Gebiet der Geschichte meistens in das Altertum von etwa 3500 v. Chr. bis 375 n. Chr., das Mittelalter von 375 bis gegen 1500 n. Chr. und die Neuzeit seit etwa 1500 n. Chr. Den Schauplatz der alten Geschichte bilden die Länder um das M it t e l m e e r. Mit Beginn des M i t t e l a l t e r s werden nun auch noch die an die Nord- und Ostsee angrenzenden Länder in den Kreis der Geschichte gezogen. Die herrschende religiöse Vorstellung ist — im Gegensatz zum Altertum mit seiner Vielgötterei — der Glaube an einen Gott und zwar im Morgen-land in der Form des Islam (seit dem 7. Jh.), im Abendland in der Form des Christentums, das sich um 1055 in eine östliche, griechisch-katholische, und eine westliche, römisch-katholische Kirche spaltete, welch letztere ganz besonders auf die Bildung und Gesittung unseres Erdteils eingewirkt hat. Die herrschende sta at liche Form, in der die Völker leben, ist die Lehensmonarchie, der Feudalstaat. Die Führung der Völker übernehmen jetzt die Germanen, insbesondere die den tsche Nation , die sich das ganze Mittelalter hindurch als der Erbe der römischen Kaisermacht ansieht. Germanen sind es, die, gekräftigt durch die Kämpfe während der Völkerwanderung (Beginn 375), das römische Reich zerstören (476) und auf dessen Trümmern neue Reiche gründen, namentlich das fränkische (um 500). Die Franken üben vier Jahrhunderte lang den mächtigsten Einfluß auf die Geschichte der europäischen Völker aüs. Sie nehmen von allen Germanen zuerst den römisch-katholischen Glauben an, sie verteidigen das Christentum gegen deu Islam (732), fördern seine Verbreitung in Deutschland (Bonif atins f 755, Krieg gegen die Sachsen) und bilden unter Karl d. Gr. mit Hilse der.kirche (800) ein einheitliches, gewaltiges Reich, ans welchem durch die Teilung von 843 Deutschland und Stöckel-Ullrich, Mittelalter. 1

7. Geschichte des Mittelalters - S. 25

1901 - München [u.a.] : Franz
Ergebnisse der Völkerwanderung. — Muhammed. — Das Kalifat. 25 her neu eroberte Westen der germanischen Familie nicht erhalten. Denn mit Ausnahme der nieberbeutfchcn Angelsachsen sinb sämtliche ausgewanberten germanischen Völker untergegangen; Untergang der sie würden (tote die Ostgoten) von einem überlegenen Feiub im bewanderten Kampse aufgerieben ober sie haben ihr germanisches Volkstum ein- 'Germanen, gebüßt, inbern sie die Sprache der Besiegten annahmen, freilich auch umbilben halfen, so daß ans der einen römischen bte romanischen Sprachen entstauben. So würden aus den Westgoten Spanier, aus Entstehung beu salischen Franken ttnb Burgunbern Franzosen, aus den Lango- der Barben Italiener. Es bilbete sich also neben den Slaven und Ger- U1^g^l(ifen meinen durch Mischung der letzteren mit Römern ober früher schon "L romanisierten Nationen eine neue Völkerfamilie, die der Romanen. Diese Völkermischung bebeutete für die Länber der alten Verjüngung Welt eine Verjüngung, in dem sie der tu mancher Hinsicht ab- der alten Welt. gelebten Bevölkerung des römischen Reiches frische, lebenskräftige Bestaubteile zuführte und manche echt germanische Charakterzüge mit- Kultivierung teilte. Anbrerseits nahmen die Germanen von den Römern deren der Germanen, höhere Bilbung und Kultur, namentlich das Christentum an und lernten von ihnen auch eine strengere Behanblung des Rechts- wesens, inbeni sie jetzt erst dazu kamen, ihre heimischen Volksrechte (und zwar in lateinischer Sprache) aufzuzeichnen. Während so die Germanen mit empfänglichem Sinn eine Kultivierung höhere Kultur in sich aufnahmen, trugen sie dieselbe auch nach 'des Ostens. Osten und wurden die Vermittler zwischen den westlichen Romanen und den östlichen Slaven (und Magyaren). In- ®ermnrti= beut sie aber biefen Christentum und abenblänbifche Bilbung zu- fterimc; der führten, gingen die Slaven zwischen Elbe und Ober, ja bis zur überelbischen Memel, in beutscher Kultur aus und würden germanisiert. ©ebiete. Endlich hat sich auch bte große Wanderung als bte letzte Seutic&e gemeinsame That aller Germanen so sehr ihrer Erinnerung eingeprägt, Heldensage, daß die Völkerwauberuug zu einer Haupt quelle der mittelalterlichen Helbe u bichtu ug fiesonbers in Deutschland geworben ist, wo Etzel und Dietrich, Ermenrich und Otaker sowie die Burgunberkönige von Worms, Günther, Ger not, Giselher, und Kriemhtlbe das ganze Mittelalter hinburch besungen würden. Muhammed um 622. — Das Kalifat. Bald nachdem Europa durch die Völkerwanderung eine so be- Die Araber deutende Umgestaltung erfahren hatte, erlitt auch der Orient eine r Üdr nicht minber große Erschütterung und Um bilbung Vonseiten der Jjcullslmmeu Araber. Diese waren ein semitisches Volk, als besten Stammvater die Bibel Isinael, den Sohn Abrahams, nennt; sie wohnten das ganze Altertum hinburch auf ihrer durch Wüste und Meer abgeschlossenen Halbinsel. Sie waren ein Nomadenvolk, das auf feinen Wanberzügen durch die Wüste wegen der großen Hitze gern die Nacht

8. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1901 - München [u.a.] : Franz
44 Vereinigung des karolingischen Italien mit Deutschland. Um das Herzogtum noch abhängiger vom König zu machen, vergab Otto im Erledigungsfalle die einzelnen Herzogtümer an feine eigenen Verwandten. So ernannte er seinen Schwiegersohn Konrad den Roten znm Herzog von Lothringen, seinen Sohn Ludolf zum Herzog von Schwaben und seinen Bruder Heinrich, als dieser nach mehreren Verschwörungen sich ihm endlich aufrichtig und aus die Dauer angeschlossen, nach dem Tode Berchtolds zum Herzog Von Ba 1) ern (947 955)'). Für Frauken bestellte Otto gar keinen Herzog mehr, es blieb als Königsland unmittelbar dem L bei Haupte des Reiches unterstellt. Mitten in seiner an äußeren Erfolgen reichen Laufbahn traf ihn ein harter Schicksalsschlag. Im Königinedith.jahre 946 wurde ihm feine Gemahlin Editha, eine angelsächsische Königstochter, unerwartet durch den Tod entrissen. Seine und des ganzen Volkes Trauer war groß und tief. Wie eine Heilige war sie zu Lebzeiten wegen ihrer wahren und innigen Frömmigkeit wegen ihrer Leutseligkeit und christlichen Mildthätigkeit verehrt worden. Oft soll ihr Gebenden König aus großer Bedrängnis gerettet haben, oft milderte ihre Fürbitte seinen heftigen Sinn. So stürmisch sein Zorn war, das zarte Weib beschwichtigte ihn. Vor allem aber erwarb sie sich durch edle Werke der Barmherzigkeit die Liebe und Verehrung des Volkes, so daß das Andenken an die gute Königin jahrhundertelang fortlebte und sich auf Kind und Kindeskind ver- erbte. Vereinigung des karolingischen Italien mit Deutschland. I. ^ug nach Unter allen karolingischen Teilreichen war Deutschland zuerst ^ Ruhe und Ordnung gekommen. Im westfränkischen Reiche war das Königtum und die karolingische Familie dem fortwährenden llbermut der trotzigen Vasallen ausgesetzt. Schlimmer noch sah es in Italien aus. Dort hatten sich Herzöge und Markgrafen in steten Kämpfen um das schöne Land gestritten. Endlich war zu Zeiten Ottos I. ein aus Burgund stammender Großer Namens Lothar ziemlich allgemein als „König der Langobarden" anerkannt worden. Königin Da starb er 950 im jugendlichen Alter und hinterließ eine 19iähriqe S, bciijetb. Witwe Adelheid. Rasch riß Markgraf Berengar von Jvr^a die Berengar von Krone an sich und wollte die Königin-Witwe zwingen, seinen Sohn x>ürea- zum Gemahl zu nehmen. Da sie sich dessen weigerte, brachte er sie in hartes Gefängnis auf die Burg Garda. Von hier aus richtete sie einen Hilferuf an Otto L nach Deutschland, entkam aber noch vor dessen Erscheinen aus ihrer Haft und rettete sich auf die feste Burg Canossa. 951 zog Otto zu ihrer Befreiung über den Brenner; rasch nacheinander ergaben sich ihm Trient, Verona, Pavia und Mailand. Berengar flüchtete aus eine seiner Burgen, ') Mähler: „Kaiser Otto I. und sein Bruder Heinrich."

