Vorwort.
Idemt das vorliegende Buch den Zweck hat, durch Verbesserung
in der Methode höhere Leistungen in der Geographie zu erzielen, so
ist unter letztern nicht eine größere Masse des Memorierstoffes, fondern
die rechte Würdigung der wirklich wichtigen Thatsachen, das verstand-
nisvolle Erfassen und die gründliche Aneignung derselben gemeint.
Der Schüler soll ein klares Bild von der Oberfläche der Erde
bekommen. Was die Natur, was Menschenhand hier geschaffen, soll
ihm zur Kenntnis gebracht werden, soweit es auf die Existenz, die
Lebensweise und die Eutwickeluug der Völker einen wesentlichen Einfluß
ausübt. — Unter Berücksichtigung dieses Zieles ist gerade der nn-
wesentliche Memorierstoff beseitigt, Namen und Zahlen sind auf das
Mindestmaß beschränkt; dann aber ist durch geeignete Verknüpfung des
Stoffes dem Lehrer Raum gegeben, die Verstandesthätigkeit des Schülers
in der rechten Weise heranzuziehen, den inneren Zusammenhang zu
beleuchten und den Schüler zu selbsttätiger Anwendung der Natur-
gesetze zu erziehen. — Vieles wird so im Laufe des Unterrichts dem
Schüler als selbstverständliche Thatsache erscheinen, was er sonst ge-
dächtnismäßig einprägen müßte; dabei wird er sich des durch eigene
Verstandesthätigkeit erlangten Besitzes in höherm Grade erfreuen und
das Gewonnene fester zu halten vermögen.
Bei der Gruppierung des Stoffes ist demnach das von Profeffor
Wagner-Göttingeu bearbeitete „Lehrbuch der Geographie vou Guthe",
das auch in mancher andern Beziehung lehrreich ist, Vorbild gewesen,
indem die Bilder nach natürlichen Gesichtspunkten ausgewählt und der
naturgemäßen Enwickeluug entsprechend ausgemalt sind. Damit ergiebt
sich zugleich die Teilung der politischen und physischen Geographie bei
den einzelnen Ländern, wie sie nach den preußischen Lehrplänen von
1892, denen auch bei der Verteilung des Lehrstoffs Rechnung getragen
wurde, ins Auge gefaßt ist.
Geologische Verhältnisse sind, von der allgemeinen Geographie
abgesehen, um ihrer selbst willen nicht herangezogen. Die Erreichung
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Iv
des oben gesteckten Zieles dürfte die wenigen Stunden, die dem
geographischen Unterricht zugeteilt sind, ganz in Anspruch nehmen, und
hier zu gunsten der Geologie eine Verkümmerung eintreten zu lassen,
dürfte nicht im Sinne der neuen Lehrpläne liegen. — Wo die Gesteine
die Bildung der Erdoberfläche erläutern oder auf die Thätigkeit der
Menschen Einfluß üben, sind sie natürlich berücksichtigt.
Kartenskizzen dem Buche beizugeben, erschien nicht praktisch. Der
Schüler muß in dem Atlas heimisch werden und jede Gelegenheit, ihn
von demselben abzuziehen, ist demnach zu vermeiden. Wo aber der
Lehrer das Bedürfnis fühlt, für spezielle Fälle ein genaueres Bild zu
geben, wird eine an der Wandtafel entworfene Skizze mehr wirken als
eine fertige im Buche selbst.
Die Beifügung von Landschaftsbildern dürften die Hölzelschen und
Lehmannschen geographischen Charakterbilder zum mindesten überflüssig
erscheinen lassen.
Hervorzuheben ist dagegen der große übersichtliche Druck, in welchem
der Herr Verleger in dankenswerter Weise auch den politischen Teil
gegeben hat, so daß in hygienischer Beziehung das Buch aufs trefflichste
ausgestattet ist, weuu auch dadurch der Umfang ein wesentlich größerer
geworden ist, als es bei Anwendung des kleinen Druckes der Fall
gewesen wäre.
