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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 211

1905 - Berlin : Vahlen
Der schwbische Sttebun. 303305. 211 von einer tatschlichen Hilfeleistung abzuhalten, als er 1386 gegen die Schweizer zog ( 313). Und doch erlitt er die Niederlage von Sempach und fand hier selbst seinen Tod. Dieser Sieg der Schweizer hob auch den Mut der schwbischen Städte mchtig gegen ihre frstlichen Nachbarn, die jetzt alle gegen ihre wachsende Macht verschworen waren. Da geschah es, da die Wittelsbacher Herren den Erzbischof Piligrin von Salzburg, den Verbndeten der Städte, treulos fingen. So entbrannte der Kampf von neuem. Ganz Sddeutschland fllte sich mit Fehde, Mord, Raub und Ver-Wstung. In Bayern und Franken hielten sich die Brger oben; in Schwaben kam es bei Dffingen 1388 zur Schlacht gegen Eberhard den Greiner und seinen Sohn Ulrich. Die Brger belagerten den Kirchhof des Ortes, der von Leuten des Grafen Eberhard besetzt war, als der Gremer zum Entstze der Seinen nahte. Wacker stritten die Stdter gegen das Ruter-Heer nicht minder gewaltig Ulrich, der die Reutlinger Niederlage auszuwetzen hatte; er fiel, und schon wankte das frstliche Heer; da rief der alte Rausche-bart: Der gefallen, ist wie ein anderer Mann!", und als die Gefahr am grtenwar, fiel der gleiendewolf", derwunnensteiner, mit seiner Ritterschar in das Brgerheer*) denn an diesen Tagen machten Fürsten und Ritter, sonst selbst einander bitter feind, gemeinsame Sache gegen die noch verhateren Städte und so erlagen die Brger in furchtbarer Niederlage, durch die des Bundes Macht gebrochen wurde. Dann sank der besondere Stdtebund der Frankfurter und der Wetterau; die Sldner der rheinischen Städte, ein verrufenes, zuchtloses Gesindel, trieb das Schwert des Vaters des nach-maligen Knigs Ruprecht von der Pfalz ( 229) auseinander, der auf einmal 60 dieser Knechte von der Freiheit" in einem Ziegelofen verbrennen lie. Auf dem Tage von Eger 1389 verbot dann König Wenzel unein-gedenk frherer Zusagen frmlich jede Einung der Städte. 304. So endigten die Stdtebnde Sddeutschlands, schneller und ruhmloser als die norddeutsche Hanse. Doch blieben die einzelnen sddeutschen Städte noch lange in Blte und Kraft ( 294). Noch <30 Jahre spter (1449) konnten sie einen neuen groen Stdtekrieg gegen den streitbarsten Fürsten der Zeit, Albrecht Achilles ( 239), führen und gingen mit Ehren daraus hervor. Freilich zeigten sich auch bei diesen Reichsstdten die blen Seiten eines nur locker gefgten Bundeswesens. Eine hinderte die andere und jede die Gesamtheit durch Zlle und Stapel-rechte, die die einzelnen sich eiferschtig zu verschaffen und zu bewahren trachteten. Die meisten erlahmten nach und nach, andere zogen die Ruhe und Sicherheit bringende frstliche Herrschaft der teuren und bedrohten Reichsfreiheit vor. Und so ist auch fr die Mehrheit der sddeutschen Städte mit dem Ausgange des Mittelalters die beste Zeit vorber; nur einzelne, wie Augsburg und Nrnberg, strahlen noch im 16. Jahrhundert im vollsten Glnze. 6. Der Volkscharakter während des 14. und 15. Jahrhunderts. 305. Das ritterliche Leben war in Barbarei entartet, das buerliche in Knechtschaft versunken ( 283). Nur wo die Waffen noch gefhrt wurden, blieb auch ein lebenswerteres Dasein. Und so hatte es besser als der arme Bauer sogar der reifige Knecht auf den Burgen, der in seines Junkers *) So melden sptere Berichte; die ltesten berlieferungen nennen als die Ritter, die den Sieg gewinnen halfen, die Herren von Bitsch und Werner von Rosenfeld. 14*

