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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 128

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
128 Vi. Von dem Menschen. bracht hat! Man betrachte nur die prächtigen Gebäude, die großen Schiffe, den Weberftuhl, die Mühlen u. dergl. m. Ohne Verstand wüsste der Mensch Nichts vom Akkerbau, von Hand- werken, Künsten, und andern nützlichen Beschäfftigungem Groß und dankenswerth sind die Vorzüge, welche Gott dem Menschen zugetheilt hat! Wir wollen uns dieser Vor- züge freuen, und Gott dafür danken, indem wir sie weise und gewissenhaft gebrauchen, und sie zu erhalten suchen. 2. Der menschliche Körper. ^er Körper des Menschen, dieses bewundernswürdige und höchst kunstvolle Werkzeug der Seele, ist aus vielen flüssi- gen und festen Theilen zusammengesetzt, und alle diese fast unzählbaren Theile bilden eine Maschine, deren Bau wir nicht oft und aufmerksam genug betrachten können, weil sie uns vorzüglich die Macht und Weisheit des Schö- pfers kennen und verehren lehrt. Knochen. Die Grundstützen unseres Körpers sind die Knochen. Sie sind stark, fest und hart gebildet, damit sie das Fleisch des Körpers unterstützen, und vor dem Zusammensinken be- wahren können. Vermittelst der Gelenke sind sie alle fest un- ter einander verbunden; die Gelenke aber sind mit Knor- peln versehen, damit sich die Knochen nicht an einander rei- den können. Jedes Gelenk ist mit starken Bändern ver- sehen, damit es nicht aus einander gehen kann, und aus klei- nen Bläschen (Drüsen) dringt beständig eine Fettigkeit in die Gelenke, damit sie geschmeidig bleiben. Alle durch Bän- der und Knorpel unter einander verbundene Knochen, deren man ungefähr 260 zählt, machen das Gerippe des mensch- lichen Körpers aus. Die Knochen haben theils eine röhren- förmige, theils eine platte oder breite Gestalt, und viele sind inwendig ganz hohl. Auch die 32 Zähne gehören zu den Knochen. Sie unterscheiden sich nur dadurch von den übri- gen, daß sie an ihrer Spitze (Krone) nicht mit einer zarten Haut, der Beinhaut, bekleidet sind. Auch die innere Höh- lung der Knochen, welche das Mark enthält, ist mit siolch einem Häutchen belegt. — Das ganze Knochengebäude theilt man in den Kopf, den Rumpf, und die Glied- maßen. Der Schädel des Kopfes ist aus verschiedenen Theilen zusammengesetzt, ob er gleich größtentheils nur aus

2. Der deutsche Kinderfreund - S. 131

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
131 Vi. Von dem Menschen. der Mensch einathmet, so wird das Blut, bei seinem Durch- gänge durch die Lnnge abgekühlt und erftischt. Der Weg, dm das Blut bei seinem Umlaufe zu machen hat, beträgt un- gefähr 150 Fuß, oder gegen 75 Ellen, und doch legt es die- sen Weg in der Unzen Zeit von etwa 5 Minuten zurück. Welch eine bewundernswürdige Schnelligkeit! Das Herz eines gesunden Menschen zieht sich in Einer Minute sechzig bis achtzig Mal zusammen, und also in einer Stunde drei tausend sechshundert Mal; wie erstaunenswür- dig ist diese Bewegungskraft, besonders, wenn man bedenkt, daß das Herz sich von selbst, ohne irgend einen Anstoß, oder Trieb von außen bewegt! Und wie sehr müssen wir dabei die Weisheit des Schöpfers bewundern, der das Herz so ein- gerichtet hat, daß seine Bewegung oder Zusammenziehung und Ausdehnung nicht von dem Willen des Menschen ab- hängt, sondern ohne seinen Willen, und ohne daß er sich des- sen bewusst wird, geschieht. Denn wie leicht würden wir dabei Etwas vergessen, und augenblicklich hörte dann unser Leben auf. Wenn du dich erhitzt hast, so dringt eine wässrige Feuch- tigkeit aus deinem ganzen Körper, welche Schweiß ge- nannt wird. Da der Schweiß nur dann aus dem Körper dringt, wenn dein Blut durch Laufen oder Arbeit in eine unge- wöhnlich^schnelle Bewegung gekommen ist, so erhellet daraus, daß der Schweiß vom Blute abgesondert wird, oder sich ab- setzt. Auch die Thränen gehören zu den wässrigen Feuchtigkei- ten, welche von dem Blute abgesondert werden. Sie fließen aus kleinen Bläschen, welche man Drüsen nennt, und die in den Augenhöhlen angebracht sind. Die Thränenfeuchtig- keit ist für das Auge sehr wohlthätig, denn sie verhindert, daß das Auge trokken wird, und befördert die Beweglichkeit des- selben. Auch zur Reinigung des Auges dient diese Feuchtig- keit^ denn sie spült gleichsam den Staub und alle andere Un- reinigkeiten, welche in das Auge geflogen sind, aus demselben weg, und darum hat es Gott sehr weise so eingerichtet, daß die Augen sogleich thränen, wenn sie voll Staub oder anderer Unreinigkeit sind. — Beständig dringt aus unserem Körper ein wässriger Dunst, auch dann, wenn wir nicht schwitzen; dieser Dunst wird ebenfalls von dem Blnte abgesondert. Auch noch eine andere Flüssigkeit, welche salzig ist, der Urin, wird täglich und sehr häufig von dem Blute ab- gesondert. Diese Absonderung geschieht in den Nieren, 9*

