Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Hoffarth dienlich" öffentlich auf dem Markte verbrannt wurde.
Im Jahre 1453 kam Johann, begleitet von dreißig seiner
Ordensbrüder nach Breslau, wo er bei St. Nicolai von der
Geistlichkeit und dem Volke, bei der Petcrskirche, auf dem Dome
von den Prälaten und den Domherren empfangen, in die Cathe-
drale geführt und, unter Läutung aller Glocken, mit einem einer
feierlichen Anrede folgenden Tedeum begrüßt wurde. Hierauf
predigte er in der Elisabcthenkirche, sowie noch außerdem, täg-
lich dem hinzustrdmenden Volke aus dem Fenster seiner Woh-
nung; jedoch nur lateinisch, welches ein Bruder Dolmetscher
deutsch wiederholte; wobei noch der Umstand vorzüglich bcmcr-
kcnswcrth, daß die Masse bei dieser Wiederholung sich jedesmal
zerstreute — hinlänglicher Beweis, wie den rohen Haufen nicht
Drang nach Belehrung, sondern einzig die Begier getrieben habe,
die aus dem Munde des begeisterten Schwärmers hervorquel-
lenden Töne z» vernehmen. An einem Sonntage ließ er auch
hier aus der ganzen Stadt die Karten- und Brettspiele, ja, selbst
die Spiegel, Larven, nebst verschiedenem weiblichen Putze, aufeinen
Haufen zusammcnwcrfen und Angesichts des ganzen Volks, wel-
ches um das Freudenfeuer in weitem Kreise versammelt stand,
verbrennen. Der allgemeine, durch solche allerdings einwirkcnde
Auftritte das Volk ergreifende, Enthusiasmus begünstigte jedoch
seine Absicht^ den Krcuzzug zu fördern, nur wenig. Erst als
Mohameds siegreiche Waffen Alles zu unterjochen droheten,
wurden die Völker hie und da regsamer. Viele junge Leute lie-
ßen sich freiwillig mit dem Kreuze bezeichnen, um die Sache des
Vaterlandes und des Glaubens mit dem Leben zu verfechten.
Edle Männer und Frauen rüsteten auf eigene Kosten Fußgänger
und Reisige aus. Geistlichkeit und Volk begleiteten unter Ge-
sängen die Kreuzfahrer bis vor die Thore, und entließ sie mit
Thränen und Segenswünschen. — Wenige Monate nach dem
von Hunyad und Capistran vor Belgrad über Mohamed
erfochtenen Siege starb dieser merkwürdige Mann.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Nicolai Capistran
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die aus Oesterreichern, Böhmen und den oben erwähnten Kreuz-
brüdern bestehende Begleitung ein. — Als der König hinter
sich die Brücke aufziehcn und die Thore verschließen sah, rief er
entrüstet:' „Man öffne dem Gefolge Unsrer Majestät die Thore
unsrer Festung!" Mit festem Tone aber entgegnete ihm Corvi-
nuö: „Nicht wir, die Gesetze des Vaterlandes verschließen Aus-
ländern unsere Grenzfestungen. Ungarns freie Männer kennen ihre
Pflicht und ihren Werth zu gut, als daß sie die Sorge für die
Sicherheit ihres Fürsten Fremden überlaffen, oder mit ihnen thcilen
sollten. Jeder, der in dieser Feste lebt, ist ein gefchworner
Wächter für Ew. Majestät." — Der König zeigte sich beruhigt
— ini Herzen war er es nicht.. Alles, was ihm Cilley von den
treulosen Anschlägen der Corvincr seit langer Zeit vorgebracht
hatte, erwachte plötzlich mit dem Scheine der Gewißheit in seiner
Seele. Furcht und Schüchternheit verrieth jeder seiner Schritte;
wo er sich hinwendete, glaubte er mcuchelmdrderische Dolche zu
erblicken. Cilley seinerseits, über seinen verfehlten Plan Wuth
und Rache schäumend, ließ sich durch blinde Hitze so weit hinreißen,
daß er gegen den jungen Hunyad öffentlich laute Beschuldigun-
gen der Verrätherei ausstieß. Dieser beschwerte sich darüber in
der Versammlung der früher nach Belgrad zusammenbcrufenen
Landstände, und sic, den Corvincrn gewogen, forderten Cilley
vor ihre Schranken. Er erschien (eben als der König Messe hörte)
zwar voll Zuversicht auf den Schutz der landesherrlichen Gunst,
aber doch, geleitet von einem Vorgefühl der zu fürchtenden Auf-
tritte, mit einem starken Panzer angcthan. In der That kam
es zwischen den beiden Gegnern von wechselseitigen Anklagen des
Verraths zu Schmähungen, und von diesen zu Thätlichkeiten.
