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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 39

1907 - Leipzig : Freytag
39 sehr lange, und es kam vor, da ein Mensch sein ganzes Leben lang an einem Buche zu schreiben hatte. Darum waren die Bcher sehr teuer; eine vollstndige Bibel kostete wohl 900 Mark. Wegen ihres hohen Wertes wurden solche Bcher nicht selten an einer Kette befestigt, damit sie nicht entwendet werden konnten. rmere Leute konnten sich deshalb keine Bcher anschaffen. Auch die Kinder in der Schule hatten keine Bcher. Sie lernten lesen und schreiben auf Wachstafeln, auf die mit eisernen Griffeln geschrieben wurde. Abb. 20. Johann Gutenberg legt den Mainzer Brgern das erste gedruckte Buch vor. (Bezeichnet von Heinrich Comploh nach Hartingers Bildern aus der Geschichte.) Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst 1440. Schon frhe hatte man Heiligenbilder mit Namen und Sprchen darunter auf Holztafeln geschnitzt. Man bestrich diese Schnitzwerke mit einer schwarzen oder farbigen Flssigkeit und konnte sie dann abdrucken, so oft man wollte. Dann ging man noch einen Schritt weiter und schnitzte ganze Seiten eines geschriebenen Buches in Holztafeln aus. Auch diese konnte man dann beliebig vervielfltigen. Aber wenn man das ganze Buch drucken wollte, mute man so viel Holztafeln ausschneiden, als das Buch Seiten hatte. Das war sehr mhsam, und, was das schlimmste war, zu einem Buche mit anderem Inhalte konnte man die Tafeln nicht gebrauchen.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 38

1907 - Leipzig : Freytag
38 und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die ffentlichen Gebude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und innen wie auen reich verziert. Sie lagen meistens an gerumigen ffentlichen Pltzen. Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze der Zunftmeister stand. Jede Zunft besa ein eigenes Haus, in dem sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darber, da keiner in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden wollte, mute vorher ein Gesellenstck, und jeder Geselle, der Meister werden wollte, mute vorher ein Meisterstck abliefern. Damals galt noch mehr als heutzutage der Spruch: Handwerk hat einen goldenen Boden." Die Städte in spterer Zeit. Durch den Flei und die Tchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu groem Reichtum und zu groer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf allen Meeren und handelten mit allen Vlkern. Die Hansa war so mchtig, da sie fremden Knigen den Krieg erklrte. Von den sd-deutschen Stdten waren besonders Nrnberg und Augsburg durch ihren Reichtum berhmt. Das Geschftshaus der Familie Fugger in Augsburg galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte' er kaltbltig: Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde bezahlen knnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser, war so reich und angesehen, da die schne und tugendhafte Philippine Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermhlte. Eine der schnsten deutschen Städte war Nrnberg. Sie war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte hoch der die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte Straen und schne Pltze, die mit kunstvollen Brunnen geschmckt waren. Die Huser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und geschmackvoll eingerichtet. In Nrnberg blhten die Knste. Der Nrn-berger Maler Albrecht Drer war sogar mit Kaiser Maximilian be-freundet. 20. Gutenberg. Geschriebene Bcher. In alter Zeit gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche in den Klstern verwandten viel Zeit und Mhe darauf, die Bcher sauber abzuschreiben und sie mit schn gemalten An-fangsbuchstabeu zu schmcken. Aber die Herstellung dieser Bcher dauerte

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 62

1907 - Leipzig : Freytag
62 und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die ffentlichen Gebude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und innen wie auen reich verziert. Sie lagen meistens an gerumigen ffent-lichen Pltzen. Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze der Zunftmeister stand. Jede Zunft besa ein eigenes Haus, in dem sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darbu, da keiner in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden wollte, mute vorher ein Gesellenstck, und jeder Geselle, der Meister werden wollte, mute vorher ein Meisterstck abliefern. Damals galt noch mehr als heutzutage der Spruch: Handwerk hat einen goldenen Boden." Die Städte in spterer Zeit. Durch den Flei und die Tchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu groem Reichtum und zu groer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf allen Meeren und handelten mit allen Vlkern. Die Hansa war so mchtig, da sie fremden Knigen den Krieg erklrte. Von den sd-deutschen Stdten waren besonders Nrnberg und Augsburg durch ihren Reichtum berhmt. Das Geschftshaus der Familie Fugger in Augsburg galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte er kaltbltig: Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde bezahlen knnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser, war so reich und angesehen, da die schne und tugendhafte Philippine Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermhlte. Eine der schnsten deutschen Städte war Nrnberg. Sie war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte hoch der die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte Straen und schne Pltze, die mit kunstvollen Brunnen geschmckt waren. Die Huser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und geschmackvoll eingerichtet. In Nrnberg blhten die Knste. Der Nrn-berger Maler Albrecht Drer war sogar mit Kaiser Maximilian be-freundet. 35, Gutenerg. Geschriebene Bcher. In alter Zeit gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche in den Klstern verwandten viel Zeit und Mhe darauf, die Bcher sauber abzuschreiben und sie mit schn gemalten An-fangsbuchstabeu zu schmcken. Aber die Herstellung dieser Bcher dauerte

