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1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 12

1835 - Königsberg : Bornträger
12 wärmere Gegenden und kommen im Frühlinge wieder (Storch, Lerche, Schwalbe, Droßel rc. :c.) Viii. Bewohner des Landes. Der Mensch, das edelste der Erdengeschöpfe, bewohnt, bebaut, benutzt, verschönert die Erde. Wo Menschen wohnen sollen, müssen Pflanzen und Thiere sein. Ein Land, in desir viele Menschen dicht neben einander gedrängt wohnen, heißt ein bevölkertes Land, im Gcgenthcilc: ein schlecht be- völkertes. — Die Menschen leben in Gesellschaft und bilden so Familien, Gemeinden, Völker. — Sie treiben Ackerbau, Gartenbau, Viehzucht, Fische- rei, Jagerei. In jedem Lande, wo mehr Menschen wohnen, als der Boden ernähren kann, muss.-der.kunst- fleiß (Industrie) aushelfen (Fabriken, Manufakturen).— Hat ein Land Ueberfluss an Natur - und Kunsterzeugnissen, so kann es davon an andere Lander verkaufen, wogegen es voni Auslande kauft, was ihm fehlt. So entsteht der Handel (Tauschhandel— Geld das gewöhnliche Mittel des Austausches). Der Handel durch Ausfuhr heißt Aus- fuhrhandel oder Aetivhandel (thatiger), der Handel durch Einfuhr: Einfuhr- oder Passivhandel (das Land lasst fremde Erzeugnisse einsühren). Die Produkte, welche gekauft und verkauft werden, heißen Waaren. Landhandel — Seehandel — Binnenhandel (zwischen den einzelnen Ortschaften eines Landes). — Die Menschen unterscheiden sich durch ihre Gestalt, Farbe, Bildung, (gebildete oder kultivirte, rohe oder unkulti- virte Völker), Religion (die Art, den lieben Gott zu verehren), Sprache (die Sprache, welche jeder redet, ist seine Muttersprache), Lebensart (versch. Gewer- be, wodurch sie sich ihren Unterhalt erwerben: Ackerbauer oder Landleute, Hirten, Jager, Fischer, Handwerker, Kauflcute, Künstler, Gelehrte), Sitten und Gebräuche (sie wohnen in Hütten, Kathen, Hausern, Schlössern, Pallasten.) Gewöhnlich wohnen die Menschen zusammen. Daher giebts Dörfer (eine Anzahl nahe bei einander lie- gender Wohnungen von Leuten, welche Ackerbau und Vieh- zucht, zuweilen auch Gewerbe treiben, heißt Dorf; mit einer Kirche: Kirchdorf). Sehr große Dörfer,^ deren Einwohner nicht bloß Ackerbau und Viehzucht, sondern auch Handwerke, Handel :e. treiben, heißen Flecken (Marktflecken, wenn Märkte darin gehalten werden).

