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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 101

1906 - München : Oldenbourg
24. Die Residenzen der bayerischen Herzoge. 101 burgs Mauern leistete Herzog Arnulf den Königen Konrad I. und Heinrich I. Widerstand. Mit der Erstarkung der Macht des deutschen Königtums verschwindet wie in den übrigen deutschen Herzogtümern auch in Bayern das Volksherzogtum. Fürsten ans sächsischem und fränkischem Geschlecht, meist nahe Verwandte des jeweiligen Königs, zum Teil dessen Söhne, werden mit Bayern belehnt. Sie stehen dem Volke, über das sie gesetzt sind, mehr oder weniger als Fremde gegenüber; über ihre Tätigkeit in und für Bayern haben sich denn auch sehr wenige Nachrichten erhalten. Mit den Welfen erhält 1070 wieder ein süddeutsches, wenn auch nicht einheimisches Geschlecht die Herrschaft über Bayern, die sie mit einer kurzen Unterbrechung über ein Jahrhundert innehaben. Heinrich der Stolze erbaut zu Regensburg die berühmte steinerne Brücke. Eben dieser Herzog wird aber von Kaiser Lothar auch mit dem Herzogtum Sachsen belehnt und sein Sohn Heinrich der Löwe widmet seine Sorgfalt vorzugsweise diesem Herzogtum, während er in Bayern nur vorübergehend sich aufhält. Im Jahre 1180 kam endlich wieder ein einheimisches Herrschergeschlecht zur Regierung, die Wittelsbacher, die Nachkommen der alten Volksherzoge. Regensburg war damals durch seinen Handel und seine Gewerbtätigkeit nicht bloß die erste Stadt Bayerns sondern eine der bedeutendsten Städte ganz Deutschlands. Im Bewußtsein ihres Ansehens und Reichtums strebten die Bürger der Stadt mehr und mehr nach Selbständigkeit; es beginnt die allmähliche Entwicklung Regensbnrgs zur reichsunmittelbaren Stadt. Die ersten Freiheiten scheint die Stadt von Kaiser Friedrich Barbarossa erhalten zu haben. Die Urkunde hierüber ist nicht mehr erhalten, doch nimmt das Privileg König Philipps vom Jahre 1207 darauf Bezug. Die Bürger erhalten das Recht der Selbstverwaltung und Selbstbesteuerung. Allerdings besaßen auch die bayerischen Herzoge noch verschiedene Rechte in der Stadt: die oberste Gerichtsbarkeit, Münze, Zölle gehörten ihnen; sie hatten dort auch ihren eigenen Hof. Daneben machte aber auch der Bischof von Regensburg manche Liechte geltend. Zwischen ihm und dem zweiten wittelsbachischen Herzog, Ludwig I. (dem Kelheimer), kam es sogar zum Krieg; in den Friedensverträgen von 1205 und 1213 wurde unter andern bestimmt, daß Bischof und Herzog verschiedene Rechte in Regensbnrg gemeinsam ausüben sollten. In der Folgezeit aber wußten die Bürger Regensbnrgs mit kluger Benützung der Geldverlegenheiten der Herzoge und Bischöfe immer mehr Rechte, meist auf dem Wege der Verpfändung, an sich zu bringen. Außerdem begünstigten die deutschen Kaiser, besonders Friedrich Ii. und später Ludwig der Bayer, die aufstrebende Stadt und erteilten ihr wichtige Privilegs. So erscheint denn im 14. Jahrhundert die Entwicklung Regensbnrgs zur freien Reichsstadt bereits vollendet. Nur vorübergehend (von 1486 bis 1492) stellte sich die Stadt freiwillig nochmals unter die Regierung Herzog Albrechts Iv. von Bayern, in der Erwartung hierdurch einen neuen Aufschwung ihres damals darniederliegeubeu

