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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 1

1911 - Trier : Lintz
Erster Teil. Deutschland und Hie erökunölichen Grundlagen seines Wirtschaftslebens. Was Deutschland heute ist, verdankt es seiner Landesnatur und seinem Volk. Die Landesnatur ist nicht durch hervorragende Gunst ausgezeichnet. Sie verlangt ein rühriges, arbeitsames Volk. Erst durch die fleißige Arbeit des deutschen Volkes wurde aus dem deutschen Lande ein blühendes Kulturreich. Um dieses heutige Deutschland verstehen zu können, muß mau also zweierlei betrachten, die Natur des Landes und die Kulturtätigkeit des Volkes. I. Das Natur- oöer Tanöschaftsbilö. 1. Die Raumverhältnisse. Naturgrenzen. Unter Deutschland versteht man das Land, das § 1- sich nördlich von den Alpen bis zur Küste der Nord- und Ostsee aus- dehnt. Im 8 und N hat es also Naturgrenzen: dort lehnt es sich an ein gewaltiges Hochgebirge, hier bettet es sich an das Meer. Die West- und Ostgrenze Deutschlands wird nur im 8 von Naturgrenzen gebildet. Norddeutschland ist im W und 0 offen, da das Norddeutsche Tiefland sich auf beiden Seiten fortsetzt. Zentrale Lage. Zu den Ländern und Staaten Europas hat Deutschland eine zentrale Lage. Diese bietet Gunst und Ungunst. Günstig ist sie, weil sie den nahen Handels- und Gedankenverkehr mit fast allen europäischen Völkern gestattet und dem deutschen Volke gleich- sam die Rolle des Vermittlers zuweist. Ungünstig ist sie wegen der steten Kriegsgefahr. Notwendigkeit der Einigkeit des deutschen Volkes. Ein schwaches Deutschland hat in der Geschichte stets dem Druck der ringsum wohueuden Völker nachgeben müssen. Die großen europäischen Kriege sind daher meist auf deutschem Boden ausgekämpft worden. Dem Druck von allen Seiten vermag das deutsche Volk nur dauu standzuhalten, Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 1

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 21

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 21 Gebirgskessels, der südlichste Teil Oberschlesieus, das Gebiet der Malapane, die Niederschlesische Heide, die Teile des Baltischen Landrückens und andere Sand gcgeuben Nvrddeutschlands. Der Feldbau. Das meiste bebaute Laud (^/o) wird mit Getreide bestellt. Trotz der großen Ernte muß Deutschland noch viel Getreide aus dem Auslande beziehen, etwa 1u des Bedarfs. In Norddeutschland ist der Roggen die wichtigste Brotfrucht, in Mittel- und Süddeutschland spielen in manchen Gegenden auch Weizen- und Gerstenbau eine große Rolle. Deutschland ist ferner das erste Kartoffelland der Erde. Auch im Zuckerrübenball übertrifft es alle andern Lüllder, und viel Zucker

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 23

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. •23 Hciuprgegenden des preußischen Weinbaues sind der Rheingau, das Rheintal, das Moseltal und untere Saartal, das Nahetal, das Ahrtal und die Gegend von Grünberg in Schlesien. Das letztere Gebiet ist das nördlichste größere Weinbaugebiet Deutschlands. (Vergl. Zeichu. 10 und 11). b) Die Viehzucht, Fischzucht und Fischerei. Viehzucht in Verbindung mit Ackerbau. Viehzucht und Acker- bau ergänzen sich. Der Ackerbau liefert die Nährstoffe für das Vieh, die Viehzucht die Dungstoffe für die Äcker. Die Entwicklung der Viehzucht ent- spricht daher auch in Deutsch- laud meistens der des Acker- baues. Acker- baugebiete mit bedeuten- derrindvieh- zncht sind z.b. das Neckarland, die Oberrhei- nischetiefebene, die Cölner Bucht, der Hell- weg in West- falen, die Biele- felder Gegend, sowie diebezirke um Leipzig und Breslau. Selbstiin- diges Auf- blühen der Viehzucht. In manchen Gegen- den Deutsch- lauds wird das Aufblühen der Viehzucht in besonderer Weise be- günstigt. Gegenden mit regenreichem Klima und feuchtem Boden zeichnen sich durch eiuen üppigen Graswuchs aus. Sie sind zum Be- trieb der Viehzucht geeigneter als zum Betrieb des Ackerbaues. Unter solchen Gegenden stehen die sehr fruchtbaren und feuchten Marschen k // A"e*/yo. Abb. 11.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 25

