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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 57

1872 - Elberfeld : Bädeker
Am Mittwoch vor Martinstag, den 7. Nov. 1307, traten die drei Männer, Walther Fürst, Werner Stauffacher und Arnold Melchthal, jeder von zehn Männern begleitet, auf dem Rütli, einer einsamen Wiese am Ufer des Vierwaldstüdter See's, zusammen. Hier stifteten sie einen Bund und schwuren mit ausgestreckten Händen, daß sie alle nach einem gemeinsamen Plan handeln, keiner nach eigenem Gutdünken etwas unternehmen, keiner den andern verlassen wolle: Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Noth uns trennen und Gefahr. Das Volk fing an, kecker sein Haupt zu erheben; das reizte Geßler's Uebermnth; um den Gehorsam des Volkes zu prüfen, ließ er auf dem Markte zu Altorf einen Herzogshut auf einer Stange aufstecken und verkündigen. Jeder, der vorbeigehe, sollte diesem Hute dieselbe Ehre erweisen, wie dem Herzoge selbst. Als nun Wilhelm Tell, Walther Fürst's Eidam, mit seinem Knaben vorüberging, ohne dem Hute seine Ehrfurcht zu erweisen, wurde er von den Wächtern ergriffen. Geßler, der zufällig herzukam, befahl dem Tell, der als guter Schütze bekannt war, seinem Sohn einen Apfel vom Haupte zu schießen; dann solle er ohne Strafe davonkommen, wenn er diesen Meisterschuß gethan habe. Tell bat um Gotteswillen, ihn nicht zu einer so unnatürlichen That zu zwingen; Geßler blieb unerbittlich; da schoß Tell und traf den Apfel, ohne den Knaben zu verletzen. Vorher hatte er aber noch einen Pfeil in fein Koller gesteckt, und als ihn Geßler nach der Ursache fragte, wollte er sich anfangs ausweichend entschuldigen; dann aber gedrängt gestand er ein, dieser Pfeil sei für den Landvogt bestimmt gewesen, falls er sein Kind getroffen habe. Da ließ ihn Geßler, der ihm das Leben versprochen hatte, binden, um ihn mit nach Küßnacht zu nehmen und ins Gefängniß zu setzen. Man mußte über den See fahren; auf einmal brach ein wüthenber Winb, der Föhn, los, der dem Schiffe den Untergang drohte. Nur Tell, hieß es, kann in dieser Noth retten; ba hieß Geßler ihn losbinben und ihm die Leitung des Schiffes Übergeben. Tell trieb nun das Schiff dem Ufer zu, und als sie nahe bei einer felsigen Uferstelle waren, der jetzigen Tellplatte, ergriff er Bogen und Pfeil, sprang ans dem Schiff, stieß dieses mit dem Fuß in den See zurück und rettete sich ans Land. Geßler

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 38

1906 - Langensalza : Gressler
38 immer ernsthaft und traurig aussähen, wenig sprächen, den Bart machten ließen und von Gatt Offenbarungen durch Träume erwarteten. Es lies ihm bald eine Menge van Menschen nach; alle hatten Träume, erzählten sie Münzer, und dieser legte sie ihnen ans. Endlich wnrde der Lärm so arg, daß der Kurfürst den Patron aus dem Lande jagte. Aber er kam bald wieder, und die Bürger von Mühlhausen in Thüringen wählten ihn gar zu ihrem Prediger. Nun erst wurde der Lärm recht arg. Münzer predigte Aufruhr und Ungehorsam gegen die Obrigkeit, und da der Magistrat das nicht dnlden wollte, jagte Münzer denselben aus der Stadt und machte sich zum Bürgermeister. Ta er lehrte, daß alle Güter allen gehören müßten (Kommunismus) und den Reichen ihre Besitzungen wegnahm, so bekam er auch vom Lande großen Zulauf; das faule Volk wollte nicht mehr arbeiten und schmauste nun von dem Gelde der Reichen. Einzelne Horden zogen unter Pfeifer, einem weggelaufene» Mönche, der Münzer an Tollkühnheit noch überbot, in die Nachbarschaft aus, plünderten Häuser und Kirchen und kehrten mit Schätzen beladen wieder heim, und mm wollte Münzer das ganze Land aufwiegeln. Er schrieb an die Bergleute im Mansfeldfchen: „Nim ist es hohe Zeit; ganz Deutschland, Frankreich und Welfchland sind wach. Der Meister will ein Spiel mit uns machen, die Bösewichter müssen dran. Die Bauern sind auf, an 300 000 stark, und der Hause wird je länger je größer." So brach er auf und lagerte sich beim Städtchen F r a n k e n h a u s e n in Thüringen. Indessen zogen die benachbarten Fürsten Truppen zusammen, dem tollen Hansen die Köpfe zurecht zu setzen. Johann der Standhafte, Philipp von Hessen und andere führten ein Heer gegen die Aufrührer. Aus Mitleid mit dem verblendeten Volke schickten sie erst einen Edelknaben an sie ab und ließen ihnen Gnade anbieten, wenn sie gleich auseinandergingen und Münzer auslieferten. Dieser erschrak über die Gefahr, in der er schwebte, trat auf und hielt eine feurige Rede an die Bauern, die damit endigte, daß sie sich nur nicht vor den Kugeln der Feinde fürchten sollten, denn die würde er alle mit seinem Ärmel auffangen, und wer in der