2. Europa und Deutschland - S. 34

1902 - München : Oldenbourg
34 Die deutschen Landschaften und Stämme. des Harzes, und der Ertrag desselben wird im Jahre aus ruud 10 Mill. Mark geschätzt. Die Industriegebiete in Sachsen, in den Sudeten und in Oberschlesien. Über die Senke des gewerbereichen Vogtlandes, in der die große Heer- und Handelsstraße von S. nach N. zieht (Hof, Plauen, Reichenbach) wird das ausgedehnte Gebiet der sächsischen Großindustrie mit seiner überaus dichten Bevölkerungsanhänfung erreicht. Die Grundlagen dieses Gewerbelebens bilden die Steinkohlenlager von Zwickau bis Chemnitz, in deren Umgebung mit wunderbarer Raschheit aus bedeutungslosen Land- städtchen wichtige und volkreiche Plätze der Woll- und Baumwollindustrie emporgewachsen sind, so Glauchau, Meerane, Krimmitzschau, Plauen, Ii eiche nbach, Zwickau, während Chemnitz große Maschinenwerkstätten besitzt. Im Erzgebirge ist nach Erschöpfung der Metalllager der einst blähende Bergbau zurückgegangen. Jetzt hat sich dort bei der Unergiebigkeit des Bodens und der Rauheit des Klimas die Hausindustrie, Weberei, Spitzenklöppelei und Feinstickerei, seßhaft gemacht. Ähnliche Verhältnisse wieder- holen sich in den Sudeten, wo namentlich in Hirschberg, Landeshnt und Waldenburg die Leinenindustrie blüht. Die großen Steinkohlenlager und Erzhütten Oberschlesiens endlich haben auch hier eine Reihe von Fabrikstädten ius Leben gerufen: Königshütte, Benthen, Gleiwitz. Thüringer, Sachsen und Schlesien Wie die Natur, so hat auch die Bevölkerung des sudetischen Gebirgssystems viel Verwandtes. Thüringer, Sachsen und Schlesier sind Norddeutsche, aber sie sind anderen Schlages als die Niedersachsen. Ihre Geselligkeit, Lebhaftigkeit und Redseligkeit, ihr gemütvolles Wesen, ihre Liebe zu „Blumen und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einslüsse hin. Als die Slavenländer östlich der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schlesien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes betrachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch hessische und mainsränkische Einwanderer teil. Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als der Sitz aus- gezeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Lande entsprossen sind, so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Otto Ludwig, die geuialen Darsteller des Tier- und Pslauzeulebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstümlicher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; ferner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtungen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlandes so trefflich wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innig- keit trauten deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den lieder-

3. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 34

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
34 Zweiter Teil. Das Königreich Sachsen. Fast 500 Jahre haben die Sorben hier gehaust. Viele Ortsnamen (auf itz, is, itsch) stammen noch aus jener Zeit. Aber auch manche Sitte, manches Wort hat sich noch bis auf unsere Tage erhalten; z. B. Latschen (hlacice = Strumpf), hätscheln (hejckam = auf den Armen schaukeln), Husche- gans (hus = Gans), Viele (Lockruf für die Enten, bielo = weiß). Der deutsche König Heinrich I. trieb die Sorben wieder nach Osten. Zum Schutze der Grenze gründete er Burgen, besetzte sie mit tapferen Rittern, und mancher deutsche Ort eut- stand im Schutze einer solchen Burg. Tresden. (550 000 E.) Ein sorbischer Rundling am rechten Elbufer, wo der Wald fast bis ans Wasser reichte, ist der erste Anfang von Dresden (sorbisch drezga = Sumpfwald). Gegenüber ent- stand etwas später ein sorbisches Fischerdors. Aber sechs Jahrhunderte vergingen, ehe die sächsischen !ii u n d l i n g s d o r f G r o ß b o r t h e Ii Fürsten hier eine Stadt anlegten, und zwar etwas bei Dresden. weiter von der Elbe weg, wo kleine Seen eineil Schutz boten (Seestraße, Am See!). Eine Holz- brücke führte von dem Stadttor über die Elbe nach „Altendresden". Aus diesen kleinen Anfängen ist allmählich die Großstadt von heute geworden. Erstens weil die Lage in der Mitte des fruchtbaren Kessels und an der Einmündung zweier Seiten- straßen günstig war (Weißeritz, Prießnitz), vor allem aber durch die Gunst der Fürsten, die hier ihre Residenz ausschlugen. Ein Schloß mit zwei Hoskirchen, ein „Zwinger" (ursprünglich als Palast bestimmt), der herrliche Kunst- und Naturalien- sammlungen enthält, zwei Hoftheater, der „Große Garten" — das alles sind Schöp- fungen sächsischer Fürsten. Als Landeshauptstadt besitzt Dresdeu ferner große Gebäude für die Ratgeber des Königs, die Minister und deren Beamten, für die Steuerbehörden usw. In dem Landtagsgebäude oder Stände- h a u s e versammeln sich die Abgeordneten des Volkes, um die Gesetze zu beraten. Ein besonderes Stadtviertel nimmt in seinen K a s e r n e n Tausende von Soldaten auf. Die Sammlungen, das herrliche Stadt- und Strombild, das sich besonders von der „B r ü h l s ch e n T e r r a s s e" zeigt, die schöne Umgebung locken jähr- lich Scharen von fremden Besuchern herbei. So ist Dresden zunächst also Residenz, Beamten-, Militär- und Fremdenstadt. Aber die günstige Lage an einem schiffbaren Strom und wichtigen Landstraßen haben den Handel zum Aufblühen gebracht; der K ö n i g - A l b e r t - H a f e n und der Hauptbahn- h o f sind die großartigsten Beweise für ,den regen Verkehr. Gute Verkehrs- wege erleichtern aber das Herbeischaffen von Rohprodukten aller Art; dazu kommt, daß in unmittelbarer Nähe der Stadt, jenfeits des felsigen „Planenschen Grundes" im Tale der Weißeritz gute Steinkohlen gefunden werden (Pötz- scha p p e l, Döhle n). So entwickelt sich Dresden in neuester Zeit zur Industrie st a d t. Zigaretten, Schokolade, Fährräder, Nähmaschinen, Photo- graphische Apparate sind nur einige der wichtigsten Produkte. Pororte Dresdens. Von dem Königlichen Lustschlosse Pillnitz am Fuße des Borsberges zieht sich am rechten Elbufer eine Kette freundlicher Villen- I

4. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 161

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
55. Iv. Die religis-Politische Zweiteilung Deutschlands seit 1530. 161 in zwei religis-politische Parteien, gerade zu einer Zeit, als die Trken abermals gegen sterreich anrckten. Indes konnte der Protest der Schmalkaldener die Wahl Ferdinands zum Rmischen König (welche 1531 in Kln vollzogen wurde) nicht verhindern. 2. Per Mrnerger Ketigionsfrieden 1532. Der feste Zusammenschlu hatte die Macht der Protestanten so gehoben, da der Kaiser, ungeachtet des Widerspruchs der katholischen Mehrheit, mit den Protestanten vershnliche Unterhandlungen einleitete. Diese fhrten zum Nrnberger Religionsfrieden, demzufolge den protestantischen Reichsstnden bis zur Berufung eines Konzils Religionsfreiheit eingerumt wurde; neu zutretende Mitglieder des Bundes sollten indes von diesem Zugestndnis ausgeschlossen sein. Auf Grund der erzielten Verstndigung gewann der Kaiser eine starke Kriegs-macht, die den Sultan Solirnan (nach der vergeblichen Belagerung der Festung Gnz) zum Rckzug aus sterreich zwang 1532. 3. Jernere Ausreitung des Protestantismus. Sowohl der Kaiser wie sein Bruder waren demnchst wieder mit auswrtigen An-gelegenheiten beschftigt. Nach dem Abzge der Trken 1532 war Kaiser Karl wieber aus Deutschland weggegangen, um neue Kmpfe gegen Frankreich auszufechteu. Auch unternahm er zwei Kriegszge gegen die norbafrikanischen Raubstaaten, welche im Einver-stnbnis mit dem Sultan die Ksten der italienischen und der spanischen Provinzen mit ihren Plnderungen heimsuchten und auf Malta die Johanniter bebrngten Der erste Zug, gegen Tunis gerichtet (1535), fhrte zur Eroberung der <Stadt, wobei der Kaiser Tausende von Christensklaven Befreite; erfolgloser verlief ein Unternehmen gegen Algier (1541). Zu gleicher Zeit war auch Ferdinand in neue Hndel mit den Trken verwickelt. So gewann der Protestantismus auf ein Jahrzehnt volle Freiheit der Bewegung. Allenthalben mehrten sich seine Anhnger: a) Pf alz-Zweibrcken war unter Pfalzgraf Wolfgang schon 1532 bergetreten ; b) Wrttemberg folgte 1534, indem der eben mit hessischer und bayerischer Hilfe zurckgekehrte Herzog Ulrich die neue Lehre einfhrte; c) auch Baden und Hanau, Mecklenburg und Pommern und andere Heinere Staaten schlssen sich ungefhr gleichzeitig der Reformation an. d) Einen groen Machtzuwachs erlangte die Sache der Protestanten 1539 in Norddeutschland durch den Anschlu des Kurfrstentums Brandenburg und des Herzogtums Sachsen (Meien-Dresden-Leipzig). In diesen beiden Staaten waren Kurfürst Joachim I. (f 1535) und Herzog Georg (f 1539) bis zu ihrem Tode ausgesprochene Gegner der neuen Lehre geblteben. Aber ihre Nachfolger (Kurfürst Joachim Ii. und Herzog Heinrich) waren ebenso entschiedene Anhnger derselben und fhrten 1539 in ihren Gebteten die Kirchenreform durch. Von den weltlichen Fürsten Norddeutschlands Winter, Lehrbuch der Deutsch, u. Bayer. Geschichte. I. Teil. 2. Aufl. u

5. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 59

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
22. Otto I. der Groe (936-973). 59 verhandelten, steigerten die Verwirrung. Doch gelang es Otto, dieselben wieder zu unterwerfen oder zu vershnen und so dem Reiche den inneren Frieden zu geben (955). Freilich mute er dabei den Stammesherzogtmern wieder grere Zugestndnisse machen. 6. Die Angarnschtacht auf dem Lechfetde 955. Nach berwindung. der inneren Zwistigkeiten sammelte Otto aus smtlichen deutschen Stmmen ein Heer, um gegen die Ungarn auszuziehen. Diese waren abermals in groer Menge nach Bayern und Schwaben eingebrochen und belagerten eben die Stadt Augsburg, die einstweilen von dem Bischof Udalrich tapfer verteidigt wurde. Noch zur rechten Stunde gelangte Otto, von Regensburg herziehend, mit seiner Streitmacht an. Von den acht Haufen, aus denen sein Kriegsheer bestand, waren drei von den Bayern und zwei von den Schwaben gestellt worden. Auf dem Lechfelde bei Augsburg kam es zur heien Schlacht (10. Aug. 955). Otto trug den ruhmvollsten Sieg davon. Zum Gelingen des groen Werkes hatte besonders der wiedervershnte Schwiegersohn des Kaisers, Konrad der Rote, beigetragen, der den Sieg mit seinem Leben bezahlte. Die Niederlage der Ungarn war eine vollstndige. Tausende sanken unter dem Schwerte der Sieger oder fanden den Tod in den Fluten des Lechs, ()[ andere starben in den Flammen der brennenden Drfer. Der Rest fiel auf der -Flucht. Nur sieben der Gefangenen, erzhlte der Volksmund, sollen mit ab-geschnittenen Nasen und Ohren in die Heimat zurckgeschickt worden sein. Seit jenem Tage der Vergeltung haben es die Ungarn nicht wieder gewagt, nach Deutschland zurckzukehren. Sie bequemten sich vielmehr zur Sehaftigkeit und nahmen in der Folgezeit das Christentum an, das ihnen hauptschlich von Passau aus (durch Bischof Pilgrim) vermittelt wurde. Das verdienstliche Werk vollendete um das Jahr 1000 einer ihrer Könige, Stephan der Heilige, im Verein mit seiner frommen Gemahlin Gisela von Bayern, einer Schwester des bayerischen Herzogs und nachmaligen Kaisers Heinrich Ii. des Heiligen. 7. Grenzkriege gegen die Slaven. Whrend Otto gegen die Familienherzge und gegen die Ungarn in Sddeutschland kmpfte, waren auch die Slaven zwischen Elbe und Oder wieder aufgestanden. Von dem tapferen Markgrafen Gero untersttzt, zog Otto gegen sie zu Felde und unterwarf alles Land bis an die Oder (um 960). Zur Ausbreitung des Christentums unter den Slaven stiftete er die Bistmer Havelberg und Brandenburg und erhob Magdeburg zum Erzbistum jener Gegenden. Auch die Polen wurden zur Tributpflichtigkeit gebracht. Nach dem Tode des Markgrafen Gero (966) teilte Otto die ge-wonnenen slavischen Gebiete in mehrere Marken, darunter die Nordmark (Altmark und Brandenburg), Ostmark (Anhalt und Lausitz) und die Mark Meien (das heutige Knigreich Sachsen). Von Otto eifrig gefrdert, machte die deutsche Kolonisation in allen diesen Gebieten schnelle Fortschritte.

6. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
29. Die Kreuzzge und das christliche Knigreich Jerusalem, 73 die Knigskrone zu tragen, wo sein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hatte, und nannte sich nur Schirmer des Heiligen Grabes". Durch einen Sieg der den Sultan von gypten, der zur Wieder-eroberuug des Landes heranzog, rechtfertigte Gottsried glnzend den selbstgewhlten Titel, doch starb er schon im folgenden Jahre (1100). 3. Jas Knigreich Jerusalem 11001187. Nach Gottfrieds Tode regierte sein Bruder Balduin, vorher Herzog von Edessa, als erster König von Jerusalem. Sein Reich, nach Art der abendlndischen Lehensstaaten eingerichtet, erstreckte sich vom Roten Meere der Palstina und Syrien bis an den Euphrat. Ihm folgten noch fnf weitere Könige. Doch war die christliche Herrschaft steten Angriffen der Unglubigen aus-gesetzt. Der dadurch veranlagte zweite Kreuzzug (vgl. S. 76) verlief ganz ergebnislos. Trotz weiteren Zuzuges von Rittervolk aus dem Abendlande geriet Jerusalem 1187 wieder in die Gewalt der Feinde. 4. Weitere Kreuzzge 11891270. Der Fall der Heiligen Stadt entfachte nochmals den ganzen Eifer des Abendlandes. Aus Deutschland, Frankreich und England ziehen Kaiser und Könige mit Kriegervolk und Ritterschaft nach dem Morgenland (vgl. S. 80). Aber keinem der weiteren (fnf) Kreuzzge ist es gelungen, die einstigen Errungenschaften wieder zurckzugewinnen. Gleichwohl prgen diese frommen Unternehmungen der ganzen Epoche ihren Stempel auf. Verlauf und Ergebnis dieser Kreuzfahrten sind zugehrigen Ortes in den nachfolgenden Abschnitten vorgefhrt. 30. Lothar von Supplinburg 11251137. 1. Lothars K ausmacht. Durch Verschwgerungen und Erbschaften waren an Lothar viele Besitzungen der Billnnger, der Nordheimer und der Braunschweiger gefallen. Andere Landstriche vergab Lothar als Herzog von Sachsen an befreundete Persnlichkeiten. Konrad von Wettin wird 1123 Markgraf von Meien. Albrecht von Ballenstdt wird Markgraf der Lausitz. Die in Sachsen (d. i. Norddeutschland) gewonnene Machtstellung verstrkte Lothar noch durch Verschwgerung mit dem Hanse der Welsen, indem er seine einzige Tochter Gertrud mit dem Bayernherzog ; Heinrich dem Stolzen vermhlte (1127). 2. Die Wetfen in Uayern (10701180). Die Welfen waren ein seit alter Zeit in Bayern und Schwaben begtertes Grafengeschlecht. Seit 1070 hatten sie in erblicher Weise das Herzogtum Bayern intte, das seit dem Tode Hein- I richs V. von Luxemberg (1026) fast ununterbrochen in dem unmittelbaren Besitz der Salier geblieben war (so wird Heinrich Hi. als Herzog in Bayern Heinrich Vi.,

7. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 166

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
166 56. V. Erster Zusammensto der Parteien im Schmalkaldischen Krieg. der Gromtige genannt) regierte noch bis 1567; er hatte fr seine Lande die protestantische Universitt Marburg ins Leben gerufen (schon 1527). 8. Wetz, Gonl und Werdnn französisch geworden (seit 1552). Im folgenden Winter zog der Kaiser nach Lothringen, um die drei Bistmer und Reichsstdte Metz, Tonl und Verdun wieder zu gewinnen, welche König Heinrich Ii. von Frankreich im Einverstndnis mit Moriz von Sachsen als Entschdigung fr die geleisteten Hilfsgelder 1552 besetzt hatte. Doch milang die von dem Kaiser und dem Spanier Alba versuchte Wiedereroberung von Metz, so da die geraubten Lnder im Besitze Frankreichs blieben. Das Reich verhielt sich solcher Unbill gegenber teilnahmslos. Erst nach mehr als 300 Jahren ist Metz fr Deutschland zurckgewonnen worden. 9. Der Warkgrfler Krieg und der Tod des Kurfrsten Moriz (1553). Markgraf Albrecht Alcibides von Brandenburg-Bayreuth hatte sich während des letzten Krieges von dem Bunde getrennt und brandschatzte auf eigene Faust die geistlichen Frstentmer in Franken, namentlich das benachbarte Bam-Berg, Wrzburg und Mainz, desgleichen die Reichsstadt Nrnberg. Als er auch nach dem Passauer Vertrag den Krieg gegen Katholiken wie Protestanten in der bisherigen Weise fortsetzte, vereinigten sich gegen ihn die bedrohten Nachbarlnder unter der Fhrung des Kurfrsten Moriz von Sachsen. Darauf rckte Albrecht auch gegen Sachsen vor, wurde aber bei Sievershausen (im Gebiete von Lne-brg) besiegt 1553 und alsbald in die Verbannung getrieben. In jener Schlacht hatte Moriz eine tdliche Verwundung erlitten, der er nach wenigen Tagen erlag, erst 32 Jahre alt. Sein Erbe war sein Bruder August I. (15531586), von seinen Unterthanen als Vater August" hoch verehrt; nicht minder beliebt war seine Gattin, die Mutter Anna". Ihre Nachkommen tragen heutzutage die Knigskrone von Sachsen (Albertinische Linie). 57. Vi. Einstweiliger Friedensschlu 1555 und Abdankung Karls V. 1556. 1. Der Augsurger Wetigionsfriede 1555. Auf die jngsten Parteikriege hin war das Verlangen nach einem dauernden Frieden ein ziemlich allgemeines. Es wurde ein Reichstag nach Augsburg berufen. Verdrossen, alle seine Bestrebungen milungen zu sehen, bertrug Karl V. die Leitung der Verhandlungen seinem Bruder, dem König Ferdinand. Nach halbjhriger Beratung einigte man sich, ohne auf das Konzil Rcksicht zu nehmen, zu einem Religionsftieden: allen rerchsstan-dischen Fürsten und Stdten der katholischen wie der augs-burgischen, nicht aber der reformierten Konfession wurde qolle Religionsfreiheit und die Beibehaltung des gegen-wrtigen Besitzes, also auch der eingezogenen Kirchengter,

