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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 3

1893 - Hannover : Hahn
3 Amerika. — Mittel - Amerika würde bei einer Hebung der Landmassen dasselbe Bild zeigen. Süd-Amerika (18 Mill. qkm). §. 2. Gebirge: Die W.-Küste Süd-Amerikas, das in der äußern Gestalt an Afrika erinnert (s. die Karte), begleitet das Kettengebirge der Anden oder Cordilleren *) [tj] mit meist schroffem Abfall nach der W.-Seite, mehr terrassenförmigem nach den ö. Ebenen. Im s. Teil am niedrigsten, steigen sie in Patagonien und Chile [tsch] — der Aconcagua2) [gm] mit beinahe 7000 m der höchste Berg der Anden — allmählich an, anfangs in einer Hauptkette hin- ziehend. Die Trümmer einer Parallelkette — Erderschütterungen, n.-w. Sturmwellen — bilden den Jnselkranz an der Küste. Ähnliche Bil- dnng in den Inseln des Feuerlandes. N. vom Wendekreise schließen 2 Hauptketten das Kesselland von Bolivia, das größte Plateau S.-Amerikas, ein. Bildung von stehen- den Gewässern. Das größte Becken Bolivias und S.-Amerikas über- Haupt ist der Titieacasee (— x/2 Schleswig.holstein). Im N. von Bolivia — Peru, Quito [fi], Columbia — ziehen die Ketten parallel: Bildung von muldenförmigen Plateaus. An zwei Stellen sind 3 Parallelketten (je 2 Mulden): Marazon [npn] und Huallaga [ualjaga], sowie Magdalenenstrom und Canca (gabel- förmiger Auslauf der Anden) gewinnen dadurch ihre Flußbetten. Den Ketten sind eine Menge hoher Kuppen aufgesetzt, die sämt- lich vulkanischer Natur sind. Eine Reihe von Vulkanen ist noch thätig: heftige Erderschütterungen; Hebungen und Senkungen des Bodens. Hervorzuheben ist die stattliche Doppelreihe der Vulkane von Ecna- dor — Chimborazo [tschimborassoj mit 6300 m und Cotopaxi [cht] mit 6000 m (der höchste von den thätigen Vulkanen der Erde). Auf dem O.-Rand von Bolivia ist der So rata (6600 m) zu erwähnen. An der ö. Küste lagern die Hochländer von Brasilien und Guayana [gwajaua], im N. erstrecken sich die Ketten von Venezuela [ß]. Brasilien ist ein Tiefland mit tief eingefurchten Thälern und trägt nur stellenweise echten Gebirgscharakter. Die Thäler, zwischen welchen flache, unmerklich ansteigende Erhebungen sich ausbreiten, haben meist n.-s. Erstrecknng. Vergl. die Richtung der Ströme. ') d. h. Gebirgsketten. 2) Vergl. Gaurisankar 8800 m, Mont Blanc 4800 m. 1*

