494
Geschichte
der
Römer.
Von dem kleinen Umfange von kaum zwei Mei-
len, den das römische Reich hei seinem Ursprün-
ge hatte, erweiterte es sich in einem Zeiträume
von 700 Jahren bis zu einer Gröfse, dafs römi-
sches Reich und Erdkreis dem Römer fast
gleich bedeutende Ausdrücke waren. Die Ge-
schichte fast aller Reiche daher, die aus Alexan-
ders Monarchie sich bildeten, fiel endlich mit
der römischen zusammen, und ihre Länder wur-
den römische Provinzen; ein Name, den
nur die aufser Italien besiegten Landschaften er-
hielten. — Zwar waren die Völker Italiens von
den Römern nicht weniger abhängig; allein, da
sie schon früh besiegt waren, so schienen sie
Rom näher verwandt zu sein, und Italien war
gleichsam das ursprüngliche Reich der Römer,
das gemeinsame Vaterland. Daher für die römi-
sche Geschichte die
Chorographie
Italiens.
In seiner gröfsten Ausdehnung, zur Zeit Au-
gusts, erstreckte sich Italien zwischen dem adria-
tischen oder obern Meere (dessen südlicher Theil
auch das ionische Meer genannt wird) im Osten,
und dem tyrrhenischen öder untern Meere im
Westen von der sicilischen Meerenge bis zum
Fufse der Alpen, und nahm einen Flächeninhalt
von mehr als 4600 Quadrat - Meilen ein. Es
ward eingetheilt in Ober - Italien (Gallia cisal-
pina); Mittel - Italien, zwischen den Flüssen
Rubicon im Norden und Silärus (Silo) und
Fronto im Süden; und Unter - Italien (Grofs-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
36
Chronologie.
von 532 — 6ox den 15 März;
seit dem Jahre 601 den 1 Januar.
Anm. 2. Um Jahre a. u. c. nach Varro und
Jahre vor Chr. in einander zu verwandeln,
mufs man von 754 an rechnen; denn 753 ist
schon selbst das erste Jahr. Also 707 a. u.
c. “ 47 vor Chr.
S. ^ :
Rechnungen nach Jahren der Welt.
Endlich haben Gelehrte die Jahre von der
Schöpfung der Welt berechnet, meist nach den
in den biblischen Geschichtbiichern angeführten
Jahren; und einer hat hier den andern an Ge-
nauigkeit im Zusammensuchen und Zählen zu
übertreffen gesucht. Dies galt dabei als Grund-
satz: Die in der Bibel angegebenen Jahre sind
unsre jetzigen Jahre, und die Angabe der Zahlen
ist historisch - wahr und genau. Da es aber der
Natur der Sache nach unmöglich ist, dafs der
Mensch die Jahre bis auf die Schöpfung der Welt,
d. h. nur bis auf ihre gegenwärtige Umgestaltung,
berechnen könne; da es aus andern Gründen
wahrscheinlich ist, dafs unsre Erde weit über
6000 Jahre ihre gegenwärtige Gestalt habe; und
da sich eine göttliche Offenbarung bei Zahlen
nicht wohl denken läfst: sq ist es ein vergebliches
Geschäft, die Jahre der Schöpfung berechnen
zu wollen. Indefs haben mehrere Gelehrte auf
diesen Gegenstand vielen in anderer Hinsicht
nicht unnützen Fleifs verwandt, und viele rech-
nen noch immer nach den großen unbequemen
Zahlen der Weltjahre, dafs man wenigstens die
herrschenden Berechnungen der Weltjahre ken-
nen mufs. — Die am allgemeinsten angenom-
mene ist die Berechnung von Petavius; er rech-
net bis auf das Jahr von Christi Geburt (dieses
mitgerechnet) 3984 Jahr, Usser und Simsoji 4004
Jahre, Scaliger und Calvisius 3950 Jahre, Silber-
schlag 4201, und Frank, dem Gatter er in seinen
letzten Geschichtbüchern folgt, 4182. (Georg
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
von Karthago.
