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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 39

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vi Die Griechen. 39 Frosch und fünf Pfeile, welches Symbol ein Kriegsgefangener also erklärte: „Könnt ihr Perser nicht gleich dem Vogel in die Lüfte, oder gleich der Maus in die Erde, oder gleich dem Frosch in die Gewässer flüchten, so werdet ihr unsern Pfeilen nicht entrinnen." Endlich mußte Darms schleuuigst zurückkehren, da die Skythen ihm drohten, die Brücke abzubrechen. Er kam ihnen noch zuvor, und entrann bei Nacht mit dem größten Theile seines Heeres. Aber aus Furcht, die Feinde möchten ihm aus dem Fuße folgen, ließ er selbst zu frühe die Brücke abbrechen, und 80,000 Mann wurdeu das Opfer des Feindes. Das Reich erhielt unter Darius eine Ausdehnung von Macedouieu bis nach Sindh. Zwei Züge gegen Griechenland aber mißlangen. Ncch unglücklicher gegen Die Griechen, wie weiter unten erzählt werden wird, war sein L>ohn Xerxes, der Ahasver ns der Esther. Nach diesem bestiegen noch 7 Könige den Thron. Aber der Flor des Reiches sank immer mehr; und 200 Jahre nach Cyrus war es so geschwächt und entnervt, daß es unter dem letzten Könige Darius in drei Tressen von Alexander dem Großen umgestürzt werden konnte (331). Vi. Die Griechen. 1. Der Welttheil Europa. § 18. Wir wenden uns zu deu Griechen, und damit zum Welttheil Europa. Unser Europa stellt sich als eine Halbinsel zu Asien dar, mit welchem es durch die ganze Breite Rußlands zusammenhängt. Im Süden wird es vorerst vom schwarzeu Meere bespült, von welchem das Asowsche durch eine Meerenge getrennt ist. Durch die Straße von Konstantinopel oder den Bosporus kommt man in das Meer Marmora; und dieses steht durch die Straße der Dardanellen (den ehemaligen Hellespont) in Verbindung mit dem ageischeii

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 189

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii Die Zeitrii der Religiouskrlegc. 189 Da wurde denn der teuflische Vorsatz, sämmtliche Hugenotten niederzumachen, angelegt. Nachts 1 Uhr zog man die Mordglocke. Zuerst ward Coligny in seinem Schlafgemach aufgeschreckt und niedergestochen. Dann drangen die bestellten Mörder vou allen Seiten herbei, und das Morden in den Straßen und Häusern begann. Mit unerhörter Raserei fiel man über Männer und Weiber, über Greise und Kinder her; und erstochen, erschossen, zum Feuster hinausgestürzt wurde alles, was Hugenotte hieß. Der König selbst schoß vom Palast aus aus die Flüchtigen. Wer beschreibt die Todesangst der letzteren, die Verhöhnung der Sterbenden, das Mordgeheul der Verfolger, das schauerliche Schauspiel, das der lichte Morgen darbot? Ein Goldarbeiter lief mit nackten blutigen Armen umher, sich rühmend, allein 400 erschlagen zu haben. Das Gemetzel dauerte drei Tage fort und dehnte sich auch auf andere Provinzen ans. Man schätzt die Zahl der Erschlagenen ans 70,000! Der Prinz von Navarra, der Bräutigam, entkam nebst andern dadurch, daß er gezwuugeu zum Katholicismus übergieug. Der Papst aber nannte die Unthat einen „heilsamen Staatsstreich" und ordnete jubeluoe Freudeuseste an! Dennoch wurde die Absicht des Hofs nicht erreicht. Denn die Zahl der ^Hugenotten war noch groß genug, um eine Partei im Staate bilden zu können. Heinrich wurde wieder Protestant, und die blutigen Kämpfe dauerten fort. Darüber starben Karl Ix. (1574) und Heinrich Hi- (1589) hin; und nun hatte Heinrich von Na-uarra als Bourbon das größte Recht zum Throne. Aber unsägliche Schwierigkeiten traten ihm in den Weg. Der Papst hetzte alles wider ihn ans, selbst spanische Truppen rückten iu's Land. Heinrichs Tapferkeit, Schlauheit und Menschenfreundlichkeit siegten ob. Doch nahm er abermals den katholischen Glauben an, was ihm leicht wurde, da er keine tiefen Ueberzeugungen hatte, und 1598 hatte er als Heinrich In. allgemeine Anerkennung gesuu-den. Seme liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn bald

