Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 53

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Authari. 53 und ältesten Gefolgsmannen, der sich für den Gesandten des Lcingobarden-königs ausgeben mußte. Und als sie an Garibalds Hof gelangten und vor des Herzogs Angesicht geführt wurden, sprach jener Vertraute des Königs, der für das Haupt der Gesandtschaft galt, nach den ersten Begrüßungen: „Mein Herr, der König Authari, hat mich hierher gesandt, damit ich das Antlitz seiner Braut, unserer künftigen Herrin, schaue und ihm genau berichte über ihre Schönheit." Wie das der Herzog hörte, ließ er sein Kind in den Saal rufen. Und als nun Authari und die andern alle sie in tiefem Schweigen angeschaut und gesehen hatten, wie schön sie war, gab Authari dem Vertrauten ein Zeichen, daß sie ihm in allem überaus wohl gefalle, und der Greis sprach zu dem Herzog: „Wahrlich, dein Kind ist holdselig zu schauen. Wir preisen den Tag, wo sie neben unserm Herrn die Krone tragen wird. Wenn es deiner Hoheit beliebt, so möchten wir wohl schon heute einen Becher Weins aus ihrer Hand empfangen , wie sie als hohe Wirtin ihn künftig uns reichen soll." Auch diese Bitte bewilligte der Herzog gern, und Theudelinde reichte den vollen Becher zuerst dem, der das Oberhaupt der Boten schien, und dann erst dem Authari, von dem sie nicht wußte, daß er ihr Bräutigam fei. Als dieser aber getrunken hatte und ihr den Becher zurückgab, berührte er, ohne daß jemand es bemerkte, ihre Hand mit der seinen und strich ihr mit der Rechten leise über Stirn und Wange. Bestürzt blickte das Fürstenkind aus den kecken Fremdling, der in voller Iugendschönheit, mit edler Gestalt, wallendem Goldhaar und herrlichem Antlitz vor ihr stand; dann verließ sie eiligst und mit Schamröte übergössen den Saal, ging zu ihrer Amme und erzählte ihr alles. Da sprach die erfahrene Frau: „Sei getrost! Wenn dieser Mann nicht selbst dein König und dein Bräutigam wäre, so hätte er dich sicherlich nicht zu berühren gewagt. Und wahrlich, es ist ein Mann, der es verdient König zu sein und dein Gatte zu werden. Du aber sei klug und schweig, damit dein Vater nichts merkt." Bald nachher machten sich die Langobarden mit herzoglichem Geleite wieder auf den Heimweg und zogen eilig durch das Gebiet, das ehemals Noricum hieß und jetzt von den Baiern bewohnt wird. Als sie nun an die Grenzmark Italiens kamen und die Baiern Urlaub nehmen wollten, da erhob sich Authari hoch auf seinem Rosse, ergriff die blinkende Streitaxt und schleuderte sie so gewaltig in einen Baum, der in der Nähe stand, daß sie tief hineinfuhr und darin stecken blieb. Dann wandte er sich zu den Geleits-mannen und sprach: „Seht, solche Hiebe führt Authari!" Da merkten sie, daß er der König selber war, und begrüßten ihn ehrfürchtig. Dann ritten sie heim und brachten ihrem Herzog die neue Mär. — Nicht lange danach brach ein Heer der auftrasifchen Franken in Garibalbs Land. Chilbebert erkannte wohl die Gefahr, die eine engere Verbinbung