483
Fen, und daher sein: Censeo, Carthaginem esse
delendam. — 40 Senatoren in Karthago, die
gemätsigte Meinungen hatten, werden verwie-
sen, und fliehen zum Masinissa; Masinissa’s un-
gerechte Angriffe werden abgewehrt: das erklä-
ren die Römer für einen Friedensbruch, und las-
sen ein Heer nach Sicilien gehen. Utica ergiebt
sich, Karthago unterwirft sich unbedingt; den-
noch geht das römische Heer nach Afrika über. 14g
Karthago soll zerstört werden; so hatte der Se- 605 a,
nat beschlossen. Die Karthager liefern ihre Waf-
fen aus. Umsonst: sie sollen die Stadt nieder-
reifsen. Dies bringt sie zur Verzweiflung: sie 148
fechten anfangs mit Muth und Glück gegen die
Römer; endlich aber kömmt Publius Cornelius
Scipio; die Stadt wird eingenommen und zer-
stört. Julius Cäsar oder Augustus hat sie wieder 608 a.
erbauet: gegen Ende des 7 Jahrhunderts nach
Chr. wurde sie gänzlich zerstört.
Ursprünglich müssen die Sitten der Kartha-
ger roh gewesen sein, da ihnen die Sicilier noch
um 500 Menschenopfer untersagen muteten.
Doch müssen sie sich nachher gebildet haben,
da sich später ein vom Staat eigens bestellter Sit-
tenrichter bei ihnen findet (Nepos Hamilc. Iii.).
Manche ihrer geographischen Kenntnisse und
manche Erfindung ist wohl mit ihnen verloren
gegangen; denn in ihrer blühenden Periode
wachte der eifersüchtige Handelsgeist darüber,
dafs ihre Kenntnisse und Erfindungen nicht ver-
breitet werden durften. Daher war es auch ver-
boten, Griechisch zu lernen ; und Hannibal hatte
wohl auch deswegen unter den altgläubigen
Karthagern manche Gegner, dafs er Griechisch
sprach und schrieb. Dafs ächte geistige Bildung,
Dichtkunst, bildende Künste, Philosophie, Ma-
thematik bei ihnen geblühet hätten, davon fin-
den wir keine bestimmte Spur; doch ist nicht
zu zweifeln, dafs sie eine eigne Literatur ge-
habt haben mögen (s. Sallust. Jug. Xvii. Plin.
Xviii, 5.). Mago schrieb 28 Bücher über den
Hh 2
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Muth Cornelius
Scipio Scipio Julius_Cäsar Cäsar Augustus Nepos_Hamilc Hannibal
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Karthago Sicilien Utica Karthago Afrika Karthago Hh
483
Schließlich gedenken wir der Zeit, wo Noah nach der Siindflut aus dem
Schiffe stieg und, nachdem Gott sein Dankopfer gnädig angenommen, folgende
Verheißung empfing:
„Siehe, ich richte mit euch und euren Nachkommen einen Bund auf, also,
daß hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbet werden soll mit dem Wasser
der Sündflut, und soll hinfort keine Sündsiut mehr kominen, die die Erde
verderbe. — Das ist das Zeichen des Bundes, den ich gemacht habe zwischen
mir und euch: Meinen Bogen habe ich gesetzct in die Wolken, der soll das
Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kömmt,
daß ich Wolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in
den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und
allem Fleisch auf Erden."
„Siehe den Regenbogen an und lobe den, der ihn gemacht hat, denn
er hat sehr schöne Farben."
6. Skizzen zu Unterredungen über das Gewitter.
Einleitung: Es giebt auch andere Dünste, als wässerige oder solche, die
aus dem Wasser aufsteigen und die über lang oder kurz wieder zu Wasser
werden. Wie eigenthümlich riecht nicht der Dunst, welcher von brennendem
Schwefel aufsteigt! Der Qualm, der von brennendem Papier und ausge-
löschten Lichtern sich hebt, brennt sogar. Auch der Rauch, der aus unsern
Schornsteinen abzieht, besteht nicht bloß aus Wassertheilen. Solche und ähn-
liche Dünste erheben sich auch von der Erde und ihren Gegenständen in die
Lust, sammeln sich dort zu Wolken und veranlassen von Zeit zu Zeit Erschei-
nungen, die den Furchtsamen nicht wenig erschrecken. Zu dieser Art von
Erscheinungen gehört das Gewitter.
