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1. Abth. 1 - S. VI

1830 - Hannover : Hahn
Vi Vorrede. Ut des weit inhaltsreicheren Drucks und größeren Formats um mehr als 10 Bogen starker geworden) erlaubte, habe ich gethan, und auf keiner Seite wird man die bessernde Hand vermissen, ja manche Theile sind völlig neu. Die Tabellen, deren Zahl ebenfalls vermehrt ist, sind größerer Bequemlich- keit halber mit in den Text ausgenommen. Ich bin den in der Vorrede zur ersten Aust, ausgesprochenen Grundsätzen treu geblieben. Eine naturgemäßere Darstellung der physischen Geo- graphie lag mir vor Allem am Herzen und auf diesen Theil habe ich besondere Mühe verwendet; die Einleitung im Allge- meinen sowohl, als zu fast allen Europäischen und mehren andern Ländern werden dies hinlänglich beurkunden. Ich habe es zu erreichen gestrebt, daß die Leser meines Hand- buchs, unterstützt durch gute Karten (denn ohne diese bleibt auch die trefflichste Schilderung unvollkommen)*^, sich von je- dem Lande ein möglichst deutliches Bild machen können und besonders Lehrern der Geographie habe ich dadurch einen der interessantesten, aber auch schwersten Theile des Unterrichts zu erleichtern gesucht. Wie viel ich dabei meinem Muster- bilde, dem hochverdienten Ritter, verdanke, bedarf wohl keiner weiteren Auseinandersetzung. Ganz durfte ich ihm nicht folgen, da mein Handbuch nicht rein wissenschaftlichen Zweck haben, sondern durchaus praktisch sein sollte; daher habe ich mich der von neueren Geographen oft schlecht ver- standenen und noch schlechter angewendeten Eintheilung der Länder nach Naturgränzen gänzlich enthalten. Man thut auf diesem Wege wirklich oft der Natur Gewalt an und ist nichts weniger als natürlich. Die Orter habe ich nach feste- *) Ich brauche wohl bei dieser Gelegenheit nicht erst die vielen guten Karten, die wir seit etwa fünfzehn Jahren bekommen haben, zu nen- nen ; doch kann ich cs nicht unterlassen auf die ohnehin schon rühm- lich bekannten Stielerschen Atlasse (Gotha bei I. Perthes), die in Rücksicht auf Richtigkeit der Darstellung, Schönheit des Stichs und Deutlichkeit der Schrift nichts zu wünschen übrig lassen, auf- merksam zu machen.

2. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. VIII

1872 - Hannover : Hahn
Vorrede zur zweiten Auflage. «vnbem ich mich anschicke, mein Geographiebuch zum zweiten Male in die Welt zu senden, ist es mir zuvörderst Bedürfnis, meine große Freude darüber auszusprechen, daß das Werk sich so verhältnismäßig rasch beim deutschen Publikum eingebürgert hat. Freilich hatte ich gehofft, daß das Buch, mehr als es wirklich geworden ist, ein Schülerbuch fein werde, aber ich darf doch wenigstens glauben, daß es in der Reihe deutscher Schulbüchersich ein bescheidenes Plätzchen erworben hat. Ich habe bei der vorliegenden Wiederbearbeitung im Einzelnen keine Mühe gespart; sollte hie und da etwas vermißt werden, so darf ick darauf aufmerksam machen, daß meine geographischen Arbeiten das Werk von Mußestunden sind, die ich einem eine ganze Manneskraft fordernden Amte, welches mich nach ganz anderen Richtungen hin beschäftigt, nur mühsam abringen konnte. Es kommt noch hinzu, daß während des Druckes der ersten Hälfte des Buches ich von einem länger dauernden ernstlichen Unwohlsein heimgesucht war. — Größere Aenderungen wurden durch die großen Ereignisse unserer Zeit nur in den letzten Paragraphen nöthig. Doch hielt ich auch sonst einige Zusätze und Erweiterungen für angemessen und habe namentlich am Ende einige Tabellen hinzugefügt, von denen ich hoffe, daß sie meinen Lesern willkommen sein werden. Die geschichtliche Tabelle namentlich wird geeignet fein, manche nützliche Anregung zu geben. In einer etwa noch folgenden Ausgabe denke ich diesen Theil noch zu vermehren und namentlich auch die bis jetzt noch im Buche zerstreuten statistischen Tabellen der besseren Uebersicht wegen an einer Stelle zu vereinigen. Bei den Höhenangaben habe ich mit gutem Grunde den Pariser Fuß beibehalten und nicht etwa blos die Mühe der Umrechnung gescheut. Zahlen sind da, damit man sich bei ihnen etwas denken soll. Und da leben wir alle nock so sehr in den alten Anschauungen und Vorstellungen, daß wir uns zwar 1000 Pariser Fuß, aber nicht auf der Stelle 325 Meter vorstellen können. Sollte es meinem Buche beschie-den sein, dermaleinst einer Generation von Lehrern und Schülern zu

3. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. IX

1872 - Hannover : Hahn
Borrede. ix dienen, denen die Anschauungen des Metermaaßes vollkommen geläufig sind, so werde ich meine Höhenangaben umrechnen. Wer aber schon jetzt in den Geographiestunden Zeit genug zu haben glaubt, die Jugend in den Auichauungen des neuen Maaßsystems zu üben, für den habe ich im^ Anhange die nöthigen Reductionstabellen abdrucken lassen. Es sragt sich übrigens noch, ob es nicht besser ist, überhaupt das alte Maß beizubehalten. Wir habeu in der Geographie eine Menge Durchschnittszahlen. Geben mir nun z. B. die mittlere Höhe einer Hochebene 811 3000 Fuß an, so sieht jeder denkende Leser dieser Zahl" sogleich an. daß sie nur ein ganz angenähertes Mittel fein rnill. Ueberseken mir dieselbe aber ins Metermaß, so nimmt sie sofort den Schein einer Genauigkeit an, die ihr in Wahrheit nicht mite roohnt. Ich erhalte so eben Grisebachs Pflanzengeographie und sehe mit Vergnügen, daß dieser ^ausgezeichnete Forscher diese meine Ansicht vollständig theilt. Ich mochte bei dieser Gelegenheit dringend daraus aufmerksam mlletvat e8 -ftne bcr wichtigsten Aufgaben des geographischen Unter« r sf (1 ' Lfle räumlichen Größen, um die es sich in der Geographie handelt, auch mirklich den Schülern zuin Bewußtsein zu bringen. Und dann wird noch so viel gefehlt, namentlich wenn der Unterricht in den Handen nur^ philologisch gebildeter Lehrer ist. Es ist meine feste Ueber-zeugung, daß wenigstens in den mittleren Klassen der höheren Schulen ' ?Cficn dnem mathematisch-naturwissenschaftlich ge-r (Tw übergeben wird, dem cs in Folge seiner genossenen Gtinv nasialbildung viel leichter wird, auch die geschichtliche Seite der Geographie zu erfaßen, als das Umgekehrte bei den Philologen stattfinden n <* n ohnehin In der Regel den Unterricht in diesem Fache nur ^Uebergang ansehen. In den unteren Klassen sollte der geographische und naturgeschichtliche Unterricht in den Handen der Reichneri* lehrer fern, wenn mir auf eine Zeit hoffen dürfen, wo wir für dieses möcl iy7ll!!9|Ucfter Mer pädagogisch gebildete Männer, die ganz dir Schule stehen wollen, haben werden. Doch das führt auf methodische Fragen, die ich, so Gott will einmal m einer besondern Schrift zu behandeln gedenke. Ich darf hier nur bemerken, daß das Sallustifche „Imperium facile his artibus ve- aul T^un^Tint^ Sit“' unglücklicher angeordnet wird, Fall ist und d/e Beziehung auf den Lehrplan der Gymnasien der 6«ll ist, und daß. wenn man nicht den sich immer mächtiger r «enden Strömungen der Gedankenarbeit der neueren Zeit ernstlichen Eingang in 1z Gymnasien verschafft, es dazu kommen kann. daß sie sich feindlich gegen dieselben wenden und vieles Gute und Erhaltnngvwerthl ’'"„ft forffiem.' schnürt , Sckmeizlich haben mich die Bemühungen berührt, den Real-V ’11 5li3 auf die Universitätsstudien gleiche Rechte mit den * " m webenden imb Irnbenden «röste berücksichtigen

4. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 246

1864 - Hannover : Hahn
240 Schon jetzt rieth dieser seinen Vettern und den niedersächsischen Kreisständen zu der einzig richtigen Politik für die damaligen Um- stände: sich durch kräftige Rüstung gegen Jeden in Respekt zu setze», und so, selbst wenn es nöthig mit Waffengewalt, eine fried- liche Neutralstellung gegen alle Partheien zu erzwingen. Aber Keiner erkannte die Weisheit der Vorschläge Georg'sz man sah in ihm eher den Verhinderer des Friedens. So konnte er, verlassen von denen, für welche er handeln wollte, ohne Geld und Mittel, kaum noch die sieben treu gebliebenen Kreisregimenter Zusammenhalten, mit denen er sich am Ufer der Aller aufstellte. Das geschah zu einer Zeit, wo die Schweden, unter Bauer wieder mächtig, den Kriegsschauplatz grade nach Niedersachsen 51t verlegen gedachten. Selbst die eigenen Brüder Georg's verlangten Bundesgenossenschaft mit dem Kaiser und Sachsen, — nur er selbst sah weiter. Mittlerweile war zu Braunschweig am 14. September 1635 die Theilung der Länder Friedrich Ulrichs wirklich zu Stande ge- bracht, und durch den bald barauf folgenden Familien-Vertrag vom 27. Januar 1636 ward Georg Herzog von Calenberg. Diese selbstständige Stellung veränderte seine Lage um ein Bedeutendes. Zwar gab ihm sein Herzogthum allein noch nicht die Macht, seine politischen Pläne zum Besten des ganzen welstschen Hauses auszu- führen, wohl aber eine große Hülfe dazu. Früher nur General des niedersächsischen Kreises, selbst ohne Land 1111 b Leute, war er in Allem abhängig von der Verwilligung der Stände auf den Kreis- tagen. Diese beherrschten ihn damit vollständig, konnten seine besten Pläne mit Weigerungen durchkreuzen, und sein Heer halten oder auseinandertreiben, je nachdem sie Geld gaben oder versagten. Jetzt konnte Georg, selbst ein bedeutendes Mitglied der Kreisstände, die Uebrigen mit sich fortziehen und sich mit eigenen Mitteln wenigstens nothdürftig so lange halten, bis die Andern sich eines Bessern besonnen hatten. So drängte denn Georg immer mehr auf die entschiedene Haltung und Durchführung einer gemeinsamen, den Umständen an- gemessenen Politik des welstschen Hauses. Es ist die schon oben erwähnte: Frieden und Neutralität gegen Jeden, bei ge- nügender Macht jeden Angreifer au§ eigene» Mitteln abzuw ehren , so !vie daraus folgende Selbstständigkeit, zum Besten der eigenen, und nicht zum Besten der In- teressen der Deutschland zerfleischenden Feinde zu

5. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 226

1864 - Hannover : Hahn
226 die obere Grafschaft erhielten. Uchte und Freudenberg kamen an Hessen. Erst heutiges Tages ist Alles wieder vereinigt worden. Ganz gleich war es mit der Grafschaft Diepholz, deren Be- sitzer 21. September 1565 mit dem Grafen Friedrich ausgestorben waren. (Vergleiche 8- 22.) Ganz besondere Bedeutung hat die Persönlichkeit Wilhelm's noch dadurch, daß von seiner direkten Nachkommenschaft, — die man auch wohl das jüngere Haus Lüneburg nennt, — diejenige Linie des welfischen Hauses abstammt, welche jetzt die Krone des Königreichs Hannover trägt. Wenn es wahr ist, daß Trennung Schwäche und Verfall, Einigung hingegen Stärke und Dauer der Staaten bedingt, so ist es nicht mehr als gerecht, neben den vielen und ewigen Theilungs- Verträgen im welfischen Hause auch' einmal eines Einigungs-Ver- trages zu gedenken, den man wohl als Grundlage einer bessern Zeit für unser Vaterland bezeichnen darf. Herzog Wilhelm hatte bei seinem Tode 15 Kinder hinterlassen, darunter die sieben Söhne: Ernst, Christian, August, Friedrich, Magnus, Georg und Johann. Bei dem Schwachsinn des Vaters war weder ein Testament noch ein Hausgesetz vorhanden, was so- wohl ihre specielle, als auch die Succession der lüneburgischen Für- sten im Allgemeinen geordnet hätte. Wollte man daher, in Er- mangelung einer Hausverfassung, die Theilung und damit den Untergang des Fürstenthums vermeiden, so blieb nichts übrig, als eine brüderliche freiwillige Vereinbarung. Dazu kam es denn auch in dem Vertrage vom 27. September 1592, wodurch die Negie- rung vorerst auf die Dauer von acht Jahren dem ältesten Bruder Ernst allein übertragen wurde,*) der sich dagegen verbindlich machte, sich nicht zu verheiratheu, in allen wichtigen Landesan- gelegenheiten nur mit Nath und Beihülfe der Statthalter und Landräthe zu verfahren, aus Ersparungen zu denken, und ohne Wissen und Willen der Brüder und der Landschaft keine Fehde und kein Bündniß cinzngehen. Die übrigen Brüder waren mit Jahrgehalten zufrieden. Ernst blieb 18 Jahre im Besitz dieser Befugnisse, denn man sah die Vortheile einer solchen Negierungsform bald genug ein, und *) Jaeobi, Landtags-Abschiede I., p. 312.

6. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 318

1864 - Hannover : Hahn
Königin, gar nicht zur össeiltlichen Debatte, und herrschten dann unbedingter als zuvor. Auch stellten sie sich ganz erfreut über die politische Bekehrung der Torys und benutzten sofort die Gelegen- heit, drei neue Gesetze vorzuschlagen. Das erste, vom 1!. April 1706, trägt den Namen: An act for the better security of Her Majestys person and government and of the succession to the Crown of England in the Pro- testant line. Es wiederholt kurz den Inhalt des srühern Suc- cessionsgesetzes, bedrohet dazu Jeden mit der Strafe des Hochver- ratbs, der nach dem 25. März 1706 den angeblichen Prinzen von Wales, der sich Jacob Iii. nennt, anerkennt; und bestimmt endlich, daß unmittelbar nach dem Tode der Königin Anna, wenn der Thronfolger sich noch nicht innerhalb der Gräitzeit des König- reichs besinde, die sieben höchsten Staatsbeamten unter Vorsitz des Erzbischofs von Canterbury die Regierung und Alles zu besorgen hätten, was sich auf die Anerkennung der Kurfürstin Sophia bezöge. Das zweite Gesetz von demselben Tage est: Act for the naturalization of the Most Excellent Princess Sophia and the issue of her Body. Es giebt der Kurfürstin und ihrer Nach- kommenschaft, so lange sie protestantisch, die Rechte geborner englischer Unterthancn. Das dritte Gesetz endlich ist die: Act for exhibiting a Bill in this present Parliament for naturalizing the Most Excellent Princess Sophia, und bestimmt, daß die Gesetze wegen Empfang des Abendmahls binnen Monatsfrist vor einer Bill of naturalization, und wegen Ablegung deö Supremat-Eides auf die Ktlrfürstin Sophia und ihre Nachkommen keine Anwendttng stnden sollen. Lord Halifax war dazu ausersehen, ein Exemplar der voll- zogeneil Gesetze nach Hannover ;u überbringen. Es geschah dies mit denselbeil Feierlichkeiten, wie bei der Act of succession. Die Kurfürstin Sophia benahm sich, allen den Schwierigkei- ten gegenüber, die sich bei Anerkennnilg ihrer Würde herallsstellten, mit ausgezeichneter Klugheit. Leibni; war in den meisten Fällen ibr Rathgeber. Nie behandelte sie die Succession als ein Recht ihrer Person, sondern stets als des allgemeinen hannovcrpchen Hauses, dem sie angehörte, oder als eilte Frage ztun Bestell der englischett Kirche. Und obwohl sich die unfreundliche Stimmung der Königin Anna genugsam zeigte, — in ihrer Gegenwart dlirfte

7. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 22

1869 - Hannover : Hahn
22 2) Religioni). Wie alle heidnische Religion, so beruht auch die der alten Deutschen auf einem symbolischen Natur- dienst. Aber dieser besteht bei den Germanen nicht in der dumpfen Anbetung der wohlthätigen und schrecklichen Mächte der Natur, sondern die Götter werden als bestimmte Persönlichkeiten in menschenähnlicher Gestalt gedacht, in deren Vorstellung sich das sittliche Bewußtsein des Menschen noch bestimmter ausprägt, als in dem griechischen Götterglauben. 3) Auch hat sich die unverwüstliche Ahnung und uralte Ver- ehrung der allwaltenden Gottheit, des Einen höchsten unsichtbaren Wesens, von dem alles Sichtbare, Himmel und Erde, Götter und Menschen, hervorgingen, in den religiösen Vorstellungen unserer Vorfahren erhalten, und spricht sich in einzelnen Zügen ihrer Götter lehre deutlich aus. 4) Das höchste Wesen ist Wodan (Odin)2), mit dem Bei- namen Alfadur oder Allvater. Er ist der über Alles herr- schende Gott, von dem alle Güter und Gaben abhängen, und dem alle Dinge unterthan und gehorsam sein müssen. Wodan schaut von seinem Thronsitze im Himmel durch ein Fenster auf die Erde herab, und beobachtet das Thun der Menschen, er verleiht Sieg in der Schlacht, sendet oder heilt Seuchen, gibt Mißwachs oder Fruchtbarkeit dem Felde. 5) Dem Wodan zunächst stehen seine zwei vornehmsten Söhne Thorr und Donars, der Gott der Lufterscheinungen, des Donners, Blitzes und Regens, und Tin oder Zio (Tyr), der Gott des Krieges und der Schlachten. Wodan, Donar und Zio bilden in der germanischen Mythologie eine Dreiheit, in der die Züge der Einzelnen in einander übergehen. Bei den einen Stämmen hat mehr der Kultus des Wodan, bei den andern der des Donar oder Zio überwogen und sind letztere an die Stelle des ersten getreten. 6) Auf diese drei höchsten Götter, die oft ganz in ihren Eigen- schaften zusammenfallen, folgt eine zweite Götterreihe, theils in männlicher, theils in weiblicher Gestalt, oft als Geschwister be- zeichnet. Hierher gehören: Fro oder Freyr^) steht Wodan an Macht und Ansehen am nächsten, und wird als dessen Schwert- genosse Saxnöt genannt. Freyr ist der segenspendende Gott des Friedens und der Fruchtbarkeit, dessen Schwert gegen das unholde Geschlecht der Riesen sich wendet. Er und seine Schwester Frey ja, die erfreuende Göttin der Liebe und Milde, die holde Gebieterin des Himmels und als Wodans Gemahlin Fürsprecherin der Menschen, sind Gottheiten der Civilisation und Gesittung, bei denen Züge des indogermanischen Sonnengottes und der Mi- thra, welche die Welt beleben und Fruchtbarkeit bewirken, wieder- kehren. — Baldr (d. i. Held, Herr), Gott des Lichts, der Weis-

8. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 54

1869 - Hannover : Hahn
54 meinen Conciliums beilegen, zumal da seine Beziehungen zu dem Papste Clemens Vii., der auf französische Seite zu treten im Begriffe stand, sich wieder getrübt hatten. 9) Daher kam, besonders auf Betreiben des Erzherzogs Fer- dinand, des Kaisers Bruder, mit Uebereiustimmung der geistlichen und weltlichen Stände, auf dem Reichstage zu Spei er (Juni 1526) der folgenreiche Reichsabschied zu Stande: bis zu einem allge- meinen oder nationalen Concilium, um das man bitte, solle jeder Reichsstand in Sachen der Religion und des Wormser Edicts so leben, regieren und es halten, wie er es gegen Gott und kaiser- liche Majestät zu verantworten sich getraue. — Mit diesem denk- würdigen Beschlüsse war das Recht der selbstständigen Entwickelung der einzelnen Territorien des Reichs auch in den religiös-kirchlichen Angelegenheiten, und damit die Bildung besonderer evangelischer Landeskirchen, im Gegensätze zu der bisher alleinberechtigten allgemeinen oder katholischen Kirche, zuerst ausgesprochen. 10) Wie sehr überhaupt damals noch die große Mehrheit der Nation den reformatorischen Ideen der Zeit ergeben war, zeigt der Einfluß, den diese auf die Verhandlungen und Beschlüsse des Speie rer Reichstags von 1526 übten. So wurde, selbst mit Zustimmung einzelner'geistlicher Reichsstände, die Priesterehe und der Empfang des Abendmahls unter beiderlei Gestalten für empfeh- lenswerth erklärt; man wollte die Fasten, den Beichtzwang ermä- ßigen, die Privatmesse abstellen, die deutsche Sprache neben der lateinischen bei der Liturgie einführen u. a. Der Streit über die evangelische Wahrheit sollte auf einem freien Concilium zur Ent- scheidung gebracht werden. §. 27. Fortsetzung. Der Reichstag zu Speier 1529. Protestation der Anhänger Luther's. 1) Bisher hatte bei den Verhandlungen der Stände des Reichs das nationale Gefühl und Interesse immer wieder über den kirch- lichen Zwiespalt obgesiegt. Noch hätte die Einheit der Nation nach der empfindlichsten Seite ihres Lebens im Wesentlichen bewahrt werden können, hätte ihr damaliges Oberhaupt nur ihr angehört, und hätte dieses nicht weit mehr von Interessen sich leiten lassen, die jener fremd oder gar entgegen waren. Die Politik Karl's V. war darum in ihren Maßnahmen in Bezug auf die kirchliche Reformbewegung in Deutschland stets schwankend und unsicher. Kaum hatte er auch im zweiten französischen Kriege (1527—29) die Oberhand erlangt und mit dem Papste sich wieder ausgesöhnt, so änderten sich auch seine Ansichten bezüglich der Behandlung der religiös-kirchlichen Frage. Der Papst selbst ermahnte den Kaiser