Endlich nehmen wir hier Gelegenheit, dem Herrn Oberlehrer
Gessers für die freundliche Beihülfe bei Anfertigung der allgemeinen
Geographie unfern Dank auszusprechen.
An die Herren Fachgenossen aber richten wir die Bitte, Ver-
besseruugsvorschläge und Berichtigungen uns freundlichst zukommen zu
lassen, damit das Buch der Schule zum Segeu gereiche.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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krochen vom Sacramento und Columbia. Sie endigt im Tliukiten-
Archipel (Vancouver) [toänffttor]. Die Küstenländer sind bei dem
fruchtbaren Boden (Klima, Niederschläge) nach der ersten (stürkern) Beste-
delnng, die infolge der Goldfunde stattfand, rasch zur Blüte gelangt
(Pacificbahnen). *San Francisco an prachtvollem Hafen inmitten
reicher Fruchtfelder. Bedeutung des Nicaraguakanals für diese Länder.
An der O.-Küste erheben sich die Ketten der Alleghanies
[älligän..]. — S.-ö. vom Mittellauf des Teuessee [f?t] beginnend be-
gleiten sie in mehreren parallel laufenden, schmalen Ketten (fruchtbare
Thäler dazwischen) die Küste bis zum St. Loreuzbuseu, überall mit kost-
baren Waldungen bedeckt. — Der höchste Teil im W., die Blauen
Berge, steigen über 2000 m (Gebirgsland von Brasilien bis 2600 m).
Der Reichtum au Kohlen und Eisen hat die gewaltige Fabrik-
thätigkeit im Küstenlande hervorgerufen — Verbindung mit dem Ge-
birge durch schiffbare Ströme: Hudson [höfrßtt], Connecticut [föt] —,
und diese legte zusammen mit der vorzüglichen Küste und der Frucht-
barkeit der Küstenebene den Grund zu den Riesenstädten: New - Jork,
Philadelphia, * Baltimore [ör], * Boston [sttt] u. a. Im Gebirge selbst
nur * Pittsburg.
Missouri-Mississippigebiet. Zwischen den Alleghanies und dem
Felsengebirge breiten sich weite Ebenen aus, mit doppelter Abdachung
nach dem Eismeer und dem Mexicanischen Busen. Die Wasserscheide
deckt sich im ganzen mit der Nordgrenze der Vereinigten Staaten.
Hier ungefähr entspringt der Mississippi und fließt mit geringem
Gefälle — Schiffbarkeit fast bis zur Quelle — im ganzen in s.
Richtung. In dem letzten 2/3 des Laufes hat er fast gleichmäßig die
Breite von ca. 4/5 km. Deltabildung (A. G. 50).
Die meisten Wassermassen erhält er vom Felsengebirge. Oberhalb
*St. Louis mündet der Missouri, der ihn an Länge übertrifft und
mit dem Mississippi (von *Si Louis ab) den längsten Strom der
Erde darstellt (6530 km). Neben ihm ist der Arkansas zu erwähnen
(Quelle in den Parkbergen s. o.).
Die Alleghanies senden ihm den Ohio [cchei'o] mit dem Tenessee
[&] zu.
Der Mississippi bildet mit seinen Nebenflüssen ein reiches Netz
von natürlichen Straßen, dessen Bedeutung um so größer ist, als es
sich in eine ungegliederte Landmasse schiebt. Seine Mündung ist
freilich wegen der Sandbarren nur mit gewaltigen Kosten für See^
dampfer offen zu halten.
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Extrahierte Personennamen: Louis Louis
Extrahierte Ortsnamen: Sacramento Columbia Vancouver Brasilien Connecticut Philadelphia Baltimore Boston Pittsburg Mexicanischen_Busen Arkansas Ohio
16
Die Gebiete vom Fuß der Felsengebirge bis etwa zum 263" v.
Green, haben spärlichen und unregelmäßigen Niederschlag (die hohen
Gebirge im W., weite Landmassen im O.). Daher weite, baumlose
Grasebeueu (Viehzucht); nur in den engen Flnßthälern kümmerlicher
Waldwuchs. — Weiter ö. erzeugt reichlicher Regen vielfach üppigen
Wald; ungeheure Strecken aber bilden weite Gras- und Blumen-
meere x) (Prärieen).
