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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 15

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Iberische Halbinsel. 15 das nö. Timor, den Spaniern bloß noch die Kanarien nebst zwei von den Guinea-Inseln; die amerikanischen Besitzungen rissen sich fast alle im An- sang des 19. Jahrhunderts los; in dem unglücklichen Seekrieg gegen die Vereinigten Staaten 1893 ging Kuba nebst Portorikö und die Philippinen verloren, und im Folgejahr wurden die Karolinen nebst den Marianen an Deutschland verkauft. * * * I. Die Republik Portugal umfaßt '/« der Halbinsel, gleicht also an I. Por- Raum den Königreichen Württemberg und Bayern ohne Rheinpfalz, zählt u0° aber nicht wie sie 8'/z Will. E., sondern nur 5y2, einschließlich der Azoren und der Insel Madeira 6. Der Boden des schwachen Staates liegt großenteils wüst; die Bewohner sind auch zur Industrie zu schlaff, und Handel und Wandel hängt von britischem Gelde ab. Fast y4 des portu- giesischen Gesamthandels macht der mit Großbritannien, rund ye der mit Deutschland aus, der an zweiter Stelle steht. Ausfuhr bildet vor allem Wein, daneben die Rinde der immergrünen Korkeiche (zu den Flaschen- korken). Die beiden einzigen Großstädte liegen als Hafenstädte an den Mündungen der beiden wichtigsten Flüsse: "Lissabon mit über 4 Ht. E. an der seeartigen Verbreiterung des Tajo (portug. Tejo [tescho]) vor seiner Ausmündung, *Porto an der Mündung des Duero (portug. Do uro [fc>öiro]); es ist Ausfuhrort des feurigen Portweins. Ii. Das Königreich Spanien ist sast so groß wie das Deutsche Reich besitzt aber ngr 20 Mill. Einwohner, weniger als 1/s von der Bevölkerung Deutschlands; indessen ist das Land im ganzen besser angebaut und etwas industrieller als Portugal. Hauptausfuhr bilden außer Wein und Olivenöl Erze und Metalle, namentlich Blei aus den Gegenden von Kartagena, Ulmeria und dem Südrande der Morena-Kette. Auch Eisen und Zink gibt es hier wie in den Kantabrischen Bergen, und jnr^upfer wichtig ist das Hinterland von Huelva bis nach Almaden/ wo das ertragreichste Quecksilberbergwerk Europas ist. Am lebhaftesten (V5 des Gesamthandels) ist der Handel mit Großbritannien, das mehr von Spanien entnimmt als dorthin abgibt, während Deutschland, dessen Handel erst an 4. Stelle (nach Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten) steht, mehr Fabrikate nach Spanien verkauft als Rohstoffe von dort bezieht. An die alte Verknüpfung mit dem tropischen Amerika erinnert die Schokolade als Nationalgetränk und das viele Zigarren- und Zigarettenrauches 1. Die R.-Küste hat nur kleine Städte, aber eine körperlich tüchtige, Bas- __tische Pro 1 Arabisch al madin — Bergwerk. — 2 Die zuerst auf Kuba von Kolumbus b*n3cn bemerkte Jndianersitte des Tabakrauchens kam seit dem Dreißigjährigen Kriege durch die Spanier auch in das übrige Europa.

