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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 117

1861 - Stuttgart : Hallberger
117 noch Kraft genug, die Christenheit zu führen, wie es mein Beruf erheischt." — Darauf schickte er einen Gesandten an den Sultan Saladin und ließ ihm sagen, daß er ihn mit der unbezwinglichen deutschen Ritterschaft überfallen werde, wenn er nicht alles geraubte Land den Christen zurückgebe. Saladin erschrack; er fürchtete den Kaiser und die Deutschen mehr, als die Franzosen und Eng- länder; aber zur Herausgabe seiner Eroberungen konnte er sich ' dennoch nicht entschließen. Zu Ostern des Jahres 1189 brach der Kaiser mit einem Heere von 150,000 Streitern auf und zog durch Ungarn und das grie- chische Kaiserreich nach dem Morgenlande. Die treulosen Griechen wollten jedoch den Kaiser nöthigen, unverrichteter Sache wieder um- zukehren; sie verderbten daher die Wege, vergifteten die Lebensmittel und verrammelten die Gebirgspässe. Doch unaufhaltsam drang Friedrich gegen Constantinopel vor und setzte bei Galipoli über die Meerenge hinüber, wozu der gedemüthigte griechische Kaiser Isaak die Schiffe liefern mußte. Von hier aus zogen sie bis Laodicea in Kleinasien, wo der Kaiser dem ermüdeten Heere einige Rasttage gönnte. Auch hier litten die Pilger eben so viel durch die Böswilligkeit der Einwohner und die Ueberfälle zahlreicher Räuberbanden, als durch die schlechten Wege und geringe Verkösti- gung; aber die Wachsamkeit des Kaisers und die Tapferkeit seiner Deutschen züchtigte bald die Räuber und verscheuchte sie. Hier wurde manch' heldenmüthige That vollbracht. Als einst ein Mann aus Schwaben, ein Bürger der Stadt Ulm, unter den von den Fein- den Erschlagenen auch seinen Bruder fand, nahm er, entflammt von Durst nach Rache, zehn andere seiner Waffenbrüder zu sich und suchte so lange in den Waldungen, bis er die Mörder, zehn Grie- chen, antraf, die sich auf eine kleine Insel geflüchtet hatten. Obwohl es schwer war, zu ihnen hinüber zu kommen, und obgleich die Be- gleiter des Schwaben erklärten, daß es thöricht sei, die Griechen an diesem Orte anzugreifen, so ließ er sich dennoch nicht abhalten, schwamm allein über das Wasser, siel über sie her, erschlug ihrer neun und trieb den zehnten in die Flucht. In dieser Gegend soll sich auch jene Großthat eines Schwaben ereignet haben, welche uns ein vaterländischer Dichter in folgender Weise erzählt: 45. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rothbart lobesam Zum heil'gen Land gezogen kam, Da musst er mit dem frommen Heer Durch ein Gebirge, wüst und leer.