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 95

1893 - Hannover : Hahn
95 Der Fuß des Schwarzwaldes, welcher der Ebene zugekehrt ist, trägt herrliche Weinberge, Obstgärten und üppige Laubwaldungen, weiter aufwärts folgen dichte, düstere Nadelwaldungen (daher der Name), so daß er vom Rhein aus wie eine dunkle, bewaldete Berg- maner erscheint. Die Nutzung der Wälder, deren Holz bis Holland (^Rotterdam) geflößt wird, und industrielle Thätigkeit (Schwarzwälder Uhren) nährt die Bewohner der zahlreichen Dörfer, welche sich bis hoch oben hin- aufziehen. An die Heilquellen, die den Fuß des Gebirges begleiten, er- innern schon die Namen Baden, Wildbad n. a. b. Das Neckarbergland, n. der Pforzheimer Senke bis zum Neckardurchbruch, ist nur von der Ebene aus als Gebirgslaud zu erkennen. c. Der Odenwald im N. des Neckar ist ebenso unbedeutend. d. Der Spessart, jenseits des Main, bildet den Abschluß des Gebirgszuges. Das Gebirge ist dicht bewaldet, die Bevölkerung sehr ärmlich. 3) Das w. Randgebirge ist in der äußeren Bildung dem ö. ähnlich. a. Der Wasgenwald (Vogesen) zieht von der Bnrgnndischen Pforte in n. Richtung und endet mit dem niedrigen Berglande n. des Paffes von Zabern. — Im S. erhebt sich der Sulz er B elch eu (1431 m) fast zur Höhe des Feldberges; der nahe liegende Elsässer Belchen (1250 m) ist fast 200 m niedriger. Die Übergänge sind bis zur Richtung von *Straßbnrg sehr schwierig. Um so wichtiger ist der Paß von Zabern, welcher von ^Straßbnrg nach der Marnestraße führt (Eisenbahn, Marne-Rhein- Kanal): bequemste Verbindung zwischen *Straßbnrg und Paris. — Die (jetzt französischen) Städte Lnneville, --Nancy und Toul sind an dieser Straße erwachsen. N. dieser Senke ist der niedrigste Teil des Zuges, ein viel- zerschnittenes Bergland voll lustiger, weinreicher Thäler mit Burgen und Klosterruinen. — Dieser Teil ist leichter zu passireu: Vordringen der Deutschen 1870 (Weißenburg, Wörth). Der Wasgenwald ist wie der Schwarzwald mit dichten Wäldern bedeckt, so daß nur Gipfel und Kämme sich aus der großartigen Wald- fläche herausheben. Am Fuß Obsthaine, Weinberge :c. mit zahlreichen Ortschaften.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 96

1893 - Hannover : Hahn
96 b. Das wein- und obstreiche Hardtgebirge setzt den Zug nach N. bis zum Nahethal fort; sein höchster Punkt, der Donnersberg, ist wenig höher als die Erhebungen des Odenwaldes. Die wichtige (vielumkämpfte) „Kaiserstraße" zieht oou «Mannheim- 'Ludwigshafen über 'Kaiserslautern und Saarbrücken nach °Metj und weiter über Verduu nach dem Marnethal (Paris). §. 46. Y. Das Lothringische Hügelland, welches sich im W. an den Wasgenwald und die Hardt anlehnt, erstreckt sich als niedrige, wellen- förmige Fläche w. bis zum l. Ufer der Maas. Der bewaldete, niedrige (aber schwer passierbare) W.-Rand, von dem ein Teil den Namen Argonnenwald führt, bildet die Wasserscheide zwischen Seine und Rhein. Das s. Randgebirge bilden die Sichelberge, an welche die französischen Mittelgebirge ansetzen. Mosel und Maas, welche in n. Richtung das Hügelland dnrch- messen, haben ihre größte Annäherung bei Toul, wo sie vom Marne- Rheinkanal durchschnitten werden. Im N.-O. (auf deutschem Gebiet) birgt das Hügelland große Kohlenschätze: Saarbrücken. Vi. Das Rheinische Schiefcrgebirge n.-w. vom Odenwald und der Hardt ist eine trapezförmig gestaltete, wellige Hochebene mit einer Mittlern Höhe von 500 m. Gegliedert wird das Gebirge durch den Rhein und seine Nebenflüsse. Der Rhein tritt bei Bingen in einem engen Thal') (Binger Loch) in das Gebirge und bildet bei seinem Durchbruch malerische Felsgehänge, von welchen alte Burgruinen herabschauen: Lurleiselseu, Siebeugebirge. In dem engen Thal reiht sich Städtchen an Städtchen, umgeben von Weinbergen. Die Gefahren für die Schiffahrt sind erst in nnserm Jahr- hundert durch Felssprengungen beseitigt. Die Gebirgshälften zu beiden Seiten des Rheinthales sind dann wieder durch Querthäler zerschnitten, welche die Nebenflüsse des Rheins gebildet haben. L. empfängt er die Nahe (Grenze nach der Hardt); weiter die Mosel vom Sulzer Belchen, welche (nach ihrem Lauf in Lothringen) bei 'Trier in das Schiefergebirge eintritt und in vielfach gewundenem Lauf den Rhein bei (dem stark befestigten) 'Koblenz erreicht. Unterhalb 'Trier wird viel Weinbau getrieben. Zwischen Nahe- und Moselthal erhebt sich der H uns rück, der mit seinen bewaldeten Bergkuppen ein eigenes Gepräge im Rheinischen Schiefergebirge hat. Die Hochstächen n.-w. der Mosel, in welchen etwa eine Linie von ^Lüttich nach 'Trier die Eifel von den Ardennen trennt, sind ') Vorher '/? km breit, wird er auf '/» der Breite eingeengt.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 98