I. Schilderung.
A. Vor dem Gewitter.
Es ist ein heißer Sommertag, etwa im Juli oder August, die Sonne
brennt und sticht, kein kühlender Hauch ist zu fühlen, die Windstille macht
die heiße Lust schwül — der Himmel ist wolkenlos, aber doch nicht so recht
klar und blau, ein durchscheinender, weißgrauer Dunst trübt ihn ein wenig.
Die Bäume und Sträucher stehen unbeweglich, alle Pflanzen lassen die
welken Blätter schlaff hängen, — sie sind durstig. — Der Vogel flattert tief
und still, — das Rind liegt unbeweglich im Schatten des Zaunes oder rennt
in tollem Lause die Weide auf und ab, — der .Hund schleicht mit gesenktem
Kopfe und eingezogenem Schwänze umher, — er käut hie und da an den Gras-
spitzen, — die Thiere des Waldes suchen unter dem grünen Laubdache Küh-
lung und Schutz vor der dumpfen Schwüle, — die Spinnen zerreißen einzelne
Fäden ihrer ausgespannten Netze, — Bienen, Fliegen und Mücken sind draußen
verschwunden, im Zimmer stechen die Fliegen ärger, denn je.
Der Mensch schasst zwar noch draußen im Felde im Schweiße seines An-
gesichts, aber langsam geht seine Arbeit von Statten, mit prüfendem Blicke
sieht er zuweilen den Himmel an, denn er merkt, daß etwas Ungewöhnliches
im Anzuge ist.
Da steigt ein kleines Wölkchen von dunkler Farbe am Horizonte herauf,
erst langsam, denn es wird von keinem Winde getrieben, eö steigt vielmehr,
wenn ein schwacher Wind vorhanden ist, gegen denselben an, es streckt und
31 * -
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
48
dort in der Lust stiegen, sind keine Dinge; diese sind Thiere, jene Men-
schen. Knaben und Mädchen, Männer und Frauen sind Menschen.
Pferde und Kühe, Sperlinge und Schwalben sind Thiere. Tische und Bänke,
Häuser und Berge sind Dinge.
Knaben und Mädchen sind Kinder. Kinder aber sind Menschen; sie
sind noch klein, es sind kleine Menschen. Männer und Frauen sind große
Menschen, besser Erwachsene oder erwachsene Menschen. Die Kinder
bleiben nicht immer Kinder und klein; sie werden größer oder sie wachsen.
Eure Eltern sind erwachsen; euer Lehrer ist auch erwachsen; sie wachsen
nicht mehr, — werden nicht großer. Kinder wollen gerne groß sein. *)
Wir wollen jetzt aufzählen, was ein Mensch hat; ich bin ein Mensch,
— also was ich habe. Dies ist mein Kops; ich habe einen Kopf; wir
haben einen Kopf. Dies sind meine Arme und dies meine Beine; ich
habe Arme und Beine; wir haben Arme und Beine. Dies Alles, was nun
noch übrig ist, heißt Rumps. Ich habe einen Rumpf; wir haben einen
Rumpf. Wiederholend und immer zeigend: Wir haben einen Kopf, Arme
und Beine und einen Rumpf. Ich bin ein Mensch ; der Mensch hat — ---.
Wir sind Menschen; die Menschen haben---------. Dies heißt Kopf, dies
Rumpf u. s. w. — aber dies Alles zusammen heißt: Körper. Ich habe —
wir haben — der Mensch hat einen Körper.
Der kleine Wilhelm hatte von seiner Mutter einen schönen rothbackigen
Apfel bekommen. O, wie freute er sich, denn die Mutter hatte gesagt: Du
darfst ihn nach Mittag essen. (Warum nicht vor Mittag?) Als der Mit-
tag vorüber war, saß er mit seiner Schwester vor der Thür; erst sah er
seinen Apfel an und dann seine Schwester. Warum aß er ihn denn nicht?
Er sprach bei sich selbst, — er dachte —: Meine Schwester hat keinen Apfel!
Dann sprach er laut: Marie, hast du nicht ein Messer? — Ja, sagte sie
ganz vergnügt; was willst du damit? — Ja, siehst du, antwortete Wil-
helm, wenn ich meinen Apfel allein esse, dann schmeckt er mir nicht. Du
siehst dann gar nicht vergnügt aus; ich will — — ja, was wollte er? —
ich will ihn mit dir theilen. — So geschah es, und die Schwester freute
sich über den guten Bruder Wilhelm; sie dachte: Wenn ich morgen oder
später etwas Gutes habe, dann theile ich mit Wilhelm. Wilhelm hatte nun
nicht seinen ganzen Apfel verzehrt; er hatte ihn getheilt. Seine Schwester
bekam ein Stück oder einen Theil und Wilhelm behielt den andern Theil.
