Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hohenzollernkaiser - S. 7

1908 - Breslau : Goerlich
3. Er ist so gut, er ist so mild, wir weihn ihm Herz und Hand. Gott segne ihn! Der Kaiser hoch! Und hoch das Vaterland! (Lausch.) Ii. 1. Ich sehe unsern Kaiser schon aus dem Bilde gern, den hellen Blick im Auge und aus der Brust den Stern. 2. Ich höre gern vom Kaiser, was für sein Volk er tut. Er sorget für uns alle; der Kaiser, der ist gut. 3. Ich bete drum von Herzen sür ihn zu Gott dem Herrn: „Gott, segne unsern Kaiser und halt' ihm Unglück fern!" Iii. 1. Gott beschütze, Gott erhalte unsern Kaiser und sein Haus! Aus dem Füllhorn deiner Gnade teil' ihm reiche Gaben aus! 2. Gib ihm Freude, gib ihm Frieden! Führe ihn mit starker Hand! Schütze ihn vor jedem Leide! Segne Volk und Stadt und Land! Kaiserin Auguste Mrtorili. Die Gemahlin des Kaisers ist die Kaiserin. Unsere Kaiserin heißt Auguste Viktoria. Sie ist am 22. Oktober 1858 geboren, ^ie i]t die Tochter des verstorbenen Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein.

2. Hohenzollernkaiser - S. 12

1908 - Breslau : Goerlich
— 12 — Dort suchte er Heilung. Seine Gemahlin und seine Kinder waren bet ihm. Am v. März 1888 starb sein Vater, Kaiser Wilhelm. Kaiser Friedrich reiste nach Deutschland, um ani Begräbnis seines Vaters teilzunehmen und die Negierung anzutreten. Die Krankheit wurde von Tag zu Tag schlimmer. Der Kaiser hatte furchtbare Schmerzen. Er konnte nicht mehr sprechen. Aber er klagte nicht. Einmal schrieb er seinem ältesten rechne, unserem Kaiser, aus ein Blatt Papier: „Lerne leiden, finifer Wilhelm der Große. ohne zu klagen." Ant 14. Juni 1888 feierte die Prinzessin Sophie ihren 18. Geburtstag. Sie trat weinend an das Bett des todkranken Vaters. Mit zitternder Hand schrieb dieser auf ein Blatt Papier: „Bleibe fromm und gut. wie du es bisher gewesen. Dies ist der letzte Wunsch deines sterbenden Vaters." Am 15. Juni 1888 erlöste der Tod den Kaiser von seinen Leiden Das deutsche Volk wird den guten Kaiser Friedrich nie vergessen. Die Kaiserin Viktoria starb 1901.

3. Hohenzollernkaiser - S. 15

1908 - Breslau : Goerlich
— 15 — über den Sieg bei Sedan. Zum Andenken daran feiern wir am 2. September den Sedantag. 3ur Siegesfeier von hebern. 1. Was donnern die Kanonen? Was kündet der Glocken Mund? Den Deutschen in allen Zonen wird fröhliche Märe kund. 2. Laßt Siegesfahnen prangen, die Welt hat wieder Ruh. Das französische Heer gefangen und der Kaiser, der Kaiser dazu! 3. Es ward eine Schlacht geschlagen bei Sedan auf dem Feld, Davon wird man fingen und sagen bis an das Ende der Welt! 1. Bei Sedan, bei Sedan war eine große Schlacht; da wurde jäh gebrochen des Franzmanns eitle Macht. 2. Der Franzmann, der Franzmann der konnte es nicht sehn, daß Preußen, ja daß Preußeu so mächtig sollte stehn. 3. Er suchte und suchte, Bis er ’nen Vorwand fand; dann fiel er ein ohn' Zögern in unser Baterland. 4. Da schlug seine Schicksalsstunde dem dritten Napoleon; da blutet aus schwerer Wunde der Marschall Mac Mähern. 5. Drum donnern die Kanonen, drum dröhnt der Glocken Mund; den Deutschen in allen Zonen wird fröhliche Märe kund. 6. Es donnert jnbeltönig hinaus über Land und Meer: Heil Deutschlands Heldenkönig! Heil Deutschlands Heldenheer! Sei hebern. (”' ®"6m|le6,') Melodie: „O Straßburg." 4. Die Deutschen, die Deutschen sich reichten treu die Hand und zogen wie im Sturmschritt durchs stolze, welsche Land. 5. Bei Sedan, bei Sedan ging Franzmann in den Sack und mußte sich ergeben —, das war ein harter Schlag! 6. Bei Sedan, bei Sedan das Deutsche Reich erstaud — die deutsche Macht und Größe dort wurde erst erkannt! 7. Ein Sedan, ein Sedan sei jedem Feind beschert, der Deutschlands Macht und Ehre zu schmälern je begehrt! („Kiudergärtcheu.")

4. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. uncounted

1904 - Breslau : Goerlich
Zur zweiten Auflage. Mit der zweiten Auflage sind die „Zwölf Schlachten" in den Verlag der Firma Franz Goerlich übergegangen. Die Verlagshandlung ist bemüht gewesen, durch besseren Druck und besseres Papier den unvorteilhaften Eindruck, den die nachlässige Ausstattung der ersten Auflage mehrfach hervorgerufen hat, zu beseitigen. Der Verfasser hat es seinerseits an sorgfältiger Überarbeitung des Inhalts, aus welchem vor allem entbehrliche Fremdwörter entfernt wurden, nicht fehlen lassen. Die Karten haben ebenfalls eine genaue Durchsicht erfahren; Berge, Gebirgs- und Hügelzüge sind neu eingezeichnet, waldiges oder sumpfiges Gelände ist bloß angedeutet worden: alles dies aber nur insoweit, als es für den Gang der Ereignisse in Betracht kommt. Die Andeutung der Truppenaufstellungen habe ich durchaus selbständig nach dem Wortlaute der mir zugänglichen Berichte vorgenommen; nur bei der Karte von Metz habe ich die Schlachtenpläne von Exner und Baldamus zu Rate gezogen, um die Fehler der 1. Auflage ausmerzen zu können. Der „Anhang" ist vermehrt worden durch einen Abschnitt, welcher Zahlenangaben aus dem großen Kriege 1870/71 bietet. Indem ich den Herren Seminarlehrern Dageförde - Northeim, Tschech-Proskau und Hoffmann-Oberglogau für die mir bei Herstellung der 2. Auflage in Rat und Tat gewährte Unterstützung meinen Dank ausspreche, bitte ich alle Freunde und Gönner dieses Buches, mich auch ferner auf etwaige Unrichtigkeiten und Ungenauigkeiten, welche sich eingeschlichen haben sollten, aufmerksam machen zu wollen. Oberglogan. G. Richter.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 36

1906 - Langensalza : Gressler
36 ehren, wie er wollte. Aber die Bauern nahmen das anders und glaubten, Luther meine, sie brauchten ihren Herren nicht mehr zu gehorchen. In Schwaben, in der Nähe des Bodensees, brach 1525 der Aufruhr der Bauern zuerst aus und verbreitete sich mit Blitzesschnelle weiter, ehe noch die anwohnenden Fürsten Zeit hatten, ihre Truppen zusammenzuziehen. Anfangs verfuhren die Baueru noch ziemlich manierlich. Sie setzten ihre Forderungen in 12 Artikeln auf. schickten sie nach Wittenberg und baten Melanchthon und Luther um ihre Meinung. Luther erließ zuerst ein Schreiben an die Fürsten und Herren und ermahnte sie zur Nachgiebigkeit und Milde; denn einige Forderungen der Bauern waren gerecht und billig. Den Bauern rieten beide, sich sogleich zu unterwerfen. „Vergesset nicht," schrieben sie, „daß in der heiligen Schrift geschrieben stehet: die Na che ist mein; ich will vergelten. -Los hatten die Aufrührer nicht erwartet. Sie beschlossen nun, sich selbst zu helfen. Indessen rückten auch die Truppen herbei und schlugen auf sie los. Dadurch entstand ein wütender Krieg, in welchem scheußliche Grausamkeiten verübt wurden, öost überall mußten die Bauern den kürzern ziehen: dafür rächten sie sich an denen, die ihnen in die Hände fielen, yn dem württembergischen Städtchen Weinsberg fiel ein Graf von Helfenstein nebst 70 Mann, Rittern und Knechten, in ihre Hände, und da sie gerade erfahren hatten, daß der schwäbische Bund einige der gefangenen Bauern hatte hinrichten lassen, so verurteilten sie den Grasen und dessen Leute zum Tode. Vergebens warf sich die Gräfin, eine Stieftochter Kaiser Maximilians, die, von Angst getrieben, ihr zweijähriges Kind auf dem Arme, herbeigelaufen war, auf die Knie und flehte um fein Leben. Der rohe Haufen verhöhnte sie in ihrem Jammer und machte noch vor ihren Augen Anstalten zu seinem Tode. Vergebens bot der Graf 30 000 Gulben für sein Leben; man antwortete ihm mit Hohnlachen. Währenb einige ihre Spieße vorhielten, jagten die andern ihn mit Peitschenhieben hinein, und ein Junge, der früher in feinen Diensten gestanden hatte, spielte ihm aus Hohn auf der Pfeife dazu vor. Der Gräfin