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 312

1860 - Stuttgart : Hallberger
3j2 den Rhein und durch Deutschland, und weil er strenge Mannszucht hielt, so kam er glücklich vor Constantinopel an, wurde aber von dem griechi- schen Kaiser, welcher in Constantinopel seinen Sitz hatte, argwöhnisch behandelt. Bei einer in Kleinasien vorgenommenen Musterung fand man das ganze Heer der Kreuzfahrer auf 100,000 Mann zu Fuß und eben so viele Ritter und Reiter angewachsen; die Weiber, Kinder, Mönche, Knechte u. dgl. miteingerechnet, betrug die ganze Zahl des Christenheercs gegen 600,000 Seelen. Unter unsäglichen Mühseligkeiten, von Hunger und Hitze gequält, von den Türken schrecklich verfolgt und von den Griechen mannigfaltig verrathen, zogen sie durch Kleinasien und erkämpf- ten nach achtmonatlicher Belagerung Antiochien. Doch fast hätten die Sieger in dieser Stadt ihr Grab gefunden. Während sie nemlich hier unter sich zankten und stritten, schloß sie ein mächtiges türkisches Heer ein, und die Hungersnoth erreichte unter ihnen den entsetzlichsten Grad. Da gab ein Priester vor, der Apostel Andreas habe ihm im Traum die heilige Lanze gezeigt, mit der Christi Seite durchstochen worden; sie liege in einer Kirche, die er bezeichnete, unter der Erde begraben. Man grub nach, und der Priester stieg wirklich mit der Lanze hervor. Keine Feder kann die Begeisterung schildern, welche dieses Lügenstück unter den ausgehungerten Kreuzfahrern erzeugte. Sie öffneten bald die Thore, wankten, Schatten ähnlich, doch in guter Ordnung dem Feinde ent- gegen und erfochten einen vollständigen Sieg. Doch noch ein ganzes Jahr- lang hatten sie viel zu leiden, ehe sie Jerusalem erblickten. Namen- lose Wonne ergriff sie, als die langersehnte Stadt endlich vor ihren Blicken lag. Sie jauchzten und weinten vor Freuden, warfen sich nie- der, küßten den Boden und wären freilich gern nur gleich eingezogen. Aber die Stadt hatte eine feste Lage und war von 60,000 Muhamme- danern besetzt, während das große Heer der Kreuzfahrer auf 20,000 Mann zu Fuß und 1500 Reiter zusammengeschmolzen war. Erst nach einem furchtbaren, wochenlang fortgesetzten Kampf erstürmten sie die Stadt (1099). Nun ging es an ein Würgen, das beispiellos war. Alle Straßen wurden mit Mord erfüllt; ja Viele, nicht zufrieden, das Blut der Ungläubigen stießen zu sehen, weideten sich an ihren Qualen, in- dem sie bald dieselben nöthigten, von hohen Thürmen sich herabzustür- zen, bald mit schwachem Feuer sie bis zum langsamen Tode marterten. Etwa 10,000 Muselmänner suchten hinter den Mauern des Tempelber- ges Schutz; sie sielen alle unter den Schwertern der Christen. Das Blut floß in Strömen die Höhe hinab und soll sogar Leichen sortge- spült haben. Als die Eroberer des Türkenblutes satt waren, traf die

3. Für die Oberstufe - S. 275

1879 - Stuttgart : Hallberger
275 144. Die Areuzzüge. 1096—1291. 1. A)as heilige Land, wohin man seit Konstantin dem Großen (um 325 n. Chr.) zahlreich wallfahrtete, war im Jahr 637 in die Hände der Araber gefallen. Vorerst ließen diese die Pilger ungehindert schon um der Abgaben willen, die sie entrichten mußten. Indessen eroberten die Seld- schucken, ein Volk von türkischer Abkunft, das hinter dem kaspischen Meer seinen Wohnsitz hatte, ums Jahr 1076 Syrien und Jerusalem, und nun wurden die Pilger aufs schreiendste vor und in Jerusalem mißhandelt. Schon der mächtige Papst Gregor Vii hatte auf Hilfe gedacht. Da er- schien plötzlich ein französischer Einsiedler, Peter von Amiens, welcher Augenzeuge jener Mißhandlungen gewesen war, vor dem Papst Urban Ii mit der dringendsten Bitte um Hilfe wider die Ungläubigen (Muhamme- daner). Er erhielt Erlaubniß umherzuziehen; und auf einem Esel rei- tend, in ein härenes Pilgerkleid gehüllt, mit einem Struck umgürtet, das Kreuz in der Hand und barfuß durchzog er Städte und Länder und schil- derte auf Gassen und Straßen, auf Märkten und in Kirchen mit glühen- den Farben und unter heißen Thränenströmen die Bedrängnisse des heiligen Landes. Bald glühte ein Feuer der Begeisterung durch die ganze Christen- heit, und endlich wurde aus zwei Kirchenversammlungen ein Heereszug nach dem gelobten Lande beschlossen. Gott will es! Gott will es! so erscholls aus tausend Kehlen. Hohe und Niedere drängten sich herzu, das rothe Kreuz von Tuch oder Seide aus den Händen der Geistlichen zu empfangen, das sie an die rechte Schulter hefteten. Die also Bezeichneten nannte man deßwegen Kreuzfahrer und die Heereszüge selbst Kreuzzüge. Große Versprechungen wurden an die Theilnahme geknüpft, namentlich vollständige Vergebung der Sünden. Manche freilich ließen sich nur durch weltliche Rücksichten, z. B. um sich ihren Gläubigern zu entziehen oder um nicht für feig zu gelten, leiten. So begann eine der größten Bewegungen, welche die Weltgeschichte kennt, und welche fast 200 Jahre lang fort- dauerte. 2. Die ersten Schwärme, die beiläufig 200 000 Mann betrugen, waren freilich nur zusammengelaufenes Gesindel; sie zogen voraus und fanden größtentheils ihren Tod, ehe sie noch etwas vom heiligen Land gesehen hatten. Den eigentlichen ersten Kreuzzug, der im Jahr 1096 begann, führte Gottfried von Bouillon an, ein edler, tapferer und frommer Herzog aus Frankreich. Mit 90 000 Streitern zog dieser über den Rhein und durch Deutschland, und weil er strenge Mannszucht hielt, so kam er glück- lich vor Konstantinopel an, wurde aber von dem griechischen Kaiser, welcher