Cilley zuerst reißt einem Trabanten das Schwert aus der
Hand und stürzt auf Hunyad ein, der ihn zurückrreibt; die vor
den Thürcn aufgestellte ungarische Leibwache dringt in den Saal,
der Streit wird allgemein, und im Getümmel desselben Cilley,
ungewiß von wem, mit vielen Wunden gctödtet. —
Die Partei des Ermordeten, im Gefolge des Königs, sah
ein, daß cs unmöglich seyn würde, an den Corvincrn Rache in
der Mitte der Ihrigen zu nehmen. Als diese daher in Begleitung
ihrer Freunde zum Könige eilten, ihm ihre gewaltsame That an-
zuzcigen, und durch ausführliche Entdeckung aller Anschläge und
Nachstellungen des Grafen sich zu rechtfertigen, heuchelte der Hof
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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schenkt hatte, die Hände auf den Nucken gebunden, über welche
sein blondes Haar herabsiel, ward der kaum vierundzwanzigjah-
rige, blühende Heldensohn zum Tode geführt. Fest war sein
Tritt, ruhig sein Antlitz, heiter und lieblich der Blick, in welchem
er Ofens theilnehmende Bürger seine Unschuld sehen ließ. Tiefes
Schweigen herrschte unter der versammelten Menge; nur hier
und da hatte sich die allgemeine Erstarrung in lautes Schluchzen
und Wehklagen aufgelös't. Auf dem St. Georgsplatze, vor
Sigismunds Palaste, übergab ihn der Burgvoigt dem Blutrich-
ter> Dort erblickte der Jüngling den König, von seinen Verfol-
gern umgeben. Feierlich wendete er sich gegen ihn: ,,Auf eucrn
Machtfpruch — rief ihm der Unglückliche zu — steh' ich hier;
noch einige Augenblicke, und ich habe vollendet. Gott, vor des-
sen Richterstuhl ihr mich sendet, ist mein Zeuge, daß ich noch
gestern mein Leben für euch und das Vaterland aufgeopfert hat-
te; so rein ist mein Herz von der Schuld, die ich jetzt bezahlen
soll mit dem Tode des Verbrechers. Er, dessen Allmacht und
Weisheit das Loos der Sterblichen geordnet hat, verzeihe euch,
sowie ich euch verzeihe!" — Auf des Blutrichters Geheiß fiel
er auf die Knie und bot seinen Nacken dem Streiche dar. —
Der Strafherold rief: ,,So werden die aufrührerischen Feinde des
Königs bestraft!" und nun zückte der Büttel das Schwert. Dreimal
hieb ihn der Scharfrichter, aber niemals tödtlich, in den Nacken;
nach der dritten Verwundung erhob sich Corvin und lief einige
Schritte gegen den Palast. „König — schrie er — der Arm
des Büttels straft cuern Herold Lügen! der größte Missethater
hat nach den Gesetzen sein Verbrechen gebüßt, wenn er den drit-
ten Streich überstanden hat; gebietet über mich Unschuldigen den
vierten, wenn ihr weder Gott, noch Menschen mehr fürchtet!"
—- Erstaunt und betäubt saß der König in der Mitte seiner
Großen. Für Rührung hielt der Jüngling den Starrsinn der
Majestät; ec wollte hineilen und die in seinem Feinde zurückkch-
rende Menschlichkeit gegen den giftigen Hauch der Höflinge ver-
wahren; aber sich in sein langes Gewand verwickelnd, stürzte er
zu Boden. Auf des Palatinus drohenden Zuruf versetzte ihm
der Scharfrichter den vierten Streich, und Ladislaus Huny-
ad lag entseelt in feinem Blute.
