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1. Von 911 - 1198 - S. 3

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
i. Aufsteigende Macht -es deutschen Königtums zur Zeit Heinrich; I. und Ottos I. 1. Konroös l. politisches Ziel am Ende seines Lebens: Rat an Eberhardt. Idiöufinö \ Res gestae Saxonicae I, 25; ed. Kehr, Ss. rer. Germ. 19044, S. 32ff. Als er sich durch Krankheit, sowie durch den Untergang seines früheren Glückssternes gebrochen fühlte, rief er seinen Bruder Lberhardt, der ihn zu besuchen gekommen war, und sprach zu ihm also: „Ich fühle, Bruder, daß ich dieses Leben nicht länger erhalten kann, da es Gott nach seinem Ratschlüsse so gebeut und die Macht der Krankheit mich bezwingt. Deshalb gehe mit dir zu Rate und sorge, was dich hauptsächlich angeht, für das ganze Frankenreich, indem du auf meinen Rat achtest, wir können, Bruder, Truppen und Heere aufbieten und anführen, wir haben Burgen und Waffen nebst den königlichen Insignien und alles, was die königliche würde erheischt, außer Glück und Befähigung. Das Glück, mein Bruder, samt der herrlichsten Befähigung steht auf Herzog Heinrichs Seite, das heil des Staates liegt in der Sachsen Hand, nimm also diese Insignien, die heilige Lanze, die goldenen Spangen nebst dem Mantel, das Schwert und die Krone der alten Könige, gehe hin zu Heinrich und mache Frieden mit ihm, damit du ihn für immer zum Verbündeten haben mögest. Denn warum soll das Frankenvolk samt dir vor jenem hinsinken? (Er wird in Wahrheit ein König sein und Herrscher vieler Völker." Als er so gesprochen, erwiderte sein Bruder unter Tränen, er sei damit einverstanden. 2. Heinrich I. a) Thronbesteigung: Wahl 919, Mai. Idiöufinö I, 26 a. a. Q). S. 33 f. Danach begab sich, wie der König befohlen hatte, Eberhardt zu Heinrich, stellte sich mit allen seinen Schätzen ihm zur Verfügung, schloß Frieden und erwarb sich dessen Freundschaft, die er bis an sein Ende ge- 1 Idiöufinö, Mönch des Klosters Koroeq, muß nach ©tto I. gestorben sein. Heben der Bearbeitung von ein paar Heiligenleben schrieb er 967 968 seine Sachsengeschichte in örei Büchern, der Abtissin Ittathüöe von (Queölinburg, der Uochtec ©ttos I., gewidmet. Rad) (Dttos I. Tode fügte er eine kurze Übersicht der Ereignisse bis 973 hinzu. (Iii, 70 ff.) Sein Iderf will „die Taten Heinrichs und Ottos' öarfteken. (Es fnüpft nicht an das Römische Reich, sonöern an die Dorzeit der Sachsen an; sächsisches Stammesberoujztsein spricht allenthalben aus dem Werse. 3n der $orm der Erzählung erinnert es an das Dolfsepos. Be-nutzt hat Id. in der Hauptsache nur (Einharös Leben Karls. Die hauptquelle ist ihm die münöliche draöition. Später famen eigene Beobachtung sowie Berichte Don Zeitgenossen und Augenzeugen hinzu. Die Darstellung ist im ganzen glaub-Sllr ™ *ro^ emzelner Irrtümer und falscher Auffassung mancher Ereignisse. Dgl. Wattenbach, Deutschlanös Geschichtsquellen im Mittelalter I, S. 363 ff.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 183

