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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 105

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land- schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien rasen***). 3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt- mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee. Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung. 4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner. Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit und Bewässerung abhängig. a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober- rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B. in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald, Spessart.) b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau) finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.) *) 1. Abt. S. 142. **) 1. Abt. S. 147. ***) 1. Abt. S. 163.

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 22

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 22 — c. in dem warmen Klima im allgemeinen, besonders im 6, wo die Südwinde herrschend — an der Küste mit ozeanischem Klima — d. in den fruchtbaren Länderstrichen (Maritza-, Struma-, Morawa-, Drin-, Narentathal, Larissabecken, Zante); Kulturpflanzen (Getreide in Serbien, Weinstock auf Zante, türkischer Tabak, Baumwollen- stranch, Ölbaum, Maulbeerbaum) — e. in den Bodenschätzen (Marmor, Gold, Kupfer, Blei, Ziuu). 2. Welche Bedeutung diese Vorzüge für die Kultur der alten Griechen hatten? a. Lage? — geistige Bildung durch Berührung des begabten grie- chischen Volkes (Weltweisen) mit den alten Kulturvölkern (Juden, Ägyptern, Babyloniern, Persern) — b. Gliederung? — Schiffahrt und Handel (Hafen u. Handelsstädte nennen) c. Klima und fruchtbare Länderstriche? — Weinbau (Korinthen und Rosinen auf Zante) Ölbereitnng. (Rosen- und Olivenöl), Seiden- und Teppichweberei — d. Bodenschätze? — Bergbau, Schmiede- (Waffen- und Schmucksachen ans Bronze) und Bildhauerkunst (Akropolis, Parthenon, Statuen, Bildsäulen, Tempel am Olymp). B. Wirtschaftlich schwach, 1. Worin diese Schwäche besteht? a. Vorzüge nicht ausgenützt aa. bezüglich des Handels (Lage und Gliederung) — trotz Suezkanal wenig Handel — Ein- und Ausfuhr? bb. bezüglich der Bodenkultur (Beschaffenheit, Klima) — wenig Ackerbau — große verödete Strecken — Versumpfungen — Verfall der Bewässerungsanlagen — cc. bezüglich der Gewerbe (Bodenschätze) — Bergbau, Schmiede- und Bildhauerkunst gering — keine Großindustrie — wenig Hausindustrie. b. Nachteile nicht ausgeglichen. aa. Gitterartiger, verkehrhindernder Gebirgsausbau (Welche?) und Mangelan schiffbaren Flüffen (Welche?) — Maugel an Eisen- bahnen und Kunststraßeu — bb. Waldarmut — Abholzung, Bora, waldmordende Ziegenwirt- schast, Mangel an Waldpflege — cc. Kalkboden — Mangel an künstlicher Bewässerung — dd. Sümpfe — Mangel an Entwäsferuugsaulagen (Kanäle). 2. Ursache? — Türkenherrschaft. a. Wodurch sie auf der Balkanhalbinsel begünstigt wurde? Die staatliche Zersplitterung als natürliche Folge des gitterartigen

