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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 58

1871 - Hannover : Hahn
58 Dritte Lehrstufe. Gesammtheit der mitteldeutschen Staaten, e) zu Preußen so- wohl der Größe als der Volkszahl nach? — 8) Wie verhält sich Badeu a) zu Würtemberg, b) zu Baieru, aa) hinsichtlich des Flächeninhalts, bb) in Betreff der Volkszahl, ee) mit Rücksicht auf die Volksdichtigkeit? — 9) Vergl. in Beziehung auf Volkszahl München, Stuttgart und Karlsruhe! — 10) Welche dieser Städte bat wohl die schönste Umgebung? — 11) Vergl. die Summe der Bevölkerung der drei größten Städte Baierus mit den entsprechenden Zahlen in Würtem- berg und Baden, und vergleiche das Ergebnis mit dem von Nr. 9! — 12) Auf wieviel Bewohner kommt eine Hochschule a) in Baden, b) in Würtemberg, cj in Baiern, d) im Königr. Sachsen, 6) in Preußen? — 13) Nenne Festungen in Elsaß- Lothringen, und zwar a) im Rheinthal, b) im Wasgan, c) auf dem Plateau von Lothringen! — 14) Welche unter allen diesen ist die stärkste? Zur politischen Uebersicht von Oesterreich. 1) Bezeichne die Grenzen von Deutsch-Oesterreich! — 2) Vergl. den deutschen Theil des Kaiserreichs mit dem nicht- deutschen in Bezug auf a) Größe, b) Bevölkerung, c) Volks- dichtigkeit! — 3) Stelle denselben Vergleich zwischen Dentsch- Oesterreich und Ungarn (3896 Dm., 10,814 T. E.) an! — 4) Desgl. zwischen dem österreichischen und dem deutschen Kaiserreich! — 5) Welchen verschiedenen Flußgebieten gehört Deutsch-Oesterreich an? — 6) Um wieviel Meilen liegt die Süd- spitze von Jllyrien südlicher als der südlichste Punkt von Baiern? — 7) Durch welche deutsche Länder geht der Pa- rallelkreis des Nordpunkts von Böhmen?—8) Welche preu- ßische Provinzen durchschneidet der Meridian von Wien? •— 9) Wie verhält sich der geschichtliche Kernpunkt (die älteste Provinz) zur geographischen Mitte a) in Gesammt-Oesterreich, b) in Preußen? — 10) Oesterreich hat 991 Meilen Eisen- bahn, Preußen 1040z wieviel Meilen kommen demnach a) in Oesterreich, b) in Preußen aa) auf 1 □ M., bb) auf 1000 Einw. ? — 11) Die österreichische Staatsschuld beträgt 2363 Mill. Thaler, die preußische 442 Mill.; wieviel Thaler kommen auf jeden Kopf a) in Oesterreich, b) in Preußen? — 12) a. Welches unter den deutsch-österreichischen Kronländern ist das am meisten, welches das am wenigsten gebirgige? b) vergl. deren Volksdichtigkeit!

2. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 43

1871 - Hannover : Hahn
Die Staaten des deutschen Kaiserreiches. 43 §. 52. Die Fürstenthümer Neuß, jüngere und ältere Linie, zns. 20 Hzm., 132 T. E. Gera (1v). Greiz (11). Schleiz (4). Lob enstein (2). §.53. Diefürstenthümer Schwarzburg Rudol- stadt und Sondershausen, zus. 33 llm. mit 142 T. E., aus 2 Stücken, einer Unter- und Oberherrschaft bestehend, von denen jene ein Uebergangsglied zwischen unserer uördl. und südl. Gruppe mitteldeutscher Staaten bildet. Rudolstadts). Frankenhansen, 1525. So nd ers- hansen (5). Arnsta dt (7). §. 54. Großherzogthum Hessen. a. Provinz Oberhessen, 60 Dm., 256 T. E., ebenfalls ein Mittelglied zwischen Mittel- und Süddeutschland. Gießen (10) mit Hochschule. b. Provinz Starkenburg: Darmstadt (31), Residenz.. Offenbach (20). c. Provinz Rheinhessen: Mainz(43), Festung I.ranges. Worms (13), 1521. Biugen. Alle drei Provinzen zusammen enthalten 140 Uzm. und 823 T. E. C. Süddeutsche Staaten. §. 55. Das Königreich Baiern ist mit einem Ge- biete von 1381 lüm. der zweitgrößte Staat des deutschen Kaiserreichs. Der Südeu reicht ins Alpenland, der Norden reicht ins Centrum des mitteldeutschen Gebirges hinein, die Mitte bildet eine große Hochebene. Dem Gebiete der Donau gehört die größere Südhälste, dem Maingebiete der kleinere nördliche Tbeil an, nur vom äußersten N.-W. fließt auch Waßer der Weser zu. Dem Titel nach war Baiern Jahrhunderte lang eines der ältesten deutschen Herzogthümer, das einmal auch (1314) dem deutschen Reiche einen freilich nicht allgemein anerkannten Kaiser (Lndwig) lieferte. Der aus dem 30jährige Kriege be- kannte Maximilian war der erste Kurfürst. 1805 wurde Baiern, mit der Rheinpfalz vereinigt, (durch Napoleon) zum König- reich erhoben. Von den 4825 T. Einwohnern bekennen sich S/* zur katholischen Kirche. Unter den Industriezweigen hat die Bierbrauerei den größten Ruf.

3. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 45

1871 - Hannover : Hahn
Die Staaten des deutschen Kaiserreiches. 45 4. Donaukreis: Ulm (24), Festung. Ravensburg, Stammsitz der Welsen, wie denn Würtemberg auch die Heimat der Hohenstaufen und der Hohenzollern einschließt. §. 57. Das Großherzogthum Baden, 278 Ihm. mit 1435 T. E-, umfaßt zum 'weitaus größten Theile Ge- birgsland, die Tiefebene nimmt nur etwa V« des Ganzen ein. Ursprünglich (seit 1130) Markgrasschaft — Markgraf Ludwig (1677—1727) der bekannte Franzosen- und Türkenbesieger — ist es (1806) durch Napoleons I. Gunst erweitert und zum Großherzogthum erhoben. Den Bewohnern wird Biederkeit und ein gewerbthätiger Sinn nachgerühmt. Der Wald nimmt fast so viel Raum ein wie das Ackerland (Volksdichtigkeit). a) Mittelrheinkreis: Karlsruhe (32), Residenz, (1715) fächerartig angelegt. Rastadt (11), starke Festung. (1714, 1797-99). (Baden-) Baden (10), als Badeort im Sommer von etwa 40,000 Fremden besucht. Pforzheim (16), gewerbreich. d) Unterrheinkreis: Heidelberg (18), Universität, in lieblichster Lage. Mannheim (35). c) Oberrheinkreis: Freiburg (20) mit gothifchem Münster, kath. Universität. ä) Seekreis: Eon stanz (9), ehemals freie Reichsstadt (1415). D. Das wieder erworbene deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen. §. 58. Allgemeines. Das tieite Reichsland umfaßt den südwestl. Theil der oberrheinischen Tiefebene, die Vogefen bis zum westl. Abhang und den größeren östl. Theil der lothringischen Hochebene. — Nachdem die Bisthümer Metz, Tonl und Verdun schon 1552 in Frankreichs Besitz gekommen waren, folgte 1766 der übrige Theil des alten Herzogthums Lothringen nach. Elsaß wurde im westfälischen Frieden vom Hanse Habsburg an Frankreich abgetreten. Die Provinz war mit dem Reichthum ihres srnchtbaren Bodens und der hohen Blüthe ihres Gewerbfleißes änßerst werthvoll für Frankreich, wird uns aber eben deshalb nur um so lieber seiu. §. 59. Städte: Straßburg (84), ehemals freie Reichs- stadt, erst 1681 von Frankreich überlistet, am 27. Sept. 1870 von den Deutschen zurückerobert; Univ. und berühmter Dom, der Münster. Colmar (23), eine Stunde von der Jll in fruchtbarer Ebene, gilt als Hauptstadt des oberen Elsaß.