1887 - Leipzig : Teubner
Albrecht von Östreich. Die Schweiz. 183 ?. Ebenso mißlang der Versuch des Kaisers, die drei schweizerischen Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden dem Hause Habsburg zu unterwerfen. Diese reichsunmittelbaren Lande waren rings von habsburgischen Besitzungen umschlossen, und der Kaiser machte ihnen den Vorschlag, ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und sich % der Landesherrlichkeit Östreichs zu unterwerfen. Da sie erklärten, sie wollten in denselben Verhältnissen verbleiben wie ihre Väter, und um Bestätigung ihrer Rechte und um Zusendung eines Reichsvogts baten, der nach alter Weise 2.7 den Blutbann ausübe, so gab ihnen Albrecht zwei Vögte, die aber nicht als Stellvertreter des Kaisers, sondern als die des Herzogs von Östreich auftraten und den Auftrag hatten, die widerspenstigen Lande möglichst zu bedrücken, daß sie zuletzt froh wären, unter östreichische Herrschaft zu kommen. Diese Vögte waren Ritter Geßler von Bruneck und der Edle Beringer von Landenberg; jener nahm seinen Sitz zu Altdorf in Uri, dieser zu Saruen in Unterwalden. Als Stellvertreter des Landenberg wurde noch ein dritter Vogt, ein Edler von Wolfenschießen, auf der Burg Roßberg in Unterwalden eingefetzt. Die Vögte gaben sich Mühe, das Volk mit Übermut in aller Weise zu bedrücken und seine Rechte zu kränken. Landenberg ließ einst einem reichen Bauer, Heinrich von Melchthal, wegen eines geringen Vergehens zwei Stiere vom Pfluge wegnehmen, und als Heinrichs Sohn, Arnold, dem Kriegsknecht Gegenvorstellung machte, sagte dieser mit Hohn: „Die Bauern mögen selbst den Pflug ziehen." Da schlug Arnold im Zorn dem Schergen zwei Finger entzwei. Er entfloh, um der Strafe des Vogts zu entgehen, zu Walther Fürst von Attinghausen in Uri und hielt sich dort verborgen. Landenberg forderte nun von dem Vater Arnolds, daß er ihm den Zufluchtsort seines Sohnes angebe, und da er dies nicht wollte oder konnte, so ließ er ihm die Augen ansstechen. Einst ritt Geßler durch das Dorf Steinen, wo das stattliche Hans des Werner Stauffacher stand. „Wem gehört dieser stolze

3. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1887 - Leipzig : Teubner
Albrecht von Östreich. Wilhelm Tell. 185 schwerer That zu zwingen; aber der Vogt verlangte den Schuß, und — der Schuß gelang. Geßler aber wollte den kühnen Mann einmal verderben. Er hatte gesehen, wie Tell vor dem verhängnisvollen Schuß einen zweiten Pfeil aus dem Köcher genommen und in seinen Koller gesteckt hatte._ Jetzt fragte er, warum er das gethan, und da Tell mit der Antwort zögerte und dann sich mit den Worten entschuldigte, das sei so Schützenbrauch, forderte er ihn auf, frei den Grund zu sagen, indem er ihm Sicherheit seines Lebens versprach. Da antwortete Tell: „Nun, so will ich euch gründlich die Wahrheit sagen. Wenn ich meinen Knaben getroffen hätte, dann hätte ich diesen zweiten Pfeil gegen euch gerichtet und sicherlich nicht gefehlt." Der Vogt erschrak und sprach: „Deines Lebens habe ich dich versichert und will es halten; weil ich aber deinen bösen Willen erkannt, so lasse ich dich an einen Ort bringen, wo weder Sonne noch Mond scheint, auf daß ich vor dir sicher sei." Und er ließ ihn binden und auf ein ■Schiff bringen, um ihn über den See mit sich nach seinem Schlosse Küßnacht zu führen. Während der Fahrt aber entstand ein furchtbarer Sturm, so daß die Schiffer in Angst gerieten und dem Vogt erklärten, nur Tell, der starke und geschickte Fährmann, könne das Schiff retten Tell ward seiner Ketten entledigt; er zwang das Schiff durch die tobende Flut an eine niedere Felsplatte des Users sprang rasch selbst mit Bogen und Pfeil hinaus und stieß das Schiff mit dem Fuß in die Wogen zurück. Die Stelle, wo dies geschah, heißt heute Tellsplatte und liegt dem Rütli schief gegenüber. Ein Kirchlein steht da zum Andenken Geßler entkam übrigens glücklich dem Sturm und ritt nachdem er gelandet, über die Berge nach Küßnacht hin' Gnmtn im Herzen. Tell hatte die schrecklichste Rache zu furchten; sein Leben und das Leben von Weib und Kind standen auf dem Spiel. Hier galt es rasches Handeln Er legte steh in einen Engpaß bei Küßnacht, durch welchen der Vogt kommen mußte, auf die Lauer und schoß ihm einen Pfeil in die Brust. Als er sterbend vom Pferde

4. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 117

1881 - Leipzig : Teubner
Bewegungen in Deutschland s. 1830. Sonderbund. 117 Aufstand niedergeschlagen war, als es sich erwies, daß der neue französische König, gestützt auf den gewerbtreibenden Mittelstand, den Frieden im Innern und nach außen zu sichern bestrebt war, da suchten die deutschen Fürsten allmählich wieder alle Gewalt in ihre Hände zu bringen und dem konstitutionellen Leben möglichst enge Grenzen zu ziehen. Übrigens that Preußen im Jahre 1834 durch Gründung des Zollvereins einen wichtigen Schritt zur Förderung der deutschen Einheit, und Friedrich Wilhelm Iv., der im Jahre 1840 seinem Vater Friedrich Wilhelm Iii. auf dem Throne folgte, führte eine größere Zahl von freieren Institutionen ein; namentlich schuf er, dem Drängen des Volkes nachgebend, im Jahre 1847 den „vereinigten Landtag". Im ganzen aber war die öffentliche Meinung gegen die Fürsten und ihre Regierungen gerichtet; die Völker waren mißstimmt wegen der drückenden Bevormundung und der vielfachen Verletzungen des Rechts. In den vierziger Jahren erregten in Deutschland großes Interesse und Aufregung die Kämpfe in der Schweiz zwischen den Katholiken und Protestanten, den Konservativen und Liberalen, an welchen die von Luzern herbeigerufenen Jesuiten lebhaften Anteil hatten. Im Jahre 1845 schloffen die katholischen Kantone Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis einen „Sonderbund" zu gegenseitiger Abwehr innerer und äußerer Feinde. Die Tagsatzung aber, d. h. die Versammlung der Gesandten der Kantone, erklärte diesen Bund für verfassungswidrig und verfügte dessen Auflösung, sowie die Ausweisung der Jesuiten, und da die Katholiken sich nicht fügten, so kam es zum Kriege (1847). Eine von der Tagsatzung aufgebotene Armee unter Dufour eroberte in kurzer Zeit Freiburg und Luzern, worauf die andern Kantone sich unterwarfen und der Sonderbund aufgelöst wurde. Die Jesuiten mußten das Land verlassen, und die Schweizer schufen sich durch Umgestaltung ihrer Ver-faffung eine stärkere Bundesregierung.

