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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 20

1911 - Langensalza : Beltz
20 Armin, Deutschlands Befreier. Welche Folgen hatte seine Gewaltherrschaft? (Die Deutschen haßten den Unterdrücker, der ihr Recht verletzte und sie ihrer Freiheit beraubte. Sie erkannten die Gefahr und hatten keinen größeren Wunsch als den, die Römer recht bald wieder aus Deutschland vertreiben zu können.) Überschrift? Zusammenfassung: Wie Barus die Germanen knechtet. Zusammenfassung des ersten bis vierten Abschnitts: Wie die Riimer-gefahr anwächst. B. Die Befreiung. Ziel: Wie ein germanischer Für st en söhn sein Vaterland zu retten suchte. Endlich, als die Gefahr aufs höchste gestiegen war, wagte es einer, das verhaßte Römer joch abzuschütteln. Wie hieß der kühne Fürstensohn? Wie suchte er sein Volk zu retten? Wie verhielten sich die Römer? Gelang es dem Retter, das Vaterlanb oon den Bebrückeru zu erlösen? 1. Es war Armin, ein Jüngling mit tapferem Arme und gewanbtem Geiste, der Sohn eines Cheruskerfürsten. Er war selbst in Rom gewesen, hatte bort die römische Kriegskunst erlernt und das römische Bürgerrecht erworben. Aber sein Vaterlanb hatte er nie vergessen; er liebte seine Volksgenossen, seinen beut* scheu Glauben und seine Muttersprache. Als er aus Rom zurückgekehrt war und die Not seines Volkes erkannte, beschloß er, das verhaßte Römerjoch abzuschütteln. Er gebachte, die Sorglosigkeit des römischen Befehlshabers sich zunutze zu machen. Er hatte früher die Römer auf vielen Felbzügen begleitet und die Art ihrer Kriegführung babei genau kennen gelernt. Jetzt bachte er gar klug, niemanb fei leichter zu überwältigen, als wer nichts fürchte, und nichts fei öfter der Anfang des Unglücks gewesen als Sorglosigkeit und das Gefühl der Sicherheit. Zuerst weihte er wenige, dann mehrere vornehme Volksgenossen in seine Pläne ein. Dann berief er die Vornehmen aus dem Cheruskerlanbe und den angrenzenben Gebieten heimlich auf feine Burg. Er hielt den Versammelten die wachsenbe Gefahr der Unterwerfung vor Augen und forberte sie auf, mit ihm gemeinsam das Rettungswerk zu wagen. Daß es möglich fei, die Römer zu besiegen, behauptete er mit Zuversicht; er überzeugte bavon alle seine Gefährten und bestimmte eine Zeit zum Überfalle. Das alles würde Varus durch einen Cherusker namens ©egest angezeigt. Aber das Auge des Römers blieb geblenbet. Armin, der den Varus überall hin begleitete, oft auch an feiner Tafel schmauste, besaß sein Vertrauen so ganz, daß er nichts weniger als Falschheit vermutete. (Nach Dio Caffius u. a. — Vgl. Richter, Quellenbuch. S. 3—5.) ^Vertiefung. Inwiefern war Armin zum Befreinngswerk befähigt? Warum war die Zeit der Erlösung jetzt befonbers günstig? Warum ließ Armin die Deutschen nicht öffentlich zum Kampfe gegen die Bebrücker aufrufen? Warum schenkte Varus dem Verräter ©egest kein Gehör? Überschrift? Zusammenfassung: Die heimliche Verschwörung. 2. Wirb das Rettungswerk gelingen? Der Verabrebung gemäß empörten sich einige kleinere Volksstämme

2. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 19

1911 - Langensalza : Beltz
Armin, Deutschlands Befreier. 1" römischen Festungen und Standlagern an. Sie pflanzten Weinberge und umgaben ihre Gehöfte mit Obstanlagen. Vertiefung. Welches Ziel verfolgte Tiberius? (Er wollte keine neuen Eroberungen machen, sondern in dem gewonnenen Lande deutsche Macht und deutsches Wesen verdrängen und durch Einführung römischer Sitten und Gebräuche die Herrschaft der Römer stärken.) ' Wie suchte er die Deutschen an römisches Wesen und an die Fremdherrschaft zu gewöhnen? r , Ob die Freundlichkeit, mit der er den Deutschen begegnete, eine ehrliche und aufrichtige war? (Nein, dadurch suchte er die Unterworfenen zu überlisten.) Welchen Erfolg hatte er? („Die Deutschen fanden Gefallen an dem schönen Leben der Römer, an ihren Waren, Waffen, Kleidern und Schmuckgegenständen. Sie ahmten die römischen Sitten und Gebräuche nach, lernten auch die römische Sprache. Ihr schlichtes, deutsches Wesen vergaßen sie, ja, manche sahen wohl gar verächtlich auf die Volksgenossen herab, die den Sitten und Tugenden der Väter treu blieben.") So beschleunigten die Deutschen selbst ibre Unterwerfung. Nachweis! Überschrift? Zusammenfassung: Wie Tiberius das Werk der Unterjochung mit List und Schlauheit fortsetzt. 4. Wie dierömergefahr aufs höchste stieg. Der Kaiser Augustus war mit der Art und Weise, wie Tiberius die Römerherrschaft in Deutschland ausbreiten wollte, gar nicht zufrieden. Er glaubte sogar, sein Feldherr wolle sich selbst zum Herrscher in Deutschland machen. Deshalb rief er ihn nach Rom zurück. Nun wurde Varus zum Oberbefehlshaber in Deutschland ernannt. Er schlug sein Hauptlager im Cheruskerlande auf und behandelte die Deutschen, als ob sie schon ein vollständig unterjochtes Volk wären. Er erpreßte von ihnen wie von Untertanen Abgaben, und wenn sie ihm diese verweigerten, dann ließ er die Steuern mit Gewalt eintreiben. Er ließ auch durch römische Richter in römischer Sprache über Deutsche Gericht halten, in einer Sprache also, die die Deutschen gar nicht verstanden. Und gar manches Urteil der römischen Richter lautete auf Prügelstrafe oder gar auf Tod. Bei den Deutschen galt aber ein ganz anderes Recht; zur Prügelstrafe durfte ein freier deutscher Mann nach deutschem Recht nie verurteilt werden, weil er dadurch entehrt worden wäre. Nur ein Sklave durfte bei den Deutschen geschlagen werden. Ja, selbst ihre Sprache und ihre Sitten wollte Varus den Deutschen nicht mehr lassen; sie sollten römische Sitten annehmen und, zunächst wenigstens bei den Gerichtsverhandlungen, auch römisch sprechen. (Alb. Richter.) Vertiefung. Warum gefiel dem Kaiser Augustus die friedliche Regierung des Tiberius nicht? (Sein Ziel war, ganz Germanien zu einem römischen Lande zu machen, und das sollte möglichst schnell geschehen. Er hielt nun Eroberungszüge für notwendig.) Wie suchte Varus die Deutschen der Römerherrschaft zu unterwerfen? (Mit Strenge, Gewalt und Zwang.) Wie ist über seine Maßnahmen im einzelnen zu urteilen? Warum ging er gegen die Germanen mit so harten Maßregeln vor? (Er war ehrgeizig und verachtete die Barbaren.)

