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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 14

1911 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen. „Ihre Götter dachten sich die Deutschen in der himmlischen Burg Walhalla wohnend, und nach Walhalla wünschte jeder Deutsche nach seinem Tode zu kommen. Aber nur die kommen nach ihrem Glauben dahin, die im Kampfe gestorben waren, mcht die, welche ans ihrem Lager langsam dahinsiechten. In Walhalla wird alle Tage geschmaust und gekämpft; die Wunden, die da geschlagen werden, sind aber mcht gefährlich, denn sie heilen in der nächsten Nacht, und am Morgen kann fröhlicher Kampf von neuem beginnen." Zusammenfassung: Wie d i e a l t e n Deutschen ihre Götter verehrten, und wie sie sich den Himmel dachten. Welche Götter beteten sie an? b) Ihr oberster Gott war Wodan, der Herr des Himmels und der Erde. Er thronte in der Walhalla auf einem goldenen Stuhle. Zu seinen Füßen ruhteu zwei Wölfe; sie verzehrten alle dem Wodan vorgesetzten Speisen; dieser selbst genoß nur Wein. Alle Tage sandte er zwei Raben auf die Erde. Die flogen hin und her und verkündigten ihm dann, was sie wahrgenommen. Die Germanen dachten sich diesen Gott als einen alten bärtigen Mann mit breitkrempigem, grauem Hute, der zuweilen auf feinem achtfüßigen Rosse durch die Luft ritt. Hatten die alten Deutschen einen Kampf ansgefochten, dann schickte Wodan seine Dienerinnen, die Walküren, auf die Erde. Sie wählten die Helden aus, die im Kampfe gefallen waren, und geleiteten sie nach Walhalla in Wodans Saal. Hier wurden dann fröhliche Kampsspiele und Gelage veranstaltet. Der mittelste Tag der Woche war dem Wodan geweiht, und noch heute heißt dieser Tag in manchen Gegenden Deutschlands nicht Mittwoch, sondern Wodanstag. Wodans Gemahlin hieß Freia. Sie war die höchste unter den Göttinnen. Sie segnete die Felder, beschirmte das häusliche Glück und sorgte dafür, daß die Hausbewohner ihre Arbeit verrichteten, daß besonders die Frauen nicht vergaßen Flachs zu spinnen und Leinwand zu weben. Am Herthasee auf Rügen stand ihr Heiligtum. Der ihr geweihte Wochentag war der Freitag. - Wodans und Freias Söhne waren die Götter Donar und Baldur. Donar war der Gewittergott. Man glaubte, daß er auf einem mit Böcken bespannten' Wagen über die Wolken dahinfahre und in seiner Hand einen glühenden Hammer schwinge. Wirft er ihn auf die Erde, dann zucken helle Blitze durch die Luft; das Rollen des Wagens aber wird den Menschen im Donner vernehmbar. Nach diesem Gotte ist der Donnerstag genannt. Baldur war der Gott der Sanftmut und Freundlichkeit. „Von ihm ist gut reden, alles lobt ihn. Er ist so schön von Anblick, daß ein leuchtender Glanz von ihm ausgeht, und als er durch Lokis Heimtücke ums Leben kam, da wußten sich die Götter nicht zu fassen vor Schmerz und Trauer." (Tacitus.) Zog der Germane in die Schlacht, dann rief er den einarmigen Kriegsgott Ziu um Fürbitte bei Wodan an. Der ihm geweihte Wochentag war der Dienstag. Überschrift? Zusammenfassung: Die Götter der alten Deutschen. Vertiefung. Was wir aus dem religiösen Leben der Germanen erkennen: Sie hatten Ehrfurcht vor ihren Göttern. Sie glaubten an ein Fortleben nach dem Tode. Sie verehrten in ihren Göttern Naturkräfte. In ihrer Religion spiegelt sich ihr inneres Wesen selbst wieder. (Wie jene

2. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 20

1911 - Langensalza : Beltz
20 Armin, Deutschlands Befreier. Welche Folgen hatte seine Gewaltherrschaft? (Die Deutschen haßten den Unterdrücker, der ihr Recht verletzte und sie ihrer Freiheit beraubte. Sie erkannten die Gefahr und hatten keinen größeren Wunsch als den, die Römer recht bald wieder aus Deutschland vertreiben zu können.) Überschrift? Zusammenfassung: Wie Barus die Germanen knechtet. Zusammenfassung des ersten bis vierten Abschnitts: Wie die Riimer-gefahr anwächst. B. Die Befreiung. Ziel: Wie ein germanischer Für st en söhn sein Vaterland zu retten suchte. Endlich, als die Gefahr aufs höchste gestiegen war, wagte es einer, das verhaßte Römer joch abzuschütteln. Wie hieß der kühne Fürstensohn? Wie suchte er sein Volk zu retten? Wie verhielten sich die Römer? Gelang es dem Retter, das Vaterlanb oon den Bebrückeru zu erlösen? 1. Es war Armin, ein Jüngling mit tapferem Arme und gewanbtem Geiste, der Sohn eines Cheruskerfürsten. Er war selbst in Rom gewesen, hatte bort die römische Kriegskunst erlernt und das römische Bürgerrecht erworben. Aber sein Vaterlanb hatte er nie vergessen; er liebte seine Volksgenossen, seinen beut* scheu Glauben und seine Muttersprache. Als er aus Rom zurückgekehrt war und die Not seines Volkes erkannte, beschloß er, das verhaßte Römerjoch abzuschütteln. Er gebachte, die Sorglosigkeit des römischen Befehlshabers sich zunutze zu machen. Er hatte früher die Römer auf vielen Felbzügen begleitet und die Art ihrer Kriegführung babei genau kennen gelernt. Jetzt bachte er gar klug, niemanb fei leichter zu überwältigen, als wer nichts fürchte, und nichts fei öfter der Anfang des Unglücks gewesen als Sorglosigkeit und das Gefühl der Sicherheit. Zuerst weihte er wenige, dann mehrere vornehme Volksgenossen in seine Pläne ein. Dann berief er die Vornehmen aus dem Cheruskerlanbe und den angrenzenben Gebieten heimlich auf feine Burg. Er hielt den Versammelten die wachsenbe Gefahr der Unterwerfung vor Augen und forberte sie auf, mit ihm gemeinsam das Rettungswerk zu wagen. Daß es möglich fei, die Römer zu besiegen, behauptete er mit Zuversicht; er überzeugte bavon alle seine Gefährten und bestimmte eine Zeit zum Überfalle. Das alles würde Varus durch einen Cherusker namens ©egest angezeigt. Aber das Auge des Römers blieb geblenbet. Armin, der den Varus überall hin begleitete, oft auch an feiner Tafel schmauste, besaß sein Vertrauen so ganz, daß er nichts weniger als Falschheit vermutete. (Nach Dio Caffius u. a. — Vgl. Richter, Quellenbuch. S. 3—5.) ^Vertiefung. Inwiefern war Armin zum Befreinngswerk befähigt? Warum war die Zeit der Erlösung jetzt befonbers günstig? Warum ließ Armin die Deutschen nicht öffentlich zum Kampfe gegen die Bebrücker aufrufen? Warum schenkte Varus dem Verräter ©egest kein Gehör? Überschrift? Zusammenfassung: Die heimliche Verschwörung. 2. Wirb das Rettungswerk gelingen? Der Verabrebung gemäß empörten sich einige kleinere Volksstämme

3. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 22

1911 - Langensalza : Beltz
^ Armin, Deutschlands Befreier. Wodurch wurde die Niederlage der Römer herbeigeführt^ (Sie waren infolge des anstrengenden Marsches und durch den Kampf gegen Sturm und Regen erschöpft. Die Deutschen waren an die feuchtkalte Witterung gewöhnt; sie kannten die Schluchten des pfadlosen Gebirges. Sie waren den Römern im Einzelkampf überlegen. — Armins listige Kriegskunst. Varus' Vertrauensseligkeit.) Warum rückten die Germanen nun nicht ins Römerreich ein? (Sie wollten keine Eroberungen machen. Sie hatten ihr Vaterland und ihre Freiheit wiedergewonnen, und damit waren sie zufrieden.) Was erkennen wir aus der Trauer des Kaisers Augustus? Überschrift? Zusammenfassung: Wie die Deutschen das Römerjoch abschüttelten. 3. Wie sich die Römer für die erlittene Schmach rächten. Von neuem sollte der blutige Kampf entbrennen. Wodurch wurde er veranlaßt? Der treulose Cherusker Segest war neidisch auf Armin, der als Volkserretter von den Deutschen geehrt und geliebt wurde. Armin hatte Thusnelda, die schöne Tochter Segests, aus des Vaters Burg entführt und zur Gemahlin genommen. Als er nun einmal von Hause abwesend war, drang Segest in seine Burg ein, nahm seine Tochter gefangen und floh mit ihr. Schleunigst sammelte Armin seine Getreuen, um seine Gemahlin aus der Gefangenschaft zu befreien. Doch Segest erfuhr das rechtzeitig; er bat die Römer um Hilfe. Das kam diesen sehr gelegen. Ihr Feldherr rückte mit zwei Heeren gegen die Deutschen vor. Da mußte Armin sich eilends zurückziehen. Die Römer zogen in die Burg Segests ein, dieser überlieferte seine Tochter den Feinden und trat selbst zu ihnen über. Thusnelda aber wurde als Gefangene nach Rom geführt. Armins Erbitterung und Schmerz waren groß. Er sandte seine Boten von Stamm zu Stamm. Wieder strömten die Deutschen zum heiligen Rachekrieg zusammen. Armin erfocht noch manchen Sieg. Die Römer zogen sich über den Rhein zurück und wagten sich nicht wieder nach Deutschland. Armin blieb von ihnen gefürchtet, bis ein trauriges Schicksal seinem Heldenleben ein jähes Ende bereitete. Er hatte sich das Ziel gesteckt, alle Germanen zu einem großen Volke zu vereinigen. Doch seine Verwandten und manche Stammesfürsten glaubten, daß er nach der Alleinherrschaft strebe. Sie ließen ihn meuchlings ermorden. Das deutsche Volk aber hat seinen Helden und Befreier nicht vergessen. Im Teutoburger Walde wurde ihm vor fünfunddreißig Jahren ein Denkmal errichtet. Der eherne Schild desselben trägt die Inschrift „Treufest". Auf dem Schwerte stehen die Worte „Deutschlands Einheit — meine Stärke, meine Stärke — Deutschlands Macht!" (Bild vom Denkmal vorzeigen und besprechen.) Vertiefung. r Wodurch wurde der neue Kampf veranlaßt? Wie ist über Thusneldas Entführung durch Armin zu urteilen?] (Es war nicht recht von Armin, er hätte Segest um die Hand der Tochter bitten müssen; auch war es unrecht von Thusnelda, daß sie dem Vater heimlich entfloh. Aber Armin wußte gewiß, daß Segest, der Günstling der Römer, niemals seines Herzens Wunsch erfüllen würde.) Warum müssen wir das Verhalten des Segest verwerfen? (Er handelte schändlich, treulos, gefühllos, verräterisch.) Warum unternahmen die Römer keine neuen Züge ins Innere Deutschlands?

4. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 24

1911 - Langensalza : Beltz
24 Aus der Zeit der Völkerwanderung. und rücksichtslos. Tiberius: Klug, schlau, listig und vorsichtig. Varus: Gewalttätig, hochmütig, unvorsichtig, vertrauensselig. 3. Vergleiche Armin und Legest. Armin: Glühende Vaterlands- und Freiheitsliebe, Mitleid, Schlauheit, Heldenmut und Tapferkeit. Segest: Treulos, verräterisch, herzlos. Zahl: 9 n. Chr. B. Ethisches. „Allzu scharf macht schartig." „Sei treu und wahr! Laß nie die Lüge deinen Mund entweihen! Von alters her im deutschen Volke war der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein." „Ans Vaterland, ans teure, schließ' dich an!" „Vergiß die teuren Toten nicht." V. Anwendung. Armin, das Vorbild eines deutschen Jünglings. Welche Bedeutung hat das Hermannsdenkmal auf der Grotenbnrg für uns? Erinnerung und Mahnung. Die Tausendjahrfeier der Hermannsschlacht im September 1909. Aufsätze: Ein römischer Flüchtling erzählt in Rom den Untergang des römischen Heeres. Wie Armin um die geraubte Gattin trauert. Anschluß st offe für den Deutsch- und Gesangunterricht: Deutschland, Deutschland über alles. — Siegesgesang nach der Varusschlacht. Von F. Dahn. — Thusnelda in der Gefangenschaft. Von L. Prossel. — Armin. Von Hossmann. 3. Aus der Zeit der Völkerwanderung. A. Alarich. Ziel: Wie ein germanischer Bolksstamm ins römische Weltreich einbricht. I. Vorbereitung. Die Germanen bringen die Römer in große Bedrängnis! Früher war es anders. Inwiefern? Warum wurden damals die Deutschen so sehr bedrängt? Nun gehen sie selbst gegen die Römer vor. Wie konnten sie das wagen? Sie waren gewiß einiger und mächtiger geworden. Aber es war ja garnicht das ganze Germanenvolk, das ins Römerreich einbrach. Nur ein germanischer Volksstamm! Wie hieß der Stamm, der die Römer bedrängte? Warum drang er ins römische Reich ein? Wie verhielten sich die Römer in der Bedrängnis? Ob sie die Gefahr erkannten, und ob es ihnen gelang, sie abzuwenden? Ii. Darbietung. Wie d i e Westgoten ins römische Reich einwandern und kämpfen. a) Als die Zahl der Germanen immer größer wurde, da wanderten einzelne Stämme aus dem Innern Deutschlands aus und suchten sich anderswo neue Wohnsitze. So waren die Westgoten bis ans Schwarze Meer gekommen und

5. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 25

1911 - Langensalza : Beltz
Aus der Zeit der Völkerwanderung. Zd hatten sich hier festgesetzt. Da drangen um das Jahr 375 die Hunnen aus Ostasien in Europa ein. Sie unterjochten die an der Grenze wohnenden Germanenstämme, die Alanen und die Ostgoten. Dann wollten sie sich auch die Westgoten untertan machen. Da verließen diese ihre Wohnsitze und wanderten nach Süden. So kamen sie bald an die Grenze des Römerreichs. Auf ihre Bitten nahm sie der römische Kaiser auf und fiedelte sie in feinem Lande an. Einige Zeit wohnten die Westgoten friedlich neben den Römern. Der Kaiser hatte ihnen Beamte gegeben, die ihnen Lebensmittel verkaufen mußten. Aber die römischen Beamten waren habgierig. Sie betrogen die Westgoten, verkauften ihnen für schweres Geld Hundefleisch, und wenn sie es nicht bezahlen konnten, dann nahm man ihnen Hab und Gut. Was war die Folge? In ihrer Not schlossen sich die Westgoten fester zusammen, erhoben einen ihrer kühnsten Männer, Atarich, auf deu Königsschild und empörten sich gegen die Bedrücker. Sie schlugen die Römer und zogen unter Alarichs Führung siegend und plündernd durch die ganze Balkanhalbinsel. Dann erhielten sie abermals Wohnsitze, und Alarich wurde fogar zum römischen Statthalter ernannt. b) Aber das tapfere Volk wollte sich nicht als Unterworfene behandeln lassen, sondern sich lieber im Kampfe ein eigenes Reich gründen. Darum trugen sie ihre Waffen nach Italien hinein. Ganz Rom zitterte vor ihnen. Doch es gelang, Alarich durch Zahlung ungeheurer Geldsummen zum Rückzüge zu bewegen. Nun rückte er vor die Festung Ravenna. Honorins, der feige Kaiser, hatte hinter ihren starken Mauern Zuflucht gesucht. Alarich wollte ihn gefangen nehmen. Aber es gelang ihm nicht, an die Stadt heranzukommen. Sie war von weiten Sümpfen umgeben. Da zogen die Goten abermals nach Rom. Alarich schloß es ringsum ein und bewachte den Tiberfluß, um die Zufuhr von Lebensmitteln nach der Stadt zu verhindern. Da stieg die Not der Bewohner aufs höchste. Hungersnot und Pest rafften Taufende hinweg. Endlich gaben die stolzen Römer nach. S'.e schickten Gesandte zu Alarich und suchten Frieden zu schließen. Der Gotenkönig versprach abzuzieheu, weuu ihm alles Gold und alle Kostbarkeiten, die sich in der Stadt befanden, überliefert würden. Da mußten die Römer ihre goldenen und silbernen Schmuckgegenstände, den goldenen Zierat, der die Bilder der Götter schmückte und die goldenen und silbernen Statuen einschmelzen. Als sie das Geld samt allen seidenen Gewändern und kostbaren Fellen dem Sieger zu Füßen gelegt hatten, zog dieser nach Norden ab. Doch der Kaiser weigerte sich hartnäckig, den Goten ein Stück Land zur Begründung eines eigenen Reiches abzutreten. Nun erschien Alarich wiederum vor Rom, stürmte die schöne Stadt und ließ sie drei Tage lang plündern. Aber die heiligen Stätten und die Wehrlosen verschonte er. c) Nachdem die stolzen Römer gedemütigt worden waren, zogen die Goten gen Süden. Hier lagen sie lange Zeit. Dann faßte Alarich den Entschluß, nach Sizilien und Afrika überzusetzen, um dort ein neues Gotenreich aufzurichten. Das ganze Gotenvolk befand sich bereits auf dem Meere. Da erhob sich ein furchtbarer Sturm, die Wogen verschlangen einige Schiffe, die übrigen gerieten in Verwirrnng und segelten nach Italien zurück. Alarich überlegte, was er nun tun sollte. Da überraschte ihn der Tod. Groß war der Schmerz der Goten um den Verlust ihres geliebten Helden und Königs. Sie leiteten den Busento aus seinem gewohnten Laufe. In der Mitte des trocken gelegten Flußbettes gruben sie ein Grab und senkten den toten König im Waffenschmuck hinein. Darauf leiteten sie das Wasser ins alte Flußbett zurück und töteten die römischen Sklaven/

6. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 27

1911 - Langensalza : Beltz
Aus der Zeit der Völkerwanderung. ^7 zog er mit mehr als einer halben Million Krieger weiter nach Westen und unterwarf sich alle germanischen Völker bis zum Rheine hin. Wer sich ihm widersetzen wollte, den vernichtete er; mit Milde und Freundlichkeit behandelte er diejenigen, welche seine Herrschaft anerkannten. Trümmerhaufen, rauchende Dörfer und zerstückelte Menschenleiber kennzeichneten seinen Weg. Alle Völker Europas zitterten vor dem Gewaltigen. Wie kam es, daß s i ch ein Germanen stamm nach dem andern seiner Herrschaft beugen mußte? Die Hunnen waren diegefürchtetsten Krieger der damaligen Zeit. Ein Römer schrieb von ihnen: Sie stürzen sich auf alles, was ihnen in den Weg tritt. Stets beginnen sie den Angriff, selten erwarten sie ihn; aber immer erheben die Haufen beim Zusammenstoß ein furchtbares Schlachtgeschrei. Von außerordentlicher Gewandtheit und Schnelligkeit, zerstreuen sie sich plötzlich im Kampfe und jagen zurück, um sich zu einem neuen Anlauf zu sammeln und dann unter den Gegnern unerwartet ein furchtbares Blutbad anzurichten. Eine Verfchanzurtg greifen sie nicht an, ein festes Lager plündern sie nicht. Zum Belagern fehlt ihnen alle Ausdauer. Nichts aber gleicht der Gewandtheit, mit der sie im Kampfe aus der Ferne den Pfeil, der zwar nur in einen spitzen Knochen ausläuft, aber mit großer Geschicklichkeit ausgearbeitet ist, abschießen. Im Handgemenge führen sie das Schwert mit rücksichtsloser Verwegenheit. Während der Feind sich gegen ihre Schwerthiebe wehrt, wissen sie ihm mit der linken Hand eine Fangleine überzuwerfen. Ist er gefangen, dann vermag Reiter wie Fußgänger nicht mehr Widerstand zu leisten. (Ammianus Marcellinus).*) Als Attila die deutschen Stämme bis zum Rheine niedergeworfen und die alten Römerstädte am Rhein zerstört hatte, rüstete er sich zum Vormarsch nach Gallien hinein. 2. Ob die Westgoten und Römer die drohende Gefahr erkannten? O b e s ihnen gelang, dem Länderverwüster Stillstand zu gebieten? Attila drang mit seinen wilden Scharen bis an die Loire vor. Hier traten ihm die verbündeten Germanen und Römer entgegen. Der gewaltige Kamps, der nun angefochten wurde, wird die Schlacht auf den katalanischen Feldern genannt. Wild stürmten die Hunnen gegen die Römer und Westgoten an. Aber auch auf deren Seite wurde heldenmütig gekämpft. In dem Schlachtgewühl fand der Westgotenkönig Theodorich feinen Tod. Unter den Hufen der über ihn hinwegrasenden Rosse seiner Goten hauchte der Tapfere fein Leben aus. Racheschnaubend warfen sich jetzt die Westgoten aus die Hunnen. Dem furchtbaren Anprall vermochten diese nicht standzuhalten. Attila selbst geriet in Lebensgefahr. Schleunigst zog er sich mit den Seinen hinter seine Wagenburg zurück. Erst die Nacht machte dem wütenden Kampfe ein Ende. Gegen 160 000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Attila ging wutschnaubend wie ein Löwe durchs Lager seiner Hunnen. Er ließ aus den Sätteln der Rosse einen Scheiterhaufen errichten, auf dem er sich, wenn die Gegner die Verschanzung durchbrechen würden, selbst den Tod geben wollte. Aber diese wagten keinen neuen Angriff. Als die Westgoten ihren toten König in ein Grab gebettet hatten, verließen sie das Schlachtfeld. Sobald das Attila merkte, entwich er nach Osten und erreichte glücklich die Dvnautiefebene. (Nach Jordanis.)**) *) Fritzsche u. Hase, Lesebuch f. d. Geschichtsunterricht. S. 14. **) Ebenda. S. 15.

7. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 65

1911 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. 65 bürgen niederreißen lassen und die fremden Krieger aus dem Lande schicken. Aber Heinrich fuhr die Gesandten rauh an und entließ sie, ohne ihre Bitte zu erhören. Wie nahmen die Sachsen diesen Bescheid auf? Ihre Geduld war erschöpft. Sie gelobten sich gegenseitigen Beistand und beschlossen, zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten die Waffen gegen den König zu erheben. Über 60 000 Sachsen standen in wenigen Tagen vor der Harzburg, wohin sich Heinrich von Goslar aus begeben hatte, um seine Person zu sichern. Die Empörer umschlossen die Burg von allen Seiten. Nur mit Mühe entkam der Kaiser mit einigen Vertrauten im Dunkel der Nacht. Drei Tage und drei Nächte irrte er umher. Die Fürsten verweigerten ihm ihre Hilfe; ja, sie hatten bereits den Plan gefaßt, ihn abzusetzeu. Voll inneren Grimmes eilte Heinrich nach dem Rheine. Hier fand er unerwartet Hilfe bei den Bürgern der rheinischen Städte, die immer Achtung vor dem rechtmäßigen Könige hatten. Aber mit dem kleinen Bürgerheere konnte er gegen die aufständischen Sachsen nichts anfangen. Darum schloß er mit diesen Frieden und gestattete ihnen, die Zwingburgen niederzureißen. Er mußte auch erklären, daß er die Empörer nicht bestrafen und dem Volke die alten Rechte und Freiheiten wiedergeben wolle. Mit Jubel gingen nun die Sachsen ans Werk und legten eine Burg nach der andern nieder. Auch die Mauern der Harzbnrg wurden eingerissen, die Wälle abgetragen und die Gräben verschüttet; die kirchlichen Gebäude mußten aber stehen bleiben. Besprechung und Vertiefung* Warum empörten sich die Sachsen? Wie ist über ihr Verhalten zu urteilen? (Es war nicht recht, daß sie sich gegen den Landesherrn empörten. Sie verletzten die höchste Untertanenpflicht, die Treue. Sie Hätten immer wieder bitten sollen, bis sie der König endlich erhörte. Statt dessen zwangen sie ihn zu schimpflicher Flucht; es fehlte ihnen an Achtung und Ehrerbietung vor dem Herrscher.) Warum bedrückte Heinrich die Sachsen so sehr? (Er wollte alleiniger Herr und Gebieter im Reiche sein und vor allem die freiheitliebenden Sachsen zum Gehorsam zwingen; denn er haßte dies Volk. Aber er verfuhr zu hart mit ihnen und bedachte nicht, daß dadurch die Erbitterung des Volkes steigen mußte.) Warum versagten ihm die Fürsten ihren Beistaub? (Sie billigten die strenge Behanblung der Sachsen nicht und fürchteten, Heinrich würde es mit ihnen später ebenso machen.) Wie ist über ihr Verhalten zu urteilen? (Sie waren treulos und pflichtvergessen. Als Reichsfürsten bnrften sie den König in keiner Gefahr verlassen, vor allen Dingen nicht bulben, daß sich Untertanen gegen den Lanbesherrn empörten. Sie waren selbstsüchtig; beim sie wollten von ihrer Macht nichts einbüßen.) Warum blieben die Rheinstäbte dem Könige treu? (Obgleich auch ihnen die Bebrückung des Sachsenvolkes zu hart erschien, so säubert sie boch Heinrichs Streben, sich zum Alleinherrscher des Reiches zu machen, ganz berechtigt. — Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter. Die Herrschaft der Fürsten und Adeligen war ihnen zuwider.) Überschrift? Zusammenfassung: Die Empörung der Sachsen. 3. Wie Heinrich die Empörer bestrafte. Das wunbert uns; benn er hatte boch mit den Sachsen Ftieben geschlossen; er besaß ja auch nicht Macht genug, um die Empörer zu züchtigen. Hatten die Ratgeber Ii, Reiniger, Geschichte, Teil I. 5

8. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 69

1911 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. Warum nahm Heinrich die Bedingungen der Fürsten an? (Er war vollständig machtlos; man wollte ihm sogar den Königstitel nehmen. Das wollte er um jeden Preis verhindern; in seinem Herzen lebte die Hoffnung, die verlorene Macht einmal doch wiedergewinnen zu können.) Inwiefern hatte Heinrich die tiefe Erniedrigung vor den Fürsten mit verschuldet? (Durch seine Rücksichtslosigkeit, Grausamkeit, Ungerechtigkeit und seine Rachsucht hatte er sich verhaßt gemacht.) Überschrift? Zusammenfassung: Wie alle Untertanen vom Kaiser abfielen und er j; j) vor den Fürsten so tief erniedrigen mußte. (Die Folgen des Bannes.) 3. W i e suchte sich Heinrich nun vom Bannfluch zu befreien? Er handelte schnell. Nur von wenigen Getreuen begleitet, verließ er einige Tage vor Weihnachten (1076) ganz heimlich die Stadt Speier und trat mit seiner Gemahlin und seinem kleinen Sohne die Reise an. Die Heftigkeit und Rauheit des Winters war in diesem Jahre so andauernd und hart, daß der Rheinstrom vom Martinstage bis Anfang April fest gefroren blieb. In Burgund feierte der König mit feinem Gefolge die Geburt des Herrn. Er war aber von der geraden Straße abgebogen, weil er sicher erfahren hatte, daß die Herzöge von Schwaben, Bayern und Kärnten alle Wege und Zugänge, die nach Italien führten, mit Wächtern besetzt hätten, um ihm den Übergang zu versperren. Das breit ausgedehnte Gebirge, das man überschreiten mußte, ragte mit seinen Gipfeln bis in die Wolken. Unter gewaltigen Schneemassen und eisigem Froste lag es erstarrt da, sodaß über die schlüpfrigen und jähen Abhänge Mann und Roß nur mit Gefahr ihren Weg nehmen konnten. Aber die Zeit drängte. Da mietete der König um Lohn einige Eingeborene, die der Gegend kundig und an die schroffen Alpengipfel gewöhnt waren. Sie mußten dem Zuge über die steilen Hänge und durch die Schneemassen vorangehen und den Nachfolgenden auf jede mögliche Weise den Marsch erleichtern. Mit diesen Führern erreichte man unter den größten Beschwerden den Scheitel des Gebirges. Von hier aber weiterzukommen, schien unmöglich. Denn vor ihnen lag der schroffe Abhang, glatt durch Eis und Frost, und schien jedes Hinabsteigen zu verwehren. Hier mußten nun die Männer alle Kräfte anspannen, um die Gefahr zu überwinden. Bald krochen sie ans Händen und Füßen vorwärts, bald stützten sie sich ans die Schultern ihrer Führer, bald fielen sie, weil der Fuß auf dem spiegelglatten Eis ausglitt, und rollten aus dem Boden ein Stück hinunter. Die Königin und ihre Dienerinnen wurden auf Ochsenhäute gesetzt und von den Führern hinabgezogen. Die Pferde ließ man teils mit Winden hinab, teils schleifte man sie mit zusammengebundenen Füßen fort; die meisten kamen dabei um; viele wurden untauglich, und nur wenige blieben wohlbehalten. So gelangte man endlich nach vieler Mühe und unter großer Lebensgefahr im Tale an. Als sich in Italien die Nachricht verbreitete, der König sei gekommen, da strömten wetteifernd die Bischöfe und Grafen Italiens zu ihm und empfingen ihn mit hohen Ehren. In wenigen Tagen sammelte sich um ihn eine gewaltige Heeresmacht. Denn es ging das Gerücht, er komme voll Grimm, um den Papst seines Amtes zu entsetzen. Aber Heinrich zog mit geringem Gefolge weiter. Als der Papst auf feiner Reife nach Deutschland die Kunde vernahm, daß der König schon in Italien sei, begab er sich in das stark befestigte Schloß Kanossa. Hier wollte er verweilen, bis er den Zweck von Heinrichs Ankunft genau kennengelernt hatte. Als er aber hörte, daß dieser

9. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 36

1911 - Langensalza : Beltz
36 Bonifatius, bet Apostel der Teutschen. Aber ^ woher nahm er tüchtige Prediger? Er rief Mönche aus England und Italien nach Deutschland und stellte sie als Geistliche an. Er gründete Klöster (Fulda), sammelte hier die Tüchtigsten aus den Bekehrten und bereitete sie auf den Predigerberuf vor. Sie gingen dann ins Land hinaus und befestigten das Evangelium unter ihren Volksgenossen. Wie im Lande der Hessen, so entstanden auch in Thüringen allenthalben hölzerne Kirchlein, von denen aus das Bekehrungswerk fortgesetzt wurde. So wurde nach und nach ganz Thüringen und ein Teil des angrenzenden Bayernlandes für das Christentum gewonnen. Als das geschehen war, teilte Bonifatius die große Zahl der Getauften in Gemeinden ein. Jede Gemeinde erhielt eine Kirche und einen Prediger. Die einzelnen Kirchengemeinden wurden zu Bistümern vereinigt. Über jedes Bistum stellte Bonifatius einen Aufseher oder Bischof. Er ordnete weiter an, „daß die Bischöfe und die Geistlichen so leben und ihr Amt so verrichten mußten, wie es in der römischen Kirche gebräuchlich war." Welche Folgen hatte das? Bonifatius stellte sich damit samt allen Bischöfen, Priestern und Christen unter die Herrschaft des Papstes. Dieser wurde dadurch oberster Herr der deutschen Christenheit. Bonifatius aber wurde vom Papste zum Erzbischof ernannt und wohnte von nun an in Mainz. Überschrift? Zusammenfassung: Bonifatius befestigt und ordnet die deutsche Kirche. 6) Wie der greise Missionar noch einmal an die Stätte seiner ersten Wirksamkeit zurückkehrt. Wohin zieht er also? Ob es ihm gelingt, die störrigen Friesen diesmal zu bekehren? Als Bonifatius seinen Freunden seine Absicht verriet, baten sie ihn, die weite Reise nicht zu unternehmen; sie waren besorgt, es würde ihm bei dem wilden Heidenvolke jetzt nicht besser ergehen wie früher. Doch Bonifatius hielt seinen Entschluß aufrecht; er wollte nicht eher ruhen, bis ganz Deutschland aus der Finsternis des Heidentums erlöst war. Die treuesten seiner Schüler wählte er sich zu Reisegefährten ans und fuhr dann zu Schiffe nach Friesland. Mit jugendlichem Eifer verkündete er den Namen Christi. Die Götzenaltäre ließ er vernichten und Kirchen und Kapellen erbauen. Zu seiner großen Freude kamen viele Heiden zu ihm, die da glaubten und sich taufen ließen. Er bestimmte einen Sonntag, an dem er die Neugetauften feierlich einsegnen wollte. Da erschien zur festgesetzten Stunde eine große Schar Friesen, hoch in der Luft die Schwerter schwingend. Es waren wütende Heiden, die den christlichen Predigern zürnten, weil sie ihnen ihren Götterglauben rauben wollten. Da drangen die Mannen des Bonifatius mit ihren Waffen ans dem Lager hervor, um ihr und ihres Meisters Leben zu verteidigen. Aber der Mann Gottes wehrte ihnen und sprach: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht können töten; freuet euch vielmehr in dem Herrn, der euch den ewigen Lohn geben und im Himmel euch Wohnungen anweisen wird." Sogleich wars sich der wütende Hanfe der Heiden auf die Christen und tötete Bonifatius und eine große Anzahl seiner Gehilfen. Nur wenige entkamen. Diese kehrten später zurück, nahmen den Leichnam des Erzbischofs mit sich aufs Schiff und fuhren rheinaufwärts bis Mainz. Von hier aus brachten sie ihn nach Fulda, wo er bestattet wurde. Überschrift? Zusammenfassung: Bonifatius' Tod,

10. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 72

1911 - Langensalza : Beltz
Heinrich Iv. Mut; mancher hielt den Tod des Gegenkönigs für ein Strafgericht Gottes So nahm Heinrichs Anhang mit jedem Tage zu.) Überschrift? Zusammenfassung: Heinrichs Kampf gegen Rudolf von Schwaben. 2. Wie Heinrich gegen den Pap st zieht. Was veranlaßte ihn dazu? (Rachezug.) Wie durfte er es wagen, einen Kriegszug gegen den mächtigen Papst zu unternehmen? (Dieser hatte keinen großen Anhang mehr, er selbst aber war wieder mächtig geworden.) Wie verhielt sich Gregor Vii. in der Bedrängnis? Ob er seine Ohnmacht erkannte, sein großes Unrecht einsah und sich dem Kaiser unterwarf? Als Heinrich mit seiner Heeresmacht in Italien ankam, fand er hier reichen Anhang. Er drang geradezu auf Rom vor und schloß die Stadt ein. Doch Gregor verlor den Mut nicht. Fort und fort schleuderte er den Bannstrahl gegen den Kaiser, aber immer ohne Erfolg. Als Heinrichs Krieger nach langer Belagerung in Rom eindrangen, da rettete sich der Papjt in die feste Engelsburg. Heinrich bot ihm die Hand zur Versöhnung, wenn er ihn vom Banne befreien und ihm die Kaiserkrone aufsetzen wolle. Aber Gregor wies alle Anträge zurück. Da erklärte ihn Heinrich für abgesetzt, ließ einen anderen zum Papst weihen und empfing aus dessen Händen die Kaiserkrone. Gregor floh nach Salerno, wo er 1085 starb. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt. Darum sterbe ich in der Verbannung." Besprechung und Vertiefung. Wie ist über Gregors Verhalten zu urteilen? (Unbeugsamer Mut, Starrköpfigkeit, Unversöhnlichkeit.) Welche Bedeutung hatte der Tod Gregors für den Kaiser? (Dieser hatte seinen Hauptfeind verloren; er war nun wieder der große und mächtige Kaiser. Nach so heftigen Kämpfen um feine Krone und sein Recht schienen endlich ruhige und glückliche Zeiten für ihn zu kommen.) Überschrift? Zusammenfassung: Die Eroberung Roms und das Ende Gregors Vii. 3. Ob sich das schwergeprüfte deutsche Volk nun wirklich des Friedens und der Fürsorge des Kaisers erfreuen konnte? Der vielgeprüfte Kaiser bekam keine Ruhe. In seiner eigenen Familie erwuchs ihm der größte Kummer seines Lebens. Er hatte seinen Sohn Konrad zum Statthalter in Italien ernannt; aber dieser ließ sich von der päpstlichen Partei zum Abfall verleiten und zum Könige von Italien krönen. Er starb jedoch bald. Da reizten die Feinde Heinrichs Iv. dessen zweiten Sohn Heinrich zum Aufruhr auf. Sie sagten ihm, der dem Vater geleistete Treueid sei nicht bindend, da er ja einem Gebannten geschworen sei. Heinrich ließ sich überreden und beschloß, den Vater zu stürzen und die Regierung an sich zu reißen. Mit erheuchelter Frömmigkeit erklärte er, mit seinem gebannten Vater könne und^ dürfe er keine Gemeinschaft haben. Die geistlichen Fürsten traten zu ihm über. So gewann er einen großen Anhang. Da brach ein neuer Bürgerkrieg aus. Die rheinischen Städte blieben dem alten Kaiser treu. Heinrich Iv. brachte ein großes Heer zusammen, so daß ihm sein abtrünniger Sohn in offener Feldschlacht nicht gegenüberzutreten wagte. Um sein Ziel zu erreichen, nahm er wiederum zu schändlicher List und Heuchelei seine Zuflucht. Er ließ den Vater um eine Unterredung
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