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— 32 —
Wahltag auszuschreiben, bestimmte den ersten Januar (1458),
wo sich die Laudesstande in Pesth versammeln sollten. Er selbst
ging insgeheim mit dem Vorsatze um, bei dieser Gelegenheit seine
vermeinten Ansprüche auf die ungarische Krone geltend zu machen.
Seit einer langen Reihe von Jahren bekleidet mit der höchsten
Würde des Reichs, schien ihm der Uebcrgang von dieser zur ober-
sten Gewalt ein Leichtes; der Glanz seines Hauses, der Ruhm
seiner Verdienste, die Verwandtschaft mit dem entseelten Regenten
hatten ihm den Weg dazu gebahnt. Nur die Partei der Cor-
viner war im Stande, Gara's stolze Entwürfe zu vernichten —
die Erwartungen dieser waren auf ihre Macht, auf Hunyads un-
sterblichen Namen berechnet. Die crsicrc zu vergrößern, ward
Johann von V i te z nach Prag abgeordnet; Matthias Be-
freiung und die Anwerbung böhmischer Kriegsvölker war der Zweck
seiner Gesandtschaft: beides ward ihm für eine Summe von
40.000 Goldgüldcn zugcsagt. — Also der Hülfe des Statthal-
ters Podiebrad versichert, zog Szi lagyi, begleitet von einem
20.000 Mann starken Heere, zum Landtage nach Pest; mit ihm
vereinigte sich der fammtlichc Adel von Nieder-Ungarn und Sie-
benbürgen. Sein mächtiger Anhang erfchreckte den Palatinus;
unter dem Vorwände, daß cs hier um die Freiheit der Wahl-
stimmen geschehen sey, blieb dieser mit den Standen Ober-Un-
garns in Ofen zurück. Indeffen bereitete Szilagyi die anwe-
senden Wahlherren zu seinen Absichten vor. Hoffnung und Furcht
gaben den von ihm angeführten Gründen den gehofften Nachdruck;
von ihnen durchdrungen, bctheuerten sie cinmüthig, daß sie eher
ihr Leben aufopfern, als abermals einen Ausländer auf den Thron
des Vaterlandes erheben wollten, und nun verordneten die Stande
eine Gesandtschaft nach Ofen, die dort anwesenden Magnaten
zu ersuchen, alle persönliche Gehässigkeit abzulegen und sich mit
den Wahlherrcn in Pesth zur Wiederherstellung der allgemeinen
Wohlfahrt zu vereinigen. Sie wurden für verantwortlich erklärt,
wenn ihre hartnäckige Weigerung die kaum unterdrückte Flamme
des Bürgerkriegs wieder anfachcn würde, und die Söhne des
Vaterlandes, jetzt nur zur Beschützung der gemeinschaftlichen Rechte
und Freiheiten unter den Waffen versammelt, ihr Schwert über
die Häupter ihrer aufrührerischen Brüder zücken müßten.
Hindernisse, zufällig von der Natur selbst den Absichten der
Verbündeten in den Weg gelegt, befestigten den Muth des Pa-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_V Johann Matthias Szi
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3,7
wurden, suchte, um es mit keiner Partei zu verderben, und
staatsklug der Kirche Vortheil berechnend, seine endliche Entschei-
dung möglichst zu verzögern. Beide Fürsten sollten Abgeordnete
nach Mantua zu einer, eines beabsichtigten Kreuzzuges wegen,
dorthin ausgeschriebenen Versammlung senden; hier wollte er
auch ihre Streitigkeiten durch seinen apostolischen Ausspruch ent-
scheiden.
