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1. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 92

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
2. In der nbrigrn Dominion ot' ( anadtv haben zunächst wie in Sibirien die Pelztiere die genauere Kenntnis dieser un- wirtlichen Gegenden herbeigeführt; iu neuester Zeit ist sodann noch die Aufspürung von Gold in den w. Hochländern hinzugekommen, sowie die Brauchbarkeit der f. Teile für den Getreidebau; hierin hat Kanada Sibirien schon längst überholt. Den niedrigsten Teil bildet die Umgebung der Hudsonbai; hier finden sich große Süßwasserseen: der Große Sklaven- und der Bärensee gehören zum Gebiet des (nach seinem Ent- decker benannten) Mackenzie, in der Mitte liegt derwinnipeg- see, dem der Nelson entströmt, im So. folgen die bekannten 5 Kanadischen Seen, die der St. Lorenz ström entwässert: der Obere, Michigan-, Huron-, Erie- und O nt ari o - see; zwischen den beiden letzten sind die 49 m hohen weltberühmten Niagarafälle: der Hufeisen fall auf dem kanadischen Ufer, der „Amerikanische Fall" auf der Seite der Union. Große N a d e l h o l z w ii l d c r bedecken Kanada bis zur Baum- grenze, dann folgt nach N. der Tundrengürtel, wie in No.-Europa und Sibirien, der sich namentlich ini O. durch den stark abkühlen- den Einfluß des Eismeeres und der Hudsonbai weit nach S. zieht, in Labrador sogar bis iu die Breite von London. Am stärksten bevölkert sind im So. Neuschottland, Nen- braunschweig und das eigentliche Kanada am St. Lorenz- ström. Die Bewohner sind Abkömmlinge der eingewanderten Franzosen (1,7 Mill.), Engländer (3 Mill.), und Deutschen (300 000). Außerdem leben hier noch etwa 130 000 Indianer (1901: 127 000). Der fruchtbare, zum großen Teil mit Waldungen bedeckte Boden erzeugt Getreide, Obst, Flachs, Haus, Tabak und Hopfen; unter audereu Baumarten wird der Zuckerahorn mit Erfolg kulti- viert. Die Viehzucht wird durch ausgedehnte Grasfluren be- günstigt; Jagd auf Pelztiere (Kauada ist das erste Pelzlaud der Erde) und Fischerei liefern eine ergiebige Ausbeute. An Mineralien finden sich Gold, besonders in Britisch Columbia und im unwirtlichen Klondyke (klondeik) -Gebiet, Eisen, Kupfer, Steinkohlen und Erdöl. Der Handel durch zahlreiche Ströme und die kanadische Pazifik (päßifik)-Bahn gefördert, welche die Kolouialorte mit den Unionsstaaten verbindet, bringt Getreide, Mehl, Holz, Leder, Fleisch, Fische (des. Lachse), gegen Woll-, Banmwoll- und Eisen- waren zur Ausfuhr, deren Wert sich 1904 05 auf 834 Mill. M. (nebst 10-t Mill. M. Edelmetallen) bezifferte. An der Einfuhr von 1057 Mill. M. sind vorwiegend die Union und England beteiligt. 1. Ontario (ont^rio) oder Ob er-Kann da. Ott-iwa >60), Bundeshauptstadt an der Grenze von Ober- und Unter-Kanada, und au der kauadischen Pazifikbahn, mit starkem Holz- und Ge- treidehandel. Toronto (208) am Ontario-See, mit Mehlausfuhr.

2. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 74

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 74 — über die lu. Küstenländer aus. Alle diese, zum Teil wieder auf- gegebenen Entdeckungen, wnrden erst durch den britischen See- fahrer James Cook (dschems tut) für Schiffahrt und Verkehr nutzbar gemacht. Er durchforschte auf 3 Reisen (1768—1779) den Austral-Ozean mit nautischer Kenntnis und stellte den Bestand der Australläuder geographisch fest; C. wurde aber bei seiner Rückkehr uach den Saudwich-Juselu (14. Febr. 1779) von den Eingeborenen auf Owaii erschlagen. Auf seine Forschungen gestützt, erweiterten die ihm folgenden Seefahrer unsere Kenntnisse über den Erdteil, der nachmals von europäischen Einwanderern bevölkert, um die Mitte des 19. Jahrhuuderts durch die Nachricht von seinen fabel- haften Goldschätzen einen wahren Strom von Auswanderern her- beilockte; nachdem aber die Goldwut infolge der von Jahr zu Jahr schwierigeren Ausbeute nachgelassen hat und viele Taufende von Goldsuchern sich anderweitigen Beschäftigungen gewidmet haben, nimmt Australien am großen Weltverkehr sehr regen Anteil. Von N e u - S ü d -W a les, der Stammkolonie im £)., wurde erst Viktoria im S., dann noch Queensland im N. als selb- ständige Kolonie abgetrennt, schon vorher war bereits der Grund zu den Kolonien Süd- und W e st - A u st r a l i e u gelegt worden; mit letzterem wurde seit der Herstellung der wichtigen Telegraphen- linie von Adelaide nach Port Darwin das Nordterritorium ver- bunden; außerdem bildet Tasmauia eine Kolonie für sich, so daß 6 Kolonien vorhanden sind, die sich 1901 zu einem „Austra- tischen Bundesstaat" („The Commonwealth of Australia") zusammengeschlossen haben. Die englische Sprache und der P r o t e st a n t i s m u s herrschen vor, die e n g l i s ch e n K o l o n i st e n überwiegen stark, Deutsche sind namentlich um Adelaide zahlreich angesiedelt. Ist auch das Land im ganzen nur düuu besiedelt, so spielen die hauptsächlich im So. dichter bevölkerten Teile doch in- folge ihres Anbaues und der bedeutenden Schafzucht im Welt- haudel keine unwichtige Rolle. Der Wein- und Obstbau liefert in Neu-Süd-Wales (Albury) bereits reiche Erträge. Im tropischen Queensland werden Zucker- röhr, Tabak, Baumwolle und auch der Teestrauch mit Erfolg an- gepflanzt. Von großer Bedeutung ist die durch grasreiche Ebenen begünstigte Viehzucht; namentlich ist es die Schafzucht, welche in Bezug auf die Menge der Wollproduktion, die erste Stelle unter allen Ländern der Erde einnimmt. Die beträchtliche Rinder- und Schweinezucht bringt Vieh, Fleischkonserven, Talg, Häute und Felle zur Ausfuhr. Australien galt lange als das reichste Goldland der Erde. Außer diesem ist aber das Land reich an anderen Metallen, an Steinkohlen, des. in Neu-Süd-Wales, au Kupfer, des. im Süden, an Eisenerz, Zinn, Quecksilber und Steiusalz. Der großartige Handel der australischen Kolonien wird durch Hafen- anlagen, Eisenbahnen und Flüsse gefördert. Die Länge der Bahnen

3. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 77

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 77 — gedeihen Weizen, Gerste, Hafer, Flachs, Hanf, Obst und Wein in Menge. Die Viehzucht ist vortrefflich, besonders die Schaf- zucht; Reichtum an Min eralien und Petroleum. Der Handel wird durch Eisen- und Pferdebahnen, wie durch die Dampf- schiffahrt auf dem Murray gefördert. Adelaide (addellcu'hd, 171), w. von der Murrah-Mündung, der Bedeutung nach die dritte Stadt des Kontinents, mit wichtigern Handel. Port Adelaide, starke Getreide- und Wollausfuhr. Mehrere deutsche Dörfer und die Grafschaft Neu-Schlesieu, am Murray. Im Nordterritorim: Palmerston(l) am Port Darwin. Von hier führt der 2890 Km lange, 1871 vollendete Uberlandtelegraph nach Port Augusta in Südaustralien. Dieses großartige Unternehmen ist für die genauere Erforschung des Innern von Australien von der größten Bedeutung. 5. West-Australien, am Schwauflusse, 2 527 530 qkm, mit 2/5 Mill. Bew. (447 550 berechnet für Ende 1904). Die Kolonie, im W wasserloses Wüstenland, ist nur an den Küstenstrichen von Bedeutung. Gold, Kupfer, Blei lim Distrikt Viktoria) und andere Metalle harren nur der Ausschließung. Zum Zwecke des Verkehrs und Transports sind Kamele eingeführt worden. Der Handel bringt Getreide, Wolle, Milchprodukte, Blei und Kupfer zur Ausfuhr. P e rt h (44), am Schwanflusse. Freemantle (frihmäntl, 23), mit Hafen und Handel. Goldfelder bei C o ol g a r d i e, Murchi- f o n u.a. O. 6. Tasmania, benannt nach dem holländischen Entdecker Abel Tasman, der die Insel 1643 nach seinem Reeder Van- Diemensland taufte, an der So.-Spitze Australiens, von diesem durch die 171 km breite Baßstraße getrennt, enthält mit den 440 qkm großen Macquarie (mäkeri)- Inseln 68 334 qkm und 180 000 Bew. (180 200 berechnet für Ende 1904). Die Eingeborenen wurden teils ausgerottet, teils nach den Inseln der Baßstraße verpflanzt, woselbst 1876 der Stamm völlig erlosch. Außer Getreidebau liefern Hopfenbau, Garten- und Obst- kultur, von schottischen Ansiedlern betrieben, reiche Erträge. Die Viehzucht ist bedeutend, Seehunds-, Walfischfang und T rep an g fis ch erei werfen einen lohnenden Gewinn ab. An Mineralien findet sich namentlich Zinn. Der durch gute Häfen unterstützte, hauptsächlich nach England und Indien gerichtete Handel bringt Bauholz, Wolle, Walfischtran, Seehundsfelle, Talg und Mehl zur Ausfuhr. Hobart (hvbärt, 35), am Derwentflnffe, mit belebtem, von Walfischfahrern besuchten Hasen und bedeutendem Ausfuhrhandel. An der N.-Küste: Lau nee st on (lähnßtn, 22), am Tamar, welcher in die Baßstraße mündet, mit Hafen und lebhaftem Handel. L

4. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 107

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
107 nordamerikanischen Union mehr und mehr befestigen. Nach dem Mnster der Union wurde eine Bundesrepublik begründet, zu der politisch auch Niederkalifornien im Nw. und die Halbinsel Jucatan gehören. Von den jetzt wohl gegen 14 Mill. Bewohnern sind über die Hälfte Indianer, sehr viele Mischlinge und nur etwa Ys Weiße (nach einer älteren Angabe 19 °/o, neben 38 °/o Indianern und 43 % Mischlingen und Negern). Produktion. Der fruchtbare Boden erzeugt Weizen, Reis, Mais, Bohnen, Baumwolle, Sisalhans, Zuckerrohr, Kakao, Vanille, Indigo, Tabak, Kaffee, Ananas, Bananen und viele Drognen, wie tropische und europäische Früchte. Ausgedehnte Opnntiapflanznngen dienen zur Kochenillezncht, welche früher namentlich in der Provinz Oajaca betrieben wurde, aber seit Benutzung der Anilinfarben sehr zurückgegangen ist; die Wälder enthalten kostbare Nutz- und F a r b h ö l z e r. Beträchtlich ist die in großen Meiereien (Haciendas) betriebene Viehzucht. Der Hauptreichtum Mexikos besteht aber in Metallen. In den meist von fremden Privatgesellschaften betriebenen Bergwerken wird Gold, Silber, Quecksilber, Blei, Kupfer und Eisen gewonnen. Schwefel liefern einige der Vnlkane, Salz die Lagunen der Ostküste. Die Industrie ist noch wenig entwickelt. Am meisten treten Baumwolle, Tnch- und Kattunweberei, die Gold- und Silber-, Leder und Lederwaren-, Eisen-, Zigarren- und Zigaretterufabri- kation hervor. Der früher dnrch Lasttiere vermittelte Binnenhandel litt nnter dem Mangel an gnten Straßen, doch hat der Bahnban nenerdings erhebliche Fortschritte gemacht; die Bahnen haben eine Länge von (1903) 19 420 km, die Telegraph enlinien eine solche von (1903) 73 606 km. Der Seehandel ist im £). durch den Mangel gnter Häsen gehemmt. Die Ausfuhr (von 244 Mill. M. im I. 1904/05) bleibt hinter der Einfuhr (1904/05: 352 Mill. M.) um mehr als 100 Mill. M. zurück. An der Spitze der Vereinigten Staaten von Mexiko (Repu- blik Mexicana), einer Föderativ-Republik von 27 Staaten, 2 Terri- torien und dem Bnndesdistrikt, steht ein Präsident. Mexiko (mkchiko), die schön gelegene Hauptstadt ist der politische und geistige Mittelpunkt des ausstrebenden Landes, mit Industrie von Gold-, Silber- und Lederwaren, Zigarren und Handel nach den Hafenorten. Die Stadt M. hat 345 000, der Federaldistrikt 575 747 Einw. Puebla (94), sö. von Mexiko, ist durch Zweigbahu mit der Linie Vera-Cruz-Mexiko verbunden; blühende Baumwolliudustrie und lebhaster Handel. Queretaro

5. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 141

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
141 2. Die spanischen Presidios. Den Spaniern gehören an der Küste von Marokko fünf feste Plätze oder ,Prefidios^, von denen Centa (ceuta, 13) an der Meerenge von Gibraltar mit Zitadelle und Freihafen, sowie Melilla (9) die beiden wichtigsten sind. Man zählt die Be- völkernng von Centa der des Mutterlandes zu und spricht daher meist nur von vier Presidios, außer Melilla noch Alhucemas, Ehafarinas und Penon de la Gomera, die zusammen 35 qkm mit (1900) 10 282 Einw. aufweisen. 3. Algerien. Seit 1830 französische Kolonie, erstreckt sich Algerien von Marokko bis Tunis am Mittelmeere hin und enthält mit den Militärterritorien 890 000 qkm mit 4,8 Mill. E. (1901: 4 801475), im eigentlichen Algerien davon 4 441515, in den 5 Territorien 359 960. Algier gehörte zu den mächtigsten der berberischen Rand- staaten. Nachdem dieselben (1551 und 1574) von den Türken unter- worsen waren, schwangen die Behs sich zu unumschränkten Herrschern empor und bildeten jene Militärherrschaft, die durch wiederholten Bruch des Völkerrechts und unaufhörliche Seeräubereien den Fran- zosen (1830) Anlaß zum Kriegszuge gab. Erst nach 17jährigen Kämpfen mit den Eingeborenen und mit der Gefangennahme des algerischen Feldherrn Abd-el-Kader traten in Algier rnhigere Zustände ein. In dem zwischen der Küste und dem Atlas liegenden Tell erzeugt der fruchtbare Bodeu (4 Mill. ha,) bei gutem Anbau: Reis, Mais, Weizen, Gerste, Olivenöl, Tabak, Baumwolle, Halfa und Wein; besonders Kartoffeln und Garteugewächse, die hier im Januar oder Februar reifen und in großen Mengen nach Frank- reich, England und Deutschland exportiert werden. In der der Sahara angehörenden größeren Hälfte des Landes liefert die in den Oasen vorherrschende Dattelpalme reiche Erträge. Die Vieh- zncht ist blühend: im Tell werden treffliche Pferde, Rinder, Ziegen und Maultiere; in der Sahara Kamele gezüchtet. Bergbau auf Eisen-, Kupfer- und Bleierze, wie auf Kochsalz wird mit Erfolg be- trieben. Die Industrie ist gering, der Handel naturgemäß meist in französischen Händen. Die Einfuhr betrug 1905: 299, (1904: 311, die Ausfuhr 1905: 178 Mill. M (1904: 248). An Wasser- straßen und anderen Verkehrsmitteln leidet das Land etwas Mangel; die Eisenbahnen hatten 1904 doch schon eine Länge von 3122 km, die Telegraphenlinien 1904 11935 km. Einteilung in 3 nach den Hauptstädten benannte Provinzen, die unter einem Generalgouverneur stehen.