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 95

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Grimwalds Siege und sein Tod. 95 in Grimwalds Palast, um seine Treue zu beweisen. Aber eines Tages fragte ihn der König geradezu, ob er seine Tage bei Perthari verleben wolle, und jener erwiderte: „Ja, bei dem allmächtigen Gott! Lieber möchte ich mit Perthari sterben als irgend anderswo in höchster Wonne leben." Ta entbot er auch den Kämmerer vor sich und richtete dieselbe Frage an ihn, ob er lieber bei ihm im Palaste bleiben oder mit Perthari in der Verbannung leben wolle. Und der Kämmerer antwortete dasselbe, was Hunulf geantwortet hatte. Der edle König nahm solche Worte huldreich auf, pries laut ihre Treue und hieß den Hunulf alles, was er wünsche, aus seinem Hause mitnehmen, nämlich Knechte, Rosse und allerlei Hausrat, und damit ungefährdet zu Perthari ziehen. In gleicher Weise gab er auch den Kämmerer frei. Nach des Königs huldreichem Willen machten die beiden Getreuen sich auf und zogen mit all ihrer Habe unter sicherem Geleite nach dem Reiche der Franken zu ihrem geliebten Herrn. — So lautet des Diakons rührender Bericht, an dessen Wahrhaftigkeit zu zweifeln Frevel wäre. 15. König Srimtmltrs Suge und sein Tod. (Von 663 bis 671.) perthari war an den Hof des Frankenkönigs Chlothar des Dritten geflohen und wußte es durch Bitten und Klagen durchzusetzen, daß ein fränkisches Heer ausrückte, um ihn auf den Thron zurückzuführen. Von der Provence zog es — das Jahr ist ungewiß — über die Seealpen und drang von der Nordostmark des Langobardenreiches in Italien ein. Grimwald eilte den Franken sofort entgegen, da aber seine Heeresmacht der feindlichen nicht gewachsen war, so ersann er, wie Paulus berichtet, eine Kriegslist. Er hatte ein Lager aufgeschlagen, als ihm um die Mittagsstunde gemeldet ward, die Franken rückten heran. Da ließ er in aller Eile Speisen und Getränke auftragen und zog sich dann mit seinem ganzen Heer aus dem Lager zurück, so daß dieses ganz menschenleer blieb. Unterdes näherten sich die Franken, und als sie die Langobarden abziehen sahen, glaubten sie, diese fürchteten sich so vor ihnen, daß sie nicht einmal ihre Ankunft abgewartet hätten. Jubelnd und mit Spottreden gegen die Langobarden liefen sie in das verlassene Lager, fielen begierig über die wohlbesetzten Tische her und ließen sichs wohlschmecken. So unmäßig waren sie, daß bald alle von dem überreichlichen Essen und Trinken ermüdet in tiefen Schlaf versanken. Inzwischen war der Abend angebrochen; da führte Grimwald im Schutze der Dunkelheit sein Heer heran, und um Mitternacht fielen die Langobarden über die schnarchenden Franken her und richteten unter ihnen ein solches Gemetzel an, daß nur wenige entkamen und ihr Vaterland wieder er-

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 301

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 301 nicht sich zu erheben, und man mußte abwarten, bis sie in Politik oder Privatfehden ein gewaltsames Ende fanden. Leider scheinen die Einbrecher und Gewaltthäter in der Regel Germanen gewesen zu sein, am ärgsten die Vornehmen. Im übrigen verstanden die Deutschen nicht übel, sich mit dem Stadtleben zu befreunden, sie waren im Verkehr höflich und hielten darauf, in Worten Gebührendes zu geben und zu empfangen, und Bekannte küßten einander bei der Begrüßung, auch Könige. Bei einer üppigen Mahlzeit wußte der Germane so gut Aloe zu essen für neuen Appetit wie ein Römling, und im Zechen übertrafen ihn wenige. Auch im Königshause blieben nach der Mahlzeit die Gäste lange aus ihren Bänken beim Trunke sitzen. Wenn ein Bösewicht seinen Gegner umbringen wollte, so sagte er ihm vorher Artiges und lud ihn zu sich zum Wein; er lernte auch von den Römern um Erbschaft zu schleichen und Testamente zu fälschen. Er gab sich zuverlässig als Lebemann unter Römern einige Blößen, er wurde heftig, zuweilen bärenhaft, dann wieder weich und gemütvoll. Er betrog und beanspruchte wie ein Kind Vertrauen des andern, er verhöhnte den Priester und bat doch um seinen Segen, er beraubte den Heiligen und betete darauf eifrig zu ihm, er war schnell bereit, mit Axt und Speer am Leben des andern seinen Zorn auszulassen, und raste einfältig wie ein Werwolf, ohne sich darum zu kümmern, daß diese Thorheit ihn selbst ant nächsten Tage verderben mußte. Der Deutsche in der fremden Stadt war nicht ganz Römer geworden, aber er war rüstig, die antike Bildung zu gewinnen, und er bezahlte dafür seinen Preis. Unendlich viel war verwüstet worden, aber in den Ländern des Mittelmeers hatten viele Jahrhunderte des kaiserlichen Roms so reichlich schöne Gebilde und kluge Lehren, so viel Erfindung und Lebensgenuß abgelagert, daß die Germanenstämme immer noch sehr vieles sanben, was unmerklich in ihr Leben überging, von ihnen bis zu uns, und was eine Fortbauer der Kultur erhielt, die wir uns wohl geringer denken, als recht ist. Denn der Schmieb hämmerte, und der Zimmermann hieb die Späne von bett Balken wiihrenb der ganzen Wanberzeit, der Steinschneiber schnitt dem Frankenkönig seinen Siegelring wie einst dem römischen Cäsar, und der Buchhänbler in Rom, Pavia ober Paris verkaufte an den langobctrdischen oder fränkischen Bischof die Handschriften des Virgil oder des heiligen Augustinus. Wer mit Büchern handelte, war entweder ein Buchhändler, der Altes und Neues abschreiben ließ, ober ein Antiquar, der nur alte Autoren korrigierte und verkaufte. Sein Handel war ärmlicher geworden, Papier und Pergament wurden teurer und waren im Binnettlanbe oft nicht zu haben, aber in die Seestäbte kam von Osten her noch das Papier in verschiedenen Sorten: Kaiserpapier — das feinste — und anderes zum Schreiben, auch Packpapier als Hülle. Außerdem Pergament, nicht nur

