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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 299

1906 - Langensalza : Gressler
299 verbrannten und das ganze Land vollends zur Wüste machten. Dennoch ging Karl immer vorwärts, und jedermann glaubte, er wollte nach Moskau vordringen. Plötzlich aber wandte er sich südlich in die weiten Steppen der Ukraine. Hiermit ging Karls Un-glücksstern auf. Die Ursache dieses Entschlusses war, daß der alte 70 jährige Kosakeuhetmann Mazeppa ihm vorspiegelte, in der Ukraine, wo damals die Kosaken wohnten, wären Lebensrnittel, an denen es jetzt den Schweden so sehr fehlte, in Überfluß und seine Kosaken seien bereit, mit den Schweden gemeinschaftliche Sache zu machen. Das war aber nicht wahr. Mazeppa war ein ehrgeiziger Mann und hoffte sich durch Hilfe der Schweden zum unabhängigen Herrn zu machen. Karl, den alles Ungewöhnliche schnell einnahm, folgte seinem Rate und führte dadurch namenloses Elend für sich und sein Heer herbei. An der Ukraine fand Karl alles anders, als er es sich gcbadit hatte. Überall war drückender Mangel an Lebensmitteln. Die Kosaken weigerten steh, zu den Schweden überzugehen, und blieben den Russen treu; nur wenige folgten Mazeppa. Kart hatte dem General Löwe nh a np t befohlen, ihm einen großen Vorrat von Lebensrnitteln und Pulver aus Kurland zuzuführen; endlich kam er auch bei ihm an; aber die Vorräte hatten ihm der Zar und Menschikow unterwegs am Dniepr abgenommen und ihm in einer Mutigen Schlacht Tausende von Soldaten verwundet und getötet, und die paar Tausend, die er mitbrachte, vermehrten nur die Zahl der Hungernden. Nun kam noch gar der Winter, und zwar mit solcher Strenge, wie man einen erlebt zu haben std) nicht erinnerte. Tausende erkrankten und starben. Was sollten die armen Schweden, entblößt von aller Bequemlichkeit, nun anfangen? Die Generale rieten, schnell umzukehren und sich durchzuschlagen. Aber dazu war der eigensinnige Karl nicht zu bewegen; das sähe ja einer Flucht ähnlich, meinte er, er könne nur vorwärts gehen. So kam man jur Stadt Pultatva und belagerte sie. Schon war die russische Besatzung bis aufs äußerste gebracht, ba rückte Peter schnell heran, um durch eine Schlacht die Entscheibung herbeizuführen. Alles deutete barauf hin, daß die Schweden verlieren würden. Die

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 304

1906 - Langensalza : Gressler
304 Die Russen fielen nun unter Scheremetew in die Moldau ein lind zogen längs dem Prnth hinab. Plötzlich sahen sie sich beim Torfe Falczin von allen Seiten von ungeheuren Schwärmen von Türken und Tataren eingeschlossen. Sie konnten weder vor-noch rückwärts, und alle Lebensmittel waren ausgegangen. Ter Großvezier vernichtete in einer dreitägigen Schlacht 40000 Russen. Peter sah den Augenblick sich nähern, wo er mit allen den Seinigen verhungern oder sich den Feinden ergeben müßte. Er schrieb an den russischen Senat einen Brief, in welchem er seine Lage schilderte und gestand, daß er ohne besondere göttliche Hilse nichts erwarten könne als den Tod oder Gefangenschaft. Aber Katharina half ihm. Sie wußte, wie leicht die türkischen Großen sich bestechen lassen, und schickte einen Friedensboten an den Großvezier mit ihrem Juwelenkästchen und einer großen Summe Geldes ab. Das wirkte. Die Augen Mehemets wurden von den glänzenden Steinen so geblendet, daß er die hoffnungslose Lage der Russen nicht mehr sah und mit Peter schnell Frieden schloß. Auf die erste Nachricht davon warf sich Karl aus sein Pferd, jagte 15 Meilen weit in einem Ritt bis ins türkische Lager und bot Himmel und und Hölle auf, den Vezier zu bewegen, daß er den Frieden breche. „Vertraue mir," sprach er, „20000 deiner Janitscharen und ich liefere dir noch den Zar in deine Hände." — Aber Mehmet blieb dabei: „Der Friede ist geschlossen, und er muß bestehen." Wütend vor Zorn verließ Karl ohne Abschied das Feld des Veziers und verklagte ihm beim Sultan. Dieser setzte ihn ab und verwies ihn: aber der Friede mit Rußland wurde nicht umgestoßen. Keiner heitle sich mehr als Karls Niederlage bei Pnltawa ge-srent als August Ii. Auf die erste Nachricht davon erklärte er den mit Karl in Altranstädt geschlossenen Frieden für erzwungen, kehrte nach Polen zurück, verband sich wieder mit dem Zaren und verjagte bald seinen Gegner Stanislaus Lesczinsky vom polnischen Throne. Auch Friedrich Iv. von Dänemark erklärte den Schweden Jahre nach ihrer Trennung int Kriege erschossen. Peter hatte seine erste Frau schon neun Jahre vorher verstoßen und ins Kloster geschickt.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 395