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 220

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
220 Neue Geschichte. wenigen Begleitern unter ungeheuren Strapazen über den Dnieper zu den Türken (1709). Hier fand er die ehrenvollste Aufnahme; und unter seinen Schweden regte sich ein begeistertes Mitleiden mit dem Könige, das sie gegen die nun von allen Seiten einbrechenden Feinde eine Zeitlang stark machte. Aber Karl schämte sich, als Flüchtling zurückzukehren: und unter vergeblichen Versuchen, durch die Türken Rußland zu schwächen, blieb er fünf volle Jahre unthätig in Bender liegen. Zwar gelang es ihm einmal, die Türken zu einem gewaltigen Heerzug zu bewegen; ihrer 200000 haben schon Peters kleine Armee umzingelt, aber die Gemahlin des Zars schickt dem Großweßir ihre Juwelen zum Geschenk, dem das Türkenherz nicht widerstehen kann. Gegen Abtretung von Asow darf der Zar friedlich nach Hause kehren (1711). Karl aber reizte fortwährend den Sultan durch übermäßige Forderungen; und einmal kam es so weit, daß er es mit nur 300 Mann gegen einen feindseligen Angriff von 10000 Türkeu aufnahm. Nach sieben* stündigem Kampfe stolperte er mit einem seiner großen Sporen und wurde gefangen. Dennoch fuhr der Sultan fort, ihn mit der größten Auszeichnung zu behandeln. Die Gewißheit endlich, daß er nichts mehr ausrichten konnte, verbunden mit immer traurigeren Nachrichten aus der Heimat, bewog ihn, an den Rückweg zu denken. Das geschah a. 1714. Eine prächtige Begleitung wurde ihm bereitet; aber diese gieug ihm zu langsam. Er setzte sich auf's Pferd und legte in 14 Tagen 286 Meilen zurück, bis er um Mitternacht vor den Thoren Stralsunds anlangte. Wohl waren die Schweden jetzt außer sich vor Freude; und er wandte alle Kräfte an, dem Kriege wieder eine günstige Wendung zu geben. Seine Unerschrockenheit war noch dieselbe. In Stralsund, das bald die Dänen belagertem fiel eine Bombe auf fein Haus und zerplatzte neben dem Zimmer, da er eben dem Sekretär diktirte. Diesem entfiel die Feder. „Was gibts?" fragt der König, „warum schreibst du nicht?" „Ach, Herr, die

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 292

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
292 Neue Geschichte. konnte, wurde in Queretaro verrathen und auf Juarez Befehl 19. Juni 1867 erschossen. Seither ist Mejiko nicht mehr ans der Verwirrung herausgekommen. — Die Union aber schreitet noch immer vorwärts; sie kaufte 1867 den Russen ihre Besitzungen im Norden des Welttheils ab, und ist seit 1866 mit Europa dnrch Meertelegraphen, seit 1869 von einem Eude zum andern dnrch die Pacificeiseubahn verbunden, während ihr auch schon die Eisenbahn von Panama zugehört. Mächtig macht sich nun der amerikanische Einfluß auch in Europa fühlbar, mit dem die Union dnrch Millionen von Auswanderern verbunden ist. Gleiche Rechte für alle Bürger, gänzlich freie Presse, Scheidung von Kirche und Staat u. s. w. sind die Strömungen, welche von drüben zu uns kommen. Dabei ist anzuerkennen, daß in Amerika selbst die Religion trotz ihrer bunten Erscheinung in allerhand Secten, nnter welchen die Mormonen mit ihrer Vielweiberei in Utah die widerlichste vorstellen, noch eine große Macht ausübt, während dnrch ganz Europa der völlige Unglaube in verschiedene« Formen immer gewaltiger um sich greift. 12. Der deutsch-französische Krieg. § 109. Im schwülen Juli 1870 kam das vatikanische Concil zu der Erkeuutniß, daß es eigentlich uu-uöthig sei, weil Gott den römischen Oberpriester mit solcher Unfehlbarkeit ausgestattet habe, daß seine Bestimmungen unverbesserlich seien. Während eines heftigen Gewitters wurde unter Blitz und Donner (18. Juli) die neue Lehre durch den zitternden Papst verkündigt. Nnr drei Bischöfe stimmten ihr nicht bei. Während die Welt sich wunderte, was daraus werden solle, kam von Frankreich herüber ein neuer Sturm. Die Spanier suchten nemlich einen Nachfolger für ihre vertriebene Königin, und dabei geriethen sie an einen Sigmaringer Prinzen, der freilich näher mit Napoleon als mit Wilhelm I. verwandt war. Das hinderte aber den Kaiser nicht, zu erklären, er könne nicht dulden, daß ein Hohenzoller den

