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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 314

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
814 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Grunde eines Herrn, nicht nur Wagner und Grobschmiede, auch Goldschmiede, Schwertfeger und Lederarbeiter, sie klopften und hämmerten in den Dorfhäusern neben Weib und Kind für ihren Grundherrn und daneben um Lohn für alle, die bei ihnen arbeiten ließen; ebenso die Müller in der Wassermühle, deren Betrügerei durch die Gesetze bedräut wurde. Und der Dorfbesitz eines vornehmen Franken oder Burgunden umschloß außer den Landarbeitern auch die ganze Gewerbthätigkeit seiner Gegend, die man sich nicht gering denken darf. An dem Hofe lag häufig der Obstgarten, mit Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Kirschen. Die Mönche hatten Pfropfreiser aus dem Süden herzugetragen, man wußte mit der Veredelung Bescheid. Wer Pfropfreiser abbrach oder die Baumpflanzung beschädigte, zahlte hohe Strafe. Auch Weinberge waren an der Mosel, am Rhein, in Baiern; man hielt auf gute Reben, der unfreie Winzer hatte sie in Pflege. Sorgfältig tiersteint waren die Äcker oder [in späterer Zeit zuweilen] durch lebende Hecken umschlossen, die Gärten aber durch Zäune, die aus Knüppeln oder Pfählen in Brusthöhe errichtet sein sollten. Gepflügt wurde mit Pferden und Ochsen; mit Geld gestraft wurde, wer abackerte, ebenso wer einen verbotenen Fußsteig ging. Schon um 600 wird es alte Sitte genannt, dies Verbot durch eine wippende Rute oder ein aufgestecktes Strohbündel zu bezeichnen. Im Felde wurden die vier großen Getreidesorten [seit dem achten Jahrhundert] in der Dreifelderwirtschaft*) gebaut, auf dem alten Römergebiet an der Donau, unter Schwaben und Alamannen, hatte sich baneben der Spelt, die römische Frucht für weißes Mehl, erhalten; sie bauert bort noch heute. Außerbem würden Flachs, Rüben, Bohnen, Erbsen und Linsen gesät, und wer in ein solches Flurstück einfiel, der würde gestraft; aber schon bamals verboten die Baiern, den Felddieb zu pfänden. Immer noch gab die Viehzucht dem Landwirt die besten Erträge. Obenan stand die Schweinezucht. Der Sauhirt mit einem Knaben war der wildeste Genosse des Hofes; denn er hauste unter seiner Herde, die er *) „Nachdem man von den Römern die Winterfrucht kennen gelernt und hierfür geeignete und bereits verwendete Ländereien gewonnen hatte, gelangte man zu der Dreifelderwirtschaft, seit dem achten Jahrhundert; sie ward und blieb bis Anfang unseres Jahrhunderts das vorherrschende Wirtschaftssystem. Das ganze^ zum Getreidebau bestimmte Land wurde nun in drei möglichst gleiche Felder (Schläge) zerlegt, von denen immer je zwei in Saat standen, während das dritte ((Sgert) in Brache lag. Der Reihe nach wurde also jedes Feld ein Jahr mit Weizen, Spelt oder Roggen als Winterfrucht und ein Jahr mit Hafer oder Gerste benutzt; das dritte Jahr diente es als Brachland zur Gemeiudeweide. Das Sommerfeld wurde einmal im Frühjahr, das für die Wintersaat bestimmte Brachland zweimal, um Johannis und im Herbst, gepflügt." Schröder, Deutsche Rechtsgeschichte S. 190. Vgl. auch oben S. 218.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 218