4. Abth. 1 - S. 38

1830 - Hannover : Hahn
38 Deutschland. lands Ausdehnung nie zu derselben Zeit. Schon 1028 wurde Schles- wig abgetreten und späterhin riß besonders Frankreich und der Schwei- zer Bund das Burgundische Königreich bis auf geringe Reste (das Bis- thum Basel, die Grafschaft Mömpelgard u. a.) an sich, 1552 gingen Metz, Toul und Verdun, und 1648 Elsaß an Frankreich verloren; das jetzige Franzos. Lothringen raubte dem Deutschen Reiche der Friede zu Wien (1738). Noch größeren Verlust führte der Luneviller Friede (1801) herbei, denn durch ihn wurde der Rhein Deutschlands W. Gränze, nachdem die nördlichen Niederlande schon im Xvi. Jahrh. sich unab- hängig gemacht hatten. Aber noch kleiner ward des seit 1806 ganz aufgelöseten Reiches Umfang, als Napoleon 1810 das nördliche Kü- stenland bis zur Trave zur Französischen Provinz machte. Dies letz- tere und ein Theil der 1801 verloren gegangenen Rheinländer wurde im großen Freiheitskampfe 1813 bis 1815 wieder erworben. Seit Karls des Großen Zeiten bildete Deutschland Gaue, Grafschaf- ten und Herzogthümer; aber die Statthalter dieser Provinzen wurden seit dem Xi. Jahrh. erbliche Fürsten und das Reich theilte sich nicht allein in viele Herzogthümer, Mark-, Pfalz-, Land- und Burggrafschaften, Fürsten thümer, Graf- und Herrschaften, sondern selbst Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pro bst e und Äbtissinn en wurden weltliche Herrscher, ja sogar Städte, Dörfer und Rittergüter erwarben die sogenannte Reichsunmittelb'arkeit. Des Kaisers Wacht schwand immer mehr; t-:r Reichstag, auf dem fast alle jene Glieder des Reiches Sitz und Stimme hatten, ordnete die allgemeinen Angelegenheiten. Um größere Einheit zu bewirken theilte 1500 Maximilian I. Deutschland, mit Aus- nahme Böhmens, Schlesiens, Mährens, Österreichs, Burgunds, der Lausitz und vieler kleiner Herrschaften, z. B. Jever, Kniphausen, der Reichsritterschaft u.a., in sechs Kreise: den Baierschen, Schwäbi- schen, Fränkischen, Oberrheinischen, Niederrheinischen, Westfälischen und Sächsischen, 1512 aber in 10 Kreise: den Baiersch., Schwäb., Fränk., Ober- und Niederrhein., Ober- und Niedersächs., Westfäl., Österreichischen und Burgundischen. Der Reichstag bestand 1791 aus dem Collegium a) der 9kurfürsten (ursprünglich nur 7: Böhmen, Sachsen, Bran- denburg, Pfalz, Mainz, Trier, Köln; aber 1623 kam Baiern, 1695 Braunschweig Lüneburg hinzu), b) der 36 geistlichen und 63 weltlichen Fürsten, Bischöfe, Grafen :c., c) der 54 Reichsstädte. Nach dem Frie- den zu Luneville, ordnete der Reichs Deputations Hauptschluß (1803) die Entschädigungen derjenigen Fürsten, welche durch den Friedensschluß Länder und Rechte verloren hatten, dadurch, daß alle geistlichen Besitzungen bis auf die des neu eingeführten Kurerzkanzlers säcu- larisirt und die Reichsstädte bis auf Lübeck, Hamburg, Bremen, Augsburg, Nürnberg und Frankfurt aufgehoben wurden. An die Stelle der drei geistlichen Kurfürsten traten der Kurerzkanzler, Baden, Würtemberg und Hessen, und das Kurfürstencollegium bestand seitdem aus 10, das Fürstencollegium aus 131, das Städtecollegium aus 6 Mitgliedern. Noch war mau über manche Verfassungspunkte nicht einig. als schon das nun fast tausendjährige Reich völlig sich

