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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 6

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
6 I. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit hundert Jahre stehen, wenn es von Zeit zu Zeit gehörig ausgebessert (reparirt) wird. In manchen Häusern giebt es mich Wohnungen für Thiere, oder Staste. Die Ställe haben selten Fenster, und niemals Oefen. Warum nicht? In den Ställen findet man auch nicht Stühle, Tische, Spinden oder Schränke. Aber in manchen Ställen steht ein Bette. Für wen? Ich bin ein Mensch, denn ich kann nach steiem Willen oder willkührlich handeln; ich kann empfinden, be- gehren, denken und sprechen. Ich habe schon Schmerz, Freude, Mitleiden, Angst und Furcht empfunden. Auch die Thiere können Vergnügen und Schmerz empfinden. Der Hund freuet sich, wenn er seinen Herrn siehet; er wimmert und heult vor Schmerz, wenn er von einem andern Hunde gebissen worden ist. Ick) kann meine Freude und meinen Schmerz durch Worte zu erkennen geben, ich kann sprechen; das Thier kann nicht sprechen. Ich gehe aufrecht, kann meinen Kopf in die Höhe richten, und ihn nach allen Seiten herumdrehen. Die Thiere gehen zur Erde gebückt, und können den Himmel nicht an- sehen. Ich kann sehen, hören, fühlen, schmekken und riechen. Dies können die Thiere auch; sie haben, gleich den Menschen, fünf Sinne. Manche Thiere können sogar schärfer sehen und schärfer riechen, als die Menschen. Ich weiß, daß ich meine Füße zum Gehen, meine Au- gen zum Sehen, meine Ohren zum Hören, meine Zunge zum Schmekken, meine Nase zum Riechen gebrauchen, und daß ich an allen Theilen meines Körpers fühlen kann; aber ein Thier weiß dies nicht. Ich kann darüber nachdenken, wozu man Eisen, Steine, Kalk, Holz und andere Dinge gebraucht; aber die Thiere können nicht nachdenken. Ich kann begreifen, warum ein Ding so sein muß, wie es ist; z. B. warum ein Haus Fenster, Thüren und Schornsteine haben; warum der Ofen von Thonerde, und nicht von Holz gemacht wird; warum man die Pstanzen begießen und die Erde umgra- den muß. Ich kann auch begreifen, warum der Tops einen tenkel haben, und warum ein Messer vorn scharf, am ükkcn aber glatt und stumpf sein muß. Ich weiß, warum meine Schuhe von Leder, und nickt von Holz oder Blech

2. Der deutsche Kinderfreund - S. 21

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
21 und des Nachdenkens. Lebens nothwendig. Alles dies bedarf jeder Mensch, um zu leben: es sind Bedürfnisse. Aber wir Alle können leben, wenn wir auch keinen Wein zu winken, keinen Kuchen zu essen, und keine seidene Kleider anzuziehen hätten. Diese Dinge bedarf der Mensch also nicht; sie sind nicht nothwendig zu seiner Erhaltung, sie ge- hören nur zum Wohlsein. Wer recht müde ist, der schläft auch auf der bloßen Erde sanft und ruhig, aber er schläft freilich lieber aus einem weichen Belte. Aus der harten Bank lässt sich's recht gut sitzen und ausruhen: aber freilich sitzt es sich auf dem weich gepolsterten Stuhle bequemer und angenehmer. Ein Rock von dem gröbsten Tuche thut recht gute Dienste, denn er schützt vor Kälte, Wind und Regen; aber es ist freilich angenehmer, einen Rock von seinem Tuche zu haben, der mit schönen Knöpfen besetzt ist. Also weiche Betten, gepolsterte Stühle und kostbare Kieidungsstükke oder Putz, gehören nicht zu den Bedürfnissen, sondern ju den Be- quemlichkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens, und zur Pracht oder zunr Auswande. Aber wozu gehört der Spie- gel, die Uhr und die Violine? Wenn wir hinreichende und gesunde Nahrung, brauch- bare Kleider und eine gute Wohmmg haben, so wollen wir zufrieden sein, wenn auch die Nahrung nicht ausgesucht und lekkcr, die Kleidung nicht kostbar und glänzend, die Woh- nung nicht prächtig, oder nicht ganz gemächlich ist. Die Kleider schützen meinen Leib vor Kälte und Son- nenhitze, vor Wind, Regen und Staub, und erwärmen ihn. Einige Kleidungsstükke sind auch manchen Haud- werkern bei ihrer Arbeit nützlich und nothwendig, z. B. die Schürzen bcu Bäkkern, Töpfern, Maurern und Ziminerleu- ten (wozu?); das Schurzfell dem Bergmann; das blaue oder weiße Hemde, welches über den Rock gezogen wird, dem Fuhr- mann u. a. m. Daher kann man auch oft schon an der Klei- dung merken, was für ein Gewerbe jemand treibt, oder zu welchem Stande er gehört. An seiner Kleidung kann ich den Soldaten von dem Handelsmanne, den Bedienten von seinem Herrn, den Bauer von dem Eillwohner der Stadt, den Prediger von dein Kaufmann, den Bäkker von dem Schornsteinfeger unterscheiden. Die Kleidung eines Soldaten, eines Unteroffiziers und Postilloirs (Poftkncchts) wird die Montur genannt. Die