Die Theile machen zusammen den ganzen Apfel aus. — Weihnacht hatte
Marie einen Braunkuchenmann bekommen; gleich dachte sie an den Apfel.
Ich will theilen, sagte sie und schnitt den Kopf und Arme und Beine ab;
das Andere gab sie Wilhelm. Der freute sich sehr über seinen Theil und
gab Marie noch ein Stück zuriick, denn er meinte, sie hätte zu wenig be-
halten. Was für Theile hatte sie? und welchen bekam Wilhelm? Keiner
hatte den ganzen Mann, aber Jeder einige Theile. Bevor Marie das Messer
nahm, waren die Theile fest an einander; nachher waren sie getrennt.
Jetzt denken wir wieder an unsern Körper. Alle seine Theile sind
fest an einander; verlieren können wir keinen. Zu oberst sitzt der Kopf.
Der Kopf ist ein Theil — der oberste Theil meines Körpers. Mein Kör-
per ist ein menschlicher Körper. Der Kopf; ist der oberste Theil des
menschlichen Körpers.
') Blumenlese Nr. 21.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Marie Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Marie Wilhelm Marie Wilhelm Marie
------- 50 ----------
etwas spitzer, als nach oben. Unser Kopf ist mit einem Ei zu vergleichen,
er ist eiförmig. Indeß sind die Köpfe nicht alle von gleicher Form; einige
sind mehr gleichmäßig rund, mehr kugelförmig, als andere; einzelne sind sehr
lang. Sucht unter euch diejenigen Knaben aus, welche einen kugelförmigen,
— einen besonders langen, — einen eiförmigen Kopf haben. An allen
Köpfen bemerken wir, daß sie an den beiden Seiten flach oder platt, aber
hinten rund sind. Zeigt an eurem Kopse: vorne, hinten, rechte Seite,
linke Seite, oben. Seht euren Nachbar an und zeigt an ihm dasselbe;
verwechselt aber nicht rechts und links.
Oben und hinten bis halb zur Seite ist unser Kopf mit langen Haaren
bedeckt; er ist behaart. Vorne und ebenfalls bis halb zur Seite scheint er
unbehaart; das ist nun freilich nicht wahr, denn wenn wir genau zusehen,
sind sehr kleine Haare (Härchen) da, die man indeß von ferne nicht sieht.
Wir nennen diesen Theil das Gesicht und sagen immerhin: Das Gesicht
ist unbehaart; der Hinterkopf und Scheitel ist beharrt. Der Kopf ist
zum Theil stark behaart. Wir umschreiben mit dem Finger unser Ge-
sicht, unsern Scheitel, unsern Hinterkopf.
Das Gesicht ist ein Theil des Kopfes; der Hinterkopf ist--------------;
der Scheitel ist----------. Das Gesicht ist der vordere Theil des Kopfes;
der Hinterkopf ist der hintere-----------.
Zwischen Hinter- und Vorderkopf befinden sich die Ohren. Die Ohren
sind Theile des Kopfes. Wir haben zwei Ohren, ein rechtes Ohr, ein linkes
Ohr. Wir fassen mit der rechten Hand das rechte Ohr unsers Kopfes u. s. w.
So werden ohne genauere Betrachtung aufgezählt und gezeigt: die
Stirn, die Schläfen, die Augen, die Nase, der Mund, die Backen, die
Wangen (weichen Backen) und das Kinn; dann je nach Bedürfniß, besonders
von den Kleinen, gezeigt und genannt, auch wohl mit dem Finger umgränzt;
endlich die einzelnen Theile in Beziehung zu einander gesetzt mit Hülfe der
Wörter: über, unter, seitwärts, vor, hinter und zwischen.
Nachdem so die Form des Kopfes aufgefaßt ist und seine Theile auf-
gezählt und begränzt sind, kann noch von den Bewegungen des Kopfes ge-
sprochen werden. Mit der Begriffserklärung von bewegen verschone man
die Kleinen.