Aber weder Friedrich, noch Matthias war geneigt, diese
Entscheidung abzuwarten; Beide rüsteten sich zum Kampfe. Auf
des Kaisers Befehl zogen 5000 Deutsche, um sich mit dem Heere
der Mißvergnügten zu vereinigen, nach Ungarn. Anfangs erhielten
diese einige bedeutende Vortheile; Matthias Klugheit indes; wußte
Gara nebst den meisten der übrigen, auf des Kaisers Seite ste-
henden, ungarischen Großen durch versprochene Ehrenstetten und
Belohnungen wieder für sich zu gewinnen, und da hierauf die
Oesterreichcr bei Pinkafeld geschlagen wurden, so kam bald ein
Waffenstillstand zu Stande. Szilagyi, bei Matthias Thronbestei-
gung von den Ständen zum Statthalter des Reichs ernannt-,
ward, weil er sich, beim Beginn der Feindseligkeiten, des Königs
Planen widersetzt hatte, von diesem, zwar höchst undankbar, aber
durch höhere Rücksichten gedrängt,, dieser Würde wieder beraubt
und gefangen nach einem festen Schlosse an der türkischen Grenze
geführt. — Ueberhäuft von Sorgen und Geschäften,, schien Mat-
thias seines Oheims und Wohlthäters gänzlich vergessen zu ha-
den; Grund genug für die Feinde des würdigen Mannes, sie in
dem Glauben zu bestärken, nun sey der Augenblick da, sein Un-
glück und ihr verbrecherisches Vorhaben sicher vollenden zu können»
Unter dem Namen des Königs erhielt der Befehlshaber des Schlos-
ses die Weisung, den Unschuldigen enthaupten zu lassen. Man
hatte jedoch llrsache gefunden, zu glauben, es sey solche ohne des
Monarchen Vorwissen ausgefertigct worden und der Befehls-
haber selbst kannte Szilagyi's Rechtschaffenheit, wie die Ränke
des Hofes zu gut, als daß er blindlings hatte gehorchen sollen.
Er übergab die Veste einem bewährten Freunde und reichte, den
Mordbefehl dem Könige vorzulegen, nach Ofen, entschlossen, im
Falle dieser die Vollziehung desselben verlange, feinem Amte zu
entsagen. Während seiner Abwesenheit jedoch ersann ein alter
Koch des Szilagyi ein Mittel zu dessen Befreiung. Einverstanden
mit drei andern Dienern seines Herrn sammelte er Ln blindem
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TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Matthias Matthias Matthias_Thronbestei-
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47 —
zur Wiederherstellung des Friedens er allein zu schwach sey, He-
wirkte, um sich einen Bundesgenossen zu sichern, daß Ladislaus,
Sohn König Casimirs Iii. von Polen, von den böhmischen Stän-
den zu seinem Nachfolger erwählt wurde (1470), und wirklich
geschah es auch, daß derselbe nach Georgs Tode den böhmischen
Thron bestieg. Bevor jedoch der von dieser Wahl gehoffte Er-
folg sich verwirklichen konnte, starb Podiebrad (ein denkwürdiger,
großer Regent, hochherziger, als Matthias, dabei kunftliebend im
Frieden, kampfgeübt im Kriege) schon am 22. März 1471., ein-
undfunfzig Jahre alt, an der Brustwassersucht. — Fühlend,
daß sein Ende nahe, wünschte er noch die Lossprechung vom Banne,
zeigte aber keine Unruhe, als sie ihm verweigert ward.
Matthias, obschon 'gewählt von drei zum böhmischen
Reiche gehörigen Provinzen und erkannt vom päpstlichen Stuhle
als rechtmäßiger König von Böhmen, mußte dennoch cs geschehen
lassen, daß Ladislaus Ii. den böhmischen Thron bestieg; ja, er
geriet!) jetzt sogar in die Gefahr, sein eigenes Reich zu verlieren.
Viele der vornehmsten Ungaren, selbst alte Freunde des Hunyad'--
schen Hauses, hatten aus wilder Erbitterung über seine Geld-
forderungen und andere Willkührlichkeiten die Krone Ungarns
dem polnischen Prinzen Casimir, Ladislaus Bruder, angckra-
gen (1471), und dieser, dem Erbieten folgend, war mit einem
Heere von 20,000 Mann bis Erlau in Ungarn eingedrungen.