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 33

1906 - Langensalza : Gressler
33 gutdenkende, aber unüberlegte Andreas Bo den st ein, genannt Karl stadt, Professor in Wittenberg. Das erfuhr Luther und wurde entsetzlich böse; denn er fürchtete mit Recht, daß nun alle Welt sagen würde: „Da sieht man, was die neue Lehre anrichtet!" Nun war kein Halten mehr. Ohne erst den Kurfürsten zu fragen, reiste er auf der Stelle nach Wittenberg und predigte acht Tage hintereinander gegen die Unruhen der Bilderstürmer mit solcher Kraft, daß alle zur Ordnung zurückkehrten. Luther blieb nun fortwährend in Wittenberg und wirkte rüstig für die Ausbreitung der Reformation. Wollte er sich von der Arbeit erholen, so drechselte er oder arbeitete in seinem Gärtchen. Im Jahre 1524 legte er das Mönchskleid ab und kleidete sich nun weltlich. Daß er einen schwarzen Anzug wählte und daß Schwarz die Farbe der evangelischen Geistlichkeit geworden ist, hing von einem Zufalle ab. Der Kurfürst nämlich pflegte Luther zu feiner Kleidung dann und wann ein Stück schwarzes Tuch zu schicken, weil dies damals die Hoftracht war, und weil Luther sich so trug, so glaubten auch seine Schüler, sich so tragen zu müssen. — Im Jahre 1525 sagte sich Luther von dem Mönchsstande ganz los und heiratete ein tugendhaftes Fräulein, Katharina von Bora, die früherhin Nonne gewesen war. Er lebte mit ihr überaus glücklich, besonders als er Vater mehrerer Kinder wurde, die er zärtlich liebte, wie einige Briefe an sie beweisen, die wir noch übrig haben*). Späterhin reisten er und Melanchthon in Sachsen umher, um zu untersuchen, *) Katharina war, 24 Jahre alt, 1523 aus Kloster Nimptschen bei Grimma mit acht andern Nonnen entflohen. Luther verschaffte ihnen in Wittenberg Unterkommen in anständigen Häusern. Vergebens warb ein Prediger um ihre Hand, obgleich Luther seine Werbung unterstützte. Glücklicher war Luther selbst. Er wurde mit ihr am 13. Juni 1525 getraut. Sic hatten sechs Kinder, von denen zwei früh starben. Nach Luthers Tode lebte sie noch ein Jahr in Wittenberg. Als die Kaiserlichen (1547) hierher kamen, wanderte sie mit ihren Kindern aus und erfuhr manchen Kummer. Sie kehrte zwar nach Wittenberg zurück, ging aber (1552), durch die Pest vertrieben, nach Torgau. Unterwegs wurden die Pferde scheu: sie sprang aus dem Wagen und beschädigte sich so, daß sie am 20. Dezember 1552 in Torgau starb. Hier liegt sie in der Pfarrkirche begraben. Meisterwerke. Bd. Ix. Nösselt, Weltgeschichte Iii. 3