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 8

1906 - Langensalza : Gressler
8 3. Der Humanismus in Deutschland. Luthers Jugend. Während der Humanismus in Italien vielfach zu einer behaglichen. heiteren Lebensauffassung führte, die oft mit den Gesetzen der Moral und der Religion in Widerspruch stand, regte er in Deutschland die Geister zu ernstem Forschen an. Die deutschen Humanisten, deren bedeutendste Vertreter Johann Geiler von K a is e r s b er g, E r n 3m u § von Rotterdam, und Ulrich non Hutten sind, wandten sich neben dem Studium der klassischen Literatur vor allem auch dem Studium der kirchlichen Be-kenntnisschristeu zu. Sv studierte und übersetzte Erasmus das Neue Testament, während Johann Renchlin als der beste Kenner des Alten Testamentes galt. Durch ihr 'Studium gerieten sie nun oft in Zwiespalt mit den Anschauungen der Kirche, in der damals besonders die Dominikaner, die als Ketzerrichter mit finsterer Strenge ihres Amtes walteten, den neuen, freien Geist zu unterdrücken suchten. Es fehlte daher in jenen Tagen nicht ein Schriften, die bald mit Ernst, bald mit Satire diese oder jene Einrichtung der Kirche befehdeten, und Tausende, die unter dem Drucke der Inquisition oder unter dem Aberglauben ihrer Tage vergeblich nach einem Retter ausschauten, lasen sie mit Vergnügen. Doch so sehr auch diese Bücher die gebildeten Kreise bewegten, ins Volk drangen sie wenig oder nicht. Das Verdienst, den neuen, freien Geist — der frei ist von knechtischer Furcht, aber gebunden durch die Moral und die ewige Grundlage aller Religion: den Glauben an einen lebendigen Gott, den wir unsern Vater nennen — in weite Kreise getragen zu haben, gebührt vor allem einem Manne, der, nachdem er sich selbst in hartem Kampfe zur Klarheit durchgerungen hatte, nicht müde wurde, durch Wort und Schrift feine Lehre zu verkünden. Dr. Martin Luther war der Mann, der von der Vorsehung bestimmt war, die heilige Flamme des Lichts und der Wahrheit, die in Wielifs Hand als Funke steh entzündet hatte und in Hus eine hell aufglühende, strahlende Fackel geworden war. triumphierend durch die Welt zu tragen.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 38