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 334

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
334 Die Franken bis zum Untergänge der Merowinger. und immer heftiger wurde, so verlangte Andarchius, Ursus solle mit ihm vor den König kommen. Und als er nach dem Königshofe Braine*) kam, trieb er einen Menschen auf, der auch Ursus hieß. Den ließ er im geheimen vor dem Altar folgenden Schwur leisten: „Bei dieser heiligen Stätte und den Gebeinen der heiligen Märtyrer! wenn ich dir meine Tochter nicht zur Ehe gebe, will ich dir unverzüglich die 16000 Goldschillinge zurückzahlen." Und Andarchius hatte Zeugen in der Sakristei aufgestellt, welche dort versteckt die Worte hörten, die jener sprach, doch ihn selbst nicht sehen konnten. Als dies geschehen war, beschwichtigte Andarchius den Ursus aus Clermont mit guten Worten und bewirkte, daß dieser, ohne vor den König gekommen zu fein, in die Heimat zurückkehrte. Da ließ er jenen Eid'schriftlich aufsetzen und zeigte ihn dem König, als bereits Ursus zurückgekehrt war. „Dies und das," sprach er, „hat mir Ursus schriftlich gegeben, und deshalb verlange ich einen Befehl von deiner Herrlichkeit, daß er mir feine Tochter zur Ehe gebe. Weigert er sich, so möge mir Gewalt gegeben werden über sein Hab und Gut, bis ich meine 16000 Goldschillinge zurückbekommen und mich aus dieser Sache herausgezogen habe."**) Nachdem er nun einen königlichen Befehl darüber erhalten hatte, kehrte er nach Clermont zurück und wies dem Grafen den Befehl vor. Ursus aber begab sich in das Gebiet von Velay, und als fein Eigentum dem Andarchius überwiesen worden war, kam auch dieser ebendahin, trat in ein Haus des Ursus ein und befahl, man solle ihm ein Mahl bereiten und Waffer zum Bade wärmen. Als aber die Sklaven im Haufe diesem groben Gebieter nicht gehorchen wollten, schlug er die einen mit Knütteln, die andern mit Gerten; einige traf er so auf den Kopf, daß das Blut heraussprang. Das setzte die Dienerschaft in Furcht, Dos Mahl wurde ihm bereitet, er erhielt sein warmes Bad, trank sich voll Weines und legte sich auf das Lager. Es waren aber nur sieben Diener bei ihm. Und als auch diese, von Wein und Müdigkeit bezwungen, in tiefen Schlaf versunken waren, versammelte sich die Dienerschaft des Ursus, schloß die Thüren des Hauses, das nur aus hölzernen Brettern gezimmert war, und nachdem sie die Schlüssel an sich genommen hatten, nahmen sie die Getreidegarben, die noch in Mieten (Feimen) standen, auseinander und *) Ein von den Merowingern oft besuchter Hof zwischen Soissons und Reims. **) „Man begreift nicht recht, weshalb die Gegner nicht jene Kiste längst geöffnet haben, sieht aber sehr deutlich, wie bei dem ungenügenden Berkehr zwischen dem Hofe und den Provinzen die bloße Entlegenheit des Schauplatzes jede noch fo plumpe List, jeden Mißbrauch erschlichener Königsbefehle, jeden Mißbrauch der hohen Aintsstellung ermöglichte. Das muß man in der Geschichte dieses Reiches wohl im Auge behalten, um das Ungeheuerliche der Amtsmißbräuche, um Die geringe Wirkung der weisesten Maßregeln sogar eines großen Karl zu begreifen/ Dahn. Urgeschichte 3, S. 154.