2. Geschichte des deutschen Volkes - S. 164

1871 - Berlin : Vahlen
164 Schwb., bair. u. frnf. Kreis. Wirtenberger. Zhringer. Wittelsbacher. 268269. Denn nicht blo, da diese Lnder in der herrenlosen Zeit verkleinert toctrett,. sondern beim Streit des Kaisers mit dem Pabste ( 220) kam Bann und Interdict und im Gefolge derselben ein vom Pabste angestifteter frchterlicher Einfall der Polen und der noch heidnischen Litthauer der die Marken. Im Innern lsten sich die Bande der Ordnung, die Ritterschaft ward schlo-gesessen" (d. h. sie bauete oder erwarb eigene Burgen), ward bermthig und ruberisch, die Städte erhoben sich zu fast vlliger Unabhngigkeit. Als spter Markraf Ludwig des Vaters Plane gem sich mit Margaretha Maultasch vermhlte ( 221) und so Tirol gewann, dann nach des Baters Tode an der Spitze der bairischen Partei gegen die ltzelnburgische auftrat ( 222), regte ihm der neue Kaiser, Karl Iv., in Brandenburg alle mglichen Feinde, die Anhaltiner, Mecklenburger ( 257), den Erzbischos von Magdeburg u. a. auf. Wieder kam blutige Verwirrung der die unglcklichen Lande. In diesen Zeiten, 1348, trat ein Mann auf, der sich fr den 1319 gestorbenen letzten Askanier, Waldemar, ( 263) ausgab der falsche Waldemar genannt. Er gab vor, sein Tod und Leichenbegngni seien Trug gewesen, da er um seines Gewissens willen als Pilger nach dem Morgenlande habe ziehen und in unbekannter Ar-muth habe sterben wollen; jetzt jedoch sei er durch das Elend seines Landes bewegt worden, wieder hervorzutreten. Er fand viel Anhang, und Karl Iv. erkannte ihn fr echt, bis er sich 1349 mit Ludwig ausshnte; dann gab er ihn als Llbenteurer auf, doch ward jener nach seinem 1357 erfolgten Tode im Erb-begrbni der Anhaltiner beigesetzt. Im Jahre 1351 trat Ludwig der Aeltere freiwillig die Marken an seine beiden jngeren Brder Ludwig den Rmer, 13511365, und Otto den Finner (Faulen), 13511373, ab, und zog sich nach Oberbaiern und Tirol zurck. Von diesen Brdern gewann Kaiser Karl Iv. (eine sptere Zwietracht im bairischen Hause, die er selbst erst angeschrt, klug benutzend) die Zusage der Erbfolge in den Marken, die er 1373 von dem jngsten Bruder Otto, den er lange hintergangen und verchtlich be-handelt hatte, durch den Vertrag von Frstenwalde sich erzwang. So kamen die Marken von dem bairischen an das ltzelnburgische Haus. Die Linien des bairischen Herzogshauses bieten spter auer den Kmpfen unter sich und gegen die Nachbarn wenig geschichtliches Interesse. Erst 1506 grndete Herzog Albrecht Iv. eine dauernde Vereinigung der wichtigsten bairischen Lande, und seine Shne Wilhelm und Ludwig regierten dieselben als Herzge gemeinsam. Die Stadt Mnchen, von Heinrich dem Lwen gegrndet, erhob sich erst durch Ludwig den Baier zu grerer Bedeutung. Ingolstadt war die 1472 gegrndete Universitt der bairischen Lande*). 269. Von dem ehemals groen Herzogthum Franken, dem Hauptlande des Reiches, welches den grten Theil des spteren kurrheinischen und ober-rheinischen Kreises umfat hatte, war der Name nur dem stlichsten Theile geblieben, jenen Lndern, die zu beiden Seiten des Mains zwischen Rhn, Th-ringer Wald, Fichtelgebirg und Jura in den weitgeffneten, milden und frucht-baren Thlern der Rezat, Regnitz und Pegnitz, der Jtz, frnkischen Saale und anderer Flsse sich ausbreitete. In diesem frnkischen Kreise ragten drei geistliche Gebiete hervor mit ihren bischflichen Residenzen: Eichstdt an der Altmhl, Wrzburg (am Stein), dessen viele Thrme mit dem schnen Ge-Hut, dessen hochragende Feste und dessen Weinberge der prchtige Main wie-derspiegelt, und Bamberg mit seinem ehrwrdigen Dom. Auerdem zhlte der Kreis viele, fast berreiche Klster und Abteien, acht kleinere Grafschaften *) Im Uebrigen vergl. 248 und Anmerkung.