Wichtigere Niederlassungen finden wir einstweilen nur an den
großen Wasserstraßen: -St. Paul, *St Louis und * New-Orleans
[lins] am Mississippi; ^Cincinnati Mnßineti] und ^Lonisville am Ohio.
— Die Eisenbahnen als Kulturbringer in diesen Gegenden.
Die Arktische Ebene hat eine sehr geringe Abdachung. Seeu-
bilduug. — Die größten Seen: Winipeg-, Athabaska-, Sklaven-
und Bärensee liegen in einer geraden, n.-w. verlaufenden Linie.
Der Wiuipegsee hat seinen Abschluß im Nelson (Hudsonsbai), die
übrigen senden ihre Gewässer durch den Mackenzie [mäfensi] ins
Eismeer, doch steht der Athabaskasee auch mit der Hudsonsbai in Verbin-
dnng (Churchill ftschörtschil]).
Der Verkehr auf den arktischen Wasserstraßen wird leider durch
vielfache Stromschnellen (Tragplätze) und den langen Winter wesentlich
beeinträchtigt.
Zur Besiedeluug ist in der arktischen Ebene verhältnismäßig
wenig Raum; denn bis zum 60° bildet sie eine öde Wüstenei (Tündern),
die den größten Teil des Jahres unter der Schneedecke liegt. —
Weiter f. hat der reiche Niederschlag einen gewaltigen Waldgürtels
(auch in Labrador weite Waldgebiete!) geschaffen. Der Boden ist hier
größtenteils zum Ackerbau geeignet, und man hat angefangen, vom
Klima begünstigte Gegenden zu kultivieren (bis 1867 weites Jagdgebiet:
Rechte der Hudsonsbaigesellschaft). Weizen und Mais gedeihen am
Winipegfee vorzüglich: ° Winipeg.
Das Canadische Seengebiet wird durch niedere Bodenerhebuu-
gen von der Arktischen Ebene und dem Mississippigebiet getrennt.
Es ist das größte Süßwassergebiet der Welt (der Obere See allein
etwa — Irland).
') Für das Fehlen des Baumwuchses in denselben hat man noch keine
genügende Erklärung, vielleicht, daß früher die Waldungen (durch unbekannte
Ursachen) zerstört sind, und der undurchdringliche Wuchs des Präriegrases, die
Präriebrände und die heftigen Windstöße sie nicht wieder aufkommen ließen.
Im N. und W. besonders Nadelholz, im S.-O. hauptsächlich Laubwald.
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17
Die Seen sind auf vier Stufen verteilt: Oberer-, Michigan-
[tschigän], Huronen- [juröu], und Erie- [iri] See auf den 3 oberen
und (70 m tiefer) der Ontario- [er] See. — Die gewaltigen
Wassermassen gleiten hier auf verhältnismäßig kurzer Strecke hinab,
50 m in senkrechter Richtung: Niagarafall.
Der Ontariosee sendet die Wassermassen durch den meilenbreiten,
einer Reihe von Seen gleichenden St. Lorenz zum Atlantischen Ocean.
Erweiterung der meerbusenartigen Mündung zum St. Loreuzbuseu.
Die Verkehrsstörungen, welche die Wasserfälle und Stromschnellen
verursachen, werden durch großartige Schleusenkanäle ausgeglichen. See-
schiffe passieren den Kanal, der den Niagarafall umgeht; die Strecke
vom Ontariosee bis zur Ottawamündung, die wegen der starken
Strömung nur von großen Dampfern befahren werden kann, begleitet
ein Kanal von Kingston [ftn] nach 'Ottawa.
Das fruchtbare Ackerland mit reichen Waldungen und der gewal-
tigen Verkehrsader lockte frühe Ansiedler an: "Quebec [fi] und ^Montreal
[treäl] am St. Lorenz; * Toronto (ontad.), * Detroit [bitreut],
Chicago [sch], Milwaukie [uoaki] (V. St.) an den Seenfern. — Acker-
bau. Viehzucht. Sägemühlen (Ausnutzung der Wasserkraft).