Nun galt es, sich zu behaupten, Geschwindigkeit und Klugheit —
Matthias bewährte beides zu seinem Ruhme und Vortheil. Aus
Schlesien und Mähren mit seinen Kriegsvölkcrn nach Ungarn zurück-
geeilt, hielt er zu Ofen einen Reichstag und bewirkte hier durch beweg-
liche Vorstellungen und schmeichelhafte Versprechungen, daß ein groß-
ßer Thcil der Vornehmen sich wiederum für ihn erklärte und er ein
Heer von 18,000 Mann zusammen bringen konnte, mit wcl-
so sagte man und sagt auch noch jetzt von einer uns unbekannten
Sache: „Das scheinen mir böhmische Dörfer!" — Mit welcher Er-
bitterung in jenen schrecklichen Kriegen gegenseitig gefoehten ward,
geht schon aus der Behandlungsart der Gefangenen hervor. Die Böh-
men, als Utraquisten, zwangen die ihrigen, die rothtuchcncn, sie be-
zeichnenden Kreuze zu verschlucken ; hatten sie kein Kreuz, so schnitt man
es ihnen auf die Stirn und schickte sie zu ihrem Heere zurück. Zur
Vergeltung dafür, schnitten die Katholiken den gefangenen Ketzern
ihr Zeichen — den Kelch — auf die Stirn und ließen sie dann ebenfalls
wieder zurückkehren zu ihren Brüdern.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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67
und dem Flecken Nonneberg auf. Gera ward nichtsdestowe-
niger am 10. Oct. 1450 durch Wilhelm mit Sturm genommen,
geplündert und in Brand gesteckt; fünftausend ihrer Bewohner,
welche sich in eine Kirche geflüchtet hatten, wurden nicdergehauen
und die Stadtmauern geschleift. Dafür rächten sich Friedrichs
Völker in Thüringen, wo der Ritter Hermann von Harras
an einem Tage sechszig Dörfer anzünden ließ.
Selbst, inmitten dieser Kriegsgreuel verlcugnete Friedrich
der Sanftmüthige seinen Character nicht. Als ihm einst
in der Hitze des Treffens von einem Kanonier das Anerbieten
gethan ward, sein Geschoß auf seinen Bruder zu richten, um sv
den verderblichen Krieg mit Einem Streiche zu enden, antwortete
er „Schieß, wie du weißt, aber triff nur meinen Bruder nicht!"
— Ebenso großmüthig bewies sich der Edle nach der Einnahme
der Stadt Freiburg. Hier verlangte er von der Obrigkeit,
daß sie ihm huldigen und mit ihm gegen seinen Bruder die Waffen
ergreifen sollte. Die Rathsherrcn aber, welche, eingedenk des
ihrem rechtmäßigen Landesvater geleisteten Eides der Treue, sich
hierzu nicht verstehen wollten, zogen in Proceffion mit entblößten
Häuptern, das Sterbehemd über dem Arme tragend, vom Rath-
hause nach dem Marktplatze. Voran ging der Bürgermeister
Nico laus Weller von Molsdorf, ein ehrwürdiger Greis
mit schneeweißem Scheitel. Dieser erklärte dem Churfürsten offen
und furchtlos, wie sie ihren dem Herzoge Wilhelm geleisteten
Eid nimmer brechen könnten und lieber ihre Köpfe verlieren, als
meineidig werden wollten. Gerührt wendete der Churfürst sein
Noß, klopfte den biedern Greis auf die Achsel und sagte: „Nicht
Kopf weg-, Alter, nicht Kopf weg! so ehrlicher Leute bedürfen
wir noch länger!" — Endlich, nach langem Blutvergießen,
bewirkte die Vermittelung des Kaisers Friedrich, sowie das
persönliche Zusammentreffen der beiden Brüder in der Gegend
des zerstörten Gera einen Vergleich, welcher, am 27. Januar
1451 zu Naumburg geschlossen, zwischen denselben eine völlige
Aussöhnung zur Folge hatte. —
Der Churfürst, ein Mann, der, wie oben erzählt, eine solche
Mäßigung besaß, der auch im Feinde den Bruder nicht ver-
kennen konnte, scheint nicht wohl fähig gewesen zu scyn, sich
gegen Kunz von Kaufungen einer Ungerechtigkeit schuldig
gemacht zu haben, und dennoch war es in dieser Uebcrzeugung,
5*
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrichs
Völker Friedrichs Hermann_von_Harras Friedrich Friedrich Nico_laus_Weller Wilhelm Friedrich Friedrich Kunz_von_Kaufungen
Extrahierte Ortsnamen: Nonneberg Thüringen Freiburg Molsdorf Gera Naumburg
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cr den ihn dahin begleitenden österreichischen Söldnern, welche,
seiner spottend, ihn König von Ungarn nannten, in ihrer Sprache
antworten konnte: „Ich werde es seyn, und auch der eurige,
wenn ich anr Leben bleibe!"