3. Geschichte des deutschen Volkes - S. 215

1867 - Berlin : Vahlen
Bewegungen der Schwärmer. Der Bauernkrieg. § 344—345. 215 kaufe verwarfen, die Gütergemeinschaft und ein Reich Gottes auf Erden, einen Staat von bloß Wiedergeborenen, einführen wollten. Melanchthon schwankte ihnen gegenüber. Carlstadt schloß sich ihnen an. Bald genügte ihnen ein langsames und behutsames Abstellen alter kirchlicher Formen, wie es in Witten- berg schon begonnen hatte, nicht mehr; man beschloß mit Gewalt die „heidnischen Gräuel", als Messe, Priesterschmuck, Bilder und Bildsäulen in den Kirchen, kurz Alles, was an den katholischen Gottesdienst erinnerte, abzuthun. Die Ver- wüstung, die nun folgte, drohte Luthers reines Werk den schlimmsten Leiden- schaften preiszugeben. Luther war gegen jede Gewalt. „Das Wort hat Himmel und Erde geschaffen und alle Dinge, das muß es thun und nicht wir armen Sünder." Die Nachricht von diesem Bildersturm ries ihn deshalb von der Wartburg zurück; er kam, noch im Panzer und Bart, als Rittersmann gekleidet (was ihm in Jena mit zwei Schweizer Studenten ein heiteres Abenteuer bereitete) und schrieb noch auf dem Wege seinem Kurfürsten, der ihn hatte zurückhalten wollen, einen heldenmüthigen Brief: Er getraue sich, Kurfürstliche Gnaden besser zu schützen als der Kurfürst ihn; denn wer am meisten glaube, der vermöge am meisten. Und in dieses seines Geistes Kraft bändigte er wirklich bald den Sturm, Ostern 1522. § 345. Aber gefährlicher gährte es in Süddeutschland. Die Gestalt des Reichs war von Misbräuchen nicht minder verunschönt, als die der Kirche, und es lag nahe, auch auf diesem, dem staatlichen (politischen) Gebiet, eine Reformation zu wünschen. Kaiser Karl V. wollte auch iu Deutschland, wie in seinen Niederlanden und Spanien, den ständischen Trotz brechen, und die oberste Gewalt stärken. Deshalb ward schon auf dem Reichstage von Worms das Reichsregiment (§ 329) in einer Weise umgestaltet, daß der Kaiser wieder mehr Einfluß erhielt. Trat so der Kaiser der Fürstengewalt hemmend in den Weg, so nicht minder der, besonders in Schwaben und Franken mächtige Stand der Reichsritter, deren Selbstständigkeit ebenfalls durch die wachsende Landesge- walt der Fürsten sich bedroht sah. Franz von Sickingen und Sylvester von Schaumburg waren die bedeutendsten dieser Männer, die am Rhein und in Franken vor Allem zahlreich waren. Sie hatten sich Luther, der sich ja an sie mit einer besonderen Schrift (§ 338) gewandt hatte, freudig angeschlossen. Ulrich von Hutten, ein abenteuernder feuriger Mann, der jetzt mit der Feder, wie einst vor Zeiten die Ritter mit dem Schwert, seine nianuigfachen Fehden bestand, unterstützte Luthers Werk mit geistreichen Schriften voll Spott und Hohn gegen seine Widersacher. „Umb Wahrheit ich ficht, niemand mich abricht, es brech oder gang, gots geist mich bezwang." „Ich Habs gewagt," war sein Wahlspruch, mit dem er gegen jegliche Gewall- that stritt. — Sickingen faßte Pläne eines großen allgemeinen Umsturzes, be- sonders der geistlichen Fürstengewalt; ja er mochte an eine Umbildung des Reiches im einheitlicheren Sinne denken. Als er seine Pläne gezeitigt glaubte, brach er mit geworbenen Söldnern gegen den Erzbischof von Trier los. Aber er vermochte nicht die schöne Stadt zu erobern, mußte mit Verlust zurück und ward bald von den ihm benachbarten Fürsten, dem Erzbischof von Trier, dem Kurfürsten von der Pfalz und dem Landgrafen von Hessen auf seiner eigenen Burg, dem Nannstuhl in der Pfalz, belagert. Ihre Karthauen und Feld- schlangen legten seine 20 Schuh dicken Mauern bald in Schutt; ihm selbst schleuderte, als er am Walle stand, eine einschlagende Kugel eine Pallisade in

