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1. Theil 1 - S. 60

1880 - Stuttgart : Heitz
60 Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. Als man sich noch darüber stritt, kam Laokoon, ein Priester des Meergottes Poseidon, herbei. „Wie?" rief er, „ihr wollt das Pferd in die Stadt ziehen? Ums Himmels willen nicht! Kennt ihr die Griechen so schlecht? Irgend ein Betrug muß dahinter stecken. Entweder haben sich Feinde darein versteckt oder sie wollen sonst irgend eine Tücke damit ausüben. Weg mit dem Pferde!" Bei diesen Worten schleuderte er einen Spieß gegen das Bild, daß es durch und durch dröhnte, und wenig fehlte, daß nicht die Trojaner die List geahnt hätten. Aber in dem Augenblicke brachte man einen griechischen Ueberläuser, der sich von den Trojanern absichtlich hatte gefangen nehmen lassen; der wußte durch listig gestellte Worte sie zu überreden, das Pferd sei nur gemacht den Göttern zu Ehren, um eine glückliche Heimfahrt zu erflehen, und die Griechen hätten es absichtlich so groß gezimmert, damit die Troer es nicht in die Stadt bringen möchten; denn von seinem Besitze hänge die Herrschaft ab. Noch wußte man nicht, ob man seinen Worten glauben sollte, als zwei ungeheure Schlangen vom Meere herkamen und den Laokoon mit seinen zwei Söhnen umschlangen. Von wildem Schmerze gepeinigt, schrieen sie laut auf und strebten vergebens, sich loszureißen.*) Das abergläubische Volk hielt den unerwarteten Tod Laokoons für eine von den Göttern über ihn verhängte Strafe wegen Verletzung des heiligen Pferdes, und laut forderte es/ daß es schleunig in die Stadt gezogen werde. Jung und Alt, Mann und Weib spannten sich vor, und da die Thore zu niedrig waren, wurde die Mauer niedergeworfen, und so hielt das unheilbringende Pferd seinen Einzug. Endlich, nach zehn Jahren zum ersten Male, überließen sich die Trojaner der sorglosen Freude; sie schwelgten bis in die Nacht hinein und legten sich dann ermüdet zu Bette. Als nun die Griechen, die in dem Pferde verborgen waren, merkten, daß Alles still war, öffneten sie die versteckte Thüre, und das Pferd entlud sich seiner unheilbringenden Eingeweide. Rasch fielen die Krieger über die Schlafenden her und stießen nieder, wen das Schwert erreichte, während die übrigen Griechen, die sich indessen der Stadt genähert hatten, zu den Thoren her einströmten und Mord und Feuer durch alle Theile der Stadt verleiteten. Die königliche Burg wurde gestürmt, und *) Ein herrliches Kunstwerk von Marmor, diese Scene vorstellend, ist aus dem Alterthume erhalten worden und befindet sich im Belvedere in Rom: Laokoon und seine Söhne.

2. Theil 1 - S. 56

1880 - Stuttgart : Heitz
56 Alte Geschichte. L Periode. Griechen. meines Speeres!" — Und schon flog seine Lanze gerade auf Achilles los und traf ihn mitten auf den Schild; doch weit prallte sie zurück. Da erschrak Hektor, denn nun stand er waffenlos da und erkannte, daß seine Todesstunde erschienen sei. „Wehe mir!" rief er mit klagender Stimme, „ich vernehme den Ruf der Götter, wie sie mich zum schrecklichen Tode abrufen. Zu entfliehen ist es zu spät; nun erhascht mich das Schicksal!" — Rasselnd zog er das Schwert heraus und drang, um würdevoll zu fallen, muthig aus den Gegner ein. Achilles aber fing die Hiebe mit dem Schilde auf, und eine Blöße am Halse bemerkend rannte er ihm die Lanze, die ihm Athene, von Hektor ungesehen, wieder zugereicht hatte, durch die Kehle, daß er rücklings in den Staub sank. Noch sterbend flehte dieser: „Ich beschwöre dich bei deinem Leben, bei deinen Knieen und bei den Aeltern, wirf meinen Leib nicht den Hunden vor, sondern sende ihn für schweres Lösegeld nach Troja, daß ihn die Meinigen beerdigen." Mit schnöden Worten versagte der wilde Achilles des Sterbenden Bitte, und als dieser wirklich geendet hatte, durchstach er ihm die Sehnen der Fersen, zog Riemen hindurch und band ihn an den Wagen. So schleifte er ihn im raschen Laufe bis in das Lager und warf ihn hin zum Fraße der Hunde. Oben auf der Mauer der Stadt standen die Troer, unter ihnen Priamos und Hekabe, und 'erblickten das gräßliche Schauspiel. Alle weinten laut auf und stießen ein klägliches Geheul aus; vor Allem aber die unglückliche Mutter, die sich das Haar zerraufte und mit Jammergeschrei dem entstellten Leichname des Sohnes nachsah. Kläglich jammerte auch der alte Priamos, und kaum konnten die Andern ihn zurückhalten, gleich zum Thore hinauszueilen, um den schrecklichen Achilles um der Leiche anzuflehen. Indessen saß Adromache, das Unglück noch nicht wissend, ruhig daheim; sie webte eben ein schönes Gewand. Da befahl sie den Mägden, eilend ein großes Gefäß mit Wasser auf das Feuer zu stellen, damit Hektor, wenn er vom Kampfe zurückkehrte, ein stärkendes Bad fände. Die Unglückliche ahnete nicht, daß er keines mehr bedürfe. Da hörte sie plötzlich Geheul und Jammergeschrei vom Thurme her; die Glieder fingen ihr an zu zittern und das Webeschiff sank ihr aus der Hand. Mit wildpochendem Herzen stürzte sie aus dem Gemache hinaus nach dem Thurme und sah noch, wie Achilles den Leichnam des geliebten Gemahls mitleidslos über das Feld schleifte. Mehr konnte sie nicht sehen; ohnmächtig sank sie

