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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 4

1913 - Langensalza : Beltz
4 Die alten Deutschen. schaffen, ohne Ausdauer in Mühe und Arbeit und am wenigsten fähig sind, Durst und Hitze zu ertragen. An Kälte und Hunger dagegen hat den Germanen sein Himmelsstrich gewöhnt." Unsere Geschichtsforscher haben gefunden: Die Germanen stammten wie die Griechen und Italiker von der großen Völkerfamilie der Jndogermanen ab, die in grauer Vorzeit in dem großen Steppengebiete an der unteren und mittleren Wolga gewohnt haben sollen. Man hat nämlich die Sprachen der einzelnen Völker, die Europa heute bevölkern, miteinander verglichen und dabei entdeckt, daß eine ganze Reihe von Wörtern allen gemeinsam ist, natürlich nicht bis auf den Laut und Buchstaben. Daraus hat matt geschlossen: Also müssen wohl alle früher einmal dieselbe Sprache gehabt haben. Von dem ursprünglichen Stammvolk haben sich dann im Laufe der Zeiten ganze Stämme abgesondert; das Wolgagebiet war bald so dicht bevölkert, daß alle Jndogermanen mit ihren reichen Rinder-, Schaf- und Ziegenherden nicht mehr Raum hatten. Darum verließen große Haufen mit ihrem beweglichen Gut, ihren Karren und Herden, die alten Plätze und zogen nach Osten und Norden. So wurden von ihnen schließlich Skandinavien, Jütland, sowie das ganze Binneneuropa, das Land zwischen Karpathen, Alpen, Rhein, Nord- und Ostsee besiedelt. Diese weiten Gebiete waren vor der Einwanderung der Germanen schon bewohnt. Es wohnten hier die Kelten. Sie wurden durch die anstürmenden Germanen über den Rhein gedrängt. Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Germanen in Deutschland einwanderten. 3. Wie werden unsere Vorfahren in dem unwirtlichen und rauhen Lande gelebt haben? Das Lehmannsche Bild „Germanisches Gehöft" hängt vor der Klasse. Durch die Betrachtung desselben wird unter Ergänzung des Lehrers folgender Stoff gewonnen: A. Städte gab es im alten Deutschland nicht. Nur hin und wieder traf man auf kleine Dörfer. Aber diese sahen ganz anders aus als unsere Dörfer. Straßenzüge gab es nicht. Die einzelnen Wohnungen lagen zerstreut und weit voneinander. Wo dem Germanen gerade ein freier Platz am Walde, eine Wiese, eine Ouelle oder ein Feld behagte, da siedelte er sich an. Bergabhänge und Sandhügel wurden als Bauplätze bevorzugt. Wie mögen die germanischen Wohnungen ausgesehen haben? Steinerne Häuser kannten unsere Vorfahren noch nicht. Sie errichteten sich Holzbauten. Unbehauene Baumstämme wurden übereinander geschichtet und die Zwischenräume mit Moos und Reisig verstopft und mit Lehm verklebt. Die meisten Häuser waren schlichte Fachwerkbauten. Aus Baumstämmen wurde zunächst ein Hausgerüst errichtet. In den einzelnen Feldern schichtete man Pfähle aneinander, und die Zwischenräume verstopfte man mit Stroh und Schilf, das man wieder mit einem Lehmbrei bewarf. Die Dächer wurden mit Schilf und Stroh gedeckt. Unter den mächtigen Eichen hatte das Wohnhaus einigermaßen Schutz gegen den Sturm. An den Hof grenzte auf der einen Seite die Wiese, auf welcher die Pferde, Fohlen, Kühe und Rinder weideten, während auf der anderen Seite die Ackerflur sich weithin ausdehnte. Zwischen beiden lag der durch eine Wallhecke eingehegte Kamp (Hof). Nahe oberhalb des Hofes befand sich die Bleiche, auf die man durch eine in den Hofraum eingelassene Pforte gelangte, und auf welcher lange Streifen weißen Leinens ausgebreitet lagen.