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1906 - Langensalza : Gressler
135 nicht gestört wurde, meint er mich nicht vermochte, die ängstliche Spannung aufzuheben, die in den Gemütern herrschte. Tas einzige. tuas man ihm vielleicht vorwerfen kann, ist die große Härte gegen den Herzog von Gvtha. Ter unglückliche Johann Friedrich von Sachsen hatte einen noch unglücklicheren Sohn, der auch Johann Friedrich hieß und Herzog von Gotha war. Dieser ließ sich mit einem Ritter, Wilhelm von G r u m b a ch, einem raubsüchtigen Menschen, ein und schützte ihn gegen den ausdrücklichen Befehl des Kaisers, ihn auszuliefern. Die Folge davon war, daß Gotha belagert und eingenommen und er gefangen wurde. Da er gegen wiederholte Warnungen taub gewesen war, so ließ ihn der Kaiser Maximilian Ii. (1507) nach Wien bringen, aus einem offenen Wagen, einen Strohhut auf dem Kopse, durch die Straßen führen und dann ins Gefängnis werfen. Seine Frau Elisabeth, eine Tochter Friedrichs Iii. von der Pfalz, war trostlos über das unglückliche Schicksal ihres Mannes. Fünf Jahre lang hörte sie nicht auf. flehentlich zu bitten, man möchte sie doch nur zu ihrem Manne lassen. Endlich wurde es ihr bewilligt, aber nur auf einige Monate. Wie freute sie sich, als sie ihu wiedersah! Nun konnte sie ihn doch Pflegen und ihm seine Einsamkeit erleichtern; denn eine andere Frenbe kannte das gute Weib nicht. Nach Verlauf einiger Monate sollte sie ihn wieder verlassen; aber sie bat den Kaiser so lange, bis er ihr endlich erlaubte, sich bei ihm einsperren zu lassen; nur unter dieser Bedingung wurde ihre Bitte ihr gewährt. Aber das war ihr ein kleines Opfer für das Glück, seine Leiden zu teilen und zu erleichtern. So blieb sie denn bei ihm, bis sie nach einer 22jährigen Gefangenschaft in den Annen ihres dankbaren Mannes starb. Biele Fürsten hatten oft und dringend den Kaiser um seine Freilassung gebeten; aber vergebens. Er saß noch bis ins folgende ,sahr (1595) gefangen; dann entführte ihn der Tod ins Land der ewigen Freiheit, nachdem er 28 Jahre eingesperrt gewesen war. Ilm die Zeit der Grumbachschen Händel (1506) ereignete sich eine berühmte Waffentat in Ungarn: die Verteidigung von öziget durch ßriut). Der alte Soliman der Prächtige lebte noch; er war wieder in Ungarn eingefallen und belagerte bet Sziget