Vielleicht war König Matthias der größte Feldherr seines
Jahrhunderts; wenigstens ist er von keinem seiner Zeitgenossen
in dieser Eigenschaft übertroffen worden. Seine Neigung zu
Kriegen und Eroberungen bestimmte ihn vor allem zu der Ver-
besserung des ungarischen Kriegswesens. Bis auf ihn gab es in
Ungarn nur Lehnsmiliz; die Hauptstärke bestand in der Reiterei,
und an genauem Zusammenhänge und einhelliger Wirksamkeit der
einzelnen Haufen, sowie an Kriegszucht und Unterwürfigkeit
fehlte cs gänzlich. Matthias aber, der das Nachtheilige hiervon
erfahren, führte zuerst ein stehendes Kriegshecr ein, brachte das
Fußvolk empor, setzte gleichförmige und unausgesetzte Waffen-
übungen fest und verbot die sonst gewöhnlichen Befehdungen,
welche er als eine Zerrüttung des Staates wie des Kriegswesens
ansah. Zum Kerne seines Heeres erhob er die schwarze Garde,
so genannt nach ihren schwarzen Panzerhemden. Er selbst übte
sie in den Waffen und schärfte ihnen tief ein, nicht von dem
Platze zu weichen, auch wenn sie den Tod vor Augen sähen.
Sie gaben und nahmen keinen Pardon und der König erlaubte
ihnen, wenn cs ihm zuweilen an Mitteln fehlte, sie zu besolden,
wohl Ausschweifungen und eigenmächtiges Zugreifen. Einst, da
er in demselben Falle war, lud er die vornehmsten Befehlsha-
der, den Churfürsten von Sachsen und mehrere Gesandte zu sich,
spielte mit ihnen die ganze Nacht hindurch, und ein Gewinn von
zehntausend Ducaten, womit er am Morgen den Forderungen
seiner Krieger Gnüge that, entriß ihn der Nothwendigkeit, das
Eigenthum der Bürger prciszugcben. — Außer dieser schwar-
zen Garde hatte er bei seinem Heere leichte Reiterei „Huszaronen,"
(die jetzigen Husaren), Fußknechte und Vüchsenmcistcr, welche
die Schießgewehre abfeuerten. Doch waren Letztere noch sehr
unvollkommen, und das Pulver feiten und theuer. Verschiedent-
lich nahm er in seinen Kriegen auch die Naizen (Servier) in
Dienst. Diese, gewöhnlich tausend Mann an der Zahl, ritten
auf kleinen, schnellen Pferden ohne Harnisch, nur mit ejnem
hölzernen Schilde und Spieße oder Bogen bewaffnet. Sie beka-
men keinen Sold; was sie den Feinden abnahmcn, blieb ihr
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
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62
dies ein Geheimnis; sey, welches kein Mensch erforschen könne,
und daher auch noch Niemand gewagt habe, diese Frage aufzu-
werfen; er bäte deshalb den König, sich derselben, weil sie nur
in Irrthümer verwickeln könne, zu enthalten. Matthias aber fuhr
fort: ,,Was wir hier aufzudecken suchen, sind nicht sowohl solche
göttliche Geheimnisse, von denen keine einleuchtende Ursache an-
zugeben ist, als vielmehr Gegenstände der Moral, welche sich der
Heller Sehende leicht erörtern kann." Nunmehr ward Gatti böse,
erklärte, daß ihm Niemand die Grenzen der Theologie vorschreiben,
Niemand sich mit ihm darin vergleichen dürfe, und behauptete,
wiederholt alle zu derselben gehörigen Bücher durchgegangen zu seyn,
eine Aufklärung dieses Zweifels aber nirgend angetroffen zu haben.
„Was mich anlangt,— versetzte mit ernster Miene der König,—
so habe ich zwar von theologischen Büchern nur wenige gelesen,
allein die Aufklärung dieser Frage sollte sich, dachte ich, leicht
finden lassen;" und erklärte sich dann, trotz der Warnung des
Mönchs, sich keine vergebliche Mühe zu machen, also: Petrus
sey — meinte er — dem Johannes deshalb vorgezogen worden,
damit er den Sündern Hoffnung zur Vergebung machen möchte;
denn da er selbst gefehlt, von dem Erlöser aber Verzeihung er-
langt hatte, so habe er auch wiederum Nachsicht gegen den Buß-
fertigen geübt. Der stets im Glauben standhafte Johannes aber
würde die Sünder mit der äußersten Strenge, und ohne Unterschied
sie Alle als strafbare Bösewichter behandelt haben. — So demü-
thigte Matthias, mit seltenem Scharfsinne, den eiteln Dünkel eines
der ersten theologischen Gelehrten seiner Zeit.
