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1. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 336

1913 - Leipzig : Hahn
336 hier befinden sich 50 gefangene Offiziere. — Aber nun die Rückseite der Medaille! Unser Verlust, der noch nicht ermittelt, er wird hoch sà. Das erste Garderegiment hat solche Verluste, daß aus zwei Bataillonen eins gebildet ist. In welcher Aufregung ich war, kannst Du denken. Und zwar der gemischtesten Art! Freude und Wehmut! Endlich be- gegnete ich noch spät 8 Uhr Fritz mit seinem Stabe. Welch à Moment nach allem Erlebten und am Abende dieses Tages! Ich übergab ihm selbst den Orden pour le mérite, sodaß ihm die Tränen herabstürzten; denn er hatte mein Telegramm mit der Verleihung nicht erhalten. Also völlige Überraschung! — Einstens alles mündlich. Erst um 11 Uhr war ich hier, ohne alles, sodaß ich auf einem Sofa kampierte." * * * Ein Augenzeuge der Schlacht bei Königgrätz schließt seinen Bericht ' mit folgenden Worten: „Es war Nacht; grau und tonlos lag die Landschaft da; nur am westlichen Himmel verblaßten noch lange Streifen der letzten, roten Wolken; unheimlich, wie große Fackeln leuchteten die brennenden Dörfer in der Runde; am ganzen Horizonte blitzte es von unzähligen kleinen Lager- feuern. Da lockten die Tambours zum Zapfenstreich: die Bataillone traten in Mänteln an; auf das laute Geräusch des Lagers folgte das Kommando: „Stillgestanden!" und der Abendappell. Die Trommeln schlugen zum Gebete. Die schöne, ernste Weise des Chorals: Nun danket alle Gott! wurde von den Musikern angestimmt und setzte sich die langen, langen Reihen immer weiter fort, sodaß sie endlich, als in der Mitte des Lagers ihre letzten Töne verhallten, bei den Regimentern am äußersten Flügel noch feierlich nachklang: ein Schlummerlied denen, die zur ewigen Ruhe hingebettet lagen, ein Trostgesang den Leidenden, den Lebenden à Dank- gebet. Vom dunkelblauen Himmel glänzten die ruhigen Sterne niete auf das dampfende Schlachtfeld, und ein ganzes Volk in Waffen, ein Volk von Siegern, schaute betend zu ihnen empor." * * * Sechs Tage nach der Schlacht schrieb Graf von Bismarck an seine Gemahlin: „Hohenmauth, Montag, den 9. Juli 1866. ... Uns geht es gut; wenn wir nicht übertrieben in unseren An- sprüchen find und nicht glauben, die Well erobert zu haben, so werden wir auch einen Frieden erlangen, der der Mühe wert ist. Die Österreicher stehen in Mähren, und wir sind schon so kühn, daß für morgen unser Hauptquartier da angesagt wird, wo sie heute noch stehen. Gefangene passieren noch immer ein und Kanonen fett dem 3. bis heute 180. Holen die Österreicher ihre Südarmee hervor, so werden wir sie mit Gottes gnädigem Beistände auch schlagen. Das Vertrauen ist allgemein. Unsere Leute sind zum Küffen. Jeder so todesmutig, ruhig, folgsam, gesittet, mtt leerem Magen, naffen Kleidern, nassem Lager, wenig Schlaf, abfallenden Stiefelsohlen, freundlich gegen

2. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 11

1906 - Leipzig : Hahn
11 Ein einsamer Mann schritt eilig auf dem schmalen, grasbewachsenen Fußpfade vorwärts. Er war noch jung. Ein leichter Flaum sproßte über den frischen Lippen, und die hellgrauen Augen blitzten unternehmend und sorglos in die Welt. Ein lustiges Lied vor sich hinträllernd, achtete er wenig auf seine Umgebung; er sah weder rechts, noch links; er bemerkte es auch nicht, daß die zuerst vereinzelt stehenden Sträucher und Bäume einander immer näher rückten. Plötzlich blieb er stehen. Die Pfade kreuzten sich nach verschiedenen Richtungen, und gerade vor ihm erhob sich ein dichter Wald. Überlegend sah er um sich. Weißer Nebel süeg aus den Wiesen hinter ihm; der Mond war aufgegangen und goß sein bleiches Silberlicht über die Berge; schwarz und schweigend stand der Wald da. Sollte er eintreten? Einen Augenblick besann er sich. Dann warf er trotzig seinen Kopf zurück und schritt vorwärts, zuerst vorsichtig, dann rascher. Immer tiefer drang er ein. Gespenstig drohend streckten die hohen Bäume ihre Äste gen Himmel. Der zuerst ziemlich breite Weg wurde immer schmäler. Kaum mehr dem Auge erkennbar, schlängelte er sich zwischen dem Buschwerk dahin. Der Jüngling mochte wohl mehrere Stunden so gegangen sein; Hunger und Müdigkeit drohten ihn zu übermannen. Immer langsamer wurden seine Schritte, bis er endlich ganz stehen blieb. Er konnte nicht mehr vorwärts. Gerade vor ihm, quer über dem Weg, lag ein vom Sturme entwurzelter Stamm. ^Erschöpft ließ er sich auf denselben nieder, es war ihm unmöglich, weiter zu marschieren. Nachdem er eine Zeitlang geruht hatte, raffte er sich empor und eilte wieder zurück auf dem Wege, den er hergekommen war. Eine plötzliche, ihm sonst ganz ungewohnte Angst hatte ihn überfallen. „Nur fort, nur heraus aus diesem Walde," dachte er, „ganz gleich, wohin." Trotz seiner Ermattung lief er vorwärts, so schnell ihn die Beine trugen, einmal auf diesem, dann wieder auf jenem Wege. Aber zu seinem größten Schrecken gewahrte er, daß er immer wieder an den Ort zurückkehrte, von dem er ausgegangen war. Verzweifelnd warf er sich nieder, vergrub das Gesicht in beide Hände, schluchzte und rief laut um Hilfe. Als er wieder emporsah, schrak er zusammen, denn vor ihm standen drei Männer. Der eine trug ein prächtiges, reich mit Gold gesticktes Gewand, das von einem glänzenden, mit Edelsteinen geschmückten Gürtel zusammen- gehalten war. Der zweite hatte ein schwarzes Kleid mit rotem Gürte! und der dritte ein blaues Hemd und einen einfachen Ledergurt. In der nervigen Faust hielt er eine schwere Axt. „Was tust du hier?" fragten ihn die drei. — „Erbarmt euch meiner, ich verschmachte. Sagt mir, wo ich eigentlich bin." — „Du bist im Walde des Elends," gaben sie zur Antwort. — „Helft mir, rettet mich, führt mich hinaus aus dieser enffetzlichen Wildnis," flehte er sie an. — „Wähle einen von uns, der dich führen soll."
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