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 63

1907 - Leipzig : Freytag
63 sehr lange, und es kam vor, da ein Mensch sein ganzes Leben lang an einem Buche zu schreiben hatte. Darum waren die Bcher sehr teuer; eine vollstndige Bibel kostete wohl 900 Mark. Wegen ihres hohen Wertes wurden solche Bcher nicht selten an einer Kette befestigt, damit sie nicht entwendet werden konnten. rmere Leute konnten sich deshalb keine Bcher anschaffen. Auch die Kinder in der Schule hatten keine Bcher. Sie lernten lesen und schreiben auf Wachstafeln, auf die mit eisernen Griffeln geschrieben wurde. Abb. 28. Johann Gutenberg legt den Mainzer Brgern das erste gedruckte Buch vor. (Gezeichnet von Heinrich Comploy nach Hartingers Bildern aus der Geschichte.) Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst 1440. Schon frhe hatte man Heiligenbilder mit Namen und Sprchen darunter auf Holztafeln geschnitzt. Man bestrich diese Schnitzwerke mit einer schwarzen oder farbigen Flssigkeit und konnte sie dann abdrucken, so oft man wollte. Dann ging man noch einen Schritt weiter und schnitzte ganze Seiten eines geschriebenen Buches in Holztafeln aus. Auch diese konnte man dann beliebig vervielfltigen. Aber wenn man das ganze Buch drucken wollte, mute man so viel Holztafeln ausschneiden, als das Buch Seiten hatte. Das war sehr mhsam, und, was das schlimmste war, zu einem Buche mit anderem Inhalte konnte man die Tafeln nicht gebrauchen. 5*

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 90

1907 - Leipzig : Freytag
90 gelegentlich die Schulen, um sich von den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Ende. So war der König in jeder Weise fr das Wohl seiner Untertanen besorgt. Seine unablssige Ttigkeit zu jeder Zeit und bei jedem Wetter zog ihm Fugicht und Wassersucht zu. Als er sein Ende nahe fhlte, siedelte er von Potsdam nach Berlin der. Hier starb er nach herzlichem Abschiede von den Seinigen mit Ergebung in den Willen Gottes, erst 52 Jahre alt. Seine Regierung war friedlich und glcklich gewesen, und er hinterlie Land, Heer und Staatsschatz bedeutend ver-grert. 48. Friedrich der Groe. 1740-1786. Friedrichs Jugend. Auf Friedrichwilhelm I. folgte dessen Sohn Friedrich Ii. Sein gestrenger Vater wollte ihn zu einem tchtigen Sol- daten erziehen. Schonalssnf- jhriger Knabe bekam er eine Uniform; Trommel, Sbel und Gewehr waren feine Spielfachen. Als er zehn Jahre alt war, mute er bei Wind und Wetter mit Gewehr und Patronentasche am Schlosse Schildwache stehen. Aber Friedrich fand keinen Ge- fallen an den soldatischen bungen. Lieber beschftigte er sich mit Musik, Dichtkunst und franzsischer Literatur. Besonders gern blies er die Flte. Aber vor dem Könige Abb. 47. Denkmal Friedrichs des Groen. ^ bungen sorgfltig geheim halten. Als dieser sie dennoch mit wachsamem Auge eines Tages bemerkte, sprach er unwillig: Fritz ist ein Querpfeifer und Poet und wird mir noch meine ganze Arbeit verderben". Weil Friedrich nicht von feinen Lieblingsneigungen ablassen wollte, wurde der Vater immer strenger gegen ihn, und es fehlte nicht an harten Strafen. Als aber der Kronprinz lter wurde, wollte er sich diese harte Be-