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 2

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
2 Einleitung. nicht bemerklich wird; oder werfen sie nur, so zu sagen, an den Bau etwas hinauf, das aber nicht hängen bleibt, sondern herabfällt und spurlos verschwindet. Von allen diesen Menschen weiß die Weltgeschichte nichts zu sagen. Andere legen gauz in der Stille ihre Steinlein zu; aber man mertt nichts davon, und so bleiben auch sie vergessen. Die Hauptarbeit am Ban der Weltgeschichte ist einigen Geschlechtern zugewiesen, welche man die Kulturvölker nennt, und deren Kreis sich zusehends erweitert. Ein Jedes von diesen hat seine besondere Gabe, mit der es dem Ganzen dient. Darunter stehen Männer aus, welche tüchtige Quader herbeischleppn,; das sind die Helden der Weltgeschichte. Sie tragen nicht nur das Gepräge der jeweiligen Zeiträume au sich, sondern wirken zur Entwickelung ihrer Zeiten in einer Weise mit, daß man ihre Spur noch Jahrhunderte nach ihnen finden kann. Freilich sind diese Helden nicht alle gleich werthvoll und wichtig. Manche werden blos durch Geburt oder Stellung, ohne daß sie es in der That sind, zu Welthelden, von denen man reden muß; und in so fern gehet es etwas vornehm in der Weltgeschichte zu, weil das Niedrige häufig übersehen wird. Andere, die an der Spitze der Weltbegebenheiten stehen, machen blos durch ihre Kraft, nicht durch ihre sittliche Würde Eindruck, oder sind nur durch häßlichen Charakter und einflußreiche Schandthaten merkwürdig. Indessen fehlt es nicht an Helden, von denen man mit Freuden liest. Leider müssen diese häufig auch Kriegshelden sein. Denn die Weltgeschichte ist säst nur eine Kriegsgeschichte zu nennen, wie es nicht anders sein kann, da im Grunde doch der Geist der Welt in ihr obenan steht. Durch Kriegsgewitter aber reinigt Gott immer wieder die sich verdumpfeude Atmosphäre der Welt. Dennoch steuert die Geschichte, wie wir finden werden, immer mehr dem allgemeinen Weltfrieden entgegen, d. h. dem Zeitpunkte, da Christus alle seine Feinde sich zum Schemel seiner Füße gelegt haben wird. Denn in der Geschichte bestätigt sich das Wort des weisen Salomo: „des

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 15

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die erste Menschheit. 15 ist verschwunden, und Niemand weiß seine frühere Stelle zu bezeichnen. Selbst der Dunstkreis um die Erde her muß eine andere Beschaffenheit gehabt haben, weil der Anblick des Regenbogens nach der Sintflut dem Noah etwas Neues war. Mitten im festen Lande, in dem von der Sintflut aufgeschütteten Diluvium finden sich noch viele Thierreste, vielleicht auch Menschengebeine, welche von jener letzten Erschütterung zeugen. Auch die Natur des Menschen muß auders gewordeu sein. Vor der Sintflut finden wir nicht, daß die Menschen Fleisch gegessen haben, das Gewächs des Feldes war ihnen zur Nahrung angewiesen; nach der Sintflut aber wird ihnen der Genuß des Fleisches ohne Einschränkung erlaubt. Vor der Sintflut erreichten sie ein Alter von 900 Jahren; nachher aber nahm es schnell ab, und schon zu Mosts Zeiten war 70 bis 80 Jahre die Durchschnittszahl (Ps. 90, 11.). Ueberhanpt scheint mit dieser Flut der Fluch, der auf die Sunde folgte, vollständiger erfüllt worden zu fein, so daß vou da an vornehmlich das Wort Pauli gilt, daß „alle Kreatur sich sehne und ängste immerdar, frei zu werden von dein Dienst des vergänglichen Wesens" (Nom. 8, 19.). 2. Der Thurmbau. § 7. Die Sintflut setzt man etwa 2400 Jahre vor Christus. Durch sie war die erste Menschheit untergegangen, und Noah wurde der zweite Stammvater. Sein Kasten blieb auf dem Berge Ararat stehen, als das Gewässer sich allmählich verlief. Auf der Ebene zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, die in der Nähe des Ararat entspringen, breiteten sich seine Nachkommen zuerst aus, bis zu dem Lande Sinear. Dort bauten sie eine Stadt und einen Thurm von großer Höhe, um einen Vereinigungspunkt zu haben, und bei der immer wachsenden Vermehrung und Ausbreitung des Menschengeschlechts doch immer ein Ganzes zu bleiben. Allein das war der Absicht Gottes zuwider. Er wollte, daß sich die Meuscheu