3. Der deutsche Kinderfreund - S. 142

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
142 Vi. Von dem Menschen. eine Röhre mit dem Schlunde in Verbindung steht; sie heißt die Trommelhöhle, und enthält drei kleine Knochen, weiche man, ihrer besondern Bildung wegen, Hammer, Amboß und Steigbügel nennt. Der Griff des Ham- mers liegt an dem Trommelfelle; mit dem Kopfe des Ham- mers ist der Amboß verbunden, und die eine Seite des Am- boßes hängt wieder mit dem Steigbügel zusammen. Wenn nun das Trommelfell durch einen Schall, der in das Ohr dringt, erschüttert wird, so gerathen auch diese drei Knochen, der Reihe nach, in Bewegung. Außerdem findet sich noch in dem Innersten des Ohres eine Röhre, welche, gleich dem Ge- häuse einer Schnelle, gewunden ist, und daher derschnek- kengang heißt. — Wollet ihr nun auch wissen, wie es mit dem Hören zugeht, so merket euch Folgendes. Wenn ihr mit einer Messerklinge an ein Glas schlaget, so höret ihr einen Schall, und bemerket, daß das Glas zittert. In eben diese zitternde Bewegung wird nun auch die Luft versetzt, welche das Glas umgiebt, und so entsteht das, was wir Schall nennen. Daß sich der Schall fortpflanzt, kommt daher, weil die Lusttheile so genau unter sich zusammenhängen, wie die Wassertheile. Wenn du einen Stein ins Wasser wirfst, so wird nicht bloß derjenige Theil des Wassers bewegt, den der Stein getroffen hat, sondern timi umher geräth das Wasser in Bewegullg, und es entsteht eine Welle nach der andern. Gerade ' so geht es auch m der Lust zu, und nun werdet ihr begreifen, wie es möglich ist, daß der Schall einer weit ent- fernten Glokke von uns empfunden oder gehört werden kann, und wie es zugeht, daß >nan stärker hört, wenn man das äußere Ohr vorwärts beugt. Jetzt bleibt uns nur noch der Sinn des Gesichts übrig. Die Werkzeuge dieses Sinnes find die Augen, welche am obern Theile des Gesichts, in den sogenannten Augen- höhlen, befestigt find. Ihr könnet es fühlen, daß diese Höh- len aus Knochen gebildet sind, und dies ist eine überaus weise Einrichtung des Schöpfers; denn durch diese festen Knochen sind die zarten Augen vor Stößen gesichert, und können nun überhaupt nicht so leicht beschädigt werden. Eben diesen Dienst leisten auch die Augenlieder den Augen, indem sie darunter, wie unter einer weichen Dekke, geschützt liegen. Am Rande des oberen und des unteren Augenliedes bemerket ihr kleine Haare, die Augenwimpern, die in einer Reihe dicht bei einander stehen; auch diese Härchen dienen zum