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 324

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. Mannes treuer Fleiß und Arbeit in Schriften und Predigten viel gebessert und (daß sie) ihm dafür dankbar zu sein schuldig sind. . . . Denn er hat ob der reinen Lehre beständig und mit treuem Fleiß gestritten und sie allezeit verteidiget, so hat er auch ein gutes, aufrichtiges, unverletztes Gewissen behalten. So muß auch ein jeder, der ihn recht erkannt und oft um ihn gewesen, dieses zeugen, daß er ein sehr gütiger Mann gewesen, und, wo er unter Leuten gewesen, mit allen Reden holdselig, freundlich und lieblich und garnicht stürmisch, eigensinnig und zänkisch und war doch daneben ein Ernst und Tapferkeit in seinen Worten und Gebärden, als in einem solchen Mann sein soll (Summet, es war in ihm das Herz treu und ohne Falsch, der Mund freundlich und holdselig und, wie St. Paulus von den Christen fordert, ,alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich ist, was wohl lautet? Daher ist offenbar, daß die Härtigkeit, so er wider die Feinde der reinen Lehre in Schriften gebraucht, nicht eines zänkischen und boshaften Gemütes, sondern eines großen Ernstes und Eifers für die Wahrheit gewesen ist. Solches müssen wir alle und viele andere fremde Leute, die ihn gesehen und erkannt, von ihm Zeugnis geben. . . . Es würde zu lange, von andern seiner Tugenden zu sagen: doch will ich etliche anzeigen: Ich bin selbst oft dazu gekommen, daß er mit heißen Tränen für die ganze Kirche fein Gebet gesprochen, denn er nahm sich täglich besondere eigene Zeit und Weile, etliche Psalmen zu sprechen, darunter er mit Seufzen und Weinen fein Gebet zu Gott meugete, und ward oft in täglichen Reden unwillig über die, so da aus Faulheit oder von wegen ihrer Geschäfte vorgaben, es sei genug, allein mit einem kurzen Seufzen Gott anzurufen. . . . Daher haben wir auch gesehen, als oft große und schwere Ratschläge von sorglichen, geschwinden und gefährlichen Sachen vorgefallen, daß er eineu sehr großen Mut und Mannheit erzeiget und sich nicht hat durch ein klein Rauschen erschrecken lassen, noch vor Drohen oder Gefahr und Schrecken verzagt geworden: denn er verließ sich auf diesen gewissen Grund, als auf einen unbeweglichen Felsen, nämlich auf Gottes Beistand und Hilfe, und ließ sich solchen Glauben und Vertrauen nicht aus dem Herzen reißen. . . . Und ob er wohl sonst ganz hohen Verstandes und vortrefflich gelehrt war, so las er doch sehr begierig und fleißig allerlei Bücher und Schriften beider alter und neuer Lehrer und Schriftsteller, dazu auch alle Historien, welcher Exempel er mit besonderer Geschicklichkeit auf allerlei gegenwärtige Händel und Sachen zu ziehen und anzuwenden wußte. Wie wohl er auch beredt gewesen sei, zeigen seine eigenen Bücher und Schriften, darin zu sehen ist, daß er wohl und billig zu vergleichen ist allen denen, so als die trefflichsten Redner berühmt sind. Daß nun ein solcher teurer Mann, eines ganz hohen Verstandes, dazu trefflich gelehrt und durch lange Übung versucht und erfahren und mit vielen hohen, christlichen, besonderen Tugenden begäbet und von Gott, sonderlich der Kirche wieder aufzuhelfen, erwecket und erwählet zu dem, daß er auch uns alle als ein Vater herzlich geliebet, aus diesem Leben und unserm Mittel und Gesellschaft, als aus der Spitze in der Ordnung, hinweggefordert und abgeschieden ist, des tragen wir unserhalben billig Kummer und Schmerzen. . . . Darum sollen wir gar nicht zweifeln, daß dieser unser lieber Vater De Luther bei Gott in ewiger Seligkeit ist; aber darum bekümmern wir uns billig, daß wir nun einsam und verlassen sind. Jedoch, weil wir dem göttlichen Willen, nachdem er von uns hinweg gefordert ist, zu gehorchen schuldig sind, sollen wir wissen, daß Gott auch dieses von uns haben will, daß wir seiner Tugend und der