1893 - Hannover : Hahn
98 Die Oberfläche ist nicht weniger dürftig als im Westerwald, doch birgt der N.-Raud (wie bei Ardennen und Eifel) reiche Eisen- und Kohlenlager. So hat sich hier, „wo der Märker Eisen reckt," die Industrie Deutschlands zur höchsten Blüte entfaltet. Vgl. Städte wie ^Elberfeld-Barmen, 'Solingen, ° Essen (Krupp), ° Bochum, o Dortmund. §. 47. Vii. Die Gebirge ö. vom Rheinischen Schiefergebirge bilden kein einheitliches Ganzes. Wir gruppieren folgendermaßen: 1) Das Hessische Bergland zwischen Wetteran und Lahnthal im W., Werra im O., Main im S. und Diemel (l. Weserzufluß) im N. Die Werra kommt vom Thüringer Wald und begleitet ihn zuerst in n.-w. Richtung. Dann bildet sie ein nach W. offenes Dreieck und vereinigt sich bei Münden mit der Fulda. Diese entspringt auf der Rhön und bildet schließlich mit der Werra eine Art Trapez. Von W. (Ederkopf) nimnit sie die Eder auf, welche die Straße vou Frankfurt a. M durch die Wetterau (über Marburg) nach c> Kassel führt. Das Werrathal stellt die Verbindung von Oberfranken (Verlängerung der Regnitzstraße) über Coburg und Meiningen nach 'Eisenach her. Die wichtigsten Gruppen im Hessischen Berglande sind: a. Das rauhe und unwirtliche Vogelsgebirge erhebt sich als runde Masse zwischen Wetterau und Fulda. Vom Spessart ist es durch das Thal der Kinzig geschieden, welche bei 'Hanau in den Main fließt. (Weg von Fulda (o Kassel) nach * Frankfurt.) b. Die Rhön, zwischen Werra- und Fuldathal, zerfällt in: Die Hohe Rhön. Sie zeigt auf dem Rücken eine felsige, kahle, z. T. mit Torfmooren und Sümpfen bedeckte Öde, in welcher der Ackerbau ganz zurücktritt. An ihrem Fuß Mineralquellen: Kissingen. Die Vorderrhön. Sie schließt sich nach N. an, ist niedriger und zeigt reichen Feldbau. Im übrigen ist Hessen von größern Unebenheiten frei; zu merken ist noch w. von °Kassel der Habichtswald (Wilhelmshöhe) mit dem ehernen Herkules und ö. davon der Kansunger Wald. 2) Die Wesergebirge erheben sich n. der Diemel und reichen bis zum Tieflande. Im O. sind sie durch die Leine vom Harz ge- schieden, im S.-W. hängen sie mit dem Sauerland zusammen. Die Weser durchbricht das Gebirge in n. Richtung und tritt durch die Porta Westphalica (Festung 'Minden), welche die Dnrchsägnng der letzten Kette darstellt, in das Tiefland. W. der Weser liegt der Teutoburger Wald, der mit dem Eggegebirge an den Haarstrang ansetzt und sich in mehreren dammartigen Höhenzügen von mäßiger Erhebung n.-w. in die Ebene