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 41

1835 - Königsberg : Bornträger
41 birke cinc Abart), festes Holz, wächst gern mit Nadelholz zusammen — zu Tischlerarbeiten — der Saft ein gesundes Getränk — Kohlen zur Buchdruckerschwärze. Aus der Rinde machen die Nüssen ein Ocl (Daggct). Die weich- haarige Birke (weich behaarte Blätter) — die strauch- artige B. als Strauch. — 6) Die gern. Erle, bald als Strauch an Bächen rc., bald als Baum — rothes Holz — das Holz zu Brennholz, Wasserbauten — Kohlen zum Schießpulver — Blätter, Knospen von Schaafen, vom Wilde :c. gern gefressen. — Die weiße Erle mit weißem Holze, selten. 7) Die Steineiche, Wintereiche (langstielige Blätter, ungestielte Früchte), unser schönster Baum. Sie behält das Laub während des Winters an den Zweigen, und unterscheidet sich dadurch von der Som- mereiche. Hartes Holz zum Schiffbau — Rinde zur Gär- berlohe —Eicheln statt des Kaffee's und zur Schweinemast. Die Galläpfel (krankhafte Auswüchse in Folge von Insek- tenstichen) sind wenig brauchbar. Wir beziehen Galläpfel aus Kl. Asien und Ungarn. Die Sommer- oder Stiel- e i ch e (kurzgcstielte Blätter, langgestielte Früchte) — bildet oft große Waldungen. Die Eicheln größer, länglicher und süßer. — 8) Die Hainbuche, Weißbuche — weißes, sehr festes Holz, zum Brennen, gicbt die besten Schrauben, Radzälme in Mühlen. — 9) Die Rothbuche — kommt im nördl. Theile Preußcnf nicht fort — am Fri schlug als Strauch, bei Elbing und Danzig als schöner Baum und im südlichen Masuren. — Das Holz ist zur Feuerung trefflich, wird aber leicht wurmstichig. Buchbinder zu Deckeln — die süßen dreikantigen Nüsse (Eckern) geben gutes Oel und dienen zur Schweinemast. Eine Abart die Blutbuche mit braunrotheil Blättern. — 10; Die ge irr» Haselnuss. — 11) Der Wallnussbaum in Persien zu Hause, im S. Preußens ziemlich häufig angepflanzk, auch bei Elbing. — 12) Die Weide bei uns in 18 Arten — wichtig für den Faschinenbau uild für die Bcfestigmlg des Flugsandes — rasches Wachsen. Baumhohe erreichen: die Saal-W., die Bruchwcide, die weiße ordinaire Allee- weide. — 13) Die Silbe'-rpappel, die Zitterpappel oder Espe, die Schwarzpappel find einheimisch — schneller Wuchs. Laub als Wintcrfutter für Schaafe, Zie- gen— Holz weich und faserig. Angepflanzt werden: die italienische od. Pyramidenpappel, die Balsam-

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 59

1835 - Königsberg : Bornträger
59 des Ackerbaus, meist aber Nachlässigkeit und Trägheit und das langen am Alten. Auf Gütern findet man Wechsel- wirthschaft, sonst gemeinhin die Dreifelderwirthschaft. Der Gartenbau wird zwar hie und da ziemlich aus- gedehnt und mit gutem Erfolge betrieben, fo in und bei größer« Städten, bei Königsberg (nasser und alter Gar- ten), bei Elbing (Grubenhagen), bei Danzig (Ohra und Borgfeld), Tilse> Ragnit; im Allgemeinen aber steht er noch keineswegs auf der Stufe, auf welcher er ohne bedeu- tenden Kostenaufwand bei uns stehen könnte, wenn im Volke mehr Sinn dafür da wäre. — Außer der durch die Salzburger bei uns allgemein bekannt gewordenen Kar- toffel (1586 brachte chie der Engländer Franz Drake aus Amerika nach England), baut man in der Provinz: Kohl in verschiednen Arten (Weißkohl bei Balga); Rüben und zwar Wasserrüben, Steckrüben (Passenheim, Fischau, Lö, wenhagen bei Königsb.), rothe Rüben, Möhren, Pastinake, Karotten, Sellerie, Bohnen, Kürbisse, Gurken, Zuckcrerbsen, Zwiebeln, Wruken, Kohlrabi, Spargel, Melonen. Die Bau- ern beschränken sich auf Kartoffeln, Kohl, Zwiebeln, Möh- ren, Bohnen.— Der Hopfenbau noch zu wenig getrieben, daher immer Zufuhr (braunschweiger und polnischer Hopf.) nöthig. Die größesten Hopfengärten finden sich in den dessauischen Gütern, im Ermelande, Oberlande... Der Obstbau ist erst durch Friedrich Wilhelm!, und Friedrich Ii. bei uns einheimisch gemacht. Am günstigsten steht er jetzt in den Gegenden von Elbing (der größefie.qbst- garten in Johannsdorf oder Hansdorf), im ganzen Weich- si'lthale, bei Tilse, Rügnit. Es werden gute Arten gebaut und selbst auswärts verschickt z. B. nach Petersburg, Ri- ga. — In früheren Zeiten soll auch ein ziemlich ausgedehn- ter Weinbau bei uns betrieben worden sein. .. §.24. Fortsetzung, Viehzucht. Die Zucht der Pferde blüht vor- züglich in Littbauen, wo das große Hauptgestüt zu Trakeh- ncn und die Marställe zu Insterburg und Gudwallen viel zur Veredlung der Pferderassen im Lande beitragen. In Westpreußcn wird dies durch das Landgestüt zu Marien- werder bewirkt. Der Staat kauft die meisten Pferde für die Armee aus Preußen, und zwar vorzugsweise aus Lit- thaucn (Remonte). In diesem Jahre ist ein Verein für