9. Geschichte des Mittelalters - S. 50

1901 - München [u.a.] : Franz
Bistum Bamberg. Bamberger Dom. Landfriede. Gottes friede. Cluni. Königswahl von Kamba. 50 Landfriede und Gottesfriede. — Konrad Ii. denen am wichtigsten das Bistum Bamberg ist, das Heinrich (1007) auf seinem Gute zu Babenberg errichtete. Da bis dahin in jenen Gegenden immer noch Slaven lebten, war durch die Gründung eines deutschen Bischofsitzes nicht nur das Christentum daselbst gesichert, sondern auch die Ausbreitung der deutschen Nationalität in den Gegenden um das Fichtelgebirge gefördert. Heinrich ist auch der Erbauer des Bamberger Domes?) eines der schönsten deutschen Baudenkmäler im spätromanischen Stile. Landfriede und Gottesfriede. In dem an Fehden reichen 11. Jahrhundert begegnen uns die ersten Versuche, einen Landfrieden anzubahnen. Nach germanischer Anschanuug staub es jedem Freien zu, sein Recht mit Waffengewalt zu wahren, woraus der mittelalterliche Adel ein Fehderecht ableitete, das den Wohlstand des Landes fortwährend bedrohte. Deshalb strebten die deutschen Kön ige danach, dieses vom Adel beanspruchte Recht wenigstens einzuschränken, indem sie für eine gewisse Zeit und für eine bestimmte Gegenb alle Fehben untersagten. Die frühesten Versuche hiezu reicheu bis in die Zeit Heinrichs Ii. zurück, eigentliche Lanbfriebensgefetze entstauben jeboch erst unter Heinrich Iv. Anbers in Frankreich und Bnrgunb, wo ein schwaches Königtum den Trotz des Abels nicht zu beugen vermochte. Als bort um 1030 brei Jahre hinburch cmbctuernbe Regengüsse Mißernten nnb Hungersnot zur Folge hatten, benützten die Bischöfe die zerknirschte Stimmung der Bevölkerung, um auf mehreren Synoben einen Gollesfrieden, die Treuga Dei, beschließen zu lassen, wonach bcu größeren Teil der Woche hinburch (Mittwoch ctbeubs bis Montag früh) alle Fehben bei Strafe des Kirchenbannes ruhen mußten. — Diese auf Milberung der Sitten abzielenben Bemühungen bcr französischen Geistlichkeit würden besonbers geförbert durch das Kloster Cluni, das balb einen refornrierenben Einfluß aus das ganze Gebiet der abendlänbischen Kirche gewann. Das fränkische Kaiserhaus 1024—1125. Konrad Ii. 1024-1039. Mit dem kinberlosen Ableben Heinrichs Ii. war das sächsische Kaiserhaus aus gestorben. Eine große Menge von Fürsten und freien Männern aus allen bcutfchen Stämmen versammelte sich 1024 zu Kamba a/Rhein zwischen Worms nnb Mainz und *) Langl und Durmayer, Bilder zur bayerischen Geschichte. Nr. 3. Dom zu Bamberg.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 13

1901 - München [u.a.] : Franz
Angriff der germanischen Stämme auf das römische Reich. 13 früher schon König Ludwig I. von Bayern ihm im nördlichen Giebelfeld der Walhalla ein Marmorbildnis durch Schwanthaler hatte errichten laffen. e) Angriff der germanischen Stämme auf das römische Reich. Nach der furchtbaren Niederlage im Teutoburger Walde gaben die Römer ihre Pläne auf Großgermanien endgültig auf; ja es vollzog sich nach und nach ein großer Umschwung in dem Verhältnisse der Germanen zu den Röinern. Die Germanen gingen nämlich von der Verteidigung zum Angriff über. Diesen eröffneten die Markomannen, die (i. I. 166 n. Chr.) aus Böhmen und Mähren in die römischen Grenzprovinzen an der mittleren Donau einfielen, aber von Kaiser Marc Anrel noch mit Glück abgewehrt wurden. Infolge der Erfahrungen, welche die Germanen aus ihren Kämpfen mit den Römern zogen, schlossen sich einzelne Völkerschaften nicht mehr bloß vorübergehend, wie unter Armin, zu Kriegsbündnissen, sondern zu dauernder Waffengenossenschaft zusammen, um dem mächtigen Weltreich eher gewachsen zu sein. So treten an die Stelle der kleinen Völkerschaften die Stämme. Diese Umbildung beginnt im 3. Jahrhundert n. Chr. und schließt erst während der Völkerwanderung ab. Es entstehen im eigentlichen Deutschland nacheinander die folgenden Völkervereine: 1. die Alamannen am Oberrhein; 2. die Franken am Niederrhein; 3. die Sachsen, in denen auch die Cherusker aufgiugeu, um die Weser; 4. die Thüringer um Saale und Main; 5. die Bayern (Nachkommen der Markomannen und anderer Völkerschaften) um Donau, Isar und Inn; 6. die Friesen an der Nordsee von der belgischen Küste bis nach Schleswig. Neben diesen westgermanischen Stämmen, die das eigentliche Deutschland inne hatten und den Römern vollends entrissen, macht sich schon im 3. Jahrhundert der große oft germanische Völkerverein der Goten') bemerkbar, der sich von der unteren Weichfel bis zum Don und schwarzen Meere ausbreitete. *) Andere Ostgermanen waren die Burgunder und Wandalen, die einst ihre Wohnsitze zwischen Oder und Weichsel hatten. Stamm- bildung. West- germanen Ostgermanen.
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