3. Theil 1 - S. 307

1880 - Stuttgart : Heitz
Caligula. 307 nicht, sondern er wollte selbst Zeuge der Martern sein, und je mehr Blut er fließen sah, desto mehr lechzte er danach. So zwang er viele römische Ritter, miteinander auf Tod und Leben zu kämpfen; und recht viel Blut dabei vergießen zu sehen, war ihm eine Hauptlust. Einmal sollten wilde Thiere mit Verbrechern kämpfen; da es sich aber fand, daß gerade keine Verbrecher vorräthig waren, so ließ er aus den Zuschauern die ersten besten herausgreifen und den Thieren vorwerfen, vorher aber ihnen die Zunge ausschueiden, damit sie sich nicht über das Unrecht beschweren könnten. Er beklagte sich öfters, daß unter seiner Regierung gar keine Seuchen oder andere Unglücksfälle wären, durch welche Tausende von Menschen mit einem Male hingerafft würden. „Wollten die Götter," rief er einmal aus, „daß das römische Volk nur einen Kopf hätte, den man mit einem Hiebe herunterschlagen könnte!" ■— Solcher Grausamkeiten könnten eine Menge angeführt werden. Nur noch einige Beispiele von seiner Unklugheit. Es fiel ihm einmal ein, sich göttlich verehren zu lassen. Sogleich mußten ihm Tempel und Bildsäulen errichtet und Opfer gebracht werden. Er nahm dabei die Namen aller nur bekannten Gottheiten an und legte sich auch ihre Attribute bei. Bald erschien er als Jupiter, bald als Apollo, oder als Mars oder Mercur u. s. w. Auch die Gestalt der weiblichen Gottheiten nahm er manchmal an: einmal war er Minerva, ein ander Mal Venus. Und doch war er so furchtsam, daß er, wenn es donnerte, leichenblaß wurde, zitterte und sich wohl gar ins Bett versteckte. Sein Liebling war ein Pferd, dem er große Ehre erwies. Es stand, in einem marmornen Stall, fraß aus einer elfenbeinernen Krippe, hatte eine purpurne Decke und alles Zeug war mit Perlen und Steinen besetzt. Sollte das Thier einmal in der Rennbahn mitlaufen, so wurden Wachen in der ganzen Gegend den Abend vorher ausgestellt, damit kein Geräusch das edle Thier im Schlafe störe. Die Verschwendung, die er trieb, war ganz unsinnig. Schon im ersten Jahre hatte er den ganzen ihm von Tiberius hinterlassenen Schatz, 140 Millionen Thaler durchgebracht. Eine einzige Mahlzeit kostete ihm einmal 350,000 Thaler. Große Perlen in Weinessig aufzulösen, Geld unter das Volk zu werfen, waren bei ihm gewöhnliche Dinge. Er baute einmal eine Flotte von Eedernholz, deren Schiffe mit Edelsteinen besetzte Hintertheile hatten. Auf ihnen waren Bäder, bedeckte Gänge, Speisesäle und selbst Gärten und Weinberge angelegt, und in ihnen ließ er sich am Meeresufer spazieren fahren. Sah er einmal einen hohen
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