4. Geschichte des deutschen Volkes - S. 255

1867 - Berlin : Vahlen
Volksbildung und Volkscharakter nach dem Kriege. § 423—125. 255 Hertzliebster Vater: kan E. K. F. G. selbs ermessen, das es solchem Vater die höchste schmach ist, so wir nicht sowohl jm vertrawen sollen, daß wir auch Herrn ober Hertzog Georgen zorn sind. Das weis ich ja von mir wol, wenn diese Sach zu Leipzig also stünde, wie zu Wittemberg, so wolle ich doch hinein reuten, wen's gleich (E. K. F. G. verzeihe mir mein nerrisch reden) neun Tage eitel Hertzog Georgen regnete, und ein jeg- licher neunfach wüthender, denn dieser ist. Er hell meinen Herrn Christum für ein Man aus Stroh geflochten; das kann mein Herr, vud ich, eiire zeitlang wohl leiden. Ich will aber E. K. F. G. nicht verbergen, das ich für Hertzog Georgen habe nicht einmal ge- beten und geweinet, das jn Gott wolt erleuchten. Ich wil auch noch einmal bitten und weinen, darnach nimmermehr. — Solchs sey E. K. F. G. geschrieben der Meinung, das E. K. F. G. wisse, ich kome gen Wittenberg in gar viel einem höhern Schutz denn des Chursürsten. Ich Habs auch nicht in sinn, von E. K. F. G. Schutz begercn. Ja, ich halt, ich wolle E. K. F G. mehr schützen, denn sie mich schützen könde. Dazu wenn ich wüsste, das mich E. K. F. G. könde und wolle schützen, so wolt ich nicht komen. Dieser Sachen sol noch kan kein Schwerd raten oder helffen; Gott mus hie allein schassen, one alles menschliche sorgen und zuthun. Darum, wer am meisten gleubt, der wird hie am meisten schützen. Es ist ein ander Man, denn Hertzog Georg mit dem ich Handel, der kennet mich fast wol, und ich kenne jn nicht vbel. Wenn E. K. F. G. gleubte, so würde sie Gottes herrligkeit sehen; weil sie aber noch nicht gleubt, hat sie auch noch nichts gesehen. Gott sey Lieb und Lob in ewigkeit, Amen. § 424. Aber nicht nur das niedere Volk hatte Schulen erhalten; es waren eine Reihe Klöster in lateinische Schulen umgeschasfen, und die Städte hatten sich beeilt, aus aufgehobenen Stiftern gleichfalls höhere Bildungsanstalten ins Leben zu rufen. Viele der berühmtesten deutschen Gymnasien, z. B. Schul- pforte in Thüringen, das Joachimsthal und graue Kloster in Berlin, das Stift in Tübingen rc. wurzeln in der Reformationszeit. So ward eine gelehrte Bildung ebenfalls allgemein, die in ihrem ersten Aufschwung die Re- formation trefflich unterstützte. Mit neuem Glanz blühten die Universitäten auf, so Wittenberg, wo Melanchthon, Deutschlands Lehrer (praaeepior Germaniae), genannt, wirkte; andere wie Jena, Helmstedt, Marburg, Königsberg wurden neu in's Leben gerufen. Durch solche Anstalten erhielt das geistige Leben der Nation einen festeren Grund, als es bisher gehabt. Dazu kam, vaß das 16. Jahrhundert nur wenig von Kriegen erschüttert, auch für den Wohl- stand und das äußerliche Gedeihen des Volkes höchst ersprießlich war. Die deutsche Reformation war fern davon, die Heiterkeit des Lebens auslöschen zu wollen: vielmehr hatte man für Gesang, Scherz und fröhliche Laune in Luther selbst ein Vorbild. Und so ist dieses Jahrhundert reicher als irgend ein anderes an Lachen und Witz; Fischarts Spottgedichte wie Hans Sachsens Schwänke und Comödien wirkten neben dem Ernst der Zeiten mit zu demselben großen Ziel des religiösen Glaubens und der Bildung. Noch war Stadt und Land voll froher Feste und uralter, eigenthümlicher Sitten. Nimmt man dazu die schöne, würdige, kleidsame Tracht des 16. Jahrhunderts, und daß im Ganzen noch in Bauart und Geräth der alte deutsche Geschmack (§ 190.) der herrschende war, so kann man vielleicht ohne zu fehlen, das 16. Jahrhundert als das eigenste, poetischste hinstellen, das Deutschland gehabt hat. § 425. Hundert Jahre später ist all dieser Reichthum eigenthümlichen Lebens verschwunden. Die anbrechende, traurige Zeit meldet sich mit dem beginnenden kirchlichen Hader der verschiedenen Confessionen, welcher ohne Liebe und ohne Geist geführt, nur gelehrter Rohheit die Thür öffnete; sie erscheint ferner in der Ueberhandnahme des römischen Rechtes, welches an sich eine Wohlthat war, da