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 149

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1§. Die südamerikanischen Länder. 149 Staaten, aber fast nur in den Küstenprovinzen seßhaft bewohnt, und zwar hier ganz überwiegend von Negern und Mulatten; im Innern schweifen träge und daher armselige Jndianerhorden, z. B. die Botokuden.^ Ins tiefe Binnenland führen fast nur die noch kaum benutzten, herrlichen Wasser- straßen; aus den Urwäldern gewinnt man wenig mehr als den Kautschuk 2 In den Küstenlandschaften baut man Zuckerrohr und Baumwolle, Haupt- sächlich aber Kaffee, und zwar mehr als die Hälfte der auf Erdeu über- Haupt erzeugten Menge. Die Landschaft gilt als eine der schönsten auf Erden: Küstengebirge von wenig gegliederter Tafelbergform wechseln mit einem Haufenwerk seltsam gestalteter Berge (z. B. der Zuckerhut am Buchteingang, fast 400 m hoch); reicher Pflanzen- wuchs (Palmen und Bananen). *Rio de Janeiro [de schaneroj an der schönsten Hafenbai Süd-h) Siede- amerikas, ist Kaffee-Ausfuhrhafen, 8 Ht. E. Der meiste Kaffee geht freilich lungcn. über das kleine Santos weiter im S., den Hafen von *S«n Paulo, etwas hinter der Küste, mit fast y4 Mm. E. der zweiten Stadt Brasiliens. Großstädte mit mehr als 1 Ht. E. sind nur noch *Bahia sba-la^ (oder S. Salvador) und *Pernambuko (auch Recise genannt); nach ihm wird das Brasilholz^ auch Peruambuk-Holz genannt. "Belem am Tokan- tins (oder Parä) ist für Kautschukausfuhr wichtig. Im außertropischen S., wo der europäische Ansiedler ohne Negerhilfe den äußerst fruchtbaren Boden selbst bestellen kann, erblühen deutsche Kolonien; schon über 3 Ht. * Benannt nach dem in die Unterlippe eingeschobenen Holzklotz (Botoke). — * Eingedickter Saft tropischer Bäume: auch das Neibgummi ist Kautschuk, — * Ein Farbholz, das, in Wasser gekocht, roten Saft liefert; nach ihm be- nannten die Entdecker Brasilien.

3. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 153

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
J 18. Di« südamerikanischen £dnb«r. 153 amerika fast überall unseren Tee und Kaffee. Hst. ist 'Assuncion saßuußiöu) mit Ausfuhr von Häuten und Holz. 8. Uruguay ö. vom unteren Uruguay, treibt auf seinen weiten 8. Uru- Grasflächen wie Paraguay vorwiegend Viehzucht und ist ähnlich wie Argentinien das Ziel romanischer, besonders italienischer Auswanderung, mehr als deutscher. Die Ausfuhr besteht fast nur aus Erzeugnissen der Viehzucht: Häute, Liebigscher Fleischextrakt, d. i. eingedickter Rindfleischsaft. Die Hst. "Montevideo am Eingang zum La Plata-Busen hat rund 3 Ht. E. 9. Die Föderativrepublik Argentinien ^ liegt ähnlich Chile in süd-9. Argen- licheren, gesunderen Breiten und ist deshalb staatlich geordneter als die übrigen Kreolenrepubliken. Das Land ist mehr als fünfmal so groß wie Deutschland, zählt jedoch noch nicht so viel Einwohner wie Bayern (2 auf 1 qkm). Es umfaßt im W. Teile der Anden, meist aber Pampasland mit Herden von Schafen, Pferden und Rindern, doch auch mit blühendem Weizenanbau, der reiche Ausfuhrernten besonders für Westeuropa liefert z. B. nach Antwerpen. Der Wert der Weizen- und Maisausfuhr über- trifft den der Wolle bereits ums Doppelte. Das Nomadisieren berittener Hirten früherer Zeiten, der Gauchos sgaütschos), wird seltener, seßhaftes Ansiedlerleben auf festen Farmen immer häufiger und wichtiger; doch spielt im Wirtschaftsleben Ausfuhr von Wolle, Häuten und getrockneten! Fleisch noch immer eine Rolle. ,Die Hst. "Buenos Aires im Hinter- grund des La Plata nahe der Mündung des Parana, zählt P/3 Mill. E., ist also die größte Stadt Südamerikas und Ausgangspunkt der einzigen süd- amerikanischen Pacificbahn; sie führt über den Cumbre-Paß der Anden nach Santiago und Valparaiso. Über *Rosario am Parana führt eine Eisenbahn bis nach Assuncion. Das argentinische Patag>5nien ist im Gegensatz zum stark befeuchteten, daher stattlich bewaldeten chilenischen eine waldleere Ebene, in der bisher kleine Scharen hochgewachsener patagonischer Indianer zu Roß Strauße und Guanakos jagten; doch dehnt sich die europäische Ansiedlung immer weiter nach S. und gewinnt den Boden als Weideland. Es gibt 25 T. Deutsche. Iv. Die Südmseln. lv. Süd- Jenseit der vom spanischen Seefahrer Magellan * entdeckten stür- lwfcln* mischen Meerenge liegt der Fenerland-Archipel, so einst von den Spa- ' Die Entdecker fanden dort Silberschmuck bei Häuptlingen; daher wurde Land und Golf nach dem Silber (spanisch argent [nrgcnt] und platä) benannt. — 2 Der Name dieses geborenen Portugiesen, des ersten Weltumseglers. lautet eigentlich Magalhaes smagaljängsch).

4. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 34

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
34 I. Europa. Weizen und Gerste, nicht hin zur Volksernährung; daher bildet Getreide den Hauptwert in der Einfuhr wie schon im Altertum, wo Griechenland infolge seiner viel höheren Kultur freilich volkreicher war. Von Hausvieh herrscht die Ziege mehr als irgendwo sonst vor; sie begnügt sich als Klettertier mit dem kurzen Gras und dem Gestrüpp der Felsen. Das beste der Erzeugnisse ist das Baumöl, da die Olive, der Baum der Athene, dürren Kalkboden liebt. Hauptausfuhr sind getrocknete Weinbeeren (Rosinen), besonders die nach Korinth benannten kleinen kernlosen. Sie machen annähernd die Hälfte des griechischen Ausfuhrhandels aus; der feurige griechische Wein fängt im Außenhandel erst an die wohlverdiente Rolle zu spielen. Mehr als y4 des gesamten griechischen Auslandhandels nimmt der mit Großbritannien ein. Der mit Österreich-Ungarn und der etwa ebenso lebhafte mit Deutschland kommen ihm zusammengenommen gleich. b) Siede- "Saloniki [falontfi]1 ist der bedeutendste Handelshafen auf der euro- langen. Mischen Seite des Ägäischen Meeres, daher stark von Juden und Griechen bewohnt; hier trifft die große Straße (jetzt Eisenbahn) durch das Morawa- und Wardartal, also durch die Mitte des breiten Nordens der Balkan- Halbinsel auf das Meer. Der Athos heißt auch Heiliger Berg, weil er voll ist von kleinen Einsiedeleien und großen, buvgartigen, ummauerten Klöstern griechischer Mönche; in den Klosterbibliotheken werden kostbare handschriftliche Werke aus dem Altertum und Mittelalter aufbewahrt. N.-Griechenland ist durch den Pindos getrennt in das fruchtbare Thessalien und in Epirus; hier liegt im Innern des Landes Janina [jdriinö]. In Mittel-Griechenland zwischen den beiden Doppel- einschnürungen und in der Peloponnes entstanden an berühmter Stätte wieder: Theben im So. der böotischen Ebene, Korinth am pelo- ponnesischen Ende des Isthmus, der durch einen Schiffahrtskanal durchstochen ist, Sparta am Eurotas Lakoniens; alle sind jedoch jetzt winzige Städtchen mit wenigen T. E. Größer erwuchs allein in Attika von neuem * Athen im Hintergrunde des Busens von Ägina neben den hehren Trümmern an und auf seiner Akropolis,^ zugleich durch seine Universität Mittelpunkt der neuererwachten Wissenschaft- lichen Studien der Griechen, auch derer außerhalb des Königreichs; eine kurze Eisenbahn verbindet es mit seiner Hafenstadt "Piräus. Im Nw. der Peloponnes, vor dem Eingang in den Korinthischen Busen ist Patras jpatras] Ausfuhrhafen für die in der Nachbarschaft wachsenden besten ' Verkürzt aus Thessaloniki. — ^ Akropolis^ Hochstadt, die hoch über der Stadt gelegene Burg.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 332