6. Für die unteren Klassen - S. V

1897 - Leipzig : Freytag
Vorwort. Das vorliegende Lehrbuch ist ganz im Sinne der gegenwärtigen Auf- fassnng von dem Wesen und der Aufgabe der Erdkunde geschrieben, welche nicht mehr als eine bloße Sammlung von Namen, sondern als eine auf naturwissenschaftlicher Methode begründete, logisches Denken erfordernde Wissenschaft betrachtet wird. Es ist demnach die Natnr der Länder ge- schildert worden, wie sie sich aus dem Zusammentreten einer Reihe von Einzelerscheinungen ergiebt, die in steter Wechselbeziehung zu einander stehen und ursächlich aufs innigste mit einander verknüpft sind. Der Verfasser war im besonderen bestrebt, den Gegenstand in ein- facher, verständlicher, nach Ausdruck und Satzbau richtiger Sprache darzu- stellen. Er hoffte, dadurch ein anregendes Lesebuch zu schassen, das dem Schüler die häusliche Arbeit erleichtern und das lebendige Wort des Lehrers wirksam unterstützen könnte. Diesem Zwecke sollen auch die bei- gegebenen Bilder und Figuren dienen. In dem Text sind Namen und Zahlen auf das Nötigste beschränkt. Zur Übersicht, zur bequemeren Einprägung und Wiederholung wurden Tabellen eingefügt, deren Inhalt vom Lehrer gegebenen Falls gekürzt oder auch nach der Karte leicht ergänzt werden kann. Fleißige Benutzung des Atlas und der Wandkarte ist überhaupt immer vorausgesetzt. Schematische Behandlung des Stoffes wurde durchaus vermieden, dagegen auf methodische Entwicklung und natürliche Gliede- ruug, die auch äußerlich deutlich hervortritt, eiu besonderer Wert gelegt. Bei der Einteilung des ganzen Werkes ist den verschiedenen Klassenstufen gebührend Rechnung getragen. Das Lehrbuch erscheint in zwei Teilen; der erste ist für die unteren, der zweite für die mittleren und oberen Klassen be- stimmt. Jeder enthält die ganze Länderkunde, damit der Schüler stets etwas Vollständiges in den Händen habe, und die Verwendbarkeit des Buches bei jeglichen Lehrplänen gesichert sei. Die Darstellung unterscheidet sich jedoch in beiden Teilen wesentlich, da der Umfang des Dargebotenen wie defsen Anordnung nach dem Verständnis und den erworbenen Kenntnissen bei höheren und niederen Altersstufen eine andere Gestaltung erfordert.

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 235

1896 - Leipzig : Freytag
Cbma. 235 Der letzteren, sowie der Thee kommen auf den Weltmarkt. Der Ertrag des Weizen- und Reisbaues wird von der Bevölkerung selbst verzehrt; denn das Land, noch nicht halb so groß wie Europa, hat fast ebenso viel Eiu- ®0™-' wohner. In dem nördlichen Tiefland wohnen nahezu 400 Menschen aus der Fläche von einem Quadratkilometer. Da reicht selbst der Ertrag des fruchtbaren Bodens zur Ernährung der Bevölkerung kaum hin; nur eiu so genügsames und fleißiges Volk wie die Chinesen findet gleichwohl seinen Unterhalt. Sie bestellen den Boden mehr in der Art unseres Gartenbans und haben es verstanden, aus demselben auf diese Weise den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Freilich, wenn bei ungünstiger Witterung die Ernten mißraten, dann steht es schlimm um die dicht gedrängte Bevölkerung, dann sind Hungersnöte furchtbarster Art unabwendbar. -> tullg Fig. 42. Die große chinesische Mauer. Die Bewohner gehören sämtlich der mongolischen Rasse an. Sie reden § 175. eine eigentümliche Sprache, die sich aus etwa pe Be- 500 einsilbigen Wörtern zusammensetzt. Örtlich- 1 »o^et. feiten benennen sie vielfach nach den Himmels- gegenden. Daher kehren die Silben pe = N., 81 nan = S., tung = 0. und si = W. in den geographischen Namen häufig wieder. nan Die Chinesen sind ein uraltes Kulturvolk, das auf eine mehrere Jahr- Kultur, tausende alte Geschichte zurückblickt. Lange vor Christi Geburt war ihnen die Maguetnadel, die Buchdruckerkunst und selbst das Schießpulver bekannt. Aber sie lebten abgeschlossen nach außen. Darum blieben sie hinter den schneller fortschreitenden europäischen Kulturvölkern zurück. In Knnst und Wissenschaft haben sie wenig geleistet. Nur auf dem Gebiete des Handwerks ist der rastlos thätige, anstellige Chinese dem Europäer noch vielfach über-