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 92

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
92 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Als er nun in die Stadt Lodi gelangte, sandte er seinen vertrauten Freund Hunulf, einen vielgetreuen Manu, zum Könige voraus, um diesem sein Kommen zu melden. Kaum vernahm Grimwald die Botschaft, so gelobte er, dem Perthari kein Leid zuzufügen, wenn er im Vertrauen auf seinen Schutz komme. Mit dieser Antwort ritt Hunulf zu seinem Herrn zurück. Alsbald machte sich Perthari auf den Weg nach Pavia, wo der König weilte, und begab sich ohne Zögern in den Palast. Und als er vor Grimwald trat und ihm zu Füßen sinken wollte, lief ihm dieser entgegen, hielt ihn gütig zurück und küßte ihn. Da sprach Perthari: „Herr, ich bin dein Knecht. Man sagte mir, daß du frommen und christlichen Sinnes seiest, und darum, obwohl ich unter den Heiden sicher leben konnte, kam ich doch zu dir zurück, auf deine Milde vertrauend." Mit seinem gewöhnlichen Schwur versetzte der König: „Bei dem, der mich geboren werden ließ! ich will dein Vertrauen nicht täuschen. Es soll dir kein Leid widerfahren, und du sollst in meiner Nähe wohnen mit allen Ehren, die du verdienst." Darauf gab er ihm einen schönen Palast zur Wohnung, bat ihn nach der mühevollen Fahrt der Ruhe zu pflegen und ließ ihn von Staatswegen mit Speise und Trank und allem Nötigen reichlich versorgen. Als es nun in der Stadt ruchbar ward, daß Perthari zurückgekehrt sei, währte es nicht lange, da kamen die Bürger scharenweise in sein Haus geströmt, um ihn zu sehen und freudig zu begrüßen. Was kann eine böse Zunge nicht verderben? Es fanden sich leider allzubald einige Schmeichler, die dem Könige vorstellten, wie gefährlich es sei, wenn Perthari, noch dazu in derselben Stadt, einen so großen Anhang gewinne. Ja, sie wußten den leichtgläubigen Fürsten durch ihre Verleumdungen endlich zu überzeugen, daß Perthari ihm nach Leben und Thron trachte und daß er, der König, unfehlbar verloren sei, wenn er nicht jenen schnell aus dem Wege räume. Da vergaß Grimwald seines Eides und beschloß den unschuldigen Perthari zu töten. An demselben Abend sandte er ihm durch seine Gefolgsleute außer mancherlei Speisen auch köstliche Weine und andere Getränke, indem er hoffte, Perthari werde zuviel davon genießen und über dem Trinken nicht an feine Rettung denken. Es war aber unter den königlichen Leuten ein Mann, der früher dem Vater Pertharis gedient hatte; als dieser dem Perthari den Fußschemel hinstellte, flüsterte er ihm heimlich zu: „Hüte dich! Der König hat es auf deinen Tod abgesehen!" Perthari erschrak, aber schnell gefaßt befahl er seinem Mundschenken leise, ihm nichts als etwas Wasser in einer silbernen Schale zu reichen. Als nun die Männer Grim-walds ihn aufforderten zu trinken, ergriff er feinen Becher und sprach, er wolle ihn zu Ehren des Königs leeren, schlürfte aber nur ein wenig Wasser. Da kehrten jene zum König zurück und meldeten ihm, Perthari