3. Der deutsche Kinderfreund - S. 22

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
22 I. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit Kleidung eines Bedienten nennt man die Livree, und die Kleidung eines Offiziers die Uniform. An seiner Montur (Kleidung) kann ich einen Kaval- leristen (einen Soldaten, der zu Pferde dient) von einem Infanteristen (einen Soldaten, der zu Fuße dient) un- terscheiden. Die Kleider dienen nicht bloß zur Beschützung und Er- wärmung des Körpers, sondern auch zur Verschönerung desselben. Wenn sie besonders schön und kostbar sind, so werden sie Putz genannt. Der beste Putz ist eine reinliche Kleidung, welche nett und ordentlich sitzt, und ein gesundes, fröhliches Gesicht. Ich weiß alle meine Kleidungsstükke zu nennen, und anzugeben, welche von Wolle, welche von Leder, welche von Baumwolle und welche von Flachs gemacht sind. Ich weiß, wer meinen Hut gemacht hat, und wovon er gemacht ist; wer die Leinwand zu meinen Hemden ver- fertigt; wer das Leder ju meinen Schuhen gemacht hat. Ich kann mit meinem Körper verschiedene Bewegun- gen machen, welche die Thiere nicht machen können. Ich kann nicht nur gehen, laufen, springen, sondern auch schnell aufspringen, mich bükken, meinen Körper nach allen Seiten wenden, tanzen, rutschen, knieen, mich niederlegen, nieder- setzen und aufstehen. Ich kann Andern meine Gedanken, Wünsche, Vorstellungen und Empfindungen durch Worte 31t verstehen geben, oder sprechen; die Thiere können nicht sprechen. Um zu sprechen, gebrauche ich folgende Werkzeuge: die Lunge, die Luftröhre, den Gaumen, die Zunge, die Zähne, die Lippen und die Nasenlöcher. Ich kann sehen, denn ich habe zwei gesunde Augen. Ich kann hören, denn ich habe zwei---------. Ich kann schmekken, denn ich habe eine Zunge und einen Gaumen. Ich kann riechen, denn ich habe eine Nase. An meinem ganzen Körper kann ich fühlen; ein besonders zartes Ge- fühl habe ich in den Fingern. Ich sehe den Mond, die Sonne und die Sterne am Himmel; und auf der Erde sehe ich Menschen, Thiere, Bäume, Pflanzen, Kräuter, Steine, Berge, Hügel, Felder, Flüsse, Seen, Teiche, Bäche, Quellen, Städte und Dörfer. In der Luft sehe ich Vögel, Fliegen, Mükkcn, Schmetterlinge; in der Erde erblikke ich Würmer; im Wasser sehe ich Fische, Frösche, Schnellen und Würmer.