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 79

1913 - Langensalza : Beltz
Heinrich I. 79 4. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch! Was sprengt denn dort herauf sür eine Reiterschar?" 5. Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! Die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang!" 6. „Ei nun! — Was gibt's?" Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und fpricht: „Wen sucht ihr da? Sagt an!" 7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch des Sachsenlandes Stern!" 8. Dies mfend, knien sie vor ihn hin und huldigen ihm still und rufen, als er staunend fragt: ,/s ist deutschen Reiches Will'!" 9. Da blickt Herr Heinrich tief bewegt hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang, — Herr Gott, wie Diris gefällt!" Joh. Nep. Vogl. Vertiefung. 1. Warum konnte König Konrad den bedrängten Untertanen keine Hilfe bringen? Er machte einen großen Fehler; er behandelte die Herzöge so, wie es Karl der Große getan hatte. Die Herzöge waren aber im Lause der Zeit so mächtig und in ihren Ländern schon so selbständig geworden, daß sie sich eine solche Behandlung nicht mehr gefallen lassen wollten. Sie trotzten dem gewählten Könige, der es gut mit dem Volke meinte, und sagten: Wir geben unsere Macht und unsere Selbständigkeit nicht aus. Das war freilich sehr selbstsüchtig gebacht; sie vergaßen ganz, daß das beutfche Volk boch eins war, daß auch sie selbst Untertanen im Reiche und der König ihr Oberhaupt war, dem sie sich unterorbnen mußten. So weit war es also in Deutschland) gekommen. König Konrab hätte mit den neuen Verhältnissen rechnen müssen; er wäre wohl weiter gekommen, wertn er die Herzöge nicht einfach als Untertanen behanbelt, fonbern wenn er ihnen sreunblich zuge-rebet hätte. Daß er es nicht tat, das eben war sein großer Fehler. Er besaß also wohl den festen, guten Willen, dem Lanbe zu helfen, aber er wanbte nicht die richtigen Mittel an, um feine Absicht burchzusühren. Das muß jeber reiflich überlegen, wenn er etwas vorhat. 2. Auf feinem Sterbebette vollbrachte Konrab die größte Tat. Inwiefern? Welche Charaktereigenschaften offenbarte er baburch? Er hat also die Fehler seiner Regierungen)eise eingesehen. 3. Inwiefern war Herzog Heinrich für benbeutfchen Königsthron bet geeignete Mann? (Vgl. das Gebicht: Entschlossenheit, Krastbewußtsein, Frömmigkeit. Man bürste also wohl erwarten, daß er richtigere Mittel sinben würde, um dem bebrängten Lanbe zu helfen.) 4. Warum würde er nur von den Franken und Sach -f e n gewählt? Die Sachsen waren seine bisherigen Untertanen, und die Franken gaben ihm ihre Stimme, weil es ihr Herzog dem verstorbenen Könige versprochen hatte. Überschrift? Zusammenfassung: Wie bersachsenherzog Heinrich beutscher König würde. 4. Heinrich wollte nicht nur König der Sachsen und Franken sein, sonbern