1906 - Langensalza : Gressler
38 immer ernsthaft und traurig aussähen, wenig sprächen, den Bart machten ließen und von Gatt Offenbarungen durch Träume erwarteten. Es lies ihm bald eine Menge van Menschen nach; alle hatten Träume, erzählten sie Münzer, und dieser legte sie ihnen ans. Endlich wnrde der Lärm so arg, daß der Kurfürst den Patron aus dem Lande jagte. Aber er kam bald wieder, und die Bürger von Mühlhausen in Thüringen wählten ihn gar zu ihrem Prediger. Nun erst wurde der Lärm recht arg. Münzer predigte Aufruhr und Ungehorsam gegen die Obrigkeit, und da der Magistrat das nicht dnlden wollte, jagte Münzer denselben aus der Stadt und machte sich zum Bürgermeister. Ta er lehrte, daß alle Güter allen gehören müßten (Kommunismus) und den Reichen ihre Besitzungen wegnahm, so bekam er auch vom Lande großen Zulauf; das faule Volk wollte nicht mehr arbeiten und schmauste nun von dem Gelde der Reichen. Einzelne Horden zogen unter Pfeifer, einem weggelaufene» Mönche, der Münzer an Tollkühnheit noch überbot, in die Nachbarschaft aus, plünderten Häuser und Kirchen und kehrten mit Schätzen beladen wieder heim, und mm wollte Münzer das ganze Land aufwiegeln. Er schrieb an die Bergleute im Mansfeldfchen: „Nim ist es hohe Zeit; ganz Deutschland, Frankreich und Welfchland sind wach. Der Meister will ein Spiel mit uns machen, die Bösewichter müssen dran. Die Bauern sind auf, an 300 000 stark, und der Hause wird je länger je größer." So brach er auf und lagerte sich beim Städtchen F r a n k e n h a u s e n in Thüringen. Indessen zogen die benachbarten Fürsten Truppen zusammen, dem tollen Hansen die Köpfe zurecht zu setzen. Johann der Standhafte, Philipp von Hessen und andere führten ein Heer gegen die Aufrührer. Aus Mitleid mit dem verblendeten Volke schickten sie erst einen Edelknaben an sie ab und ließen ihnen Gnade anbieten, wenn sie gleich auseinandergingen und Münzer auslieferten. Dieser erschrak über die Gefahr, in der er schwebte, trat auf und hielt eine feurige Rede an die Bauern, die damit endigte, daß sie sich nur nicht vor den Kugeln der Feinde fürchten sollten, denn die würde er alle mit seinem Ärmel auffangen, und wer in der

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 12

1906 - Langensalza : Gressler
12 sogar mit dem Bettelsacke auf dem Rücken in Erfurt umherlaufen, um Brot, Getreide, Eier, Fische, Fleisch und Geld zusammenzubetteln (denn der Orden der Augustiner ist ein Bettelorden), und dies war ihm um so empfindlicher, da ihn in Erfurt jedermann kannte und nicht selten die Leute mit Fingern auf ihn zeigten. Aber alles erträgt der fromme Mensch leicht, wenn er die feste Überzeugung hat, daß Gott es so haben will, und diese Gewißheit hatte Luther. Hatte er nur irgend Zeit, so saß er über der Bibel, um immer besser den Willen Gottes kennen zu lernen. Dabei mußte er oft höreu, wie die Mönche ihm vorwarfen, man müsse nicht mit Studieren, sondern mit Einsammeln von Eiern, Butter, Brot it. s. w. dem Kloster nützlich zu werden suchen. Sein Gemüt befand sich in einer gar unglücklichen Stimmung. Er machte sich wegen jedes weltlichen Gedankens die allerheftigsten Vorwürfe und glaubte immer, den Vorschriften Gottes kein Genüge zu leisten, so streng er auch die Klostergelübde beobachtete. Dabei kasteite er seinen Körper so ab, daß er nur ganz wenig aß und trank, ja manchen Tag nichts als ein wenig Brot zu sich nahm. Wie aber Gott denen, die ihn mit redlichem Herzen suchen, sich nicht im« bezeugt läßt, so ließ er ihn gutgesinnte Leute finden, die ihm Trost und Mut einsprachen, wenn er vor Angst vergehen wollte. So lebte in demselben Kloster ein alter, ehrwürdiger Bruder, dem er manchmal seine Gewissensangst beichtete. Dieser wies ihr vornehmlich aus das Hauptgrundstück des Glaubens hin, wo es heißt: „Ich glaube an die Vergebung der Sünden." Dieser Zuspruch machte einen tiefen, wundersamen Eindruck aus sein gequältes Gemüt. Ebenso sprach ihm der Vorgesetzte seines Ordens, der ehrwürdige Johannes von Staupitz, Trost ein. Dieser echt-christliche Mann, Professor an der Universität in Wittenberg, zeichnete den frommen Luther bald vor allen andern Mönchen aus und suchte ihn aufzurichten. „Du willst mit Gewalt ein Sünder fein." sagte er einst, „und hast doch feine rechte Sünde. Soll Christus dir helfen, so mußt du nicht mit solchem Humpelwerk nitd Puppensünden umgehen und aus jedem Gedanken gleich eine Sünde machen." Dergleichen Zuspruch half wenigstens auf eine Zeit; dann