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 10

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 10 — kleidet — manche unangebaute versteppte Fläche in der Herzego- rvirtct, im Innern Dalmatiens, Montenegros und Jstriens. Klima im Sw? — in den niederen Gegenden warm, im fast regen- losen Sommer sogar sehr heiß. Folge? — die drückende Hitze hindert bereits das Fortkommen der mitteleuropäischen Pflanzenwelt, wie Getreidearten, Obstarten, Kastanien und Nüsse — dagegen ge- deihen in den gut bewässerten Thälern und Niedernngen (Drin- und Na- rentathal) die subtropischen Gewächse, wie Maulbeer-, Lorbeer-, Oleander-, Mandel-, Feigen-, Melonen-, Öl-, Palmenbäume und Weine. Klima im Innern, aus den Hochebenen? — im Winter oft sehr rauh, regnerisch, schneereich, windig — die Bora, ein heftiger, kalter Nordwind, schadet dem Pflanzenwuchs der Hochebene furchtbar. Folge? — wenig Gras — weidende Schafe, Ziegen — ganz wenige Ansiedelungen. Klima am Nordabhang wie bei uns in Mittel- europa. Bewässerung im Sw? (Denkt an den Kalkboden!) — Die Flüsse und Bäche werden von dem schwammartig durchlöcherten Gesteiu aufgesogen. Folge? — Bodeu trocken — Flüsse mit ober- und unterirdischer Bahn, d. h. sie fließen oft lange Strecken unterirdisch fort, bilden oft auch im Erdiunern Seen, deren Abflüffe in tieferen Regionen wieder zu Tage treten. Im Zirknitzer See wird gefischt, gesäet, gejagt und geerutet. (Erklärung siehe unten!) Schildere die Adelsberger Grotte nach dem Lehmannschen Bild! Bewässerung des steilen Sw-abhciitgs? — unbedeutende, im Som- mer versiegende Bäche — Küstenflüsse. Warum? Der größte Fluß an der Küste? — Narenta. Quelle? Lauf? Mündung? — sumpfig, verschlammt, ungesund. Warum? Pflicht? Stromregu- lierung durch den östreich. Staat. Produkte? — Tabak, Wein, Oliven, Feigen. Bewässerung des Nordostabhangs? — Drina, Bosna. Quelleu? Richtung? Länge? Thäler? — geschützt vor deu kalten Winden fruchtbarer Lößboden. Folgen? — Anbau von Korn, Weizen, Mais, Hülsenfrüchten, Obst, Tabak. Gewächfe auf den Abhängen und Gipfeln infolge der reichen Bewäffe- ruug? — viel Wälder von Nadelbäumen und Eichen (viel Eicheln — Schweinezucht) — viel Wiesen mit nahrhaften Kräutern und Gräsern. Folge? — Sennenwirtschaften — Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine). Folgen der Abholzungen? Bodenschätze? — Mineralreichtum an Eisen-, Kupfer-, Zinnerzen, an Salzen — bedeutende Kalk- und Marmorbrüche. Warum trotzdem Industrie gering? — wenige Kohlenlager und der geringe Unter- nehmungsgeist der Bewohner. Ausfuhr? Einfuhr? Häfen? Ver- kehrswege? — Thalbahnen — Kunststraße durch das Bosnathal

