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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 302

1906 - Langensalza : Gressler
302 das Leben noch einigermaßen wert, seit ich die Betrübnis erduldet habe, die ich nicht zu überleben glaubte. Denn mit frohem Mute würde ich alles ertragen haben, wenn ich nur so glücklich gewesen wäre, von uns drei Geschwistern der erste zu sein, der sein ihm abgestecktes Ziel erreicht hätte. Nun hoffe ich wenigstens nicht so unglücklich zu sein, der letzte von uus zu werden." Bis so weit war nuu Karl gekommen; aber was sollte nun weiter geschehen? Ohne Heer sich durch Polen oder Deutschland nach Schweden zurückzuschleichen, war für den stolzen Mann ein entsetzlicher Gedanke. ,,23ie," dachte er, , wenn du den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland bewegen könntest?" — Und nun bot er alles dazu aus. Anfangs hatte Achmet keine Ohren dafür; aber Karl brachte es dahin, daß zwei Veziere, die vom Kriege abrieten, abgesetzt Wurden, und selbst die Mutter des Sultans wurde bestochen. „Wann willst du," fragte sie ihren Sohn, „endlich meinem Löwen beistehen, daß er den Zaren verschlinge?" — Achmet ernannte einen neuen Großvezier, Baltadschi Mehemet, und befahl ihm: .Führe das Heer gegen die Russen!" „Gut," sagte Mehemet. „mein Schwert in der einen und den König an der andern Hand will ich ihn an der Spitze von 200000 Mann nach Moskau führen!" - Im Geiste sah sich Karl schon in Moskau, und beinahe wäre es auch so weit gekommen. Peter hatte indessen in Moskau einen herrlichen Triumph gehalten. Durch sieben Triumphpforten zog er ein. Hinter ihm her wurden nicht nur die gemeinen schwedischen Gefangenen, sondern selbst die berühmten Generale Karls geführt; ein großer Verstoß gegen das Zartgefühl, mit dem man jeden Unglücklichen behandeln muß.*) Auch sah mau unter der Beute den zerschossenen Trag- *) Ein Augenzeuge erzählt: „Am dritten Tage nach unserer Ankunft in Moskau war der Triumphzug mit allen schwedischen Gefangenen. Der Marsch ging durch einige Triumphbogen, welche verziert waren mit anspielenden Bildern und Devisen zur Ehre der Sieger und zur Verhöhnung der Besiegten. Unter anberm sah man einen Löwen, der, gefesselt an feinen vier Füßen mit eisernen Ketten, von einem Russen geführt würde. Diese Zeichnung fanb den vorzüglichsten Beifall bei bcn Russen und auch bei einem

2. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 10

1912 - Langensalza : Beltz
— 10 — Dann ruft er, die Doppelpistolen gespannt: „Noch winkt dem Freien ein Vaterland: laßt sehn, ob zuteil es mir werde!" 10. Anrücken die Feinde mit klingendem Spiel,: er sprengt auf dem schnaubenden Tiere der Front entgegen und wählt sein Ziel und streckt auf den Boden viere. Da knattert die Salve; von Dampf umflort, stürzt Roß und Reiter zumal, durchbohrt von den Kugeln der Füsiliere. Adolf Friedrich Graf von Schad. 5. Brief Scharnhorsts an seinen Sohn über die Schlacht von Jena. Lübeck, den 5. November 1806. Mein lieber Wilhelm! In einem Wirbel von unaussprechlichen Arbeiten, Anruben und Fatiguen habe ich seit 21 Tagen auch nicht einen Augenblick Zeit gehabt, an dich, meinen innigstgeliebten Sohn, zu schreiben. Eine unglückliche Schlacht am 14. und eine Menge Arrieregardengefechte und 21 Märsche, jeden 5—7 Meilen, zum Teil in der Nacht, habe ich glücklich überstanden. In der Schlacht habe ich einen Schuß in die Seite bekommen, die in acht Tagen geheilt sein wird; eine andere Kugel ging durch den Überrock an der Schulter, wo er wattiert war, und streifte mich nur. Ein Pferd verlor ich auf der Stelle, das andre wurde mir verwundet und trug in der Not den Prinzen Heinrich aus der Schlacht, nachdem sein Pferd erschossen war, und er nicht gehen konnte; ich schlug mich mit einer Muskete in der Hand mit den letzten Musketieren durch. Ich hatte viel Glück. Der linke Flügel, den ich dirigierte, siegte, und nun erst, als der rechte geschlagen, und der Feind dem linken in den Rücken kam, wurde der linke gezwungen, sich zurückzuziehen. Das schlechte Betragen mehrerer Kavallerieregimenter, die Konfusion im Kommando, das Zurückhalten des Reservekorps, 2/3 der Armee unter Kalkreuth, entzog uns den Sieg. Ich war rasend, klagte beim Könige, als ich aus der Schlacht kam, alle die an, die es verdienten. Seit dieser Zeit hielt ich mich an den Mann, mit dem ich glaubte, etwas anrichten zu können, den General von Blücher. Wir hatten die Arrieregarde 21 Tage gemacht, eine Menge Gefechte geliefert und die meisten glücklich, sind aber nicht über die Oder gekommen, weil wir drei Tagemärsche zurück waren. Adieu, mein bester Sohn v. Scharnhorst. 6. Nur ein Schafhirt. Es war am 12. Oktober 1806. Preußen hatte den Krieg an Frankreich erklärt. Vor zwei Tagen hatte das Gefecht bei Saalfeld stattgefunden, in welchem der Prinz Louis Ferdinand gefallen war. Nun waren die beiden Hauptarmeen sich näher und immer näher ge-

3. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 28

1912 - Langensalza : Beltz
— 28 — werden von Tag zu Tag mehr Einschränkungen im Königlichen Haushalte notwendig; auch ich verzichte auf einen Teil meines Gehaltes' ach, es ist )a nicht anders möglich! — Gräfin Voß. (Erinnerungen. 12. Aus der Schlacht bei Preußisch-Ehlau. 8. Febr. 1807. — Am diese Zeit — es war bereits gegen Mittag — gelang es dem unermüdlichen Marschall Davout, dem genialen Schüler seines E^^'^sesen den russischen linken Flügel unter Heranziehung der Owiswn Gudm einen solchen erfolgreichen Stoß auszuführen, daß das russische Heer gezwungen wurde, auf das nordöstlich von Eylau gelegene Dorf Auklappen zurückzugehen. Ein großer Teil desselben Flügels batte sich schon in das noch weiter nordöstlich gelegene Birkenwäldchen von Kutschltten geworfen. Als die Franzosen auch dies nahmen, hatten As iffll^n letzten Stützpunkt verloren, und das Geschick der Schlacht schien zu Ungunsten der Russen entschieden. Nur ein Wunder Eounte sie retten. Und dies Wunder geschah. Im Augenblicke der höchsten Not erschien der General von L'estocq mit dem winzigen Rest ,/Uutma 5ü00 ^ann zusammengeschmolzenen preußischen Armee welcher Napoleon Tod und Verderben geschworen. General von L'estoca war in der Frühe des Morgens aufgebrochen, entschlossen, Bennigsen Hufe zu bringen, und sollte er mit dem ganzen Korps darüber zugrunde gehen. Unter den schwierigsten Verpflegungs- und Wegverhältnissen war man vorwärts gedrungen. Unglaubliches hatte dar Korps schon tn den Tagen vorher ertragen. Seit dem 2. Februar hatte man unter den wir rigsten Umständen 140—150 Kilometer, zum größten Teil Nachtmärsche, zurückgelegt. Bergauf, bergab hatte sich der Weg gezogen. Die lehmigen Wege, beim Regen schlüpfrig und grundlos, waren nach dem Eintritt des Frostes mit steinharten, scharfen Kanten durchschnitten, welche für Mensch und Tier gleich schwierig zu passieren waren. Ohne Verpflegung, ohne Nachtquartiere, ohne Lagerfeuer, mußten sie nach der veralteten umständlichen Methode oft stundenlang warten, bis sich cie auseinandergezogenen Truppenabteilungen wieder gesammelt hatten. Lind dennoch lebte in diesem kleinen Rest der preußischen Armee ein freudiger Geist, ein Wille, der es allein erklärlich macht, daß sie, ohne zu murren, immer neue Anstrengungen auf sich nahmen. Aber unter ihnen befand sich auch ein Mann, dessen alleinige Anwesenheit wie ein belebender Hauch auf die Truppen wirkten der geniale von glühender Vaterlandsliebe erfüllte Scharnhorst. Er ahnte, daß an diesem Marsche ein Stück Entscheidung für das Vaterland hing. „Das ^piel ist groß," hatte er an jenem Tage an einen Freund geschrieben, und er war gewillt, für dieses Spiel sein ganzes Selbst, sein Wissen und Können, sein Leben als Einsatz hinzugeben. Kaum hatte man in Erfahrung gebracht, daß die Russen auf Eylau zurückgegangen waren als die Befehle für die veränderte Marschrichtung des Korps sofort erlassen wurden und noch im Dunkel der Nacht an die einzelnen Abteilungen des Korps abgingen. Tiefer Schnee bedeckte den Boden und verhinderte das Vorwärts-kommen. Aber als man, näherkommend, wußte, daß der Kampf bei

4. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 39

1912 - Langensalza : Beltz
— 39 — Sprechen lebhaft bewegten durchgeistigten Zügen erinnerte die Königin an den Kopf eines römischen Cäsaren. Unter der kaiserlichen Stirn lagen zwei eigentümlich schwermütige, dunkle, von schweren Lidern bedeckte Augen, — zweifellos ein bedeutender Kopf. Er ist nicht groß, aber sein Kopf von schöner Form, die Gesichtszüge künden einen denkenden Mann an. Das Ganze erinnert an einen römischen Kaiser. Luise machte noch einige Wendungen über den harten Winterfeldzug und das nordische Klima und wie Napoleon es vertragen hätte. Dann steuerte sie gerade auf das Ziel los. Sie sprach, „wie Gott es ihr eingab." „Ich lerne Ew. Majestät in einem für mich sehr peinlichen Augenblick kennen. Ich sollte vielleicht Bedenken tragen, Ihnen über die Interessen meines Vaterlandes zu sprechen. Sie haben mich angeklagt, mich zuviel in die Politik zu mischen..." Der Kaiser (abwehrend): „Aber Madame, glauben Sie das nicht." Luise: „Doch Sire, ich weiß, Sie haben mich angeklagt, obgleich ich wirklich glaube, diese Vorwürfe nicht verdient zu haben." Der Kaiser: „Seien Sie überzeugt, Majestät, daß ich niemals alles geglaubt habe, was man während unserer politischen Zwistigkeiten verbreitet hat." Luise: „Sire, ich bin Gattin und Mutter, und ich würde es mir nie vergeben, wenn ich in diesem Augenblick nicht freimütig zu Ihnen spräche. Ich muß Ihnen das Schicksal Preußens empfehlen, an das mich so viele Bande fesseln. Ich wäre dem König nicht aufrichtig ergeben, wenn ich nicht in diesen grausamen Augenblicken seinen Kummer und seine Besorgnis teilte. Der König hängt mehr als an einer andern Provinz an Magdeburg auf dem linken Elbuser, welche Ew. Majestät ihm entreißen wollen. Wir haben einen unglücklichen Krieg geführt, Sire, Sie sind der Sieger. Aber ich kann nicht glauben, daß Sie Ihren Sieg mißbrauchen wollen." Der Kaiser: „Ew. Majestät gestatten, daß ich Ihnen freimütig antworte. Warum haben Sie mich gezwungen, die Dinge aufs äußerste zu treiben? Wie oft habe ich Ihnen Frieden angeboten! Man hat die Vorschläge, mit denen ich den General Bertrand nach der Schlacht von Eylau beauftragt habe, kaum anhören wollen." Luise: „Sie wissen besser als ich, Sire, daß es nicht mehr von uns abhing, auf Verhandlungen einzugehen, seit wir mit Rußland verbündet waren. Aber ich wage es nicht, die großen politischen Standpunkte zu erörtern. Ich spreche Ihnen meine Besorgnisse aus über das Schicksal meiner Familie, meiner Kinder. Die Geschichte unserer Tage stellt mir schreckliche Beispiele vor Augen, und ich könnte den Gedanken nicht ertragen, unglückliche Wesen geboren zu haben. Sie haben selbst eine zahlreiche Familie und stets bewiesen, wie sehr Ihnen das Schicksal der Ihrigen am Herzen liegt. Müssen Ihnen die Besorgnisse einer Mutter nicht gerecht erscheinen?" Der Kaiser: „Majestät glauben doch nicht, daß von der Vernichtung Preußens die Rede sein könnte?" Luise: „Nein, aber der Frieden, den wir in Aussicht haben, kann diese Vernichtung vorbereiten. Wenn von Ihnen, Sire, allein die Entscheidung dieser Frage abhängt..."

5. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 57

1912 - Langensalza : Beltz
— 57 — hatte und die körperliche und geistige Abspannung, welche den maßlosen Aufregungen und Anstrengungen der württernbergischen Katastrophe folgte, der wiederkehrenden Iugendkraft gewichen war, erwachte in mir das natürliche Verlangen, mich auf's neue im Kampf des Lebens zu versuchen. Vergebens aber sann ich, wie ich dieses Verlangen befriedigen könnte. Die dumpfe, tatenlose Schwüle, zu der ich nicht nur mich, sondern um mich herum das gesamte Vaterland verurteilt sah, drückte mich fast zu Boden. In diese trübe, trostlose Zeit — im dritten Jahre bereits hatte Deutschland die Schmach der übermütigen Franzosenherrschaft ertragen — fiel Österreichs Erhebung (April 1809) wie der erste Morgenstrahl der wieder zu erringenden Freiheit. Die Herzen der Patrioten lebten auf in neuer Hoffnung. Jetzt oder nie mutzten die unwürdigen Fesseln gebrochen werden. Alles hing davon ab, daß der günstige Augenblick nicht ungenützt vorüberging, daß Österreichs kühner Vorgang Preußen zu rascher Nachfolge und einem gemeinsamen Handeln belebte und ein entschlossenes deutsches Land sich im Rücken des Feindes erhob, während derselbe mit seinen Truppen an der Donau kämpfte. Als aber die preußische Regierung dennoch zögerte, glaubte der einzelne, seine Zeit zu entscheidender Tat sei gekommen. Am 28. April 1809, nachmittags 4 Uhr, verließ der Major von Schill Berlin unter dem Vorgeben eines Übungsmarsches mit seinem Regiments, zweite Brandenburgische Husaren. Unterwegs ließ er Halt machen und eröffnete dem Regimente, daß es nicht seine Absicht sei, in die Garnison zurückzukehren, sondern unverzüglich ins Feld zu rücken und das deutsche Volk in die Waffen zu rufen gegen die fremde Gewaltherrschaft. Jubelnd stimmten Offiziere und Soldaten ihm bei. Keiner, der daran dachte, was er etwa zurückließ, oder der die Gefahr des eigenmächtigen Unternehmens achtete. War doch das Regiment seinem tapferen und bewährten Führer mit Leib und Seele ergeben, war doch in jedes einzelnen Brust der Haß gegen Frankreich bis zum äußersten gestiegen. Schill wandte sich zuerst nach Sachsen, und die Kunde seines Unternehmens flog ihm nur wenige Schritte voraus. Es war am 30. April, als ich mit meinem Bruder Friedrich, von einem abendlichen Spaziergange heimkehrend, das Städtchen (Niemegk) in geheimnisvoller Aufregung und von den merkwürdigsten Gerüchten erfüllt fand. Der Major von Schill — so hieß es — stehe mit seinem Korps schon hart an der Grenze, bereit, dieselbe in jedem Augenblick zu überschreiten; ein größeres Heer ziehe ihm nach, der Krieg zwischen Preußen und Frankreich sei so gut wie eröffnet. Mein Herz begann bei diesen unerwarteten Nachrichten mächtig zu klopfen. Die Schmach von Jena brannte aufs neue, und die Erinnerung an den demütigenden Abzug von Erfurt entfesselte meine ganze Kampfeslust. Ich glaubte ein Märchen zu hören, und der Wunsch, daß das Gehörte dennoch Wahrheit sein möge, raubte mir fast den Atem. Kaum daß ich vermochte, meine ungeduldige Spannung bis zum andern Morgen zu zügeln. Am andern Morgen aber, noch ehe der Tag graute, stand Bruder-Fritz an meinem Lager, mich leicht am Arme rüttelnd:

6. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 58

1912 - Langensalza : Beltz
— 58 — „Ermuntere dich, Karl, dein Kummer nabt feinein Ende. Schill ist da!" Wer jemals mit einet* brennenden Sehnsucht im Herzen schlafen gegangen und durch das Wort der Erfüllung geweckt worden ist, der wird mein Entzücken begreifen. Die Gerüchte des gestrigen Abends batten sich, wenigstens was den ersten Teil derselben betraf, über Erwarten schnell bestätigt. Die sächsische Grenze war etwa eine halbe Stunde von Niemegk von den Schillschen überschritten worden, das Korps zog weiter gen Wittenberg, Schill selbst hielt eine flüchtige Rast und Einkehr auf dem Gute Niemegk, hauptsächlich um bei meinem Bruder, der ihm als patriotischer Gesinnungsgenosse bekannt war, über Land und Leute Erkundigungen einzuziehen und dessen gute Spezialkarten zu benutzen. Kaum hatte ich diesen Zusammenhang schneller noch erraten als vernommen, als ich wie ein Sturmwind in den Kleidern war und die Treppe hinabflog in das Familienzimmer zu ebener Erde, wo der hochwillkommene Gast, der kühne Streiter von Kolberg, der Held der unglaublichen Kunde, die seit gestern unser aller Gemüter erfüllt hatte, sich freundlich zu meiner Begrüßung erhob. Der Bund der Treue, das Gelübde der Hingabe und Anhänglichkeit an das heilige Befreiungswerk war schnell mit Kuß und Handschlag besiegelt. Ich trat als Offizier in Schillschc Dienste und versprach meinem Chef, der bald wieder aufbrach, ihm noch in der nämlichen Stunde zu folgen, um zunächst sein Führer zu sein bis in die mir wohlbekannte Festung Wittenberg, welche man durch Überrumpelung zu nehmen gedachte und um so mehr zu nehmen wünschte, als auf ihrem Amte bedeutende Geldmittel deponiert waren. Es kann nicht meine Absicht sein, den allbekannten und oft beschriebenen Verlaus des Schillzuges hier noch einmal zu beschreiben. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, meine persönlichen Erlebnisse zu erzählen, und nur, wo es der Zusammenhang erfordert, werde ich an einige wesentliche allgemeine Punkte erinnern. Ich fühle mich als Schillscher Offizier sehr glücklich und so recht eigentlich in meinem Elemente. Ein erhebendes Ziel vor Augen und dazu ein keckes entschlossenes Reiterleben, in dem jeder neue Tag ein neues Stück Arbeit brachte, das war es, dessen ich zur frischen, fröhlichen Entwicklung meiner Natur bedurfte. Gleichgesinnte, zu tatkräftiger Vaterlandsliebe entflammte junge Männer, die vor keinem Wagnis zurückschreckten, strömten Schill von allen Seiten und aus allen Ständen als Freiwillige zu. Freude und Begeisterung herrschten unter seiner Fahne. Man hoffte auf Österreichs Sieg, auf den gleichzeitigen Aufstand des Frechern von Dörnberg in Westfalen, auf die unwiderstehliche, ganz Deutschland mit sich fortreißende Macht eines kühnen Beispiels. Das Glück schien uns anfangs nicht abhold. Zwar der Plan, Wittenberg zu nehmen, war zu früh entdeckt und darum unausführbar geworden. Aber kleine kühne Streifzüge nach Dessau, Saalhorn, Halle und Köthen hatten um so besseren Erfolg. Gegen Köthen hatte ich den Vortrab zu führen, da ich Land und Verhältnisse am besten kannte. Tief in der Nacht kam ich mit meinem kleinen Detachement Jäger dort an. Der uns übelgesinnte Herzog hatte sich klüglich entfernt, und die also ihrem Schicksal überlassene kleine Residenz-

7. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 70

1912 - Langensalza : Beltz
— 70 — Die Gerüchte über eine Reise des Monarchen nach Breslau und über südliche Bestimmung der preußischen Truppen halten an. Vermischte Nachrichten. Se. Maj. der König von Neapel haben am 24. May Posen wieder verlassen, tvo aber am 30. Se. Maj. der Kaiser Napoleon eingetroffen Am 8. May reisten S. M. der Kaiser Alexander von Willna ab um über die Truppen zu Willkomirz, Pniewitz und Szawke Revue zu halten. Am 12. Abends traf derselbe wieder in Willna ein. Allgemeine politische Nachrichten Ao 1812 Nr. 48. 32. Napoleons Zug nach Rußland. Im Frühjahr J 812 wälzten sich die Heersäulen der kriegsgeübten französischen Armee nach Norden. Durch Dresden zogen sie in dichtgedrängten Massen. Noch schweben mir die langen dunkeln Züge der Alten Garde mit ihren stolzen Adlern, hohen Bärenmützen und kriegerischen Gesichtern wie düstre Traumgebilde vor; vorweg der kriegerische Lärm der Trommeln und Pfeifen, dann die gespenstischen Gestalten der ^appeurs (Schanzgräber) mit blinkenden Äxten und langen schwarzen Bärten und hintennach ein endloser Troß. So ging es täglich unter unsern Fenstern durch, Mann an Mann, Brigade an Brigade. Ich bekam fast alle Waffengattungen des großen Heeres zu sehen: die hohen Kürassiere mit beschweiften Helmen und goldenen Panzern, die leichtberittenen Jäger, Alanen, Dragoner, Husaren, alle Gattungen von Infanterie und Artillerie mit guter Bespannung, endlich lange Züge von Pontons und Kriegsgerät. Es war eine gar treffliche Armee, wie sie die Welt noch nicht gesehen, wohlversorgt und ausgerüstet mit allem Nötigen. Sogar an Winterschuhe hatte man gedacht und an grüne Brillen gegen die Blendung ä des Schnees. Aber auch die deutschen, spanischen und italienischen Truppen, die dem Machtgebote des Zwingherrn folgten, sahen kriegerisch und trotzig drein. Sie hatten seine Siege mit erfochten, teilten die Ehren seiner Armee und sollten mit dieser auch den Untergang teilen. Anfang Mai erschien Napoleon selbst und empfing, von zahlreichen Vasallenfürsten umgeben, auch die Besuche seiner hohen Verbündeten, des Kaisers Iranz und des Königs Friedrich Wilhelm. Letzterem begegnete ich auf der Brühlschen Terasse und schloß ihn gleich ins Herz, weil er so würdig aussah und so traurig und mein Lehrer mir sagte, er sei ein guter königlicher Herr. Es gab überhaupt damals recht viel zu sehen in Dresden. Die Anwesenheit so vieler Kriegsheere erfüllte die Stadt mit kriegerischem Pomp. Glocken und Kanonen spielten zum Empfange der Fürsten auf; großartige Paraden und Manöver unterhielten sie, und bei Nacht erstrahlte die Stadt im Zauberglanze tausendfältiger Lampen. Auch Feuerwerk durchprasselte die Luft, und Namenszüge flammten in Brillantfeuer. Jedenfalls tat man klug im voraus zu triumphieren, da sich nachher keine Veranlassung mehr dazu finden wollte. Dabei lagen alle Häuser voll Militär, das fast in allen Zungen

8. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 72

1912 - Langensalza : Beltz
— 72 — Da brachte ein Freund unsers Hauses, anfänglich zwar nur als unverbürgtes Gerücht, die sich bald bestätigende Nachricht von dem schauerlichen Brande Moskaus. Ein Brief, der aus Kurland den Weg zu uns gefunden, erzählte von der Siegeszuversicht, die infolge lenes Brandes ganz Rußland belebe und alle Stände zu jedem Opfer begeistere. ' So durfte man denn wieder hoffen, und diese Hoffnung schien sich denn auch bald in allerlei Gerüchten zu verwirklichen, die sich mit Eintritt des Winters häuften und rasch von Mund zu Mund flogen. Bald wußte man viel zu sagen von ernstlichen Verlegenheiten der großen Armee, _ von Hunger, Frost und Blöße, von schrecklicher Bedrängnis unglücklichen Gefechten, Rückzug und Flucht. Immer lauter und kecker wurden die Gerüchte, obschon die amtlichen Berichte noch längere Zeit zu täuschen suchten. Gewisses war nicht zu erfahren, und die Spannung steigerte sich ins Angeheure. „Was gibt es Neues?" — das war die gangbare Rede, mit der man damals jedermann begrüßte. „Was gibt's Neues, Blanke?" so pflegte mein Vater auch seinen Stiefelputzer anzureden, einen alten, verdrossenen Mann, der, wenn es ihm überhaupt zu antworten beliebte, sich wohl herbeiließ, etwas von den Neuigkeiten mitzuteilen, die er auf feinen Gängen ^ in die Stadt erfuhr. Nun mochte es etwa gegen die Weihnachtszeit sein, als sich der Alte auf obige Frage hinter den Ohren kratzte und gleichgültig erwiderte, er wisse nichts, außer etwa nur daß der Napoleon in der Nacht einpassiert sei. „Wer sagt das?" rief mein Vater, indem er aufsprang und den alten Brummbär bei den Schultern packte. „Nu, nu!" erwiderte der, „wer soll's denn sagen? Die Leute sprechend." Der Vater ließ alles stehen und liegen, eilte in die Stadt und kam bald mit der Bestätigung der großen Neuigkeit zurück. Napoleon war wirklich angekommen, unangemeldet, allein und ohne Alte oder Junge Garde. Ganz überraschend war er halb erfroren bei seinem Gesandten vorgefahren, hatte diesen aus den Federn geschreckt, sich in sein warmes Bett gelegt und war vor Tagesanbruch schon wieder abgereist. Der Hiobspost von dem Untergänge der Armee vorauseilend, hatte er Norddeutschland wie ein Blitz durchzuckt um in ein Dresdner Bett zu schlagen; dann zuckte er weiter bis Paris. Der alte Blanke bekam für seine Nachricht einen Taler, und die zahlreich vorsprechenden Freunde tranken vom besten Rheinwein, den wir im Keller hatten. So freudige Gesichter hatte man lange nicht gesehen; denn wenn Napoleon als sein eigener Kurier die Armee verlassen hatte, so mußte ihm das Wasser reichlich an die Kehle gehen. Nun folgte eine Neuigkeit der andern; die früheren Gerüchte bestätigten sich und wurden von der Wahrheit noch überboten. Wir hörten jetzt auch amtlich von dem grauenhaftesten aller Rückzüge, ja von der völligen Vernichtung der unüberwindlichen Armee. General York ging zu den Russen über; russische Heere drangen unaufhaltsam vor. Das niedergetretene Preußen erhob sich mit jugendlicher Kraft, und immer näher rückte auch uns die langersehnte Befreiung. Wilhelm von Angelgen, Iugenderinnerungen eine? alten Mannes.

9. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 81

1912 - Langensalza : Beltz
— 81 — Der Mann wiederholt, in die Ferne starrend: „Ja, wie in Ägypten." „Waren Herr General dabei?" „Jawohl, mein Herr," lächelt jener obenhin. „Ich bin ein alter Ägypter." „Ach!" seufzt der Leutnant, „Ich wollt', wir hätten hier etwas Wüstenhitze." „Meinen Sie? Hm, mein Freund, und dort würden Sie nach Rußlands Schneefeldern seufzen. Man muß der Natur ein Schnippchen schlagen. Was mich betrifft,... ich habe mich nie wohler befunden." „Dann sind Herr General der einzige in der ganzen Armee." „Wohl möglich, daß ich der einzige bin." „Mit Ausnahme des Kaisers. Der sab an der Beresina so heiter und blühend aus, als verjünge ihn die Gefahr. Weiß Teufel, der hat den Teufel im Leibe!" platzte er heraus. „Hat er? — Adieu, mein Braver!" Er ruft zur Tür hinaus: „Schlitten vor!" „Sie wollen schon weiter, mein General?" „Habe keine Zeit zu ruhen. Auch ist es eine schöne Nacbt, klar und still." „Aber kalt ~.. brr! Ich beneide Sie nicht, mein General." Der Mann antwortet nicht und starrt hinaus. Das Klingeln der Schellen eines Schlittens ertönt. Halblaut murmelt er vor sich hin: „Weiß, alles weiß... die Erde war so rot an der Moskwa, so rot an der Beresina... alles verwischt, alles versteckt unter der weißen Decke. Einsam mit der Natur allein, die uns anstarrt... ein Medusengesicht von Marmor... wie einst auf dem St. Bernhard unter Schnee und Eis... einst hoch oben auf Alpenhöh', heute tief unten in eisiger Steppe " Leutnant plötzlich, respektvoll Hand am Tschako: „Ah, Pardon, mein General... soll ich nicht doch den Herrn Major wecken'?" „Nein. — Sie scheinen decouragiert, mein Freund." „Eine harte Campagne, das weiß Gott. Noch in Jahrhunderten wird man erzählen vom Rückzug der Großen Armee." „Die sich ruhmvoll schlug bis zuletzt, mein Herr, ich bitte mir's aus," blitzt der Vermummte ihn an. „Was wollen Sie! Wir haben einige Unfälle erlitten. Besonders die Pferde... nun ja, auf Eis geht sich's schlecht." „Alle Kavallerieoffiziere, den König von Neapel an der Spitze bilden ja jetzt eine heilige Schar zu Fuß. Ein Anblick zum Erbarmen! „Bah, es fehlt den Pferden an Patriotismus. Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt. — Der Winter war gar nicht so hart. Das Wetter fängt an wunderschön zu werden." „Na!" macht der Leutnant entsetzt. „Überhaupt... unsere Verluste sind gering. Die der Russen sind 2rtr‘r Fan sie geschlagen, diese Barbaren, daß sie sich nie mehr blicken la^en. An der Beresina erfochten wir doch einen glänzenden Sieg. — Sie scheinen zu zweifeln, mein Herr Leutnant? Sie werden sehen, wir werden jetzt Winterquartiere beziehen.,, „Im Schnee?" wagte jener halblaut zu bemerken. *n dolen die Reserven an sich ziehen und 50 000 pol» ntsche Kosaken ausheben. — Adieu, adieu. Werde das Nötige ver- Rickol, Bilder und Geschichten. Iii.

10. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 86

1912 - Langensalza : Beltz
— 86 — schränke geplündert. Graf Ferdinand Sandritzky auf Manze schickte, nachdem er am Abend vorher das Glück genossen, seinen König bei sich zu empfangen und zu bewirten, das große, vollständige Familienservice in die Münze und speiste fürder von Porzellan. Wo Friedrich Wilhelm Iii. sich blicken ließ, sei es allein, oder begleitet von blühenden Kindern, überall empfing ihn das Iubelgetön seiner Getreuen; aus allen Provinzen fanden sich rüstige Kämpfer voll Mut und Treue in Breslau ein: jeder Tag brachte frische Kräfte, neue Kunde, steigende Begeisterung. Die Mütter weinten freilich, daß ihre Söhne sich nicht zurückhalten ließen, aber hätten sie's getan, hätten die Söhne den Bitten nachgegeben, die Mütter würden vor Scham vergangen sein; durch ihre Tränen strahlte der gerechteste Stolz. Karl von f^oltei, vierzig Jahre. Schweidnitz. L. Henze. 37. Brief Blüchers an den Generalstabsches von Lcharnhorst. 5. Januar 1813.] Mich juckts in alle Finger, den Säbel zu ergreifen. Wenn es jetzt nicht Sr. Majestät unseres Königs und aller übrigen deutschen Fürsten und der ganzen Nation Führnehmen ist, alles Schelmfranzosenzeug mitsamt dem Bonaparte und all seinem ganzen Anhang von deutschen Boden weg zu vertilgen: so scheint mich, daß kein deutscher Mann mehr des deutschen Namens werth sey. Jetzo ist es wiederum die Zeit zu duhn, was ich schon Anno 9 angerathen, nämlich die ganze Nation zu den Waffen anzurufen, und wann die Fürsten nicht wollen und sich dem entgegensetzen, sie samt dem Bonaparte wegzujagen. Denn nicht nur Preußen allein, sondern das ganze deutsche Vaterland muß wiederum heraufgebracht und die Nation hergestellt werden. 38. Vaterlandsliebe. 1813. Das Vaterland forderte noch andere Opfer als diejenigen, welche die Teilnehmer in dem sich vorbereitenden Freibeitskampf durch Einsetzung ihres Lebens darzubringen vermochten. Das Land war ausgesogen, die Staatskassen leer, der Wohlstand des Bürgers so gut wie vernichtet. Die Ausrüstung kostete viel Geld; manchen armen Jüngling, dem es heiß im Herzen brannte, war es nicht möglich, die Kosten auszubringen. Da begann denn, wie ein großer, unendlicher Strom der Liebe, jene Opferfreudigkeit durch die Herzen des Volkes zu fluten, welche beispielslos dasteht in der Geschichte und welche, in ihren oft rührenden Beispielen, als leuchtendes Vorbild warmer Vaterlandsliebe immerdar in der Erinnerung des Volkes fortleben möge. Die Zeitungen in Berlin, Breslau und andern großen Städten, zwar immer noch nicht ganz befreit von dem Druck der französischen Zensur, richteten jetzt eine besondere Rubrik „Vaterlandsliebe" ein, worin die Gaben verzeichnet wurden, die von arm und reich, von alt und jung zur Ausrüstung freiwilliger Korps beigesteuert wurden. So brachte die „Spenersche Zeitung" in Berlin außer zahlreichen anderen Anerbietungen und Bekanntmachungen folgende Mitteilung: Die Königliche Aufforderung an die gebildeten Jünglinge unseres Vaterlandes tönt in die Herzen wie eine Stimme Gottes. Ich erbiete
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