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 93

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Godepert, Perthari und Grimwald. 93 trinke mit Begierde. Und Grimwald sprach: „Er trinke nur, der Trunkenbold! Morgen wird er sein Blut mit dem Weine mischen." Kaum aber sah sich Perthari unbeobachtet, da ließ er sogleich seinen getreuen Hunulf kommen und entdeckte ihm Grimwalds Vorhaben. ^ Alsbald sandte Hunulf einen Knaben nach seinem Hause, der ihm Polster herbeibringen und ein Lager neben Pertharis Bette bereiten mußte. Unterdes gebot der König etlichen seiner Leute, Pertharis Wohnhaus zu umstellen und wohl acht zu geben, daß er nicht entrinne. Das Mahl war zu Ende, und alle hatten sich entfernt außer Perthari, Hunulf und einem Kämmerer, der seinem Herrn mit inniger Liebe anhing. Nun eröffnete Hunulf dem Kämmerer feinen Anschlag und beschwor ihn, daß er, während Perthari fliehe, die Rolle desselben übernehme und solange als möglich den Schein zu wahren suche, als ob er in seinem Schlafgemach ruhe. Der treue Mann versprach sogleich also zu thun. Da packte Hunulf feinem Herrn alle feine Bettdecken und Polster samt einem Bärenfell auf Rücken und Nacken, trieb ihn unter vielen Scheltworten wie einen gemeinen Sklaven zur Thür hinaus, schlug ihn dazu mit einem Stock und ließ nicht ab mit Stoßen und Schlagen, so daß Perthari mehrmals zu Boden stürzte. Als nun des Königs Wächter auf den Lärm herzukamen und fragten, was da los fei, sprach Hunulf: „Ei, dieser nichtsnutzige Sklav hat mir mein Bett in das Gemach Pertharis, des unsinnigen Trunkenbolds, gestellt, der sich mit Wein angefüllt hat, daß er wie tot daliegt. Ich habe ihm immer treu gedient, aber nun ists genug. Ich bin es endlich müde, diesem Thoren zu folgen. Will künftig fein ruhig zu Haufe bleiben. Es lebe der König!" Die Wächter glaubten, was sie hörten, lachten und freuten sich, daß Perthari wirklich in die Falle gegangen fei. Die beiden ließen sie unbehelligt fürder ziehen. Inzwischen verriegelte der treue Kämmerer sorgfältig die Thür des Hauses und blieb ganz allein darin zurück. Hunulf aber brachte seinen Herrn glücklich in einen entlegenen Teil der Stadt, führte ihm etliche Getreue zu und ließ ihn an einem Seil von der Stadtmauer herab, da wo der Fluß Ticino unten vorüber fließt. Es gelang den Flüchtlingen, einige Pferde von der Weide einzufangen und auf ihnen zu entweichen. Sie erreichten noch in der nämlichen Nacht die Stadt Asti, wo sich viele Anhänger Pertharis aufhielten. Von hier aus floh Perthari in größter Eile nach Turin und gelangte von da über die Grenze in das Reich der Franken. So rettete der barmherzige Gott den Unschuldigen vom Tode und bewahrte zugleich den irre geleiteten König vor schwerer Sünde. Längst war der Morgen angebrochen, und noch war alles still in Pertharis Haufe zu Pavia. Endlich dauerte es den Wächtern draußen doch zu lange, und da Leute vom König kamen, um Perthari nach dem Palaste

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 103

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Perlharis Rückkehr und König Kuninkperts Schicksale. festigungen. Über alle, die ihn liebten, kam infolgedessen eine große Angst und Verwirrung, besonders über die Priester und Geistlichen, welche Alachis als ein Arianer grimmig haßte. Schon als er den Königspalast in Pavia einnahm, hatte er einen würdigen Diakon, der ihm den Segen seines bischöflichen'herrn überbringen wollte, mit harten Worten angefahren und verhöhnt. Darum fürchteten sie den Anmaßer und wünschten den frommen Kuninkpert sehnlichst zurück. Und nicht allzulange sollte der rohe Kronenräuber sich der angemaßten Herrschaft erfreuen. _ Eines Tages war Alachis damit beschäftigt, anf dem Tische Goldschillinge zu zählen. Da rollte eine der Münzen herab, und der Sohn des Aldo, noch ein kleines Kind, bückte stet), hob sie auf und gab sie dem Alachis wieder. Da sprach dieser: „Von den Dingern da hat dein Vater mehr als genug; wenn mich aber nicht alles täuscht, so wird er sie nächstens mir geben müssen." Er meinte natürlich, das Knäblein verstehe nicht, was er rede. Aber als der Kleine abends nach Hause kam und sein Vater ihn fragte, was der König heute mit ihm gesprochen habe, berichtete jener getreulich, was geschehen war und was Alachis gefagt hatte. Darüber erschrak Aldo heftig, rief sogleich seinen Bruder Graufo zu sich und erzählte ihm die argen Worle des Königs. Schnell hielten sie mit ihren Freunden und Vertrauten Rat, wie sie dem Tyrannen die Herrschaft wieder entreißen könnten, bevor sie alle zu Schaden kämen. In der Frühe des nächsten Morgens gingen sie in den Palast und sprachen zu Alachis: „Warum bleibst du nur immer in deiner Burg? Siehe, die ganze Stadt und alles Volk ist dir treu, und jener Säufer Kuninkpert ist so heruntergekommen, daß kaum noch ein Mensch zu ihm hält. Auf, ziehe einmal hinaus auf die Jagd und übe dich mit deinen Degen im Waidwerk! Wir wollen dir einstweilen mit deinen übrigen Getreuen diese Stadt hüten. Ja, wir versprechen sogar, dir in nächster Zeit das Haupt deines Feindes Kuninkpert herzubringen." Durch solche Worte ließ sich Alachis wirklich bethören, zog mit seinen Gesellen hinaus in den weiten Ltadtwald und überließ sich dort der Jagd und allerlei Lustbarkeit. Unterdessen eilten Aldo und Granso nach dem Comersee, bestiegen ein Boot und fuhren zu Kuninkpert hinüber. Als er sie vor sich gelassen hatte, warfen sie sich ihm zu Füßen, gestanden ein, daß sie schändlich gegen ihn gehandelt hätten, gelobten für die Zukunft stete Treue und erzählten ihm, wie Alachis Böses wider sie im Schilde führe und welchen Rat sie ihm zu seinem Verderben gegeben hätten. So sprachen sie weinend, und auch der gute König konnte die Thränen nicht zurückhalten. Er versicherte sie seiner Huld und Gnade. Dann ward ein Tag bestimmt, an welchem Kuninkpert nach Pavia kommen und die Königsstadt wieder zuhanden nehmen sollte. Und so geschah es auch. Am festgesetzten Tage erschien Kuninkpert