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 25 Seefischerei. Von viel größerer Bedeutung als die Fischzucht iu deu Binneugewässeru ist die Seefischerei. Erst in den letzten Jahrzehnten hat die deutsche Seefischerei einen größeren Aufschwung genommen. Sie wird am stärksten von der Nordseeküste und zwar von Geestemünde aus betrieben, da die Nordsee fischreicher als die Ostsee ist. In der Nordsee werden hauptsächlich Heringe, Schellfisch, Kabliau, Scholle, Rotzunge, Seezunge und Steinbutt, iu der Ostsee Aale (besonders in den Haffen), Flunder, Heringe und Sprotten gefangen. Der Ertrag der deutschen Seefischerei betrug i. I. 1908 fast 30 Mill. Mark. Davon entfielen auf das Nordseegebiet 22 72, auf das Ostseegebiet 6v2 Mill. Mark. c) Der Bergbau. Verteilung der Bodenschätze. Deutschland besitzt einen beden- § 7- tenden Reichtum an Bodenschätzen. Es verdankt diesen Reich- tum den erdgeschichtlichen Ereignissen, die sein Oberflächenbild gestaltet haben. Diese hatten nämlich zur Folge, daß sehr verschieden- artige Erd- und Gesteinsschichten an die Oberfläche traten und dadurch ihre Mineralschätze erreichbar wurden. Aber nur die Gebirgslaud- schasten Mitteldeutschlands enthalten diese Reichtümer und eröffnen dem Bergbau günstige Aussichten. Die Flachlandschaften Süd- und Norddeutschlands sind dagegen von lockern, jnngern Bodenschichten bedeckt, die nur wenige nutzbare Mineralstoffe enthalten. Deutschlands Bodenschätze. In erster Linie sind die Stein- kohleulager zu nennen. Die größten und wichtigsten Kohlenlager Deutschlands siud die an der Ruhr in Rheinland-Westfalen und von Oberschlesien; dann folgen die an der Saar, von Waldenburg in Schlesien, von Sachsen und bei Aachen. Auch au Braunkohlen ist Deutsch- laud reich, besonders int Saalegebiet, und Norddeutschland hat große Torflager. An zweiter Stelle sind unter den Bodenschätzen die Eisenerzlager zu nennen. Das meiste Eisen liefern Lothringen-Luxem- bürg, das Rheinische Schiefergebirge, besonders das Siegerland und die Lahngegend, sowie Oberschlesien. Von großer Bedeutung ist, daß Kohle und Eisen zusammen oder doch nahe beieinander vorkommen. Auch von Blei und Silber werden ziemlich große Mengen gewonnen. An Zink ist Deutschland am reichsten von allen Erdenländern, besonders in Ober- schlesien. Kupfer wird im Mausfelder Berglande, aber nicht in ge- nügender Menge gewonnen. Groß ist auch der Reichtum Deutschlands, namentlich Norddeutschlands, an Kochsalz und Kali- oder Abraum- salzen. Die Kalisalze werden Abraumsalze genannt, weil sie die obersten schichten der Salzlager bilden und vor der Gewinnung des Stein-