4. Für die Oberstufe - S. 309

1879 - Stuttgart : Hallberger
309 gebracht!" Worauf er noch mit starker Stimme sprach: „Ach Herr Gott, wir sind ja allesamt schwache Menschen und mit schrecklichen Sünden be- sudelt. Habe ich in meinem Regiment den Unterthanen zu viel gethan oder bin anderen Leuten überlästig gewesen, so züchtige mich und suche es an meinem Leibe in diesem Leben, und schone dort der Seele!" Hierauf empfieng er das heilige Abendmahl und sprach dann nicht mehr viel. Am folgenden Tage, den 24. Febr. 1496 Abends 5 Uhr, schlief er sanft ein und wurde dann in der Kirche des Stiftes Einsiedel im Schönbuch, das er selbst gestiftet hatte, ohne alles Gepränge beigesetzt. Später wurden seine Gebeine in die Stiftskirche zu Tübingen übergetragen, wo sein Grab- mal zu sehen ist. 3. Als Kaiser Maximilian drei Jahre nachher durch Württemberg reiste, besuchte er auch Eberhards Grab und sprach: „Hier liegt ein Fürst, weise und tugendhaft wie keiner im Reich; sein Rath hat mir oft genützt." Das ganze Land trauerte über den Tod eines solchen Fürsten, und um so mehr, da man keine Ursache hatte, von seinem Nachfolger das Beste zu erwarten. Aber auch die Noth, welche in den nächsten Jahrzehnten über Württemberg hereinbrach, mußte dazu helfen, die Herzen für die Saat des Wortes Gottes zuzubereiten; denn vor dem Sämann kommt immer erst der Pflug. 161. Die Türken in Aonstantinopel. 1453. 1. fängst schon war im Abendlande das Römerreich unter den Stürmen der Völkerwanderung zugrund gegangen, als das oströmische oder griechische Kaiserthum, dessen Sitz Konstantinopel war, noch immer sein Dasein fristete. Aber je länger je mehr erstarb in diesem Reiche alles geistige Leben, und auch das Christenthum, dessen man sich rühmte, wurde zum todten Buch- staben. Da drang zu Ende des 13. Jahrhunderts ein türkischer Volks- stamm, die Osmanen, in Kleinasien ein und machte von dort bald auch Angriffe auf das griechische Reich in Europa. Sultan Muhammed Ii setzte sich die vollständige Eroberung desselben zum Ziel und erklärte dem griechischen Kaiser Konstantin Xv den Krieg. Vergebens wandte sich dieser Hilfe suchend an die abendländische Christenheit. Selbst die Reichen Griechen- lands versteckten lieber ihr Geld, als daß sie es dem Kaiser gaben, um Kriegsvolk zur Rettung des Vaterlandes zu werben. Dennoch verschmähte Konstantin schimpfliche Unterwerfung. 2. Muhammed begann am 6. April 1453 mit 300 000 Mann Land- truppen, 300 Galeeren und 200 kleineren Schiffen die Belagerung von Kon- stantinopel. Nur etwa 8000 Waffenfähige vermochten die Belagerten ihm ent-
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