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 132

1896 - Leipzig : Freytag
132 Europa. der Kelten und den Norden die germanischen Vlamen oder Fläminger, hervor- gegangen aus einem fränkischen Volksstamm. Die Staatssprache ist fran- zösisch, doch ist Vlämisch und Deutsch gesetzlich gleichberechtigt. Ge- Ursprünglich gehörte Belgien mit den Niederlanden zum alten deutschen schichte. I^ich. Im 16. Jahrhundert kam das Gebiet durch Erbschaft an Spanien und dadurch später an Österreich. Nach der Zeit der französischen Herr- schast unter Napoleon I. war es mit den Niederlanden vereinigt worden. Das katholische Belgien trennte sich aber bald wieder von den protestantisch gewordenen Niederlanden und wurde 1830 eiu selbständiges, konstitutionelles Königreich unter einem Prinzen aus dem Hause Sachseu-Koburg. Die europäischen Mächte erklärten das Land, das innerhalb Europas eine ähnliche Stellung wie die Schweiz einnimmt, für neutral. Das fast 30 000 qkm große Land besitzt über 6 Millionen Einwohner. Diese wohnen vorwiegend in den Industriestädten, unter denen mehrere über Sied- 100000 Einwohner zählen. Die Hauptstadt ist Brüssel, eine der schöusteu Städte Europas mit großartigen Bauwerken und prächtigen Anlagen, gleich blühend durch Handel und Gewerbe wie durch Wissenschaft und Kunst. Unter deu Judustrieerzeuguisseu habeu die Brüsseler Spitzen Weltruf erlangt. Die Stadt zerfällt in eine französisch redende Oberstadt mit der Residenz und eine vlämisch redende größere Unterstadt. Der wichtigste Handelsplatz aber ist Antwerpen an der noch für Seeschiffe befahrbaren Scheide, zum Schutze des Laudes stark befestigt. Einst war das altertümliche Brügge in Flandern ebenfalls hervorragend als Seehandelsstadt, ist aber in seiner Entwicklung durch die völlige Versandung des früher zu ihr führenden Meeresarmes lahm gelegt. Nicht weit davon liegt an der Dünenküste das Seebad Ostende mit einem Seehafen, von dem ein lebhafter Personen- verkehr nach England ausgeht. Als Mittelpunkt der belgischen Textilindustrie erwuchs das seit alters blüheude Gent zu einer Großstadt. In dem einem Gartenland gleichenden Niederbelgien wird viel Blumenzucht getrieben. Hier in Flandern blühte im 16. und 17. Jahrhundert Zugleich mit Handel und Gewerbe in hohem Maße die Kunst, vor allem die Malerei. Im belgischen Bergland ist die Industrie die hauptfächliche Ernährerin der Bewohner. Dort begegnen wir im Ardennengebiet den Hütten- und Bergbaustädten Lütt ich und Namnr an der Maas. Unmittelbar oberhalb Lüttich ragen die Schornsteine der großen Maschinenfabriken von Seraing auf. Östlich in den Vorbergen des hohen Venn liegt das durch großartige Tuchfabrikation bedeutende Verviers. Der Industrie- und Kohlenbezirk an der Maas erstreckt sich noch weit nach Westen über die Sambre hinaus. Den Mittelpunkt des westlichen Gebietes bildet Möns. Hier treffen wir am Rand des Berglandes wieder fruchtbaren Boden, sodaß neben der In- dnstrie auch der Ackerbau, namentlich der Anbau von Zuckerrüben blüht.