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 27

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 27 solche Industriezweige!). Gewerbe, welche fremde Rohstoffe verarbeiten, suchen sich gern Örtlichkeiten auf, wo diese leicht und billig bezogen werden können, wie Hafenstädte, Städte an schiffbaren Strömen, Eisen- bahuknotenpnnkte usw. Noch mehr als nach den Rohstoffen richtet sich die Industrie nach den Betriebskräften. Darum wurden Kohlengebiete und Gebirgstäler ihre Hauptsitze. Von allen Industriezweigen ist am meisten die Eisenindustrie von den Steinkohlenlagern abhängig. Die Hauptgebiete des Kohlenbergbaues, nämlich das Ruhrgebiet in Rhein- land-Westfalen, Oberschlesien und das Saargebiet, wurden auch die Hauptsitze der Großeisenindustrie. Auch fast alle andern In- dnstriezweige ziehen aus dem billigen Bezug der Steinkohle großen Nutzen und nahmen deshalb ebenfalls in der Nähe der Kohlengebiete ihren Sitz. So entstanden große Jndnstriebezirke. Wichtige Sitze der Industrie sind auch Gebirgstäler mit reichen Wasserkräften geworden, wie die Täler des Wasgeuwaldes, des Bergischen Landes, des Thüringer Waldes und der Sudeten. Durch den Bau von Tal- sperren (Bilderanh. 5) sucht man die Wasserkraft der Flüsse noch besser ansznnutzeu. Menschliche Betriebskräfte stehen am meisten in großen Städten zur Verfügung. Dort ist auch der Absatz der fertigen Erzeugnisse am leichtesten. Große Städte wurden daher meist auch Hauptsitze der Industrie, wie besonders Berlin. 3. Der Austausch der Erzeugnisse: Handel und Verkehr. Der Binnenhandel. Die einzelnen Gebiete Deutschlands bringen § 9. sehr verschiedenartige Erzeugnisse hervor. (Wo befinden sich die Hauptsitze des Getreidebaues, des Gartenbaues, des Weinbaues, der Viehzucht, des Bergbaues und der Jndnstrie? Was bringt vorwiegend Nord-, was Süd-, was Mitteldeutschland hervor?) Die einzelneu Ge- biete haben also an dem Einen Überfluß, an dem Andern Mangel. Deshalb muß zwischen ihnen ein Austausch der Erzeugnisse statt- finden. Auch zwischen Stadt und Land ist ein solcher Austausch nötig. (Warum? Stelle die wichtigsten Waren, die innerhalb Deutsch- lands ausgetauscht werden müssen, zusammen und gib ihren Ursprung und die Gegenden ihres Verbrauchs an!) Der Außenhandel. Deutschland hat an manchen Erzeugnissen überhaupt Mangel, an andern Überfluß. Es muß daher auch einen Außenhandel mit fremden Ländern führen. Da sich seine Be- völkerung in den letzten 35 Jahren stark vermehrt hat (von 40 auf etwa 65 Mill.), ist vor allem die Zufuhr von Nahrungsmitteln, von Getreide, Obst, Wein, Fleisch, Eiern usw. nötig. Hierfür muß