Große Landstriche von ergiebiger Fruchtbarkeit harren noch der
Ansiedler: das britische Canada könnte die 30—40 fache Bewohnerzahl
ernähren.
Der Arktiscke Archipel starrt nebst dem größten Teil von
Grönland in beständigem Eise, nur an der W.-Küste des „grünen Eilan-
des" finden sich kleine Ansiedelungen.
Die Insel Nen-Fnndland am Lorenzbusen ist wegen der
Fischerei (Golfstrom, Sandbank) wertvoll. Kabeljau.
Von den übrigen Inseln ist die Bermndas-Gruppe zu erwähnen,
die die nördlichsten Korallen-Inseln im Atlantischen Ocean enthält.
Pflanzenwelt. Der Charakter der Vegetation, wie ihn die einzel-
nen Gebiete zeigten (s. o.) ist der europäischen und asiatischen ähnlich.
Eine kleine Verschiebung findet in Bezug auf Waldungen, Getreide,
Gartenfrüchte 2c. nur durch das kontinentale Klima statt. Auch ist
der Erdteil kälter als Europa. (Polarströmung an der O.-Küste.
Kalte Nordwinde.) * Boston [strt] in der Breite von Rom hat z. B.
das Klima des n.-w. Deutschland. — Doch kultiviert man im S. bereits
Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak u. a. tropische Produkte.
Tierwelt. Auch die Tierwelt ist der europäischen ähnlich, nur
sind ihr in Amerika größere Gebiete überlassen. Im N. finden wir
Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 2
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Ontario- Atlantischen_Ocean Kingston Toronto Chicago Lorenzbusen Atlantischen_Ocean Europa Boston Rom Deutschland Amerika
18
die gewöhnlichen Pelztiere: Eisbär, Eisfuchs, Landbär, Fuchs, Wolf,
Fjällfras, Luchs, Zobel, Biber ic.; außerdem das Renntier und die
übrigen Hirscharten, Moschustiere u. dgl. — In den nordischen
Meeren der Walfisch, die Robbenarten, Fische in ungeheuren Mengen.
Weiter im S. haben wir Antilopen, Wölfe ic. neben den verwil-
derten Pferden (Vergl. S.-Am.). — Der Büffel (Bison) findet sich in
großen Herden nur noch in Britisch - N.-Amerika.; im S. sind nicht
mehr viel über 1900 Stück, eingerechnet diejenigen (etwa 250), die in
der Gefangenschaft leben.
Bevölkerung. Wie in Fauna und Flora, so zeigt auch in der
Bevölkerung die Polarzone in allen Erdteilen das gleiche Bild. —
Amerika hat hier die Eskimos, die zur mongolenähnlichen Rasse
gehören und in Gestalt und Charakter vom Indianer verschieden sind.
(Haß zwischen den beiden Stämmen.) Leben der Eskimos.
Die Indianer gleichen denen S.-Amerikas. Sie schmelzen beim
Vordringen der edleren weißen Rasse zusammen (das „Feuerwasser"):
In den Vereinigten Staaten werden sie noch auf 300 T. geschätzt. —
Einen indianischen Kulturstaat fanden die Europäer bei ihrer Ankunft
auf dem Hochlande von Mexiko.
Die Europäer wanderten ein, weil sie in ihrer Heimat mit
ihrer Lage unzufrieden waren. Sie sind zum größten Teil Ger-
manen. — Im N. von Canada sind sie nur in kleinen Festungen
(Forts) zu finden. (Handel mit den kostbaren Fellen.) Halbwilder
Zustand der europäischen Jäger.
Weiter südlich war die Fruchtbarkeit des Bodens und die Ver-
bindnng mit dem Mutterlande bestimmend für die ersten Ansiedelungen.
Der Reichtum der Gebirge übte erst später seine Anziehungskraft.
Art der Befiedelung.
Zu den Europäern gesellten sich im S., wo Plantagenbau getrieben
wurde, die Neger. Sie sind jetzt alle in Freiheit gesetzt.