Seht, was ist da an der Thür? Nein, an dieser Thür? (Man wähle
zwei Punkte, die einander ziemlich gegenüber liegen, damit die Nale einen
völligen Halbkreis beschreibt.) Ihr seht Nichts? Was habt ihr denn eben
mit eurem Kopfe gethan? Wir können unsern Kopf drehen (wenden);
nach der rechten Seite und nach der linken.
Wer an die Decke sieht, wirft seinen Kopf in den Nacken oder beugt
ihn zurück; wer etwas an der Erde sucht, beugt ihn vorwärts. Man
kann den Kopf auch seitwärts beugen. Nun ein wenig exerciren! Kopf-
drehen rechts! Kopfdrehen links! Kopfbcugen rechts und links, vorwärts
und rückwärts!
Sogar sprechen kann der Kopf. Ernst kömmt zu mir und bittet: Darf
ich nur 'nmal hinaus? Ich habe eine Feder zwischen den Lippen und ant-
worte mit dem Kopfe. Wie mache ich? Das ist Nicken und heißt: Za.
Wer kann etwas Anderes mit dem Kopfe sagen? — Das ist Schütteln und
heißt: Nein. Ich kann — — wir können mit dem Kopfe nicken oder Ja
sagen;-------den Kopf schütteln oder mit dem Kopfe Nein sagen. Ich kann
noch mehr mit dem Kopfe sagen. Dort sitzt Emil und plaudert mit Franz.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
------- 57 ----------
4 unten. Eckzähne ober Augenzähne: 4 im Ganzen. Backenzähne. (Kufen.)
Im Ganzen 32 Zähne. Zahnschmerz — Erhaltung der Zähne. Reinigung
mit lauem Wasser. Heißes und Kaltes — Süßes und Saures — Hartes.
Käuen: Gut gekaut, halb verdaut.
7) Die Zunge ist ein rother, weicher Fleischbündel, der sehr beweglich
und biegsam ist. Mit dem Gaumen in Berührung schmeckt sie: allein nicht.
Geschmackswerkzeuge. Süß, sauer, salzig, bitter, herb u. s. w. Der Mund
dient zum Essen.
8) Zunge, Zähne, Gaumen und Lippen sind Sprachwerkzeuge. Der
Mund dient zum Sprechen. Lippenbuchstaben u. s. w. Sprechen und singen;
stottern, anstoßen, lispeln. Wer ist stumm?
9) Der Mund dient zum Athmen; hauchen (warm und kalt), blasen.
10) Haltung des Mundes. Oeffnen und schließen. Den Mund offen
stehen lassen giebt ein dummes Ansehen. Wer nicht gut hört, sperrt den
Mund auf; warum? — Gähnen — hojahnen. Nur der Mensch und der
Hund können gähnen; es ist ein Zeichen von Müdigkeit. Umdrehen und
Hand vorhalten.
11) Unreinlichkeit verdirbt den Geschmack und giebt übelriechenden Odem.
7.
Ä Die Ohren.
1) Der Mensch hat an seinem Körper manches Glied einfach, manches
doppelt; zu den letztern gehören die Ohren, — rechtes und linkes Ohr.
2) Die Ohren sind Theile des menschlichen Körpers.
3) Die Ohren befinden sich am Kopfe — an der Seite des Kopfes,
— an jeder Seite des Kopfes eins, — zwischen Vorderkopf und Hinterkopf.
4) Das Ohr ist nicht recht hart (Knochen) und nicht recht weich
(Fleisch); es ist knorpelig. (Knorpel — plattd. Gnusch.)
5) Das Ohr liegt nicht ganz flach am Kopfe an, sondern steht ein
wenig ab, doch nicht so sehr, als die Nase. (Je kleiner die Kinder, desto
mehr stehen bis in's 2te oder 3te Jahr die Ohren ab; dann sind sie durch
die Mützen- und Hutbänder steif und unbeweglich geworden.
6) Die Ohren des Menschen sind (mit seltenen Ausnahmen) unbeweglich;
Thiere können ihre Ohren bewegen.
7) Was wir gewöhnlich Ohr nennen, das ist die länglich runde mit
allerlei krausen Leisten geschmückte Knorpelmasse, die unten in einem Lappen
endigt. Sie ist einer halben Muschel zu vergleichen; wir nennen sie Ohr-
muschel oder äußeres (auswendiges) Ohr.