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 45

1906 - Langensalza : Gressler
45 werden so Uten. Gegen diesen Beschluß legten jedoch fünf Fürsten und vierzehn Reichsstädte feierlichen Protest ein mit der Begründung, daß ein einmütig gefaßter Beschluß auch nur durch einen einmütigen Beschluß wieder aufgehoben werden und daß m Sachen der Religion die Mehrheit überhaupt keine allgemein gültigen Beschlüsse aufstellen könne. Der Name Protestanten, den ihnen die Katholiken darnach gaben, und die Protestationskirche in Speier erinnern noch heute an ihre kühne ^Lat. Da sowohl der Kaiser als auch sein Bruder Ferdinand von Österreich die Annahme des Protestes verweigerte, mußten die Protestanten befürchten, daß sie mit Gewalt die Beschlüsse des zweiten Reichstages zu Speier durchsetzen wollten. Sie schlossen deshalb einen Buud ] da sie ober allein gegen die katholischen yürjten zu schwach waren, forderten sie die Schweizer, die damals, veranlaßt durch den Prediger Huldreich Zwiugli, zum größten Teil eine Lehre angenommen hatten, die mit der Lehre Luthers in vielen Stücken übereinstimmte, zum Eintritt in den Buud aus. Huldreich Zwingli wurde im Jahre 1484 in dem Dorfe Wildhaus im Kanton St. Gallen geboren. Obgleich sein Vater, der Amtmann war, acht Söhne hatte, sorgte er doch, daß sie gut unterrichtet wurden, und schickte Huldreich nach Basel und später nach Bern ans die Schule. Nachdem er in Wien und in Basel studiert hatte, wurde er Pfarrer in Glarus. Hier fiel ihm zum erstenmale eine Bibel in die Hände. Sie wirkte ans ihn ebenso wie aus Luther. Alles zog ihn unwiderstehlich an, und er konnte nicht von ihr wegkommen. Je länger er sie studierte, desto klarer wurde es ihm, daß von vielem, was die katholische Kirche lehrte, kein Wort in der Lehre Jesu stände. Als er dann im Jahre 1516 Prediger in dem berühmten Kloster und Wallfahrtsorte Maria ©insiedeln geworden war, trat er mit Unerschrockenheit zur Verteidigung der Wahrheit aus. Er predigte dem zu Tausenden nach dem Gnadenorte strömenden Volke, daß die Wallfahrten und die anderen äußeren Leistungen keinen Wert hätten, wenn der innere Mensch sich nicht bessere. Wohl mochten die

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 447

1865 - Zwickau : Zückler
447 Tagen und führte theils durch kräftige Predigten, theils durch Sanftmuth und Behutsamkeit, Alles zur vorigen Ordnung zurück. Mit tiefer Betrübniß erfüllte unsern Luther das Beginnen der sächsischen Bauern, welche seine Predigt von der christlichen Freiheit falsch deuteten und durch Aufruhr gegen die Fürsten und Obrigkeiten sich in's Verderben stürzten. Der Anfang der Unruhen war im südlichen Deutschland (in Schwaben) und verbreitete sich dann nach Franken und Thüringen. Thomas Münzer,*) ein berüchtigter Schwärmer jener Zeit, vermehrte diese Unruhen. Er ver- warf alle Kirchengebräuche, auch die Ddbrigkeif, und fand viele Anhänger. 1525 überfiel er mit seinem Anhange die Klöster und Reichen und raubte und ver- wüstete in Städten und Dörfern. Der Kurfürst von »Sachsen und andere Fürsten zogen gegen ihn. Sie trafen das 8000 Mann starke Heer bei Fran- kenhausen (im Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt). Die Verblendeten ver- schmähten die Güte, da Münzer versicherte: Gott thue ein Wunder, und er, Münzer, wolle die feindlichen Kugeln alle mit seinem Mantel auffangen. Am 15. Mai 1025 kam es zur Schlacht. Gegen 5000 Bauern verloren das Leben; Münzer, Pfeifer und 24 andere Rebellen wurden enthauptet, und der Bauern- krieg war beendigt. Die Bauern klagten nämlich damals besonders über harte Frohndienste, beständige Abgaben; sie forderten Theil an Jagd, Fischfang und Benutzung der Gehölze zum Bauen und Brennen; Abstellung alles Jagd- schadens, gerechte und nicht nach Gunst ertheilte Urtheilssprüche. Luther schritt auf der betretenen Bahn vorwärts. Wo böser Wille und eine unlautere Gesinnung sich ihm entgegen stellte, oder wo er die evangelische Wahrheit in Gefahr sahe, da verließ ihn die Mäßigung. Daher seine harte, beißende Antwort auf die kleinlich: Schmähschrift des Königs Heinrich Viii. von England und die Erbitterung in seinen Streitigkeiten mit 1)r. Karlstadt und dem Gelehrten Erasmus (geb. 1168 zu Rotterdam, gestorben 1536 zu Basel). Unter diesen Kämpfen und Anfechtungen war sein Entschluß zur Reife gediehen, auf eine völlige Reformation der Kirche, welche die Nation laut verlangte, hinzuarbeiten. Zuerst fing er 1523 in Wittenberg an, die Gottesdienste von leeren Gebräuchen zu reinigen, und gab, da er selbst 1524 die Mönchskutte ablegte, das Zeichen zur Aufhebung der Klöster und zur bessern _ Verwendung der Kirchengüter. Luther verheirathete sich 1525 mit Katharina v. Bora**) und sagte sich dadurch von dem römischen Priesterthume völlig los.***) Zu großer Freude gereichte es ihm gewiß, als nach Friedrich's des Weisen Tode (den 5. Mai 1525) dessen Bruder und Nachfolger, Johann der Beständige, entschieden zur Erneuerung der Kirche sich bekannte. Als am 9. Jan. 1526 die dem Alten noch anhängenden Fürsten auf dem Reichs- tage zu Augsburg ein Bündniß geschlossen hatten: so geschah dann am 4. Mai von Johann vowi Sachfen^tnd Philipp von Hessen ein Gleiches. Hiermit *) Er war 1520 Prediger in Zwickau ,, ging 1521 nach Prag und 1523 nach Allstädt im Weimarischen. ' , **) Sie war am 29. Januar 1499 geboren; kam sehr jung in das Kloster Nimbschen bei Grimma, fühlte sich aber höchst unglücklich darin. Luther ließ sie nebst 8 andern Nonnen am 4. April 1523 von dem torgauer Bürger Leonhard Koppe befreien. Am 27. December 1552 starb sie zu Torgau. ***) Luther's mächtigster' Feind, der Papst Leo X., war im December 1521 im 46. Jahre, wahrscheinlich an beigebrachtem Gifte, gestorben, sein Nach- folger, Hadrian Vl., ein Niederländer von Geburt, verdankte seine jetzige Würde dem Kaiser Karl V., dessen Erzieher er gewesen war. Er wurde all- gemein für einen sehr gelehrten und rechtschaffenen Mann gehalten, der auch bereitwillig schien, den Gebrechen der römischen Kirche nach Kräften abzuhelfen. 1523 wurde er wie man glaubt vergiftet. Dann folgte Klemens Vi.