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 16

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — mehreren geschlossenen Höhenzügen, von denen Querriegel (Gitter), wie Olymp (Götterberg), Othrys, Ötagebirge, der Parnaß (Dichterberg- Orakel zu Delphi) sich nach 0 abzweigen. Bodengestalt zwischen den Querriegeln? — tiefe Gebirgskessel von Larissa (wie in Böh- men, Kornkammer Griechenlands), schmale Küsteuebenen (Thermo- pylen). Entfernung vom Hauptkamme nach beiden Küsten im 0 und W? — mehr der Westküste genähert. Folgen dieser Bodengestalt? — Klima verschieden (Nachweis: in den ringsumschlossenen Thalkesseln im Sommer drückende durch keine Seewinde gemilderte Hitze, im Winter große Kälte — auf den Höhen rauh, in den Tiefebenen der Buchten mildes ozeanisches Klima) — größere, schiffbare Flüsse fehlen — im Winter viel, im trockenen Sommer wenig oder gar kein Wasfer — infolge der Ver- gitterung werden die fruchtbaren Landschaften der tiefen Mulden zur Regenzeit (im Winter) überflutet; im Sommer verengt sich der Spiegel der so entstandenen Seen, die Sumpfgegenden sind unge- gesund und nur zum Teil mit Reis und Baumwolle bepflanzt — der Hauptkamm trennt Thessalien von Epirus, und die Querriegel hatten im Altertum die Kleinstaaterei von Griechenland zur Folge — geschützte Lage der Küsten- und Thalebenen, der Buseu und Buchten im 0. Folge? Platanen-, Lorbeer- und Olivenhaine, Weingärten, Weizenfelder, Tabakfelder. Ansfuhr? Korinthen, Wein, Olivenöl, Tabak, Feigen. Einfuhr? — Getreide, Vieh, Fleisch, Holz, Köhlen. Epirns nach einem Küstenbilde: Steile Abhänge mit einem sumpfigen Küstenstreifen — zerrissene Kalkmassen mit tief eingeschnittenen Thä- lern und wilden Felsschluchten — die bis 1500 m hohen Gipfel sind vielfach kahl und nur hier und da mit Kiefern bedeckt. Bewässerung dieses Kalkgebirges? (Siehe Karst, dinar. und alban. Geb.!) Flüsse, aus den Seen und Höhlen im Innern des Gebirges; aus Karstlöchern sehr stark hervorbrechend, fließen sie durch Seen und fruchtbare Thalmulden. Folge? — in den Thälern Wein- gärten, Weizenfelder und entzückende Wiesengründe — auf den Hochebenen weite Strecken unangebaut und der Viehweide preisge- geben (11 % Feld, 22 % Weideland, 2/3 brach) — wenig Ansiedelungen — in den Dörfern und Städten armselige Hütten (30 Einw. auf 1 qkm) — Einfuhr von Getreide, Vieh, Fleisch Holz- und Kohlenausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein Tabak. Athen: Lage? (Siehe Karte!) — in einiger Entfernung vom Meere, — etwas landeinwärts. Warum? — weil die alten griechischen, Ansiedler hier Schutz vor den Seeräubern suchten. Piräus, der Hafen Athens, ist eine Stunde von der Hauptstadt Griechenlands entfernt. Größe? 108 T. — Hauptstadt und Residenz.

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 50

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — den Pyrenäen kommen, zur künstlichen Bewässerung zu verwenden. Es fehlt dem Lande an Menschen, und die wenigen Bewohner scheuen sich, die mühevollen und kostspieligen Kanalbanten auszuführen; sie begnügen sich, die Ufer zu bewässern. Produkte? Getreide, Ölbaum, Maulbeer- bäum, Weinrebe, Gemüse. Pyrenäen: Lage und Richtung? Gestalt? Kammgebirge — Faltengebirge mit niedrigen, parallelen Vorketten, besonders auf der spa- nifchen Seite. Höhe? — am höchsten in der Mitte um die Quelle der Garonne, wo die Granit- und Kalkstöcke der Maladetta-Gruppe 3400 in erreichen — Hochgebirge mit Schnee und Eis. Abhänge der Kalkberge? — steil und wunderlich geformt — schroffe Felsen — tiefe Schluchten — die Cirkusthäler vou hohen förmlichen Ringmauern eingefaßt. Verkehrs- straßen? — wenig Pässe: Rolandsbresche, das Roncesvallesthal (Straße von Pampelona in Navara nach Frankreich) — die Hauptstraßen (Eisen- bahnen) führen über die niedrigen Endteile (Umgehungsbahnen) von Paris nach Madrid, Cadiz — Völkerscheide. Bewässerung? — arm (besonders im Sommer), weil geringe Gletscherentwickelung — Wasser- fälle — heiße Quellen — Pyrenäenbäder (viel besucht). — Produkte? Nur in den geschützten Thälern Wiesen, Saatfelder und Laubwälder. Bevölkerung? -- gering — nur in einigen Thälern ansehnliche Dörfer. Küstenländer? Catalonien und Valencia. Bodengestalt? Küsten- gebirge vom Ebro durchbrochen und Küstenstreifen am Mittelmeer. Boden- schätze? — Metalle, Steinkohlen, Salz, (7 Mill. Ctr. in den Berg- werken und Salinen der Strandsümpfe ohne Gradierwerk und Siederei gewonnen) — fruchtbarer Bodeu — Südfrüchte. Folge? — Industrie (das beste Industrieland Spaniens), Handel, reiche Bevölkerung — Bar- celona — Haupthandelsplatz 270 T. Einw. Banmwollenindustrie. Valencia hat durch die künstliche Berieselung, die von den Mauren eingeführt worden ist, eine tropische Fruchtbarkeit erlangt. Vom Ebro her uach 8 wird die Vegetation immer üppiger. Neben den Ölbäumen erblickt man Johannisbrot-, Äpfel- und Birnbäume; Datteln, Feigen, Maudeln, Trauben, Orangen und Citronen reifen. Die Reis- felder, Obst- und Fruchthaine gleichen großen Gärten (Hnerta) und sind anfs sorgfältigste angebaut und gepflegt. In der Umgegend von Valencia, der Hauptstadt dieser Provinz, sehen wir sehr große trefflich gehegte und künstlich bewässerte Gemüsefelder. Der üppige und reiche Pflanzen- wuchs, erzeugt und geuährt durch künstliche Bewässerung, zieht sich von der Küste weit hinein in die Thaleinschnitte der Gebirge, auf den Ge- länden und Felsengehängen rankt sich die Weinrebe an Maulbeer- und Feigenbäumen empor (sich von Stamm zu Stamm schlingend), die Ab- hänge sind bis in die Thäler der Küstenflüsse terrafsiert, mit Bäumen und allen Gemüsearten reich bepflanzt' das Getreide wogt daneben in üppiger Fülle. An den weniger günstigen Stellen breiten sich Olivenhaine aus — Anpflanzung vieler Maulbeerbäume wegen der hier stark be-

