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1. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 140

1862 - Giessen : Heinemann
140 berg 1544, Jena 1557, Gießen 1605, Kiel 1665, Halle 1694, Breslau 1702, Göttingen 1734, Erlangen 1743, Berlin 1810, Bonn 1818, München 1827. Sigismund veranlaßte die Kirchenversammlung zu Constanz 1414, welche die in der Kirche ausgebrochenen Streitigkeiten schlichten sollte. Hier wurve Johannes Huß, Professor der Theologie zu Prag, der als Anhänger des Eng- länders Wiklef (ft. 1384) gegen mehrere Kirchenlehren aufge- treten war, da er nicht widerrufen wollte, am 6. Juli 1415 verbrannt. Gleiches Schicksal traf im folgenden Jahre seinen Freund und Schüler Hieronymus von Prag. Darüber entbrannte in Böhmen der Hussitenkrieg, der von beiden Seiten aufs Grausamfte geführt wurde. Der einäugige, fin- stere Ziska und die beiden Procopius führten die Hussiten und blieben gegen die kaiserlichen und Reichsheere siegreich. Nicht Böhmen allein, sondern auch die benachbarten Länder Schle- sien, Sachsen, Bayern, Oesterreich litten unter diesem Kriege, und erst 1433 kam ein Vertrag zu Stande, durch welchen den Hussiten manche Forderung zugestanden und die Ruhe zurück- geführt wurde. 8.23. Nach Sigismund kam die Krone von Deutsch- land wieder an das habsburgische Haus und blieb von da an fast ununterbrochen bei demselben. Auf Al- brecht Ii. 1438—1439 folgte sein Vetter Friedrich Iii. Während seiner langen, aber kraftlosen Regierung 1440 —1493 vermochte er weder der immer mehr um sich greifenden Unordnung, den Fehden und dem Faustrechte zu steuern, noch auch nach außen Deutschland's Ansehen zu behaupten. Die Schweizer, welche schon 1386 ein starkes österreichisches Heer unter Herzog Leopold Iii. durch den aufopfernden Heldenmuth Arnold's von Winkelried, der sich, um den Uebrigen Bahn zu brechen, mit Todesverachtung in die Lanzen der feind- lichen Ritter stürzte, bei Sempach geschlagen hatten, rissen sich immer mehr von Deutschland los; Mailand machte sich unabhängig; die Ungarn und die Böh- men wählten sich eigene Könige; die Türken setzten sich durch die Eroberung Constantinopel's 1453 in Europa fest.

2. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 151

1862 - Giessen : Heinemann
151 Besatzung, welche der Pfalzgras Philipp der Streitbare an- führe, und der Bürgerschaft, die sich mit unerschütterlickem Muth vertheidigte, rettete die Stadt. Die Stürme d»r Be- lagerer wurden siegreich abgeschlagen und Soliman zum Abzug genöthigt. Als er 1532 wieder durch Ungarn gegen Wien heranzog, stellte sich ihm Karl V. selbst mit einem noch durch Hülfsvölftr aus Spanien, Italien und den Niederlanden verstärkten deutschen Heer entgegen. Soliman wagte leinen Angriff und kehrte nach Constantinopel zurück, blieb aber bis zu seinem Tode, der während der Belagerung der durch Zriny heldenmüthig vertheidi gen Festung Szigelh in Ungarn 156ö erfolgte, stets ein gefürchteter Nachbar. §. 26. Ferdinand I. 1556—1564 und Mariini- l tan Ii. 1564—1576 regierten mit Mäßigung, und es gelang ihnen, die durch die feindselige Stimmung der Katholiken und Protestanten bedrohte Ruhe in Deutsch- land zu erhalten. Unter Rudolf Ii. 1576-1612 stieg aber das gegenseitige Mißtrauen, und seine Folge war das Entstehen zweier Bündnisse, der protestantischen Union 1608 und der katholischen Liga (Ligue) 1610. An der Spitze der Union stand der Kurfürst Friedrich von der Pfalz, der Liga Herzog Maximilian von Bayern. Gegen das Ende der Regierung des Kaisers Matthias (1612—1619) kam die Erbitterung im dreißigjäh- rigen Kriege (1618—1648) zum Ausbruch. Den Protestanten in Böhmen hatte nämlich Rudolf Ii. durch den Majestätsbrief 1609 freie Religionsübung zuge- sichert, unter seinem Nachfolger aber wurde die prote- stantische Kirche zu Klostergrab niedergerissen, die zu Braunau geschloffen, und als die Protestanten, die sich in ihrem Rechte verletzt glaubten, auf ihre Beschwerde keine Abhülfe fanden, erkannten die Böhmen den Nach- folger des Kaisers Matthias, Ferdinand Ii. (1619 — 1637), nicht als ihren König an und wählten statt seiner den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz. Der ligistische Feldherr Tilly besiegte in der Schlacht am weißen Berge vor Prag 1620 die Böhmen, Fried-

3. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 152

1862 - Giessen : Heinemann
152 rief) V. entfloh, der Aufstand der Böhmen wurde streng bestraft, und die erschreckte Union löste sich auf. Ein- zelne protestantische Fürsten standen zwar noch im Felde, aber auch sie wurden geschlagen, unter ihnen der Mark- graf Friedrich vonbaden-Durlach, den Tilly bei Wim- pfen am Neckar 6 Mai 1622 überwand. Hier war es, wo 400 tapfere Pforzheimer, um den Rückzug des Markgrafen zu decken, muthig Stand hielten, bis sie alle gefallen, der Markgraf aber gerettet war. Auch König Christian Iv. von Dänemark, der 1624 an der Spitze des niedersächsischen Kreises für die Protestanten auftrat, wurde bei Lutter am Barenberge (im Braun- schweigischen) 1626 besiegt und von Tilly und Wallen- stein zum Frieden von Lübeck 1629 genöthigt. In dem- selben Jahre hatte Ferdinand Ii. durch das Reftitutions- edict den protestantischen Fürsten die Zurückgabe aller seit 1552 eingezogenen Kirchengüter befohlen und die Ausführung dieses Edicts mit gewaffneter Hand bereits beschlossen, als der König Gustav Adolf von Schwe- den, der sich in einem Kriege mit Polen als tüchtigen Feldherrn bewährt hatte und auf Frankreichs Hülfe zählte, mit einem kleinen, aber trefflichen Heere am 24. Juni 1630 in Deutschland erschien. Zum Entsätze des von Tilly belagerten Magdeburg, das von diesem am 10. Mai 1631 schrecklich verwüstet wurde, kam er zwar zu spät, aber 7. September 1631 siegte er bei Breiten- feld, drang gegen den Rhein vor, wandte sich von da nach Bayern, erzwang den Uebergang über den Lech und besetzte München 1632. In dieser gefährlichen Lage dachte der Kaiser wieder an Wallen stein, den er 1630 entlassen hatte, und vertraute ihm mit fast un- umschränkter Gewalt den Oberbefehl an. Derselbe ver- trieb sofort mit einem neu geschaffenen Heere die Sach- sen aus Böhmen und zog dann den Schweden nach Bayern entgegen. Gustav Adolf griff ihn am 24. Au- gust 1632 vergeblich in seinem verschanzten Lager bei

4. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 153

1862 - Giessen : Heinemann
153 Nürnberg an und folgte ihm von hier nach Sachsen. Bei Lützen kam es 6. Nov. 1632 zum Kampfe; Gustav Adolf fiel, aber die Schweden behaupteten das Schlacht- feld. Wallenstein blieb hierauf unthätig in Böhmen stehen und trat in Unterhandlungen mit den Feinden des Kaiserhauses. Er wurde daher, des Verraths ver- dächtig, in der böhmischen Grenzfestung Eger 15. Febr. 1634 ermordet, und des Kaisers eigner Sohn, Ferdi- nand, übernahm den Oberbefehl.- Albrecht von Wallenstein (eigentlich Waldstein) ge- hörte einem reichen böhmischen Adelsgeschlechte an und focht unter Tilly in der Schlacht am weißen Berge mit. Später machte er dem Kaiser das Anerbieten, ein Heer für ihn zu werben, eroberte Holstein, Schleswig, Jütland und versagte die Herzoge von Mecklenburg; nur Stralsund widerstand ihm heldenmüthig. Zwar hatte er geschworen, die Stadt zu erobern, und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, aber dennoch mußte er nach sechsmonatlicher Belage-. rung. die ihn 12000 Mann gekostet, 1628 abziehen. Für seine Dienste war er schon 1627 zum Herzog von Friedland erhoben worden, nun wurde er sogar mit Mecklenburg be- lehnt, allein die wegen seine- Erpresmngen und seines Ueber- muthes gegen ihn auf dem Relchstage zu Regensburg erho- benen Klagen zogen 1630 seine Entlassung nach sich. Er be- gab sich auf seine großen Güter ln Böhmen; als aber Tilly von Gustav Adolf geschlagen worden, erschienen kaiserliche Gesandte bei ihm, und nach langem Zögern übernahm er es, ein neues Heer zu sammeln. Auf die Kunde, daß der Fried- länder werbe, strömten Tausende zu seinen Fahnen. Bei Nürnberg maß er sich zum ersten Male mit seinem Gegner; Gustav Ädols's Sturm aus sein Lager wurde abgeschlagen. Dieser folgte ihm hieraus nach Sachsen und ließ in der Schlacht bei Lützen sein Leben. Die auffallende Unthä- tigkeit, welcher sich Wallenstein nach dieser Schlacht überließ, und der Verdacht des Verraihes, den er dadurch auf sich lud, kostete ihn das Leben. Er war ein Mann von großen Feld-^ cherrngaben, aber unbändigem Ehrgeize. Gerne beschäftigte" er sich mit Sterndeutung (Astrologie), und kurz vor seinem Tode hatte ihn der Astrologe Seni verlassen, mit welchem er seiner Gewohnheit gemäß die Sterne befragt hatte. Gustav Adolf, der Sohn des Königs Karl Ix. von

5. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 161

1862 - Giessen : Heinemann
161 kanischen Besitzungen mit Frankreich zerfallen war, unter- stützt, begann er den dritten schlesischen oder siebenjäh- rigen Krieg 1756—1763. 1756 eroberte Friedrich Dresden, schloß das sächsische Heer bei Pirna ein, schlug die zu dessen Entsatz heranziehen- den Oesterreicher bei Lowositz und nahm das sächsische Heer gehangen. 1757 beschloß auch der deutsche Reichstag zu Re- gensburg den Reichskrieg gegen ihn, und Preußen schien bei der 'Menge und der Macht seiner Feinde unrettbar ver- loren. aber in der Feldherrngröße seines Königs fand es seine Rettung. Er besiegte 6. Mai die Oesterreicher bei Prag, wo sein tapferer Schwerin den Heldentod fand, verlor zwar 18. Juni gegen Daun die Schlacht bei C oll in, schlug aber die mit den Reichstruppen vordringenden Franzosen bei Roß- dach 5. Nov. in die Flucht und überwältigte, rasch in Schle- sien erscheinend, die Oesterreicbcr bei Leuthen 5. Dec^enun wandte er sich gegen die Russen, die 1757 Ostpreußen ^besetzt hatten und von da weiter vorgedrungen waren, und siegte in der mörderischen Schlacht bei Zorndors 25. August 1758, erlitt aber durch den nächtlichen Ueberfall bei Hochkirch in der Lausitz 14. Oct. eine schwere Niederlage. Dennoch be- hauptete er sich in Schlesien, mußte sich aber 1759 auf die Vertheidigung beschränken und unterlag am 12. August bei Kunersdorf an der Oder den Russen.^Dresden wurde von Daun genommen, 11000 Preußen unter Fink mußten sich 20. Nov. bei Maren ergeben, und nur Friedrichs geistige Ueberlegenheit und unerschütterlicher Muth vermochte in dem ungleichen Kampfe auszuharren. Auch Herzog Ferdinand von Braunschweig hatte gegen die Franzosen und Sachsen die Schlacht aus der Höhe von Bergen bei Frankfurt a. M. 13. April 1759 verloren, hielt sich aber an der Weser und siegte bei Minden 1. Aug. Das Jahr 1760 gestaltete sich glücklicher für Friedrich. Er siegte 15. Aug. bei Liegnitz über Laudon, befreite das von den Russen und Oesterreichern besetzte Berlin, gewann 4. Nov. durch Ziethen's Tapfer- keit die Schlacht bei Torgau und erkämpfte sich Winter- quartiere in Sachsen. Aber nun schienen auch alle seine Hülfsquellen versiegt, und selbst England's Unterstützung sollte ihm nach dem Tode Georg's Ii. <23. Oct.) nicht mehr zu Theil werden. Da trat durch das Ableben der Kaiserin Eli- sabeth von Rußland (1762), deren Nachfolger Peter Iii. 11

6. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 247

1862 - Giessen : Heinemann
Hl — 247 — tige Kriege. Zwar besiegte er die Russen 1700 bei Narwa, die Polen 1702 bei Clissow, aber bei Poltawa 1709 von Peter d. Gr. überwunden, blieb er mehrere Jahre in der Türkei, die er *u einem erfolglosen Krieg gegen Rußland reizte, und fiel, nach der Rückkehb in sein Vaterland, vor der Festung Friedrichshall 17,18. Das erschöpfte Schweden hatte Esthland, Liefland, Im germannland verloren und behielt in Deutschland nur Stralsund und die Insel Rügen. Gustav Iii. (1771 —1792) war ein tüchtiger Regent, dem es durch weise Einrichtungen Schwedens Macht und Ansehen wieder zu heben gelang; nach seiner Ermordung durch Ankar- ström kam aber sein Sohn Gustav Iv. auf den Thron, der Pommern und Finnland gänzlich einbüßte und 1809 die Krone niederlegte. Sein Oheim und Nach- folger Karl Xllf. (1809—1818) adoptirte 1810 den französischen Marschall Bernadotte, der ihm als Karl Xiv. (1818—1844) nachfolgte. 1814 wurde Norwe- gen mit Schweden vereinigt. Der jetzige König, der seinem Vater Oscar I. (1844—1859)nachfolgte, heißt Karl Xv. Schweden und Norwegen enthalten 13737 Q. M. mit beinahe 5 Mill. E. Die Hauptstadt des Reiches ist Stock- bolm mit 110000 (£• Außerdem: die Universität Upsala, die Hafenstädte Gothenburg und Karlskrona. Die Hauptstadt von Norwegen ist Christiania mit 40000 E. Außerdem: Bergen und Drontheim. Der nördlichste bewohnte Ort ist der Han- delsplatz Hammerfest nahe dem Nordcap mit 40» E. — Unter den Schriftstellern Sckweden's sind besonders der Naturforscher Linne, st. 1778, der Chemiker Berzelius, geb. 1779, und der Geschichtschreiber Geiser, geb. 1783, zu merken. 5. Amerika. §. 79. Seit der Entdeckung Amerikas befanden sich die verschiedenen Länder dieses Erdthcils Jahrhunderte lang in Abhängigkeit von Europa. Zuerst trennten sich

7. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 154

1862 - Giessen : Heinemann
— 154 Schweden, geboren 1599, übernahm schon 1611 nach des Vaters Tode die Regierung. Als 1629 die Sache der deut- schen Protestanten verloren schien, entschloß er sich, ihnen beizustehen. Denn er selbst war Protestant, und der franzö- sische Minister Richelieu, der unter Ludwig Xiii. in Frank- reich regierte und die Macht des Hauses Habsburg mit Be- > sorgniß und Eifersucht immer mehr zunehmen sah, versprach ihm Unterstützung an Geld. Zn Deutschland fand er Anfangs die Aufnahme nicht, die er erwarten durfte. Die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen zögerten, Bündnisse mit dem Fremden gegen den Kaiser einzugehen, und über dieser Zöge- rung ging Magdeburg verloren. Eine Stunde von Leipzig, bei dem Dorfe Breitenfeld, sah er sich zum ersten Male 7. Sept. 1631 dem sieggewohnten Tilly gegenüber. Lilly zagte, aber der tapfere kaiserliche General Pappenheim drängte ihn zur Schlacht. Nach fünfstündigem Kampfe sieg- ten die Schweden; verwundet retteten Tilly und Pappenhemi kaum ihr Leben und wandten sich nach Westphalen, der König aber zog nach Franken, nahm Schweinfurt und Würzburg, stürmte Hanau, besetzte Offenbach und Frankfurt (17. Nov.), ging bei Oppenheim über den Rhein und zog am 13. Dec. 1631 in Mainz ein. Von da wandte er sich 1632 nach Bayern und traf wieder auf Tilly, der ihm den Uebergang über den Lech streitig machen wollte. Tilly wurde schwer verwundet, und sein Heer zog sich nach Ingolstadt zurück, wo er 30. April starb. Nun eilte Gustav Adolf dem von Wallenstein be- drängten Nürnberg zu Hülfe und entschloß sich hier zum Sturm auf die^starken Verschanzungen des Feindes. 3000 seiner tapferen Streiter fielen, aber der Angriff mißlang. Er wandte sich wieder der Donau zu, als jidoch Wallenst in in Sachsen einfiel, eilte Gustav Aeolf zum Schutze des Landes herbei. Wallenstein stand mit 20000 Mann bei Lützen; am 5. Nov 1632 laaerte sich ihm Gustav Adolf mit 12000 Mann zu. Fuß und 7000 Reitern gegenüber. Am 6. Nov. grinen mit gewohntem Muthe die Schweden an, tapfer hielten aber auch die Kaiserlichen Stand. Unentschieden sctwa-kte die Schlacht, als Gustav Adolf, der seinem von der feindlichen Reiterei bedrängten Fußvolke zu Hülfe eilte, von mehreren Kugeln getroffen mit dem Ausrufe: „Mein Gott! Mein Gott!" vom Pferde sank. Herzog Bernhard von Wei- mar stellte sich an die Sppe des verwaisten Heeres, das den Tod seines Führers zu rächen bereit war, aber auch die Gegner fochten mit bewundernswerthem Muthe, vor Allen

8. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 155

1862 - Giessen : Heinemann
155 Pappenheim, der während der Schlacht mit seinen Reitern erschienen war, Piccolomini, Tcrzka rc., bis Pappenheim's Tod ihren Muth brach und die Schweden das Schlachtfeld behaupteten. Am folgenden Morgen suchten sie die Reiche ihres Königs. Von elf Wunden bedeckt und von den Hufen zertreten, lag sie fast unkenntlich unter einem Haufen von Todten. Sie wurde nach Stockholm gebracht und hier in einer Kapelle beigesetzt. Auf dem Schlachlfelde bei Lützen bezeichnet ein Denkmal die Stelle, wo er fiel. Seine acht- jährige Tochter Christine folgte ihm auf dem Throne,' die Regierung führte der Reichskanzler Arel Orenstierna. §.27. Ferdinand besiegte die Schweden unter Bernhard von Weimar bei Nördlingen 1634. Bernhard zog sich nach dem Elsaß zurück, und der Kurfürst Johann Georg von Sachsen schloß mit dem Kaiser 1635 Frie- den, dem nach und nach die Mehrzahl der protestanti- schen Reichsstände beitrat. Dagegen stellte sich jetzt Frankreich offen auf Schwedens Seite, bei Wittstock siegte Bauer 1636, Bernhard von Weimar bei Rhein- felden 1638, Torstenson bei Leipzig 1642 und bei Jan- kow 1645, Bayern wurde von den Franzosen und Schweden unter Türenne und Wrangel verwüstet, Prag 1648 von Königsmark bedrängt: da machte der west- phälische Friede (am 24. Oct. 1648 zu Münster mit den Franzosen, zu Osnabrück mit den Schweden abge- schlossen) dem dreißigjährigen Krieg ein Ende. Kaiser Ferdinand Ii. war während des Krieges gestorben, und sein Sohn Ferdinand Iii. 1637—1657 war ihm auf dem deutschen Kaiserthrone gefolgt. In dem westphälischen Frieden wurde hauptsächlich Folgendes fcstgesetzt: Schweden erhielt den größten Theil von Pommern, die Insel Rügen, die Stadt Wismar und die Stifter Bremen und Verden; H essen-Cassel die Abtei Hers- feld; Brandenburg (für seinen Verlust in Pommern) die Stifter Magdeburg. Halberstadt, Minden und Camin; B a y e r n die Oberpfalz nebst der Kurwürde; Karl Ludwig, Fried- rich's V. Sohn, die Rheinpfalz mit der Kurwürde, wodurch die Zahl der Kurfürsten auf acht stieg; Frankreich den

9. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 156

1862 - Giessen : Heinemann
156 I größeren Theil des Elsaß; Mecklenburg die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg; die Niederlande und die Schweiz wurden als selbstständige Staaten anerkannt, den Lutheranern und den Neformirten in Deutschland gleiche Religionsfreiheit wie den Katholiken zugestanden, den deutschen Fürsten und Reichsständen die Landeshoheit in ihren Gebieten verliehen, dem Kaiser als Oberhaupt des Reiches kaum der Schein einer Macht gelassen. Einer langen Zeit bedurfte Deutschland, um sich von den Wunden zu erholen, die ihm dieser Nrieg geschlagen hatte. Durch das Schwert, durch Hunger und Seuchen war fast die Hälfte der Bevölkerung umgekommen, viele Ltädte und Dör- fer waren von Grund aus zerstört oder standen ganz verödet, die Felder lagen unbebaut, viele Kirchen und Schulen waren geschlossen, Handel, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst vernich- tet, aller Wohlstand untergraben, Rohheit und Sittenlosigkeit waren weit verbreitet, und erst nach vielen Jahren verschwan- den allmählich die Spuren dieses entsetzlichen Elends. 8- 28. Auf Kaiser Ferdinand Iii. folgte sein Sohn Leopold! 1658—1705. Seiner friedlichen Gesinnung ungeachtet wurde er in mehrere Kriege verwickelt. 1663 drangen die Türken durch Ungarn bis nach Mähren vor, wurden aber 1664 von Montecuculi bei dem Klo- ster St. Gotthard an der Raab geschlagen und zu einem Waffenstillstände genöthigt. 1672 erhob König Lud- wig Xiv. von Frankreich wiederholt Ansprüche auf die spanischen Niederlande, denen der Kaiser, der Kur- fürst von Brandenburg und der König von Spanien entgegen traten. Ludwig Xiv. wurde zwar von den Schweden unterstützt, die in Brandenburg einfielen, aber Kurfürst Friedrich Wilhelm schlug sie 1675 bei Fehrbellin, und der Friede von Nimwegen beendigte 1678 den Kampf. Bald darauf wurde ein neuer Krieg mit den Türken durch die empörten Ungarn veranlaßt, welche 1682 ihr Königreich unter türkischen Schutz stell- ten. Mit 200000 Mann rückte der Großvezier Kara Mustafa gegen Wien und eröffnete 14. Juli 1683 die Belagerung der Stadt. Der Kaiser entfloh, aber Wien

10. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 160

1862 - Giessen : Heinemann
160 schlesischer Krieg 1740 — 1742) und schlug die Oester- reicher bei Mollwitz 1741. Unterstützt von einem fran- zösischen Heer erschien nun auch der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern 1741 in Oesterreich (österreichi- scher Erbfolgekrieg 1741—1748) und erlangte über- dieß 1742 die deutsche Kaiserkrone als Karl Vii. 1742 — 1745. In ihrer Bedrangniß fand Maria Theresia bei den Ungarn, die sie persönlich zur Hülfe aufgerufen hatte, die kräftigste Unterstützung. Auf den Rath Georg's Ii. von England schloß sie 1742 mit Friedrich Ii. Frieden und überließ ihm den größeren Theil von Schlesien, befreite hierauf Oesterreich und Böhmen von den Fein- den, besetzte Bayern nach dem Siege bei Simbach 1743, nöthigte Karl Vi!., sich nach Frankfurt a. M. zurückzu- ziehen, und als Georg Ii. selbst zu ihrem Beistand in Deutschland erschienen war und die Franzosen unter Noailles 27. Juni 1.743 bei Dettingen am Main be- siegt hatte, wünschten Frankreich und Bayern den Frieden. Die Sieger gewährten ihn nicht. Da begann Fried- rich Ii. 1744 den zweiten schlesischen Krieg, durch den es auch dem Kaiser möglich wurde, Bayern wieder zu erobern. Er starb zu München 1745; sein Sohn Marimilian Joseph versöhnte sich mit Oesterreich und sprach seine Anerkennung der pragmatischen Sanction aus. Maria Theresia's Gemahl, Franz I., wurde nun deutscher Kaiser 1745—1765. Friedrich Ii. behauptete 1745 durch die Siege bei Lohenfriedberg. Sorr und Kesselsdorf den Besitz von Schlesien, in den nun fol- genden Friedensjahren reifte aber Maria Theresia's Plan, die durch Friedrich Ii. zu hober Bedeutung ge- langte preußische Macht zu demüthigen. Durch ihren gewandten Rathgeber, den Minister Kaunitz, gelang eine Annäherung zwischen Oesterreich und Frankreich; Ruß- land und Sachsen schlossen sich dem Bündnisse an. Friedrich Ii. kam jedoch den Feinden zuvor und, nur von England, das über die Grenzen seiner nordameri-
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