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 406

1867 - Berlin : Vahlen
406 Der Wiener Congreß. § 697—699. Biet erreichte an Quadratmeilenzahl nicht das von 1795, geschweige das von 1606. In allen diesen Stücken schien es im Nachtheil. Dagegen aber war Preußen, in welchem nach den polnischen Theilungen das slavische Volkselement bedenklich gewachsen war, wieder ein reindeutscher Staat geworden, der seine Sache nie von Deutschland, wie Deutschland die seine nie mehr von Preußen trennen konnte; es war Wächter am Rhein wie an der Weichsel; die Flügel des preu- ßischen Adlers spannten sich über Deutschland schirmend von Ost bis West. § 698. Baiern, welches sich von Oestreich durch den Vertrag von Ried (§ 674.) seinen ganzen Länderbesitz hatte sichern lassen, erhielt für das an Oestreich zurückgegebene Tirol die Rheinpfalz auf dem linken Rheinufer, die zum Theil aus alten wittelsbachschen Erblanden bestand; dazu das bisher rhein- bündische Großherzogthum Würzburg. Es trat als Königreich und als dritte Macht in den deutschen Bund. Württemberg blieb in den Grenzen, wie sie ihm Napoleon geschaffen, ebenso Baden, Nassau, Darmstadt. Hannover besaß einen eifrigen diplomatischen Fürsprecher in dem Grafen Münster, einem Manne, der mit Stein und Gneisenau befreundet, in den Freiheitskriegen für die gemeinsame Sache in London mit Erfolg gewirkt hatte. Aber er so wenig wie ein andrer Freund Steins, der Freiherr von Gagern, konnte sich über die engen Gesichtspunkte seines Staates zur Höhe deutscher Interessen erheben. Münster träumte, statt von Wiederherstellung eines starken Preußens, daß Stein und jeder Verständige zu Deutschlands Schutz nöthig hielt, von der Gründung einer Welfischen Macht zwischen Elbe und Rhein, wie einst zu Heinrich des Löwen Zeiten (§ 156.) Und wenigstens gelang es seinem und englischem Einflüsse, ein fünftes Königreich im Norden herzustellen, indem zu den alten hannöverschen (§ 257.) Erblanden noch das Hildesheimische, Goslar, Lin gen und Ostfrisland hinzugethan und so ein Staat geschaffen wurde, welcher an der Elb-, Weser- und Ems-Mündung einen äußerst günstigen Zu- gang zum Meere hatte, auf welchem mit Größe aufzutreten, ihm doch wieder die Macht fehlte. Außerdem lag dies neue Königreich, zum Theil auf Preußens Kosten geschaffen, gerade Preußens Interessen hindernd im Wege, und spätere Conflicte waren damit ihm als unausbleibliches Geschick mitgegeben. Wie Münster, dachte auch Gagern mehr an seine Nassau-Oranische Dynastie (§ 250. Anm.) als an Deutschlands Vortheil. Mit großer Verblendung sorgte er, daß dem neugegründeten, gleichfalls lebensunfähigen Königreich der Niederlande auch noch das ehemalige Erzstift Lüttich zngewendet wurde, das doch noch bis 1794 Reichsland gewesen war. Auch das ,Großherzogthum Luxemburg ward an diesen außerdeutschen Staat geknüpft. § 699. Die sonstigen Veränderungen waren unbedeutend. Die freien Städte wurden bis aus vier, Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt a. M. nicht wiederhergestellt, ebenso nicht die reichsunmittelbaren kleineren fürstlichen, gräflichen und ritterschaftlichen Gebiete. Es blieben im Ganzen 38 Staaten, die den deutschen Bund bildeten. Der deutsche Bund trat an die Stelle des ehema- ligen deutschen Reiches. Er umfaßte die zwei Großmächte, Oestreich und Preu- ßen, die aber, als auch außerdeutsche Länder mit begreifend, zugleich eine euro- päische Stellung behielten, 4 Königreiche, 1 Kurfürstenthum, 7 Großherzog- thümer, 9 Herzogthümer, 10 Fürstenthümer und 4 freie Städte. Er bestand aus souveränen Staaten, denen nur das Recht der selbstständigen Kriegssührung und Bundesschließung fehlte, und die in Streitigkeiten unter sich an ein Austrags- (Austrägal-) Gericht gewiesen waren. Diese neue Gestaltung Deutschlands nebst einigen Rechten des deutschen Volkes, als ständische Verfassungen und Preß- freiheit, sicherte die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815.

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 64

1863 - Essen : Bädeker
64 In Baden finden wir mehrere schöne und geschichtlich merkwürdige Städte. Hier im Süden, am Bodensee, liegt die alte Stadt Konstanz (Kostnitz), in welcher jene große Kirchenversammlung Statt fand, die den böhmischen Priester und Professor an der Universität Prag, Huß, wegen seines evangelischen Bekenntnisses als Ketzer verur- teilte. Er wurde lebendig verbrannt und seine Asche in den Rhein geworfen (1415). Noch jetzt zeigt man die Stelle, wo sein Scheiter- haufen gestanden. — Die Universitätsstadt Freiburg im Breis- gau zeichnet sich durch ihre reizende Lage nicht weniger aus, als durch ihren prächtigen Dom mit einem schönen, hohen Thurme und herr- lichen Glasmalereien. Auch die alte Universitätsstadt Heide!» berg am Ne ckar ist durch ihre herrliche Lage berühmt, so daß jährlich Tau- sende von Fremden der schönen Gegend wegen dorthin reisen. Weit und' breit berühmt ist das Heidelberger Schloß, einst die Residenz der ehemaligen Kurfürsten von der Pfalz. — Die Residenz des Großherzogthums, Karlsruhe, wurde vor etwa 150 Jahren mitten im Walde angelegt. Gleichwohl ist es jetzt eine ansehnliche und schöne Stadt mit lauter geraden Straßen, welche sämmtlich von dem großherzoglichen Schlosse, also strahlen- förmig, auslaufen. Die Stadt ist durch eine von Norden nach Süden durch ganz Baden führende Eisenbahn mit den bedeu- tendsten Städten des Landes in Verbindung gesetzt, und da auch der Rhein nicht weit entfernt ist, so kann man zur Reise nach Karlsruhe ebensowohl die Dampfschifffahrt, als die Eisenbahn benutzen. Dennoch ist nicht Karlsruhe, sondern Mannheim, die ehemalige Haupt- stadt der Pfalz, die erste Handelsstadt des Großherzogthums. Denn die günstige Lage an dem Zusammenflüsse des Neckars und Rheins macht, daß in Mannheim nicht bloß ein großer Holzhandel, sondern auch ein bedeutender Handel mit den Produkten der frucht- baren Umgegend betrieben wird, und daß die fremden Waaren, welche Süddeutschland bezieht, vielfältig dort ausgeladen werden. Daneben fehlt es Mannheim, wie dem badischen Lande überhaupt, nicht an Fabriken verschiedener Art. Denn das Volk ist regsam und die Bevölkerung für bloßen Ackerbau zu dicht. Viel Geld kommt auch durch ein Bad in das Land, welchem wahrscheinlich der Staat seinen Namen, verdankt, nämlich durch Baden-Baden. Schon seit den Zeiten der Römer hat man die dortigen heißen Heilquellen gekannt, und die schöne Natur der Umgegend lockt alljährlich Tausende von Fremden hin, von denen freilich viele dem Glücksspiele zu Ge- fallen kommen. — Unweit Donaueschingen entspringt die Donau. Das Badische Städtchen Bretten ist der Geburtsort Melanchthon's. Die großherzogliche Familie bekennt sich zur evangelischen Kirche. 38. Der Bodensee. An Seen ist das westliche Deutschland nicht reich, und nur einer, der zur Hälfte noch der Schweiz angehört, ist von beträchtlicher Größe, der Vodensee. Dafür übertrifft derselbe an Naturschön-