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
218 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Wie in der Urzeit so bestand auch jetzt noch das Wirtschaftsleben der deutschen Stämme fast ausschließlich in Landarbeit. Handel und Wandel halten sich innerhalb sehr bescheidener Grenzen, der landwirtschaftliche Betrieb hat sich dagegen bedeutsam gehoben. Das Volk wohnte meistens in Dörfern zusammen; Viehzucht, Jagd und Fischfang waren von altersher wichtige Beschäftigungen geblieben. Aber nicht mehr die Weidewirtschaft, sondern der Ackerbau steht im Mittelpunkte des Erwerbslebens. Mehr und mehr wendet sich die Thätigkeit des freien Mannes der Bestellung des Bodens zu, welchen man nachdrücklicher als vordem auszunutzen verstand. Schon das Volksrecht der salischen Franken läßt uns ersehen, wie neben dem Getreidebau auch Wiesenkultur, Gartenbau und Weinbau betrieben wurde. Eine Teilung des Ackerlandes nach der ältesten, früher geschilderten Art*) fand nicht mehr statt Das Sondereigentum auch am Feldboden war zur Regel geworden, aber mit Einschränkungen. In den Dorfgemeinden bestand der Flurzwang, d. H. der Einzelne durfte nicht nach seinem Belieben seine Sonderäcker bestellen und ernten; sondern womit er sie bestellte und wann er erntete, darüber mußte er sich den Beschlüssen der Gemeindeversammlung fügen, bei denen besonders die Gemengelage der Sonderäcker in Betracht gezogen wurde, d. H. wie die Äcker des Einzelnen zu denen andrer Gemeindegenossen oder zu der allgemeinen Feldmark lagen. Die Sonderäcker waren nicht eingehegt und dienten nach vollendeter Ernte bis zur neuen Aussaat als Stoppel- und Brachweide. Erblich war nun auch der Feldgrund und -Boden geworden, während in der Urzeit nur die bewegliche Habe nebst Haus und Hof als Erbgut galt. Aber er vererbte nur auf die Söhne des verstorbenen Besitzers. Waren solche nicht vorhanden, so siel das Land bei den Salfranken der Gesamtheit der Dorfgenossen anheim. Auch das Recht, die Höfe zu veräußern, hatte der Besitzer nicht; denn es hatte sich nicht mit diesem Heimfallsrecht der Gemeinde vertragen, das durch Veräußerungen beeinträchtigt worden wäre. Seit das Ackerland als Einzelbesitz ausgesondert war, bestand die gemeine Mark oder Allmende hauptsächlich aus der ewigen Weide**) und aus dem Waldlande. Doch kam es auch jetzt noch bisweilen vor, daß die Gemeinde vereinzelte Stücke ihrer Mark den Markgenossen zu vorübergehender, wechselnder Sondernutzung zuwies. Das Recht im Walde Holz zu fällen stand jedem zu, vorausgesetzt, daß nicht besondere, namentlich religiöse Gründe die Rodung verboten. Im allgemeinen aber war kein Anlaß vorhanden, die Ausrodung des Waldes zu untersagen, solange des Waldbodens die Hülle und Fülle vorhanden war. Das Maß, in welchem jeder Mark- *) Bgl. Band 1, S. 55 ff. **) So genannt im Gegensatz zu den zeitweiligen Stoppel- und Brachweiden.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 9