6. Außereuropäische Erdteile - S. 35

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Mehle stellt man dann, nachdem man klaren Zucker und Gewürz (Zimmet t'der Vanille!) zugesetzt hat, die Schokolade her. Wie wohl? (Brei — Formen). — 2. Die Baumwolleustaude*) ist der in unseren Gärten wach- senden Malve ähnlich. Sie wird 1i2—^ Meter hoch, hat fünf- teilige hellgrüne, ahornähnliche Blätter und hellgelbe Blüten. Aus der Blüte entsteht eine wallnußgroße, dreiteilige Kapsel, die zur Zeit der Reife aufspringt und eine Anzahl Samen- körner enthält, die in lange, weiße Wollhaare eingehüllt sind. Ein Baumwollenfeld gewährt daher zur Zeit der Ernte einen eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit Schnee bedeckt. (Bild!) Die Wolle wird aus den Kapseln mit der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern besreit und dann in großen Ballen (2—3 Centner!) versandt. Ihr weite- res Schicksal (Vergl. Europa, England) kennen wir. Sie wird gelockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen (Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Müsse- lin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). Wie ge- schieht das? b. Vom heißen und ungesunden Küstenstrich steigen wir bergan, bis wir aus die erste Stufe des Hochlandes gelangen. Hier herrscht das ganze Jahr hindurch eine milde Lust und ein ewiges Grünen und Blühen. Hier reifen Trauben und herrliches Obst. Hier rauschen immergrüne Eichenwälder, au deren Stämmen sich epheuartig die Vanille emporrankt. Hier wird auf fruchtbaren Feldern der Mais 4—5 Meter hoch. c. Zuletzt steigen wir zum kühlen Hochland empor. Hier ist die Luft gesund und belebend und fast immer von ungetrübter Durchsichtigkeit. Hier rauschen Nadelwälder. Hier gedeiht vorzügliches Getreide. Hier wachsen auch jene eigenartigen Pflanzen in großer Menge, die in ihrem fleischigen, stachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahres- zeit aufsparen, die Kakteen.**) Eine Kaktusart, die Fackeldistel, (Nopal- pflanze) liefert eiue geschätzte rote Farbe. „Sie ist uämlich die Wohn- und Nährpflanze eines merkwürdigen Infekts, der Cochenille-Schildlaus. Auf jede Pflanze setzt man einige dieser Tierchen. Sie saugen sich bald fest und verlassen ihren Platz nicht wieder. Ihre Vermehrung ist aber eine ungeheuer große, und in kurzer Zeit zeigt sich die Pflanze von der jungen Nachkommenschaft bedeckt. Sie sondern einen weißen Puder ab, welcher die Pflanze überzieht, so daß sie das Aussehen hat, als wäre sie mit Mehltau befallen. Die ausgewachsenen Tierchen werden mit einem feinen Pinsel von ihrer Wohnstätte abgekehrt, gesammelt, durch Hitze ge- *) Goering-Schmidts Bildertafeln Nr. 4. **) Ein Adler, auf einem Kaktus nchend, war das Wappenzeichen des Azte- kenreiches. 3*