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 320

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
320 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Sonntag. Sie klopften an die Thür des Priesters und traten ein, und Attalus erzählte ihm von seiner Gefangenschaft und Flucht. Der Priester, der des Bischofs Gregor alter Freund war, nahm die Jünglinge liebreich auf und sprach: „So wird also mein Traum zur Wahrheit; denn mir träumte in dieser Nacht, daß zwei Tauben zu mir flogen und sich auf meine Hand setzten; die eine war weiß, die andere schwarz." Darauf sprach Attalus: „Der Herr möge uns verzeihen, wenn wir an seinem heiligen Tage vor der Frühmesse zu essen begehren; aber uns hungert gar sehr. Bitte, reiche uns etwas Speise; denn es ist der vierte Tag, daß wir nicht Brot noch Fleisch gegessen haben." Da führte sie der Priester in ein Versteck, wo sie sicher geborgen waren, gab ihnen Brot in Wein getaucht und ging zur Mette. An demselben Tage kam auch der fränkische Herr zu dem Hause geritten, da er ihnen auf die Spur gekommen war, und forschte bei dem Priester nach den Flüchtlingen; doch dieser wußte ihn irre zu leiten, und so gab jener alles Suchen auf und kehrte heim. Als die Jünglinge durch Speise und Trank wieder zu Kräften gekommen waren und zwei Tage im Hause des Priesters geweilt halten, zogen sie von dannen und gelaugten endlich nach Langres zum heiligen Bischof Gregor zurück. Der alte Herr aber freute sich innig, als er die Knaben sah, und weinte am Halse seines Neffen Attalus. Den Leo aber löste er mit seinem ganzen Geschlecht von der Knechtschaft und gab ihm eine Hufe mit Haus und Hof zu Erb' und Eigen; auf der lebte er mit seinem Weibe und seinen Kindern als ein freier Mann bis an sein Ende. Zu dieser freundlichen Erzählung bildet ein düsteres Gegenbild, was Gregor von der unmenschlichen Grausamkeit eines Zeitgenossen, des fränkischen Herzogs Rauching, gegen seine Leibeigenen berichtet.*) Man ersieht daraus, daß die Greuel, welche die merowingischen Herren begingen, von manchen vornehmen Unterthanen gelehrig nachgeahmt wurden, wenn auch solche Abscheuliche wie Rauching seltene Ausnahmen waren. b) Herzog Rauchings Grausamkeit und sein Tod. In der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts lebte im Gebiet von Soissons ein fränkischer Großer Namens Rauching, ein Mann ganz von Eitelkeit erfüllt, von Hochmut aufgeblasen und voll frechen Stolzes, der so mit seinen Untergebenen umging, als ob keine Spur von Menschlichkeit in ihm wäre. Über alles Maß menschlicher Bosheit und Unsinnigkeit wütete er gegen die ©einigen und führte abscheuliche Unthaten aus. Wenn z. B. ein Diener, wie es beim Gelage zu geschehen pflegt, vor ihm eine brennende Fackel hielt, so ließ er ihm die Beine entblößen und die Fackel solange auf *) Buch 5, Kap. 3. Giesebrecht Bd. 1, S. 223 f.