5. Renaissance und Humanismus - S. 19

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Deutschland 19 B. Deutschland. I. Die Erfindung der Buchdruckerkunst. \. Zchlutzschrist unter dem Latholicon von H60.1 Unter dem Beistand des höchsten, auf dessen wink die Zungen der Kinder beredt werden, und der oft den Kleinen offenbart, was er den weisen verbirgt, ist dieses vortreffliche Buch „Tatholicon" im Jahre der Btenschenroerdung des Herrn 1460 in der guten Stadt Mainz (angehörig der ruhmreichen deutschen Nation, welche die Gnade Gottes mit einem so hohen Geisteslichte und freien Gnadengeschenke den übrigen Völkern der Erde vorzuziehen und zu verherrlichen für würdig gehalten hat) nicht vermittelst des Rohres, Griffels oder der Feder, sondern durch der Patronen und Formen (Patrizen und Matrizen) wunderbare Zusammenstimmung, Ebenmaß und Abmessung gedruckt und vollendet worden. 2. Der Kartäuser Werner Rolewinck Über die Vuchdruckerkunst. Die in Mainz erfundene Vuchdruckerkunst ist die Kunst der Künste, die Wissenschaft der Wissenschaften- durch ihre rasche Ausbreitung ist die Welt mit einem herrlichen, bisher verborgenen Schatze von wissen und Weisheit bereichert worden. Line unendliche Zahl von Büchern, welche ehemals in Athen oder Paris oder an anderen Universitäten nur ganz wenigen Jüngern der Wissenschaft bekannt waren, wird durch diese Kunst jetzt bei allen Stämmen, Völkern und Reichen und in jeder Sprache verbreitet. Ii. Conrad Leltis über die neue Bildung.2 ...Ihr, die ihr der Italiker Herrschaft überkommen habt, sollt nun auch das schnöde Barbarenkleid ablegen und die Künste der Römer begehren. Tilgt den alten Unnamen, den die Germanen bei griechischen, römischen und hebräischen Schriftstellern haben, die euch Trunkenheit, Wildheit, Grausamkeit und was sonst noch dem Tierischen am nächsten kommt, vorwerfen. Ihr sollt euch schämen die (Beschichten der Griechen und Römer nicht zu kennen, noch mehr aber nichts zu wissen von unseres Landes Lage, Gestirnen, Flüssen und Bergen, seinen Altertümern und seinen Stämmen, haben uns doch ausländische Schriftsteller diese so kundig beschrieben, daß ich mich nur wundern kann, wie griechische und römische Männer so sorgfältig und mit solcher Kenntnis unser Land 1 Die Zeugnisse nach Ianssen, Gesch. d. deutschen Volkes feit dem Ausgang des Mittelalters. Bd. 1, S. 10—13. — Das Latholicon ist eine Art Lprachlexi-kon des Dominikaners Johannes von Genua, gest. um 1298. 2 Aus seiner Antrittsrede, gehalten am 31. August 1492 an der Universität Ingolstadt beim Betreten des für ihn neuerrichteten Lehrstuhls der Poesie und Rhetorik. Poesie und Rhetorik ist damals die zusammenfassende Bezeichnung der neuen humanistischen Bildung gegenüber der alten scholastischen.

6. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 152

1864 - Leipzig : Teubner
152 Die christliche Kirche unter Constantinus. den Kirche das vindicierten, was nur der vollendeten himmlischen Wesen sein kann. Obleich Constantinus thätig den Frieden herzustellen suchte, so wurde doch die Spaltung immer heftiger, um so mehr als auch Gewaltanwendung nicht ausblieb, so daß die Bemühungen der bedeutendsten Männer (Augusti- nus) die getrennten in die Kirche zurückzuführen scheiterten *) und noch nach 600 Reste der Donatisten vorhanden waren. 3. Die zweite Erscheinung ist das Mönchstum. Schon in frühster Zeit fühlten sich manche Christen so tief von der Liebe Christi ergriffen, daß sie ihm ganz allein zu dienen beschließend all ihr Hab und Gill den Armen verteilten und jeder irdischen Freude und Genuß entsagend einsam in Gebet und Handarbeit lebten (Asketen). Manche wurden auch durch die Verfol- gungen ein Versteck in einer Einöde zu suchen veranlaßt und fanden dort so vielen Frieden, daß sie ins Leben nicht zurückkehrten 2). Das wirksamste an- regende Beispiel gab der Ägypter Antonius (geb. 251, f 356), indem er in dem Leben eines Einsiedlers (avaxcoqrjx^g, (iova%6g') eine solche Glaubens- festigkeit, Geistesklarheit und Liebeswärme gewann und diese so nach allen Seiten bethätigte, daß er von den entferntesten Gegenden ja selbst von der kaiserlichen Familie umrat, Trost undhülfe angegangen ward und viele seinem Beispiel zu folgen sich getrieben fühlten. Nachdem schon mehrere Vereinigungen solcher Einsiedler sich gebildet hatten, gab einer von Antonius' Schülern Pa- chomius (gest. 348) durch die Einrichtung einer solchen auf der Nilinsel Ta- bennä ein nachahmungswertes Beispiel. Allenthalben in dernähe von Städten oder in einsamen Gegenden traten Brüder zu einem gemeinsamen Leben (xotvoßiov) nach fester Regel und Ordnung in Gebet, Arbeit und Nahrung unter Leitung eines Vorstehers (aßßug, d. i. Vater, Abt) zusammen und erbauten sich abgeschlossne Wohnungen (elnustrnm Kloster). Auch Weiber folgten dem Beispiele der Männer (Nonnen, weil sie der Ehe für immer ent- sagten). Im Orient, der ja von je, selbst im Heidentum der Beschaulichkeit und der Ertödung des Körpers zugewandt war, fand dieses Mönchstum die weiteste Verbreitung^), doch ward es bald durch bedeutende Kirchenlehrer, welche den Nutzen für die Kirche erkannten, auch nach dem Abendland gebracht. Wir berichten hier die Entstehung des hochwichtigen Instituts, die Darlegung seiner Wirkungen und seines Wesens, der Licht- und Schattenseiten der Zeit vorbehaltend, wo es weiter entwickelt vor uns stehen wird. 4. Ein Misbrauch begann in der Kirche einzureißen mit der Heiligen- und Reliquienverehrung und den Wallfahrten. Wer sollte nicht begreifen, daß das Andenken an d ie Christen, welche als Zeugen der Wahrheit den Tod erlitten, in der Kirche fortlebte, daß dasselbe zur Erbauung und Kräftigung der Gemeinde durch Predigt, Bild und Schrift verherlicht wurde, daß endlich gerade an den Orten, welche durch Christi Leben, Tod und Auferstehung geheiligt oder an welche die Erinnerung einer dort geschehneu Glaubcnsthat sich knüpfte, das Herz zu besondrer Andacht sich gestimmt fühlte? Nur der ödeste Sinn kann einen Anstoß daran nehmen, wenn der gläubige Christ jene Orte zu besuchen sich sehnte, wenn die Kirche zum Andenken ihrer Säulen und Zeugen Feste feierte. Wie schwer wird es aber dem natürlichen Menschen, das unsichtbare Göttliche zu fassen? Sucht er nicht immer eine 1 1) S. §. 52, 3. — 2) Betspiel des Paulus aus Thebä, welcher bei der Ver- folgung des Dccius in die ägyptische Wüste floh und dort über 80 Jahre lebte. Hicron. vit. Pauli Eremitae. — 3) Die Schwärmerei, welche sich an die Askese an- setzt, bezeugt Simeon um 420, der 30 Jahre lang bei Antiochia ans einer 36 Fuß hohen Sänle stehend predigte (axvuxrjg) und Nachahmer fand.