7. Außereuropäische Erdteile - S. 43

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 43 — 6. In welchen Staaten liegen Veracruz, Quito, Lima, Rio de Ja- neiro, Montevideo? 7. Nenne bekannte Vulkane a. in Europa, b. in Südamerika! 8. Welche Staaten haben den Hauptanteil a. an den Llanos, b. an den Urwäldern, c. an den Pampas Südamerikas? 9. Wie kann man aus dem Oriuoco in den Amazonenstrom ge- langen? 10. Wo gedeihen a. Kakao, b. Tabak, c. Kaffee, d. Zuckerrohr, e. Va- nille, f. Baumwolle? 11. Was verstehst du unter: Guano, Cochenille, Zitteraal, Vampyr, Puma, Orkan, Bifurkation, Kuli, Fleischextrakt, Azteken? 12. Was weißt du von Cortez, Columbus, Montezuma, Hnitziliputzli? 13. Erkläre die Namen Buenos Aires, La Plata, Amazonenstrom, Cordillere, Sierra Nevada, Venezuela, Ecuador! D. Zur Konzentration. 1. Lesen und Besprechen: a. Jütting und Weber, die weite Welt. B.: Das Tierleben in den amerikanischen Steppen. — Die Baumwolle. — Der Kaffeebaum. b. Die Muttersprache: Das Tierleben in den südamerikanischen Steppen. — Die Baumwolle. 2. Aufsatz. In einer Kafseeplantage.*) Es ist Ende Juli, die Zeit der Kaffeeernte. Da statten wir einer Kaffeeplantage einen Besuch ab. Wir machen uns mit Anbruch des Tages, also zwischen sechs und sieben Uhr früh, auf, um uicht allzusehr unter der glühenden Tropenhitze leiden zu müssen. Doch finden wir auch jetzt schon die Hitze uner- träglich, obgleich wir nicht versäumt haben, wie jeder wahre Brasilianer ein erfrischendes Morgenbad zu nehmen. Schon von weitem erblicken wir die hohen Urwaldbäume, in deren Schatten auf frischgerodetem Urwaldboden die Kaffeeplan- tage angelegt ist. In regelmäßigen Abständen und in geraden, etwa 2 m breiten Reihen stehen die nur lxj2 m hohen Kaffee- bäume. Freundlich lauschen vereinzelte weiße, jasminartige Blüten und in Büscheln stehende, kirschenähnliche, grüne, rote und violette Früchte aus dem schönen, dunkelgrünen, glänzenden Laubdache hervor. In langen Reihen hocken unter den Bäumen *) Aus Hermann, Deutsche Aufsätze — Leipzig, Verlag Ernst Wunderlich, 2 Mark.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 124