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 178

1913 - Langensalza : Beltz
178 Die Rettung des Reiches vor gänzlichem Verfall. dieser sein Geld in Empfang und sagte: Ich habe zu rasch über den König geurteilt: der ist nicht bloß an Gerechtigkeit, sondern auch an Klugheit ein zweiter Salomo!" (Nach der Colmarer Chronik.) Inhaltsangabe. Überschrift: Kaiser Rudols und der betrügerische Gastwirt. (Des Kaisers Gerechtigkeit und Klugheit.) Überschrift des fünften Abschnittes? Zusammenfassung: Warum Kaiser Rudolf der Liebling des deutschen Volkes war. 6. Wie Rudolf von Habsburg starb. „Rudolf faß gerade mit feiner jungen Gemahlin Agnes in Straßburg beim Brettspiel, das er besonders liebte; da trat sein Arzt ein und machte ihn auf die bedenkliche Abnahme seiner Kräfte aufmerksam. Tie Mahnung an den Tod vermochte die Seelenruhe des Greifes nicht zu trüben. ,Auf denn nach Speiet/ rief er heiter und unerschrocken, ,zu der Gruft meiner Vorfahren!' Er schiffte sich ein und fuhr den Rhein hinab. Nach einigen Nachrichten erreichte er Speier noch; nach andern ereilte ihn bereits auf dem Wege nach feiner Burg Germersheim der Tod. Man hob ihn vom Pferde und brachte ihn in eine Dorfkirche. Er fetzte sich auf einen Stuhl und faltete die Hände zum stillen Gebet. Plötzlich erhob'er sich. ,Ein König/ rief er aus, ,inuß stehend sterben!1 und auf drei Ritter gestützt, verschied er am 15. Juli 1291. Sein Leichnam wurde im Dom zu Speier neben dem Sarge Philipps von Schwaben beigesetzt. Das Volk betrauerte ihn tief; im schönsten Sinne war er ein Vater desselben gewesen." Inhaltsangabe. Überschrift? Zusammenfassung: Rudolfs Tod.1) Vertiefung. 1. Hatrudolfvonhabsburgdiehoffnungen, welche Fürsten und Volk auf ihn fetzten, erfüllt? Das deutsche Volk sehnte sich in der kaiferlofen, gesetzlosen Zeit nach Ordnung und Frieden. Auch die Fürsten sahen schließlich ein, daß die innere Ordnung wiederhergestellt werden mußte, wenn sich das Reich nicht gänzlich auslösen sollte. Aller Augen im Reiche waren deshalb auf Rudolf gerichtet. Er hatte den besten Willen und war bemüht, die Sehnsucht des Volkes zu erfüllen; er gebot den Landfrieden, zwang manchen Widerspenstigen im Reiche mit Waffengewalt zum Gehorsam und zur Anerkennung und machte dem wegelagernden Raubrittertume durch unbarmherzige Strenge ein Ende. Aber feine Bemühungen um den Landfrieden hatten nur wenig Erfolg. Im Westen des Reiches zerrüttete der Bürgerkrieg den Wohlstand, ohne daß der Kaiser einschreiten konnte. Es beweist uns das doch, daß der Gedanke eines allgemeinen Landfriedens und der Unterordnung aller unter die Königsgewalt nicht überall Verständnis fand. Das gemeine Volk hatte wohl Verständnis dafür und aufrichtiges Verlangen danach. Kein Wunder, daß man die gute alte Zeit eines Friedrichs Ii. wieder herbeiwünschte. Hier und da standen falfche Friedriche auf. Der Aufstand in Wetzlar. Die Sage von dem im Schoße des Kyffhänfers schlafenden Kaiser, der !) Dieser Abschnitt kann auch im Deutschunterricht im Anschluß an Kerners Gedicht „Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe" behandelt werden.

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 21

1913 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen. 21 Wochentagsnamen: Dienstag = Tag des Zin, Donnerstag, Freitag; Märchen: Frau Holle, Dornröschen, der wilde Jäger; Gebräuche: der Tannenbaum zu Weihnachten, die Ostereier und an manchen Orten die Freudenfeuer zur Zeit der Sommersonnenwende.) Zusammenfassung des fünften Abschnittes: Die Religion der alten Deutschen. a) Wie sie ihre Götter verehrten, und wie sie sich den Himmel dachten. b) Ihre Götter. Übersicht. Die alten Deutschen. 1. Das Land der alten Deutschen. 2. Die Herkunft der alten Deutschen. 3. a) 2as germanische Gehöft. Die Siedlungen. Das altgermanische Wirtschaftsleben: Entstehung des Sondereigentums und der Eigenwirtschaft. Beziehung zur Gegenwart; Das altgermanifche und das gegenwärtige Wirtschaftsleben. Ungeteilte Arbeit und Arbeitsteilung. b) Die Kleidung der alten Germanen. c) Ihre Beschäftigung. d) Das Familienleben. 4. Die altgermanische Rechtspflege. 5. Die Religion der alten Germanen. Verknüpfung und Zusammenfassung. 1. H ist o r i s ch es. a) Das alte Deutschland war ein unwirtliches Land mit zahlreichen Sümpfen und undurchdringlichen Wäldern, in denen wilde Tiere hausten. b) Die alten Germanen waren ein kräftiges, wetterhartes Jäger- und Kriegervolk. Es schied sich in Freie und Unfreie. Sie wohnten in schlichten Blockhäusern, k l e i d e t en sich mit selbstgewebtem Linnen und Tierfellen. Ihre Nahrung bestand in Haferbrei, Hafer- und Gerstenbrot und in dem Fleisch des Wildes und der Haustiere. Sie beschäftigten sich mit Jagd, Viehzucht, Ackerbau, Gelage und Spiel. Der Hausherr lag am liebsten der Jagd ob; Feld-und Hausarbeit verachtete er. Die Hausfrau schaltete fleißig im häuslichen Kreise und sorgte für die Erziehung der Kinder. Die Knechte und Mägde bestellten das Feld, besorgten das Vieh und verrichteten die gröberen Arbeiten in Haus und Hof. Die Rechtspflege wurde von allen freien Männern ausgeübt (Volksgericht). Mord und Verbrechen gegen das Volk wurden besonders streng bestraft. Das Wergeld. — Die Blutrache. — Das Gottesgericht. Die alten Deutschen waren Heiden. Sie verehrten die geheimen Naturkräfte. Tempel und Götzenbilder kannten sie nicht. Die Hauptgötter waren Wodan, Freia, Donar und Ziu. Der Charakter der Germanen, a) Charaktervorzüge: Wahrhaftigkeit, Treue, Keuschheit, Gastfreundschaft, Freiheitsliebe, Frömmigkeit, Anspruchslosigkeit und Einfachheit, b) Charakterschwächen: Trunk- und Spielsucht, Rücksichtslosigkeit gegen Kranke und Schwache.

7. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 26

1913 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen im Kampfe mit den Römern. feit und Gewalt. Blutige Eroberungskriege unternahm er nicht. Er war mit den Deutschen freundlich, lud ihre Fürsten und Großen zu Gastmählern ein und schenkte ihnen römische Waffen, kostbare Gewänder und Schmuckgegenstände. Oft sammelte er germanische Jünglinge um sich und erzählte ihnen von den Herrlichkeiten und dem fröhlichen Leben und Treiben in der römischen Kaiserstadt und von dem blauen Himmel Italiens. Da entstand bei vielen der Wunsch, das herrliche Land mit eigenen Augen zu schauen. So traten viele Jünglinge in römische Kriegsdienste; manche vornehme Germanen wurden vom Kaiser Augustus zu römischen Rittern ernannt. Als Römer kehrten sie in ihr Vaterland zurück. Tiberius ließ auch römische Kaufleute nach Deutschland kommen. Sie zogen von Hof zu Hof, von Dorf zu Dorf und verkauften kostbare römische Schwerter und Gewänder. Manche von den fremden Händlern blieben im Lande und siedelten sich bei den römischen Festungen und Standlagern an. Sie pflanzten Weinberge und umgaben ihre Gehöfte mit Obstgärten. Vertiefung. Welches Ziel verfolgte Tiberius? (Er wollte keine neuen Eroberungen machen, sondern in dem gewonnenen Lande deutsche Macht und deutsches Wesen verdrängen und durch Einführung römischer Sitten und Gebräuche die Herrschaft der Römer stärken.) Wie suchte er die Deutschen an römisches Wesen und an die Fremdherrschaft zu gewöhnen? Ob die Freundlichkeit, mit der er den Deutschen begegnete, eine ehrliche und aufrichtige war? (Nein, dadurch suchte er die Unterworfenen zu überlisten.) Welchen Erfolg hatte er? („Die Deutschen fanden Gefallen an dem fchönen Leben der Römer, an ihren Waren, Waffen, Kleidern und Schmuckgegenständen. Sie ahmten die römischen Sitten und Gebräuche nach, lernten auch die römische Sprache. Ihr schlichtes, deutsches Wesen vergaßen sie, ja, manche sahen wohl gar verächtlich auf die Volksgenossen herab, die den Sitten und Tugenden der Väter treu blieben.") So beschleunigten die Deutschen selbst ihre Unterwerfung. Überschrift? Zusammenfassung: Wie Tiberius das Werk der Unterjochung mit List und Schlauheit fortsetzt. 5. Wie d i e Römergefahr aufs höchste stieg. Der Kaiser Augustus war mit der Art und Weise, wie Tiberrns die Römerherrschaft in Deutschland ausbreiten wollte, gar nicht zufrieden. Er glaubte sogar, sein Feldherr wollte sich selbst zum Herrscher in Deutschland machen. Deshalb rief er ihn nach Rom zurück. Nun wurde V a r u s zum Oberbefehlshaber in Deutschland ernannt. Er war vorher römischer Statthalter in Syrien gewesen. Dortzulande hatte er sich sehr unliebsam gemacht, indem er mit rücksichtsloser Strenge waltete und den Bewohnern hohe Steuern auferlegte. In Deutschland trieb er es nun gerade so. Er wollte das Volk mit einem Male umwandeln. Er behandelte die Germanen herrisch und erpreßte von ihnen wie von Untertanen Steuern. Die freien Deutschen waren darüber erbittert. Nicht einmal ihren einheimischen Häuptlingen und Königen hatten sie Steuern zu zahlen brauchen, und jetzt wollte sie der fremde Statthalter dazu zwingen. Und er zwang sie