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 47

1853 - Essen : Bädeker
47 rauhe oder schwäbische Alp, ein unftuchtbares Kalksteingebirge mit schroffen Felsen und bedeutenden Höhlen durchzieht das Ländchen. Die Bewohner Würtembergs sind Schwaben, welche einst einen Hauptstamm der deutschen Völker ausmachten. Die Schwaben sind treu, herzlich, dabei fleißig und zu vielerlei Geschäften tüchtig. Auf den 360 Quadratmeilen, welche das Land enthält, wohnen 1,800,000 Menschen, also auf einer Quadratmeile 5000. Da nmß fleißig gear- beitet werden, wenn jeder sein Brod stnden will. Das thun denn auch die Würtemberger; viele aber wandern auch au§ und suchen in der Ferne eine neue Heimath, oder treiben auswärts Handel, wie die schwarz- wälder Uhrmacher. Dabei behalten sie jedoch immer große An- hänglichkeit an ihre Heimath, und verlieren niemals ihre schwäbische Mundart, welche zwar breit, aber zugleich sehr gutmüthig klingt. Das Land ist mit kleinen Städten übersäet. Die Haupt- und Residenzstadt aber ist Stuttgart in einem nach dem Neckar zugehen- den Thale, welches mit Reben und Obstbäumen reich bepflanzt ist. Ihre Einwohnerzahl ist auf 40,000 angewachsen, so daß man es jetzt zu den großen Städten zählen kann. Besonders bemerkenswerth für jeden Deutschen ist das dem aus Würtemberg gebürtigen großen Dichter Schiller errichtete Denkmal. Er allein würde sein Vaterland allent- halben berühmt machen; darum wäre es undankbar gewesen, wenn man sein Andenken in der Hauptstadt von Schwaben nicht geehrt hätte. Außer Stuttgart sind noch die Universitätsstadt Tübingen und die Bun- des-Festung Ulm bemerkenswerth. Durch ein wohlgeordnetes Schulwesen hat die würtembergische Regierung sehr viel zur Bildung des Volkes beigetragen, und eben Würtemberg, das Schwabenland, ist es, welches außer Schiller dem deuffchen Volke noch manchen berühmten Dichter, z. B. Hölty, Hebel, Uhland, Justinus Kerner u. a. m. gegeben hat. Neben der Anhänglichkeit an ihre Heimath zeichnen den schwäbischen Volksstamm auch Anhänglichkeit und Treue gegen den Landesherrn und gegen die Familie aus. So wird von den Frauen des Städtchens Weinsberg folgendes berühmte Beispiel der Treue erzählt. Als nämlich ein deutscher Kaiser die Stadt, welche sich zu seinen Feinden gehalten hatte, belagerte, wehrten sich die Bürger so verzweifelt, daß er im Unwillen schwur, wenn er hineinkomme, werde er keinen, der die Waffen geführt, verschonen. Der Hunger zwang endlich die Stadt, sich zu ergeben, und kein Bitten und Flehen vermochte nun den Kaiser zur Gnade zu bewegen. Nur den Weibern, beladen mit ihren besten Schätzen, wurde freier Abzug bewilligt. Aber als sich das Thor öff- net, was zeigt sich den mordlustigen Kriegern des Kaisers? Eine lange Reihe der Weiber, die, mit Zurücklassung ihrer liebsten Habe, ihre Männer, Väter und Söhne als ihre besten Schätze aus dem Rücken trugen. Obgleich mancher aus des Kaisers Gefolge diese List nicht gelten lassen wollte, so erklärte dieser doch, sein kaiserliches Wort