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 124 — Jitl: Welche Bedeutung haben die Pflanzen für den Men schen? Gemeinsam wird gesunden: A. Die Pflanzen dienen zur Nahrung und znm Gennft. Die wichtigsten Nährpflanzen find a. Das Getreide. (Die größten Kornkammern sind das obere Mississippibecken und das südliche Rußland.) b. Der Reis. (Ihn erzeugt Hinterindien in gewaltigen Massen.) c. Der Brotfruchtbaum aus den hinterindischen Inseln und die Kokospalme. 6. Die Banane in Vorder- und Hinterindien und Südamerika, e. Die Kartoffel. 2. Die wichtigsten Genußmittel. a. Der Kaffee (Brasilien, Westindien, Hinterindien.) b. Der Thee. (China.) c. Der Kakao. (Mittelamerika.) 6. Der Wein. (Frankreich, Italien, Spanien u. s. w.) e. Der Tabak. (Nordamerika, Westindien, Philippinen.) 3. Die wichtigsten Gewürze. a. Der Zucker. (Westindien, Indien.) b. Der Zimmet. (Ceylon.) c. Der Pfeffer. (Hinterindien.) d. Die Muskatnnß. (Hinterindien.) e. Die Vanille. (Mittelamerika und Mexiko.) B. Manche Pflanzen liefern Kleidung und Wohnung. 1. Kleidung: Baumwolle und Flachs. 2. Wohnung: Unsere Laub- und Nadelbäume — das Bambusrohr. C. Manche Pflanzen bilden wichtige Handelsartikel. Zucker, Zimmet, Pfeffer, Muskatnuß, Vanille, Kaffee, Thee, Kakao, Tabak, Reis, Getreide. v. Die Pflanzen beeinflussen die Bewohnbarkeit eines Gebietes. 1. Übermäßiger Reichtum an Pflanzen macht ein Gebiet unbewohnbar. (Urwälder!) 2. Armut an Pflanzen macht ein Gebiet ebenfalls unbe- wohnbar. (Prairien, Pampas, Llanos, Heiden, Moore, Tundren.) E. Manche Pflanzen sind direkt Feinde des Menschen. (Unsere Giftpflanzen!) C. Ergebnisse. A. Vorderindien. I. Grösze und Gestalt. Etwa siebenmal so groß wie das

9. Außereuropäische Erdteile - S. 38

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 38 — Ii. Beide sind in mehrfacher Hinsicht verschieden. 1. Columbus war ein milder, gütiger Herr — Cortez wurde nicht mit Unrecht der Aztekenwürger genannt. 2. Colnmbns wollte neue Länder entdecken, um das Christentum auszubreiten und die Wissenschaft zu bereichern. — Cortez wnrde vom Golde angelockt. 3. Colnmbus erschloß Westindien erst der Kultur. — Cortez zer- störte eine uralte Kultur. 4. Columbus war in erster Linie ein Seeheld. — Cortez errang seine größen Siege aus dem Lande. c. 3. Ziel: Wir vergleichen heute Alt- und Neuspanien. Das kann geschehen in Bezug aus I. Größe. Wir finden: Neuspanien ist ungefähr vier Mal so groß als das Mutterland, ist aber viel schwächer bevölkert als dieses. (Nachweis!) Ii. Lage. Beide Länder haben eine sehr günstige Lage. 1. Beide liegen zwischen zwei Meeren. Spanien wird vom atlan- tischen Ozean und vom großen Ozean bespült. 2. Beide bilden das Verbindungsglied zwischen zwei gewaltigen Landmassen. (Spanien: Europa und Afrika. — Mexiko: Nord- und Südamerika.) Iii. Bodenbeschaffenheit. 1. Beide haben im Inneren Hochland aufzuweisen. Das spanische Hochland ist durch Randgebirge vom Meere getrennt, das mexi- kanische fällt in Terraffen zur Küste zu ab. 2. Beide besitzen Tiefland. Das spanische Tiesland liegt an Flüssen (Cbro, Quadalquibir), das mexikanische breitet sich am Meere aus. Iv. Bewässerung. Bei den Ländern fehlt es an schiffbaren Strömen. In Spanien kommt für die Schiffahrt nur der Quadalquibir, in Mexiko nur der Rio bei Norte in Betracht. V. Produkte. 1. Beide sind reich an Mineralien. Spaniens Boden birgt Silber, Quecksilber und Blei. Mexiko besitzt Gold, Silber, Kupfer und Schwefel. 2. Beide haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. In Spa- nien fanden wir herrlichen Wein, Citronen-, Apfelsinen-, Feigen- und Mandelbanme, Korkeichen und Palmen. In Mexiko be- merkten wir Zuckerrohr, Kakaobäume, Vanille, Baumwolle und eigenartige Kakteen. Vi. Vergangenheit und Gegenwart. 1. Beide waren einst der Sitz eines alten Kulturreiches (Mauren in Spanien — Azteken in Mexiko) und blühten