8) Von der Ohrmuschel führt ein enger Gang in den Kopf, in dem
sich in der Regel ein gelbes Fett befindet, das Ohrenschmalz.
9) Der Mensch kann (wenn auch nicht so gut) ohne das äußere Ohr
hören. Es muß also wohl noch ein inwendiges Ohr geben.
10) Wer nicht gut hört, heißt harthörig; Gegensatz: feines oder scharfes
Gehör. Wer gar nicht hört, ist taub; wer niemals hat hören können, ist
meist auch stumm; taubstumm. Unarten der Knaben sind: einander un-
vermuthet in's Ohr schreien und tuten; — in die Grube hinter den Ohren
mit dem Daumen drücken; — reißen und schlagen, — Griffel einstecken.
11) Wie glücklich ist der Mensch, der gesunde Ohren hat! Was ent-
behrt der Taube und wie todt muß ihm Alles vorkommen!
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
------ 61 ----------
jedem Arm befindet sich eine Hand, rechte und linke Hand. Der rechte Arm
ist kräftiger und geübter, als der linke.
3) Der Arm ist rund, aber nicht überall gleich dick.
4) Man kann den Arm biegen; er ist biegsam. Wo man den Arm
biegen kann, da ist ein Gelenk, Der Arm selbst hat nur ein Gelenk, am
Ellenbogen. Der Arm biegt sich im Ellenbogengelenk.
5) Die Stelle, wo der Arm aus dem Rumpfe hervortritt, heißt Schulter.
Der Arm dreht sich im Schultergelenk, — er bewegt sich nach allen Rich-
tungen.
6) Von dem Schultergelenk bis zum Ellenbogengelenk heißt der Arm
Oberarm; von diesem bis zur Hand Unterarm.
7) An dem Unterarm befindet sich die Hand. Die Hand allein biegt
sich im Handgelenk; die Hand mit dem Unterarm dreht sich in einem 2ten
Ellenbogengelenk.
(Am Ellenbogen sind also 2 Gelenke; im ersten biegt sich der Unter-
arm, wie der Deckel einer Dose; im zweiten dreht sich Unterarm und Hand,
wie der Schlüssel im Schloß. Mit einiger Anstrengung kann man beide
Gelenke zugleich spielen lassen.)
Die Theile des Armes sind also:
a. Die Schulter mit einem Drehgelenk.
b. Der Oberarm.
c. Der Ellenbogen mit einem Dreh- und einem Beugegelcnk.
6. Der Unterarm mit dem Handknöchel.
e. Das Handgelenk (biegt sich).
f. Die Hand.
8) Die Hand sitzt am Ende des Armes; sie ist flach und sehr be-
weglich. Wir merken und zeigen die Handwurzel, die Mittelhand, Handteller
und Maus, die Finger, den Daumen, die Fingerglieder, Fingergelenke, Fin-
gerknöchel, die Nägel. Man kann den Dauinen mit zu den Fingern zahlen;
dann sind an jeder Hand 5 Finger. Der Daumen ist aber kleiner, als die
Finger, denn er hat nur 2 Glieder, dagegen jeder Finger 3. Die 4 Finger
liegen neben einander; der Daumen liegt niemals neben den Fingern, son-
dern steht ihnen immer, bald mehr, bald minder, gegenüber. Die Finger
heißen: Zeigefinger, Mittel- oder Langsinger, Gold- oder Ringfinger, und
Kleinfinger. (Warum?) Die Nägel sind hart, dünn und etwas gewölbt;
man muß sie oftmals beschneiden.
An den 4 Fingerknöcheln kann man sehr schön die Monate des Jahres
herzählen, nämlich so:
Auf den Knöchel des Zeigefingers kömmt der Januar; auf die Grube
zwischen diesem und dem folgenden Knöchel kömmt der Februar, auf den
zweiten Knöchel der März u. s. w. So kömmt mit dem Juli der vierte
Knöchel und der August fällt wieder auf den ersten Knöchel. Der Hauptnutzen
dieses kleinen Spiels besteht darin, daß man gleichzeitig lernt, wie viele Tage
jeder Monat hat, denn jeder Monat, dessen Name auf einen Knöchel fällt,
hat 31 Tage; die übrigen, mit Ausnahme des Februars, haben 30 Tage.