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Herkunft der Langobarden. 9 Nach diesem Zeugnisse wohnten also die Langobarden am Ende des ersten Jahrhunderts noch im Bardengau an der Niederelbe. Die nächste Nachricht*) über sie scheint nun dafür zu sprechen, daß schon etwa fünfzig Jahre später, bei der großen Bewegung der ostgermanischen Völker in der Mitte des zweiten Jahrhunderts, als Goten, Wandalen und in ihrem Gefolge etliche kleinere Stämme die Wanderung nach dem Südosten antraten, auch die Langobarden ihr Land verlassen und füdostwärts, etwa nach Schlesien, gezogen seien. Es wird nämlich an jener Stelle berichtet, um das Jahr 165, in der ersten Zeit des großen Markomannenkrieges, habe eine Schar von 6000 germanischen Kriegern, unter denen sich auch zahlreiche Langobarden befunden hätten, einen Raubzug in die Donauprovinz Pannonien unternommen, hier aber eine solche Niederlage erlitten, daß die Besiegten schleunigst um Frieden gebeten und darauf ruhig den Rückzug angetreten hätten. Aber wenn es auch vielleicht wahrscheinlicher dünken mag, daß jene langobardischen Krieger von Schlesien aus als von der fernen Niederelbe nach der Donau gezogen seien, so werden doch gerade bei dieser Gelegenheit als Mitstreiter der Langobarden Angehörige eines Stammes genannt — die Obier oder Awionen — der damals nachweislich an der Westküste der kimbrischen Halbinsel (Jütland), also nach derselben Richtung hin wie jene, nur noch ein ziemliches Stück entfernter, wohnte. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach hier nur um einen kecken Zug beutedurstiger Abenteurer, und diese konnten ebenso gut vom Skoringalande als vom Riesengebirge her den Weg zum Donauufer finden. Auch wäre es höchst auffallend, daß, bei solcher Nähe des ganzen Volkes, dies nicht srüher als nach drei Jahrhunderten wieder in der Geschichte auftaucht. So wird die Beweiskraft jenes Zeugnisses hinfällig, und wir müssen zuge- stehen, daß wir über die Zeit, wo die Langobarden ihre niederelbischen Wohnsitze verlassen haben, nichts Bestimmtes wissen. Schwerlich aber haben sie dies vor dem Anfang des fünften oder dem Ende des vierten Jahrhunderts gethan; wie wäre es sonst möglich, daß sie noch 586 die Sachsen als ihre „alten Freunde" und Nachbarn gekannt und zur Mitwanderung nach Italien eingeladen hätten? Das Land, das sie ihr eigen nannten, war kein Paradies; wohl erstrecken sich jetzt längs des gelben Stromes üppige Fluren, aber es ist nicht wahrscheinlich, daß diese schon damals vorhanden waren; vor den Rodungen späterer Jahrhunderte mag sich dort nur sehr wenig Ackerboden, vielmehr Urwald und Sumpfland ausgebreitet haben. Und weiter land- einwärts kam sandiges Heidegebiet, jene weitgestreckte, von Sumpf- und Moorland durchzogene Ebene, die wir heute die Lüneburger Heide nennen. **) Sie stammt aus Cassius Dio (um 200 n. Chr.) und ist durch Petrus Patricius (um 560) erhalten.

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 9

1895 - Straßburg : Heitz
9 reichen Flüssen und Bächen, die in den Vogesen ihre Quellen haben, bewässert. Die hügelige Region befindet sich zum Teil am Fuße der Vogesen, zum Teil über Lothriugen aus- gebreitet, wo sie mit einer Reihe von Hügeln und Thälchen eine fruchtbare Hochebene bildet. Auf der Mittagseite sind die Vorhügel der Vogesen überall, wo es der Boden gestattet, mit Reben geschmückt. Die bergige Region endlich, bestehend aus dem elsässischen Jura, einem Teile des Schweizer Jura und den Vogesen, nimmt den südlichen und den West- lichen Teil des Landes ein. Die höchsten Gipfel der Vogesen sind nicht mit Wald, sondern mit grünen Matten bekleidet, deren würzige Kräuter dem Vieh zahlreicher Melkereieu zur Nahrung dienen. Hier besonders, auf deu nach Norden gerichteten Abhängen, bleibt der Wmterschnee oft bis tief in den Sommer liegen. Die Gipfel und Abhänge der übrigen Berge sind mit schönen, üppigen Waldungen bedeckt. Ihrer geologischen Beschaffenheit nach zerfallen die Vogesen in die kristallinischen Südvogesen, zum größten Teil aus Granit oder Gneis bestehend, und die nördlichen Sandsteinvoges en. Während bei letzteren der kristallinische Kern voll- ständig von mächtigen Sandsteinschichten bedeckt ist, finden wir im Süden in mächtigen Massen das kristallinische Gebirge zu Tage treten. Nur an ein- zelnen Stellen finden wir. auch hier noch Schicht- gesteine (Sedimentgesteine), in größerer Ausdehnuug