7. Theil 3 - S. 19

1861 - Leipzig : Teubner
-- 19 2) denselben der Besitz der bereits eingezognen geistlichen Güter zugesichert, 3) das Recht zu reformieren aber nur den Reichs- ständen , den andersgläubigen Unterthanen nur der freie Ab- und Zuzug zugestanden, endlich 4) der Vorbehalt eingefügt ward, daß wenn ein Geistlicher von der alten Kirche abtreten würde, derselbe seiner Stelle und allen Einkünften derselben entsagen miiße (reservat um ecclesiasticum). Ward dadurch auch nicht aller Grund zum Hader hinweggeräumt, so gelangte doch die lutherische Kirche zur rechtlichen Anerkennung in Deutschland. Karl V sah seinen Wunsch, die Kaiserkrone seinem Sohne Philipp zuzuwenden, durch die Furcht vor der Uebermacht des Hauses Habsburg und die Abneigung gegen den Fremden ver- eitelt. Durch die Vergeblichkeit aller seiner Anstrengungen für Herstellung unumschränkter Kaisermacht und Einheit der Kirche gebeugt, entsagte er 1555 den Niederlanden , 1556 der spani- schen und der. deutschen Krone und zog sich in das Kloster San Juste in Estremadura zurück, wo er (21. Sept.) 1558 starb. Die reformierte Kirche. § 19. Wärend sich Zwinglis Reformation weiter verbrei- tete (1529 St. Gallen), schloßen 1527 Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern einen Bund zur Aufrechthaltung der katholischen Lehre und Kirche. Zwingli drängte 1529 Zürich zum Kriege, doch kam ein Landfriede zu Stande. Allein 1531 überfielen die Katholischen die Reformierten und siegten bei Cappel, wo Zwingli fiel. Einen Weiterbildner empfieng die Kirche in Johann Cal- vin (Jean Chauvin, geb. 1509 zu Noyon in Frankreich, dann aus diesem Lande wegen des Glaubens vertrieben), seit 1541 in Genf. Mit großem wissenschaftlichem Scharfsinn und lebendig eifrigem Glauben wirkte er ebenso für Ausbildung der Lehre, wie für deren Weiterverbreitung (in Gemeinschaft mit seinen Schülern, namentlich Theodor Beza, f 1605), so wie zur Abwehr falscher und schlechter Richtungen (1553 Michael Servede verbrannt) und zur Gründung Halt gebender Institute (1558 Universität zu Genf) bis an seinen Tod 1564. Die wesentlichsten Unterschiede von der lutherischen Kirche sind: l) die Uebertragung der Kirchenzucht und Ordnung an die Gemeinde (Presbyterialverfaßung). 2) eine größere Einfachheit im Kult. 3) Calvin näherte die Abendmahlslehre der lutherischen., indem er eine Erhebung der Seele zu Christo annahm, dagegen schuf er 4) einen neuen Unterschied durch die Prädestina- tionslehre, wodurch auch die Verdammnis der Vorausbestim- mung Gottes zugemeßen wird. Die katholische Kirche. § 20. Die Reformation regte in der katholischen Kirche das Bestreben an ihr Bestehn in Lehre und äußerer Form zu sichern, 2*