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 43

1853 - Essen : Bädeker
43 verdrängt wird. Die Brauereien in München und in ganz Bäiern ge- hören zu den großartigsten Gewerben; sie fördern den Ackerbau, und die Ausfuhr der Laierischen Biere ist nicht unbedeutend. Die Stadt Regensburg an der Donau war einst bedeutender als jetzt, hat aber immer noch Reste ihrer vormaligen Größe. Dahin gehört die vortreffliche steinerne Brücke über die Donau, die einzige ganz gemauerte, welche über diesen Strom führt. Auf fünfzehn Bogen ruhend, trotzt sie nun bereits 700 Jahre der Strömung, dem Eisgange und anderen Unfällen. In Regensburg residirt der Fürst von Thurn und Taxis, dessen Vorfahren die Posteinrichtung zuerst in Ausffchrung gebracht und zum Danke dafür das Recht erhalten haben, in den deut- schen Staaten die Posten auf ihre eigene Rechnung verwalten zu lassen; einige Staaten jedoch, obenan natürlich Preußen und Österreich, haben dieses Recht durch Entschädigung abgelös't. Von Regensburg erblickt man auf einem, mit einer Ruine versehenen Hügel ein großartiges neues Gebäude, Walhalla genannt. Dies hat der König von Baiern zum Gedächtniß der verstorbenen großen Männer Deutschlands erbaut, deren Bildsäulen entweder darin aufgestellt werden oder deren Namen, in Marmor gegraben, mit Goldglanz strahlen. Augsburg am Lech war in früheren Zeiten eine der wichtigsten Handelsstädte in Süddeutschland. Jetzt ist Augsburg zwar immer noch gewerbsam, aber an die frühere Bedeutung der Stadt reicht das jetzige Leben nicht. Eine der merkwürdigsten Erinnerungen an Augsburgs vor- maligen Reichthum ist die eine Straße mit 50 Häusern, worin arme Bürger gegen den geringen Miethzins von jährlich 2 Gulden ein an- ständiges Unterkommen finden. Diese Stiftung ist von zwei Grafen von Fugger gemacht, die von dem armen Leinweber Johannes Fugger abstammten, der 1370 nach Augsburg zog und Leinwandhandel zu treiben anfing. Seine Nachkommen erweiterten durch seltenen Fleiß, große Geschicklichkeit und Redlichkeit ihre Handelsgeschäfte so sehr, daß sie sich unermeßliche Reichthümer und ausgebreiteten Ruhm erwarben. Auch im Frankenlande, an dem Maine und dessen Nebenflüssen liegen noch bedeutende Städte: Würzburg? Bamberg und Nürn- berg. In Rheinbaiern ist Speier die Haupfftadt. 32. Die Fuggerei Das Glück dreht sich im Kreise, Es schwindet wie die Zeiti Nur was in Gott gegründet, Besteht in Ewigkeit. Das reinste, feinste Linnen I Cilice, Hat still ihr Fleiß gemacht. Da kaufte jeder gerne Von ihrem Tuch so rein, Sie woben goldne Sterne Der Treue ja hinein. Es war im Haus der Fugger Das Weben einst im Brauch, Hans Fugger war ein Weber, Die Söhne woben auch. Der fromme Bürgersinn, Die Treue und der Glaube, Sie woben unverdrossen Am Stuhle Tag und Nacht, V V J V 4 I I J • Iv 'vjut ytl I Barmherzigkeit und Liebe, Die mehrten den Gewinn.

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 253

1864 - Essen : Bädeker
253 es dem bayrischen Feldherrn, dem greisen Seckendorf, Bayern den Oesterreichern wieder zu entreißen. Unter dem ungeheueren Jubel des Volkes kehrte Karl Albrecht in seine Hauptstadt zurück (Okt. 1744). Doch von Krankheit erschöpft und von seinem bisherigen Mißgeschicke gebeugt, starb er schon nach wenig Monaten am 22. Januar 1745 in einem Alter von erst 48 Jahren. «3. Max Zofeph M, der Vielgeliebte, Kurfürst von Bayern. (1745-1777.) Karl Albrechts Sohn und Nachfolger, Max Joseph Hi., war einer der besten und edelsten Fürsten, die je einen Thron zierten. Nicht der eitle Schimmer des Kriegslebens blendete ihn: in der Be- glückung seiner „geliebten Kinder", wie er seine Unterthanen nannte, sah er das höchste Ziel seiner Regentenwirksamkeit. Daher war er, schmerzlich bewegt von dem Elende seiner durch den Krieg verarmten Bayern, eifrigst darauf bedacht, seinem Lande den ersehnten Frieden zu schenken. Er verzichtete im Frieden zu Füssen (April 1745) auf die österreichische Erbschaft und gelangte dagegen wieder in den ungeschmälerten Besitz seines Landes. Er war nun bemüht, durch weise Sparsamkeit, durch Hebung des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels, durch Beförderung der Volksbildung in hohen und niedern Schulen, wie auch durch Abfassung guter Gesetze seinem zerrütteten Lande aufzuhelfen. Ganz besonders nahm sich aber der menschenfreund- liche Monarch der Armen und Nothleidenden an. Nicht nur unter- stützte er arme Studenten und vertheilte alljährlich 40,000 Gulden an Hausarme, sondern in den Nothjahren 1770 und 1771 ließ er 15,000 Scheffel Getreide aus Italien bringen, um den Hungernden Brod zu verschaffen. Schon hatte sein Zepter 30 Jahre segnend über Bayem gewaltet; nach Außen war sein Staat gesichert und geachtet; im Innern sah er vom Throne herab das Gedeihen seines beglückten Volkes, das ihn nur den „guten Vater Max" nannte: da erkrankte er Plötzlich zum Tode. Alle Kunst der Ärzte, alle Gebete seines be- stürzten Volkes waren vergeblich; er starb am 30. Dezember 1777. Als sich die Nachricht seines Todes in München verbreitete, ruhten alle Geschäfte, alle Freude verstummte, unzählige Thränen stoffen um ihn, es war, als wäre in jedem Hause ein Vater gestorben. Mit ihm, den die Geschichte „den Vielgeliebten" nennt, erlosch die bayerische oder ludwigische Linie der Wittelsbacher. Zu- folge des Hausvertrages zu Pavia ging daher die Erbfolge an die pfälzische oder rudolphische Linie der Wittelsbacher über. Noch am Todestage Max Josephs wurde durch einen Herold Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz und Herzog in Jülich und Berg, als Herrscher von Bayern ausgerufen, und so wurde nach einer Trennung von 448 Jahren Bayern und die Pfalz wieder vereinigt. „Bayern und Pfalz, Gott erhältst"