9) Bewegungen des Armes: aufheben, nach allen Richtungen aus-
strecken, schlagen, Mühle machen, werfen, stoßen, schieben. Bewegungen der
Hand: öffnen und schließen, krümmen, ergreifen, festhalten und loslassen (hie-
be: tritt der Nutzen des Daumens recht hervor; man frage: Warum können
wir mit dem Fuße Nichts ergreifen?) —, drücken, schlagen, streicheln, auf-
fangen, winken. Eine Hand wäscht die andere; — reiben, klatschen, falten.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
------- 69 ----------
„Zuviel" keine Noth. Nach diesem Grundsätze bearbeite der Elementarlehrer
dies Capitel selbst.
15.
Das Ebenmaaß oder die Regelmäßigkeit des menschlichen Körpers.
1) Manche Theile unsers Körpers sind nur einmal vorhanden, z. B.
Nase, Mund, Kinn, Gurgel u. s. w. — manche doppelt, z. B. Augen,
Ohren, Wangen, Schultern u. s. w.. — einige in größerer, aber zählbarer
Menge, z. B. Finger, Zehen, Nägel, Zähne, — einige in unzählbarer
Menge, z. B. Haare.
2) Die Stirn ist mitten vor dem Kopfe, die Nase, der Mund mit der
Zunge und das Kinn sind mitten im Gesicht. Die Gurgel ist mitten vorne
am Hals und das Rückgrat mitten längs dem Rücken. Wenn ein Glied
(oder Theil) des Körpers nur einmal vorhanden ist, so liegt es in der
Mittellinie des Körpers — (oben oder unten, vorne oder hinten).
3) Von den Obren steht das eine rechts, das andere links an der Seite
des Kopfes. Die Augen und die Wangen liegen zwar weniger, aber doch
immer noch nach den Seiten zu, rechts und links; die Schläfen schon etwas
mehr; ganz deutlich die Schultern, die Arme und Hände, die Beine und
Füße, die Schulterblätter und Schlüsselbeine. Keiner dieser Körpertheile liegt
in der Mitte, obwohl einige nahe bei der Mitte. Wenn ein Glied doppelt
vorhanden ist, so liegt das eine rechts, das andere links von der Mittellinie.
4) Ein gesunder und erwachsener Mensch sollte 32 Zähne haben; von
diesen Zähnen steht keiner genau in der Mitte, sondern von den 4 mittelsten
Schneidezähnen sind 2 rechts und 2 links von der Mitte. Wir sehen es
deutlich, wenn wir einen schwarzen Faden von der Nasenspitze nach der Kinn-
spitze halten. Dann sitzen in der obern sowohl, als in der untern Reihe
zu jeder Seite des Fadens gleich viel Zähne jeder Art; die ausgefallenen
und ausgezogenen abgerechnet. Ein gesunder und wohlgebildeter Mensch hat
10 Finger mit 10 Nageln und ebenso viele Zehen. Von beiden sind 5 rechts
und 5 links nach der Seite des Körpers zu, nicht in der Mitte. Wären
hier 6 und dort 4, so wären sie unegal, — ungleich, — unregelmäßig ver-
theilt ; aber 5 und 5, das ist gleich, regelmäßig oder ebenmäßig. Die Fin-
ger sind ebenmäßig vertheilt; ebenso die Zehen, die Zähne, die Schultern,
Arme, Beine, Augen, Ohren u. s. w.
Der ganze Körper ist ebenmäßig. Könnten wir den menschlichen Kör-
per von oben nach unten in der Mitte herunter durchtheilen, so würden
2 Hälften entstehen, die einander (für das kindliche Auge) gleich wären.
Von den doppelt vorhandenen Körpertheilen würde an jeder Hälfte sich
einer befinden; von den mehrfach vorhandenen an jeder Hälfte gleich viel;
die nur einmal vorhandenen würden in der Mitte durchschnitten sein, z. B
die Naje so genau, daß auf jeder Seite ein Nasenloch wäre. Ein einziges
Paar wird durchschnitten, die Lippen; allein Ober- und Unterlippe sind sehr
verschieden. Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk.
Schluß: Aufrechte Stellung des Menschen.
16.
Bedürsniffe des menschlichen Körpers.