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 121

1906 - Langensalza : Gressler
121 mißlichen Lagen zeigte gerade Elisabeth ihre Größe. Sie zeigte jetzt eine bewundernswerte Tätigkeit, Entschlossenheit und Geistesgegenwart. Hierhm und dorthin stellte sie Soldatenhausen auf, bemannte die Schiffe, sah nach allem selbst und zeigte, daß sie zum Herrscheu geboren sei. So erschien sie eines Tages selbst im Lager. Auf einem edlen Stre itrosse, einen Marschallstab in der Hand, einen Brustharnisch von poliertem Stahl über dem prachtvollen Anzug. einen Pagen hinter sich. der den weißbcstederteu Helm trug, ritt sie mit entblößtem Haupte vou Glied zu Glied. Der Mut strahlte aus ihren Augen; ihr Anstand zeigte, daß sie die Königin war. und als das laute Hurrageschrei der jauchzenden Soldaten schwieg, hielt sie eine Rede an sie, durch welche ihr Mut zur Kampflust gesteigert wurde. Endlich erschien die Armada im Kanal, geführt vom Herzoge von Medina S i d o n i a , und fuhr mit stolz aufgeschwellten Segeln an Englands Küste voiüber. Aber schnell brachen die kleineren englischen Schisse hervor, sielen die hintersten Schisse au, schnitten sie ab, versenkten einige und führten andere im Triumphe davon. Dazu kam ein entsetzlicher Sturm, der die unbehilslicheu Schisse schrecklich umherwars. Viele gingen unter; der Überrest wagte nicht zu landen und kam in einem ganz zerrütteten Zustande wieder nach Hause. Dem Herzoge war mit Recht für seinen Kopf bange; denn Philipp war nicht der Mann, der Entschuldigungen anzuhören pflegte. Aber als Sidonia vor allen Hosleuteu sich vor ihm auf die Knie warf und einige Entschuldigungen herstammelte, winkte ihm Philipp auszustehen und sprach: „Ich habe Euch gegen Menschen, nicht aber gegen Stürme und Wellen geschickt. Steht aus!" Natürlich war mit diesem Siege der Kampf noch nicht beendet; aber er trat in ein anderes Stadium. Es dauerte lauge, bis sich Philipp eine neue Flotte geschaffen hatte, und die Engländer waren in dieser Zeit natürlich auch nicht müßig. Sie verbanden sich mit den Niederländern, mit denen Philivp damals auch Krieg führte. Bald wagten sie sich anss offene Meer und griffen die spanischen schiffe an, die meist reich beladen nach ihren heimischen Gestaden