1906 - Langensalza : Gressler
395 Den zweiten Aufstand erregte 1773 ein gemeiner Kosak Jemeljan Pugatschew. Es war als Landstreicher und Tagelöhner nach Uralsk zu den Kosaken gekommen, die erst kurz vorher wegen eines Aufruhrs streng bestraft worden und daher noch sehr unzufrieden waren. Wegen frecher, aufrührerischer Reden wurde er von Bessergesinnten festgenommen und nach Kasan geführt. Hier sollte er eben bestrast werden, als es ihm gelang, zu entkommen. Er kam zu den übelgesinnten Kosaken zurück und entwarf den Plan zu einem neuen Aufstande. Er gab sich nun für Kaiser Peter Iii. aus. Die Nachricht von seinem Tode sei falsch, sagte er, er sei gerettet worden und werde nun an der Spitze der Kosaken in Rußland vordringen, alles niederwerfen, überall neue Beamte einsetzen und die Krone seinem Sohne Paul übertragen. Die Kosaken glaubten ihm, und sein Anhang mehrte sich von Tag zu Tage. Er bemächtigte sich mehrerer kleinen Festungen, schlug die gegen ihn gesandten Herrhaufen und wurde wirklich von den unwissenden Umwohnern des Flusses Ural für den Kaiser gehalten. Überall, wohin die wilden Aufrührer kamen, wurde fürchterlich gehaust. Kasan wurde erstürmt und verbrannt und eine Menge Menschen niedergehauen oder hingerichtet. Ter Aufruhr verbreitete sich immer weiter; 20 000 Mann gehorchten bereits Pugatschews Befehlen. Endlich, nachdem die Empörung langer als ein Jahr gewährt hatte, gelang es dem Obersten Michelsohn, die Rebellen entscheidend zu schlagen. Mit nur 30 Kosaken sloh Pugatschew über die Wolga, irrte in der Steppe umher und wurde von allen Seiten umstellt, -eine Begleiter, die seine Sache verloren sahen, beschlossen, durch seine Auslieferung sich die Verzeihung der Kaiserin zu erwerben. Als er eines ^.ages, in Nachdenken vertieft, in seinem Zelte saß, drangen sie ein und umringten ihn. „Wir sind dir lange genug gefolgt", sprach einer, „jetzt ist die Reihe an dir, uns zu folgen“. Sie banden ihn und führten ihn nach Uralsk. Von hier ließ ihn Suwarow, der herbeigeeilt war, nach Moskau abführen, wo er anderthalb Jahre nach dem Beginn des Aufruhrs mit mehreren feiner Genossen hingerichtet wurde. Seitdem regierte Katharina zwar ungestört, aber nie ohne die Besorgnis, es möchte ihr die an