5. Lehrstoff der Klassen V und IV - S. 28

1908 - Hannover [u. a.] : Hahn
28 Zu Süddeutschland gehören die beiden Königreiche Bayern und Württemberg, die Großherzogtümer Baden und Hessen und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Das Königreich Bayern ist der zweite Staat des Deutschen Reiches, aber doch nur = */s Preußen mit 6,5 Mill. E. Es nimmt den Hauptteil von Süddeutschland ein und wird im Osten und im Süden von österreichischem Gebiet umklammert. Die zu Bayern ge- hörige Rheinpfalz liegt auf der linken Seite des Rheins. Neben Ackerbau und Viehzucht bildet auch die Gewerbtätigkeit eine Hauptnahrungsquelle. Besonders stark ist der Anbau von Hopfen, worauf die Blüte der bayrischen Brauereien beruht. Der Hauptfluß Bayerns ist die Donau. Sie durchströmt die Landschaften Schwaben mit der alten Handelstadt "Augsburg am Lech, Oberbayern mit der Haupt- und Universitätstadt München (540 T. @.) an der Isar, reich an Prachtbauten und Kunstschätzen, und Niederbayern mit Passau an der Innmündung. Die Nab durchströmt die Oberpfalz mit "Regensburg (nörd- lichster Punkt der Donau). Das Land um den Main heißt Franken; hier liegt die altberühmte Stadt ^Nürnberg (die preußischen Hohen- zollern sind früher Burggrafen von Nürnberg gewesen) und die Universitätstadt "Würzburg am Main. Getrennt vom Hauptlande liegt auf dem linken Rheinufer zwischen Elsaß-Lothringen, der Rheiuprovinz und Hessen die „fröhliche" Rhein- Pfalz mit der alten Stadt Speyer am Rhein. (Die Kaisergräber.) Das Königreich Württemberg ist der Größe nach der dritte der deutschen Staaten. Es wird von Bayern und dem Großherzogtum Baden eingeschlossen. Durch seinen südlichen Teil strömt die Donau, an der die starke Festung Ulm den Übergang deckt. Der nördliche Teil des Landes wird von dem Neckar und seinen Nebenflüssen durch- strömt. In einem Seitentale des Neckars ist die Hauptstadt *Stutt- gart erwachsen, weiter aufwärts am Neckar die Universität Tübingen. Das Großherzogtmn Baden zieht sich in nordsüdlicher Aus- dehnuug zwischen dem Rheine und dem Königreiche Württemberg hin. In seinem südlichen Teile liegen Konstanz am Bodensee und die schöne Universitätstadt "Freiburg, in dem nördlichen Teile die Haupt- stadt ^Karlsruhe, und noch weiter nach Norden die herrlich ge- legene Universitätstadt "Heidelberg am Neckar. Bis ^Mannheim an der Mündung des Neckars findet auf dem Rhein ein lebhafter Verkehr statt.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 323

