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1. Der biographische Unterricht - S. 89

1874 - Berlin : Gaertner
\ — 89 — hatte und sehr angenehm zu erzählen muffte. Peter hörte unermübet zu und heate den Wunsch, auch solche Reifen zu machen. Zunächst aber muffte chm Sefort etwa 50 Spielgefährten nach auslänbifchern Muster emexerneren. Peter biente selbst als Gemeiner und nannte biefe seine Soldaten Potefchnie (Spielgefährten). Bald drängten sich die Söhne der vornehmsten Russen zu Peter und nahmen Dienst in seinem Regiments. Als nun Peter immer mehr heranwuchs, erkannte er die Herrschsucht feiner Schwester, und als er gar hörte, bass sie bannt umgehe, ihn ermorben zu lassen, führte er feine Potefchnie gegen ihre Soldaten (die Strelitzm), ließ sich die angeblichen Mürber ausliefern und sperrte die Schwester in ein Nonnenkloster. . mi. _ §.ii8 Peters Staatsverwaltung und Rersen. Der schwache Iwan starb Mb, und Peter trat allein die Regierung an. Zuerst richtete er fern Heer nach europäischer Weise ein. Dann machte er Reifen m das Innere fernes Landes, um sich von beffen Zustande zu überzeugen. Er sah balb ein, dass er, um für die Bilbung, den Gewerbefleiß und Handel seines Volkes sorgen zu können, sich in den Besitz des wichtigen Afow fetzen müsse. Es gelang ihm, diese Stadt den Türken zu entreißen. Als er heimgekehrt war, unternahmen die Strelitzm eine neue Verschwörung gegen ihn. Sie wollten in einer Rächt ^euer anlegen und bei der Gelegenheit den vermutlich herbeieilenben Czaren umbringen. Die Verschwörung würde aber Peter hinter bracht, und er selbst nahm die Verfchwornen in dem Hause be§ Staatsraths Sokowuin gefangen. Dieser und mehrere Verschworn litten eine schmähliche Strafe. Run unternahm Peter feine Reifen ms Ausland. Er ging ohne alles Aussehen über Königsberg, Berlin, Magdeburg und Hannover nach Amsterdam. Nachdem er hier die Werkstätten der Künstler und Handwerker genau kennen gelernt hatte, begab er sich nach dem Dorse Saar-dam, wo er unerkannt als Zimmermann bei dem Schiffbau arbeitete. Im Wmter nahm er in Amftetbam Unterricht in der Mathematik, Naturfunbe und Anatomie. Dann ging er 1698 nach England, wo er ebenfalls die Werkstätten und ganz besonders die englischen Kriegsschiffe besuchte. Bei einem ihm zu Ehren angestellten See-Manöver rief er aus: „Ha, fürwahr, wäre ich nicht Czar von Russland, nichts möchte ich lieber fein, als ein englischer Admiral!" Von Holland und England schickte er Schiffe und Seeleute nach Russland. ■ Peter ging über Dresden nach Wien und staub im Begriff, nach Rom zu reifen; er muffte aber feinen Reifeplan aufgeben, weil neue Unruhen in Moskau ausgebrochen waren. Mit dem Säbel Augusts Ii. von Polen schlug er selbst den Empörern die Häupter ab, ließ viele foltern und tobten und errichtete vor dem Fenster ferner Schwester breißig Galgen, die sie mit den mobernben Leichnamen bis zu ihrem Tode vor Augen haben muffte. Peter hatte nun fürs erste keine Verschwörung zu befürchten. Er verwanbte daher große Sorgfalt befonbers auf die Vermehrung feines Heeres und feiner Flotte. Dann legte er verfchiebne Schulen an, ließ Manufakturen einrichten und die sibirischen Bergwerke anbauen. Die rohen Sitten der Russen wurden unterdrückt und deutsche Kultur und Kleidung eingeführt. In späteren Jahren reifte Peter noch einmal über Danzig und Stettin nach Amsterdam und von hier nach Paris. §. 119. Peters Kriege und Eroberungen. Um das Jahr 1700 ging Karl Xu., König von Schweden, damit um, den König von Polen zu ent* thronen. Dies benutzte Peter, um in Karls Besitzungen einzufallen. Er _ nahm ihm Jngermannland, einen Theil von Livland und Esthland und fing sogleich an, hier eine neue Stadt zu bauen. Tausende von Arbeitern mufften herbeikommen, und in kurzer Zeit erhob sich aus tiefem Morast die jetzt so schöne und pracht-8an ge, Leitfaden. I. 7

2. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 213

1884 - Berlin : Gaertner
213 malen, die franzsischen intriguen zu Madrit frchte; ich wendete darauf ein, dass e nur der Allyrten fehler seyn werde, wan gemette intriguen ihren effect haben wrben, siudemahlen man sie gewi in der Spanischen nation verhinbern wrbe, wan diese eine gute Harmonie unter un versprten; der Pensionarius hat weiter nichts barauf gesagt. 125. der franzsisches Wesen in Zeutschland. (Aus Der Deutsch-franzsische Modengeist." Nach Frster, Friedr. Wilhelm L, König v. Preußen, I, 41 ff.) . . . Es ist ja teiber mehr, als zu sehr bekannt, ba, so lange der Franzosen-Teufel unter uns Deutschen regiert, wir uns am Leben, Sitten und Gebruchen also verndert, ba wir mit gutem Recht, wo wir nicht gar naturalisierte Franzosen sein und heien wollen, den Namen eines neuen sonberlichen und in Franzosen verwanbelten Volkes bekommen knnen. Sonsten wrben bte Franzosen bei betten Deutschen nicht stimieret, heute zu Tage knnen wir nicht ohne sie leben, und mu alles französisch sein: franzsische Sprache, franzsische Kleiber, franzsische Speisen, franz-fisch er Hausrat, französisch Tanzen, franzsische Musik, franzsische Krank-heiten, und ich befahre, es werbe auch ein franzsischer Tod barauf er-folgen, weil ja bte hteburch verbten Snben nichts anders prognosti-cieren. . . . Die meisten beutfchen Hfe sinb französisch eingerichtet, und wer heutzutage an benselben versorgt sein will, mu französisch knnen ttttb besonbers in Paris, welches gleichsam eine Universitt aller Leichtfertigkeit ist, gewesen sein, wo nicht, barf er sich keine Rechnung am Hofe machen. Wer einen Lakaien bei einem Hofbebienten agieren will, mu in der franzsischen Sprache erfahren sein, itnb daher heit es: Wer nicht französisch kann, Der kmmt zu Hof nicht an." Jnbeffen mchte dies noch hingehen [bemerkt der Verfassers, weil man sich an den Hfen noch eher um anderer Lnder Sprache, Sitten und Gebruche zu bekmmern habe; weil, wenn etwa fremde Herrschaften dahin kamen, man mit ihnen sprechen und sie nach ihrer Landesart bedienen knne. Allein dies wre auch bis aus Privatpersonen und bis zu dem Pbel gekommen, und man drfe sich nur in den Stdten umsehen, so wrde man finden, alles sei französisch. Wenn die Kinder in ihrer Sprache kaum ausgekrochen sind und nur vier oder fnf Jahre zurckgeleget, so werden sie gleich dem franzsischen Moloch aufgeopfert, zu den franzsischen Galanterien angeshret, und die Eltern sind schon aus den franzsischen Sprach- und Tanzmeister bedacht. In Frankreich redet niemand deutsch, auer etwa die Deutschen unter einander, so sich darinnen aushalten; aber bei uns Deutschen ist die sran-Mische Sprache so gemein worden, ba an vielen Orten bereits Schuster, Schneiber, Kittber und Gesinbe bieselbige zu reben pflegen. . . .

3. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 186

1884 - Berlin : Gaertner
186 H d c f. Die Tugend alleine gibt tchtigen Adel. Das Waffen-Gemld An Helm und Feld Bedecket vergebens den inneren Tadel. Die Wiege des Cyrus wie Jrus ist Thon; Ein leeres Geklnge, Ein glsern Geprnge Sind Ahnen, wo Tugend ist ferne davon. Die dcutfrfic Spradic. Das deutsche Land ist arm; die Sprache kan es sagen, Die jetzt so mager ist, da ihr man zu mu tragen Aus Frankreich, was sie darf,' und her vom Tiberstrom, Wo vor2 Latein starb auch mit dir, unrmisch Rom. Zum Teil schickt es der Iber; das andre wird genummen, So gut es wird gezeugt und auf die Welt ist kummen Durch einen Gerneklug, der, wenn der Geist ihn rhrt, Jetzt dieses Prahlewort, jetzt jenes rausgebiert. Die Musen wirkten zwar durch kluge Dichtersinnen, Da Deutschland sollte deutsch und artlich reden knnen. Mars aber schafft es ab und hat es so geschickt, Da Deutschland ist blutarm; drum geht es so geflickt. 1 bedarf. 2 ehedem.

4. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 259

1884 - Berlin : Gaertner
259 154. Friedrichs Verhltnis m Osterreich und Nuland. 1742. Hn den Etatsminister Graf von Poowils in Kerkin. (Polit. Korrespondenz Friedrichs des Groen, Ii, 23.) Olmtz, 30. Jan. 1742. Mein lieber Geheimer Etatsminister Graf v. Podewils. Bei denen jetzigen critiquen Konjnnctnren, und da Ich glaube ntig zu haben, selbst wegen Frankreich in etwas auf Meiner Hut zu sein, sollet Ihr auf eine konvenable Art alle diensame Ressorts durch adroite Jnsinnations an Ginm, und wo Ihr es sonsten am dienlichsten findet, spielen lassen, da-mit die von denen Generalstaaten vorhabende Augmentation zustande kommen mge. Da Ich auch aus einem von dem Kardinal' letzthin erhaltenen Schreiben urteile, da derselbe nicht so als wie sonsten von dem p. Chambrier zufrieden ist, vermutlich ans der Ursache, weil dieser ihn zu genau observieret, so sollet Ihr den Chambrier instruieren, da er zwar den Kardinal auf das genauste observieren, dabei aber seine Mesnres gar fein nehmen sollte; es schiene, der Kardinal sonpyonnierte ihm, daher er suchen sollte, alles mit solcher Behutsamkeit anzugreifen, damit er seinen Kredit bei dem Kardinal nicht gar verlre, inzwischen er doch attent sein und Mich von allen Sachen fleiig avertieren msse. Ihr sollet auch Gelegenheit suchen, dem sterreichischen Hofe durch den Mylord Hyudford insinuieren zu lassen, wie das Meine Intention gar nicht sei, noch Ich zuzugeben gesonnen wre, da das sterreichische Hans in Deutschland zu sehr heruntergesetzet wrde, noch von seinen Landen in Deutschland ein mehreres, als was Schlesien, Mhren und Bhmen sei, verlre, sondern da es imstande bliebe, das Hans Bayern zu balancieren, wie Ich denn, wenn es zur Friedenshandlung kommen wrde, dem Hause Osterreich von dieser Meiner Intention Proben geben und es darunter zu soutenieren Mich uerst bemhen wrde. Welches alles Ihr mit behriger Circonspektion und savoir-faire auszurichten habet. An den v. Mardefeld^ habt Ihr zu schreiben, da er die russische Kaiserin von Meinetwegen uerst flattieren und derselben von Meiner bestndigen Freundschaft alle Versicherung geben soll. Was Ihr Euch von einem mit der russischen Kaiserin allenfalls zu machenden traite d'amitie schreiben lassen, darber werdet Ihr hoffentlich den Mardefeld schon instruieret haben, daher Ich nur dieses noch hinzufgen will, da, wenn derselbe das Tempo konvenabel findet, er einen Versuch thun soll, ob nicht Meinen Unterthanen die Lieferung derer Mundierungstcher^ vor die russische Armee wieder zu Wege gebracht werden knne...... Ich bin :c. o <. ., " ' Friederlch. 1 Fleury. 2 auerordentl. Gesandter am russischen Hofe. 3 Montierungstuch. 17*

5. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 241

1884 - Berlin : Gaertner
Konferenz mit Schneider und Putzmacherin, nicht mit Toilettemachen, noch mit unntzem Geschwtz im Vorzimmer zugebracht. Jeder denkt, liest, zeichnet, schreibt, spielt ein Instrument, ergtzt oder beschftigt sich in seinem Zimmer bis zur Tafel. Alsdann kleidet man sich sauber, doch ohne Pracht und Verschwendung an und begiebt sich in den Speisesaal. Alle Beschftigungen und Vergngungen des Kronprinzen verraten den Mann von Geist. Er bemht sich jetzt, die gefhrlichen politischen Trume des Macchiavell zu widerlegen. Sein Gesprch bei Tafel ist unvergleichlich; er spricht viel und gut. Es scheint, als wre ihm kein Gegenstand fremd oder zu hoch; der jeden findet er eine Menge neuer und richtiger Bemerkungen. Sein Witz gleicht dem nie verlschenden Feuer der Vesta. Er duldet den Widerspruch und versteht die Kunst, die guten Einflle anderer zu Tage zu frdern, indem er die Gelegenheit, em sinniges Wort anzubringen, herbeifhrt. Er scherzt und neckt zuweilen, doch ohne Bitterkeit, und ohne eine witzige Erwiderung bel aufzunehmen. Glauben Sie nicht, gndige Frau, da mich der Nimbus blendet, der den Kronprinzen umgibt. Nein, ich schwre es Ihnen, selbst wenn er em schlichter Privatmann wre, wrde ich mit Vergngen meilenweit zu Fue gehen, wenn mir seine Gesellschaft dadurch zu teil wrde. . . . Die Abende sind der Musik gewidmet. Der Prinz hlt in seinem Salon Konzert, wozu man eingeladen sein mu. Eine solche Einladung ist immer eine besondere Gnadenbezeigung. Der Prinz spielt gewhnlich die Flte. Er behandelt das Instrument mit hchster Vollkommenheit; sein Ansatz, so wie seine Fingergelufigkeit und sein Vortrag sind einzig. Er hat mehrere Sonaten selbst gesetzt. . . . Doch Friedrich ist in allem ausgezeichnet. Er tanzt schn, mit Leichtigkeit und Grazie, und ist ein Freund jedes anstndigen Vergngens, mit Ausnahme der Jagd, die in seinen Augen geist- und zeitttend und, wie er sagt, nicht viel ntzlicher ist, als das Ausfegen eines Kamins. 16

6. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 277

1884 - Berlin : Gaertner
277 (Eigenhndig:) mihr hat es geahnet, das ding wrde Schf gehen; ich habe es ihm auch gesagt, dan die Leute wahren verblft; mehr mehr nicht daran gedacht, Sondern Whr der Succurs zum ersten zu Stoen - kann, nmb von neuen drauf zu gehen; es ist Seine Schuldt nicht, das die Schurken So schendlich davon Lausen. b. Mein lieber G. L. v. Wedell. Ich habe Euren Bericht vom 31. d. erhalten. Ich marchiere diesen Abend dem streichischen Corps, so zu den Russen stoen will, auf den Hals. Ich frchte, da etwas von der dabei befindlichen Cavallerie zu der russischen Armee durchkommen werde. Die Infanterie gedenke aber nicht entkommen zu lassen, und gehe Ich denselben Morgen mit dem frhsten auf den Leib. Sowie Ich damit fertig sein werde, so werde Ich Mich Euch bei Naumburg nhern. Denen Brotwagens, so diesen Abend unter Escorte von hier zu Eurer Arme abgehen werden, msset Ihr eine sffisante Escorte entgegen schicken. Ich bin:c. Christianstadt, den 31. Julii 1759. c. Mein lieber G. L. v. Wedel!. Ich gebe Euch hierdurch in Nach-richt, wie da Laudon und Hadeck sich conjugiert haben und ihren Marsch grade auf Frankfurt richten; sie haben Guben auch bereits passieret. Dieses zwinget Mich, auch meinen Marsch dahin zu nehmen, um ihr Vorhaben zu stren. Ich habe auch bereits Fmcken geschrieben, da Ich ihn an Mir ziehen will, um die Leute zurckzujagen. Sollte Ich sie nun bei Frankfurt wegjagen, so werde alles anwenden, um die Brcke bald fertig machen zu lassen, um allda berzugehen und den Russen im Rcken zu kommen. Sollte Ich erfahren, da die Russen bei Crossen bergegangen wren, so werde Ich Mir der Anhhen von Crossen bemchtigen, sie aus Crossen wegjagen und suchen, wo Ich am besten die Oder passieren kann, um zu Euch zu stoen. . . . Sommerfeld, den 1. August 1759. 2 zustoen.

7. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 316

1884 - Berlin : Gaertner
316 Da, bei der Kanonade Und nach der Retirade, Da ging fr jedermann Das wahre Elend an. 6. Tobak und Branntewein, Kount's noch wohl teurer sein? Auch hatten wir arme Leute Wasser so wie die Kreide. Sechs Tage gab's kein Brod; War dies nicht groe Not? 7. Hier konnte man nun sehen, Wie die Zigeuner gehen; Halb barfu und zerrissen. Den Kuhfu2 weggeschmissen, Die Wgen auch verbrannt: So zogen wir durchs Land! 8. Nun, so gelangen wir Bei Koblenz ins Quartier, Zum Trost uns zu erquicken; Doch wollt' es uns nicht glcken. Hier ging's erst kohlig zu, Man lie uns keine Ruh. 9. Auf Ehrenbreitstein Mu man auf Arbeit sein, Patronen zu ballieren, Die Rstung reparieren, Und Kugel gieen in der Nacht, Da ein der Buckel kracht. 10. Beim Bauer haben wir Ein herrliches Quartier: Kein Holz, kein Salz, kein Feuer, Das Zugems ist teuer. Wann Gott fein Wunder thut, So gehn wir all' kaput! 2 Bezeichnung fr Gewehr.

8. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 84

1884 - Berlin : Gaertner
84 berantwort ltttnb im zugelassen, nach ettlichen seinen dienern, die er be-gert, nach Wittemberg zu schreiben, die auch zu im komm sind und sein warten. y Er wird in seinem Wagen, des er sich zuvor gebraucht hat, Stet. Maie, nachgesrt und mit Spanischen hackenschtzen verwart und auff das beste gehalten und tractiret, so man haben mag. 48. Des Landgrafen Philipp Abbitte zu Halle und des Kaisers Antwort. 1547. fwarbafftiae Beschreibung, Welcher geftatt vor der Rmischen Kay. Maye. zu Hall an der Saat Landgraffphilips zu Hesien seilen g^all, gegatt. ^ ^fampt der Wulatton k. 1547. - Am Samstag nach Viti, den 18. Jnnii seind bede Chrsrsten, von Sachsen nnnd Brandenburg, mit dem Landgraven von der Neunburg au uff Hall zu und am selbigen tag zwischen vi. und vn. uhren gegen der nacht mit einander eingeritten. Ist ihnen Hertzog Ernst von Braun-schweig entgegen gezogen, Auch andere Herrn und vom Adel mit treu Reuttern. Und im Einzug ist der Chrs. von Sachsen zur rechten und der von Brandenburg zur linden feiten, Aber der Landgraff dazwischen in einem schwachen Heid mit einer roten binden berzwerch am wv habend geritten und also in die statt kommen, Auch mit dem von Sachsen, seinem Tochtermann, in sein Herberg gezogen. . . . Volaenden Sontag, den xix. Jnnii, ist der Landgraff m [einet Herbera blieben und irne predigen lassen. Aber nach Mittage semd die Chrsrsten fampt dem von Ebleben' obgemelter Underhandlnng halb mehr dann einest zu der Key. May. geritten und wider zum Landgraven, und also ab und zu :c. _ ,, Darnach nmb v.uhr gegen nacht ist Key. May. au sememzimmer auff den langen Saal des langen bans gangen, Alda Jrer May. ein stul mit umbhangenden Tapeten zugericht gewesen, Darnff sich ^r May. aesetz, und zu beiden feiten, auch vor und umb Maieftaten gestanden: Ertzhertzog Maximilian, Hertzog von Sophoy, Duca de. Alba . . . , Auch andere viel Chur und Fürsten, Graven, Herrn von Adel und sunst ein aro meniq volcks. ^ . , %n des sein die zwen Chrsrsten sampt dem Landgraven auch geritten kommen, abgestigen im Hove und den Landgraven zwischen men bei dem Rock, so ein schwacher Sammat was, d arund er er am letb etn Rothe binden berzwerch, gefret, welchen Hertzog Ernst von Braun-schweig, auch ir aller Hoffgesind vor und nachgangen. 1 querber. 2 Unterhndler Philipps.

9. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 58

1884 - Berlin : Gaertner
58 und ermattet den verordneten Haussen zum strm, ob sie wol weder gschntz, noch lattern Helten; sie ttamett Bretter beim ziegelstadel und Bunden gatter mit widen4 attainanber. Als nn die Teutschen Bei der Porten Tnrion zur rechten haub zwischen dem Berg Janicnlo uttb des Hailigen gaists Spital den Sturm angetreten und das gwaltig gschntz von der Statt Zinnen auf sie hefftig abgieng, muestens da absteett und tieften aittett andern tvaal an zur rechten Bei aitter hohe; und auf ernstliche zusprechen hauptman philips Stumpft trotten die Tentschen knecht den Sturm gwaltig an. ob es sie wol herb aitfhant (Dann alle pasteien, pol-werckh und zinnen mit leuten, (Sartonen, Schlangen, Valconen und hackhen^ wol verwart, und alles in die fnecht gericht war), fielen doch bei sant Onopherns gehling6 der die mauren und waren die ersten hinein, erschliegen das volckh aus den rinckhmauern. . . . Am andern ort zur ltngfen Hand neben der Port Tnrion tieften die Hispanier den Sturm an hittder sant Peters muuster; und als sie das erst mal auch abtriben worden, da war der hertzog von Burbon Beging anzugreifen, wolt die andern auch anraitzen, war under ihnen der erst, dann sie wolten sich entsetzen und nit dapser anlanffen. Er Begriff ain latter und im hinauffsteigen ward er nit von feinden, sonder . . . hispanischen schtzen mit aittem halben hackheu durch seilten schenckhel oben im tiech7 durchschossen; und ob er wol empfand, das seins lebens nit tner war, hat er doch das volckh auffs hchst ermattt, sie soften nit ablassen. Das gieng den Hispanern zu hertzett, das sie an trern ort, wie wol mit grosser mue, auch grtmmigcch einfielen, doch ir vil darob tob bltben. . . . Da nun das kriegsvolckh hinein kam, haben sie bald alle gaffen, welche lehr (und die ngstigen leut allenthalben in die Heuser geflohen waren), erfllet; und dietveil die Kaisrischen am Sturm kainen widerstand noch schaden empfangen, haben sie nit blutgirig gewuetet, wie gemain-lich die berwindet pflegen, sonder der leut sovil mnglich verschonet und haben allain nach raub und gut, nach essen und trinckhen gestelt. seind doch der romischen kriegsleut bei breitaufent umbfomen, auch etlich burger erstochen worden. Aus dise nacht seind die Kaiserischen kriegsleut allent-halben in die Heuser gefallen, natnen gefangen, blimderten und beraubten alles, was sie bekamen, weder srembber noch eittwoner, reicher ober armer, jung Over alt verschonet; jebes mensch must sich mit grossem gellt leen, ober gefangen fein. Da war groß famer uttb not, gfchrat, heulen und roatnett von tveib und kindern; alle kisten und ksten zerhauen, zerschlagen, aufgebrochen, alles verderbt und kostliche geben zerrissen. 4 Ruten, Weidenruten. 5 Valconen, auch Feldgeschtze, Vierpfnder; Haken- Bchsen, grere Handfeuerwaffen. 6 pltzlich. 7 Oberschenkel.

10. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 80

1884 - Berlin : Gaertner
80 noch hat er kleinen dank verdient; das macht, wir Teutschen sein ganz blind, kein wolthat wir erkennen, des wir uns billch solln scheinen. 6. Die noth thnt ihn iez dringen zum schwert und gegenwer. es sind nit glaubens dinge, betrifft nit christlich ler; allein die ungehorsamkeit ist er zu strafen iez bereit. got geb, was andre sagen und der ihn iez clagen. 7. Wolt got, da wirs bedchten, was wir am keiser han; wie wenig wir vermchten dem seind zu widerstau; dann Deutschland wer lang umgekert, Wenns nicht die macht des keisers wert; ist ffentlich am tage, drnmb han wir nichts zu clagen. 8. Darnmb so seit ermanet, ihr christenbrder all! seht, da ihr ie verschonet enrs etds1 in dissem fall, damit ihr seit dem reich verocmt.2 thnt ihr dem keiser widerstand, meineidig mcht ihr werden, bringt euch damit in gserden. 9. Hiemit wil ich beschlieen; got geb dem keiser gluck! wiewols viel thnt verdrieen, helt ihm doch got den rwf.3 der Wirt ihn auch hinfort bewarn, sein feinden Wirt ers nit lang sparn; er Wirt sie hart verblenden, da sie sich selbst thun schenden. 10. Der dis lied hat gesungen, hats nur darnmb gethan, da er den falschen znngen damit mcht widerstan, i euren Eid nicht brecht. 2 verbunden. 3 er hat einen Rckenhalt an Gott.
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