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 99

1893 - Hannover : Hahn
99 hineinschiebt, so daß die Straßen von N.-O. über seinen Rücken führen müssen. Daher hier die Vernichtung der Römer i. I. 9 n. Ch. Das Hermannsdenkmal auf einem Bergkegel s. von Detmold (Grotenburg). Zwischen Weser und Leine ist der Deister, der Süntel und der Sollinger Wald zu nennen. 3) Der Harz zwischen Leine und Saale stellt die höchste Er- Hebung N.-Deutschlands dar. Das langgestreckte Massengebirge erhebt sich direkt aus der Ebene, die den scharf geschnittenen Rand fast von allen Seiten umkränzt. Man unterscheidet: a. Den niedrigern Unterharz (ö. Teil) mit reichen Laub- Waldungen und landschaftlichen Reizen. b. Den höhern Oberharz (w. Teil) mit düstern Tannen- Waldungen (Waldköhlerei). Am N.--Rande seines plateauartigen Rückens der Brocken, mit 1140 m der höchste Berg N.-Deutschlands. Der Reichtum an Bodenschätzen hat eine Reihe von Bergwerk- städten hervorgerufen; im W. Goslar, Zellerfeld, Klausthal u. a., im £>., wo die Bergwerke zum großen Teil schon erschöpft sind, Mansfeld (Silber- und Kupfergruben). — Reiche Salzlager sind am Rande des Gebirges und bedingen eine Reihe von Salinen: * Halle (die Halloren), Staßfurt. In der Gegend von * Halle werden auch Braunkohlen gefunden, daher die Entwickelung * Halles zu einer Industriestadt. Die Gewässer des Harzes strömen der Weser und Elbe zu: die Ocker zur Aller (Nebenfluß der Weser) und die Bode an 'Quedlinburg und Staßfurt vorbei zur Saale. Landschaftliche Schönheit des Bodethales (Roßtrappe). 4) Thüringen nennen wir das weite Hügelgebiet, welches sich an den Thüringer und Frankenwald anlehnt, um nach N.-O. hin allmählich zum Thal der Goldenen Aue am S.-Rande des Harzes und nach der Elbe hin abzufallen. Vom Hessischen Berglande wird es durch die Werra geschieden. Der Thüringer Wald zieht als schmale Gebirgskette vom Werraknie nach S.-O. Seine Kammlinie (Wasserscheide zwischen Elbe und Weser) entlang führt ein Fahrweg, der „Rennsteig" (ca. 500 m). Die höchsten Gipfel, Beerberg (983 m) und Schneekopf (960 m), steigen fast 1000 m hoch. — Die Grenze nach dem Werrathal be- zeichnet eine Reihe kleiner Städte (Schleusingen, Suhl, Schmalkalden), deren Industrie auf dem Ertrag von Eisen und Holz basiert. Seit- dem das Holz wegen anderweitiger, besserer Verwendung zur Verhüttung

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 100

1893 - Hannover : Hahn
100 nicht gebraucht werden kann, ist die Eisenindustrie zurückgegangen und hat vielfach andern Industriezweigen (Glasbläsereien) Platz gemacht. Im S.-O. schließt sich das Hochland des Frankenwaldes an, das bis zum Fichtelgebirge zieht. Es ist leicht zu passieren; daher hier die alte Straße vom Main nach N. - Deutschland (über 'Hos- ' Plauen -' Altenburg - * Leipzig). Am N.-Rande Thüringens erhebt sich der sagenreiche Kyss- Häuser Berg. Auf dem Hügellande selbst herrscht, wenige Stellen (Wein- Pflanzungen auf den kahlen Jenaer Bergen) ausgenommen, reichlich lohnender Ackerbau. Die Flüsse haben tiefe Thäler eingegraben und romantische Partieen geschaffen. Die Saale, der wichtigste Fluß Thüringens, kommt vom Fichtel- gebirge und fließt zwischen prachtvollen Felswänden (Burgruinen) in n. Richtung nach der Elbe. Rudolstadt, Jena und 'Naumburg sind auf der Hochebene, 'Weißenfels, Merseburg, * Halle, 'Beruburg in der Tiefebene an ihren Ufern erwachsen. L. nimmt sie vom w. Teil Thüringens (Eichsfeld) die Unstrut auf, welche nach 8förmigem Lauf bei 'Naumburg mündet, vom Harz unterhalb 'Wernburgs die Bode. Der bedeutendste Nebenfluß r. ist die Weiße Elster mit der Pleiße (Vereinigung bei * Leipzig), welche oberhalb * Halle mündet. Das Tiefland greift hier in der Leipziger Bucht ins Gebirge, daher sämtliche Straßen vom Main und der obern Donau dorthin streben. Bedeutung des (vielumkämpften) * Leipzig. §. 48. Viii. Böhmen und Mähren, die f.-ö. Gebirgsläuder sind fast ganz von Gebirgsketten umrahmt. 1) An der w. Ecke erhebt sich das Fichtelgebirge, von welchem der Böhmer Wald nach S.-O., das Erzgebirge nach N.-O. ausläuft, so daß mit dem sich daranschließenden Frankenwald (n.-ö.) und Fränkischen Jura (s.) 4 Gebirgszüge an demselben zusammentreffen. x) Das Fichtelgebirge, in der Mitte Deutschlands und Europas gelegen, ist ein Plateau von mäßiger Ausdehnung. Im Mitel ca. 600 m hoch, hat es Gipfel, die über 1000 m ansteigen: Schneeberg (1069) und Ochsen köpf (1024), >— Der Boden ist nicht besonders fruchtbar. Weite Moorstrecken zwischen den Waldungen. 2) Der Böhmer Wald ist vom Fichtelgebirge durch eine Senke getrennt, in welcher die Straße von der Nab zur Eger führt (Stadt *) Auch 4 Flüsse (Main, Saale, Eger, Nab) entspringen auf dem Gebirge.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 101