4. Der deutsche Kinderfreund - S. 46

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
46 Ii. Erzählungen aus, und steckte aus Furcht den Kopf unter das Deckbett. Von Zeit zu Zeit zog sie ihn dann scheu hervor, um Luft zu schöpfen, und sich ängstlich in der Kammer umzusehen. Auf ein Mal glaubte sie an der Kammerthür eine lange weiße Gestalt zu erblikken. Voller Schrekken zog sie sich das Deck- bett über den Kopf, und der Angstschweiß lief ihr von der Stirn. Lange konnte sie es in dieser Lage nicht aushalten; sie wagte es endlich auf einen Augenblick, den Kopf hervor zu ziehen, und siehe da, die schreckliche weiße Gestalt stand nicht nur immer noch an der Kammerthür, sondern bewegte sich auch. Jetzt fing Wilhelmine laut an zu schreien, und in dem Augenblikke trat ihre Mutter in die Kammer. Aber Kind, was ist dir denn! rief sie ihr zu: träumst du? oder wachst du? Ach Mutter! Mutter! die weiße Gestalt! Ich glaube gar, du siehst Gespenster, erwiederte die Mutter; ermuntre dich, und fasse Muth. Waö ängstigt dich denn? Es kam nun heraus, daß Wilhelmine ein weißes Handtuch, welches an der Kam- merthüre hing, und worauf der Mond schien, für eine weiße Gestalt gehalten hatte. Die Mutter hatte an der Kammer- thüre gehorcht, ob Wilhelmine schliefe, und indem sie die Thüre öffnete, hatte sich das Handtuch bewegt. Wilhelmine schämte sich ihrer kindischen Furchtsamkeit, und sah seit dieser Zeit nicht wieder Gespenster. 19. Die gute Tochter. 38ilhelm war sehr krank, und seine gute Mutter hatte aus zärtlicher Bcsorgniß, schon drei Nächte hintereinander bei ihm gewacht. Marie, seine zwölfjährige Schwester, fürch- tetc, daß ihre Mutter von den vielen Nachtwachen endlich auch krank werden möchte. Daher bat sie ihre Mutter herz- lich, sie möchte ihr doch erlauben, die vierte Nacht bei dem kranken Bruder zu wachen. Aber die zärtliche Mutter wollte dieö nicht zugeben, theils weil Marie sehr schwächlich war, theils weil sie fürchtete, sie möchte einschlafen, und Wilhelm dann ganz ohne Hülfe sein. Nun wurde es Abend, und die Mutter musste sich doch endlich aufs Bette legen, weil ihr vor Mattigkeit die Augen zufielen. Marie hatte sich zwar auch, auf Befehl ihrer Mutter, zu Bette gelegt, aber aus Liebe und Besorgniß konnte sie nicht einschlafen. Als sie hörte, daß ihre Mutter fest schlief, stand sie sacht auf, nahm ihr Strickzeug, und setzte sich neben dem Bette ihres fransen Bruders auf die Erde. Hier gab sie genau auf ibn Acht, und so bald er sich

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 95

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
V. Produkte der Erde. 95 denn von ihnen erhalten sie Alles, was wir von unserm Rind- vieh, unsern Pferden und Schafen erhalten, und sie sehen fast alle ihre Bedürfnisse durch diese Thiere befriedigt, ohne daß sie nöthig haben, für die Erhaltung derselben die geringste Sorge zu tragen. Die ganze Nahrung des Rennthieres be- steht nämlich in Baumblättern und Moos, und diese sucht es sich selbst, sogar im härtesten Winter, indem cs das Moos mit seinem Geweih und mit dem Hufe unter dem Schnee her- vorzukratzen weiß. Dennoch gewöhnt eö sich sehr leicht an die Menschen, und wird von ihnen zum Reiten, Lasttragen und Ziehen der Schlitten gebraucht. In einem Tage läuft es 20 bis 30 Meilen. Die Rennthierkühe geben eine sehr fette Milch, und ihr Fleisch hat einen angenehmen Geschmack. Aus ihrer Haut machen die Bewohner deö kalten Erdstrichs ihre Kleider, Schuhe, Zelte, Bettdekken und andere Dinge. Aus ihren Hörnern wissen sie allerlei Gerälhe, aus den Kno- chen Messer, Löffel und Nadeln, und aus den Därmen und Sehnen Stritte zu machen. Die Klauen werden zu Trink- geschirren, und die Harnblasen zu Beuteln und Flaschen ge- braucht. Ist es nicht eine höchst bewundernswürdige An- ordnung Gottes, daß ein einziges Thier alle Bedürfnisse des Menschen befriedigt? Der Erdstrich, in welchem wir wohnen, hat weder eine sehr heiße, noch eine sehr kalte, sondern eine gemäßigte Witterung, welche sich oft verändert, und eben dadurch zur Erzeugung und Ernährung der meisten Produkte ge- schickt ist. In keinem Erdstriche findet man daher eine so große Mannigfaltigkeit von Erd- und Baumfrüchten, als in dem gemäßigten, und nirgends ist das Thierreich so reich- lich angefüllt, als in diesem. Akkerbau und Viehzucht sind die beiden Hauptbeschäfftigungen der Bewohner dieses Erd- strichs. Der Wein stock ist das eigenthümliche Produkt desselben, denn er gedeiht weder in den heißen, noch in den kalten Erdstrichen. 1. Das Thierreich. Ssott den Thieren haben wir (S. 9 —13) schon man- cherlei gelesen, und daraus gelemt, daß man alle Thiere, welche auf und in der Erde, im Wasser und in der Luft leben, am Besten von einander unterscheiden kann, wenn man sie unter folgende 6 Abtheilungen oder Klassen bringt: Säuge- thiere, Vögel, Amphibien, Fische, Insekten und