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 233

1906 - Langensalza : Gressler
233 und untereinander, von Hunger und von der Pest erwürget und voll Würmer, und sind von Wölfen. Hunden, Krähen und Raben gefressen worden, weil niemand gewesen, der sie begraben, beklagt und beweint hat. Deutschland liegt in Schmach, Jammer, Armut und Herzeleid: die viel tausend mal tausend armen jungen Seelen, so unschuldig in diesem Kriege sind hingeschlachtet worden, schreien Tag und Nacht unaufhörlich zu Gott um Rache, und die Schuldigen, die es verursacht, sitzen in stolzer Ruhe. Freiheit, Frieden und Sicherheit und halten Gastereien und Wohlleben." Richter, Quellenbuch. Doch genug von den Greueln der Verwüstung! Tas Herz blutet einem noch heute, wenn man der vielen, vielen Lpfer des Krieges gedenkt. Daß Deutschland überhaupt sich noch einmal von den Schrecken des Krieges erholte, ist ein Zeichen seiner inneren Kraft und Gesundung: aber langer, langer Zeit bedurfte es, bis die durch den Krieg verursachten Schäden wieder geheilt waren. 28. Karl I. von England und Oliver Crornwell. Nach dem Tode der Königin (Elisabeth von England wurde Jakob Vi. vou Schottland, der Sohn Maria Stuarts, König der beiden Reiche. Er nannte sich als König von England Jakob I. 2ein steifes Äußere, seine pedantische Gelehrsamkeit und seine Umständlichkeit in allen Dingen waren nicht dazu angetan, ihm die Liebe des Volkes zu erwerben. Wie wenig entschlossen er war. haben wir schon im dreißigjährigen Kriege gesehen, in dem er seinen Schwiegersohn, den Kurfürsten Friedrich V. von der Psalz, völlig im Stiche ließ. Nach seinem Tode im Jahre 1625 bestieg sein Sohn Karl I. den Thron der vereinigten Königreiche. Er war ein Mann von gutem Willen, aber es fehlte ihm die Kraft, ein unruhiges Volk zu regieren: daher verließ er sich gänzlich ans seine Minister, den Herzog von B u ck i n g h a m*) und den Grafen von *) Buckingham, von niedrigem Alande, nur durch seine Schönheit und Gewandtheit so hoch gestiegen, wurde 1628 in Ponsmouth, als er eben das Kommando der Flotte, die die von Richelieu belagerte Stadt 1 a Ro chelle

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 265

1906 - Langensalza : Gressler
265 Staates nach innen und nach außen mitgearbeitet hat. Da er ein gütiger, milder Fürst war, erfreute er sich in hohem Maße der Liebe feiner Untertanen. In den ersten Jahren leitete fein früherer Lehrer Eberhard von Dankelmann die Regiernngs-gefchafte. Er war ein Ehrenmann, der stets das Beste des Staates wollte: aber er hatte ein finsteres, herrisches Wesen und vermochte niemals um die Gunst feines Herrn zu schmeicheln. War Friedrich wie fast alle Fürsten feiner Zeit ein Freund einer prächtigen, glänzenden Hofhaltung, die freilich Unsummen verschlang, so war Dankelmann ein Feind von allem Luxus. Noch ein anderer Grund trug dazu bei, daß sich Friedrich und Dankelmann entzweiten In feinem Bestreben, auch nach außen hin die Macht und den Glanz feines Hauses zu zeigen, war des Kurfürsten Sinn von Beginn seiner Regierung an darauf gerichtet, fein Land zu einem Königreiche zu erheben. Dieses Streben nach der Königskrone erkennen wir heute als durchaus berechtigt an; denn die Länder Friedrichs umfaßten mehr als 2000 Quadratmeilen, und er hatte ein wohl-geübtes Heer von 28000 Mann; außerdem war er in Preußen ein völlig unabhängiger Herrscher. Auch manche Rangerhöhungen anderer Fürsten mochte im Herzen Friedrichs den Wunsch erweckt haben, sich „König" nennen zu können. So war der Kurfürst von Sachsen König von Polen geworden und Wilhelm von Oranien König von England, während der bisherige Herzog von Hannover den Rang eines Kurfürsten erlangt hatte. Trotzdem nannte Tankel-mann das Trachten des Kurfürsten eitel und verwerflich und prophezeite, wenn die Rangerhöhung wirklich stattfände, würde sie dem Lande nur neue Lasten bringen und dazu den Neid oller anderen Staaten erwecken, auch fei gar nicht zu hoffen, daß der deutsche Kaiser jemals dazu feine Einwilligung geben werde. Diese Zwistigkeiten und das fchroffe Auftreten Dankdmanns gegen den König und die Königin führten schließlich dazu, daß er in Ungnaden entlassen wurde. An feine Stelle trat der gefügige Kolb von Wartenberg. Er betrachtete es als feine vornehmste Aufgabe, den Willen des Kurfürsten durchzusetzen. Wohl waren die Schwierigkeiten nicht gering; namentlich am Hofe zu Wien wollte man von
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