1893 - Hannover : Hahn
101 »Eger). Er zieht in s.-ö. Richtung zur Donau und endigt am Knie der Moldau. Ö. davon, durch eine breite Senke (Straße von °Linz nach 'Bndweis) getrennt, zieht neben der Donau das Österreichische Bergland ^) bis zum Tiefland. So wird das Donauthal hier von N. und S. eingeengt, so daß oft die Schiffahrt gefährlich wird (Strudel von Grein und Mölk), da- gegen sind die landschaftlichen Schönheiten bedeutend. Bei Wien tritt die Donau in die Ebene und nimmt von N. die March mit der Thaya auf (der südlichste Teil der breiten Marchebene das „Marchfeld"). Dieser Teil des Donanthals bildete die Ein- gaugspsorte nach Deutschland. Daher wurde hier die Ostmark ange- legt (das heutige Herzogtum Österreich). Desgleichen war Wien Deutsch- lauds Schild gegen die Ungarn und Türken (Belagerung von Wien 1683), und es hat heute noch seine Bedeutung als Knotenpunkt der wichtigsten Straßen, welche dort zusammenlaufen: die Marchstraße, welche das Weichselgebiet mit Wien verbindet und die Triester Straße (Bahnlinie: ^Trieft-Wien-St. Petersburg [Moskau]). Der eigentliche Böhmerwald ist rauh und wild, z. T. noch mit Urwald bedeckt. In der Mitte, dem wildesten Teil, sind die höchsten Gipfel: Arber 1500 m. N. von diesem Abschnitt findet sich eine tiefere Einsenknng, die einzige von der Eger bis zur Moldausenke: Straße * Prag-'Regensburg; altes Einfallsthor von Bayern nach Böhmen. Die Bevölkerung im Gebirge ist sehr spärlich, da keine Metall- schätze lockten und der Ackerbau wenig lohnend ist. Viehzucht. Waldungen. Ein Ausläufer des Böhmer Waldes ist der (niedrige) Bayrische Wald, der zwischen Donau und Regen nach N.-W. zieht. 3) Die inneren Landschaften Böhmens fallen allmählich nach N. ab. Im n. Teil (Elbe-Egerlanf) ist die tiefste Senke. Der Hauptstrom des Landes ist die Moldau (über ihren Lauf vgl. die Karte); an ihr liegt *Prag im Mittelpunkt des Landes, daher seine Bedeutung in der Kriegsgeschichte (1620. 1757). In der n. Ebene fließt die Elbe, welche auf dem Riesengebirge entspringt und in Böhmen einen nach N.-W. offenen Bogen bildet. Die Gewässer der (größeren) Moldau machen sie schiffbar; nach Aufnahme der Eger (vom Fichtelgebirge) tritt sie in das Gebirge ein. Ihre Wasserscheide nach S.-O. (gegen die Donau) bildet das Böhmisch-mährische Hügelland. ') Es wird auch als ein Teil des Böhmerwaldes aufgefaßt, weil ihre Ent- stehung gemeinsam, die Natur des Gesteins die gleiche ist.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 102