8. Theil 3 - S. 140

1861 - Leipzig : Teubner
140 Die in Californien gefundnen Goldlager wurden für Nord- amerika wichtig als ein Anziehungspunkt für Auswanderer und als Antrieb den großen Ocean mit dem atlantischen im Verkehr zu verbinden. (Folge die Expedition nach Japan; die Verträge mit Centralamerika; Walkers Freibeuterexpedition). Eine wahre Ausgeburt sind die eine wahnsinnige Religion be- folgenden , Vielweiberei hegenden M orm o n e n, welche am Salz- see (Utah) einen eignen Staat gegründet haben, neuerdings aber mit der Union zerfallen und von ihr unterworfen sind. V. Die geistigen Richtungen des 19n Jahrhunderts. Die Kirche. § 198. Die katholische Kirche erstarkte trotz der sie hart erschütternden Stürme von neuem und wirkte nicht wenig durch Anschluß an die politischen Wünsche und Bestrebungen der Völ- ker für ihre Sicherung und Ausbreitung. Die 1814 von Pius Vii vorgenommene Wiederherstellung des Jesuitenordens fand in den meisten Ländern Anerkennung und die Wiederaufnahme aller frühem von dem Papste geübten Handlungen (Jubeljahre, In- quisitionen , Canonisationen) bewies die Kraft für Behauptung aller Ansprüche. Die in manchem Lande erfahrne Störung (§ 192) schadete dem Ganzen nicht und auch die Stürme des Jahres 1848 wirkten nicht unmittelbar sichtliches Rückgehn, weckten vielmehr manche neue Thätigheit (Missionen. Piusvereine). Das vom Bisch, v. Konstanz v. Wessenberg vertretne Streben nach Geltung der Synoden und Concilien ward durch je- nes Absetzung beseitigt. Die rationalistische Lehre von Her- mes (f 1831) erlag nach manchem ernsten Kampf dem Verdate - mungsurteil Gregors Xvi 1835. Die vom Abbd Chatel 1830 gegründete französische Kirche verschwand schnell wieder und die nach Ausstellung des heiligen Rocks in Trier 1844 durch Job. Ronge sich bildenden Deutschkatholiken machten sich selbst durch ihre Glaubenslosigkeit und anarchische Neigungen zu schänden. Die wegen der gemischten Ehen gegen die preußi- sche Regierung vom Erzbisch. Droste zuvischering 1837 zu Köln und dem Erzbisch. Martin Dunin von Posen 1839 erho- benen Streitigkeiten wurden bis 1842 durch beiderseitige Nach- giebigkeit ausgeglichen. Der Streit der oberrheinischen Bischöfe, namentlich ihres Hauptes des Erzbischofs von Freiburg, mit den betr., besonders der badenschen Regierung, ist durch die lang- wierigen Verhandlungen über die Concordate noch nicht zum Ende gebracht. Die Heidenmission litt zwar durch Verfolgungen in China, Tonkin, Cochinchina und Siam, gewann aber bald auch in diesen Ländern neue Kraft und dehnte sich namentlich in der Südsee aus (§ 194). Bedeutend wurde das Wirken des irischen Paters Mathew für die Mäßigkeitsache.

9. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 186

1899 - Leipzig : Teubner
186 Die Neuzeit. zogen. Dann war er Pfarrer an der Wallfahrtskirche zu Einsiedeln. Im Jahre 1519 wurde er als Leutpriester an das groe Mnster zu Zrich berufen. Als der italienische Ablahndler Samson in der Schweiz erschien, griff er ihn an und setzte durch, da ihm der Kanton Zrich verschlossen wurde. Ausbildung der Seit 1522 wandte er sich, vom Rate untersttzt, gegen einige alt-Reformation kirchliche Gebruche. Nach mehreren Religionsgesprchen, die er mit den Gegnern abhielt, fhrte er die Reformation durch; weit weniger rck-sichtsvoll vorgehend als Luther, schaffte er die Bilder, die Altre, ja, selbst die Orgeln aus den Gotteshusern. Eine Reihe Schweizer Kan-tone nahm die Zwinglische Lehre an; so Bern, Basel, Appenzell, Glarns, Graubnden und St. Gallen. Dagegen blieben die um den Vierwald-sttter See gelegenen Kantone nebst Zug der alten Kirche treu. Aber auch einige sddeutsche Städte schlssen sich jener an, darunter Stra-brg und Lindau. Landgraf Philipp von Hessen bemhte sich, eine Vereinigung beider reformatorischen Richtungen herbeizufhren. Aber Religions- das von ihm bewerkstelligte Religionsgesprch zu Marburg, an dem fie'burtmt" sich Luther und Zwingli persnlich beteiligten, brachte die gehoffte Ver-stndignng nicht. 7. Die Reichstage zu Speyer und Augsburg. Die Trken vor Wien. Der zweite Krieg mit Franz I. hatte Karl schlielich groe Erfolge gebracht (1529). Der Rckschlag auf die deutschen Verhltnisse blieb Zweiter Reichs- nicht aus. Die katholische Partei setzte auf dem zweiten Reichstage zu tag zu Speyer Speyer einen Reichsabschied durch, der jede weitere Neuerung in machen der Religion verbot. Hiergegen legten mehrere evangelische Fürsten und Städte Verwahrung (Protest) ein. Danach wurden sie Protestanten genannt.1) .... (Erste) Belager- Vorbergehend zeigte sich Einhelligkeit in Deutschland. xstt dem-un0 llwmm selben Jahre fiel nmlich der Sultan Soliman mit einem gewaltigen Heere in sterreich ein und belagerte Wien. Als aber ein deutsches Heer, das aus protestantischen und katholischen Truppen bestand, heran-zog, ging der Türke, ohne eine Schlacht zu wagen, zurck. Karl zum Kaiser Karl V. war entschlossen, die lutherische Ketzerei" auszurotten, gekrnt imo. er sich von Papst Klemens Vii. zu Bologna hatte krnen lassen (1530), kam er nach neunjhriger Abwesenheit vom Sden her Der Reichstag nach Augsburg, tvcchin er einen Reichstag berufen hatte. Die Versuche, su Augsburg durch persnliche Verhandlungen die deutschen Fürsten gefgig zu machen, scheiterten. Auf die Aufforderung hin, ein jeglicher solle ihm seine Meinung, Gutdnken und Opimon" schriftlich vortragen, bergaben ihm Augsburgerkon- die Protestanten die Augsburger Konfession, an deren Abfassung fession 1530. Melanchthon^) den hauptschlichsten Anteil gehabt hatte. Euie von 1) S. Krmer S. 76. r, , 2) Luther war, weil in der Reichsacht, in Koburg zurckgeblieben.

10. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 345

1866 - Leipzig : Teubner
Ungern. 345 bereits verändert. Die glücklichen Führer größerer Schaaren behaupteten durch das gewonnene höhere Ansehn und den größern Reichtum auch in der Heimat weitere Gebieterschaft und so wurden die Stammesoberhäupter znrückgedrängt und beseitigt. Wärend das durch die Gemeinsamkeit der Interessen wach gehaltne Bewustsein der Nationalität völliger Trennung im Volke entgegen trat, ward durch die Ausbildung umfangreicherer Fürsten- tümer die Gefahr einer Teilung näher gerückt. Wol galt ein Fürst aus Arpads Geschlecht als der Großherr für das Haupt der ganzen Nation, in Wahrheit jedoch übte er die Herschast nur über den westlichen Teil des llngernlands von seinem Sitze Gran aus; dem östlichen (dem siebenbürgischen Land) gebot ein zweiter Fürst, der Gylas genannt, und endlich war das ebene Gebiet zwischen Donau, Körös und Siebenbürgen einem dritten, dem Karchan, uuterthan. Wärend diese Teilung der Herschaft allerdings eine Zersplitterung befürchten ließ, war sie dagegen dem Eintreten von Kultur- elementen, welche beim ganzen Volk schwerlich willige Aufnahme gefunden haben würden, nicht ungünstig. Von Osten her erfolgte die Anregung zur Annahme des Christentums. Jener Karchan Bultzu, welcher die Ungern in der Lechschlacht führte und den Tod am Galgen fand, hatte 951 in Kon- stantinopel sich taufen laßen. Freilich nahm man von Glauben und Sinnes- änderung in seinem Leben nichts war. Bald darauf nahm der Gylas D ewir das Sakrament der Wiedergeburt und führte in sein Gebiet einen griechischen Mönch Hierotheos als Bischof ein; wärend er aber mit seiner Gattin (der in den Sagen fortlebenden männlich wilden Meißen Frau') sein Volk mit Gewalt zur Annahme des Christenthums nötigte, blieb er selbst so wenig bekehrt, daß er, weil er reich genug sei beide zu bedenken, noch immer den alten Götzen opferte. Mehr Ernst bewies, obgleich er von der Vielweiberei nicht abließ, der Karchan Achtum, der in Widdin getauft worden war und in Csanad an der Maros ein Kloster St Johannes des Täufers errichtete. Wärend so im Osten die griechische Kirche Boden gewann, wandte sich der Großherr und der Westen der abendländischen zu. Freilich die Absicht, in welcher Bischof Piligrim von Pas sau der Mission umfassende Thätigkeit widmete, sich das Erzbistum über die zu bekehrenden Länder zu verschaffen, schreckte die Ungern eher zurück, weil sie dadurch von Deutschland abhängig zu werden fürchteten *). Bereitwilliger bewiesen sich dieselben für diebemühungen des nachmaligen Märtyrers, des Bischofs Adal- bert von P rag. Unter den von ihm gesandten Glaubensboten ward Astrik (auch Radla genannt) zu bleiben genötigt und dann unter dem Namen Ana- stasius der erste Metropolit der ungrischen Kirche. 9. Die Grundlagen zu einer völligen Umgestaltung des Lebens gab der Großherr Geisa (nach 970), welcher durch seine Gattin Sarolth, des Gylas Dewir' Tochter, eine energische selbst in die Zügel der Regierung mit fester Hand eingreifende Frau, das Christentum so achten gelernt hatte, daß er sich seitdem aller Kriegszüge enthielt. Von ihm waren jedenfalls die Gesandten abgeschickt, welche 973 zu Quedlinburg vor Otto den Großen (§ 102, 13) mit der Bitte um christliche Lehrer traten. Wahr- 1 1) Wolf gang von Ein sie dein ward eben um seiner Ansprüche ans das Erzbistum willen durch Piligrim 972 von der beabsichtigten Missionsreisc zurück- gehalten, dann Jedoch zum Bischof von Regensburg befördert. Wenn Piligrim schreibt, der größere Teil des Volks sei schon im geheimen gelaust, so muß man dabei mit Büd. öst. Gesch. l 888 an die den Ungern unterthänig gewordnen Slo- wenen und Mährer denken, welche ihr Christentum bewart hatten.
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