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 377

1896 - Leipzig : Freytag
Die Einteilung der Menschheit. 377 Die Einteilung der Menschheit bietet große Schwierigkeiten dar, da § 282. die einzelnen Merkmale keineswegs immer die gleichen Scheidungen ermög- Spra- lichen. Neben den körperlichen sind namentlich sprachliche Verschieden- heiten der Gliederung zu Gründe gelegt worden. Die große Zahl der Sprachen hat man drei Hauptgruppen zugeordnet. Man unterscheidet die einsilbigen Sprachen, wie sie z. B. dre Chinesen reden, dann die aneinanderreihenden oder agglutinierenden Sprachen, welche den Gedanken gleichsam in Silbengruppen zum Ausdruck bringen, und endlich die flektierenden Sprachen, in welchen durch Flexion, durch Deklination und Konjugation die Beziehungen der Wörter zu einander ge- kennzeichnet werden. Sprachen dieser Gruppe finden wir bei der mittelländischen Rasse, während die agglutinierenden Sprachen hauptsächlich von den nord- asiatischen Völkern und im wesentlichen auch von den Negern, Australiern, Malaien und den Dravidas gesprochen werden. Auch nach den religiösen Anschauungen bestehen große Verschiedenheiten. § Allen Menschen ist ein gewisses Gefühl der Abhängigkeit von übernatürlichen ligion. Mächten gemeinsam. Es erwächst daraus die Religiou, die je nach der geistigen Entwicklung der Völker sehr verschiedene Formen angenommen hat. Für viele Stämme besteht sie nnr in der Verehrung sichtbarer, irdischer Gegenstände, sogenannter Fetische. Andere glauben an gute und böse Geister; ihr Religionskultus besteht in allerhand abergläubischen Gebräuchen und in Zauberei, durch welche die Mächte gebannt werden. Man bezeichnet ihn als Schamanismus. Dieses echte Heidentum ist noch weit über' wm. die Erde verbreitet. Wir treffen es in Nordasien, Afrika und Südamerika. Eigenartige Religionen entstanden im südlichen Asien. Die Jranier führte der schroffe Gegensatz zwischen Wüste und Kulturland zur Lehre vom Kampf der Mächte des Lichtes und der Wahrheit gegen die der Finsternis und Lüge. Bekenner dieser Religion, die Parsi, leben noch zerstreut iu Jrau und Indien. In diesem tropisch üppigen Lande bildeten die Hindu wieder einen reichen Polytheismus aus. Nach Unterwerfung der eingeborenen Dravidas begründeten sie das Kastenwesen mit der obersten lbrah- Kaste der Brahmanen, die im Besitz besonderer religiöser Vorstellungen waren, welche dem Volke vorenthalten wurden. Im Gegensatz zu ihueu entstand der Buddhismus, der sich des armen Volkes annimmt und B»dd- diesem Erlösung vom Elend des Daseins verheißt. Er hat in Ostasien große Verbreitung gefunden. Dort ist er aber vielfach reiner Götzendienst geworden. Die Völker des Altertums, die Ägypter und Babylouier, verehrten vorwiegend den Himmel und die Gestirne. Die gleiche religiöse Vorstellung mus. finden wir bei den alten amerikanischen Kulturvölkern, den Mejicanern und

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 110

1889 - Leipzig : Freytag
110 59. Schnellpresse (19. Jahrhundert). Freund und Gnner, welcher ihm die Mittel gab, eine neue Druckerei anzu-legen. Spter wurde er von dem Grafen von Nassau wegen geleisteter williger Dienste" als Hofjunker mit lebenslnglichem Ruhegehalte nach Eltville im Rhein-gan berufen und lebte hier in Drftigkeit, aber sorgenfrei, bis er etwa 1468 starb. Sein Grabmal wurde bei der Belagerung von Mainz während der franzsischen Revolution (1793) bis auf jede Spur vernichtet. Fust und Schffer gaben schon 18 Monate nach der Trennung (1457) eine Psalmensammlung, das Ps a l-terium, heraus, das bisher unbertroffene Meisterwerk der Buchdruckerkunst, und 1462 die Biblia sacra latina, d. h. die lateinische Bibel nach der allgemeinen bersetzung der katholischen Kirche. Als Graf Adolf von Nassau 1462 Mainz strmte und einscherte, wurde ihre Werksttte verbrannt, bald aber wieder her-gestellt, und Schffer gab bis in sein hohes Alter noch 49 namhafte Werke heraus. Die im Jahre 1462 flchtig gewordenen, nach allen Seiten hin ver-streuten Buchdruckergehilfen verbreiteten aber bis 1500 diese Kunst berallhin, so da sie bald nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und den andern Erdteilen sich einbrgerte. Hielt man sie anfnglich fr eine hllische Kunst (Schwarzkunst), so wurde sie doch bald besser gewrdigt; ein Buch kostete ja von nun an kaum den zehnten Theil des frheren Preises, und darum konnte jedermann lesen und schreiben lernen und sich ein gewisses Ma von Bildung, die frher auf den geistlichen und ritterlichen Stand beschrnkt war, aneignen. Dadurch ist aber die Buchdruckerkunst einer der erfolgreichsten Vorboten der Neuzeit geworden.
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197 94
198 101
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