1893 - Hannover : Hahn
102 Die böhmisch-mährischen Länder sind im ganzen fruchtbar, be- sonders in der Elbgegend (hier die dichteste Bevölkerung). Wichtig für das Land sind auch die Bodenschätze: Steinkohlenlager (^Pilsen). Silber; böhmische Granaten, Porzellan- und Glaswaren. Die vulkanischen Erhebungen am N.- Rande weisen eine Reihe wichtiger Heilquellen auf: Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. 4) Der N.-Rand selbst wird dann gebildet durch das Erz- gebirge, das Elbsandsteingebirge und jenen Gebirgszug ö. von der Elbe, den man auch im ganzen die Sudeten zu nennen pflegt. a. Das Erzgebirge ist durch ein niedriges Plateau, das Elstergebirge (Verbindung von 'Eger nach "Leipzig) vom Fichtel- gebirge getrennt. In n. - ö. Richtung hinziehend, fällt es nach S.-O. steil zum Egerthal ab, während es sich nach N.-W. allmählich zur Tiefebene senkt. Hier fließt die Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde) der Elbe zu und mündet unterhalb 'Dessau. Die höchsten Erhebungen sind naturgemäß am s.-ö. Rande: der Keilberg (1250 m). Die Bewohner treiben außer dem Ackerbau hauptsächlich Industrie (Spitzenklöppelei), nachdem der frühere Erzreichtum (Name des Ge- birges) geschwunden ist. Großartiger Bergbau (Silber) wird noch in dem tiefer gelegenen 'Freiberg betrieben, doch auch hier mit großen Schwierigkeiten; daher der rege Besuch gerade der Freiberger Berg- akademie. Reichern Ertrag liefert heute die Region der Steinkohlen am Fuß des eigentlichen Gebirges: Kohlenlager von 'Zwickau und "Chemnitz, sowie in der Nähe von "Dresden. Sachsens Industrie verdankt den- selben ihre Blüte. Fabrikstädte des Landes. d. Elbsandstein- und Lausitzer Gebirge bilden eine Senkung im Zuge (Pforte von Sachsen nach Böhmen) und reichen vom N.-O.-Fuß des Erzgebirges (Paß von Nollendorf) bis zur Görlitzer Neiße («-Görlitz - «Zittau -' Reichenberg). Die Gewässer der Elbe und die ihr zuströmenden kleineren Flüsse haben sich tief in die weichen Massen des Elbsandsteingebirges eingegraben und wundervolle Formen geschaffen: „Sächsische Schweiz" (Königstein, Lilienstein, Bastei). Der König- stein ist befestigt und deckt die wichtige Elbstraße. Bis ins vorige Jahrhundert war das Elbthal ganz unzugänglich, und deswegen führte früher der Hauptweg von Pirna (Lager der Sachsen 1756) über die Nollendorfer Höhen (Schlacht bei Kulm 1813). Die weichen Gesteine liefern ein vorzügliches Baumaterial und finden in Berlin und Hamburg vielfach Verwendung.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 103

1893 - Hannover : Hahn
103 c. Jser- und Riesengebirge, ö. vom Thal der Lausitzer Neiße, bilden die höchste Erhebung des Zuges. Sie sind vollständig geschlossen und fast nur Fußpfade führen über ihren Rücken. Den hohen Kamm überragt eine Reihe von Gipfeln, von denen die Schnee- koppe (1600 m) der höchste ist; sie stellt zugleich den erhabensten Punkt Deutschlands außerhalb der Alpen dar. Die Kuppen des Gebirges sind nackt, die Hänge waldreich (Nadel- holz). Wo keine Dörfer sind, findet man überall zerstreute Wohnungen (Bauden). Sie sind zugleich die Hotels der Berge. 6. Das Waldenburger Gebirge ist durch das Boberthal vom Riesengebirge geschieden. Es ist ein niedriges, mit Gipfeln be- setztes Plateau, das die Hauptpforte von Schlesien nach Böhmen bildet (Landshut 1760, Trautenan 1866). Die reichen Steinkohlenlager von Waldenburg haben nicht nur die schlesische Industrie gefördert, sondern sie versorgen auch die Ober- Lausitz und das n. Flachland. Mineralquellen. 6. Der Glatzer Gebirgskessel ist ein viereckiges, etwa 350 m hohes Plateau, das von bedeutend höhern Randgebirgen umgeben ist. Das malerische Heuscheuergebirge mit den Sandsteinlabyrinthen von Adersbach (versteinerte Baumstämme). Die wichtigste Straße durch den Glatzer Gebirgskessel bildet das Thal der Gl atz er Neiße: die Festungen Glatz und 'Neiße. f. Die (eigentlichen) Sudeten zeigen noch einmal eine bedeu- tendere Erhebung des Systems. Sie steigen im Altvater bis zu 1500 m an, im Großen Schneeberg, der den Glatzer Kessel im S.-O. abschließt, über 1400 in. g. Das bewaldete, dagegen mit bäum- und strauchlosen Gipfeln besetzte Mährische Gesenke fällt allmählich zu der für den Ver- kehr wichtigen Mährischen Pforte ab, welche die Sudeten von den Karpaten scheidet. Sie stellt eine bequeme Verbindung zwischen Schlesien und Mähren dar (alte Handelsstraße von der Ostsee nach der Donau). C. Das Norddeutsche Tiefland. §. 49. N. von den beschriebenen Gebirgslandschaften breitet sich ein weites Flachland aus, eine Fortsetzung des Osteuropäischen Tieflandes. — An 3 Stellen greift es in die Gebirgsländer ein: Leipziger, West- fälische und Rheinische (Kölner) Tieflandsbucht.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 104