Neuerdings wandern auch Chinesen ein (Kulis).
§. 6. Politische Geographie.
1. Britisch Nord-Amerika — 8*/, Mill. qkm (fast =
Europa), 5 Mill. E. — umfaßt den N. bis über den 50" n. B. mit Aus-
nahme Alaskas [ljas]. — Bis in die 60ger Jahre war es zum größten
Teil in den Händen der Hudsonsbaigesellschaft als weites Jagdrevier.
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Extrahierte Personennamen: Wolf Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mexiko Canada Europa Alaskas
19
Das Gebiet des St. Lorenzstromes, unmittelbar unter der Regierung,
zerfiel in mehrere von einander unabhängige Provinzen; diese traten
1867 zu einem Staatenbund zusammen, kauften die Hudsonsbailänder
(Beginn der Besiedelnng) und bewogen die w. Länder zum Anschluß.
So umfaßt das Gebiet:
A. Das Dominion [njtt] of (Lanada: außer den Territorien 7 Pro-
vinzen, die nur in Fragen von allgemeinem Interesse unter der
Bundesregierung (verantwortliches Ministerium, Senat, Depu-
tierteukammer) stehen.
Die Königin von England bestimmt nur den (von Canada
bezahlten) Generalgouverneur.
1) Ontario [er].
* Toronto (180 T. E.) am Ontariosee. Nach * Montreal die
bedeutendste Stadt Canadas.
Kingston [fttt] (14 T. E.) und 'Ottawa (44 T. E.) Endpunkte
des Ottawakanals. Sägemühlen in Ottawa.
2) Quebec [fi], ursprünglich von den Franzosen kolonisiert, 1763
an England abgetreten.
^Montreal [eäl] (über 200 T. E.), die größte Stadt Canadas,
am St. Lorenzstrom: Abzweigung der Ottawastraße; Verbindung
mit New-Iork (Hudson). — Mittelpunkt der canadischen Bahnen.
Die Viktoriabrücke die längste der Erde.
° Quebec (über 60 T. E.) am St. Lorenzstrom.
3) Manitoba.
'Winipeg (60 T. E.) in fruchtbarer Gegend am Winipegsee.
Wasserstraßen. Eanadische Pacisicbahn.
4) Britisch Columbia ist wichtig als Küstenland am Stillen Ocean.
Goldfelder.
Neu-Westmiuster (4 T. E.), am Endpunkt der Canadischen
Pacisicbahn.
5) Neu-Schottland.
'Halifax Hälifäx^ (40 T. E.) mit vorzüglichem, nie zufrierendem
Hafen. Hauptausfuhrort. Wichtige Station für die trans-
atlantischen Dampfer. Anschluß an die Eanadische Pacisicbahn.
'Neu-Braunschweig, Prinz Edward-Jnsel und die
Territorien (Hudsonsbailänder) haben keinen Ort von Be-
dentung.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Ortsnamen: Lanada England Ontario Toronto Ontariosee Kingston Ottawa Quebec England Quebec Manitoba Winipegsee Canadischen
Pacisicbahn
20
B. Neu-Fundland, mit O-Labrador vereinigt, gehört nicht zum
Bunde. — Fischfang.
• St. Johns [bjchöits] (25 T. E.) Haupthafenort an der Ostecke.
Den Engländern gehören in N.-Amerika auch die Bermuda-
Inseln: angenehmes Klima. Dichte Bevölkerung.
§. 7. 2. Die Vereinigten Staaten von Nord-Rmerika
ca. 9 Mill. qkm (also etwas größer als Britisch N.-Amerika, 63 Mill. E.).
Die V. St. bildeten sich aus englischen Kolonieen, welche an der
Küste ö. der Atteghanies entstanden waren. Als diese nach dem
„siebenjährigen Kriege" vom Mutterland besteuert wurden, erkämpften
sie sich die Freiheit und vereinigten sich dauernd zu einem Bunde.
Ausdehnung des Gebietes teils durch weitere Besiedelnng, teils durch
Ankauf von Kolonialland. (Alaska.)