1) Soll der Körper des Menschen wachsen und stark werden, so muß
der Mensch essen und trinken, — Speise und Trank, — Nahrung zu sich
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TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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ober Weidekoppel zu gehen und die dort hin und wieder aufgeworfenen losen
Erdhügel zu betrachten, denen man's deutlich ansieht, daß sie von unten
heraus aufgewühlt sind, so ist er schon in einer Maulwurfstadt gewesen.
Im Garten kan» er auch zuweilen den Weg verfolgen, den der unterirdische
Wühler von einem Hügel zum andern gemacht hat, denn die aufgeworfene
Erde verrath ihn deutlich genug. ,
Unter den Säugethieren ist der Maulwurf das einzige, dem sein Tisch
im Innern der Erde gedeckt ist; zwar leben der Fuchs, der Dachs, das
Kaninchen und einige andere Thiere auch häufig in den dunklen Gängen
ihrer unterirdischen Wohnung, aber ihre Nahrung suchen und finden sie doch
größtentheils im Freien. Sie sind auch nicht so sehr zum Wühlen und
Graben geschickt, als der Maulwurf. Derselbe erreicht mit dem einzölligen
Schwänze nur eine Länge von 6 Zoll. Sein langer Kopf, der nach vorne
in eine rüfselartige Schnauze mit ausgeworfener harter Nase ausläuft,
geht hinten unmerklich in den überall gleich dicken, walzenförmigen Körper
über, dem man's ansieht, daß er nicht wenig Muskelstärke in sich birgt. Aus
ihm ragen nur die Füße, 2 vorne und 2 hinten hervor; jene sind nacktroth
und viel größer und stärker, als diese, die eine schwärzliche Farbe haben.
Die vordern sind überdies handförmig auswärts gekehrt und an allen
3 Fingern oder Zehen mit starken Krallen bewaffnet; mit diesen be-
sonders gräbt der Maulwurf. Mit großer Sorgfalt sind die Oeffnungen am
Kopfe gegen das Einfallen der Erde verwahrt. Eine Haut, die sich in der
Gegend der sogenannten Lückenzähne von der Oberlippe absondert und bis
zur Unterlippe herabgeht, bewahrt den Mund und ein dichter Haarkreis
die kleinen schwarzen Augen, die mitten zwischen der Nasenspitze und den
Ohren liegen und die so klein sind, daß früher und bei vielen Menschen noch
jetzt die Sage geht, der Maulwurf sei blind. Wenn er jedoch im Sterben
ist, öffnet er die Augen, die noch kleiner als die Rübsenkörner sind, die
unsere Canarienvögel fressen, von selber; sonst kann man sie auch bemerken,
wenn man den Haarkreiö zurückschlägt oder nur zuriickbläs't. — Nicht minder
gut verwahrt sind die Ohrlöcher, um welche ein erhabener Rand mit
dichten Haaren herumgeht; Ohrmuscheln hat der Maulwurf nicht.
Der ganze Körper des Maulwurfs ist mit einem dichten, sammet-
meichen Pelz bedeckt, welcher, obwohl schwarz von Farbe, beim Streichen
einen eigenthümlich weißlich glänzenden Wiederschein hat.
Man hat den Maulwurf von jeher in Verdacht gehabt, daß er die
Wurzeln der Gräser und Kräuter verzehre; allein----------------doch hören
wir, was Hebel in seinem Schatzkästlein sagt. Er schreibt in seiner launig-
populären Weise:
„Man sagt so: Wo die Wurzeln abgenagt sind und die Pflanzen
sterben, da wird man auch Maulwürfe finden; und wo keine Maulwürfe
sind, geschieht das auch nicht. Folglich thut's der Maulwurf. — Der das
sagt, ist vermuthlich der Nämliche, der einmal so behauptet hat: Wenn im
Frühling die Frösche zeitig quacken, so schlägt auch das Laub bei Zeiten aus;
wenn aber die Frösche lange nicht quacken wollen, so will auch" das Laub
nicht kommen. Folglich quacken die Frösche das Laub heraus. — Seht doch
wie man sich irren kann!
„Aber da kommt ein erfahrener Landwirth und Naturbeobachter; der
vertheidigt den Maulwurf und sagt:
„Nicht der Maulwurf frißt die Wurzeln ab, sondern die Engerlinge
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]