1893 - Hannover : Hahn
104 Der Boden ist alter Meeresgrund, durch säkulare Hebung trocken gelegt. Wo die Sandmassen mit Thon gemischt sind, ist die Frucht- barkeit sehr bedeutend, so namentlich am Fuß der Gebirge in Schlesien, Sachsen, Westfalen. Gegensatz zwischen den Sandhügeln der Lüne- burger Heide und den Thälern derselben, in welche die Thonmassen herabgeschwemmt sind. Im N. finden wir die Geestlandschasten, die aus Dünen und Flugsand gebildet und deswegen unfruchtbar sind. Dahinter der Marschgürtel (bis 20 km, in Holland bis 40 km breit). Ungeheure Fruchtbarkeit desselben. Sehr wichtig sind die Stellen, wo der ursprüngliche Felsboden zu tage tritt: die Kalkberge bei Rüders- dorf (ihre Bedeutung für die großen Berliner Bauten), die Steinsalz- und Gypslager von Sperenberg, s. von Berlin, die Gypslager von 'Lüneburg, wo sich zugleich eine wichtige Salzquelle findet. Man unterscheidet zwischen Ostdeutschem Flachland und West- deutschem Tiefland. I. Das Ostdeutsche Flachland, ö. der Elbe, ist von 2 niedrigen Erhebungen durchzogen. 1) Der Baltische Höhenzug beginnt in Rußland mit der Walda'i-Höhe und durchzieht die Landschaften an der Küste des Balti- schen Meeres bis zum C. Skageu. Er überragt nur um ein weniges die Ebene; unter den zahlreichen Kuppen ist der Turmberg in Westpreußen mit 330 m am höchsten. Durch die Bodengestaltung wird der Abfluß der Gewäfser vielfach gehindert und weite Seenplatten (Preußische, Pommersche, Mecklenburgische), z. T. von großer land- schaftlicher Schönheit, bedecken den Zug. Die großen Ströme (Memel, Weichsel, Oder) durchbrechen ihn, während auf dem Landrücken felbst sich nur kleine Flüsse bilden konnten: Pregel, Passarge, Persante, Warnow, Trave. Durch die Städte an den Mündungen sind aber diese kleinern Flüsse ebenfalls von Wichtigkeit. Auf der jütischen Halbinsel ist der Höhenzug von tiefen Senken durchsetzt: die Eid er mit dem Ei d erkanal, der Meeresdnrchbrnch im Lim Fjord. — 2) Der Karpatische Höhenzug ist durch die obere Weichsel von den Karpaten getrennt. In der Polnischen Platte hat er die weiteste Ausdehnung und steigt hier bis 650 m. Dann zieht er schmal und niedrig, ohne stetigen Zusammenhang, nach N.-W. und endigt auf der l. Seite der Elbe nahe deren Mündung. Hervorzuheben sind die Höhen von Tarnowitz mit reichem Ertrag an Steinkohlen
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