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 28

1911 - Trier : Lintz
28 Deutschland. Deutschland jährlich etwa 21/« Milliarden Mark an das Ausland zahlen. Diese 2v2 Milliarden Mark mnß es wieder zu verdienen suchen, Haupt- sächlich durch die Industrie, indem es einheimische und fremdländische Rohstoffe veredelt. (Neune solche!) Das Wohlergehen des deutschen Volkes hängt also nicht mehr allein von dem Gedeihen der Landwirt- schaft, sondern ebenso viel von dem Gedeihen der Industrie ab. Wenn die Fabriken keine Arbeit mehr haben und ihre Erzengnisse im Auslande nicht mehr verkaust werden können, muß ein sehr großer Teil des deutscheu Volkes hungern. Dann müßten viele auswandern, die heute lohnende Arbeit finden. Deutschland mnß also entweder Waren ausführen oder Menschen. Mit Waren allein können aber die vom Anstände bezogenen Güter nicht ganz bezahlt werden, denn Deutschland führt mehr eiu als aus. Was fehlt, bringt das deutsche Kapital ein, das in vielen ausländischen Unternehmungen angelegt ist. Deutschland führte i. I. 1908 für 7660 Mill. Mk. Waren ein und für 6400 Mill. Mk. aus. An der deutschen Einfuhr waren am meisten die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Rußland, Österreich-Ungan?, Großbritannien, Argentinien und Frankreich beteiligt, die Ausfuhr ging vorwiegend nach Großbritannien, Österreich-Ungarn, den Vereinigten Staaten Nordamerikas, den Niederlanden, Ruß laud, Frankreich und der Schweiz. Verkehrsmittel. Die gewaltige Eutwickelung des deutscheu Ge- werbes und Handels verlangte eine ebenso großartige Ausgestaltung des Verkehrswesens. Die Anlage eines vielverzweigten Eisenbahn- netzes war nötig, dessen Länge zurzeit rund 60000 km beträgt. (Wo ist dasselbe am dichtesten? Warum9 Nenne wichtige Knotenpunkte des deutschen Eisenbahnnetzes? Welche Linien laufen in Berlin zusammen? Wie gelangt man von dort nach den bedeutendsten Städten Deutschlands und Europas?) Die Ausnutzung der Wasserstraßen findet ebenfalls in beden- tendem Umfange statt Die schiffbaren Flüsse, die fast alle für die Schiffahrt sehr verbessert wurden, bilden Wasserstraßen von fast 12000 km Länge. Die meiste Bedeutung haben Rhein, Elbe, Weser, Oder und Weichsel. Zu den natürlichen Wasserstraßen treten die künstlichen, die Kanäle, deren Länge über 2500 km beträgt. Kanäle. Die wichtigsten Kanäle Deutschlands sind der Ludwigs-Kanal (zw. Main und Donau), der Rhein-Rhone^Kanal, der Rhein-Marne-Kanal, der Kl od nitz- Kanal «zw. dem Kohlengebiel Oberschlesiens und der Oder'», der Friedrich-Wilhelm-Kanal (zw. Spree und Oder), der Teltow-Kanal (zw Spree und Havel), der Plauensche Kanal (zw Havel und Elbe), der Finow- Kanal szw. Oder und Havel», der Ruppiner und Fehrbelliner Kanal, sowie der Havelländische Kanal (ziv. der obern und untern Havels der Oberlän- dische Kanal (zw. den masurischen Seen und der Nogat), der Bromberger

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 29

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 29 Kanal (zw. Netze und Brahe), der Elbe-Trave Kanal, der Kaiser-Wil- Helm Kanal lzw. Ost- und Nordsee) (Bilderanh. 6) und der D ortmund-Ems- Kaual. Im Bau begriffen siud der Großschiffahrtsweg Stettin-Berlin und von dem geplanten Mittelland-Kanal die westliche Strecke bis Hannover- Durch den Mittelland-Kanal soll dem norddeutsche« Stromuetze die fehlende Quer- Verbindung gegeben werden. Seeschiffahrt wird von den deutschen Häfen der Nord- und Ostsee aus betrieben. An ihr sind namentlich die beiden Nordseehäfen und alten Hansastädte Hamburg und Bremen beteiligt. Nach fast allen Ländern der Erde führen von dort Schiffahrtslinien. Der größte Teil der deutschen Ein- und Ausfuhr wird über diese beideu Seehasen- Plätze geführt, ebenso die Answauderuug, nicht nur von Deutschland, sondern auch von Ost- und Nordeuropa aus. Die deutschen Ostsee- Häsen unterhalten fast nur einen Schiffsverkehr mit den übrigen Ostsee- Häfen, sowie mit der norwegischen, englischen und nordfranzösischen Küste. Von bedeutenden Nordseehäfen sind außer Hamburg (nebst Kuxhaveu) (Bilderanh. 4) und Bremen (nebst Bremerhaven) noch Oldenburg, Nordenham (a. b. untern Weser), Emden und Geestemünde zu nennen. Die wichtigsten Ostseehäfen sind Flensburg, Stettin, Lübeck, Rostock, Kiel und Danzig. Kiel (Bilderanh. 3) und Wilhelmshaven sind die bedeutendsten deutscheu Kriegshäfen. Die deutsche Handelsflotte hatte i. 190!) einen Bestand von 4650 Seeschiffen (darunter 1950 Dampfer) mit einem Raumgehalt von 27/s Mill, Registertons (netto) (23/io) und einer Besatzung von 72000 Mann. Davon waren im Nordseegebiet über 3700 Seeschiffe mit einem Raumgehalt von 2va Mill. t und einer Besatzung von 64000 Mann beheimatet, im Ostseegebiet dagegen nur 925 Seeschiffe mit einem Raumgehalt vou 300000 t und einer Besatzung von 8300 Mann. Hamburgs Kauf sah rteiflotte ist an Zahl etwas größer, an Raumgehalt aber fast 5mal so groß als die der sämtlichen deutschen Ostseehäfen zu- sammen. Die Hamburger Packetfahrt-Attiengesellschast, die in Hamburg ihren Sitz hat, und der Nord deutsche Lloyd, dessen Sitz Bremen ist, sind die beiden größten Schiffahrtgesellschaften der Erde. Sie verfügen über Flotteu vou mehr als 700000 Reg.-Tons Raumgehalt, über größere Handelsflotten, als z. B. Staaten wie Italien, Spanien, Österreich-Ungarn, Rußland usw. besitzen. 4. Die Besieöelung. Die Vermehrung der Bevölkerung Deutschlands. Im Wirt- § 10. schaftlichen Leben spielt das Volk selbst die größte Rolle. Von seiner Zahl und Kraft (Tüchtigkeit) hängt schließlich alles ab. Nur ein zahlreiches und tüchtiges Volk kann die natürlichen Schätze des Vater- landes heben. Es ist daher wichtig, daß die Bevölkerung Deutsch- lands sich stark vermehrt, jährlich um fast 1 Mill., während die Bevölkerung Frankreichs fast gar nicht mehr zunimmt. Seit dem Jahre 1820 hat sich im Gebiete des jetzigen Deutscheu Reiches die Ein- wohnerzahl vou 26 Mill. auf 65 Mill. (i. I. 1910) vermehrt. Die