10. Außereuropäische Erdteile - S. 214

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 214 — 10—20 Ochsen mühsam emporgeschleppt werden, empor zu einer 809 bis 1000 in hoch über dem Meere gelegenen ca. 100 km breiten (Veranschauliche: Dresden-Leipzig!) Hochebene, die den Namen Karoo (spr. Karru) führt. Der Boden der Karroo besteht aus rotem (eisen- haltigem!) Thon und ist zwar in der regenarmen Zeit öde und fast pflanzenlos, in der Regenzeit aber mit prächtigen Blumen und herrlichen Weideplätzen bedeckt. — Von der Karroo steigen wir in steilen Schluchten weiter aufwärts und gelangen so auf die Hochebene, auf der der Oranje- flnß dahinfließt. Diese Hochebene trägt ein ähnliches Gepräge wie die Karroo. Demnach ist das Kapland ein Terrassenland mit drei Stuseu. 1. Auf der ersten Stuse fließt der Oranjefluß. 2. Auf der zweiten Stufe liegt die Steppe Karoo. Z. Die dritte Stufe bildet das Küstenland. D. Hinsichtlich der Bewässerung können wir uns kurz fassen. Ter einzige größere Fluß des Kaplandes ist der Oranje. Er entspringt aus dem die Umwallung der obersten Terrasse bildenden Tralens- (Drachen) berge und mündet in den atlantischen Ozean. E. Wie mag es im Kaplande um das Klima bestellt sein? Das Klima ist mild und gesuud, doch sind die Jahreszeiten den unsrigen gerade entgegengesetzt. Ter Frühling reicht vom September bis zum Dezember, der Sommer bis zum März, der Herbst bis zum Juni und der Winter bis zum September. So geht man hier zur Weihnachtszeit an die Weizenernte, und um Johannis sucht man Schutz vor der Kälte am Kaminfeuer. Tie Nordwinde bringen hier Wärme, die Südwinde Kälte. Wie erklärst du das? (Sahara — Eismeer!) Ii. Worin besteht der Wert des Kaplandes? 1. Das Kapland hat eine bedeutungsvolle Weltlage. Es bildet gewissermaßen den Schlüssel zum indischen Ozean. Wer es besitzt, beherrscht zwei Weltmeere. 2. Das Kapland ist teilweise sehr fruchtbar. Tie Küstengegenden liefern vortrefflichen Wein, köstliche Südfrüchte (z. B. vorzügliche Apfelsinen), Ingwer, Ebenholz und Weizen. In guten, d. h. nassen Jahren, trägt der Weizen sechzig und siebenzigfältig. 3. Das Kapland eignet sich vorzüglich zur Viehzucht. Auf den Hochsteppen der Terrassenländer züchtet man besonders Schafe und Strauße. Wolle und Straußenfedern bilden den wichtigsten Ausfuhrartikel der Kolonie. 4. Das Kapland ist reich an Bodenschätzen. Sein Voden birgt nicht nur Gold und Kupfer, sondern auch Diamanten. Die bedeutsamsten Diamantenfelder finden sich am Mittel- lauf des Oranje. Sie ziehen, wie einst die Goldminen Kaliforniens, Hunderte an, die hier in kurzer Zeit reich werden wollen. Manchen ist
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