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 19

1864 - Essen : Bädeker
19 Der Boden der Oberpfalz ist durch den Fleiß der Bewohner wohl angebaut und bringt die gewöhnlichen Produkte des Ackerbaues hervor; an der Donau wächst auch etwas Wein. An Mineralien liefert der Boden sehr vieles und gutes Eisen, auch etwas Blei. Der Bergbau und das Hüttenwesen bringen zahlreichen Men- schen ihren Lebensunterhalt. Die Hauptstadt des Kreises und der Sitz eines katholischen Bischofs ist Regensburg an der Donau. Regensburg liegt in einer der schönsten und' fruchtbarsten Gegenden Deutschlands. Die Stadt mit ihren 28,000 Einwohnern besitzt viele Fabriken, treibt bedeutenden Schiffbau, Schifffahrt und lebhaften Handel. Schöne, schattige Alleen und Gartenanlagen umschließen den südlichen Theil der Stadt. Hier erhebt sich das Monument Kepplers, der 1630 starb. Unter den Gebäuden behauptet die erste Stelle der herrliche Dom, dessen An- blick von Außen Ehrfurcht und Staunen und von Innen heilige An- dacht einflößt. Regensburg war in der Vorzeit die Residenz der deutschen Kaiser und der bayerischen Herzoge und bis 1806 Sitz der deutschen Reichsversammlung. In Regensburg residirt der Fürst von Thurn und Taxis, dessen Vorfahren die Posteinrichtung zuerst in Ausführung gebracht und zum Danke dafür das Recht erhalten haben, in den deutschen Staaten die Posten auf ihre eigene Rechnung verwalten zu lassen; einige Staaten haben dieses Recht durch Ent- schädigung abgelöst. — Von Regensburg östlich auf einem Hügel des linken Donauufers bei Donaustauf erhebt sich der Riesenbau der ma- jestätischen Walhalla, ein Werk König Ludwig I. In diesem Tem- pel deutscher Ehre sind nach Auswahl des königlichen Bauherrn die Büsten jener deutschen Männer und Frauen aufgestellt, die sich um das Wohl des Vaterlandes ganz besonders verdient gemacht haben. — Andere bemerkenswerthe Städte dieses Kreises sind: Amberg an der Vils, mit 11,000 Einwohnern, ist der Sitz des Appellations- gerichts;» Sulzbach und Neumarkt. 16. Die Walhalla bei Regensburg. So wie man den Flecken Donaustauf verläßt, liegt die Walhalla auf eichenumrauschtem Berge nahe vor. In dieser Nähe macht der großartige Bau mit seinem kolosialen Unterbau einen mächtigen Ein- druck. Dieser Unterbau besteht aus über einander ruhenden Terrassen, die durch Doppeltreppen unter sich verbunden sind und allmählich bis zur Höhe des Berges aufsteigen. Von den Absätzen der Treppe hat man die herrlichsten Aussichten auf den Donaustrom und das Land bis zu den fernen, nur wie dämmernde Schatten aufsteigenden bayeri- schen Alpen. Auf der zweiten Terraffe führt eine Thür in's Innere des Unterbaues, wo die für unser nordisches Klima nicht zu umgehenden Vorrichtungen zur Heizung während der Wintermonate angebracht sind. Der Bau dieses unstreitig großartigsten deutschen National- tempels besteht auf den schmalen Seiten aus je 8, auf den langen 2*
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