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 397

1906 - Langensalza : Gressler
397 und hatte auch deshalb über das Tor der am Schwarzen Meere erbauten Stadt Cherson die Überschrift setzen lassen: „Hier geht der Weg nach Byzanz!" Sie hatte das Reich ihrem zweiten Enkel bestimmt und ihn daher Konstantin taufen lassen. Wer weiß auch, ob es ihr nicht endlich gelungen wäre, wenn nicht England und Friedrich der Große Einspruch getan hätten. Diese wollten die unverbältnismäßige Vergrößerung Rußlands nicht zugeben und drohten, den Türken freizustehen, wenn sie nicht gleich Friede schlösse. So ungern sie dies auch tat, so mußte sie doch nachgeben, den Frieden von Jassy (1792) unterzeichnen und mit einer kleinen Vergrößerung bis an den Dnjestr zufrieden sein. Katharina hatte die Schwachheit, die wir auch von Elisabeth von England erzählt haben, daß sie stets einen der russischen Großen als Günstling auszeichnete. Keiner unter biesen hat aber eine größere Macht erhalten und tiefer auf Rußlanbs Schicksal eingewirkt als Fürst Potemkin. Er war der Sohn eines abgedankten Majors und hatte als Wachtmeister der kaiserlichen Garde zu Pferde an der Entthronung Peters Iii. teilgenommen. Bald zog er die Aufmerksamkeit der Kaiserin ans sich, als er gleich nach ihrer Thronbesteigung sie in Uniform durch die Glieder der Garde reiten sah, an ihrem Degen keine Quaste bemerkte und ihr die feinige knienb barreichte. Er stieg nun schnell von Stufe zu Stufe, bis er von 1768 an ihr erklärter Günstling war. Seine Macht war so unbeschränkt, daß er sich alles erlauben konnte, und Katharina selbst beherrschte er mit empörender Roheit. Aus der andern Seite war er ihr sehr nützlich, inbem er durch bert Schrecken, mit welchem er das ganze Reich erfüllte, jebeti Gebanken an Aufruhr niederschlug Manchmal mag sie im stillen über die Tyrannei geseufzt haben aber sie beburfte feiner zu sehr. Größe der Seele fehlte ihm gänz-lich. er kannte nichts Höheres als äußeren Glanz, nach dem er daher gierig haschte. Dabei war es ihm eine Freube. jeben cinberrt persönlichen Vorzug gewaltsam nieberzubriieken, vorzüglich die Großen des Reichs mit äußerster Verachtung zu behanbeln und sie stets fühlen zu lassen, daß er der Alleinmächtige sei. Kein Russe, auch der vornehmste, war bei ihm sicher vor den gröbsten Mißhandlungen

5. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 144

1914 - Langensalza : Beltz
144 X. Das Kaiserreich Rußland. oft auch wochenlang. Deshalb gibt es hier so viel Sümpfe und Moräste. Alle Äcker sind von Gräben durchzogen, um das Wasser abzuleiten; alle Wege sind erhöhte Dämme. Der Flachs verträgt die meiste Feuchtigkeit. In Liv- land ist der achte Teil des Ackerbodens mit Flachs bestellt. Das Obst ge- deiht meist gut. In Esth- und Jngernmnland treibt man mehr Viehzucht, weil hier der Boden sumpfiger und feuchter ist. Tie Wälder haben eine große Aus- dehnung. Ungeheure Mengen von Holz flößt man die Düua und die Memel abwärts. .* St. Petersburg an der Newa ist die größte Stadt, denn sie zählt ^gegen iy2 Mill. Einwohner. Kronstadt am äußersten Ende des Finni- schen Meerbusens ist Festung und Kriegshafen. Reval am Südufer des Finnischen Meerbusens ist eine bedeutende Hafenstadt und gleichfalls ein Kriegshafen. Dorpat, westlich vom Peipussee, ist namentlich von Deut- schen bewohnt und hat auch eine deutsche Hochschule. Riga, an der Mün- dung der Düna in den Rigafchen Meerbusen, ick an Größe Hannover gleich und eine bedeutende See- und Handelsstadt. Hier landen die gewaltigen Holzflöße, die die Düna abwärts trägt. Dünaburg ist eine Festung an der Düna. L i b a u an der Ostsee, nördlich von Memel, ist gleichfalls ein Kriegs- und Handelshafen. In Litauen liegen Kowno und Wilna. Kowno liegt an der Memel. 9. Das russische Weichselgebiet oder Russisch-Polen. Das Kaiserreich Rußland schiebt nach Westen hin zwischen Ost- und West- preußen und Galizien einen breiten Keil vor. Hier liegt Polen. Polen bildete ehemals ein selbständiges Königreich. Es ward dann aber unter Rußland, Österreich und Preußen geteilt. Rußland bekam den Hauptteil, das Gebiet an der Weichsel oder Russisch-Polen. Die Weichsel durchsließt das Land in weitem ostwärts gerichtetem Bogen. Ganz im Westen sammelt die Warthe die polnischen Gewässer und führt sie der Oder zu. Russisch-Polen gehört dem großen Tieflande an, aber im Südosten steigt das Land bis gegen 600 in an. Polen hat mit Posen und Oberschlesien ziemlich gleiche Bodenbeschaffen- heit. Seine Winter sind nur noch etwas strenger. Die Weichselniederung ist sehr fruchtbar, das Hügelland ist teilweise sandig und trägt große Wälder. Polen birgt auch Bodenschätze, namentlich das südwestliche, das an das ober- schlesische Kohlen- und Eisenerzlager angrenzt. Hier fördert man Kohlen, Eisen- und Zinkerze. Hier ist auch das Webgewerbe emporgeblüht, wie in Lodz, das an Einwohnerzahl Düsseldorf gleichsteht. Gegen 100 000 Deut- sche leben in diesem polnischen Manchester. Warschau an der Weichsel, mit etwa 3/4 Mill. Einwohnern, hat viel Maschinenbau und Handel. Schiff- bauholz, Getreide und Wolle strömen hier zusammen und gehen auf unzäh- ligen Kähnen die Weichsel abwärts bis Danzig. Die Hauptbahnen Polens kreuzen sich in Warschau. 10. Das mittelrussische Ackerbaugebiet. Südlich stößt an das nordrussische Waldgebiet ein äußerst fruchtbares Ge- biet, worin man vornehmlich Ackerbau treibt. Es reicht weit nach Süden hin, aber nicht bis an das Schwarze Meer. Es umfaßt Flächen, die mehr- fach größer als Deutschland sind. In ihm gibt es auch große Sumpfgebiete, wie z. B. am P r i p e t, zwischen Polen und dem Dnjepr nördlich von

6. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 146

1914 - Langensalza : Beltz
146 x. Das Kaiserreich Rußland. Hier sind auch große Städte entstanden. Am Dnjepr liegt Kiew; es ist so groß wie Mmberg. Es ist eine der ältesten Städte Rußlands und war auch früher eine Zeitlang die Hauptstadt. Kiew gilt den Russen als heilige Stadt und wird von zahlreichen Wallfahrern besucht. Groß ist die Zahl der Klöster und Kirchen. Sie ist eine starke Festung. Hier handelt man vor allem mit Getreide und daneben gibt es zahlreiche Fabriken. Moskau an der Moskwa zählt über 1 Million Einwohner. Es war früher die Hauptstadt des russischen Reiches. Nach ihr nannte man die Russen Moskowiter. 32 Kirchen zieren die Stadt. Die Himmelfahrtskirche ist im Innern fast ganz vergoldet. Nach der heiligen Stadt Moskau mit ihren 400 Kirchen pilgern ebenfalls Tausende von Wallfahrern. Hier wurden und werden die Zaren gekrönt. Moskau liegt ziemlich im Mittelpunkt Rußlands. Hier treffen viele Bahnen zusammen. Hierher strömen das Getreide der Schwarzerde, das Holz und das Pelzwerk der Waldgebiete, das Vieh der Weidegebiete, die Metalle des Urals zusammen. So ist Moskau mit den vergoldeten Kuppeln seiner Kirchen und Klöster eine reiche Handelsstadt. Nishni-Nowgorod (= Erfurt) liegt an der Wolga, da, wo die Oka einmündet. Sie ist die wichtigste Meßstadt Rußlands. Man hat ein be- sonderes Meßviertel erbaut, das aus 250 steinernen Warenhäusern und 6 500 Warenbuden besteht. In diesen Häusern wohnt niemand. Erst zur Zeit der Messe beleben sie sich. Dann ziehen Scharen von Händlern ein, dann ver- doppelt sich die Bewohnerzahl Nishni-Nowgorods. Dann geben sich die Kauf- leute der Welt hier ein Stelldichein. Wir sehen da die Pelzhändler von Lon- don, Paris, Leipzig, Berlin, Wien, Breslau; sie kaufen von den Jägervölkern und Chinesen. Daneben handelt man mit Woll- und Baumwollwaren. Solche wichtige Handelsstädte sind auch Kasan, Kamara und Saratow an der Wolga. Im Innern liegen Tula, O r e l und Charkow. 11. Das russische Steppenland. Südlich von dem Gebiet der Schwarzerde breitet sich eine dürre Land' schüft aus, die russische Steppe. Die Mederschläge nehmen nach Süden hin immer mehr ab. Es wird daher immer trockener. Die lockere, feine, an sich sehr fruchtbare Erde sieht nicht mehr schwarz, sondern braun aus. Der Wald hört ganz auf, selbst die Bäume werden zur Seltenheit. Das ganze Steppen- land umsäumt das Schwarze Meer und das Kaspische Meer. Es ist zum größten Teile eine tafelförmige Ebene. Die Flüsse haben sich in sie tief eingegraben. Es gibt eine Grassteppe und eine W ü st e n st e p p e. Die russische Grassteppe findet sich nördlich vom Schwarzen Meere. Da es keine Wälder und nur am Rande Hügel gibt, schweift der Blick über weite Flächen hin. Der Winter ist in der Steppe außerordentlich streng, der Sommer ist unerträglich heiß. Fast aper drei Tage weht ein heftiger Steppen- sturm. Im Winter kann man es dann im Freien kaum aushalten; leicht er- friert man Ohren und Nase. Plötzlich naht der Frühling mir seiner lauen Luft und seinen befruchtenden Regenschauern. Nun sprießt und sproßt es allerorten, und bald hat sich ein grüner Teppich über die weite Steppe ge- legt. Da gibt es Gräser aller Art, Tulpen, Hyazinthen, Zwiebeln, Lauch arten, Schneeglöckchen usw. Hier gibt es ganze Geviertkilometer Zwiebeln, dort ebenso große Flächen voll lauter Tulpen. Dann kommt wilder Klee, Schaf- garbe, Hanf, Kümmel, Wicken usw. Die Schafgarbe wird bis 2 m hoch. Die

7. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 153

1914 - Langensalza : Beltz
X. Das Kaiserreich Rußland. 153 Bedarf noch nicht zu decken, weswegen Rußland gewerbliche Erzeugnisse, vor- nehmlich Maschinen usw., vom Auslande beziehen muß. Aber das wird sich bald ändern. 17. Rußlands Handel und Verkehrswege. Rußland hatte ehemals sehr schlechte Verkehrswege. Die großen Ausdehnungen waren für den Straßenbau nicht förderlich. Von Petersburg bis Astrachan oder von Lodz bis Kasan oder von Odessa bis Archangel ist fast genau so weit wie von Petersburg bis Paris. Das sind ungeheure Strecken. Dazu geht der Weg oft durch recht spärlich bewohnte Gegenden und große Wälder. Auch die sumpfigen Landschaften hindern die Anlegung von guten Wegen. Im Gebiet der Schwarzerde und der Steppen fehlt es an Steinen. Die meisten Wege sind derart, daß sie bei Regenwasser kaum befahren wer- den können. Viele Brücken sind halb zerfallen. Ein schweres Fuhrwerk be- nutzt sie lieber nicht. Am leichtesten ist der Verkehr im Winter, wenn der Schlitten gut geht. In dieser Zeit schafft der Russe gewöhnlich sein Getreide und sein Holz in die Stadt. Der Staat hat nur etliche große Heeresstraßen hergestellt. Es fehlt eben an Geld für den Bau guter und zahlreicher Straßen. Jetzt baut aber Rußland viele Heerstraßen. Rußland hat auch im Verhältnis wenig Bahnen. Seine Bahnen sind ungefähr gerade so lang wie die unsrigen; das heißt, im Verhältnis zur Fläche haben wir zehnmal so viel Bahnen; im Verhältnis zur Bewohnerzahl haben wir doppelt so viel Bahnen. Mittelpunkt des russischen Bahnnetzes ist Moskau. Von hier laufen die Hauptlinien strahlenfömrig aus nach Peters- burg, nach Warschau, nach Orenburg usw. Die russischen Bahnen haben eine größere Spurweite als unsre. Infolgedessen müssen alle Güterwagen an der deutsch-russischen Grenze umgeladen werden; das macht viele Arbeit und Kosten. Nach Österreich und Ungarn fahren unsre Güterwagen, ohne daß sie umgeladen werden; desgleichen fahren die Güterwagen ohne Umladung aus Österreich und Ungarn oder Holland nach Deutschland; das alles erleichtert den Verkehr. Nach Rußland ist wegen der größeren Spurweite der Bahn- verkehr erschwert. Auch die Reisenden müssen an der Grenze alle umsteigen. Zwischen Berlin—wien oder Berlin—paris kann man aber fahren, ohne daß man umsieigen muß; das ist bequem. Rußland hat im Verhältnis zu seinem langen Bahnnetz zu wenig Verkehr; vor allem fehlt es noch an Güterverkehr. Darum hat es hohe Frachtsätze eingeführt; um so mehr sparen die armen Russen die Bahnfracht. In Rußland stehen die Bewohner untereinander viel weniger in Verkehr und Güteraustausch als wir. Rußland hat ungemein viele Wasserstraßen. Seine Flüsse sind wasserreich und wegen des geringen Gefälles meist auch gut schiffbar. Viele können bis nahe an die Quelle befahren werden. Dazu kann man sie bequem durch Kanäle verbinden. Die Weichsel, die Memel und die Düna stehen durch Kanäle mit dem Dnjeprgebiet in Verbindung, das Newagebiet ist mit dem Wolga- und Dwinagebiet verbunden. So stehen die drei Grenzmeere miteinander in Verbindung. Aber die russische Flußschiffahrt wird durch die langen und strengen Winter gehindert. Die Flüsse sind mindestens 4 und manche bis zu 8 oder 9 Monaten zugefroren. Da muß natürlich die Schiff- fahrt ruhen. Im dürren Sommer ist bei manchen der Wasserstand zu niedrig. Immerhin ermöglichen die Flüsse eine bequeme und billige Verbindung in

8. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 157

1914 - Langensalza : Beltz
X. Das Kaiserreich Rußland. 157 russen betrachten die Großrussen als ihre Unterdrücker, auch die Polen mögen sie nicht leiden. Sie möchten gern wieder frei werden. Die Kosaken sind auch großrussischer Abstammung, sie bestanden ur- sprünglich aus Flüchtlingen, welche sich in die südrussische Steppe geflüchtet hatten, um der Bestrafung zu entgehen. Die Großrussen zahlen etwa 60 Will., die Kleinrussen gegen 24 Mill., die Weißrussen bloß 6 Mill. Die Kleinrussen könnten daher auch heute noch ein eigenes Staatswesen bilden. Klein- und Weißrussen sprechen eine andere Sprache als die Großrussen; doch sind diese drei Sprachen nahe verwandt. In Rußland leben weiter Polen. Sie nehmen zumeist das Weichsel- gebiet ein, doch wohnen sie auch noch in Litauen, am Njemen, in Wolhynien zwischen Galizien und dem Pripet, in Podolien am Dnjestr, wie in Galizien und in der deutschen Ostmark. Insgesamt mag es gegen 17 Mill. Polen geben. Davon leben in Rußland gegen 9 Mill. Die Polen gehören schon den West- slawen an, während die Groß-, Weiß- und Kleinrussen Ostslawen sind. Die Polen sind groß und kräftig und ähneln schon mehr den Deutschen, mit denen sie sich vielfach vermischt haben. Doch sind viele dem Trunk und Spiel sehr ergeben. Dabei haben sie Hinneigung zu Leichtsinn, Unstetigkeit und Unsauber- keit wie die Russen. Der polnische Adel liebt das Französische Mehr als das Deutsche, ja das Deutsche haßt er. Das polnische Volk ward vom Adel in Armut und Knechtschaft gehalten. Darum bestehen die polnischen Dörfer noch heute zumeist aus elenden, mit Stroh oder Schilf gedeckten Holzhütten und Lehm- wänden. Doch nehmen schon viele Polen manches von den umwohnendere Deutschen an. Dazu arbeiten auch viele Polen und Ruthenen während des Sommers auf deutschen Gütern und lernen da vieles, was sie dann zu Hause nachmachen. Sie bringen auch viel Geld mit nach Hause. Östlich von Ostpreußen wohnen Litauer und Letten. Sie zählen etwa 3 Mill. und sind den Slawen verwandt; man nennt sie darum auch Letto- slawen. Sie sitzen zwischen Deutschen und Russen vor allem zwischen Memel und Dürra. In Rußland leben auch viele Germanen. Sie zerfallen in Schwe- den und Deutsche. Die Schweden leben in Finnland; dies gehörte früher lange zu Schweden. Die Deutschen wohnen zunächst in den Ostseeprovinzen, vornehmlich in Kurland, Livland und Esthland, weniger in Jngermanland. Deutsche Kaufleute gründeten Riga; dann kamen deutsche Ritter ins Land und schufen hier ein deutsches Ordensland. Noch heute sind die meisten Großgrundbesitzer Deutsches auch die Bürger der meisten Städte bestehen vorwiegend aus Deut- schen. Die deutsche Sprache wird überall gebraucht. Es gibt deutsche Schulen und deutsche Kirchen, deutsche Vereine und deutsche Gesellschaften. In Polen wie auch in Riga, Dorpat, Dünaburg, Libau, Mitau usw. leben sehr viele Deutsche, namentlich in den Städten (Lodz, Warschau usw.). Deutsche finden sich auch in vielen andern Städten Rußlands, in Petersburg, Moskau, Odessa usw. Die russischen Zaren haben auch viele deutsche Bauern aus Württem- berg, Baden usw. ins Land gerufen und angesiedelt, z. B. von Wolhynien an bis nach der Wolga bei Saratow und Sarepta. Sie haben große Sumpslän- dereien trocken gelegt und urbar gemacht, besonders am Pripet; sie haben bei Odessa, sowie in Bessarabien südlich vom Dnjestr mitten im Steppenlande vrele blühende Bauerndörfer gegründet. Selbst bis an und in den Kaukasus sind sie vorgedrungen. Auch bei Petersburg gibt es schmucke deutsche Bauern- dorfer. Wir finden Deutsche als Offiziere, als Gelehrte, als Arzte, als Apo-

9. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 57

1914 - Langensalza : Beltz
in. Österreich-Ungarn. 57 hügeliges Vorland aus. Es erfüllt die österreichischen Länder Galizien und die Bukowina und fällt nach Norden und Osten zu ab und geht so in das osteuro- päische Tiefland über. In Galizien ist die Weichsel der Hauptfluß; sie entspringt auf den Westkarpathen und zwar auf den Beskiden. In einem großen Bogen wendet sie sich nach Norden und Polen. An ihr liegt die starke Festung Krakau. Auf lange, kalte Winter folgen kurze, aber heiße Sommer. Das Land ist ja nach Osten und Norden zu völlig offen; dafür wird den lauen Südwinden durch die hohe Karpathenmauer der Zugang erschwert. Der Boden ist im ganzen recht fruchtbar und bringt vornehmlich Weizen, Roggen und Gerste, daneben auch Hanf und Flachs hervor. Stark verbreitet ist auch die Viehzucht. Galizien treibt sogar noch mehr Pferdezucht als Ungarn. Die kleinen leicht- füßigen galizischen Pferde werden auch bei uns gern gekauft. Die gebirgigen Teile tragen ausgedehnte Waldungen. In der Bukowina überwiegt die Buche; davon hat das Land seinen Namen (Buchenland) erhalten. An Bodenschätzen ist Galizien nicht arm. Es enthält vor allem Salz und S t e i n ö l. In der Nähe von Krakau findet man das meiste Steinsalz. Das Salzbergwerk von W i e l i c z k a war lange das berühmteste und größte, bis es vom Staßfurter überholt ward. Es besteht aus sieben übereinander liegen- den Stockwerken mit vielen Gängen und Brücken. Holzpfeiler und Salzsäulen stützen die zahlreichen Kammern, in denen man den Salzstein bricht. In großen Teichen löst man ihn auf. Ein großer Tanzsaal ist in der Tiefe. Er hat gedielten Boden und wird herrlich beleuchtet. Dann glänzen und glitzern die Salzkristalle in prachtvollen Farben. In zwei Kapellen verrichten die Arbeiter ihre Andachten und Gottesdienste. Man hat eine förmliche Stadt unter der Erde geschaffen. Da eilen die Menschen geschäftig hin und her. Da fahren Wagen, mit Pferden bespannt, das gebrochene Salz an die Tagesschächte. Unablässig wird hier ge- arbeitet. Außer Salz findet man noch Kohlen, Zink und Schwefel, Kalk und Marmor. Wichtiger aber ist, daß Galizien zahlreiche Erdölquellen besitzt, namentlich im Südosten, zwischen Dnjestr und Prut. In den letzten Jahren hat man immer neue Erdölquellen erbohrt und immer mehr Ol und Erdwachs gewonnen. Das ist namentlich auch für uns wichtig: das galizische Öl ist uns am nächsten. Es wäre gut, wenn man die galizische Olausbeute noch mehr förderte. Dann könnte der nordamerikanische Olring die Preise für Steinöl nicht immer höher schrauben. Aus dem Erdwachs stellt man Paraffin her, woraus der Seifensieder allerhand Kerzen macht. Trotzdem Galizien reich an Bodenschätzen ist, gibt es daselbst nur wenig Industrie. Am verbreitetsten sind Spiritus- und Branntwein- brennereien, Bierbrauereien und Zuckersiedereien. Galizien leidet eben noch unter der polnischen Wirtschaft. V. Die Balkanländer. 1. Dalmatien, das gebirgige Küstenland. Lange Zeit reichte das Gebiet des Donaustaates nur bis Istrien und zur Sau. Heute aber besitzt er auch Länder südlich davon, die zur Balkanhalbinsel gehören. D a l m a t i e n ist ein langer, aber schmaler Streifen an der Ostküste des Adriatischen Meeres. Rauhe Kalkberge erfüllen das Land und gestatten nur wenig Ackerbau. Nicht mehr als der Zehnte Teil Dalmatiens wird unter den Pflug genommen. Da es südlich liegt, ist es in den tief gelegenen Strichen sckwn

10. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 60

1914 - Langensalza : Beltz
60 Iii. Österreich-Ungarn. wärme der tieferen Striche auch größer; sie steigt fast bis auf das doppelte (von 6 bis 8 bis auf 12—180 C). Die Witterung ist demnach der Landwirtschaft günstig. Auch der Boden ist fruchtbar, besonders in den Tälern und den Ebenen. Hier ist fetter Schlamm und Löß aufgeschichtet. Die ertragreichsten Ackerbaugebiete sind Böhmens Flußtäler (Elbe, Moldau, Eger ufw.), ferner Mähren, die Fluß- täler in Nieder- und Oberösterreich, die Ebenen Ungarns, besonders die Löß- striche. Im allgemeinen ist der Boden Österreich-Ungarns besser als der des Deutschen Reiches. Aber im Verhältnis hat Deutschland etwas mehr Ackerland als der Donaustaat. Es erntet auch etwas mehr Getreide als dieser, weil man hier den Boden noch nicht so gut bearbeitet und düngt wie bei uns. Ungarn ist die eigentliche Kornkammer, es erbaut mehr Weizen als das Deutsche Reick. Mit der Zeit wird die Getreideernte Österreich-Ungarns wachsen und dann die unsere übertreffen. Österreich baut mehr Roggen als Weizen, aber Ungarn erntet weit mehr Weizen als Roggen. Ungarn führt daher auch viel Weizen aus. Dagegen baut Ungarn wenig Roggen, wenig Gerste und Hafer und wenig Kartoffeln. Groß ist der Anbau von Zuckerrüben, namentlich in Böhmen, Mähren, Galizien, Nieder-Osterreich und Ungarn. Doch gewinnt Deutschland nock be- deutend mehr Zucker als der Donaustaat (2^ Mill. t gegen r/3 Mill. t). Auch hierin kann der Donaustaat mit der Zeit uns gleichkommen. Hopfen erbaut man vornehmlich in Böhmen, Mähren und Galizien, sowie in Steiermark. Böhmen ist daher wie Bayern ein berühmtes Bierland. Ungarn baut sehr viel Tabak, desgleichen Bosnien. Der Staat kauft allen erbauten Tabak auf und schlägt eine Steuer darauf. Flachs liefert Österreich am meisten und Hanf vor allem Ungarn. Dem Obst- und Weinbau ist das Donaureich meist sehr günstig. Obst erbaut man vornehmlich in Böhmev, Südtirol und Ungarn. Wein erzeugt man in Österreich und Ungarn, weit mehr als bei uns; ist es doch da in vielen Gegenden auch bedeutend wärmer als selbst im Rheingau. Berühmt ist der Wein von Südtirol, Dalmatien, Ungarn, Böhmen. Die südlichsten Länder erbauen sogar Südfrüchte und Oliven. Groß ist der Wald best and in Österreich-Ungarn (etwaa). Zwar gibt es in Ungarn und auf den höchsten Teilen der Alpen und Karpathen wie auch im Karst- gebiete völlig baumlose Bezirke; dafür sind manche Gebirgslandschaften um so waldreicher, namentlich die Randgebirge, sowie Bosnien 0a). Das Donaureich führt daher sehr viel Holz aus; unter allen Ausfuhrgegenstmrden nimmt Holz die erste Stelle dem Werte nach ein, nach Deutschland, Italien ufw. Groß ist auch die Viehzucht im Donaustaate. Die meisten Pferde werden in Galizien und Ungarn gezüchtet. Die R i n d v i e h z u ch t (18 Mill. Stück) betreibt man am stärksten in denalpenlandschaften. In Ungarn und Galizien mästet man viel Schlachtvieh. Die Schafzucht geht zurück, wie bei uns; sie blüht vor allem in Ungarn, Siebenbürgen und den Karstländern. Schweine züchtet man vorzüglich im B a k o n y w a l d , Slawonien, Bosnien. Ge - f l ü g e l hält man vor allem in Böhmen, Galizien und Ungarn. Böhmische Gänse kommen alljährlich zu Taufenden nach Sachsen ufw. Wegen der starken Geflügelzucht kann Österreich-Ungarn auch viel Eier ausführen. Viele unserer Faßeier stammen daher. In Südtirol und dem Küstenlande züchtet man auch die Seidenraupe. Selbst in Ungarn betreibt man die Seidenraupenzucht. 5. Seine bedeutenden Bodenschätze. Österreich-Ungarn ist mit Bodenschätzen reich gesegnet. Nur ist man mit ihrer Ausbeutung vielfach noch zurück. An Steinkohlen gewinnt es freilich
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