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 146

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
146 besetzt und auch das Heer britischem Einfluß unterstellt. Seitdem ist ein bedeutender Aufschwung eingetreten, auch der Sudan wird dem Handel allmählich zurückgewonnen und eine Verbindung mit dem tropischen und s. Afrika angestrebt unter der Devise: „Vom Kap zum Nil." Die Eisenbahnen haben 1904 eine Länge von 5204 km, die Telegraphenlinien eine solche von 1083 km. Der 8find bau erstreckt sich auf das Nildelta und Niltal, wo Getreide, Reis, Mais und alle Zerealien herrlich gedeihen. Der Bau von Baumwolle und Zuckerrohr, vortrefflich betrieben, bringt beträchtliche Mengen zur Ausfuhr. Andere Artikel sind Gummi, Opium, Datteln, Hanf, Flachs, Elfenbein, Schildpatt, Perlmutter, Straußenfedern. Die Industrie beschränkt sich aus Baumwoll-, 2ßoll= und Seidenweberei, Färberei, Glas-, Leder-, Metallwarenfabrikation und Salmiakbereitung. Vou Bedeutung ist nur die iu lebhaftem Aufschwünge begriffene Zucker-, Baum- woll- und Papierindustrie. Der Ausfuhrwert betrug 1905: 448, der Einfuhrwert: 423- Mill. M. ohne Edelmetalle. Der heutige türkische Vasallenstaat Ägypten, der unter einem Statthalter oder Khedive, tatsächlich jedoch unter englischein Einfluß steht, umfaßt das eigentliche Ägypten, die im Agäischen Meere gelegene Insel Thasos und das Ägyptisch- englische Dominium oder den sogen. „Agyptischen Sudüu"; auch die Libysche Wüste gilt als englisches Einflußgebiet. In diesem erweiterten Sinne handelt es sich um ein Gebiet von über 3 Mill. qkm. mit über 14 Mill. Bewohnern (13833185 nach der Zählung von 1897). Im Jahre 1894 gab es 82 °/» Fellachen (eigentlich „Pflüger" — ägyptische Landleute), 6 ° "/-> Kopten, 3,1°/° Beduine» (Araber), 2 s0/» Nubier, 1« "» Neger, L0/« Türken und Tscherkessen, 1., °/0 Europäer und 1« °/o Andere. Das hier allein in Betracht kommende eigentliche Ägypten mit 994 275 qkm und (1897) 9 821045 Bew. umfaßt: ;i) Ober- ägypten mit Dongola (56526 Einw.), und Suakin (15713 E.), die anch wohl bereits znin Sud-in gerechnet werden, zusammen 822 082 qkm mit über 4 Mill. E. (1897: 4130 435). b) Unter- ägypten mit der Oase Siwah (5299 E.) und der eigentlich dem Asiatischen Kontinent zugehörigen Halbinsel Sinai (59000 qkm und 9300 E.), zusammen 172 193 qkm und 5,7 Mill. E. (1l97: 5 690610). In der Hauptsache handelt es sich jedoch bei Ober- ägypten, das bei Wadi Halsa am zweiten Niltatarikt beginnt, um das nur 15 km breite Niltal als Kulturstreifen, bei Unter- ägypten nm das ebene, von: Nil erst angeschwemmte Delta- gebiet. Ober-Ägypten. Assuün (13), das alte Syene, Esneh (14), Ken eh (24), Assint (42), sämtlich im Niltal gelegen. In der Nähe von Assukn befinden sich großartige ägyptische Altertümer,