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 101

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
101 V. Produkte der Erde. es Walisisches wird der Fischthran gemacht, welcher so viel- ach zu gebrauchen ist. Seine Zunge wiegt etliche tausend Pfund, und giebt 15 bis 20 Tonnen Thran. Die Lichte, mit welchen wir unsere Stuben erleuchten, sind aus dem Fette der Ochsen und Schafe gemacht, welches Talg oder Unschlitt genannt wird. Die Seife besteht meistens aus Talg. — Vorzüglich groß und ausgebreitet ist der Nutzen, welchen die Häute und Felle der Saugethiere, ihre Haare, und besonders ihre Wolle den Menschen gewähren. Manche Felle werden so zubereitet, daß die Haare daran bleiben, und dann "heißen sie Pelzwerk. Es ist das Geschäfft des Kürsch- ners, sie zuzubereiten. Das meiste Pekzwerk liefern uns außer den Schafen, die wilden Thiere, besonders die Füchse, Zobel und Hermeline. Die Häute der wilden Schweine und Seehunde werden zum Beschlagen der Koffer gebraucht. Wenn den Häuten der Thiere die Haare genommen, und sie weich und geschmeidig gemacht worden sind, so werden sie Leder genannt. Mit Zubereitung des Leders beschäfftigen sich die Lohgerber, Weißgerber und Sämischgerber; sie benutzen dazu vorzüglich die Häute der Ochsen, Kälber, Schafe, Rehe und Ziegen. Saffian, ein schönes glänzendes Leder, wird aus Ziegenfellen, und Korduan aus Bocksfellen gemacht.— Auf mannichfaltige Weise wird das Haar der Thiere, und ins besondere die Wolle der Schafe, zur Bekleidung des Menschen benutzt. Die Haare der Kühe, Kälber und Pftrde werden nicht bloß zum Auspolstern der Stühle, Sopha's und Matratzen, sondern auch zur Verfertigung einer Art von Pantoffeln, (Verlatschen) und zur Bereitung des Haartuches gebraucht, dessen feinere Arten einigen Menschen zur Be- kleidung, so wie die gröbern zum Einpakken kostbarer Waa- ren dienen. Von Kameelhaaren werden Hüte, auch wohl Ka- melotte verfertigt, und aus den Haaren der angorischen Ziege wird das Kameelgarn gemacht, welches zur Verfertigung verschiedener schöner Zeuge dsint. Aus Pferdehaaren wird ein glänzendes Zeug verfertigt, mit welchem man Stühle über- zieht. Auch zur Beziehung der Violinbogen werden die Pferdehaare benutzt. Aus den Haaren der Hasen, Kanin- cheu, Ziegen, Hunde und Biber verfertigt der Hutmacher grübe und feine Hiite. Aus Schafwolle macht man auf dem Weberituhle folgende Zeuge: Damis, Serge, Rasch, Cha- lons, Kamelott, Frieß, Flanell, Molton, Plüsch und Fel- bel. — Die Borsten der Schweine gebraucht der Bür-