4. Der deutsche Kinderfreund - S. 143

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
Vi. Von dem Menschen. 143 Schutze des Auges, indem sie es hindern, daß zu viel Licht strahlen auf ein Mal gerade ins Auge fallen, und den Staub so wie alle andere Dinge auffangen, welche ins Auge fliegen wollen. Zwei Muskeln setzen die Augenlieder in Bewegung, und ziehen sie, wenn wir schlafen wollen, fest zusammen. Auch die Augenbrauen tragen sehr viel zur Beschützung deö Auges bei, denn sie fangen den scharfen Schweiß auf, der bei starker Bewegung oder schwerer Arbeit von unse- rer Stirn fließt, und der die Augen sonst äußerst beschädi- gen würde. — Das Auge selbst, oder der sogenannte Aug- apfel, ist kugelförmig. Die äußere und Weiße Haut, welche rings an den Augenstern grenzt, ist hart gebildet, und heißt auch die harte Haut. Hinter ihr, und mit ihr verbunden, ist die schwärzliche Ad er haut. Die mittlere, runde und durchsichtige Haut ist hornartig gebildet, und heißt daher die Hornhaut. Hinter dieser liegt noch eine andere Haut, welche strahlenförmige und verschieden gefärbte Strei- fen hat, und daher die Regenbogenhaut heißt. In ih- rer Mitte ist eine runde Oeffnung, die Sehöffnung ge- nannt, welche wie ein kleiner schwarzer Fleck aussieht. Eine fünfte Haut umgiebt die innere Seite der schwärzlichen Haut, und heißt die Netzhaut, weil sie netzförmig gebildet ist. Sie umfasst eine durchsichtige, zähe Feuchtigkeit, welche die gläserne genannt wird, weil sie dem geschmolzenen Glase ähnlich ist. Vorn in dieser gläsernen Feuchtigkeit ist eine rund- liche Grube, in welcher ein kleiner, heller und durchsichtiger Körper liegt, den man die Krystall-Linse nennt, weil Kry- stall sehr hell und durchsichtig ist, und weil dieser Körper die Form einer Linse hat. Der Raum, welcher zwischen der Horn- haut und der Linse ist, enthält eine wässerichte Feuchtigkeit, welche die Geschmeidigkeit des Auges befördert, und es be- weglich macht. ^ Damit sich das Auge nach allen Rich- tungen bewegen sonne, so hat der Schöpfer sechs Muskeln an dem Augapfel angebracht. Jetzt, lieben Kinder, kennet ihr erst die Theile, aus wel- chen eure Augen bestehen; aber ihr wisset noch nicht, wie es zugeht, daß ihr sehen, d. h. mit euren Augen die Dinge, welche um euch her sind, deutlich wahrnehmen könnet. Dics lollt ihr jetzt lernen. In einer dunkeln Stube, oder in einer flüstern Nacht könnet ihr nicht sehen; durch das Licht werden euch die Dinge^ erst sichtbar. Die Luftstrahlen, welche oon dem Gegenstände ausgehen, den ihr sehen sollt, dringen

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 144

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
44 Vi. Bon dem Menschen. vurch die Häute und Flüssigkeiten des Auges, und werden auf die Art gebrochen, daß sie sich auf der Netzhaut vereini- gen, und da im Kleinen ein Bild deö Gegenstandes einwer- fen, wie es der Spiegel im Großen thut. Ist der Gegenstand unseren Augen zu nahe, so sehen wir ihn nicht, weil dann das Bild desselben hinter die Netzhaut fällt; ist er zu weit ent- fernt, so sehen wir ihn auch rächt, weil'das Bild alsdann vor die Netzhaut fällt. Daß wir die Gegenstände nicht doppelt sehen, ob wir sie gleich mit zwei Augen wahrnehmen, rührt daher, weil die Empfindung in beiden Augen gleich ist. Mit zwei Augen sieht man nicht beträchtlich deutlicher und schär- fer, als mit einem. Der Sinn des Gefühls muß fast bei allen Gegenständen dem Sinn deö Gesichts behülflich seyn, wenn wir eine vollständige, richtige und deutliche Vor- stellung von einem Gegenstände erhalten sollen. Nennet mir nun einige Dinge, oder Beschaffenheiten der Dinge, von welchen wir keine Vorstellung haben würden, wenn wir sie rächt sehen könnten. Bon der Haut, den Haaren und den Nägeln. Unser ganzer Körper ist in eine weiche und starke Dekke eingehüllt; wir nennen sie Haut. Sie ist einer außeror- dentlichen Ausdehnurrg fähig, und nimmt nach jedem Druck ihre vorige Gestalt wieder an, oder ist elastisch. Sie hat eine Menge Blutgefäße, und daher ist sie an verschiedenen Stellen bläulich, oder auch röthlich. Da das Blut beständig wässerichte Dünste durch die Haut aushaucht, so ist sie auch mit solchen Gefäßen oder kleinen Behältern versehen, welche diese Flüssigkeiten aufnehmerr. Noch andere Gefäße der Harrt dierren zum Einsaugen der Luft, welche durch die Haut beständig dem Körper zugefiihrt wird. Die Haut hat überall eine große Empfindlichkeit; an den Fingerspitzen ist diese Empfindlichkeit am größten, und daher fühlen wir auch mit diesen am schärfsten. Viele Nerven, die sich in äußerst kleine Wärzchen endigen, bringen diese Empfindlichkeit hervor, welche durch ein dünnes Häutchen, womit die eigentliche Haut überzogen ist, durch die Oberhaut, ein wenig ver- mindert wird. Diese Oberhaut ist unempfindlich, mau kann sie mit einer Nadel durchstechen, ohne den geringsten Schmerz zu empfinden. Wird sie viel gerieben oder gedrückt z. B. bei schweren Handarbeiten, so wird sie dick und hart. Daher wurmt es, daß diejenigen, welche sich mit schweren Hand-

