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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 79 — 252. Inwiefern wurde der frühe Tod Heinrichs Iii. verhängnisvoll für das Reich? 1. Der Nachfolger war erst sechs Jahre alt. 2. Die deutschen Fürsten waren wegen Heinrichs Iii. Strenge auf das Kaiserhaus erbittert. 3 Den päpstlichen Stuhl bestieg Gregor Vii., ein Mann voll rücksichtslosester Tatkraft bei glänzender Begabung. V. Das Rüsten und Ringen zwischen Kaisertum und Papsttum. 1056—1273. 1. Der Kampf um die Freiheit der Kirche: Kaisergewalt und Papstmacht sind gleichwertig. 1056—1152. 253 Welche Wirkung übten äußere Einflüsse auf die Charakterbildung Heinrichs Iv. aus? 1. Die Kaiserin Anna verzog durch Erfüllung jeden Wunsches den einzigen Sohn. 2 Der herrschsüchtige, aber sittensti enge und wissenschaftlich gebildete Hanno leitete Heinrichs Erziehung mit finsterer Strenge: Groll, Haß und 'V er- bitterung (namentlich gegen die Sachsen) schlugen m Heinrichs Herzen Wurzel. 3. Der milde und nachgiebige Adalbert von Bremen weckte in dem leidenschaftlichen Königssohne Genußsucht und Leichtsinn, Rachsucht und Jähzorn, Herrschsucht und Stolz. 4 Die schweren Schicksalsschläge bis zum ersten Niedei-gange seiner Macht machten aus dem übermütigen Jünglinge einen ernsten, entschlossenen Mann. 254. Welche Höhen- und Tiefenpunkte weist die deutsche Politik Heinrichs Iv. auf? 1. a) 1075 vollzog sich der erste Aufgang seiner Macht: •- Laienfürsten, Kirchenfürsten und die sozialen Stände des platten Landes scharten sich um ihn [256], b) Den ersten Niedergang seiner Macht bewirkte der Bannfluch des Papstes, der den Fürsten einen nur allzu willkommenen Grund zur Aufgabe ihrer .„M u ß“ -Königstreue bot [266]. 2. a) 1086 erfolgte der zweite Aufgang seiner Macht. Das emporstrebende deutsche Bürgertum bildete diesmal seine Hauptstütze [264].

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1906 - Langensalza : Gressler
135 nicht gestört wurde, meint er mich nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemütern herrschte. Tas einzige. tuas man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gvtha. Ter unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklicheren Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von G r u m b a ch, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert und eingenommen und er gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1507) nach Wien bringen, aus einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopse, durch die Straßen führen und dann ins Gefängnis werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf. flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihu wiedersah! Nun konnte sie ihn doch Pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Frenbe kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihre Bitte ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu teilen und zu erleichtern. So blieb sie denn bei ihm, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Annen ihres dankbaren Mannes starb. Biele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende ,sahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Ilm die Zeit der Grumbachschen Händel (1506) ereignete sich eine berühmte Waffentat in Ungarn: die Verteidigung von öziget durch ßriut). Der alte Soliman der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte bet Sziget

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 222

1906 - Langensalza : Gressler
222 1 macht. Lassen Sie mich von Ihnen lernen, wie ich künftig so lange Meister des Glücks bleiben und im Unglücke so groß werden kann wie Sie." Dennoch wurde Horn sieben Jahre lang gefangen gehalten. Oxenstierna, der die schwedische» Angelegenheiten leitete, war nun den Kaiserlichen nicht mehr allein gewachsen und mußte sich nach fremder Hilfe umsehen. Schon früher hatte der König von Frankreich. Ludwig Xiii. (1610—43), ober vielmehr besten staatskluger Minister, der Karbiiml Herzog von Richelieu, den Schweden Hilfe angeboten, nicht etwa ans Neiguug für den 6e-brückten evangelischen Glauben, sonbern um das Haus Oesterreich zu schwächen; aber lange wiberstanben Oxenstierna iinb die evangelischen Fürsten, weil sie die Tücke und die Habsucht der Franzosen kannten. Doch jetzt mußte man das französische Bünbnis annehmen und basür einige beutsche Besitzungen auf dem linken Rhein-lifer abtreten. Eine zweite traurige Folge der Nörblinger Schlacht war der Abfall des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen vom schwäbischen Bünbnisse. Er würde den Schweden und den evangelischen Stäuben untren, inbem er 16s5 einen Fricben in Prag mit dem Kaiser schloß, der ihm dafür die Lausitz abtrat. Leider folgten mehrere evangelische Fürsten, unter andern auch der Kurfürst von Brandenburg, dem Beispiele Sachsens und vertrugen sich mit dem Kaiser, so daß die Schweden fast allein standen. Um so ehrenvoller war es, daß die schwebischeu Generale benimch den Kampf bestauben und siegreich baraus hervorgingen. Hier mögen nur noch einige der glänzendsten Waffentaten erzählt werben. Einer der fähigsten schwebischen Generale war Bane r. Die Sachsen unter Baubissin, einem Schweden, der in sächsische Dienste übergetreten war, und die Kaiserlichen unter Hatz selb glaubten ihn zu vernichten, inbem sie ihn von der Ostsee abgeschnitten hatten. Schnell ging Bauer aus sie los; er fanb sie bei Wittstock in der fanbigen Priegnitz und erfocht (24. Sept. 1636) einen glänzenben Sieg. Seine Unterfelbherren St cilh autsch und Torsten söhn hatten ihm wacker geholfen. Die Feinde waren nicht nur geschlagen,

4. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 264

1901 - Halle : Gesenius
— 264 — zwischen dem Kaiser und seinen Feinden geendet haben? (Vermutungen.) Denkt an die Worte „ein dunkelrot Schafott“ usw.! (Vermutungen.) Nun, wir werden sehen. Zusammenfassung. Ii. Stufe. 1. a) Auf Kaiser Friedrich Barbarossa folgte sein Sohn Heinrich Vi. Er war ein noch junger Mann, aber ein Herrscher vom Haupte bis zur Sohle; ehrgeizig und gewaltthätig. Viele versahen sich in ihm. Der alte Löwe kam von England herüber und gedachte seine Länder wieder einzunehmen. Aber in dem neuen (vierten) Kampfe zwischen Welfen und Staufern unterlag er abermals. Der Kaiser verzieh ihm grofsmütig und liess ihn ruhig in Braunschweig sterben. Dann zog er nach Italien, wo die Normannen ihn nicht an- erkennen wollten und unterwarf unter furchtbaren Grausamkeiten das sizilische Reich. Gewaltig herrschte er jetzt. „Schweigen deckte alle Lande, jede Stadt war in Furcht, nirgends gab es mehr Kriege“, heisst es von ihm. Papst, Lombarden und Fürsten waren seine Werkzeuge. Schon dachte er daran, auch das griechische Reich zu erobern, da starb er, zweiunddreissig Jahre alt, an einem Trunke zu kalten Wassers zur Sommerzeit. Er wurde in der prachtvollen Kirche seiner siziüschen Hauptstadt Palermo beerdigt. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! b) Sein Sohn Friedrich war ein Knäblein von vier Jahren. Den nahmen wohl die Sizilier zum Könige an; doch in Deutschland wollte man einen erwachsenen Herrscher haben. Da aber wurde die Wahl zwiespältig. Ein Teil der Fürsten erhob Herzog Philipp von Schwaben, des toten Kaisers Bruder, der andere Otto, den Grafen von Braunschweig, den Sohn des Löwen. Ein wilder Bürgerkrieg durchtobte das ganze Reich, der fünfte zwischen Welfen und Staufern, und er dauerte zehn Jahre, bis Philipp von einem Reichsfürsten ermordet wurde. Otto Iv. hatte den Papst auf seiner Seite, damals Innocenz Hi. Das war ein Mann, der das Ziel erreicht hatte, was sich Gregor gesteckt hatte: alle Könige der Christenheit erklärten sich als Lehnsträger des römischen Papstes. Er schirmte den kleinen Friedrich in Sizilien; er krönte Otto zum römischen Kaiser. Aber als dieser die Macht in Händen hatte, trat er gegen den Papst auf. Da bannte ihn Innocenz und sandte Friedrich über die Alpen, wo er zum Könige gekrönt wurde und bald die Herzen der Deutschen gewann. Otto, von allen verlassen, starb einsam. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle!

5. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 259

1901 - Halle : Gesenius
— 259 — normannische Reich, also die Herrschaft über ganz Italien. Der zweite Kirchenstreit hat also für die Kaisermacht günstiger als der erste geendet. Zusammenfassung und Wiedergabe. Hauptzusammenfassung der vier Teile. n. So hatte Kaiser Friedrich den Frieden in Italien wiederhergestellt. Nun mußte er noch mit den Welsen abrechnen. Ii. Teilziel. Friedrich Rotbarts Kampf mit den Welfen. I. Stufe. Warum der Kaiser Heinrich den Löwen so mächtig gemacht hatte. (Damit er eine Stütze an ihm hätte.) Ob ihm der Herzog das gedankt hat. (Nein, er hat ihn in Italien im Stiche gelassen.) Was davon zu halten ist. (Er war undankbar, und es war Fahnenflucht.) Was Heinrich dazu bewog. (Stolz, Herrschsucht. Er gedachte vielleicht an des Kaisers Statt zu treten.) Ob alle Fürsten damit einverstanden waren. (Keineswegs. Heinrich wird, wie sein Vater, wegen seines Stolzes und seiner Herrschsucht viele Feinde gehabt haben.) Was für eine Strafe auf Fahnenflucht oder Lehnstreubruch stand. (Acht.) Was also auch Heinrich getroffen haben wird. Zusammenfassung. Ii. Stufe. 1. Noch vor dieser Erwerbung und noch vor dem Frieden zu Konstanz hatte Kaiser Friedrich Rotbart die Macht Heinrich des Löwen zertrümmert. Er kam nach Deutschland zurück, hätte dem Herzoge aber vielleicht verziehen, wenn ihn nicht dessen Feinde aufgereizt und die große Macht Heinrichs als gefährlich geschildert hätten. Der gewaltige Fürst, der seinen Beinamen von seinem löwenhasten Mute bekommen hatte, war, während der Kaiser sich in Italien erschöpfte, der eigentliche Schutz Deutschlands gegen die Slawen geworden. Er hatte innerhalb zwanzig Jahren das Land nördlich von der unteren Elbe, also Holstein, Mecklenburg, Pommern unterjocht und deutsche Einsiedler hineingeführt. Durch Kauf brachte er ferner alle ostsächsischen Grafschaften an sein Haus als Eigentum. Wie er, hatte sich Albrecht der Bär das Gebiet zwischen Mittelelbe und Oder unterworfen und sich Markgraf von Brandenburg genannt. Aber er war dem Welfen stets feind geblieben. Friedrich, Heinrich und Albrecht waren die Haupthelden ihrer Zeit. Hinrik de Leuw und Albrecht de Bar, Darto Frederik mit den roden Har, Dat waren dree Heeren, De künden de Welt verkehren, 17*

6. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 53

1902 - Halle : Gesenius
— 53 — Auf einer Jagd bei Köpenick wollten sie ihn überfallen und umbringen. Ein Bauer warnte aber den Kurfürsten, und dieser kam den Gegnern zuvor. Sie wurden gefangen und ausnahmslos hingerichtet. Zu Dutzenden fielen die Köpfe oder baumelten die Körper der Wegelagerer am Galgen. „Nicht adliges, sondern Schelmenblut habe ich vergossen", sagte Joachim, wie einst Rudolf von Habsburg zu denen, welche die Hingerichteten bedauerten. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Wie Joachim I. den Adel endgültig dämpft. 1)) „Solche Zustände dürfen nie mehr vorkommen", sagte sich der Kurfürst. Er richtete deshalb (1516) das Hof- und Kammergericht in Berlin ein. Dieses sollte die Streitigkeiten der Adligen untereinander schlichten und zugleich höchstes Appellationsgericht der Mark sein. So wurde also das Reichskammergericht nachgebildet und das Fehden verboten. Ferner erließ Joachim Gesetze gegen das überhandnehmende Feiern von Festen durch Gelage und Schmäuse und gegen den übermäßigen Aufwand in Kleidung und Schmuck. Dem Kaufmannsstande nützte er durch die Einführung von gleichem Maß und Gewicht im ganzen Lande. Die Bauern unterstützte er gegen die Adligen und deshalb schlossen sich die brandenburgischen Bauern nicht der großen Bauernempörung von 1525 an. Dagegen zürnte der Kurfürst den Juden, die sich allerdings durch ihren Wucher verhaßt gemacht hatten. Er verhängte eine große Verfolgung über sie, ließ ihrer 38 auf dem Markte zu Berlin verbrennen und die übrigen aus dem Lande jagen. Um mehr Bildung unter Adel und Burgern zu verbreiten gründete Joachim (1506) die Universität Frankfurt au der Oder. Als neues Gebiet hat er die Grafschaft Ruppin erworben. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Wie Joachim I. sein Land weise regiert. e) Unter Joachim, der ein solch trefflicher Regent war und der wegen seiner klugen Ratschläge von den deutschen Fürsten nach einem weisen alten Griechenkönige Nestor genannt wurde, geschah in Deutschland die große Kirchentrennung. Aber der Kurfürst, dessen Bruder der Kardinal-Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg, war, zürnte Luther als einem anmaßenden Mönche, der die Kirche reformieren wolle. So sehr er indes die neue Lehre verbot, er konnte ihre Ausbreitung nicht hindern. Seine eigene Gemahlin bekehrte sich zu ihr, mußte aber deshalb nach Sachsen entfliehen. Als jedoch Joachim gestorben