Jetzt bestehen 44 Staaten, 6 Territorien^) und der Bundes-
distrikt Columbia. — Die Centralregiernng — Präsident (alle
4 Jahre gewählt), 2 Häuser (Senat und Repräsentanten) — ist in
* Washington [nofchmgtnj. Soweit es indessen das Gemeinwohl zu-
läßt, und oft darüber hinaus, bleibt jedem Staat die Selbstregierung.
— Die Territorien sind dagegen vollständig von der Bundesregierung
abhängig.
A. Die Atlantischen Staaten.
Sie sind die wichtigsten. Großhandel und Großindustrie im N.,
Plantagenwirtschaft im S.
* Boston [stn] (470 T. (S.2), Handelsstadt in Massachusetts
^mässätschüßetts^. Das „amerikanische Athen". Eigentlicher
Sitz der „Iankees" [jänßs].
*Providence [wikns] (130 T. E.) in Rhode-Jsland [eiländ].
Handelsstadt.
New-Iork (21/z Mill. E.) in New-Jork. Größte Stadt
Amerikas. Zweite Handelsstadt der Welt. Drei vorzügliche
Häfen und leichte Verbindung mit dem Binnenlande — Hudson-
straße : * Montreal und * Buffalo [böffälo] —. Haupteingangs-
thor zur Neuen Welt.
Der Vorort Brooklyn [bruklm], der allein 950 T. E. zählt,
liegt auf der Insel Long-Island [etlänb] und ist durch eine gewaltige
Hängebrücke mit New-Jork verbunden.
') Das Territorium kann erst zum Staat erhoben werden, wenn es 60000
erwachsene (über 21 Jahre alte) männliche Einwohner hat. 2) Bei Berechnung der
Einwohnerzahl sind die Vorstädte stets mitgerechnet.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Johns
Extrahierte Ortsnamen: N.-Amerika Nord-Rmerika Alaska Washington Boston Massachusetts Rhode-Jsland New-Iork New-Jork Amerikas Montreal Brooklyn
8l
Häven und Geestemünde) und Hamburg an der Elbe, die erste
Handelsstadt des Kontinents (Cuxhaven).
Vor der Küste liegen die Friesischen Inseln von Texel bis
zum Jadebusen und dann nach kurzer Unterbrechung die Nordfrie-
sischen Inseln, an der Küste Schleswigs. — Sie sind vielfach
starkbesuchte Bäder (Norderney, Sylt) und haben für den Fischfang
große Bedeutung. Indem sie dadurch die Friesen auf das Meer
lockten, bewirkten sie, daß diese zu tüchtigen Seeleuten herangebildet
wurden, die sich mit den besten Europas messen können und von un-
schätzbarem Wert für unsere junge Flotte sind.
Einer selbständigen Hebung verdankt die reizende Insel Helgo-
land ihren Ursprung, die trotz ihrer Bedeutung für kriegerische Unter-
nehmungen durch die Sorglosigkeit der Deutschen an England ge-
kommen war, durch Kaiser Wilhelm Ii. aber auf friedliche Weise dem
Vaterlande wiedergewonnen ist.
Die dänische Nordseeküste, an der die Dünen nicht zerrissen
sind, ist für die Schiffahrt sehr gefährlich, desgleichen Skager Rak
und Kattegat infolge der Untiefen, Riffe und Stürme. (Die Dünen
Skagens: „Der Kirchhof der Schiffe".) Zwischen den dänischen Inseln,
die früher eine Landbrücke von Jütland nach Schweden gebildet
haben, und dem Festlande führen der Sund, der Große und Kleine
Belt in die Ostsee. Am befahrensten, weil am kürzesten, ist der
Sund, im S. durch ^Kopenhagen und °Malmö, im N. durch Helsingör
und 'Helsingborg geschlossen (dänischer Zoll bis 1857); am tiefsten
und deswegen für Kriegsschiffe am brauchbarsten ist der Große Belt;
fast garnicht befahren wird der Kleine Belt.
Die deutsche Ostseeküste hat, wenn sie auch nichts weniger
als günstig gestaltet ist, große Vorzüge vor der Küste der Nordsee.