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 109

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
V. Produkte der Erde. 108 eurer'seite des Kopses. — Der Lachs gehört zu den Zug fischen, und wird bis 60 Pfund schwer. Er zieht aus dem Meer weit in die Flüsse hinein, sobald der Früh- ling gekommen ist. Im Herbste kehrt er wieder in das Meer zurück. — Der Hecht ist ein sehr gefräßiger Fisch, und wird bis 12 Pfund schwer. Er frisst Frösche, Mäuse, und viele Fische, besonders die Karauschen. Der Karpfen wird an 2 Ellen lang, bis 30 Pfund schwer, und kann 100 Jahre alt werden. Insekten. Die beiden letzten Klassen oder Abtheilungen des Thier- reichs, die Insekten und die Würmer, unterscheiden sich schon dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein ro- thes Blut, sondern statt dessen einen weißlichen Saft in ihrem Körper haben. Ihren Namen haben die Insekten daher, weil Kopf, Brust und Hinterleib an ihnen wie durch Einschnitte von einander abgesondert sind, ja bei den mei- sten fast rtur durch einen Faden mit einander verbunden zu sein scheinen; denn Insekten bedeutet so viel, als Thiere mit Einschnitten. Außerdem unterscheiden sie sich noch durch die Fäden, welche sie an der Stirn tragen (Fühlhör- ner), und durch die Zahl ihrer Füße; denn sie haben we- nigstens sechs, manche aber 12, 20, ja bis 100 und 150 Füße. Es ist übrigens ein großer Unterschied unter den In- sekten, schon in Ansehung der Bedekkung ihres Körpers. Sehr viele, z. B. die Käfer, sind mit einer hornartigen Dekke überzogen, unter welcher ihre kleinen Flügel liegen; andere sind mit feinen Haaren bedeckt; bei den Schmetter- lingen und einigen andern Insekten sind die Flügel mit kleinen Federchen, oder vielmehr mit Schuppen versehen, die zum Theil von den schönsten Farben sind, so wie sich überhaupt unter den Insekten Thiere von unbeschreiblicher Schönheit finden.— Die Fühlhörner sind den Insekten als Werkzeuge des Gefühls sehr nützlich, besonders deswe- gen, weil sie ihre Augen nicht bewegen können, und weil ihre harte äußere Dekke ganz unempfindlich ist. — Fast auf allen Thieren sind Insekten anzutreffen, und sogar unter den Insekten giebt es einige, z. B. Käfer und Bienen, aus welchen andere Insekten, nämlich Milben und Läuse, sich befinden. Auch giebt es nur sehr wenige Gewächse, aus welchen nicht irgend eine Art von Insekten ihre Wohnung

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 124

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
124 Vi. Von dem Menschen. Vl Von dem Menschen. 1. Vorzüge des Menschen. vergleiche dich selbst mit einem Thiere: das Thier geht ge- bückt, du gehst aufrecht. Das Thier kann nur vor sich sehen, du kannst auch über dich und um dich sehen, kannst den Him- mel mit seinen Sternen, kannst die Sonne und den Mond betrachten. Du hast Hände, aber kein Thier hat Hände. Und wie nützlich sind dem Menschen seine zwei Hände! Er kann damit schreiben, zeichnen, schnitzen, malen, nähen, drechseln, Pferde regieren, das Brot bakken, säen, ernten u. dergl. m. Der Mensch kann sprechen, das Thier nicht. Und wie gut ist es für uns, daß wir sprechen können! Durch die Sprache geben wir andern unsere Gedanken, Wünsche und Bitten, unsere schmerzlichen und unsere angenehmen Empfindungen zu erkennen. Könntest du nicht sprechen, so würdest du in der Krankheit dem Arzt nicht sagen können, was dir fehlt, und er könnte dir dann auch nicht helfen. Der Mensch kann 60, 70 und 80, ja 90, und 100 Jahre alt werden. Die meisten Thiere werden nicht halb so alt. Nur sehr wenige erreichen ein eben so hohes Alter, als der Mensch, aber doch einige, z. B. Elephanten, Schild- kröten und Adler. Der Mensch hat mehr Lebenskraft, als die Thiere; sein Körper erträgt die größten Beschwerden und die em- pfindlichsten Schmerzen. Der Mensch kann in allen Ländern der Erde und in jeder Luftart (Himmelsstrich, Klima) leben und ausdauem, in der warmen, kalten und heißen; das Thier aber stirbt, oder wird klein und schwächlich, und verliert seine Schön- heit und Stärke, wenn es aus seinem Vaterlande nach ei- nem fremden Lande hingebracht wird. Nur wenige Thiere können in jedem Himmelsstriche leben. Auch hierin zeigt sich die größere Lebenskraft des Menschen. Das Thier kann sich zwar auch, wie der Mensch, will- kürlich (wie es will) von einem Orte zum andern bewe-