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 14

1895 - Straßburg : Heitz
14 Elsaß ein. Sie wird an vielen Orten durch frucht- bare Hügel und Weinberge nnterbrochen. Oberhalb Colmar, südlich von Sennheim befindet sich eine weite Ebene von ungefähr 1009 Hektar, das Ochsenfeld genannt, welche teilweise nnangebaut ist. In nenester Zeit hat man es nicht an zahlreichen Versuchen mangeln lassen, diese Ebene nrbar und fruchtbar zu machen. ' In dem Ried (Schilfboden), das heißt in dem feuchten, zum Teil moosigen Landstriche zwischen der Jll und dem Rheine, hat man durchgehend einen grobkiesigen Boden, den manchmal eine Schicht von schwerem, sprödem Letten, oft nnr eine dünne Krnste von Dammerde deckt. Da wo der Kies hoch an die Oberfläche hervorragt, ist der Boden nicht frucht- bar, und die Vegetation leidet daselbst in trockenen Jahren. § 8. Die Gebirge. Die Gebirge des Landes sind die Vogesen und die Ausläufer des Jura. Der Jura (Leberberg) nimmt seinen Anfang mit dem Mont du Chat in Savoyen, streicht erst nördlich, dann nordöstlich, zuletzt östlich. Er bildet die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Im Aargau wird die Hauptmasse durch die Aar- durchbrochen, schiebt aber ans dem rechten Aarufer noch den Kästenberg und die Lägern als Ausläufer in das Hügelland. Die Ansdehnung des Schweizer

6. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 23

1895 - Straßburg : Heitz
23 Beim Eingang des Weilerthales, auf dem Berge, welcher über Scherweiler hervorragt, erblickt man die Trümmer der beiden Schlösser Ramstein und Orten- berg. Auf den Hügeln umher ist reicher Weinwuchs. 10. Das Andlauer Thal, von der A n d l a n bewässert. Eine Straße führt durch dasselbe in den Hochwald, eine von Fremden viel besuchte Sommer- frische. Die Stadt Straßburg besitzt hier einen prächtigen Wald von 870 Hektar. Die A n d l a u , die ihre Quelle am Hochfeld hat, fließt bei Audlau und Zellweiler vorbei und wirst sich unterhalb vou Fegersheim in die Jll. Unterwegs .nimmt sie die Kirn eck aus, welche a ls dem Barrer Thal kommt. 11. Das Barrer Thal, aus der Westseite vou Barr, wird.von dem soeben erwähnten Bache Kirneck, dessen Quelle am Forsthans Welschbruch ist, durch- schnitten. Zwischen dein Barrer und dem Andlauer Thal erheben sich die zerfallenen Bergschlösser Hoh-Andlau und Spesburg; auf der nördliche» Seite des Barrer Thales ragt die Ruine des Landsberger Schlosses empor. In der Nähe liegt das Dorf Heiligenstein mit seinen berühmten Weinbergen. 12. Das Klingenthal, hinter Oberehnheim. Die E h n, die am Forsthaus Sutt unweit des Hochfeldes entspringt, durchschneidet das Klingenthal, ■ bewässert Oberehnheim, Niederehnheim und ergießt sich unterhalb Geispolsheim in die Jll. Bon Nieder-

7. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 32

1895 - Straßburg : Heitz
32 1. Das Heidenbad, bei Wildenstein im St. Ama- rinthal, im Ober-Elsaß. 2. Der Lauchensprnng, im Hintergründe des Lanchthales. 3. Der Serva-Wasserfall bei Natzweiler (Rothau). 4. Der N i d e ck e r Wasserfall, irt einer Verzwei- gung des Breuschthales, eine Stunde hinter Oberhaslach. Der Wasserfall bei Hohwald, der Urmatter Wasser- fall^.bei Urmatt im Brenfchthal sowie die Cascade de la Crache am Donon sind von geringer Bedeutung § 11- Die Wildungen. Fast durchgängig sind die Vogesen mit schönen Waldungen bedeckt. Der Hochwald besteht im Ober- Elsaß meist aus Tannen und aus Buchen, während letztere im Unter-Elsaß vorwiegen. Anßerdem findet sich noch ständiger Niederwald, bestehend aus Edel- kastanien, deren Holz mit Vorliebe zu Rebvfähleu benutzt.wird, und Eichen, deren Rinde den zahl- reichen Gerbereien der Gebirgsstüdte dient. -Auch iu der Rheinebene sowie in Lothringen finden sich zahl- reich zusammenhängende Waldungen, von denen als die hervorragendsten genannt sein mögen: Die Hardt und der Kastelwald, im Ober- Elsaß, vou Kembs bis Neubreisach. Der Nonnen- brnch- und Ochsenfeld-Wald, zwischen Senn- heim, Wittolsheim, Lutterbach und Pulversheim, 6000 Hektar. Der Thurwald, zwischen Bollweiler, Rufach, Herlisheim, H.-Kreuz und Meienheim. Der

8. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 88

1895 - Straßburg : Heitz
88 Oberbetschdors (1100 Einw.), hat zahlreiche Steingutfabriken. Hatten (1650 Einw.), an der nordwestlichen Grenze des Hagenauer Forstes, ist ein gewerbreicher Flecken, der eine Färberei, Ziegelbrenuereien und Mühlen enthält. Surburg (1220 Einw.), mit alter Kirche. 5. Wörth (1000 Einw.), wird von der Sauer 'durchflössen. Man findet daselbst eine Baumwoll- spinnerei, Bierbrauereien, Gerbereien und Mühlen. Die Lage von Wörth ist sehr angenehm, in einein weiten Thale, in welchem Aecker, Wiesen, Wein- gelände und Waldungen abwechselnd prangen. End- station der Eisenbahnlinie Walbnrg-Wörth. An der östlichen Grenze des Kantons liegt das Petroleumbergwerk Pechelbron n, welches zu der Gemeinde Lampertsloch (470 Einw.) gehört und reiche Eropech- und Erdölquellen enthält. B i b l i s h e i in (220 Einw.), hat Erdölquellen und eine Baumwollspinnerei. Frösch weiler (480 Einw.), mit der schönen neuerbauten Friedenskirche. Viii. Der Kreis Zaber n. 86,000 Einwohner, 1004 □ km. 1. grtbcrn* oder Elsaß-Zabern (7300 Einw.), an der Straße und den Eisenbahnlinien Straßburg- Dentsch-Avrieourt (Paris), Zabern-Schlettstadt und Zabern-Hagenau und dem Rhein-Marne-Kaual, war schon znr Römerzeit eine feste Stadt. Vom 16. Jahr-

9. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 237

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
33. Klodwig, der Gründer des Frankenreiches. 237 des fünften und sechsten Jahrhunderts in ihrer Kampfweise und Bewaffnung noch den Germanen der Urzeit! Und die weitere Erzählung des Agathias weist noch mehr Überein- stimmendes auf. Es fehlen da weder die weisen Frauen, deren Rat vor der Schlacht gehört wird, noch die alte germanische Wagenburg, noch die unbedachte Hitze, mit der sich die Krieger in den Kampf stürzten, noch das furchtbare Schlachtgebrüll der Angreifenden, noch der Schlachtkeil oder Eberkopf, in dem sie voll unbändiger Hast heranstürmen. Anderwärts wird uns noch mehr berichtet, was den altgermanischen Geist der Franken bezeugt, Nichts galt ihnen für ein größeres Unglück als ein thatenloses Leben, nichts für ein höheres Glück als der Kampf. Auch in Friedenszeiten suchten sich Männer und Knaben zum Kriege vorzubereiten. Sie übten sich beständig, ihre Äxte und Speere zu werfen, wobei sie den Treffort vorausbestimmten und wohl auch den geschleuderten Waffen nachsprangen, um sie womöglich zu erreichen, sobald sie getroffen hatte. In solchen Kampfspielen übte man die männliche Jugend und flößte ihr damit den Geist ein, der sie ihren Feinden gegenüber unüber- windlich machte. Wie in der Urzeit, so bestand auch jetzt uoch das Wirt- schaftsleben der Deutschen fast nur in Landarbeit. Handel und Gewerbe waren gering, dagegen hatte sich der Ackerbau bedeutend gehoben. Das Volk wohnte meist in Dörfern zu- sammen. Viehzucht, Jagd und Fischfang waren zwar immer noch sehr wichtige Beschäftigungen; aber mehr und mehr wen- dete sich auch der freie Mann der Bestellung des Ackerbodens zu, den man besser auszunützen gelernt hatte als vordem. Selbst Gartenbau wurde getrieben. Das Ackerland wurde nicht mehr von Zeit zu Zeit verteilt, sondern gehörte mit zum Sondereigentum eines jeden Hausherrn. Weide und Wald aber blieben gemeinsames Gut oder Allmende. 33. Klodwig, drr Gründer des Frankenrrichrs. Nach Childerichs Tode gelangte sein erst fünfzehnjähriger Sohn Klodwig zur Herrschaft. Die salischen Franken bewohn-

10. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 4

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
4 1. Land und Volk der alten Deutschen. mit hohen Strohdächern, ein jedes von einem eingehegten Hof- raum umgeben, die entweder ganz einzeln in der Einsamkeit oder in weiteren Lichtungen als regellos angelegte, weitläufige Dörfer dalagen. Die Wege waren freilich selten genug und nur durch allmähliches Festtreten, nicht durch künstliche Anlagen entstanden. Oft erschwerten ungeheure Wurzeln oder gestürzte Baumstämme den Pfad. Und in dem Dickicht des Urwaldes hausten allerlei dem Wanderer unheimliche Gäste, vor denen er auf der Hut sein mußte; so das riesige Wisent, die stärkste und bösartigste Büffelart, und der kaum weniger furchtbare Ur- oder Auerochs, dazu grimmige Bären und Eber und gefräßige Wölfe. Ferner, wenn auch nicht gerade gefürchtet, der gewaltige Schelch oder Riesenhirsch, das häßliche Elen und das wilde Pferd. Aber noch häufiger zeigten sich doch die freundlichen Gestalten des Edelwilds und des sanften Rehs. In der Lust kreisten Adler und Geier, Habichte und Falken; im Sumpfrohr lebten Schwärme von wilden Gänsen, Schwänen und Enten; in den feuchten Thalgründen stolzierten Kranich und Storch. Neben den krächzenden Raben ließen Waldtauben, Drosseln und unzählige kleinere Singvögel ihre traulichen Stimmen erschallen. Und wenn der Wind durch die hohen Wipfel der tausendjährigen Eichen und Buchen, Tannen und Fichten strich, wenn all die heimlichen Stimmen des deutschen Waldes flüsterten, summten und rauschten, dann glaubte der Wanderer mit frommem Schauer das Raunen und Weben der heimischen Götter zu vernehmen. Außer Sümpfen und gähnenden Abgründen, außer hungrigen und blutgierigen Tieren konnten ihm allerdings auch habsüchtige, ruchlose Menschen gefährlich werden. Aber die Furcht vor feindseligem, lauerndem Gesindel war im allgemeinen nicht sehr groß; denn im ganzen Lande, überall, wo Germanen lebten, hielt man das Gastrecht heilig, und der Fremde war ein Gegenstand frommer Scheu. Er stand ja unmittelbar unter dem Schutze der Gottheit, und diese zu erzürnen trug selbst der rohe Gesell Bedenken. Die Herren dieses Landes zwischen Meer und Donau, zwischen Rhein und Weichsel, zeigten schon durch ihr Äußeres sowie durch besondere Vorzüge und Fehler, daß sie ein
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