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 204

1863 - Essen : Bädeker
204 Übles zuzufügen, aber auch den Vögten zu wehren, das Land zu ver- derben. Und die dreißig andern Schweizer streckten auch die Hände auf und thaten den Eid, wie jene, zu Gott, die Freiheit mannhaft zu be- haupten. Und sie wählten die Neujahrsnacht zum Werk. Dann gingen sie auseinander, jeder in sein Thal zu seiner Hütte und winterten das Vieh. Dem Vogt Hermann Geßler ward nicht wohl, denn er hatte ein böses Gewissen. Es dünkte ihn, als wenn das Volk muthiger einherginge und trotziger aussähe. Darum ließ er den herzoglichen Hut von Österreich erhöhen aus einer Stange in Uri, und befahl, wer vorübergehe, solle demselben Ehrerbietung erweisen. Daran wollte er erkennen, wer wider Österreich sei. Und Wilhelm Tell, der Schütz aus Bürgten, einer von den Männern auf dem Rütli, ging vorüber; aber er beugte sich nicht. Alsbald führten sie ihn gefangen zum Vogt, und dieser sprach ergrimmt: „Trotziger Schütze, so strafe dich deine eigene Kunst! Einen Apfel lege ich auf das Haupt deines Söhnleins Walther, den schieße herab und fehle nicht!" Und sie Landen das Kind und legten auf das Haupt desselben einen Apfel und führten den Schützen weit davon. Er zielte. Da schwirrte die Bogensehne; und der Pfeil durchbohrte den Apfel. Alles Volk jauchzte freudig. Geßler aber fragte den Schützen: „Wozu trägst du noch den andern Pfeil bei dir?" Es antwortete Teil: „Hätte der erste nicht den Apfel getroffen, dann gewiß der andere dein Herz!" Deß erschrak der Vogt und ließ den Schützen greifen und auf ein Schiff führen nach Küßnacht, wohin er selbst zu fahren gedachte. Denn den Tell im Lande Uri einzukerkern, schien wegen des Volkes nicht rathsam; ihn aber in ausländische Gefangenschaft zu schleppen, war wider des Landes Rechtsame. Darum fürchtete der Vogt Zusam- menlauf des Volkes und fuhr schleunig ab, wiewohl der warme Föhn- wind blies. Der See ging hohl und die Wellen schlugen schäumend über, daß Men bange ward, und die Schiffsleute verzagten. Je weiter im See, je größer in Todesnoth; denn da steigen Üferberge jäh aus dem Abgrund des Gewässers wie Mauern zum Himmel. In schwerer Angst ließ Geßler dem Tell die Fesseln abthun, damit derselbe, als guter Schiffer, das Fahrzeug lenke. Aber der Tell lenkte gegen die kahle Wand des Gebirges, wo eine nackte Felsplatte wenige Schritte weit in den See hervortritt. Schwung und Sprung; — der Tell hinaus auf die Platte, das Schiff hinaus auf den Vierwaldstädter-See. Nun kletterte der Erlöste den Berg hinauf und stoh durch das Land Schwyz. Und er dachte in seinem bekümmerten Herzen: „Wohin entstiehen dem Zorne des Gewaltherrn? Und entrinne ich seiner Bos- heit, so hat er in der Heimath mein Weib und Kind zum Pfand. Was wird nicht der Geßler gegen die Meinigen verhängen, wenn Landenberg schon, um zwei gebrochener Finger seines Knechtes willen, dem Alten von Melchthal beide Augen ausbohrte! Wo ist der Richter- stuhl, vor den ich Geßler lade, wenn der König selbst des ganzen