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 25

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii.? Die ältesten Weltvölker. 25 unabsehbaren Sandmeere zieht das Schiff der Wüste, das Kaineel. Wie Asien, so wurde auch Afrika frühzeitig, besonders von Hamiten bevölkert. Die Einwohner im Innern sind meist Neger, die durch die schwarze Farbe und wolliges Haar, wie auch durch besondere Gesichts- und Schädelbildung von den Stämmen Asiens sich ausfallend unterscheiden. Sie lebten immer völlig abgeschieden von der übrigen Welt, obwohl viele Karawanen den Weg zu ihnen fanden, und tragen heute noch alle Zeichen von Rohheit und Barbarei au sich. Im Süden herrschen dunkle Bantustämme und hellere Hottentotten vor. Im Hochlande Habe sch oder Abessinien, einst Aethiopien genannnt, gab es auch uralte hochcimlisirte Staaten: und von Meroe, wo ein Priesterstaat war, sind noch Ruinen vorhanden. Sie wurden durch Handel reich; und ihre Kunstfertigkeit war auch den Griechen bekannt. Doch war ihre Herrlichkeit bald verschwunden; und selbst in äußerlichen Dingen stehen die Einwohner jetzt auf sehr niedriger Stufe. 5. Aegypten. § 12. Bekannter istaegy pten geworden, das lange, nur wenige Stunden breite Tiefland des Nils. Vom Juni bis September werden die Niederungen vom Nil überschwemmt; und das lange Thal wird in einen unabsehbaren See verwandelt, aus dem die Dörfer sich wie Juseln erheben. Der reichliche Schlamm, den der Strom mit sich führt, befruchtet die Felder und macht den ausgebrannten staubigen Boden zu einem grünenden Garten, in welchem Getreide, Reis und Baumwolle auf's Ueppigste gedeihen. Erreicht der Wasserstand nicht die erforderliche Höhe, so erfolgt Theurung; ist die Überschwemmung stark genug, so wächst alles im Uebemnß. Die ältesten Einwohner sind Nachkommen von Mizraim, dem Sohne Hams; und nach diesem nennen die Bewohner das Land jetzt noch Misr. In Oberägypten gründeten die Pathrn- Handbüchl. d, Weltgesch. (7. «.) 3

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 43

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vi Die Griechen. 43 Smyrna, Ephesus it. ct., die auch das Neue Testament erwähnt. Das Volksleben der Griechen machte sich ganz anders als im Morgenlande. Freiheit war das Losungswort, das Alle im Munde führten. Keine Stadt wollte von der andern abhängig sein; und so gab es fast so viele Staaten als Städte. In den Städten herrschten anfangs Könige. Diese wurden verdrängt; und nun schalteten die Edeln (Aristokraten), unterbrochen von der Herrschaft Einzelner (Tyrannen). Bald wollte auch das Volk etwas zu sagen haben; und so entstanden Volksherrschaften (Demokratien). Die guten Leute haben es also mit der Freiheit versucht, freilich nicht mit derjenigen, die aus der Wahrheit kommt; sie waren frei von der Gerechtigkeit und der Sünde Knechte (Rom. 6, 20.). Das zeigt die Geschichte; denn unruhiger kann es kaum irgendwo zugehen als hier, da Keiner unter dem Andern stehen wollte. Besonders ragten später Sparta und Athen hervor, stark gemacht durch die großen Gesetzgeber, Lykurg einer' seits und Solon andererseits. Ihre Eifersucht aber brachte dem übrigen Griechenland nicht nur harten Druck, sondern am Ende gar den Untergang. Indessen bildeten die Griechen doch ein ganzes Volk. Ans den Hauptstädten kamen von Zeit zu Zeit Abgeordnete zusammen, welche das sogenannte Amphik ty onen-gericht bildeten. Auch dienten etliche Orakel (Weissageorte) zur Vereinigung des Volks, namentlich Delphi in Phocis, wohin Alles eilte, um die Zukunft zu erfragen oder Rathschläge zu vernehmen. Das war aber von der Stiftshütte der Israeliten so verschieden wie die Finsterniß vom Licht. Man setzte nämlich eine Priesterm auf einen Dreifuß über ein Erdloch, von dem ein Dunst aufquoll, der sie alsbald in die heftigsten Zuckungen versetzte. Ihr Stammeln in diesem Zustande wurde von den Priestern aufgefaßt und als Wahrsagung für jeden Fragenden, der mit reichlichen Geschenken kam, ausgegeben. Sonst gab es auch gemeinsame Spiele oder Wettkämpfe,