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 72

1911 - Trier : Lintz
72 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln), Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf Java und Kampfer auf Börueo. b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver- breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel- bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel. c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager ausgebeutet. d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann. § 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge, namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten. Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze, Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame- sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 74

1911 - Trier : Lintz
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. (eine Fläche etwas größer als die Rheinprovinz) ist bisher in Anbau genommen. Das Hauptgetreide ist der Weizen. Für einzelne Bezirke sind auch Zuckerrohr- und Weinbau wichtig. b) Die Viehzucht. Eine viel größere Bedeutung als der Ackerbau hat für Australien die Viehzucht. Zwei Fünftel des Erdteils können von ihr ausgenutzt werden. Das trockne Klima ließ die Schafzucht in deu Vordergrund treten. Von Erzeugnissen der Viehzucht steht daher die Schafwolle an erster Stelle. Ferner findet eine bedeutende Ausfuhr von Hammelfleisch in gefrorenem Zustande nach England statt. Am reichsten an Rindvieh sind die südöstlichen Gebiete, die viel Butter nach Europa ausführen. c) Der Bergbau. Bedeutende Schätze liefert in Australien der Bergbau, nämlich große Mengen Gold, besonders in Viktoria, West- australieu und auf Neu-Seelaud, Silber, Blei und Kupfer iu Neu- südwales (uels) und Südaustralien, ferner Kohlen in Südaustralieu. ä) Die Gewerbtätigkeit. Das Vorkommen von Kohlenlagern macht zwar in Australien das Aufblühen der Industrie möglich. Da aber für fertige Ware nicht genügend Absatz vorhanden wäre (nur 4 Mill. E.), werden die meisten Erzeugnisse als Rohstoffe aus deu Weltmarkt gebracht. § 34. e) Die Beteiligung am Welthandel. Australien liefert sehr wichtige Erzeugnisse auf den Weltmarkt. In erster Linie sind Wolle und Gold zu ueuueu. Ferner gelangt Fleisch (gefrorenes), Butter und Weizen in ziemlich großen Mengen zum Versand, besonders nach England, da Australien (der Australische Bund) eine englische Kolonie ist. Die wichtigsten Handelsplätze Australiens sind Melbourne (melbörn) und Sidney (ßidne). f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Obschon Deutschland auf dem australischen Festlande keine Besitzungen hat, sind seine Handelsbeziehungen zu Australien ziemlich beden^ tend. Durch deutsche Kolonisten wurden die Handelsbeziehungen gefördert. Die Deutschen stehen zwar an Zahl hinter den Briten, die 9/io der Bevölkerung ausmachen, weit zurück, fiud aber zahlreicher als andere Nationalitäten. Im wirtschaftlichen Leben sind sie nicht ohne Bedeutung. Deutsche Kolonisten haben z. B- den Weinbau iu Südaustralien eingeführt. Im I. 1908 bezog Deutschland aus dem Gebiet des Australischen Bundes Waren im Werte von 185 Mill. M., hauptsächlich Wolle (für 130 Mill. M.), Bleierze und andere Erze, ferner Edelmetalle im Werte von 115 Mill. M.; die Ausfuhr nach Australien betrug fast 60 Mill. M, so daß der Gesamthandel (ohne Edelmetalle) einen Wert von fast 250 Mill. M. darstellte.