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 213

1853 - Essen : Bädeker
213 Vögte vergebens geklagt hätten vor dem Könige. Sie meinten, der Tod sei viel leichter, als so schmähliches Joch. Darum beschlossen sie, jeder solle in seinem Lande mit vertrauten, herzhaften Männern spre- chen und erforschen, weß Sinnes das Volk sei. Nach diesem kamen sie oft in verabredeten nächtlichen Stunden zu- sammen an einem heimlichen Orte am See. Der lag fast mitten inne zwischen Uri, Unterwalden und Schwyz, auf einer schmalen, um- büschten Wiese, am Fuße der Felsen des Seelisberges, gegenüber dem Dörflein Brunnen. Man heißt ihn vom ausgerotteten Gestrüpp das Rütli; da waren sie von Menschen und Wohnungen weit. Bald brachte jeglicher frohe Botschaft mit: allem Volke sei viel leichter der Tod, als das schmähliche Joch. Wie sie aber im Herbste des Jahres 1307 zusammenkamen, und jeder von den Dreien mit sich zur Matte auf Rütli zehn treue Ehren- männer geführt hatte, entschlossen, die alte Landesfreiheit über alles, das Leben für nichts zu achten, erhoben die frommen Drei ihre Hände zum gestirnten Himmel und schwuren zu Gott dem Herrn: in Treue für die Rechte des unschuldigen Volkes zu leben und zu sterben, alles gemeinschaftlich, nichts eigenmächtig zu wagen und zu tragen, kein Un- recht zu dulden, aber auch kein Unrecht zu thun, des Grafen von Habs- burg Recht und Eigenthum zu ehren und keinem der Königsvögte Übles zuzufügen, aber auch den Vögten zu wehren, das Land zu ver- derben. Und die dreißig andern streckten die Hände auf und thaten den Eid, wie jene, zu Gott, die Freiheit mannhaft zu behaupten. Und sie wählten die Neujahrsnacht zum Werk. Dann gingen sie aus ein- ander, jeder in sein Thal zu seiner Hütte und winterten das Vieh. Dem Vogt Hermann Geßler ward nicht wohl, denn er hatte ein böses Gewisses. Es dünkte ihn, als wenn das Volk muthiger ein- herginge und trotziger aussähe. Darum ließ er den herzoglichen Hut von Österreich erhöhen auf einer Stange in Uri, und befahl, wer vor- übergehe, solle demselben Ehrerbietung erweisen. Daran wollte er er- kennen, wer wider Österreich sei. Und Wilhelm Teil, der Schütz aus Bürglen, einer von den Män- nern auf dem Rütli, ging vorüber; aber er beugte sich nicht. Alsbald führten sie ihn gefangen zum Vogt, und dieser sprach ergrimmt: „Trotzi- ger Schütze, so strafe dich deine eigene Kunst. Einen Apfel lege ich auf das Haupt deines Söhnleins, den schieße herab und fehle nicht!" Und sie banden das Kind und legten auf das Haupt desselben einen Apfel und führten den Schützen weit davon. Er zielte. Da schwirrte die Bogensehne. Da brach der Pfeil den Apfel. Alles Volk jauchzte freudig. Geßler aber fragte den Schützen: „Wozu trägst du noch den andern Pfeil bei dir?" Es antwortete Tell: „Hätte der erste nicht den Apfel getroffen, dann gewiß der andere dein Herz!" Deß erschrak der Vogt und ließ den Schützen greifen und auf ein Schiff führen nach Küß nacht, wohin er selbst zu fahren gedachte.