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 222

1906 - Langensalza : Gressler
222 1 macht. Lassen Sie mich von Ihnen lernen, wie ich künftig so lange Meister des Glücks bleiben und im Unglücke so groß werden kann wie Sie." Dennoch wurde Horn sieben Jahre lang gefangen gehalten. Oxenstierna, der die schwedische» Angelegenheiten leitete, war nun den Kaiserlichen nicht mehr allein gewachsen und mußte sich nach fremder Hilfe umsehen. Schon früher hatte der König von Frankreich. Ludwig Xiii. (1610—43), ober vielmehr besten staatskluger Minister, der Karbiiml Herzog von Richelieu, den Schweden Hilfe angeboten, nicht etwa ans Neiguug für den 6e-brückten evangelischen Glauben, sonbern um das Haus Oesterreich zu schwächen; aber lange wiberstanben Oxenstierna iinb die evangelischen Fürsten, weil sie die Tücke und die Habsucht der Franzosen kannten. Doch jetzt mußte man das französische Bünbnis annehmen und basür einige beutsche Besitzungen auf dem linken Rhein-lifer abtreten. Eine zweite traurige Folge der Nörblinger Schlacht war der Abfall des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen vom schwäbischen Bünbnisse. Er würde den Schweden und den evangelischen Stäuben untren, inbem er 16s5 einen Fricben in Prag mit dem Kaiser schloß, der ihm dafür die Lausitz abtrat. Leider folgten mehrere evangelische Fürsten, unter andern auch der Kurfürst von Brandenburg, dem Beispiele Sachsens und vertrugen sich mit dem Kaiser, so daß die Schweden fast allein standen. Um so ehrenvoller war es, daß die schwebischeu Generale benimch den Kampf bestauben und siegreich baraus hervorgingen. Hier mögen nur noch einige der glänzendsten Waffentaten erzählt werben. Einer der fähigsten schwebischen Generale war Bane r. Die Sachsen unter Baubissin, einem Schweden, der in sächsische Dienste übergetreten war, und die Kaiserlichen unter Hatz selb glaubten ihn zu vernichten, inbem sie ihn von der Ostsee abgeschnitten hatten. Schnell ging Bauer aus sie los; er fanb sie bei Wittstock in der fanbigen Priegnitz und erfocht (24. Sept. 1636) einen glänzenben Sieg. Seine Unterfelbherren St cilh autsch und Torsten söhn hatten ihm wacker geholfen. Die Feinde waren nicht nur geschlagen,

10. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 651

1895 - München : Oldenbourg
148. Die Türken vor Wien. 651 fochten, und so vereinigte sich die ganze Hartnäckigkeit des Angriffs und der Verteidigung. Der Hauptkampfplatz war die Löbelbastei, an welcher wenige Erdschollen sein mochten, welche nicht mit dem Blute eines Freundes oder Feindes benetzt wurden. Dennoch gewannen die Türken nach und nach mehr Raum. Ende August hatten sie sich schon in dem Stadtgraben festgesetzt, und in den ersten Tagen des September ließen sie eine Mine in der Burgbastei springen. Die halbe Stadt erzitterte davon, die Bastei selbst wurde auf eine Länge von zehn Meter von einander gerissen. Die Lücke war so groß, daß die Feinde Sturm laufen konnten. Sie wurden zurückgeschlagen. An den folgenden Tagen stürmten sie mit neuer Wut; doch hielt die Tapferkeit der Besatzung stand. Als aber die letzte Mine unter der Burgbastei gesprungen war, wurde der Riß so groß, daß mehrere Feinde neben einander hindurchdringen konnten. Die Gefahr war aufs höchste gestiegen; die Besatzung war durch Gefechte, durch Krankheiten und die täglichen Arbeiten zusammengeschmolzen; der Graf Stahremberg hatte schon Boten auf Boten an den kaiserlichen Feldherrn, den Herzog von Lothringen, gesendet. Endlich, da man mit Zittern einen Sturm der Feinde erwartete, sahen die Wiener an den Bewegungen im feindlichen Lager, daß die Hilfe nahe sei. Abends fünf Uhr erschienen christliche Kriegsvölker auf dem Kalenberge und gaben ihre Ankunft durch einige Kanonenschüsse zu erkennen. Der Polenkönig Johann So- biesky war an der Spitze tapferer Scharen angekommen. Die Kurfürsten von Sachsen und Bayern, die Haufen des fränkischen Kreises unter dem Fürsten von Waldeck, der Herzog von Sachsen-Lauenburg und die Markgrafen von Baden und Bayreuth, der Landgraf von Hessen und die Fürsten von Anhalt und viele andere Fürsten aus Deutsch- land erschienen mit frischer Hilfe. Mit solchen Männern konnte es Karl von Lothringen wagen, gegen den Feind zu ziehen; doch war sein Heer nur 46000 Mann stark.
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TM Hauptwörter (200)200

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