9. Übersichten zur preussisch-deutschen Geschichte - S. 83

1891 - Hannover : Hahn
83 Ii. Verhandlungen. Österreich will Preußen möglichst entfernt halten aus Deutschland (vgl. A.), ihm deshalb polnische Gebiete geben. Durch Eingreifen des Königs geht Preußen mit Rußland Hand in Hand im Gegensatz zu den übrigen Mächten. Iii. Ausgleich. Preußen erhält den nördlichen Teil Sachsens, den Rest Pommerns, Posen, den gröfsten Teil des jetzigen Westfalens und der Rheinprovinz. 1) Vorteile der Neugestaltung. Wirtschaftlich und finanziell leistungsfähige Gegenden waren erworben mit stärkerer Bevölkerung. 2) Nachteile. a. Strategisch. Äufserst ungünstige Grenzen (während die Weichsellinie und ganz Sachsen vorteilhaft gewesen wären), keine richtige Verbindung zwischen den beiden Hälften des Staates. b. Konfessionell. Ein Drittel der Bevölkerung katholisch und in katholischer Nachbarschaft. c. In bezug auf die Gröfse 600 Quadratmeilen weniger als 1805. § 124. Bedeutung: für den deutschen Beruf Preu fsens. ‘) A. Aus Süddeutschland heraus- und mehr in Norddeutschland auf Kosten eines anderen deutschen Staates 2) hineingewachsen übernahm es die Wacht am Rhein und an der Weichsel und mufste wegen der ungünstigen Lage der Gebiete darauf bedacht sein, andere deutsche Staaten erst wirtschaftlich, dann politisch sich anzugliedern, trotz der zum Teil ungünstigen öffentlichen Meinung.2) „Deutschland hat gewonnen, was Preußen erworben hat.“ B. Der ungünstigen Grenzen wegen mufs es auf stete Erhaltung der Wehrkraft bedacht sein. !) Österreich dagegen wuchs immer mehr aus Deutschland heraus und ermöglichte so den späteren Zusammenschlufs des nichtösterreichischen Deutschland. 2) Die Teilung Sachsens, das als erobertes Land um so strenger büfsen sollte, weil es bis zuletzt auf Napoleons Seite stand („An Einem Rheinbundfürsten wenigstens mufs ein Exempel statuiert werden.“ sagte Castlereagh), machte böses Blut — Meuterei der sächsischen Truppen in Lüttich 2. Mai 1815 bedroht Blüchers Leben! — und vermehrte die Furcht vor dem Eigennutz oder den Neid auf die Macht Preußens, gegen dessen „Diktatur“ in dem Schriftchen „Preußen und Deutschland“ 1814 selbst Frankreichs Hilfe angerufen ward. Nur schüchtern war damals in den „deutschen Blättern“ einmal von einer preufsischen Hegemonie über Deutschland die Rede. 6*
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