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 75

1911 - Trier : Lintz
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich. 4. Die Inselwelt Australiens oder Ozeanien. (11. Wirtschaftsreich.) a) Der Pflanzenbau. Die australischen Inseln, die über einen § 35. sehr weiten Raum zerstreut im Stilleu Ozean liegen und unter dem Namen Ozeanien zusammengefaßt werden, haben infolge ihrer Lage in der heißen Zone und inmitten des Meeres ein Klima, das sich durch eine hohe, gleichmäßige Wärme und durch reiche Niederschläge auszeichnet. Nur die Doppelinsel Neu-Seeland hat ein kühleres Klima, weil sie ziemlich weit nach 8 gerückt ist und nicht mehr in der heißen Zone liegt. Die niedrigen Koralleninseln sind viel trockner als die höher hervorragenden Inseln, weil sie keine Steignngs- regen dnrch die Passatwinde erhalten. Infolge des warmen und feuchten Klimas ist die Flora besonders auf den größeren und auf deu vulkanischen Inseln sehr üppig; auf den Koralleninseln da- gegen ist die Kokospalme oft der einzige, allerdings fehr wertvolle Baum. Hinsichtlich der Pflanzenkulturen ist zwischen Nen-Seeland und den übrigen Inseln zu unterscheiden. Auf Neu-Seeland ist das kühle Klima dem Anbau der europäischen Getreidearten günstig. Von den in den Tropen liegenden Inseln kommen die größern, meist vulkanischen für den Plantagenbau in Betracht. Doch fehlt es an Arbeitskräften, da die Eingeborenen zu wild oder, an ein süßes Nichtstun gewöhnt, zu faul sind. Die wichtigen Anbaugewächse sind Kokospalme und Zuckerrohr. Letzteres wird namentlich auf den Hawaii-Jnseln angebaut. Von der Kokospalme werden auf allen Inseln, selbst auf den niedrigen Koralleninseln, große Mengen Kopra gewonnen. Auf den Samoa-Jnseln wird der Anbau des Kakao erfolgreich betrieben. Auf der großen Insel Neu-Guinea hat der Plantagenbau erst geringe Fortschritte gemacht; doch enthält der Urwald wertvolle Gewächse. b) Die Viehzucht und die Fischerei. Nur auf Neu-Seeland hat die Viehzucht eine wirtschaftliche Bedeutung; sie spielt dort eine ähnliche Rolle wie auf dem Festlande Australiens und ist gleichfalls wichtiger als der Ackerbau. Für die Bewohner der kleineren Inseln Ozeaniens ist der Fischfang von größter Bedeutung, da er einen Hauptteil der Nahrung liefert. c) Der Bergbau. Ein eigentlicher Bergbau siudet fast nur auf Neu-Seeland statt. Er liefert dort wie in Australien Haupt- sächlich Gold; auch Kohlenlager sind vorhanden und werden aus- gebeutet. Aus einigen Korallen in seln, besonders auf der deutschen
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