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 187

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten bei Religionskriege. 187 Lage, denn Wilhelm fiel, von einem jesuitischen Meuchelmörder verfolgt, der ihn mitten durch die Brust schoß (1584). Aber seiu Sohn Moriz, ein heldenmütiger Jüngling, und der kluge Staatsmann Olden-Barneveld hielten den Staat so männlich und tapfer, daß der Krieg immer wieder zu ihrem Vortheil ansschlug. Ganz beendigt wurde er erst mit dem westphälischen Frieden (1648), da man jene Provinzen für völlig unabhängig erklärte. Sie hatten unterdessen durch ihre außerordentliche Thätigkeit zur e>ee in Ostindien Java, die Gewürzinseln, Malacca, Ceylon und in Amerika Brasilien an sich gezogen, und behielten sie. Sie hatten unter den europäischen Staaten ein bebeutenbes Gewicht erlangt und sich zum höchsten Flor geschwungen, während die südlichen katholischen Provinzen (Belgien) die bei Spanien blieben, gleich diesem immer tiefer sanken. 4. Frankreich. § 75. Hier war mit Ludwig Xii. eine glückliche Periode eingetreten. Freilich störte sein Schwiegersohn und Nachfolger Franz 1. (1515—47) das Glück des Landes sehr durch seine unnützen Kriege mit Karl V., dem er Mailand abgewinnen wollte. Indessen war er so ganz Franzose^ daß ^hm das Volk bis an sein Ende zugethan blieb. Sein Sohn Heinrich Ii. (bis 1559) setzte die Kriege fort, mußte aber gegen Philipp Ii. große Opfer bringen; und nun ruhte der Krieg nach Außen. Heinrich starb in Folge eines Turniers, bei dem er mit dem Schaft einer zersplitterten Lanze in's Auge getroffen wurde. Ihm folgten feine drei Söhne nach einander: Franz Ii., der nur ein Jahr regierte, Karl Ix. (1560-74), der an Gewissensbissen starb, und Heinrich Iii., der von einem jesuitischen Meuchelmörder erstochen wurde (1589). Mit ihm starb das Haus Valois aus. Ju dieser ganzen Zeit gieng es übel zu. Die genannten Könige waren alle schwach und wollüstig und ließen ihre länkevolle und herrschsüchtige Mutter, Katharina von

10. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 62

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 62 — das Haupt des Appius den Fluch herab und bahnte sich durch die aufgeregte Menge den Weg zum Thore. Das über solche Frevelthateu der Decemvirn erbitterte Volk wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die Absetzung derselben beschlossen war. Appius, angeklagt und in's Gefängniß geführt, entleibte sich selbst. § 8. Karcus Iurius Kamillus. (390 v. Chr. Geb.) Neben vielen innere Kämpfen zwischen den beiden Ständen in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt. Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etrurien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Römer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung ein. Da sich diese in die Länge zog, so errichtete man damals zuerst Hütteu für den Winter, und die Soldaten, die ihren Geschäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold. Um diese Zeit schwoll der Albaner See an. Da verkündigte das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenommen werden, während der Albaner See seine Ufer überströme, aber Rom werde untergehen, sobald die Gewässer des Sees das Meer erreichten. Daher beschloß man, den See abzuleiten und sein Wasser in Bäche zu zertheilen. Nun wählten die Römer den M. Furius Camillns zum Dictator, d. h. zum unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische Heer. Camillns ließ einen Erdgang graben und führte denselben gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, zog er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu der Zeit in der Burg au, als die Vejeuter ein Opfer schlachten wollten. Der Opferfchaner weissagte von ihm: „Wer dieses Thier den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen die Römer vor, die Priester, flohen, und Tempel und Burg waren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Eine reiche Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph in Rom, bei dem er auf einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr wurde der Uumuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vor-
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