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 145

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
145 Vi. Von dem Menschen. Handarbeiten beschäfftigen muffen, sehr harte Hände bekom- men, und wenig Gefühl in den Händen haben. Die Härte unserer Fußsohlen hat eine ähnliche Ursache. Die Farbe der Haut ist bei allen Menschen gleich, nämlich weiß; denn die Schwärze des Negers, die gelb- braune Farbe des Arabers, die knpferrothe Farbe des Ame- rikaners, und die weiße des Europäers ist nicht die Farbe der eigentlichen Haut, sondern die Farbe einer schleimigen Materie, welche wie ein Netz zwischen der Oberhaut und der eigentlichen Haut sich hinzieht, und die Fett haut genannt wird. Da aber die Oberhaut sehr dünn, und halb durch- sichtig ist, so schimmert die Farbe der inneren Fettham hin- durch, und so scheint es dann, als ob die Oberhaut die Farbe hätte, welche eigentlich der Fetthaut angehört. Die äußere Seite der Haut ist größtentheils mit Haa- ren besetzt, welche aber nur an wenigen Stellen zahlreich, lang und dick sind, und an manchen Stellen ganz fehlen, wie z. B. an den Fußsohlen, an der innern Fläche der Hand und an den Augenliedern. Diese Haare entstehen aus Kü- gelchen, welche in dem Zellgewebe und unter der Haut lie- gen und Wurzeln heißen. Kaum werdet ihr es glauben, lieben Kinder, daß jedes, auch das feinste Haar eine hohle, harte und elastische Röhre, und mit einem Saft angefüllt ist, bei dessen Vertrocknung das Haar abstirbt und ausfällt. Die Wurzeln führen dem Haar seine Nahrung zu, und daher kommt es, daß es nicht wieder wächst, wenn es mit der Wur- zel ausgeriffen ist, wohl aber, wenn man es nur an der Wur- zel abgeschnitten hat. Aber wozu, werdet ihr fragen, nutzen denn die vielen Haare dem Menschen? Ihr Nutzen besteht hauptsächlich darin, daß sie eine zähe und fette Feuchtigkeit absondern, und daß sie die unter ihnen liegenden Theile be- dekken, erwärmen und beschützen. Dies erfahren diejenigen, welche die Kopfhaare größtentheils oder ganz verloren ha- den; sie müssen, um sich vor Schmerzen und Unannehmlich- keiten, welche daraus entstehen, zu schützen, allerlei künstliche Kopfbedekkungen gebrauchen. Wir haben nun alle Theile unseres künstlich gebaueten Körpers, bis auf die Nägel, kennen gelernt. Merkt euch von diesen, daß die harten, glatten und unempfindlichen Platten an den Fingern und Zehen mit ihren Wurzeln befestiget sind, daß sie diesen Gliedern eine größere Festig- keit geben, und dadurch den Menschen das Greifen, An- 10