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 154

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
154 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Bürgerschaft mußte herbeikommen und dem Sieger den Eid der Treue schwören. Einige sagen, Karl habe dem König Desiderius die Augen ausstechen lassen. Der fromme König blieb auch im Unglück gottergebenen 'Sinnes und ertrug sein schweres Los mit Gelassenheit, bis Gott ihn durch einen sanften Tod aus diesem Jammerthale zu sich rief. Sein Sohn Adelgis aber hatte diesen Duldersinn nicht geerbt. Sein edles Herz brannte vor Ingrimm, und er suchte auf alle Weise dem verhaßten Karl zu schaden. Zu der Zeit, als dieser bereits in Frieden das Reich in Italien beherrschte und zufällig in der Stadt Pavia Hof hielt, beschloß der kühne Jüngling in verwegenem Mut selbst dahin zu gehen, um zu sehen, was man dort that und sagte, und ob noch Hoffnung sei, daß er das Reich wiedergewinne. Auf einem Schifflein fuhr er den Fluß hinauf, nicht wie ein König, sondern wie ein Mann aus niederem Stande, nur von wenigen Leuten begleitet. So kam er in die Burg. Keiner seiner früheren Mannen erkannte ihn, außer einem alten treuen Diener seines Vaters. Diesen bat er, ihn ja nicht zu verraten, und der Greis schwur ihm das sogleich mit einem heiligen Eide zu. Darauf sprach Adelgis: „Ich habe eine Bitte an dich, die du mir nicht abschlagen darfst: wenn heute bei König Karl zu Mittag gespeist wird, so weife mir einen Sitz an am untersten Ende eines Tisches und schaffe, daß alle Knochen, die man von der Tafel wegträgt, vor mich hingelegt werden." Der Alte, der das Amt eines Truchsessen bekleidete, versprach es ihm, und als nun die Mahlzeit gehalten wurde, so that er in allem der Verabredung gemäß und legte die Knochen vor Adelgis hin. Dieser zerbrach sie alle und aß gleich einem hungrigen Löwen das Mark daraus. Die Splitter warf er unter den Tisch, bis sie einen ansehnlichen Haufen bildeten. Darauf erhob er sich eher als die andern und ging hinweg. Wie nun die Tafel aufgehoben war, erblickte Karl die Menge Knochensplitter unter dem Tisch und fragte: „Wer zerbrach, um des Himmels willen, so viele Knochen?" Da antworteten alle, sie wüßten es nicht. Einer aber sprach: „Es faß hier ein starker Jüngling, der zerknickte alle Hirsch-, Bären- und Ochsenknochen, als wären es Strohhalme." Augenblicklich ließ der König den Truchseß rufen und fragte ihn: „Wer war der Mann, der hier saß?" Jener erwiderte: „Herr, ich weiß es nicht." Da blickte ihn Karl mit funkelnden Augen an und rief: „Bei meines Hauptes Krone, du weißt es." Wie der Truchseß sich entdeckt sah, fürchtete er sich und schwieg. Da merkte der König wohl, daß es niemand anders als Adelgrs gewesen war, und es verdroß ihn, daß er ihn so ungestraft hatte entkommen lassen. „Weiß niemand," fragte er die Seinen, „wo hinaus er gegangen ist?" Da sprach einer: „Er kam zu Schiffe und