Man erzählte einst in Matthias Gegenwart, daß der berühmte
König von Aragonien und Neapel, Alp ho ns, als er in der
Nachbarschaft von Nom gewohnt, und sein Hofverwalter auf dor-
tigem Markte eine Lamprete mit dreißig Ducaten bezahlt hatte,
diesen nicht nur deswegen gelobt, sondern auch reichlich beschenkt
habe, und zwar, weil dieser Fisch, als der einzige seiner Gattung,
der zu bekommen gewesen, ihm von dem Mundkoche des Papstes
bis zu diesem Preise hinaufgesteigert worden sey. ^Standesge-
mäße Pracht und Freigebigkeit — bemerkte Matthias darauf —
sind bei Fürsten nie gemißbilligt worden; aber wäre es meinem
Hofverwalter eingefallen, bei einer solchen Gelegenheit sich nicht
überbieten zu lassen, so würde ich ihn nur alsdann gelobt haben,
wenn er den so theuer erhandelten Leckerbissen dem Papste zugleich
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Matthias Gatti Johannes Johannes Matthias Matthias_Gegenwart Matthias
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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und das Beil des Henkers schwebe schon über der Schuldigen
Häuptern! — Bis h sicher hatte der Verleumder seine Fassung
bewahrt, nun aber übermannte ihn Bestürzung; er zitterte, wie
erfaßt von Todcsschauern und — verstummte. — Da vernichtete
ihn vollends der auf ihn fallende, schrecklich drohende Blick des
Königs: „Bischof! — rief dieser ihm in fürchterlichem Tone zu
— das eurer Verbrechen ist voll. Was euch hier wider-
fahrt, soll eure Macht, sie zu Haufen, vernichten. Ich würde
euch auf das Blutgerüste führen lassen, wollte ich der Nache des
Ewigen vorgreifen. Aber ich stoße euch aus der Versammlung
meiner Edeln und brandmarke euch, öffentlich, in meinem ganzen
Reiche und unter allen rechtschaffenen Menschen zum Betrüger,
Verleumder und Schurken. Ein sicheres Geleit wird euch über
Ungarns Grenzen hinauswerfen; jeder Schritt zurück führt euch
zum Tode."
Der sächsische P r i n z e n r a u b.
Unter Kaiser Friedrich Iii., dessen schwache Regierung
(v. Rotteck nennt sie „ein Zuschauen vom Throne herab")
Ruhestörern aller Art freien Spielraum gab und das Recht
ohne Stütze ließ, erhoben sich in Deutschland auch die ver-
derblichen Befehdungen mit erneueter Wuth — nicht bloß zwischen
Standen und Standen, sondern selbst zwischen Innungen und
Dienerschaften, wider sich selbst, sowie wider Städte oder Fürsten.
Unter den bedeutenderen Händeln in dieser Epoche zeichnet sich,
sowohl durch Ungewöhnlichkeit, wie durch Kühnheit, keine Bege-
benheit so aus, als der Raub der beiden sächsischen Prinzen
Ernst und A l b r e ch t durch den Ritter Kunz v o n Ka u fu n g e n,
veranlaßt durch einen Krieg zwischen Friedrich dem Sanft-
müthigen, Churfürsten von Sachsen, und dessen Bruder W i l-
helm, beides Söhne Churfürst Friedrich des Streitbaren.^)
*') Während des Hussitcnkricges erlosch die Sachsen - Wittcnbcrgisehe oder
churfürstliche Linie des Hauses Askanicn. Obwohl Sachsen - Lauenburg,
der gemeinschaftlichen Abkunft wegen, die Nachfolge ansprach, verlieh
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Rotteck Ernst Kunz Friedrich Friedrich Söhne_Churfürst_Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Deutschland Sachsen Sachsen Sachsen Lauenburg