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 56

1902 - Halle : Gesenius
— 56 — gut und prächtig und überließ das Regieren seinem Rate, dem katholischen Grafen von Schwarzenberg. Am liebsten wäre der Kurfürst in dem Großen Kriege neutral geblieben, das heißt, er hätte sich gern keinem der Kriegführenden angeschlossen. Aber das brachte gerade viele Leiden über Brandenburg. Denn nun achteten weder der Kaiser noch seine Gegner des Landes. Die Heere beider zogen durch das brandenburgische Gebiet, und dafür, daß es verschont würde, mußten Geld und Lebensmittel in Menge gegeben werden. Und trotzdem kam Mord und Plünderung allenthalben vor. Endlich, als die Schweden herüberkamen, zwangen sie den Kurfürsten ein Bündnis mit ihnen abzuschließen. So lange sie siegreich waren,^ ging es der Mark gut. Dann, als sie geschlagen wurden, kamen die Kaiserlichen. Graf Schwarzenberg redete nun seinem Herrn ein, es wäre vorteilhaft, mit dem Kaiser Frieden zu schließen. So wurde denn Brandenburg wieder neutral, ohne daß sich die Leiden des Landes milderten. Wie es damals in und bei Berlin aussah, darüber schreibt ein kurfürstlicher Rat folgendermaßen: „Die gute Stadt Berlin und Köln ist durch das Kriegselend so herabgekommen, daß sie nicht mehr denn sechstausend Einwohner zählt und hatte doch zwanzigtausend. Es sind darinnen mehr leere als bewohnte Häuser. Vor den kurfürstlichen Reitern ist kein Stück Vieh sicher, und es müssen die besten Äcker unbestellt bleiben. In vielen Dörfern und andern Städten hat man Land und Häuser den Bürgern genommen und den Offizieren geschenkt. Diese leben herrlich und in Freuden. Oft haben sie keine Mannschaft, bekommen aber doch ihren Gehalt. Und die Mannschaften haben, lassen sie hungern, sodoß die Soldaten desertieren müssen. Die Kirchen und Schulen sind ohne Prediger und Lehrer; denn diese können nicht bezahlt werden, weil Berlin und Köln durch die Kriegssteuer verarmt ist. Also lebt die liebe Jugend und wächst aus wie das Vieh. Der Handel hört auf; denn die Warenzüge werden geplündert. Das Land ist eine Wüste." Dem Elende konnte weder der Kursürst noch sein Minister Schwarzenberg steuern. Ja dieser bestimmte zuletzt seinen Herrn, mit dem Kaiser einen Bund abzuschließen und die brandenbnrgischen Regimenter in des Kaisers Dienst zu stellen. Nachdem der Kurfürst dieses getan hatte, verließ er Berlin und begab sich nach Königsberg in Preußen. Jetzt hatte Schwarzenberg ganz freie Hand. Er schaltete und waltete wie er wollte, und damit auch der Kurprinz in seine Gewalt käme, ließ er diesen aus Holland, wo er weilte, zurückrufen. Da starb plötzlich der Kurfürst im Jahre 1640. Die brandenbnrgischen Länder bestanden bei seinem Tode ans drei Teilen: Brandenburg, Kleve - Mark - Ravensberg und Preußen. Es

8. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 77

1902 - Halle : Gesenius
Kurfürsten kam es zwischen dem Kurprinzen und der Stiefmutter wegen des Erbes zu heftigem Zwist, der nur mit Mühe beigelegt wurde. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Große Kurfürst und seine Familie. Vertiefung. Die Residenzstadt des Kurfürsten wird den anderen Städten des Landes vorbildlich. Wodurch? (Im einzelnen.) Und in dieser Residenz wird der Kurfürst seinem Volke vorbildlich. Wodurch? (Familienleben. Im einzelnen.) Wie wird eine gute fürstliche Gattin und Mutter dem Lande vorbildlich? (Im einzelnen.) Wie zeigt sich die gute Landesmutter? (Im einzelnen.) Die beiden Gemahlinnen des Kurfürsten: Übereinstimmung und Gegensätze. Die Familienstreitigkeiten. (Wodurch?) Stellung des Kurfürsten im Streite. Beurteilung der Streitenden, ihrer Beweggründe und Handlungen. Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. Hauptzusammenfassung nach den zehn Überschriften. in. Stufe. I. Verknüpfung des Tatsächlichen. 1. Der Große Kurfürst und sein Ahnherr Friedrich I. 2. Der Große Kurfürst und der Kaiser. Ver- 3. Der Große Kurfürst u. Karl d. Große \ als Staats- gleiche. 4. Der Große Kurfürst u. Otto d. Große j ordner. 5. Ständischer Staat und absoluter Staat. 6. Zeitliches Heer und stehendes Heer. 7. Landhandel und Seehandel. 8. Schutzzoll und Freihandel mit Bezug auf Landwirtschaft imb Industrie. Ii. Verknüpfung des Ethischen. 9. Was uns am Großen Kurfürsten gefällt. 10. Welche Eigenschaften ihn über seine Zeitgenossen erheben. Iii. Historisches Ausgesondertes. Friedrich Wilhelm, geboren 1620. Erziehung in den Niederlanden (Leiden). Antritt der Regierung 1640. Entlassung Schwarzenbergs. Großer Krieg.

9. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 10

1905 - Halle : Gesenius
— 10 — Ii. Die Begründung der Zoüernmacht in der Mark. Die Burg Zollern liegt im Schwäbischen Jura. Von einem der vielen Kalkfelskegel blickt sie weit in die Lande hinaus. Sie wird auch wohl der Hohe Zoller (= Söller = Oberstock, von dem man eine weite Aussicht hat) genannt. Ein altes Rittergeschlecht saß dort, das später die Grafenwürde erhielt. Einer aus ihm, Friedrich I., wurde (um 1190) vom Kaiser Friedrich Rotbart zum kaiserlichen Burggrafen zu Nürnberg ernannt. Als solcher hatte er die kaiserlichen Güter in dieser Stadt und deren Umgebung zu verwalten und war zugleich oberster Gerichtsherr und Heerführer des Gebiets. Allmählich gingen in der kaiserlosen Zeit die kaiserlichen Güter als Eigentum an die Zollern über. Außerdem erwarben diese die Gebiete, die um die Städte Ansbach und Baireuth lagen. Die Stadt Nürnberg selbst mit ihrer Umgebung behauptete sich jedoch als freie Reichsstadt. Treu hielten die Burggrafen zum Kaiser. Friedrich Vi. hatte dem Kaiser Sigismund durch Rat und Tat (int Kriege und mit Geld) wacker geholfen. Deshalb sandte ihn dieser nach der Mark Brandenburg. Burggraf Friedrich war in der Mark Brandenburg ein unbekannter Herr. Das Volk erwartete von ihm nicht viel mehr als von den anderen Statthaltern vor ihm, die mit den Raubrittern nicht fertig geworden waren. Diese aber spotteten des Burggrafen, den sie den „Nürnberger Tand" (Spielzeug) nannten. Als Friedrich im Jahre 1411 in der Mark erschien und die Huldigung verlangte, weigerten sich die meisten Adeligen, „und wenn es ein ganzes Jahr lang Burggrafen regnete". Sie verbündeten sich mit den Herzogen von Pommern, und der Burggraf wurde in einer Schlacht von ihnen geschlagen. Doch er sammelte ein neues Heer und brach abermals gegen die Ritter auf. Seine Gemahlin Elisabeth von Bayern, die „schöne Else" genannt, führte ihm Verstärkungen zu. Auch der Erzbischof von Magdeburg und die märkischen Städte unterstützten ihn. Da zogen sich die Raubritter aus ihre festen Burgen zurück, welche Mauern und Türme hatten, die fünf und mehr Meter dick waren. Allein Friedrich schloß sie hier ein und ließ schwere Kanonen (Donnerbüchsen) kommen. Eine davon hieß wegen ihrer Schwerfälligkeit scherzweise die „faule Grete"; zwölf Paar Ochsen waren nötig, um sie fortzubewegen. Die „faule Grete" schleuderte unter furchtbarem Blitzen und Donnern unaufhörlich ihre gewaltigen Steinkugeln gegen die Burgmauern, so daß diese zusammenstürzten. So ging's, bis alle Raubnester gefallen und die Raubritter gefangen oder verjagt waren. Die gefangenen Ritter begnadigte Friedrich, und sie fügten sich ihm fortan. Das Landvolk und die Städte aber jubelten ihm zu. Als der Burggraf Ruhe und Ordnung im Lande wiederhergestellt hatte, begab er sich auf dos Konzil zu Konstanz, wo Kaiser Sigismund weilte. Er wurde hier am 30. April 1415 vom Kaiser zum Kurfürsten von Brandenburg und Erzkämmerer des Reiches ernannt. Die feierliche Belehnung vor Fürsten und Volk fand zwei Jahre später auf dem Obermarkte zu Konstanz statt. Somit kamen durch Kurfürst Friedrich I. die Zollern nach Brandenburg, wo sie seitdem blieben.

10. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Großen Krieges - S. 46

1904 - Halle : Gesenius
7 — 46 — bedeutet. Die Sklaven wurden dann weiter verhandelt; sie kamen bis Frankreich, Spanien, Italien, ja bis nach Afrika. Daneben freilich ließ Gero auch christliche Prrester ms Land einziehen, Kirchen und Mönchsniederlassungen gründen. König Otto selbst stiftete Bistümer im Wendenlande diesseits der Elbe Merseburg, Zeitz, Meißen, Magdeburg, jenseits der Elbe Oldenburg (bei Lübeck), Brandenburg, Havelbera und aam fern m Polen Posen, in Böhmen Prag. Magdeburg an der Elbe wurde als Erzbistum über die anderen erhoben und daselbst eine Stadt und ein Hafen gegründet, die sich beide bei Ottos Tode schon blühend entwickelt hatten. _ Drunten im Südosten, an der Donau wurde eine neue bayrische Mark, Österreich, errichtet. Mit eiserner Hand schaltete der furchtbare Markherzog über die Unterworfenen. Er hatte aber den Schmerz, seinen tapferen einzigen Sohn sterben zu sehen. Da hüllte der wilde Krieger sich in ein Mönchsgewand und pilgerte nach Rom, um sein blutiges Schwert auf dem Altare des Apostels Petrus niederzulegen. Als er zurückkehrte, trat er in das von ihm gestiftete Kloster Gernrode am Harz ein; dort ist er friedlich gestorben. Die Wenden blieben aber nicht lange unterworfen. Die Kämpfe mit ihnen dauerten mit wechselndem Glücke noch zweihundert Jahre lang fort. Auch gegen den dritten Reichsfeind, die Dänen, war König Otto siegreich. Er drang im Sturme bis weil nach Jütland vor, wo er zum Zeichen, daß nur das Meer seiner Macht ein Ziel setze, den Speer in die Wogen des Meerbusens (Limfjord) schleuderte, den die Deutschen seitdem Ottensund nannten. Doch gab er dem Dänenkönige Jütland zurück. Dieser ließ sich taufen und gründete die Bistümer Schleswig, Ripen und Aarhus (spr. Orhus), die dem neuen Erzbistume Bremen unterstellt wurden. Seitdem wurden die Dänen christlich, und der neue Glaube verbreitete sich weiter über Skandinavien. Ui. Der Ausgang Ottos und feine Nachfolger. So hatte Otto der Große das deutsche Reich zum mächtigsten der Christenheit gemacht und die großen Heidenvölker bezwungen. Sein Ansehen wuchs darum bei allen Herrschern, die ihn durch Gesandtschaften ehrten, wie einst Karl der Große geehrt worden war. Friedlich verschied der große Kaiser und wurde im Dome zu Magdeburg neben seiner ersten Gemahlin beigesetzt. Seine Nachfolger, die Kaiser Otto Ii., sein Sohn, und Otto Hl, sein Enkel, verwendeten alle Kraft auf Italien. Darüber ging in Deutschland alles durcheinander; die weltlichen großen Lehnsträger wurden immer trotziger und wollten alle Macht an sich reißen. Erst Kaiser Heinrich Ii., der letzte Herrscher aus sächsischem Geschlechte, konnte etwas mehr Ordnung schaffen. Er suchte sich gegen die weltlichen Großen eine Stütze in den geistlichen zu schaffen, denen er, wie schon seine Vorgänger, die Lehne aus dem Königsgute sehr vergrößerte. Aber er vermochte es doch nicht zu hindern, daß die großen Lehne nun vom Vater auf den Sohn übergingen.
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