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Iv. Schutzgebiete des Deutschen Neichs. in dieser No.-Hälste Neu-Pommerns befinden sich sortgesetzt tätige Vul- kane. Die andere große Insel des Bismarck-Archipels, das ganz schmale Neu-Mecklenburg, ist das Mittelglied einer Jnselreihe, die gleichfalls mit teilweise noch rauchenden Vulkanen besetzt ist, im Nw. mit den Admiralitäts-Jnseln beginnt und im So. mit den Salomonen schließt, von denen nur die größere Nw.-Insel Bougainville sbugängivil) deutsch ist. Iis. Eine gleichmäßig 26 0 warme, feuchte Luft weht über alle diese Inseln Klima. jjjn^ zumeist der So.-Passat; nur zur Zeit des s. Sommers, wenn das stark erhitzte Australien die Luft von N. her ansaugt und dieser ursprüngliche N.-Wind die regelrechte Linkswendung erfährt, löst ein Nw.-Monsun jenen Passat ab. Reichliche Regen ergießen sich daher bald von So., bald von Flora. Nw. über die bergigen Inseln und befördern den üppigen Waldwuchs. In Masse gedeiht Kokospalme und Brotfruchtbaum. Säugetiere fehlen Fauna, beinahe völlig; reichlich ist dafür die Vogelwelt vertreten; in Kaiser- Wilhelm-Land gibt es prächtige Paradiesvögel, deren Ausfuhr zu Schmuck- zwecken einen beträchtlichen Teil der Handelswerte ausmacht, und wie aus der Bismarckgruppe Kasuare. Iv. Die eingebornen Papua [papüa| oder Melanesier, eine dunkel- kerni/g braunhäutige Rasse mit krausem, schwarzem Haar, sind längs der Küsten überall tüchtig im Zimmern und Fahren ihrer Schmalboote. Sie bauen zwar kein Getreide, leben aber seßhaft von Jams und anderen tropischen Knollengewächsen, von Bananen, Kokosnuß, Brotfrucht und Fischfang, halten auch Schwein und Hund. Sie kannten bisher kein Metall, fertigten jedoch ganz kunstvoll Speer, Bogen und Pfeil aus Holz, betrieben Töpferei und übten auf Kaiser-Wilhelm-Land sogar die Trommelsprache. Auf den Bismarck- und Salomo-Inseln hat die Mission den Kannibalismus leider noch nicht ganz auszurotten vermocht; im Innern des von unserer Ge- sittung fast bloß an der Küste berührten Kaiser-Wilhelm-Landes wütet dieses Papua-Laster gleichfalls noch hie und da weiter. Im gesamten Gebiet, das so groß ist wie die außerpreußischen Staaten Deutschlands und die Schweiz zusammengenommen, leben noch nicht so viel Menschen wie in der einen Stadt Nürnberg, nämlich nicht viel mehr als 3 Ht>, und zwar schätzt man im Kaiser-Wilhelm-Land die Bewohnerzahl auf rund 110 T.; die Volksdichte betrüge dort also noch nicht 1, während sie auf den östlicheren Inseln sich auf 4 stellt; mithin macht der Bismarck- .Archipel die volkreichste Mitte des Ganzen aus. v. Früher befuhren nur einzelne Händler die Inseln, hauptsächlich um Nutzung, ^pra einzutauschen. Darin besteht auch jetzt noch das Hauptgeschäft,