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 67

1835 - Königsberg : Bornträger
67 der Verein für Wissenschaft und Kunst iir Königsberg unter- stützen fähige junge Leute. Es finden sich inkönigsb. und Danzig mehrere gelehrte Gesellschaften, in Morungen und Gumbinnen landwirlh- , schastliche Vereine, in Tilse ein Gartenverein. — Außer diesen merken wir besonders noch die Bibelgesellschaft und Missionsgesellschaft zu Königsberg mit mehrern Tochterge- sellschaften in der Provinz. §. L8. Ausgezeichnete Preußen. Auch unser Vaterland hat berühmte Männer hervor- gebracht, und diese sollte jeder Preuße kennen lernen, da- niit er sich freue dessen, was sie geleistet, und ihnen nachei- sere. — Wir führen die ausgezeichnetsten unter ihnen an: Nicolaus Kopernikus, 1173 in Tborn geb., starb 1513 als Domherr in Frauenburg, der berühmte Be- gründer des kopernikanischcn Weltftsterns , wornach man annimmt, dass nicht die Sonne um die Erde sich drehe, sondern die Sonne still stehe und die Erde mit den andern 'Planeten um sie sich bewegen. Von ihm sollen auch meh- rere Wasserleitungen in Preußen hcrrühren z.b. in Frauen- burg. Johann Hevel oder Hevelius, in Danzig geboren, starb 1687 als Rathsherr seiner Vaterstadt. Er war der berühmteste -Astronom seiner Zeit und der erste, welcher Karten vom Monde hcrausgab, die er selbst gezeichnet und gestochen. Auch die Ferngläser zu seinen Beobachtungen hatte er selbst geschliffen. Fürsten und Gelehrte hielten den Hevelius hoch in Ehren. Guilandin aus Königsberg, starb als Professor der Pflanzenkunde zu Padua in Italien 1589. — Joh. Lösel, aus Brandenburg, Pros, der Arzneikunde in Königsb., starb 1655, bekannt als Pflanzenkenner. Ebenfalls als Bota- niker (Pflanzenkundige) ausgezeichnet sind der alt. und jüng. Brey ne in Danzig im'l7. Jahrh., und Ney g er in Danzig im 18. Jahrhundert. Georg Andreas Helwing, in Angerburg geboren, starb daselbst als Erzpriester 1718. Er besaß in allen Zwei- gen der Naturwissenschaft ausgebreitcte Kenntnisse und reiche Sammlungen der seltensten Naturkörper. Jac. Theod. Klein aus Königsberg, Helwings Zeit- genosse, lebte als Stadtsekretair in Danzig und erwarb' sich 5 *

5. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 69

1835 - Königsberg : Bornträger
69 weißem Marmor in einer offnen Scitenbaklc des Doms aufstellte, von wo sie neuerdings in den großen Hörsaal des Universitätsgebäudes versetzt worden ist. Joh. Gottfr. von Herder, 1744 zu Morungen ge« boren, Sohn des dortigen Küsters, starb 1803 als Präsi- dent des Ober-Consistoriums in Weimar. Er ist einer der fruchtbarsten und geistreichsten Schriftsteller Deutschlands und liefert in seinem Leben den Beweis, wie ein kräftiger Wille vereint mit frommem Sinne über die ungünstigsten Verhältnisse zu siegen und ein hohes Ziel zu erringen'ver- mögen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts lebten zu Königsberg 3 Männer, die gleich ausgezeichnet als Dichter durch die innigste Freundschaft verbunden waren. Der eine von ihnen Heinrich Albert, war kein Preuße, brachte aber die grö- ßeste Zeit seines Lebens in Königsberg zu, wo er Organist an der Domkirche war. Wir besitzen in unscrn Gesang- büchern von ihm mehrere schöne Lieder z. B. „Gott des Himmels und der Erden rc." — „Einen guten Kampf Hab' ich :c." — „Unser Heil ist kommen k." — „O wie mögen wir doch unser Leben rc." und viele Sangwciscn zu seinen und andern Liedern, so zu: „Ich bin ja Herr in deiner Macht rc." Die beiden andern waren Robcrthin (in Königsberg geboren, starb 1048 als kurfürstl.nath daselbst, ausgezeichnet als Dichter und Mensch) und Simon Dach, 1605 zu Memel gcb., dann Lehrer an der Dom- schule, zuletzt Professor der Dichtkunst in Königsberg, als welcher er 1659 starb. Von ihm besitzen wir viele herrliche Lieder z. B. „Ich bin ja Herr in deiner Macht" — „O wie selig seid ihr doch, ihr Frommenrc." — „Schöner Him- melssaal rc." — „Selge Ewigkeit rc." — „Was willst du arnies Leben k." — „Du sichest, Mensch, wie fort und fort rc." — „Herr ich denk an jene Zeit rc." — „Herr, wir wallen rc." — „Wer, o Jesu, deine Wunden rc." Außer diesem haben sich noch als geistliche Liederdich- ter bekannt gemacht: Valentin Thilo der ältere, aus Zin- ten, starb als Prediger in Königsberg 1620 (Lied: „Dies ist der Tag der Fröhlichkeit rc." n. a.); Valentin Thilo der jüngere, Sohn des vorigen, starb 1662 als Prof, der Redekunst in Königsberg (Lieder: „Mit Ernst ihr Men- schenkinder rc." — Groß ist, Herr, deine Güte rc."—); Friedrich v. Derschau, Oberbürgermeister der Altstadt

6. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 1

1835 - Königsberg : Bornträger
•5> 5> ii 1'rj' i 1' Einleitung und Vorbereitung. L<Ver wäre ein Preuße, und möchte Preußen, sein nächstes, theures Vaterland, nicht gerne kennen lernen? — Bei Allem aber, was der Mensch lernt, ist's von - großer Wichtigkeit, dass er's Juf die rechte Weise an- fange. Womit machen wir nun den rechten, den natür- lichsten Anfang der Kunde unsres nächsten Vaterlandes? — Offenbar mit demjenigen Theile, welchen jeder von uns vor Augen hat — mit der Dennach und deren nächsten Umgebung. Lernen wir nicht kennen was uns vor klugen und am nächsten ist, so können wir auch das, was uns von der Ferne und Fremde gesagt wird, unmöglich uns richtig vorstellen und verstehen. Diegränze unserer heimathlichen Gegend ist unser Gesichtskreis oder Horizont. Das Himmelsge- wölbe scheint ringsum im Kreise auf der Erde zu ruhen, wir befinden uns überall in der Mitte dieses Kreises, und Alles, was wir erblicken, liegt innerhalb desselben. Ver- ändern wir den Standpunkt, so verändert sich auch der Gesichtskreis; — steigen wir höher, so erweitert er sich ; gehen wir tiefer, so wird er kleiner; — entfernen wir uns auf der Ebne, so verschwinden allmählich die alten Gegen- stände, und neue treten hervor.' , ■ In unsernr Gesichtskreise bezeichnet uns die Sonne Morgens durch ihren Aufgang, Abends durch ihren Niedergang zwei Stellen oder Punkte.,• die wir wohl zu merken haben, besonders am 21. Marz und am >23. September, den Morgen- oder Ostpnnkt und den Abend- oder Westpunkt. Vom Aufgange bis zum Niedergänge beschreibt sie ihre Taghogen (im Sommer längere, im Winter kürzere). Merken wir die Mitte eines Tagbogcns, wo die Sonne um 12 Uhr Mittags steht, 1

7. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 29

1835 - Königsberg : Bornträger
29 Petricken herkommt und sich hinter dem Dorfe W i eb (über 400^ breit) ins kurische Haff ergießt. Der Nemonicn ver- mittelt eine künstliche Wasserverbindung: 1) Aus der Deine bei Labiau ist der großefricd« richsgraben längs dem kurischen Haffe bis zum Dorfe Wieb in den Nemonicn gezogen. Die verwittwete Grafiun Luise Katharina Truchsess zu Waldburg (in Rautenburg) ließ 1689 — 97 den Kanal 2'/» M. lang, 50^ breit, .R tief graben, und durfte einen Zoll erheben, bis ihr 1712 der Staat den Kanal abkaufte. Der große Friedrichsgraben ist ohne Strömung, und wird durch Bagger- nraschinen rein gehalten. — An den Seiten Treideldamme. — Viele Hauser. — Die Anwohner treiben Viehzucht, Fi- scherei , Zwiebelbau. Um das Einströmen des Haffs bei Stürmen zu hindern, ist längs dem Haffe ein hoher Damm ausgeführt. 2) Vom Nemonicn aus geht nach N. ein zweiter Kanal, der kleine« Fricdrichsgraben, von Petricken bis Seckenburg, ^ M. lang, 78^ breit, 9' tief, 1689 an- gelegt. Wegen der sehr starken Strömung nennen ihn die Litthauer Greituschk d. h. die schnelle. 3) Die neue Gilge (s. vorher) vollendet die Wasser- Verbindung zwischen Pregel und Memel. Man fahrt nun aus der Memel bei Schanzenkrug in die alte Gilge, dann in die neue Gilge, sodann durch den kleinen Friedrichsgra- den, Nemonicn, Wiebfluss (eine kleine Strecke), großen Friedrichsgraben bei Labiau in die Deine, und aus dieser bei Tapiau in den Pregel. Die ganze Wasserstraße von der russ. Gränze bis Königsberg betragt 26'/« Meilen.' Um die noch immer Statt findenden Ueberfihwemmun- gcn der seckenburger Niederung bei Rückstauen zu hindern, und die Entwässerung derselben im Frühlinge zu befördern, ist jetzt von Seckenburg aus gerade durch die nemo- niensche Forst nach der Mündung des großen Friedrichs- grabens in den Nemonienstroni ein neuer Schifsahrts - und Entwasserungskanal gezogen, durch den die-Wafferstraße bedeutend verkürzt wird. Von N. O. her fließen noch dem kurischen Haffe zu: а) Die M i n ge (spr. Muffe) aus Szamaiten. б) Die Dange (spr. Danje), mündet bei Memel und bildet bat Hafen.

8. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 40

1835 - Königsberg : Bornträger
40 §. in. Pflanzen. Unsre Pflanzen sind, da wir ein aufgeschwcmmtes Land bewohnen, aus den Nachbarländern längs der Meer- knfte, den Flussufern und Höhenzügen bei uns eingcwan- dert. Wir besitzen 25 einheimische Baumarten, 42 Strau- cher, 80 Halbsträuchcr, im Ganzen über 1100 höhere und etwa 000 niedere Pflanzenarten. Vorzüglich sind unser Getreide und unser Schiffsbauholz. Dem Volke fehlt aber der Sinn für das Schonen der Wälder, daher diese da, wo sie nicht Eigenthum des Staats sind, schon sehr bedeutend abgenommen haben. — G roste Waldungen haben wir noch in Pommerellen: die tuchelsche Haide 15 M. lang, diewäl- der um D. Krone und Schleppe, um die Radaunequellen, bei Neustadt, auf der frischen Nerung, bei Finkenftein; im Lande östlich der Weichsel: Auf der clbinger Höhe, an der montaner Spitze, im Oberlande viele z. B. die oftcrodische Haide 4m. l. 2m. b. — die kapornsche Haide am frischen Haffe, derfrischingwald an den Frischingquellen, dieromin- tische Haide, der Baumwald zwischen Deine undnemonicn, Wald südl. von Allenstcin zwischen Schesibuppe und Me- mel, bei Angerburg, vor allen aber die johannisburgerhaide 18 M. l., 6 M. breit. Waldarm sind besonders die Nie- derungen, die Gegend zwischen Thorn und Kulm, nördlich der Memel :e. re. — Die südlichen und westlichen Gegenden zeichnen sich vor den nordöstlichen durch einen mannigfa-- chern, reicheren und üppigeren Pflanzenwuchs aus. 1. Die wichtigsten B a u m a r t e n sind: n) Die Nadelhölzer: 1) Die Fichte oder gemeine Kiefer, in trocknen:, sandigem Boden — Schiffsmasten, Balken, Pumpenstöcke, Resonanzböden — giebt Pech, Theer, Brennholz. Der durch Regen niedergeschlagene Blm tenstaub gab Veranlassung zum Aberglauben vom Schwc- felregen. 2) Die Tanne, Rothtannc, flach gehende Wurzeln, daher leicht von Stürmen umgcworfen — Be- nutzung des Holzes wie bei 1. — 3) Der Larchenbaum (viele weiche, büschelförm., im Winter abfallende Nadeln in einer Scheide). In Neu-Russland und Sibirien zu Hause. Sein Harz giebt den venetianischen Terpentin. Gedeiht auf schlechtem Boden. 4) Die W e y m u t h s k i c - ser (5 lange feine Nadeln in einer Scheide, platte Rinde) stammt aus Nordamerika. h) Laubhölzer: 5) Die weiße Birke (die Hange-

9. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 55

1835 - Königsberg : Bornträger
Geradheit, Bescheidenheit und Gastfreiheit zeichnen sie aus. Sie sind Freunde des Gesanges wie die Litthauer, mit de- nen sie. auch in ihren Sitten und Gebräuchen viele Achn- lichkeit haben. Auch sie besitzen viele Volkslieder mit hüb- schen Weisen. Im nördlichen Pommerellen wohnt ein stammverwandter Zweig, die K a ssu b en, starke, derbe, und gesunde Leute, aber meist sehr arm. B. Eingewanderte. _ . Seit die deutschen Ordensritter im I.1230 nach Preußen kamen und das Land zu unterjochen begannen, siedelte sich eine Menge deutscher Einzöglinge im Vaterlande gn und verdrängte allmählich die ursprüngliche Bevölkerung. Her- mann von Balk mit 28 Rittern und 100 Reisigen waren die ersten Kolonisten; sie gründeten die erste Ritterburg Thorn an der Weichsel 1231. In: I. 1232 führte der Burggraf Burchard von Magdeburg eine bedeutende Schaar bewaffneter Kreuzfahrer ins Land, und diese ließen sich in der Gegend von Thorn nieder und begannen die Gründung der Stadt Thorn. Ein zweiter Haufe deutscher Einzöglingc, der dem Kreuzheere gefolgt war, gründete in demselben Jahre die Stadt Kulm, welche zur Hauptstadt des Landes erhoben wurde, und durch die kulmische Hand- feste eine bestimmte Verfassung erhielt. Neue Kreuzbrüder aus Schlesien, Masovien, Pommern zogen 1233 herbei und legten neben der 1232 erbauten Burg Marienwerder die Stadt gleiches Namens an. 1236 kam im Gefolge des Markgrafheinrich von Meißen eine Schaar Ansiedler meist aus der Gegend von Lübeck, die sich nach Erbauung der Burg Elbing 1237 in der Nähe derselben niederließen. Als im 7ten Jahre der Ordensherrschaft eine pestartige Seuche die Bevölkerung der christl. Landschaften Kulm, Pomesa- nien und Pogesanien verminderte,. zog der Orden aus Po- len und Pommern neue Anbauer -ins Land, deren Zahl durch diejenigen vermehrt wurde, welche von des Herzogs Otto v. Braunschweig Heerhaufen 1210 in Preußen zurückblieben. Die Kämpfe der nächsten Folgezeit waren friedlichen Ansiedelungen nicht günstig bis zur Besiegung Sudauens, Nadrauens und Schalauens 1283. In diese Zeit fällt die Gründung von Pr. Holland (1200) durch Flüchtlinge aus Holland, und die Besetzung der durch den Landmeister Meineke v. Querfurt eingedämmtcn und entwässerten Wer- der mit deutschen Kolonisten. Wahrscheinlich waren diese

10. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 56

1835 - Königsberg : Bornträger
50 meist Niederländer, während das preuß. Hochland vor- zugsweise von Ansiedlern aus gebirgigen Gegenden in Thü- ringen, Sachsen rc. besetzt wurde, wofür die Namen Oste- rode, Saalfeld, Mühlhausen, Hohenstein (Namen deut- scher Orte) sprechen. Vom Ende des Incnjahrh. ab wurdenuebersiedelun- gen aus Deutschland seltner, zumal zur Zeit des 13jahr. Krieges und nachbcr. Erst der große Kurfürst Friedrich Wilhelm zog neue Bewohner ins Land. So nahm er 1085 die aus Frankreich vertriebncn Reformirten (Hugonotten), meist wohlhabende Fabrikanten, Kaufleute, Künstler und Handwerker auf, die sich in Königsberg, Insterburg, Gum- binnen und auch auf dem Lande niederließen. Eine bedeutendere Veränderung trat unter Preußens Bevölkerung nach der Pest 1709 ein. Friedrich Wilhelm 1. nämlich zog, um die großen Menschenverluste zu ersetzen, Ansiedler aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands her, so Halberstädter, welche das Dorf Ströpke bei Darkehmen gründeten, Nassauer (Amt Nassawen Kr. Goldapp u.a. Dörfer), Schweizer 1712 in Brakupönen, Kl. Gaudischkchmcn, Guddatschen, Skroblincn (Kr. Gumb.), Niederländer in Karwenbruch (Kr. Neustadt) u. a. m. In Walterkehmen (Kr. Gumb.) siedelten sich Nassauer, Pfälzer und Schweizer gemischt an. Am wichtigsten für Preußen aber wurde die Einwanderung der ihres Glaubens wegen 1732 aus Salzburg vertriebncn evangel. Salz- burger, von denen sich über 9000 bei uns niederließen, vorzüglich in Litthauen. Sie zeichneten sich aus durch Frömmigkeit, Ordnungsliebe, Sparsamkeit, Bedachtsam- keit, Zuverlässigkeit in Handel und Wandel, und haben so- mit unserm Vaterlande einen wesentlichen Gewinn gebracht. Auch Friedrich Ii. beförderte die Einwanderungen. So nahm er viele Flüchtlinge aus Polen auf, Bauern aus Sachsen und Böhmen in dcndarbejahren 1771 u. 72, und zwischen 1772 und 1781 Würtcmb erger nach Westpreu- ßcn (Gegend von Danzig und Stargard). Im I. 1803 ward im Kr. Neustadt von Würtembcrgern die Kolonie Dohnasberg gegründet. Außer den Genannten haben wir noch als Einzöglinge zu bemerken: Die Mennoniten. Ihres Glaubens wegen verfolgt zogen sie schon im 16 Jahrh. aus den Niederlanden nach
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