Wo der Baltische Landrücken mit seinen prachtvoll bewaldeten
Höhen an die Küste Schleswig-Holsteins tritt, hat sie reizende, tief
eindringende Buchten (Betten früherer Seen) aufzuweisen, welche das
Land von O. her erschließen. Im Hintergrunde derselben die wichtigern
Städte: 'Flensburg, Schleswig, °Kiel (Hauptstation der Kriegsschiffe
in den Ostseegewässern).
Wo die Küste nach N.-O. umbiegt, schneidet die Lübecker Bucht
in das Land ein. — °Lübeck, an der in dieselbe mündenden Trave,
ist durch Ausbaggern des Flusses den größten Seeschiffen zugänglich
gemacht (Vorhafen Travemünde).
Die Küste bis zur Odermündung zeichnet sich durch Bodden-
bildnng aus. Der Stralsunder und Greifswalder Bodden
Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. g
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Cuxhaven Schleswigs Norderney Europas England Ostsee Schleswig-Holsteins Schleswig
82
trennen Rügen vom Festlande; ein echter Bodden ist auch die
Wismarer Bucht.
Nur an der Boddenküste tritt fester Fels an das Meer: die
blendend weißen Kreidefelsen von Arkona und Stubbenkammer
(Rügen). — Ö. der Odermündungen zieht sich eine Flachküste mit
seltener Einförmigkeit hin, an der sich der Handel nur mühsam ent-
wickelte: Kolberg die einzige Hafenstadt von Bedeutung bis zur
Dauziger Bucht. Charakteristisch für diesen Teil der Küste ist die
Haffbildung, welche besonders im Stettiner, Frischen und Kurischen
Haff hervortritt, in kleinerm Maßstabe sich aber an der pommerschen
Küste vielfach wiederholt und auch an der russischen sich fortsetzt.
Das Frische und Kurische Haff erscheinen als flache, durch
die sich darein ergießenden Gewässer gebildete Strandseen. — Neh-
rungen (Frische und Kurische), deren Bildung, nicht zum Vorteil des
Verkehrs, au dieser Küste ebenfalls charakteristisch ist (Landzunge von
Hela), trennen sie vom Meere. Verbindung durch das Pill au er
und Memeler Tief.
Die wichtigsten Handelsstädte haben sich in der Nähe der
größeren Strommündungen entwickelt, wo sie durch die bessere Ver-
bindnng mit dem Binnenlande die eigentlichen Seehäfen zu überflügeln
vermochten: * Stettin an der Oder (Vorhafen Swinemünde), *D«nzig
an der Weichsel (Vorhafen Neufahrwasser), ^Königsberg am Pregel
(Vorhafen Pillau), durch eine im frischen Haff ausgebaggerte Fahr-
straße Seeschiffen zugänglich. 'Memel, am Memeler Tief, wegen
ungünstiger Verbindung mit dem Hinterlande unbedeutender. 'Elbing,
am Elbingfluß, steht durch Kanäle und Seen mit dem Binnenland in
Verbindung, hat aber nach Verschüttung der s. Öffnungen der Frischen
Nehrung keinen freien Ausgang zum Meere.
Eine Reihe z. T. vielbesuchter Bäder hat sich an der Ostseeküste
entwickelt, wenngleich der Salzgehalt des Binnengewässers gering ist
und der Wellenschlag an vielen Stellen manches zu wünschen übrig
läßt. Zu erwähnen sind die durch Naturschöuheiten ausgezeichneten
Bäder von Saßnitz und Puttbus auf Rügen, Heringsdorf und
Misdroy auf Usedom und Wollin, Zoppot in der Danziger Bucht,
Cranz am S.-Ende der Kurischen Nehrung und Schwarzort auf dem
N.-Ende derselben, mit seinen dnnkelen, heilkräftigen Kiefernwaldungen
lange nicht genügend gewürdigt.
Bodenbildung. Mitteleuropa senkt sich allmählich von den schnee-
bedeckten Felsen der Alpen im S. zu den Küsten der Nord- und Ost-
see. — Von dem Hochgebirge der Alpen abgesehen, welches eine
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