Autor: Pischon, Friedrich August, Wilmsen, Friedrich Philipp
Auflagennummer (WdK): 196
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Regionen (OPAC): Berlin
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vi. Von dem Menschen.
bracht hat! Man betrachte nur die prächtigen Gebäude, die
großen Schiffe, den Weberftuhl, die Mühlen u. dergl. m. Ohne
Verstand wüsste der Mensch Nichts vom Akkerbau, von Hand-
werken, Künsten, und andern nützlichen Beschäfftigungem
Groß und dankenswerth sind die Vorzüge, welche Gott
dem Menschen zugetheilt hat! Wir wollen uns dieser Vor-
züge freuen, und Gott dafür danken, indem wir sie weise
und gewissenhaft gebrauchen, und sie zu erhalten suchen.
2. Der menschliche Körper.
^er Körper des Menschen, dieses bewundernswürdige und
höchst kunstvolle Werkzeug der Seele, ist aus vielen flüssi-
gen und festen Theilen zusammengesetzt, und alle diese
fast unzählbaren Theile bilden eine Maschine, deren Bau
wir nicht oft und aufmerksam genug betrachten können,
weil sie uns vorzüglich die Macht und Weisheit des Schö-
pfers kennen und verehren lehrt.
Knochen.
Die Grundstützen unseres Körpers sind die Knochen.
Sie sind stark, fest und hart gebildet, damit sie das Fleisch
des Körpers unterstützen, und vor dem Zusammensinken be-
wahren können. Vermittelst der Gelenke sind sie alle fest un-
ter einander verbunden; die Gelenke aber sind mit Knor-
peln versehen, damit sich die Knochen nicht an einander rei-
den können. Jedes Gelenk ist mit starken Bändern ver-
sehen, damit es nicht aus einander gehen kann, und aus klei-
nen Bläschen (Drüsen) dringt beständig eine Fettigkeit in
die Gelenke, damit sie geschmeidig bleiben. Alle durch Bän-
der und Knorpel unter einander verbundene Knochen, deren
man ungefähr 260 zählt, machen das Gerippe des mensch-
lichen Körpers aus. Die Knochen haben theils eine röhren-
förmige, theils eine platte oder breite Gestalt, und viele sind
inwendig ganz hohl. Auch die 32 Zähne gehören zu den
Knochen. Sie unterscheiden sich nur dadurch von den übri-
gen, daß sie an ihrer Spitze (Krone) nicht mit einer zarten
Haut, der Beinhaut, bekleidet sind. Auch die innere Höh-
lung der Knochen, welche das Mark enthält, ist mit siolch
einem Häutchen belegt. — Das ganze Knochengebäude
theilt man in den Kopf, den Rumpf, und die Glied-
maßen. Der Schädel des Kopfes ist aus verschiedenen
Theilen zusammengesetzt, ob er gleich größtentheils nur aus
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Autor: Pischon, Friedrich August, Wilmsen, Friedrich Philipp
Auflagennummer (WdK): 196
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Regionen (OPAC): Berlin
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vi. Von dem Menschen.
Handarbeiten beschäfftigen muffen, sehr harte Hände bekom-
men, und wenig Gefühl in den Händen haben. Die Härte
unserer Fußsohlen hat eine ähnliche Ursache.
Die Farbe der Haut ist bei allen Menschen gleich,
nämlich weiß; denn die Schwärze des Negers, die gelb-
braune Farbe des Arabers, die knpferrothe Farbe des Ame-
rikaners, und die weiße des Europäers ist nicht die Farbe
der eigentlichen Haut, sondern die Farbe einer schleimigen
Materie, welche wie ein Netz zwischen der Oberhaut und der
eigentlichen Haut sich hinzieht, und die Fett haut genannt
wird. Da aber die Oberhaut sehr dünn, und halb durch-
sichtig ist, so schimmert die Farbe der inneren Fettham hin-
durch, und so scheint es dann, als ob die Oberhaut die
Farbe hätte, welche eigentlich der Fetthaut angehört.
Die äußere Seite der Haut ist größtentheils mit Haa-
ren besetzt, welche aber nur an wenigen Stellen zahlreich,
lang und dick sind, und an manchen Stellen ganz fehlen, wie
z. B. an den Fußsohlen, an der innern Fläche der Hand
und an den Augenliedern. Diese Haare entstehen aus Kü-
gelchen, welche in dem Zellgewebe und unter der Haut lie-
gen und Wurzeln heißen. Kaum werdet ihr es glauben,
lieben Kinder, daß jedes, auch das feinste Haar eine hohle,
harte und elastische Röhre, und mit einem Saft angefüllt ist,
bei dessen Vertrocknung das Haar abstirbt und ausfällt. Die
Wurzeln führen dem Haar seine Nahrung zu, und daher
kommt es, daß es nicht wieder wächst, wenn es mit der Wur-
zel ausgeriffen ist, wohl aber, wenn man es nur an der Wur-
zel abgeschnitten hat. Aber wozu, werdet ihr fragen, nutzen
denn die vielen Haare dem Menschen? Ihr Nutzen besteht
hauptsächlich darin, daß sie eine zähe und fette Feuchtigkeit
absondern, und daß sie die unter ihnen liegenden Theile be-
dekken, erwärmen und beschützen. Dies erfahren diejenigen,
welche die Kopfhaare größtentheils oder ganz verloren ha-
den; sie müssen, um sich vor Schmerzen und Unannehmlich-
keiten, welche daraus entstehen, zu schützen, allerlei künstliche
Kopfbedekkungen gebrauchen.
Wir haben nun alle Theile unseres künstlich gebaueten
Körpers, bis auf die Nägel, kennen gelernt. Merkt euch
von diesen, daß die harten, glatten und unempfindlichen
Platten an den Fingern und Zehen mit ihren Wurzeln
befestiget sind, daß sie diesen Gliedern eine größere Festig-
keit geben, und dadurch den Menschen das Greifen, An-
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