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 44

1906 - Langensalza : Gressler
44 Tür; Suleimcm, des weiten Rückwegs gedenkend, brach auf und zog nach Ungarn zurück. Tie ungarische Krone gab er dem Za-polya als türkischem Vasallen. Dieser behauptete sich als König bis zu seinem Tode (1540); dann erst ging die Krone an Ferdinand über. Sie ist seitdem beim Hause Österreich gebieben. Während so der Kampf uni die Krone Ungarns im Osten tobte, kämpften die Heere Karls in Italien gegen Franz I. von Frankreich und den Papst Clemens, der den französischen König sofort nach seiner Freilassung von seinem Eide losgesprochen hatte. Karl, der ein treuer Sohn der Kirche war. kämpfte nur höchst ungern gegen das Oberhaupt derselben. Aber was hals es? Während er in Deutschland gar zu geiit die Reformation unterdrückt hätte, mußte er es zulasseu daß seine Truppen, denen er gewöhnlich keinen Sold bezahlen konnte, gegen Rom marschierten, die Stadt einnahmen und plünderten und den Papst gefangen nahmen. Er wurde erst wieder freigelassen, als er ein hohes Lösegeld bezahlt hatte. $)ät wechselndem Glücke kämpften dann in Norditalien die deutschen Landsknechte gegen die französischen, bis die Kräfte beider Gegner erschöpft waren. Im Jahre 1529 schlossen sie zum zweitenmal Frieden. Franz gab seine Ansprüche auf Italien auf, behielt aber Burgund, für das er au Karl zwei Millionen Kronen zu zahlen versprach. In demselben Jahre fand in Speier ein für die Reformation sehr wichtiger Reichstag statt. Ter Kaiser, der jetzt dem Papste gern gefällig sein wollte, forderte durch seine Beauftragte, daß die Be-schlüffe des erste» Reichtages zu Speier, die den Fürsten und Reichs-ständen in Sachen der Religion vollefreiheit ließen, aufgehoben würden, und die katholische Reichstagsmehrheit setzte einen Beschluß durch, daß die, welche beim Wormser Edikt bisher geblieben, auch fernerhin mit ihren Untertanen dabei beharren sollten, daß die anderen Stände wenigstens jeder weiteren Neuerung sich enthalten, die M e £ g o 11 e s t> i e n st e nicht mehr abgetan, noch jemand irgendwo n in Hören der M esse verhindert, auch Untertanen eines Standes nirgends von einem anderen Stand gegen jenen in Schutz genommen