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 164

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
164 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Geiseln in Empfang zu nehmen. Als dieser Gesandte in die Nähe der Stadt kam, beschloß der Herzog, ihn mit wunderbarer Pracht zu empfangen. Auf der Treppe seines Palastes stellte Arichis zwei Reihen Knaben auf, welche Sperber und ähnliche Vögel auf den Händen trugen, darauf folgten blühende Jünglinge mit Habichten auf der Hand; etliche aber saßen am Bretspiel. Nach diesen stellte er Männer in mittleren Jahren auf, und zuletzt kamen Greise, die im Kreise herumstanden und deren jeder einen Stab in der Hand hielt. In ihrer Mitte saß der Herzog selbst auf einem goldenen Throne. Eine prachtvoll ausgeschmückte Schar edler Langobarden ritt dem Gesandten entgegen. Da glaubten die Franken, der Fürst selber befinde sich unter ihnen, und befragten einander, wie er denn aussehe; denn sie wollten ihn ehrfurchtsvoll begrüßen. Als sie hörten, er sei nicht darunter, so zogen sie zusammen weiter. Sie ritten in die Stadt ein, kamen an die Treppe des Palastes und trafen zuerst jene Knaben. Bei diesem Anblick blieben sie stehen; denn sie erwarteten, daß der Fürst aus diesem seinem Gefolge hervortreten werde. Aber sie wurden beschieden, weiter zu gehen. Staunend schritten sie nun durch die Reihen der Jünglinge und der Männer, indem sie stets glaubten, Arichis müsse unter ihnen sein. Endlich, halb geblendet von der unerhörten Pracht, erreichten sie den Saal, in dem der Fürst war, und erblickten die edlen Gestalten der Greise, in deren Mitte Arichis auf goldnem Sessel thronte. Sogleich sprang der Herzog auf und begrüßte den Gesandten huldvoll. Dieser aber verneigte sich ehrerbietig, und als dem Herzog das Scepter, das er trug, zu Boden siel, hob er es ihm sogleich auf und überreichte es ihm demütig. Und Arichis wies dem Gesandten mit seinem Gefolge eine herrliche Wohnung bei Hofe an und sandte ihnen die ausgesuchtesten Speisen und Getränke. Am andern Morgen stattete der Fürst selber dem Gesandten einen Besuch ab und erkundigte sich nach seinem Befinden. „Niemals," antwortete der Franke, „erinnere ich mich, besser aufgehoben gewesen zu sein, als jetzt." Nach einer langen Unterredung führte ihn der Herzog durch seinen Palast und zeigte ihm alles. Als nun der Gesandte die hohe Weisheit des Arichis erkannte, den Palast betrachtete, den er sich erbaut hatte, die Verse an den Wänden las, die Paulus Diakonus versaßt hatte, und die Speisen der Tafel, all die Pracht der Gewänder und den ganzen glänzenden Hofhält sah, da brach er bewundernd in die Worte aus: „Herr, es ist wahr, was ich bei mir zu Lande von deiner Weisheit und Herrlichkeit erzählen hörte; ich wollte es indes nicht glauben, bis ick nun alles mit eigenen Augen geschaut und erkannt habe, daß mir nicht die Hälfte von alledem kund gethan worden ist." Nachdem nun die Friedensurkunde feierlich bestätigt war, sandte Arichis dem Könige reiche Geschenke und dazu als Geisel seinen Sohn Grimwald und etliche andere. Da nahmen die Franken
   bis 10 von 96 weiter»  »»
96 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 96 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 3
4 0
5 65
6 0
7 3
8 0
9 1
10 25
11 0
12 4
13 0
14 1
15 1
16 8
17 0
18 0
19 1
20 5
21 0
22 0
23 1
24 1
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 2
31 3
32 0
33 18
34 0
35 0
36 0
37 73
38 0
39 2
40 0
41 0
42 2
43 18
44 0
45 12
46 0
47 2
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 25
1 373
2 16
3 47
4 133
5 24
6 32
7 24
8 27
9 51
10 13
11 72
12 13
13 22
14 33
15 19
16 168
17 841
18 29
19 100
20 51
21 93
22 48
23 198
24 27
25 31
26 35
27 8
28 81
29 24
30 6
31 25
32 6
33 13
34 39
35 16
36 24
37 14
38 89
39 237
40 29
41 32
42 64
43 96
44 26
45 143
46 10
47 28
48 31
49 38
50 64
51 21
52 81
53 3
54 51
55 76
56 39
57 10
58 28
59 32
60 46
61 35
62 41
63 12
64 36
65 237
66 0
67 22
68 68
69 16
70 86
71 116
72 24
73 11
74 20
75 50
76 87
77 332
78 27
79 35
80 29
81 23
82 172
83 144
84 45
85 51
86 38
87 96
88 101
89 20
90 41
91 31
92 335
93 24
94 263
95 84
96 22
97 27
98 269
99 20

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 2
2 5
3 3
4 0
5 3
6 1
7 0
8 0
9 0
10 6
11 0
12 3
13 3
14 0
15 3
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 3
23 0
24 0
25 3
26 11
27 0
28 1
29 0
30 3
31 0
32 0
33 31
34 0
35 2
36 0
37 0
38 1
39 8
40 2
41 12
42 3
43 39
44 0
45 0
46 6
47 0
48 0
49 14
50 27
51 19
52 5
53 2
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 40
60 1
61 17
62 6
63 0
64 8
65 49
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 2
73 0
74 4
75 4
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 62
82 7
83 0
84 2
85 1
86 0
87 1
88 0
89 2
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 2
100 55
101 0
102 23
103 0
104 0
105 1
106 3
107 1
108 0
109 0
110 2
111 24
112 7
113 1
114 10
115 2
116 24
117 0
118 1
119 1
120 2
121 5
122 0
123 13
124 3
125 7
126 0
127 4
128 2
129 5
130 0
131 16
132 10
133 0
134 0
135 0
136 8
137 2
138 0
139 0
140 0
141 1
142 3
143 6
144 0
145 4
146 2
147 1
148 0
149 0
150 2
151 7
152 19
153 0
154 12
155 4
156 7
157 15
158 0
159 0
160 0
161 5
162 2
163 5
164 0
165 3
166 19
167 3
168 10
169 14
170 2
171 0
172 4
173 18
174 0
175 18
176 0
177 14
178 0
179 8
180 0
181 5
182 4
183 34
184 0
185 1
186 0
187 0
188 0
189 2
190 5
191 0
192 5
193 0
194 3
195 0
196 129
197 0
198 1
199 0