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 163

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
Vii. Gesundheitslehre. 163 tcn und zu enteisen, welches sich am zweiten August 1790 in der Stadt Straßburg ereignete. Hier stürzte sich am gedachten Tage ein Soldat, Namens Petit, ganz nakkend aus dem Fenster des Krankenhauses in den Fluss. Erst um drei Uhr Nachmittags vermisste man ihn, und er mochte über eine halbe Stunde im Wasser gelegen ha- den, als man ihn herauszog. Er schien völlig todt zu sein. Man that weiter nichts, als dass man ihn in ein recht durch- wärmtes Bett legte, den Kopf hoch, die Arme an den Leib, und die Beine nahe neben einander gelegt. Man legte ihm dabei im- merfort warme Tücher, besonaers auf den Magen und auf die Beine; auch wurden in verschiedenen Gegenden des Bettes heisse Steine, mit Tüchern umwikkelt, gelegt. Schon nach 7 bis8minuten nahm man an den obern Augenliedern eine kleine Bewegung wahr. Einige Zeit darauf öffnete sich die obere, bis dahin fest geschlossene Kinnlade ; es kam Schaum aus dem Munde, und Petit konnte einige Löffel Wein verschlukken. Der Puls kam wieder, und eine Stunde darauf konnte er reden. 11. Bon der Erhaltung einzelner Theile des Körpers. Unsere Sinnenwerkzeuge müssen wir mit der größten Sorg- falt gesund zu erhalten suchen; denn unglücklich ist der Mensch, welcher auch nur einen seiner Sinne nicht gebrau- chen kann; er muß viele Freuden und Annehmlichkeiten ent- behren, und viele Leiden erdulden. — Die Werkzeuge des Sehens, des Hörens und dcö Geruchs werden durch fleißige Uebung in freier, reiner Luft gesund erhalten, geschärft und gestärkt. Diesen drei Sinnen schadet Nichts so sehr, als das übermäßige Warmhalten des Kopfes, besonders durch Pelzmützen; denn dadurch wird daö Blut im Kopfe ange- häuft, es entstehen Flüsse und Geschwüre, deren Eiter oft zurücktritt, und dann Blindheit oder Taubheit verursacht. Den Augen schadet besonders blendendes, ungleiches und schnell abwechselndes Licht. Darum hütet euch z. B. bei der Arbeit, und besonders bei feiner Arbeit, so zu sitzen, daß euer Gesicht gegen eine frisch geweißte Mauer, auf welche die Sonne scheint, gerichtet ist, oder euch, wenn ihr leset, so zu setzen, daß die Sonne aus das Blau scheint. Eben so schäd- lich ist es, das Bett so zu stellen, daß daö Tageslicht gerade in die Augen strahlt. Hütet euch, Alles zu sehr in der Nähe, oder schief von der Seite zu sehen, oder euch lange in verdor- bener, mit Staub, Rauch oder feuchten Dünsten angefüllter Lust auszuhalten, oder in den langen Winterabenden bei scharfen Oel- und Lichtdämpsen, bei starker Osenhitze, oder

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 164

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
164 Gesundheitölehre. tu der Dämmerung solche Arbeiten vorzunehmen, wobei ihr eure Augen anstrengen müsset. Die dachförmigen Licht- schirme, welche die Lichtflamme ganz umgeben, das ganze Zimmer beschatten und alles Licht auf das Papier werfen, taugen nicht. Ueberhaupt sollte man nur grobe Arbeiten bei Licht verrichten. Dem Gehör schadet jeder scharfe, starke und uner- wartete Schall oder Knall, verdorbene Luft, Federbetten, Staub, vieler Schleim in der Nase und in den Ohren, und das Zusammendrükken der äußern Ohren durch Mützen und tdopfbinden. Dem Geschmack schadet der Genuß scharfer Speisen, und besonders übermäßiger Genuß scharfer Gewürze, z. B. des Pfeffers; ferner das Tabackrauchen, und unmäßiges Wein- und Brannteweintrinken. Das Gefühl wird besonders durch beständige Uebung, durch ununterbrochene Thätigkeit, und durch ein sorgfältiges Reinhalten der Haut gesund erhalten. Es ist äußerst gefährlich, die von der Kälte erstarrten Hände ain heißen Ofen, oder gar am Feuer zu erwärmen; man muß sie reiben, und so zu erwärmen suchen. Nicht weni- ger schädlich ist es, die Hände, welche man eben in kaltem Wasser gehabt hat, sogleich wieder in warmes zu ftekken. Hat man vom Frost das Kribbeln in den Händen, oder in den Füßen, so stellt man das verlorene Gefühl am besten dadurch wieder her, daß man sie mit Schnee reibt. Da unsere Seele, vermittelst der Eindrükke, welche die Sinne von den äußeren Gegenständen bekommen, Vorstel- lungen erhält, so ist es nothwendig, daß wir unsere Sinne, besonders in der Jugend, täglich und vielfältig zu üben su- chen, um recht verständig zu werden, und vor dem thörichten Glauben an Gespenster bewahrt zu bleiben. Es würde weit weniger Aberglaube in der Welt sein, wenn alle Menschen von Kindheit* an ihre Sinne sorgfältig geübt, und dadurch gesund erhalten hätten. Besonders können uns Gesicht und Gehör, wenn sie nicht geübt sind, in der Nacht betrügen, so daß wir furchtbare Gestalten zu sehen, und schreckliche Töne zu hören glauben, wo doch weder Etwas zu sehen, noch zu hö- ren ist. Sind aber diese Sinne geübt, und geht man beherzt auf das, was man sieht oder hört, los, und fasst es mit den Händen, so wird man finden, daß alle Gespenster nur Betrug
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