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 121

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
In den Handel gelangen namentlich Gold und Silber, Tabak, Kaffee, Häute, Strohhüte, Kautschuk. Neuerdings wurde diese Republik in 15 Kreise eingeteilt, früher waren 8 Departa- mentos vorhanden. (Panama ist seit 1903 abgetrennt.) Bogota (120), Bundeshauptstadt, mit lebhaftem Handel nach dem Magdalenenflusse, wo der Flußhafeu H ouda (ouda), mit Aus- fuhr, und Ambalema, mit berühmtem Tabakbau Carta- geua (25), Freihafen am Karaibischen Meer, jetzt herabgekommen und durch Barranqu'lla (15) überholt, Medelliu (53), Buearamanga (25), Socorro (20), im £>., Cali (16) und Popah an (18) im S. des Landes. Der Hasen Buena- Ventura (4) ist nur vou geringer Bedeutung. 2. Die Republik Ecuador mit 16 Proviuzeu und den Galäpagos-Jnfeln, s. der vorige:: und vom Äquator durchschnitten, worauf der Name hinweist, 307 243 qkm mit 1 272 000 E., darunter 72 Mill. Weiße und Mestizen, 3/ö Mill. zivilisierte und unabhängige Indianer, 1 s Mill. Neger und Mischlinge. Das Laud, von gewaltigen Erdbeben wiederholt heimgesucht, hat sich von den hierdurch herbeigeführten Zerstörungen und Ver- lusten immer wieder schnell erholt. Ausgedehnte Chinabanmwal- dnngen liefern Fieberrinde; Getreide, Zuckerrohr-, Baum- woll- und Agavepflanzungen; Kakao, Kaffee, Vanille. Tabak und Früchte werden in Menge gewonnen; v Viehzuckst ist rege und liefert zur Ausfuhr besonders Hänte; der Bergbau Gold, Silber, Quecksilber, Blei und Eisen. Die Ei n s n h betrug 1904: 318, die Ausfuhr 47s Mill. M. Die Hauptstadt Quito (kito, 80) liegt 2900 in hoch, fast uuter dem Äquator, Univlj Webwaren, Stroh- stechtereien,Handel mit Landesprodukten. Gn a^aqn il (gwajakil, 51) am gleichn. Bufeu, mit bedeutendem Ausfuhrhandel. Cuenca (fwenca, 30), Banmwollweberei, Verfertigung öon Panamahüten. Loja (Lvchha, 10), nnweit großer Chinabanm^aldungen, welche die beste Fieberrinde, infolge allgemeinen Raubbaues aber nur noch wenig liefern; Cochenillezucht. Riobamba (i8) mit Schwefel- gruben. Hierzu gehören die Galüpagos- oder' Schildkröten- Inseln, 7640 qkm, von denen viel Schildkrot und Schildkröten- öl zur Ausfuhr kommt. 3. Die Republik Peru. Das Land, f. von Ecuador gelegen, enthält 1 769 804 qkm mit über 41/« Mill. Bew.; (1896) 4559550, davon 62 °/o Indianer, 22°/o Mestizen, 12 °/0 Weiße, 2°/o Mulatten und Neger, 1« °/o Asiaten, besonders Chinesen. Der Anban liefert Getreide, Mais, Baninwolle, Kakao und

8. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 151

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 151 3. Der Innere Sudan. Sudan nennt man die große, im des nordafrikanischen Wüstengebietes zwischen Senegambien und den Nillandschaften, im 20. bis zum 5° n. Br., im O. bis zum 9° n. Br. sich ausdehnende Landmasse, deren w. Teil (Hochsndan) von dem Fetischdienst er- gebenen Negervölkern bewohnt, und wie der mittlere und ö. Teil (Flachfudän) von den hellfarbigen mohammedanischen Fellatas beherrscht wird. Im W, breitet sich der englische und französische Einfluß immer weiter aus. Der in vielen Gegenden, namentlich im Gebiete des u. ge- legeneu Tfadfees. mit Sorgfalt bebaute Boden liefert Reis, Mais, Hirse, Baumwolle, Hanf und Indigo; die Viehzucht: Pferde, Rinder und Kamele. Gold, Kupfer und Eisen werden im Mandara-Gebirge gewonnen. Auch hier bilden die Fellata den intelligenten und betriebsamen Teil der Bevölkerung; doch wird von ihren Fürsten noch Sklavenhandel getrieben. Außer Salz, an dein das Land strichweise Mangel leidet, werden europäische Er- zeugnisse, Stahlwaren, Waffen, Schießpnlver, Spirituosen und Glaswaren, namentlich gegen Elfenbein, Straußenfedern, Datteln, Palmöl, Gummi, Goldstaub, Häute u.a. eingetauscht. 1. Segu, mit der gleichn. Hauptstadt, an beiden Seiten des oberen Nigerstromes. Erst in den fünfziger Jahren entstanden, früher itn Besitze der Barnbarre-Neger, steht es jetzt gleich Futa Djallon und Futa Toro in Senegambien völlig unter fran- zösifchem Einflüsse. 2. Mässina, seit 1893 unter französischer Schutzherrschaft, früher das mächtigste aller Fellatareiche, nö. von Segn mit dem Hauptorte Bandjagara. Früher gehörte zum Reiche Massina die wichtige Handelsstadt Timbuktu, unweit des Nigerstromes, ein Hauptkuoteupuukt des nordafrikanischen Karawanenverkehrs, durch welchen die Produkte Jnner-Afrikas gegen die Handelsartikel der Küstenländer zum Austausch kamen. In der Hafenstadt Kabara am Niger findet die Löschung der für Timbuktu be- stimmten Güter statt. Im Januar 1894 wurde das früher ganz unzugängliche Timbuktu von den Franzofen erobert. 3. Gando, Fellatareich, sö. vom vorigen, mit der gleichn. Hauptstadt und Residenz. Die Einwohner treiben Ackerbau, Weberei, Färberei, Waffen-Verfertigung und Handel. 4. 06foto, das älteste der Fellatareiche, mit der gleichn. Stadt am Bngga, Weberei, Färberei, Lederbereituug und ansehn- licher Karawanenverkehr. Kano, blühende Handelsstadt in der fruchtbaren Ebene des ehemaligen Hauffa-Reiches, Reis und Jndigobau, Weberei, Leder- und Eifenwaren-Jndustrie; ausge- breiteter Handel und Karawaueuverkehr nach allen Teilen Afrikas. 5. Bornü, im Nw., zwischen Svkoto und dem Tsadsee (240 m it. d. Meer) mit der Hauptstadt Kuka (50), w. vom Tsadsee

9. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 133

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 133 — Die Mitteltemperatur des Kaplandes liegt zwischen 17 und 20°; die Regenmenge beträgt im Mittel x/a m. Flora. Die Pflanzendecke Afrikas gliedert sich in 5 Vegetationsgebiete, von denen 1. das subtropische Gebiet von Nw.-Afrika ganz dem der südeuropäischen Mittelmeerländer gleicht (vergl. Europa S. 221). Zwischen der Küste und dem Atlas liegt das fruchtbare Tell mit Weizen- bau, jenseits desselben herrscht Steppenland vor. 2. Die Sahara umfaßt auch Ägypten mit; sie ist die Zone des regenlosen No.-Passats: 1. In der Wüste herrschen Sand- und Salzpflanzen vor; in der Hammada oder Sandwüste wachsen noch spür- liche stachelige Holzgewächse; die Dünentäler bieten außer- dem Gräser für Kamelweide, können also von den Be- wohnern zeitweilig aufgesucht werden; die Wadis bergen außer Gras große Ginsterbüschel, selten einige Bäume und bilden das ständige Weidegebiet, während die Oasen wasser- reiche Kulturstriche darstellen, sind sie doch die Sitze einer Ackerbau treibenden Bevölkerung; hier spielt die Dattel- palme die größte Rolle, auch Mais, Durra, sowie Mohn, Tabak und Hanf werden mit Erfolg gebaut. 2. Das Niltal ist eine Oase im großen; hier tritt im S. die Dumpalme zur Dattelpalme hinzu; die Syko- more liefert Nutzholz, der Ackerbau richtet sich nach den periodischen Überschwemmungen des Nils. Zuerst sät man i>n Spätherbst Weizen und Gerste, Bohnen und andere Hülsenfrüchte. Im Mai oder fchon im April ist die Ernte; die tropischen Gewächse, die der Sommerhitze bedürfen, müssen nunmehr künstlich bewässert werden, sei es durch Schöpfräder oder durch Berieselung. Im Delta gedeiht Reis, sonst Baumwolle, Mais, Durra, Sesam, in Ober- ägypten Zuckerrohr und Indigo. Der große Stausee von Assuan ist jetzt der wichtigste Wasserversorger. 3. Im tropischen Afrika herrscht der Urwald vor: der Baobab oder Affenbrotbaum ist nur in der Zone tropischer Regen zu Hause und daher das Symbol des Sudans, wie die Dattelpalme dasjenige der Wüste. Am

10. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 163

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 163 — bingwe und Keetmanshoop. (Der Bahnbau von der Lüderitz- bucht bis zu letzterer Station wurde durch die unbegreifliche Kurz- sichtigkeit des Deutschen Reichstags 1906 nicht bewilligt.) 4. Die Ansein. Es ist üblich, eine Anzahl von Inseln dem afrikanischen Kontinent beizuordnen, ohne daß bei manchen derselben ein engerer Zusammenhang mit demselben erweisbar ist. Die Einteilung geschieht nach den beiden Ozeanen, denen sie angehören. a. Die ostafrikanischen Inseln. 1. Sokötra, 3580 qkm, am Golf von Aden, seit 1886 int englischen Besitz, mit bnntgemischter Bevölkerung, Ausfuhr von Aloeharz. 2. Die Amiranten (Admiralitätsinseln), n. von Madagaskar, 11 kleine Koralleninseln und Eilande, im Besitz der Briten, reich an Schildkröten. 3. Die Sehschellen, 490 qkm mit gegen 20 000 Bew., n. von Madagaskar, eine Gruppe von 29, nur zum Teil bewohnten gleichfalls englischen Granitinseln, die reich sind an Kokospalmen, Zuckerrohr und Gewürznelken, Hauptstadt Mahs (12), auf der gleichnamigen Insel. 4. Madagaskar, durch den Kanal von Moyömbique (mofam- bike) vom s. Teil des Festlandes getrennt, 592100 qkm mit gegen 22/3 Mtll. Bew. Das Innere der Insel ist Hochebene, der No. Gebirgsland, mit zahlreichen Flüssen, Die Küsten sind flach und ungesund. In den Tälern gedeihen Reis, Mais, Bataten, Zuckerrohr, Kaffee, Ge- würze, Indigo, Ananas u. a. tropische Gewächse; die Waldungen enthalten Kokospalmen und kostbare Nutzhölzer. Landbau und Viehzucht, Jagd und Fischerei sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner, zumeist Sakalaven (Bantuueger) 1901: 1 754000 und der malaiischen eingewanderten H ovas (850 000), die zum Teil Christen sind und auch einige Gewerbe, Baumwollweberei, Flechterei ?c. treiben. Der Handel bringt die oben angeführten Produkte zur Ausfuhr; eingeführt werden namentlich Textil- stosfe und Metallwaren. Die Einfuhr erreichte 1904 eineu Wert von 2h, die Ausfuhr einen solchen von 15? Mill. M. Die Madagassen, schon seit 1642 von Frankreich bedroht, erhielten zunächst durch die Gegenbestrebungen der Engländer ihre Unabhängigkeit. Infolge einer Verschwörung gegen die bis 1861 herrschende Königin Ranavalana von der Insel vertrieben, gelang es den Franzosen, mit der Erwerbung des für ihren
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