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1. Bd. 1 - S. 366

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
366 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. endlich in mehreren Thälern und Landschaften im Innern von Sieben- bürgen. Auch außer jenen zusammenhangenden Gruppen sind sie in zahllosen vereinzelten Ackerbau- und Bergbancolonieen im mittleren Do- naugebiete verstreut. Ueberall aber, wo man aus den Gebieten der Walachen, Slawen oder Magyaren in die Dörfer, Aecker und Gemein- den der Deutschen gelangt, glaubt man in ein Paradies zu treten, so gewaltig und glücklich wirkt deutsches Leben und deutscher Betrieb auf die reichen Donaugcfilde ein. In den ungarischen Städten ist die Hauptmasse der mit Industrie beschäftigten Bürger deutsch oder deut- scher Herkunft. Nur diejenigen Ortschaften haben ein städtisches und civilisirtes Ansehen, die von Deutschen oder unter ihrer Leitung ge- baut und organisirt wurden. Die Städte, bei welchen die deutsche Hand nicht geholfen, gleichen mehr lagerartigen Sammelplätzen von Menschen als civilisirten Wohnsitzen. Die meisten nützlichen städtischen Einrichtungen rühren von Deutschen her, und die vornehmste Sprache der ganzen Donau, bis in die Walachei hinab, ist die deutsche. Selbst in die Länder an der serbischen Morawa und im Donautieflaude wurden beständig, und namentlich auch in neuerer Zeit, Deutsche berufen. Deutsche Bergleute und Fabrikanten gingen nach Serbien und Bul- garien zur Eröffnung irgend eines Bergwcrkbetricbes oder zur Be- gründung irgend eines neuen Industriezweiges. Deutsche Handwerker, Manusacturisten, Kaufleute zogen nach der Moldau und Walachei. Deutsche Apotheker und Aerzte wanderten in Menge nach diesen Ge- genden. Im Ganzen kann man alle im mittleren und unteren Donau- gebiete (außerhalb des oben als eigentliches deutsches Heimathland be- zeichneten Bezirks) lebenden Deutschen auf anderthalb Million, dem- nach die ganze Summe aller Donaudeutscheu auf etwa 12 Millionen anschlagen, was ungefähr ein Drittel der ganzen Masse der Bevölke- rung des Donangebietes vorstellen möchte. Der Einfluß deutscher Macht ging im vorigen Jahrhundert, von 1718—39, oder vom Frieden zu Passarowitz bis zum fluchwürdigen Frieden zu Belgrad, an der Donau herunter bis zur Aluta in die Walachei und weit an der Morawa herauf bis tief nach Serbien hinein. Seitdem haben freilich österreichi- sche Macht und deutscher Einfluß an der Donau Rückschritte gethan. Eine Weltcalamität, ein bedauernswerther Verlust nicht bloß für Deutschland, sondern für die ganze europäische Civilisation würde es aber sein, wenn das deutsche Leben sein Primat an der Donau ganz verlieren sollte; denn kein Volk hat nach den Römern so viel für die Cultur jener Länder gethan, als die Deutschen. Sie sind die Wohlthä- ter des Donaugebietes.

2. Bd. 1 - S. 70

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
70 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. ein ansehnlicher Theil der (nördlichen) Italiener und ein geringerer der Walachen hat einen deutschen, die Mehrzahl der letztern und ebenso be- trächtliche Theile der Neu-Griechen und Albanesen einen türkischen Oberherrn erhalten, während der Ueberrest beider letztgenannten Völk.r neuerdings im griechischen Königreich vereinigt worden ist. Den bei Weitem kräftigsten Individualisations-Drang, die mannich- faltigsten und zahlreichsten politischen Gestaltungen zeigen drittens die germanischen Völker; es ist sogar nicht zu läugnen, daß die damit verknüpften, vielfältigen politischen Trennungen wenigstens dem äußeren Geschick der Nationen dieses Völkerkreises keinesweges förderlich gewesen, ihnen vielmehr einen großen Theil des Glanzes vorenthalten haben, der denselben ohnedies bestimmt zu sein schien. — Allein die deutschen Völker bilden gegenwärtig über 50 verschiedene, wenngleich in zwei große Bundesgenossenschaften (die deutsche und schweizerische) vereinigte, selbständige Staaten, von denen eben darum nur drei (Oesterreich, Preußen und Holland) eine Welt-Bedeutung gewonnen haben; — die skandinavischen gleichfalls drei gesonderte Monarchien (Schweden, Norwegen, Dänemark); ungetheilt ist nur das Reich der Anglo- Briten, welches eben deßwegen auch zu der größten Bedeutung ge- diehen ist. Die germanischen Staaten haben zugleich durch bedeutende Einver- leibungen aus dem Kreise der benachbarten Nationen sehr an Macht und Ansehen gewonnen; am wenigsten die skandinavischen, indem Schwe- den und Norwegen nur finnische Colonieen und einen Theil der schwachen lappischen Völkerschaft beherbergen, die Dänen aber, durch Aggregation der Isländer, nur verwandtes Blut in sich aufgenommen haben; — bedeutender sind die europäischen Einverleibungen der Anglo-Briten oder Engländer, indem ihr Reich die drei insularen celtischen Völkerschaften der Güten oder Hoch-Schotten, der Wül scheu oder Walliser und der Iren oder Irelünder in sich aufgenommen hat; am bedeutendsten endlich sind die in der Mitte des Continents und von allen seinen historischen Frictionen am stärksten berührten Staaten deutscher Na- tion, namentlich Oesterreich und Preußen, in dieser Beziehung und zwar vornehmlich durch Einverleibungen aus dem slawischen Völkerkreise be- reichert worden: denn Preußen hat nicht nur die schwachen sorbischen oder wendischen Volksreste, sondern auch, wie Oesterreich, einen ansehnlichen Theil der polnischen Stämme, Oesterreich außerdem sämmtliche ezechische und — durch politischen Verband mit dem Magyaren-Staat — auch die Mehrzahl der illyrisch-slawischen Völkerschaften in sich aufgenommen. Ueberdies sind dieser Monarchie zum größeren Theile die Nord-Italiener und ein Theil der Walachen einverleibt worden. Auf der anderen Seite haben aber auch unter den germanischen Völkern die deutschen, durch Entfremdung einzelner ihrer Stämme und Einverleibung derselben in die nachbarlichen Staaten der Franzosen und Belgier, am meisten Einbuße erlitten, während Skandinavier und Briten,
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