2. Die alte Geschichte - S. 7

1899 - Langensalza : Gressler
wußten sie dann dem Volke allen Lebensmut und olle Lebensfreude allmählich zu nehmen; dazu drohten sie mit fürchterlichen Höllenstrafen dem, der nicht alle Gebote und Satzungen bis aufs kleinste erfülle. Auch lastete das Kastenwesen, das jede Verbindung der einzelnen Stünde untereinander ausschloß, wie ein Druck auf dem Lande und hinderte jede» Aufschwung. Und wenn es auch später, als im 6. Jahrhuudert v. Chr. in Buddha ein neuer Lehrer und Gesetzgeber auftrat, eine ßeit lang schien, als follte dieser L^rnck von dem Lande genommen werden, so wußten doch bald wieder die Priester den Geist der Lebenssrendigkeit, der in seinen Lehren herrschte, ans Vorderindien zu verdrängen. Immer mehr sank daher das Volk von der Höhe herab, die es erklommen hatte, bis es zuletzt andern Völkern zum Opfer fiel. 3. Ägypter. Von dem alten, wunderbaren Indien kommen wir in ein anderes Land der Wunder — Ägypten, das Flußthal des Nil. Bekannt ist, wie dieser nützliche Strom alljährlich seine User überschreitet und durch den zurückgelassenen Schlamm das Land düngt, so daß die Anwohner nur zu säen brauchen, um reiche Ernten zu erwarten. Wenn im Frühling der Schnee auf den Gebirgen, die dem Nil sein Wasser geben, zu schmelzen beginnt, so fängt er an, allmählich zu steigen. Dies geschieht im April, aber nur unmerklich, und nimmt zu. bis zu Anfang des August ein schnelles Steigen bemerkt wird; denn nun weht zugleich der Nordwind und hemmt den schnellen Ablauf des Wassers. Jetzt ist die allgemeine Aufmerksamkeit der Einwohner auf deu Nil gerichtet. Jeden Morgen und jeben Abenb macht ein Ausrufer in den ©tobten den Stanb des Nils bekannt, und hat er die gewünschte Höhe erreicht, so überlassen sich die Einwohner dem Taumel der Freude. Man umarmt sich, man wünscht sich gegenseitig Glück und stellt Freudenfeste an. Die Schleusen, welche das Austreten noch zurückhalten, werden geöffnet, und das fegenbringende Wasser strömt über und bewässert das Land. Weithin bietet dann Ägypten einen großen Wasserspiegel dar, aus welchem

3. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 25

1914 - Langensalza : Beltz
I. Die Alpen. 25 trennt. Ehemals bildeten sie einen einzigen See. Diese Landzunge ist durch angeschwemmtes Geröll gebildet worden. Die Aare durchströmt die beiden Zwillingsseen. Sie sind zwar klein, aber fast so tief wie der Bodensee. Der Föhn tobt auf ihnen ebenfalls oft. Der Neuenburger See gehört zum Juragebiet. 5) Die Randseen am Südabhange der Alpen. _ Der Gardaseeist hier der größte. Er umfaßt 370 qkm und ist 375 m tief. Er ist zwar kleiner als der Bodensee, aber viel tiefer als dieser. Hohe Gebirgszüge schließen diesen schmalen und langgestreckten See ein. Ein Fluß reinigt sich gleich- falls in ihm, doch heißt er oberhalb des Sees anders als unterhalb. Das Klima ist hier ganz besonders mild, daher gedeihen an den sonnigen Abhängen außer Wein besonders Zitronen und Apfelsinen. Westlich vom Gardasee liegt der Komersee. Er besitzt drei Zipfel und wird von deradda durchflossen. Er ist zwar noch nicht einmal halb so groß wie der Gardasee, aber noch tiefer; denn seine größte Tiefe beträgt über 400 m. So liegt er zur Hälfte über und zur Hälfte unter dem Meeresspiegel. Der Komersee ist der tiefste aller Alpenseen. Am westlichsten liegt der L a n g e S e e, der vom Tessin durchströmt wird. Er ist besonders schmal, zwar bedeutend kleiner als der Gardasee, doch ebenso tief wie der. Außer diesen gibt es noch viele andere Seen, kleinere und größere. Die R a n d s e e n sind sehr wichtig. 1. Sie sind Läuterungsbecken für die Alpenge wäs- s e r. Gerade die Alpenflüsse führen wegen ihres starken Gefälles viel Schutt mit sich, namentlich bei Hochwasser. In den Seen sinken alle Schutt- und Schlammassen zu Boden. Mit der Zeit verlieren sie so an Tiefe. Sie waren früher tiefer und auch etwas größer. Doch können sich noch viele Jahrtausende lang die Alpenflüsse in ihnen läutern und reinigen, ehe sie gänzlich ausgefüllt werden. 2. Siesinddiesammelbeckenundreglerderalpen- f l ü s s e. Bei Hochwasser nehmen sie viel Wasser auf; der Bodensee z. B. steigt da um 1—6 m. Die überschüssige Wassermenge fließt dann allmählich ab. So werden im unteren Laufe gefährliche Überschwemmungen verhütet. Sie speisen die Flüsse auch noch, wenn sonst Wasserarmut eingetreten ist. So regeln sie den Wasserstand und machen ihn gleichmäßiger. 3. Sie sind belebte Wasserstraßen, namentlich die großen Seen wie der Boden-, Genfer, Vierwaldstätter, der Lange See usw. 4. Sie sind Anziehungspunkte für die Fremden, wie der malerische Vierwaldstätter See, der milde, gesunde Gardasee u. a. 5. S i e s i n d g e s ch ü tz t e O b st g ä r t e n. An ihren Ufern sproßt und grünt zuerst der Frühling. Von ihnen zieht er dann allmählich höher hinauf. Im Sommer nehmen sie ungemein viel Wärme auf. Ihr Wasser ist auf der Oberfläche wärmer als das der Flüsse, die durch sie fließen. Das Wasser gibt die Wärme nur langsam wieder ab. So wärmen die Seen ihre Umgebung bis weit in den Herbst, ja bis in den Winter hinein. Die Seen sind nun meistens noch durch hohe Gebirgsmauern vor rauhen Winden geschützt. Daher sind ihre Uferland- schaften die fruchtbarsten Wein- und Obstgärten. Die Seengebiete sind zu aller- erst dicht bewohnt gewesen. 11. Die wichtigsten Berge der Alpen. a) Der M o n t b l a n c ist der höchste Berg der Alpen. Sein Gipfel ragt bis über 4800 m hoch in die Luft. Da der ewige Schnee bei 2700 in beginnt,

4. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 53

1914 - Langensalza : Beltz
Iii. Österreich-Ungarn. 53 2. Die ungarische Tiefebene. Das ungarische Tiefland nimmt einen großen Raum ein und breitet sich zwischen den Ausläufern der Karpathen und denen der östlichen Alpen aus. Es ist größer als Bayern und Württemberg zusammen. Am tiefsten ist das Land längs der Theiß und der Donau. Als die Alpen und die Karpathen sich aussalteten, da sank das Land ein, wo wir heute die ungarische Ebene erblicken. Es sank so tief ein, daß die Wogen des Mittelmeers, des Adriatischen Meres sich in dies große Gebiet ergossen. Allmählich hob sich das Land nach dem Meere zu. So entstand ein gewaltiger Binnensee, in den die Gewässer der Alpen und Karpathen ihre schlammreichen Fluten ergossen. So setzte sich nach und nach viel Schlamm an: Boden des ungarischen Sees ab. Immer flacher ward er. Zudem bohrten sich seine Fluten bei O r s o w a einen Ausgang nach dem rumänischen Tief- lande, das damals auch mit Wasser bedeckt war. Je tiefer sich das Wasser ein- sägte in die Felsen des Eisernen Tores, desto mehr floß der ungarische Binnensee ab. Zunächst ward das höher gelegene Gebiet trocken gelegt. Nun verlängerten sich alle Zuflüsse und gruben sich Betten für ihre Wassermassen in das weiche Seebett. Zuletzt floß auch das Wasser ab aus den tiefen Flußtälern der Donau und Theiß. Doch blieben einige Seen und Sümpfe zurück. Der Platten- s e e am Bakonywald und der N e u s i e d l e r See bei Odenburg sind Reste des ehemaligen ungarischen Sees. Sie sind beide sehr flach; am flachsten ist der Neusiedler See, ist er doch schon manchmal in ganz dürren Jahren ausgetrocknet. Der Plattensee ist größer als der Genfer See, aber flach wie eine Platte und nur 5—11 m tief. Als nun das ungarische Becken trocken gelegt war, begannen die Winde ihre Arbeit. Sie wehten die feine, ausgetrocknete Schlammerde zusammen. Sie liegt daher an vielen Stellen 6—25 m tief. An anderen Stellen häuften die rasenden Stürme Sanddünen auf. So finden wir im ungarischen Tieflande sandige Heiden und dann solche Gebiete, die aus feiner Schlammerde oder aus Lößboden bestehen. Daneben gibt es sumpfige und moorige Gebiete, namentlich an den Flüssen. Die T h e i ß ist länger als der Rhein. Sie macht ungemein viele Windungen und hat daher ein ganz geringes Gefälle. Oster führt sie Hochwasser. Ihr Spiegel steigt da um 2—8 m. Da die Ufer niedrig sind, überflutet sie weithin das Land. Sie überschwemmte früher bei einen: großen Hochwasser ein Gebiet, das bald so groß wie Sachsen war. Am Eisernen Tore stauen sich nämlich die Wassern:engen. Es ist zu schmal und läßt die gewaltigen Fluten nicht schnell genug durch. Nun steigt das Donauwasser imn:er höher; es tritt in das tiefe Theißtal zurück. In kurzer Zeit ist dann die breite Talaue der Theiß in einen langen See verwandelt. Da können wir uns nun denken, warum es an der Theiß so wenig Städte gibt. Sie würden alle bei Hochwasser überflutet. So ging es einst auch der Stadt Szegedin vor der Mündung des Maros in die Theiß. Man hat sie durch Dämme vor der Überflutung geschützt. Doch hat man sie zu nahe an das Flußbett gelegt. Daher konnte sich das Hochwasser nicht genug ausbreiten, es stieg in die Höhe und zerriß die Dämme. Nun ergoß es sich in die Gassen der Stadt und spülte ein Lehmhaus nach dem andern weg. In einer einzigen Nacht war die große Stadt fast ganz verschwunden. Früher hinderte nun niemand die Überschwem- mungen der Flüsse. Darum bildeten sich weite Sumpfgebiete an ihren Ufern. Schilf und Rohr bedeckten große Flächen. In Ungarn deckt man mit ihnen die

5. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 128

1914 - Langensalza : Beltz
128 Ix. Die Königreiche Schweden und Norwegen. fällt das Gebirge steil ab. Nack der Ostsee hin dacht es sich allmählich ab. Das Gebirge selbst besteht aus weiten, öden Hochflächen (Fjelde). Sie tragen keinen Baum; sie sind Steinwüsten oder Sümpfe oder Eis- und Schneefelder. Nur selten erblickt das Auge eine Erhebung. Endlos dehnen sich Hochebenen aus. Zahlreich sind sie mit Blöcken übersät. Gräser, Moose, Flechten bedecken den Boden, wo nicht das nackte Gestein zutage tritt. Totenstille herrscht ge- wöhnlich in diesen grenzenlosen Einöden. Kommen wir an eine Stufe, wo der Boden sich plötzlich senkt, dann gibt es einen rauschenden Wasserfall. Nur im kurzen Sommer erscheinen Hirten oder Hirtinnen mit ihren Herden von Kühen, Ziegen, Schafen und wohl auch Pferden, uni die dürftigen Weiden ab- grasen zu lassen. Hinter einer schützenden Felswand erblicken wir die rohe Steinhütte, worin die Hirten oder Hirtinnen aus Milch Butter und Käse bereiten. Da Skandinavien so hoch im Norden liegt, reicht auch die Schneegrenze weit herab. Die Firnfelder bedecken einen Raum, der etwa viermal größer ist als der in den Alpen. Im Norden reichen einzelne Gletscher fast bis ans Meer. Das erklärt uns nun, warum Skandinavien so ungemein dünn bevölkert ist. Nach der Ostsee zu dacht sich das Land stufenförmig ab. Namentlich in Südschweden findet sich längs der Küste ein ziemlich breiter Streifen Tiefland. Die Gebirgsmasse besteht zum größten Teile aus Granit und Gneis. Das sind gerade die härtesten Gesteine, die der Verwitterung am längsten wider- stehen. Südschweden hingegen besteht aus Kalk. Große Felsblöcke liegeil überall umher. Sie sind von den riesigen Gletschern der Eiszeit hier abgelagert worden. Wenn wir uns das in Schnee und Eis gehüllte skandinavische Hochland vor Augen halteri, dann können wir uns sehr wohl denken, wie zur Eiszeit hier Riesen- gletscher ausgehen konnten. Leider haben sie auch die lockere Lehm- und Tonerde mit weggetragen. Darum fehlt heute dem skandinavischen Hochlande die not- wendige Ackerkrume; selbst in den tieferen Stricken ist sie oft nur dünn. Dazu stören noch die zahllosen Trümmersteine den Bodenbau. 4. Die Bewässerung. Der Atlantische Ozean sendet reiche Niederschläge ins Land. Freilich ent- laden sich die Wolken zumeist an der Westküste. Die Niederschläge nehmen daher von Westen nach Osten ab. Die Westküste hat in der Regel viermal soviel Meder- schläge als die Ostseite. Aber die riesigen Schnee- und Umfelder und die zahl- reichen Gletscher speisen die Flüsse. Sie fließen fast alle in sitdöstlicher Mchtung, wie der Glomm er, die Göta-Elf, die Dal-Elf, die Tornea- E l f. Die meisten münden in die Ostsee, die übrigen ins Skagerrak und Katte- gat. An der Westküste treffen wir keinen größeren Fluß, denn hier fällt das Hochland steil zum Meere ab. Nach kurzem, raschem Laufe stürzen die Gewässer ins Meer hinab. Die Flüsse Schwedens und Norwegens sind nur wenig schiff- bar. Es fehlt ihnen nicht an Wasser, denn sie werden ja von den Schneefeldem und oft auch von Seen gespeist. Aber sie haben ein zu rasches Gefälle. Oft bilden sie tosende Wasserfälle und Stromschnellen. Selbst die Göta-Elf stürzt 35 m hoch von Felsen herab und bildet so die berühmten Trollhätta-Fälle. Diese Wasserfälle liegen sogar nicht selten im Unterlaufe wie bei der Göta-Elf. Die Mitte Skandinaviens ist reich an Seen gerade so wie die Schweiz. Eine Seenkette zieht sich vom Skagerrak bis nach Stockholm, der Hauptstadt Schwe- dens. Diese Seen liegen in einer Senke des Landes. Hier zog sich in der Urzeit

6. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 129

1914 - Langensalza : Beltz
Ix. Die Königreiche Schweden und Norwegen. 129 eine breite Meeresstraße von dem Skagerrak nach der Ostsee. Später hat sich das Land gehoben und so eine Landbrücke nach Südschweden hergestellt, das damals eine Insel bildete. Diese Seen Südschwedens sind bedeutend größer als die Schweizer Seen, aber ihre Tiefe ist nicht so beträchtlich. Der Wanersee ist z. B. über zehnmal so groß als der Boden- und Genfer See. Die beiden südlichen Seen hat man durch Kanäle miteinander und mit der Ostsee oder dem Skagerrak verbunden. Freilich machte dieser Kanal viel Arbeit. 74 Schleusen mußten gebaut werden. Oft mußte man sie in harten Fels sprengen. Doch kürzt er den Weg sehr ab und erspart die Fahrt durch den Sund. 5. Norwegens zerklüftete und fischreiche Küste. Die Karte zeigt uns, daß die norwegische Küste ungemein zerrissen und zerklüftet ist. Ungeheuer ist die Zahl der Einschnitte; dadurch erscheint die Küste wie zerfranst. Wäre die Küste gerade, so wäre sie sechsmal kleiner. Die tiefen Buchten nennt man Fjorde (Förden). Sie sind verhältnismäßig schmal, aber sehr lang. Ginge der längste norwegische Fjord von Stettin aus, dann reichte er bis Berlin oder von Hamburg bis Hannover. Die Fjorde ersetzen den Unterlauf großer Ströme. Sie sind ungemein tief, tiefer als der Bodensee, an einzelnen Stellen so tief wie die tiefste Stelle der Ostsee (über 1200 m). Fast überall sind sie von steil abfallenden Felsen umsäumt; am Eingänge er- heben sich in der Regel die Felsen unmittelbar aus dem Meere und bilden gleich- sam hohe Eingangspforten. Im Innern gibt es an manchen Stellen flache Uferränder, welche Raum für Orte und ihre Gärten, Wiesen und Felder bieten. Von den Felswänden stürzen mächtige Gießbäche herab; hier und da zeigt sich in der Ferne ein Gletscher. Wo die Küste flacher ist, dort finden sich Weiden und Wälder. Gegen die Stürme werden sie durch die hochragenden Felswände völlig geschützt. So sind die Fjorde ein Mittelding zwischen Fluß, Alpensee und Meeresbucht. Sie sind schmal und lang und gewunden wie ein Fluß. Die schroff abfallenden Steilufer erinnern an Alpenseen. Mit der Meeresbucht teilen sie das Salzwasser und die Ebbe und Flut. Die heftigen Stürme des Atlantischen Meeres haben von der norwegischen Küste unzählige Felseilande vom Festlande getrennt. Diese Klippeninseln heißen Schären. Zusammen sind sie größer als ganz Württemberg. Der größte Teil davon ist unbewohnt und unbewohnbar. Auf den größeren Schären (über 1000) haben sich Menschen niedergelassen. Viele bestehen ganz aus nacktem Gestein. Bei andem hat sich eine Pflanzendecke von Moosen, Flechten und Gräsern gebildet; hier sprossen an günstigen Stellen auch einige Sträucher von Wacholdern, Heidekraut usw. Die Lofoten sind Schären, die nur weiter ins Meer hinausragen. So klein sie auch sind, so gibt es auf ihnen doch Gipfel, die dem Jnselsberge nahekommen. Die Schären haben einen unberechen- baren Wert für Norwegen. An ihnen brechen sich die stürmischen Wogen des Meeres. Sie sind die natürlichen Wellenbrecher und halten jeden Feind ab. Die Zufahrten durch die Schären sind so schwierig, daß kein fremder Schiffer sich da zurecht findet. Jedes fremde Schiss nimmt zwei norwegische Lotsen an Bord, die es sicher durch die Klippen in den Hafen leiten. Hinter den Schären herrscht meist ruhiges Wasser; doch gibt es auch Sunde, wo eine starke Strö- mung die Schiffahrt erschwert. Die norwegische Küste ist bald mehr und mehr aus dem Meere empor- g einegen, bald aber auch wieder mehr und mehr ins Meer hinabgetaucht. Dabei Ratgeber I. Franke. Erdkunde, Teil 2. 9

7. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 144

1914 - Langensalza : Beltz
144 X. Das Kaiserreich Rußland. oft auch wochenlang. Deshalb gibt es hier so viel Sümpfe und Moräste. Alle Äcker sind von Gräben durchzogen, um das Wasser abzuleiten; alle Wege sind erhöhte Dämme. Der Flachs verträgt die meiste Feuchtigkeit. In Liv- land ist der achte Teil des Ackerbodens mit Flachs bestellt. Das Obst ge- deiht meist gut. In Esth- und Jngernmnland treibt man mehr Viehzucht, weil hier der Boden sumpfiger und feuchter ist. Tie Wälder haben eine große Aus- dehnung. Ungeheure Mengen von Holz flößt man die Düua und die Memel abwärts. .* St. Petersburg an der Newa ist die größte Stadt, denn sie zählt ^gegen iy2 Mill. Einwohner. Kronstadt am äußersten Ende des Finni- schen Meerbusens ist Festung und Kriegshafen. Reval am Südufer des Finnischen Meerbusens ist eine bedeutende Hafenstadt und gleichfalls ein Kriegshafen. Dorpat, westlich vom Peipussee, ist namentlich von Deut- schen bewohnt und hat auch eine deutsche Hochschule. Riga, an der Mün- dung der Düna in den Rigafchen Meerbusen, ick an Größe Hannover gleich und eine bedeutende See- und Handelsstadt. Hier landen die gewaltigen Holzflöße, die die Düna abwärts trägt. Dünaburg ist eine Festung an der Düna. L i b a u an der Ostsee, nördlich von Memel, ist gleichfalls ein Kriegs- und Handelshafen. In Litauen liegen Kowno und Wilna. Kowno liegt an der Memel. 9. Das russische Weichselgebiet oder Russisch-Polen. Das Kaiserreich Rußland schiebt nach Westen hin zwischen Ost- und West- preußen und Galizien einen breiten Keil vor. Hier liegt Polen. Polen bildete ehemals ein selbständiges Königreich. Es ward dann aber unter Rußland, Österreich und Preußen geteilt. Rußland bekam den Hauptteil, das Gebiet an der Weichsel oder Russisch-Polen. Die Weichsel durchsließt das Land in weitem ostwärts gerichtetem Bogen. Ganz im Westen sammelt die Warthe die polnischen Gewässer und führt sie der Oder zu. Russisch-Polen gehört dem großen Tieflande an, aber im Südosten steigt das Land bis gegen 600 in an. Polen hat mit Posen und Oberschlesien ziemlich gleiche Bodenbeschaffen- heit. Seine Winter sind nur noch etwas strenger. Die Weichselniederung ist sehr fruchtbar, das Hügelland ist teilweise sandig und trägt große Wälder. Polen birgt auch Bodenschätze, namentlich das südwestliche, das an das ober- schlesische Kohlen- und Eisenerzlager angrenzt. Hier fördert man Kohlen, Eisen- und Zinkerze. Hier ist auch das Webgewerbe emporgeblüht, wie in Lodz, das an Einwohnerzahl Düsseldorf gleichsteht. Gegen 100 000 Deut- sche leben in diesem polnischen Manchester. Warschau an der Weichsel, mit etwa 3/4 Mill. Einwohnern, hat viel Maschinenbau und Handel. Schiff- bauholz, Getreide und Wolle strömen hier zusammen und gehen auf unzäh- ligen Kähnen die Weichsel abwärts bis Danzig. Die Hauptbahnen Polens kreuzen sich in Warschau. 10. Das mittelrussische Ackerbaugebiet. Südlich stößt an das nordrussische Waldgebiet ein äußerst fruchtbares Ge- biet, worin man vornehmlich Ackerbau treibt. Es reicht weit nach Süden hin, aber nicht bis an das Schwarze Meer. Es umfaßt Flächen, die mehr- fach größer als Deutschland sind. In ihm gibt es auch große Sumpfgebiete, wie z. B. am P r i p e t, zwischen Polen und dem Dnjepr nördlich von

8. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 146

1914 - Langensalza : Beltz
146 x. Das Kaiserreich Rußland. Hier sind auch große Städte entstanden. Am Dnjepr liegt Kiew; es ist so groß wie Mmberg. Es ist eine der ältesten Städte Rußlands und war auch früher eine Zeitlang die Hauptstadt. Kiew gilt den Russen als heilige Stadt und wird von zahlreichen Wallfahrern besucht. Groß ist die Zahl der Klöster und Kirchen. Sie ist eine starke Festung. Hier handelt man vor allem mit Getreide und daneben gibt es zahlreiche Fabriken. Moskau an der Moskwa zählt über 1 Million Einwohner. Es war früher die Hauptstadt des russischen Reiches. Nach ihr nannte man die Russen Moskowiter. 32 Kirchen zieren die Stadt. Die Himmelfahrtskirche ist im Innern fast ganz vergoldet. Nach der heiligen Stadt Moskau mit ihren 400 Kirchen pilgern ebenfalls Tausende von Wallfahrern. Hier wurden und werden die Zaren gekrönt. Moskau liegt ziemlich im Mittelpunkt Rußlands. Hier treffen viele Bahnen zusammen. Hierher strömen das Getreide der Schwarzerde, das Holz und das Pelzwerk der Waldgebiete, das Vieh der Weidegebiete, die Metalle des Urals zusammen. So ist Moskau mit den vergoldeten Kuppeln seiner Kirchen und Klöster eine reiche Handelsstadt. Nishni-Nowgorod (= Erfurt) liegt an der Wolga, da, wo die Oka einmündet. Sie ist die wichtigste Meßstadt Rußlands. Man hat ein be- sonderes Meßviertel erbaut, das aus 250 steinernen Warenhäusern und 6 500 Warenbuden besteht. In diesen Häusern wohnt niemand. Erst zur Zeit der Messe beleben sie sich. Dann ziehen Scharen von Händlern ein, dann ver- doppelt sich die Bewohnerzahl Nishni-Nowgorods. Dann geben sich die Kauf- leute der Welt hier ein Stelldichein. Wir sehen da die Pelzhändler von Lon- don, Paris, Leipzig, Berlin, Wien, Breslau; sie kaufen von den Jägervölkern und Chinesen. Daneben handelt man mit Woll- und Baumwollwaren. Solche wichtige Handelsstädte sind auch Kasan, Kamara und Saratow an der Wolga. Im Innern liegen Tula, O r e l und Charkow. 11. Das russische Steppenland. Südlich von dem Gebiet der Schwarzerde breitet sich eine dürre Land' schüft aus, die russische Steppe. Die Mederschläge nehmen nach Süden hin immer mehr ab. Es wird daher immer trockener. Die lockere, feine, an sich sehr fruchtbare Erde sieht nicht mehr schwarz, sondern braun aus. Der Wald hört ganz auf, selbst die Bäume werden zur Seltenheit. Das ganze Steppen- land umsäumt das Schwarze Meer und das Kaspische Meer. Es ist zum größten Teile eine tafelförmige Ebene. Die Flüsse haben sich in sie tief eingegraben. Es gibt eine Grassteppe und eine W ü st e n st e p p e. Die russische Grassteppe findet sich nördlich vom Schwarzen Meere. Da es keine Wälder und nur am Rande Hügel gibt, schweift der Blick über weite Flächen hin. Der Winter ist in der Steppe außerordentlich streng, der Sommer ist unerträglich heiß. Fast aper drei Tage weht ein heftiger Steppen- sturm. Im Winter kann man es dann im Freien kaum aushalten; leicht er- friert man Ohren und Nase. Plötzlich naht der Frühling mir seiner lauen Luft und seinen befruchtenden Regenschauern. Nun sprießt und sproßt es allerorten, und bald hat sich ein grüner Teppich über die weite Steppe ge- legt. Da gibt es Gräser aller Art, Tulpen, Hyazinthen, Zwiebeln, Lauch arten, Schneeglöckchen usw. Hier gibt es ganze Geviertkilometer Zwiebeln, dort ebenso große Flächen voll lauter Tulpen. Dann kommt wilder Klee, Schaf- garbe, Hanf, Kümmel, Wicken usw. Die Schafgarbe wird bis 2 m hoch. Die

9. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 149

1914 - Langensalza : Beltz
X. Das Kaiserreich Rußland. 149 sondern auch doppelte Türen. Da begreifen wir, daß in Rußland auch der ärmste Mann seinen Pelz besitzt. Manche Jägerstämme tragen sogar im heißen Sommer ihren Pelz. Die Niederschläge hängen auch vom Meere ab. Je näher ein Land dem Meere liegt, desto mehr Mederschläge erhält es. Frankreich hat mehr Niederschläge als Deutschland. In Großbritannien und Irland, in Skandinavien wie auch in Deutschland nehmen die Niederschläge nach Osten zu ab. So ist es auch in Rußland. Da fallen in östlichen und südöstlichen Gebieten sehr wenig Niederschläge, am wenigsten in der Kaspischen Steppe, die deswegen auch so dürr ist. In Nordrußland regnet es im Hochsommer am meisten, das verdirbt dann zuweilen die Ernte. In Südrußland regnet es im Vorsommer am häufigsten; das gibt dann eine gute Ernte. Südrußland hat trotz der strengen Kälte stets nur eine geringe Schneedecke; deswegen gefriert der Boden tief hinab, und das Wintergetreide wintert leicht aus. Im Sommer fallen in Südostrußland meistens Platzregen; sie dringen nicht tief ein ins ausgedörrte Erdreich. Die Hitze, die sogleich darauf folgt, verdunstet das offene Wasser schnell wieder. Der Baumwuchs kann in der Grassteppe nicht gedeihen, da es an Bodenfeuchtigkeit fehlt. Das mittlere und nördliche Rußland bekommt im Winter ungeheure Schneemassen. Da sind halbver- schneite Dörfer keine Seltenheit. Das Weiße Meer sieht im Winter wie ein gewaltiges Schneefeld aus rurd hat daher seinen Namen erhalten. Aber selbst die Küsten des Kaspischen Sees, des Asowschen und Schwarzen Meeres um- gürten sich mit einem Eispanzer. Wie der Bottnische Meerbusen gefrieren auch der Finnische und der Rigaer Meerbusen zu, wie die ganze nördliche Ostsee. Die eisigen Schneesiürme schaden besonders dem Vieh, das ja nicht in Ställen gehalten wird. Geängstet jagt es von dannen und verendet oft zu hunderten in einer verschneiten Schlucht oder in einem Gewässer. 13. Die vier Hauptgürtel in Rußlands Pflanzen- und Tierwelt. Im höchsten Norden finden wir die T u n d r a , ein sumpfiges Gebiet, das im kurzen Sommer nie ganz auftaut. Hier fehlt jeglicher Baumwuchs, Flechten und Moose nebst etlichem Gesträuch bilden die Nahrung für Renn- tiere. Doch leben hier zahlreiche Pelztiere, und im Sommer erscheinen zahl- reiche Vögel. So ist die Tundra die Heimat von Jäger- und Fischervölkern. An das Gebiet der nordischen Steppe schließt sich das russische W a ld- gebiet an. Zunächst gibt es nur Nadelbäume und Birken, weiter nach Süden tauchen dann auch Eichen, Linden, Ahorn und Ulmen nebst Eschen auf und bilden sogar große Wälder. Die Buche jedoch verträgt die strengen Winter Rußlands nicht. Sümpfe, sowie Wiesen und Acker bilden gleichsam Inseln im großen Waldmeer. Das Waldland ist reich an Wild, an Bären, Wölfen, Luchsen, Elennen usw. Das Wisent hingegen ist fast ausgerottet und wird nur noch in einem großen Walde in Litauen (bei Bjelostock) gehegt. Auf das Waldgebiet folgt das Gebiet der getreidereichen Schwarz- erde. Hier schrumpfen die Wälder immer mehr zusammen. Im Steppengebiet fehlt sogar jeglicher Wald. Die Tundren und das Wald- gebiet liefern vornehmlich Pelzwerk. Das Waldgebiet versorgt Rußland mit Holz. Das Gebiet der Schwarzerde ist Rußlands Kornkammer und die Steppe seine Fleischkammer.

10. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 153

1914 - Langensalza : Beltz
X. Das Kaiserreich Rußland. 153 Bedarf noch nicht zu decken, weswegen Rußland gewerbliche Erzeugnisse, vor- nehmlich Maschinen usw., vom Auslande beziehen muß. Aber das wird sich bald ändern. 17. Rußlands Handel und Verkehrswege. Rußland hatte ehemals sehr schlechte Verkehrswege. Die großen Ausdehnungen waren für den Straßenbau nicht förderlich. Von Petersburg bis Astrachan oder von Lodz bis Kasan oder von Odessa bis Archangel ist fast genau so weit wie von Petersburg bis Paris. Das sind ungeheure Strecken. Dazu geht der Weg oft durch recht spärlich bewohnte Gegenden und große Wälder. Auch die sumpfigen Landschaften hindern die Anlegung von guten Wegen. Im Gebiet der Schwarzerde und der Steppen fehlt es an Steinen. Die meisten Wege sind derart, daß sie bei Regenwasser kaum befahren wer- den können. Viele Brücken sind halb zerfallen. Ein schweres Fuhrwerk be- nutzt sie lieber nicht. Am leichtesten ist der Verkehr im Winter, wenn der Schlitten gut geht. In dieser Zeit schafft der Russe gewöhnlich sein Getreide und sein Holz in die Stadt. Der Staat hat nur etliche große Heeresstraßen hergestellt. Es fehlt eben an Geld für den Bau guter und zahlreicher Straßen. Jetzt baut aber Rußland viele Heerstraßen. Rußland hat auch im Verhältnis wenig Bahnen. Seine Bahnen sind ungefähr gerade so lang wie die unsrigen; das heißt, im Verhältnis zur Fläche haben wir zehnmal so viel Bahnen; im Verhältnis zur Bewohnerzahl haben wir doppelt so viel Bahnen. Mittelpunkt des russischen Bahnnetzes ist Moskau. Von hier laufen die Hauptlinien strahlenfömrig aus nach Peters- burg, nach Warschau, nach Orenburg usw. Die russischen Bahnen haben eine größere Spurweite als unsre. Infolgedessen müssen alle Güterwagen an der deutsch-russischen Grenze umgeladen werden; das macht viele Arbeit und Kosten. Nach Österreich und Ungarn fahren unsre Güterwagen, ohne daß sie umgeladen werden; desgleichen fahren die Güterwagen ohne Umladung aus Österreich und Ungarn oder Holland nach Deutschland; das alles erleichtert den Verkehr. Nach Rußland ist wegen der größeren Spurweite der Bahn- verkehr erschwert. Auch die Reisenden müssen an der Grenze alle umsteigen. Zwischen Berlin—wien oder Berlin—paris kann man aber fahren, ohne daß man umsieigen muß; das ist bequem. Rußland hat im Verhältnis zu seinem langen Bahnnetz zu wenig Verkehr; vor allem fehlt es noch an Güterverkehr. Darum hat es hohe Frachtsätze eingeführt; um so mehr sparen die armen Russen die Bahnfracht. In Rußland stehen die Bewohner untereinander viel weniger in Verkehr und Güteraustausch als wir. Rußland hat ungemein viele Wasserstraßen. Seine Flüsse sind wasserreich und wegen des geringen Gefälles meist auch gut schiffbar. Viele können bis nahe an die Quelle befahren werden. Dazu kann man sie bequem durch Kanäle verbinden. Die Weichsel, die Memel und die Düna stehen durch Kanäle mit dem Dnjeprgebiet in Verbindung, das Newagebiet ist mit dem Wolga- und Dwinagebiet verbunden. So stehen die drei Grenzmeere miteinander in Verbindung. Aber die russische Flußschiffahrt wird durch die langen und strengen Winter gehindert. Die Flüsse sind mindestens 4 und manche bis zu 8 oder 9 Monaten zugefroren. Da muß natürlich die Schiff- fahrt ruhen. Im dürren Sommer ist bei manchen der Wasserstand zu niedrig. Immerhin ermöglichen die Flüsse eine bequeme und billige Verbindung in
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