1872 - Hannover : Hahn
323 thtige, besonders in der Gesetzgebung und Industrie, in's Leben gerufen. 3) Noch ehe Napoleon zum Kaiser erklrt wurde, war der Krieg mit England, weil dieses das fr seine See-Herrschaft im Mittelmeere wichtige Malta, das dem Iohan-niterorden nach den Verabredungen zu Amiens zurckgegeben werden sollte, nicht rumen wollte, wieder ausgebrochen (Mai 1803), der nun bis auf Napoleon's Sturz (1814) ununterbrochen mit diesem Lande fortdauerte. Groe Minister, wie der jngere Pitt, Fox, fhrten dort nach einander mit Einsicht und Kraft das Ruder des Staates. 4) England brachte im Jahre 1805 eine dritte groe 1805 Verbindung oder sogenannte Coalition zwischen Destreich,D?ttecoa-Ruland und Schweden gegen Napoleon zu Stande, um im"" mit vereinter Macht, wie die Verbndeten erklrten, Europa von dem Joche des franzsischen Gewalthabers zu befreien, dessen selbftherrische und willkrliche Politik immer mehr die Selbststndigkeit der kleinem europischen Staaten bedrohte. Aber Napoleon wute den Verbndeten zuvorzukommen. Noch ehe die Russen mit den Desire ichern sich vereinigen konnten, drang Napoleon mit Blitzesschnelle in Oberdeutschland vor, nahm bei Ulm einen groen Theil des streichischen Heeres unter dem unfhigen Mack gefangen (17. Dct. 1805), und lie bereits am 13. Nov. Wien durch seine Truppen be-setzen. Er selbst wandte sich nach Mhren und schlug in der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Auster Ii tz (2. Dec. 1805) die 2. Dec. vereinigten Russen und Destreichet (unter dem General 1805 Kutus0 W). Schlacht bei Austerlitz. 5) Dies fhrte den Frieden zu Pre brg (26. Dec. Jk? 1805) herbei, in welchem Deftreich das im lneviller Frieden erhaltene Venedig und Dalmatien an das neue Knigreich Italien, ferner bedeutende Besitzungen an deutsche Fürsten, welche mit Napoleon verbndet waren, abtreten mute. So kam Tyrol und Vorarlberg nebst Trident, Brixen, Eichstdt u. ct. ein Baiern, die sogenannten vorderstrei-chischen Lande mit dem Breisgau an Wrtemberg und Baden. Dadurch wurden diese Verbndeten Napoleon's sehr vergrert und zugleich fr souverain erklrt. Auch erhielten die Kurfrsten von Baiern und Wrtemberg den Knigs-titel, und der Kurfürst von Baden den eines Groherzogs. Zur Entschdigung fr feine Abtretungen (etwa 1000 Q-M) hatte Deftreich Salzburg mit Berchtesgaden erhalten. 21 *

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 334

1872 - Hannover : Hahn
234 Preußen) und frher behaltene Theile von Savoyen (an Sardi-men) zurckgab; auch mute es eine Kriegssteuer von 700 Mill. Franken bezahlen, die frher geraubten Kunstdenkmler und Litera-turschtze zurckgeben, und sollte einige Jahre von einem Heere der Verbndeten unter Wellington's Oberbefehl besetzt bleiben. . 6) Napoleon's Fall zog auch den seines Schwagers, des Knigs Murat von Neapel, nach sich. Als nmlich auf dem wiener (Songresse die wiederhergestellten bonrbonischen Hfe gegen Murat's Anerkennung als König von Neapel Ein-sprche erhoben, so griff dieser nach Napoleon's Rckkehr nach Frankreich zu den Waffen und forderte zugleich (in einem Aufrufe vom 30. Mrz 1815) fmmtliche Italiener zum Kampfe fr ihre Unabhngigkeit auf. Er drang sofort der Rom nach Ober-italien vor. Aber seine Truppen wurden von den O e streich er n nach wenigen Gefechten aus einander getrieben. Er selbst entfloh nach Frankreich. In Neapel wurde die Dynastie der Bour-bonen (mit Ferdinand Iv.) wiederhergestellt. Als Murat nach Napoleon's Niederlage bei Waterloo einen verwegenen Einfall in Calabrien unternahm, wurde er gefangen und erschossen (13. Oct. 1815). 7) Uebrigens hatte die Rckkehr Napoleon's von Elba nach 1. Nov. Frankreich die Verhandlungen der Mchte auf dem wienercon- 1814 greffe schnell zur Verstndigung gefhrt, und den Ausbruch ernst-bis licher Spaltungen, besonders wegen des knftigen Schicksals Po- 10. Iunilens und Sachsens, verhindert. Die deutsche Bund es acte 1815 wurde am 8. Juni und die Schlu acte des Congresses am ewiel3u 9- Juni 1815 unterzeichnet. Nach den wichtigern Bestimmungen dieses Congresses, durch den die europischen Angelegenheiten in ihren Grundlinien festgestellt wurden, erhielten: Rußland den grten Theil des Groherzogthums Warschau (nmlich mit Ausnahme des jetzigen Posen und des kleinen Freistaats Kra-kau) unter dem Namen eines Knigreichs Polen; Oestreich ganz Oberitalien bis zum Po und T essin als lombardisch-venetianisches Knigreich, die illyrischen Provinzen (als Knigreich Illyrien und Dalmatien), ferner Salzburg, Tyrol mit Vorarlberg; Preußen einen groen Theil des von Frankreich ab-getretenen linken Rhein ufers, feine ehemaligen Besitzungen in Westphalen, die Provinz Sachsen, das Groherzogthum Po-sen mit Danzig undthorn, schwedisch Pommern mit Rgen (letzteres gegen das an Dnemark abgetretene Lauenburg). Baiern bekam Wrzburg. Aschaffenburg, den Rheinkreis; Hessen-Darmstadt das jetzige Rheinhessen mit Mainz und Worms; Kur Hessen Fulda; Hannover die Knigswrde mit Hildes-heim, Ostfriesland. 8) Grobritannien behielt die vorzglichen franzsischen

8. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

9. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 187

1869 - Hannover : Hahn
187 Mitgliedern übertragen. Das französische D i r e c t o r i u m hatte für den neuen entscheidenden -Feldzug große Rüstungen gemacht, und die Mittel dazu durch Zwangsanleihen und ein neues Papier- geld, die Territorialmandate, gewonnen. Carnot's Kriegsplan war auf das Herz Oestreichs gerichtet. Moreau sollte vom Oberrheine, Jo urdan vom Niederrheine aus gegen Oe streich vorrücken, die italienische Armee aber von Italien aus Oestreich bedrohen. 3) Am Rheine ward der Waffenstillstand am 21. Mai gekün- digt. Jourdan, der bei Düsseldorf über den Rhein setzte, drängte die Oestreicher unter fortwährenden wechselvollen Gefechten bis in die Oberpfalz. Moreau, der am 24. Juni bei Kehl über den Rhein ging, rückte unaufhaltsam über den Schwarzwald nach Baiern vor. Der Markgraf von Baden, der Herzog von Würtem- berg, der Kurfürst von der Pfalz, überhaupt die Stände des schwä- bischen und fränkischen Kreises, mußten mit der französischen Re- publik Separatverträge abschließen und zum Voraus auf ihre Be- sitzungen auf dem linken Rheinufer, Frankreichs längst ersehntes Ziel, entsagen, wofür sie auf Kosten ihrer Mitstände später beim Eintritte des allgemeinen Friedens entschädigt werden sollten. 4) So waren die französischen Heere bis in's Herz von Ober- deutschland vorgedrungen, und hatten in den durchzogenen Land- schaften sich neu bekleidet und große Summen erpreßt. Im August stand Jourdan bereits in der Gegend von Regensburg, und Mo- reau in der Nähe von Ingolstadt, während eine Abtheilung seines Heeres Tyrol bedrohte. Jetzt entwickelte aber der Erzherzog seinen meisterhaften Vertheidigungsplan. Plötzlich wandte er sich mit verstärkter Macht gegen Jourdan, schlug dessen rechten Flügel unter dem General Bernadotte bei Teining (22. Aug.), und Jourdan selbst bei Amberg <24. Aug.) und bei Würz bürg (3. Sept.). Jourdan's zurückziehendes Heer löste sich bald in völlige Flucht auf, und nur die Reste erreichten Düsseldorf wieder. Durch diese Ereignisse wurde Moreau in seinem Rücken bedroht und zum Rückzuge aus Baiern gezwungen. Er bewirkte denselben (seit 20. Sept.) durch Schwaben und die Engpässe des Schwarzwaldes unter steten Gefechten mit den verfolgenden Obst- reichem als ein Meister der Kriegskunst, und gewann bei Hünin- gen wieder das linke Rheinufer (14. October). 5) Das Schicksal des Feldzuges sollte jedoch in Italien ent- schieden werden. Hier hatte Carnot den Oberbefehl an den ihm empfohlenen Corsen, den General Napoleon Bonaparte (geboren zu Ajaccio 15. Aug. 1769) übertragen, der mit diesem ersten ita- lienischen Feldzuge durch eine Reihe der überraschendsten Siege seine glänzende Laufbahn begann. Ende März (1796) übernahm Bonaparte zu Nizza (an Scherer's Stelle) den Heerbefehl über

10. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 241

1869 - Hannover : Hahn
241 Die Verluste auf beiden Seiten waren ungeheuer, aber der Sieg der Preußen ein vollständiger. Die zerrüttete östreichische Nord- armee zog sich nach der königgrätzer Schlacht (auch Schlacht von Sadowa genannt) seitwärts nach der starken Festnng Ol- mütz, während die preußische Hauptarmee fast uiraufgehalten süd- wärts in gerader Richtung auf Wien vorrückte. Bereits am 7. Juli wurde Prag und am *12. Juli Brünn besetzt. Am 18. Juli wurde das preußische Hauptquartier nach Nikolsburg unweit Wien verlegt. Das preußische Heer stand nun am linken Donau- ufer im Marchfelde im Angesichte der östreichischen Hauptstadt. 6) In Italien hatte indessen der Krieg eine andere entgegen- gesetzte Wendung genommen. Dort hatte König Victor Emanuel bereits am 20. Juni an Oestreich den Krieg erklärt, um dieses zur Abtretung Deneticns zu nöthigen. Das italienische Haupt- heer überschritt am 23. Juni den Mincio, erlitt aber am darauf folgenden Tage bei Custozza gegen die östreichische Südarmee unter Führung des Erzherzogs Al brecht eine Niederlage und wurde über den Mincio zurückgeworfen. Später (am 20. Juli) unterlag auch die italienische Flotte gegen die östreichische bei Lissa an der Küste von Dalmatien. Uebrigens hatten die Erfolge Preußens dem italienischen Bundesgenossen den Erwerb Venetiens bereits in sichere Aus- sicht gestellt. 7) Während die Entscheidung des großen Kampfes für Deutsch- land wie für Italien in Böhmen sich vollzog,, war auch auf dem westlichen Kriegsschauplätze, in Thüringen und am Main, siegreich von den Preußen gekämpft worden, wiewohl hier der Krieg nur untergeordneter Art blieb. Die Bundesversammlung hatte (am 27. Juni) den Prinzen Karl von Baiern zum Ober- feldherrn der am Main und in Franken ausgestellten Bundesarmee ernannt. Diese war aus dem achten Vnndesarmeecorps (Würtem- berg, Baden, Hessen unter dem Prinzen Alexander von Hessen), der baierischen Armee, den kurhessischen und nassauischen Contin- genten und einigen tausend Mann östreichischer Truppen zusam- mengesetzt, und mochte wohl über 120,000 Mann betragen. 8) Die hannoverschen Truppen (18,000 Mann) wollten mit der Bundesarmee sich vereinigen, verloren aber die beste Zeit, um sich durch die preußischen Truppen, die in Thüringen zusammen- gezogen wurden, durchznschlagen. Nachdem König Georg die aber- mals angebotenen Bedingungen zurückgewiesen hatte, kam es bei Langensalza am 27. Juni zwischen deir Hannoveranern und einer kleinern preußischen Heeresabtheilung (unter General Flies) zu einem äußerst hartnäckigen, für erstere günstigen Kampfe, der aber erfolglos war, da schon zwei Tage nachher das hannoversche Heer, auf allen Seiten von preußischen Truppen eingeschlossen, eine Beck, deutsche Geschichte. Ii. Iß
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