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 22

1906 - Langensalza : Gressler
22 uoch nicht aufgebrochen sei. Tas betrübte den guten Luther tief; fast wäre fein Gemüt verzagt. Aber seine Frömmigkeit ließ ihn nicht sinken. „Vater itnb Mutter verlassen mich," rief er aus, beit heiteren Blick gen Himmel gerichtet, „aber der Herr nimmt mich auf!" Und noch über Tische Mürbe ihm von demselben Manne ein zweiter Brief gebracht, er solle doch bleiben, wenn er nocb da wäre, der Kurfürst wolle ihn schützen. Um die Zeit lernte Luther einen Mann kennen, der zur Reformation recht viel mitgewirkt hat, Philipp Melanchthon. Dieser liebe, freundliche Mann war 1497 in Breiten, einem 3tädt= chen im jetzigen Großherzogtum Baden, geboren worben, also 14 Jahre jünger als Luther. Eigentlich hieß er Schwarzerb; aber nach der damaligen Gewohnheit der Gelehrten verwandelte er feinen deutschen Namen in den gleichbedeutenden griechischen. Sein Vater war ein ehrlicher, fleißiger Stückgießer und Waffenschmied und ba= bei ein echtfrommer Mann, der nebst der Mutter den kleinen Philipp schon früh zum Gebete angehalten hatte. Taburch hatte das von Natur sauste und weiche Gemüt des Knaben eine so schöne Richtung für Religiosität erhalten, daß nichts imstatibe war, ihn auf Abwege zu führen. Schon im 11. Jahre hotte er feinen braven Vater verloren: ba gab ihm der Großvater einen treuen und geschickten Mann zum Erzieher, bis er auf eine Gelehrtenschule kam. Hier machte er durch eisernen Fleiß so schöne Fortschritte, daß er schon im 14. Jahre auf die Universität nach Heibelberg gehen konnte. Aber was babei am meisten zu bewunbern ist: er blieb der stille bescheidene Jüngling, der er gewesen war, bildete sich nichts auf fein Wissen ein und gewann dadurch aller Herzen. Jeht wurde er, weil feine ungemeine Kenntnis der griechischen Sprache ihm schon großen Ruf erworben hatte, von Friedrich dem Weisen an die Universität nach Wittenberg berufen. Er war noch nicht 22 Jahre alt. Zufällig war Luther feine erste Bekanntschaft. Bald wurden beide Männer die unzertrennlichsten Freunde. Nur der Tod hat dieses Band für die Erde ausgelöst. Dabei waren sie von ganz verschiedenem Temperamente. War Luther überaus feurig, höchst kräftig, mutig vorwärts strebend, so war bagegen
   bis 10 von 1103 weiter»  »»
1103 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1103 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 11
2 76
3 33
4 46
5 194
6 2
7 78
8 5
9 18
10 342
11 29
12 63
13 10
14 30
15 7
16 64
17 4
18 8
19 12
20 51
21 3
22 14
23 38
24 30
25 28
26 22
27 40
28 181
29 27
30 6
31 59
32 0
33 124
34 54
35 13
36 63
37 665
38 27
39 66
40 10
41 14
42 23
43 68
44 1
45 97
46 36
47 118
48 32
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 261
2 6
3 14
4 41
5 4
6 6
7 23
8 22
9 96
10 8
11 9
12 8
13 24
14 31
15 21
16 120
17 654
18 2
19 190
20 65
21 40
22 34
23 172
24 6
25 8
26 21
27 3
28 53
29 59
30 2
31 23
32 13
33 3
34 45
35 12
36 46
37 38
38 207
39 221
40 12
41 25
42 46
43 26
44 11
45 121
46 10
47 8
48 9
49 6
50 4
51 50
52 40
53 3
54 59
55 67
56 20
57 1
58 15
59 63
60 37
61 16
62 4
63 12
64 12
65 37
66 8
67 29
68 54
69 10
70 24
71 104
72 49
73 5
74 9
75 46
76 51
77 225
78 34
79 7
80 8
81 7
82 102
83 25
84 12
85 70
86 41
87 89
88 55
89 9
90 38
91 26
92 228
93 1
94 227
95 18
96 17
97 2
98 161
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 57
1 26
2 54
3 39
4 23
5 120
6 39
7 86
8 6
9 81
10 59
11 18
12 59
13 38
14 8
15 12
16 15
17 130
18 102
19 69
20 5
21 135
22 18
23 8
24 25
25 43
26 64
27 26
28 42
29 51
30 109
31 9
32 9
33 495
34 46
35 66
36 6
37 20
38 2
39 195
40 80
41 5
42 45
43 153
44 140
45 3
46 44
47 20
48 22
49 90
50 143
51 85
52 153
53 1
54 36
55 53
56 28
57 32
58 39
59 541
60 66
61 273
62 67
63 10
64 38
65 277
66 7
67 25
68 16
69 0
70 2
71 118
72 32
73 36
74 9
75 67
76 6
77 20
78 57
79 32
80 69
81 527
82 19
83 8
84 53
85 30
86 10
87 12
88 31
89 18
90 3
91 41
92 1
93 7
94 5
95 9
96 5
97 43
98 13
99 31
100 338
101 7
102 142
103 39
104 8
105 15
106 52
107 26
108 4
109 4
110 38
111 176
112 57
113 13
114 71
115 19
116 109
117 32
118 13
119 26
120 21
121 317
122 20
123 90
124 74
125 56
126 20
127 47
128 18
129 61
130 34
131 156
132 28
133 84
134 7
135 17
136 94
137 15
138 4
139 17
140 160
141 82
142 135
143 187
144 19
145 159
146 29
147 14
148 8
149 0
150 50
151 186
152 156
153 10
154 109
155 324
156 302
157 334
158 12
159 17
160 9
161 47
162 18
163 34
164 6
165 63
166 125
167 20
168 37
169 82
170 76
171 34
172 21
173 102
174 26
175 187
176 34
177 239
178 2
179 86
180 1
181 33
182 131
183 505
184 22
185 18
186 12
187 33
188 41
189 13
190 42
191 15
192 29
193 9
194 25
195 18
196 214
197 11
198 132
199 37