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 317

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Deutsch - Sstafrika. 317 Auswanderer werden, da der Deutsche nicht so gut wie die Eingeborenen manche der dort heimischen Krankheiten aushält, z.b. Fieber und Dys- enteric [büsentert], eine äußerst schwächende, die Verdauung gänzlich störende Unterleibskrankheit. Aber auch die Eingeborenen leiden unter mörderischen Tropenerkrankungen, z. B. unter der durch Fliegenstich über- tragbaren Schlafkrankheit, die in einer Veränderung des Blutes besteht. Mindestens nach einigen Jahren Aufenthalts dort muß der Europäer zur Erholung einen kühleren Himmelsstrich aufsuchen. Noch nicht 5 Ts. Weiße leben bis jetzt in Ostasrika. Der hohe Wert des Schutzgebietes liegt demnach wesentlich im Handel und in der Anpflanzung tropischer Erzeug- nisse, die wir Deutsche bisher von den Fremden kaufen mußten. Vorläufig sind die Erzeugnisse der deutschen Pflanzungen noch nicht groß; neben ihrer Steigerung kann wohl auch der Ertrag der Negerwirtschaft nach Menge und Güte noch vermehrt werden. Gegenwärtig liefert sie etwa ebensoviel wie die Pflanzungen für die Ausfuhr. Diese besteht hauptsächlich in Kautschuk, der dem Wert nach fast 1/4 der gesamten Ausfuhr ausmacht, in Pflanzenfasern, besonders Sisalhanf, dessen Aussuhr der des Kautschuks etwa gleichsteht, und in Tierhäuten, daneben in Kopra, Baumwolle und Kaffee. Daneben kommen noch Wachs, Erdnüsse, Elfenbein, Sesam und Kopal in Betracht, ein für Lackfabrikation sehr geschätztes, bernsteinähnlich aussehendes Bauin- harz, das nur in Afrika vorkommt. Die Einsuhr besteht größtenteils in Baumwollstoffen, die im Innern Afrikas da, wo noch kein Geld in Zahlung genommen wird, die gewöhnliche Grundlage für den Tauschhandel abgeben, doch auch in Reis. Größere Ortschaften, kleine Städtchen, gibt es vornehmlich an derix. Ort- Küste; denn weil der Außenhandel Seehandel ist, erblühten die bedeuten- deren Handelsplätze an der Küste. Lindl ist mit guter Hafenbucht Aus- fuhrort für den S. Daressalam^, s. von der Stadt Sansibar, ist mit 20 T. E. die größte Hafenstadt des Landes geworden, weil die Küsten- läge vor der Mitte des Landes und seine Bucht hinter schützenden Korallen- rissen es zum Haupthasen Deutsch-Ostasrikas und zum Sitz des kaiserlichen Gouverneurs trefflich geeignet macht. Von hier führt eine Eisenbahn rund 1275 Ion weit (also etwa Königsberg—berlin—cöln) bis zum Tanganjika-See, auf dem Dampferverkehr herrscht. Diese Bahn kann auch für den erzreichen Katanga-Bezirk im O. des belgischen Kongo- besitzes als Verkehrsstrecke bedeutsam werden (S. 161). Bagamojo, sw. vom nahen Sansibar r. abseits der Kinganimündung, war früher die wichtigste Stadt, weil hier die meistbegangene Handelsstraße, nämlich die 1 d, h. im Arabischen Stätte (dar) des (es) Friedens (saläm).

7. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 33

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 27. Die Iberische oder Pyrenäenhalbinsel. 33 flächen wasserarm, waldlos, einförmig. Ihr Klima ist im Winter ebenso schneidend kalt als im Sommer trocken und heiß. Hier ist der wärmste Teil Enropas mit einem Julimittel von 30 °. Der jährliche Niederschlag betrügt mir 30 cm (in Deutschland etwa 50 — 75 cm). Wesentlich günstiger sind dagegen die Randgebiete gestellt. Sie erhalten reichlichen Niederschlag, teilweise über 2 m, und erfahren durch die Nähe des Meeres eiue angenehme Erniedrigung der Temperatur, hier .herrscht Seeklima mit geringer Wärmeschwankung zwischen Sommer und Winter. Das Landschaftsbild des Inneren und der Randgebiete ist daher sehr verschieden. Die trockenen Hochflächen sind mit Gras bewachsen, auf welchem nur Schafzucht getrieben werden kann, Getreidebau ist uur bei künstlicher Be- Wässerung möglich. Die gut befeuchteten Randgebirge im Nordwesten sind dagegen mit immergrünen Wäldern von Korkeichen bedeckt, deren Rinde zu Korken ver- arbeitet wird In den fruchtbaren und niederschlagsreichen westlichen Tiefländern gedeihen Reis, Oliven, Wein und Südfrüchte: Apfelsinen, Zitronen. Der schmale Küstenrand, den die Sierra Nevada am Mittelmeer übng läßt, hat afrikanisches Klima und bringt wie überhaupt der Süden der Halbinsel nahe dem Meere Erzeugnisse hervor, die auch schon an Afrika erinnern: die Zucht der Cochenille gedeiht auf dem Opuntien-Kaktus, die Agave entwickelt ihren hohen Blütenstand aus der Mitte der bodenständigen Rosette langer, stachelrandiger Dickblätter; die afrikanische Dattelpalme findet sich vereinzelt oder auch hie und da zu lichten Wäldchen vereint wie bei Elche unweit Valencia. Auch durch Bodenschätze sind die Randlandschaften vor dem Inneren bevorzugt. Eisen, Silber und Blei kommen im Kantabrischen Gebirge und im Süden vor. Doch haben die Bewohner selbst die Reichtümer wenig ausgebeutet, zumal nur geringe Kohlenlager vorhanden sind. Die Deutscheu, Franzosen und Engländer haben eine ergiebigere Ausnutzung der Bodenschätze herbeigeführt, Krupp in Essen erhält viel Eisen aus Bilbao. Die ursprünglichen Bewohner der Halbinsel sind die Iberer, welche von den Römern unterworfen wurden. Nach den Römern besetzte seit 4= 15 das Germanenvolk der Westgoten Spanien; indes nach fast 300jährigem Bestehen erlag ihre Herrschaft den Angriffen der von Afrika eingedrungenen Araber, hier gewöhnlich Mauren genannt. Nur im Kantabrischen Gebirge hielten sich Reste des christlichen Staates der Westgoten. Nach und nach breitete sich die Herrschaft der Christen unter glorreichen Kämpfen wieder weiter nach Süden aus, und 1492 fiel die letzte Stadt der Mauren, Granäda. Nicht lange vorher waren die verschiedenen christlichen Reiche zu einem Reiche ver- einigt worden, das man Spanien nannte. Daneben hatte sich Portugal gebildet, als Küstenstaat mehr auf die See hingewiesen als auf das spanische Hinterland; von Spanien sich lösend, wuchs es wie dieses durch allmähliche Verdrängung der Mauren in seine heutigen Grenzen hinein. Daniel, Ausg. E. Z

8. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 8

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
8 § 10. Amerika. fruchtbarer ist als Australien, so siud die Neger nicht mehr wie die Australier ein umherziehendes Jägervolk, sondern haben feste Wohnsitze, treiben Ackerbau und verstehen sich auch auf Holzschnitzerei, Flechterei und Töpferei. Afrika ist fast ganz von europäischen Völkern in Besitz genommen worden. Selbständige Staaten sind nur noch Abessinien und Marokko. Im südlichen Afrika liegen: 1. Das englische Kapland, welches reich an Gold und Diamanten ist und außerdem Wolle und Straußenfedern liefert. Der Haupthafen ist Kallstadt. 2. Deutsch-Südwestafrika ist au der Küste unfruchtbar, besitzt aber im Innern große Weiden, auf deueu Rinderzucht getrieben wird. 3. Deutfch-Oftafrika ist die größte deutsche Kolonie und fast doppelt so groß als Deutschland. Hier wird viel Kaffee und Baumwolle augebaut. Auch liefert uns die Kolonie Elfenbein und Kautschuk, den eingedickten Saft gewisser Pflanzen, aus welchem Gummiwaren hergestellt werden. Die Haupt- stadt und der wichtigste Hafen ist Daressaläm, d. h. Stätte des Friedens. 4. Der Kongostaat steht unter der Oberhoheit des Königs von Belgien und liefert besonders Kautschuk. In Wcstafrika liegt das deutsche Gebiet 5. Kamerun, das nur eine geringe Küstenlänge hat, aber sich im Innern vom Kongo bis zum Tsadsee ausdehnt. Seine Haupterzeuguisse sind Palm- kerne, Palmöl und Elfenbein. 6. Auch Togo ist deutsch. 7. Französisch-Westafrika nimmt den größten Teil Westafrikas ein, ist aber meist wertloses Wüstengebiet. Zu Nordafrika gehören: 8. Das selbständige Sultanat Marokko. 9. Das französische Algerien und Tunis, welche Datteln, Öl und Getreide hervorbringen. 10. Das von Italien besetzte, bisher türkische Tripolis. 11. Ägypten, unter türkischer Oberhoheit, ist bekannt dnrch die große Fruchtbarkeit des Niltales, in welchem Getreide und Reis angebaut werden. Die Hauptstadt ist Kairo, der bedeutendste Hafen Alexandrien. § 10. Amerika. Amerika ist der längste aller Erdteile; er erstreckt sich von der nördlichen kalten Zone bis fast an den südlichen Polarkreis. Die Grenzen des Erdteiles sind im Norden das nördliche Eismeer, im Osten der atlantische Ozean mit

9. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 70

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
70 § 40. Frankreich, fruchtbaren Tieflandsboden, daß die Hälfte des französischen Bodens als Acker- land benutzt wird. Dieses liefert ergiebige Weizenernten. Die Sommerwärme macht Frankreich zum Hauptweinland der Erde, ungefähr 3 % des Bodens dienen der Weinkultur. Die Weine aus Burgund, der Champagne und aus der Gegeud von Bordeaux genießen besondere Berühmtheit. Auch schönes Obst, namentlich Pfirsiche, Aprikosen und echte Kastanien geheihen überall im Tiefland. An den Küsteu befördert die feuchte Luft auch das Wachstum der Wiesen, also das Gedeihen der Pserde- und Rinderzucht. Das uach Süden geöffnete Rhonetal hat Mittelmeervegetation mit Feigen und Oliven; aus den letzteren wird das Provenceröl hergestellt. Maulbeerbäume werden zur Zucht der Seidenraupe angepflanzt. Eisen und Kohle, die Grundlagen der Industrie, kommen auch vor, Eisen namentlich an der' Nordostgrenze, Kohlen am Unterlauf der Loire. Die Entwicklung der Industrie leidet uuter dieser räumlichen Trennung. Auch sind die Lager nicht so ergiebig als die der Nachbarstaaten, so daß Frankreich für seine Industrie Kohle und Eisen aus Deutschland, Belgien und England ein- zuführen genötigt ist. Die Ergiebigkeit des Bodens und eine blühende Industrie machen Frank- reich zu einem der reichsten Länder der Erde, zumal der Wohlstand sich ans viel weniger Bewohner verteilt als in Deutschland. Denn Frankreich hat, ob- gleich es fast so groß ist als Deutschland, nur 39,6 Millionen Einwohner, seine Volksdichte ist nur 74. Die Bewohner sind die Nachkommen der Gallier. Bei der Unterwerfung des Landes durch die Römer unter Cäsar wurde ihnen die römische Sprache gebracht, so daß das heutige Französisch viele lateinische Worte enthält. Die Franzosen sind von lebhaftem Temperament und besitzen großes technisches Geschick; sie sind daher eines der kulturell am höchsten stehenden Völker und besitzen auch viele auswärtige Kolouieu, namentlich in Afrika. Politisch ist Frankreich eine Republik, an deren Spitze ein Präsident, der Senat und die Deputiertenkammer stehen. Es wird in 87 Departements geteilt, die meist nach Flüssen und Gebirgen benannt sind. Übersichtlicher ist die alte Einteilung in Provinzen. Die Jsle de France am Zusammenfluß von Seine, Marne und Oise enthält die Hauptstadt Paris (3 Mill., mit Vororten 4 Mill. Einw,), das in weit höherem Sinn die Hauptstadt des Landes ist als etwa Berlin. Es ist der Mittelpunkt des politischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und gewerblichen Lebens, zugleich die erste Handels- und Industriestadt. Die Stadt besitzt großartige Bauten und reiche Kuustschätze und hat daher einen großen Frem- denverkehr. 18 km südwestlich von Paris liegt Versailles (60000 Einw.),

10. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 238

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
238 § 129. Der Mensch. beider Erdteile zusammensetzen und dieselben Tiere, wie Renntier, Elen und Biber beide Erdfesten bevölkern. Die wichtigsten Pflanzen und Tiere 1. der kalten Zone. Tundren mit Moosen, Flechten und Gräsern; Zwergsträucher, Weiden, Beerensträucher. Eisbär, Walroß, Robben und Wale, Eisfuchs, Renntier, Hund, zahlreiche Schwimmvögel und Fische. 2. der gemäßigten Zone. Nadel- und Laubwälder, Getreidearten, Hülsenfrüchte, Kartoffel, Kohl und Rübe, Obst und Wein, Flachs, Hanf, Klee. Zypresse, Myrte, Zitronen- und Orangenbäume, Olivenbäume, Mais, Reis, Maulbeerbäume, Kastanie, Tee. Pferd, Esel, Rind, Schaf, Ziege, Schwein, Hirsch, Reh, Gemse, Bär, Marder, Fuchs, Wolf, Biber, Singvögel, Huhn, Ente, Gans, Honigbiene, Seidenraupe. 3. der heißen Zone. Dattelpalme, Kokos-, Sago- und Olpalme, Banane, Affenbrotbaum, Farne, Bambusse, Kaffeebaum, Zuckerrohr, Tabak, Kakaobaum, Kautschuk, Baum- wolle, Pfeffer, Zimt, Muskatnuß. Ingwer. Affen, Kamel, Antilopen, Zebra, Giraffe, Löwe, Tiger, Elefant, Nashorn, Tapir, Riesen- und Brillenschlange, Strauß, Termiten, Papageien und Kolibris, Krokodil, Zebu, Büffel, Haushuhn, Esel, Schwein. §129. Der Mensch. Wissenschaften vom Menschen. Die Anthropologie, d. h. Wissen- schaft vom Menschen, beschreibt den menschlichen Körper, seine einzelnen Teile und deren Funktionen in naturwissenschaftlicher Hinsicht. Die Ethnographie oder Völkerkunde beschäftigt sich mit den Sitten und Gebräuchen, den religiösen Anschauungen, den künstlerischen und technischen Fertigkeiten einzelner Volks- gruppen oder Völker. Die Anthropogeographie, d. h. die Geographie des Menschen untersucht die Wechselbeziehungen zwischen ihm und seinem Wohnraum, die Einwirkung des Menschen auf die Natur und den Einfluß der geogra- phischen Verhältnisse auf sein Tun und seine kulturelle Entwicklung. Alter und Heimat. Die ältesten Funde von Menschenknochen finden sich in Höhlen, die wohl die ersten Wohnstätten nnsrer Vorfahren waren.
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