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 214

1853 - Essen : Bädeker
— 214 Denn den Tell im Lande Uri einzukerkern, schien wegen des Volkes nicht rathsam; ihn aber in ausländische Gefangenschaft zu schleppen, war wider des Landes Rechtsame. Darum sirrchtete der Vogt Zusain- menlanf des Volkes und fuhr schleunig ab, wiewohl der warme Föhn- wind blies. Der See ging hohl, und die Wellen schlugen schäumend über, daß allen bange ward, und die Schiffsleute verzagten. Je weiter im See, je größer in Todesnoth; denn da steigeu Uferberge jäh ans dem Abgrund des Gewässers wie Mauern zum Himmel. In schwerer Angst ließ Geßler dem Tell die Fesseln abthun, damit derselbe, als guter Schiffer, das Fahrzeug lenke. Aber der Tell lenkte gegen die kahle Wand des Gebirges, wo eine nackte Felsplatte wenige Schritte weit in den See hervortritt. Schwung und Sprung; — der Tell hinaus auf die Platte, das Schiff hinaus auf den See. Run kletterte der Erlös'te den Berg hinauf und floh durch das Land Schwyz. Und er dachte in seinem bekümmerten Herzen: „Wo- hin entfliehen dem Zorne des Gewaltherrn? Und entrinne ich seiner Bosheit, so hat er in der Heimath mein Weib und Kind zum Pfand. Was wird nicht der Geßler gegen die Meinigen verhängen, wenn Lan- denberg schon, um zwei gebrochener Finger seines Knechtes willen, dem Alten von Melchthal beide Augen ausbohrte! Wo ist der Richterstuhl, vor den ich Geßler lade, wenn der König selbst des ganzen Volkes Klage nicht mehr anhört? Ist aber kein Gesetz gültig, und keiner, der da richtet zwischen mir und ihm, so stehen wir, Geßler, du und ich, gesetzlos beide, und Nothwehr richtet. Soll eins von beiden fallen, unschuldig Weib und Kind und Vaterland, oder, Vogt Geßler, du: so falle du, und Freiheit steige wieder!" So dachte der Tell und flog mit Pfeil und Bogen gen Küß- nacht und harrte in der hohlen Gasse bei dem Ort. Da kam der Vogt; da schwirrte die Bogensehne; da brach der freie Pfeil das Herz des Gewaltherrn. Das ganze Volk erschrak freudig, als es den Tod seines Unter- drückers vernahm. Die That des Tell verlieh höhern Muth; allein noch war die Nacht des Neujahrs nicht gekommen. 23. Die Fehmgerichte. Im Mittelalter bestanden durch ganz Deutschland furchtbare heimliche Gerichte, die grobe Verbrecher aller Art vor ihren Richter- stuhl zogen und, wenn sie sich nicht genügend rechtfertigen konnten, mit dem Tode bestraften. Es war gefährlich, sich vor ihnen zu stellen, und noch gefährlicher, sich ans ihre Vorladung nicht einzufinden. Ihren ersten und vornehmsten Sitz hatten sie in Westphalen (in Dort- mund), daruln hießen sie auch die westphälischen Freigerichte; den Namen Fehingerichte hatten sie aber von dem altdeutschen Worte verfehmen, das so viel heißt als verbannen.

9. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 456

1871 - Zwickau : Zückler
456 ten berittene Knappen. Luther mußte die Mönchskutte mit dem Ritterkleide vertauschen u. wurde Junker Georg genannt. Dies war eine Veranstaltung Friedrich's des Weisen, der ihn von den Wirkungen der über ihn ausgespro- chenen Reichsacht schützen wollte. Auf dieser stillen Zelle, die ihm hier ange- wiesen ward, — und wer könnte dieselbe ohne Ehrfurcht u. Rührung betreten? — betete u. schrieb Luther fleißig,- vorzüglich fing er hier das Werk der Bibel- übersetzung mit den Büchern des neuen Bundes an. (In den folgenden Jahren erschienen mit Hilfe Melanchthon's, Goldhahn's u. Spalatin's nach u. nach auch die Bücher des alten Bundes, u. 1584 die erste vollständige deutsche Bibel.) Durch dieses Werk wurde das Volk in den Stand gesetzt, mit der rechten Christuslehre vertrauter zu werden u. selbst zu prüfen, wer in dem da- mals begonnenen Streite Recht habe. — k) Luther reist wieder nach Wittenberg (1522). Aber Luther blieb nur bis zum 6. März 1522 dort. Denn als einige ungestiime Eiferer unter seinen Anhängern in Wittenberg, — namentlich Dr. Andreas Bodenstein von Karlstadt — die in den Kirchen noch befindlichen Bilder mit blinder Wuth zerstörten u. katholische Geistliche mißhandelten, da verließ er seinen Aufenthalt. Er eilte, trotz aller Gefahr, als Gebannter und Geächteter, mitten durch seines Feindes, des Herzogs Georg von Sachsen, Lande nach Wittenberg zurück. Hier stillte er den Aufstand in 8 Tagen und führte theils durch kräftige Predigten, theils durch Sanftmuth u. Behutsamkeit Alles zur vorigen Ordnung zurück. — 1) Der Bauernkrieg (1525). Mit tiefer Betrübniß erfüllte unsern Luther das Beginnen der sächsischen Bauern, welche seine Predigt von der christlichen Freiheit falsch deuteten u. durch Aufruhr gegen die Fürsten u. Obrigkeiten sich in's Verderben stürzten. Der Anfang der Unruhen war int südlichen Deutschland (in Schwaben) u. ver- breitete sich dann nach Franken u. Thüringen. Thomas Münzer,*) ein berüchtigter Schwärmer jener Zeit, vermehrte diese Unruhen. Er verwarf alle Kirchengebränche, auch die Obrigkeit, u. fand viele Anhänger. 1524 überfiel er mit seinem Anhange die Klöster u. Reichen u. raubte ». verwüstete in Städten u. Dörfern. Der Kurfürst von Sachsen u. andere Fürsten zogen gegen ihn. Sie trafen das 8000 Mann starke Heer bei Frankenhausen (im Fürstenthume Schwarzburg-Rudolstadt). Die Verblendeten verschmähten die Güte, da Mün- zer versicherte: Gott thue ein Wunder, u. er (Münzer) wolle die feindlichen Kugeln alle mit seinem Mantel auffangen. Am 15. Mai 1525 kam es zur Schlacht. Gegen 5000 Bauern verloren das Leben: Münzer, Pfeifer u. 24 andere Rebellen wurden enthauptet, u. der Bauernkrieg war beendigt. Die Bauern klagten nämlich damals besonders über harte Frohndienste. beständige Abgaben: sie forderten Theil an Jagd, Fischfang ul Benutzung der Gehölze zum Bauen h. Brennen; Abstellung alles Jagdschadens gerechte u. nicht nach Gunst ertheilte Urtheilssprüchc. — in) Luther ver hei rathet sich an Katharina von Bora (1525). Johann der Beständige bekennt sich zur Reformation (1525). Luther schritt auf der betretenen Bahn vorwärts. Wo böser Wille u. eine unlautere Gesinnung sich ihm entgegen stellte, oder wo er die evangelische Wahrheit in Gefahr sahe, da verließ ihn die Mäßigung. Daher seine harte, beißende Antwort auf die kleinliche Schmähschrift des Königs Heinrich Vili, von England u. die Erbitterung m seinen Streitigkeiten mit Dr. Karlstadt u. dem Gelehrten Erasmus (geb. 1468 zu Rotterdam, gest. 1536 zu Basel). *) Cr war 1520 Prediger in Zwickau, ging 1521 nach Prag u. 1523 nach Allstädt im Weimarischen.

10. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 465

1871 - Zwickau : Zückler
465 ging nach Neuenburg, jener nach Straßburg, wo man sie hoch ehrte u. gern aufnahm. In Straßburg hatte Luther's Lehre seit 10 Jahren durch Bucer Eingang gesimden. (Calvin vermählte sich hier 1539 mit einer Wittwe Ide- leite de Burie.) Nach dem Falle seiner Gegner riefen ihn die Genfer in ihre Mitte zurück. Im Triumphe zog Calvin wieder in Gens ein (13. Scpt. 1541) u. genoß seitdem das höchste Ansehen. Alles war seinein Willen Unter- than. Jedes Vergehen ließ er sehr streng bestrafen. Ein kenntnißreichcr spa- nischer Arzt, Michael Servetus, (geb. 1509) wurde sogar auf seiner Durchreise durch Calvin's Einfluß verhaftet u. am 27. Oct. 1553 lebendig verbrannt, weil er das Geheimniß der Dreieinigkeit in einein Buche angegriffen hatte. Diese Kirchenzucht wurde durch die von ihm eingesetzten Versammlungen der Ältesten ohne Ansehen der Person geha'idhabt u. hat in Genf, wie in den reformirten Kirchen anderer Länder, Jahrhunderte lang bestanden. — Auch hat Calvin das Verdienst, eine Hochschule zu Genf gegründet zu haben (1559). -- Von den vielen Anstrengilngen erschöpft, sah er seinem Lebensende mit Nuhe u. Ergcbuitg in Gottes Rathschluß entgegen. Er nahm von seinen Freunden u. Gehilfen mit besonnenem Gleichmache Abschied u. entschlief darauf sanft den 27. Mai 1564, im 55. Jahre seines Lebens. (Kein Stein bezeichnet sein Grab.) Wenn ihm auch das deutsche Gemüth fehlte, welches Luther so innig an die Schrift glauben u. schroffe Einseitigkeiten vermeiden lehrte: so verdient er doch unsere größte Hochachtung durch die Lauterkeit seines Glaubens u. durch die Tiefe seines Wissens. Sein Andenken bleibt in Segen! — Eins gereicht den ehrwürdigen Männern, welche in Deutschland u. in der Schweiz die Erneuerung der Kirche herbeigeführt u. geleitet haben, zum unvergänglichen Ruhme: die unbestechliche Uneigenntttzigkeit, mit welcher sie ihr großes Werk trieben. - E. Tromnrer. 17. Verbreitung der Reformation in andern Ländern. Von Sachsen ging die Reformation der Kirche, wie Luther dieselbe begon nen hatte, auf viele andere deutschen Staaten über. Und weder der schmal- kaldische, noch später der 30jährige Krieg haben sie zu unterdrücken vermocht. Sie verbreitete sich über das eigentliche Preußen u. über die nordischen Reiche. In D ä n e in a r k erhielten die Lutheraner im I. 1526 mit den Katho- liken gleiche Rechte, u. 1539 wurde die Reformation unter dem Könige Chri- stian Iii. förmlich eingeführt. Von hier drang sie auch nach Norwegen u. dem fernen Island. Dabei war besonders Luther's Freund, Dr. Johann Bugenhagen, thätig. (Er war am 2t. Juni 1485 zu Wollin, n. v. Stettin geboren. Seit 1521 lebte er in Wittenberg als Professor, Prediger u. General- Superintendent. Boíl 1528 an richtete er den evangelischen Gottesdienst ein in Braunschweig, Hamburg, Lübeck, Pommern u. Dänemark u. übersetzte für die Niedersachsen Luther's deutsche Bibel in's Plattdeutsche. Erst 1542 kam er nach Wittenberg zurück, wo er am 20. April 1558 starb.) — Noch früher, als hier, fand die Reformation in Schweden Eingang. Der Mann, dessen sich die Fürsehung zur Allsführung ihres Willens bebiente, war Gustav Wasa. Von dem tyrannischen Könige Christian Ii. von Däne- mark, welcher zugleich den schwedischen Thron behauptete, war er in's Gefäng- niß geworfen worden. Aus demselben eiltkam er u. gelangte, nachdem er von reisenden Ochsenhändlern als Knecht angenoinmen worden war, nach Lübeck. Hier fand er Schutz; bald kehrte er aber nach Schlveden zuriick. Neue Gefahren warteten seiner im Vaterlande. Vergeblich forderte Gustav seine Landsleute zur Abwehr der ihnen zugefügten Ungerechtigkeiteil auf. Die Furcht vor der Macht des Däncnkönigs war so groß, daß Ulan sich kaum getraute, den Be- freier des Landes bei sich zu beherbergen, ja eiilinal denselben sogar auszu- liefern gedachte. Nur Gllstav zagte nicht. Von tausend Gefahren umringt, floh er nach Dalekarlien, einer schwedischen Provinz, deren Einwohner zwar Ui. 30
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