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 128

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
128 Vi. Von dem Menschen. bracht hat! Man betrachte nur die prächtigen Gebäude, die großen Schiffe, den Weberftuhl, die Mühlen u. dergl. m. Ohne Verstand wüsste der Mensch Nichts vom Akkerbau, von Hand- werken, Künsten, und andern nützlichen Beschäfftigungem Groß und dankenswerth sind die Vorzüge, welche Gott dem Menschen zugetheilt hat! Wir wollen uns dieser Vor- züge freuen, und Gott dafür danken, indem wir sie weise und gewissenhaft gebrauchen, und sie zu erhalten suchen. 2. Der menschliche Körper. ^er Körper des Menschen, dieses bewundernswürdige und höchst kunstvolle Werkzeug der Seele, ist aus vielen flüssi- gen und festen Theilen zusammengesetzt, und alle diese fast unzählbaren Theile bilden eine Maschine, deren Bau wir nicht oft und aufmerksam genug betrachten können, weil sie uns vorzüglich die Macht und Weisheit des Schö- pfers kennen und verehren lehrt. Knochen. Die Grundstützen unseres Körpers sind die Knochen. Sie sind stark, fest und hart gebildet, damit sie das Fleisch des Körpers unterstützen, und vor dem Zusammensinken be- wahren können. Vermittelst der Gelenke sind sie alle fest un- ter einander verbunden; die Gelenke aber sind mit Knor- peln versehen, damit sich die Knochen nicht an einander rei- den können. Jedes Gelenk ist mit starken Bändern ver- sehen, damit es nicht aus einander gehen kann, und aus klei- nen Bläschen (Drüsen) dringt beständig eine Fettigkeit in die Gelenke, damit sie geschmeidig bleiben. Alle durch Bän- der und Knorpel unter einander verbundene Knochen, deren man ungefähr 260 zählt, machen das Gerippe des mensch- lichen Körpers aus. Die Knochen haben theils eine röhren- förmige, theils eine platte oder breite Gestalt, und viele sind inwendig ganz hohl. Auch die 32 Zähne gehören zu den Knochen. Sie unterscheiden sich nur dadurch von den übri- gen, daß sie an ihrer Spitze (Krone) nicht mit einer zarten Haut, der Beinhaut, bekleidet sind. Auch die innere Höh- lung der Knochen, welche das Mark enthält, ist mit siolch einem Häutchen belegt. — Das ganze Knochengebäude theilt man in den Kopf, den Rumpf, und die Glied- maßen. Der Schädel des Kopfes ist aus verschiedenen Theilen zusammengesetzt, ob er gleich größtentheils nur aus

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 129

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
129 Vi. Von dem Menschen. Einem Stücke zu bestehen scheint. Diese Theile heißen: das Stirnbein, die Scheitelbeine, das Hinterhaupt- bein, und die Schlafbeine oder Schläfe. Die Gesichts- knochen sind: das Nasenbein, die Thränenbeine, und vre Gaumenbeine. Sie bilden die Kinnladenhöhle. In der oberen und unteren Kinnlade sind die Zähne befestigt. Der Rückgrat, die Brust und das Bekken machen den Rumpf aus. Der Rückgrat ist eine Säule, welche aus 24 Wirbelbeinen besteht, und den Kopf trägt. Zu oberst stehen die 7 Halswirbel, dann folgen 12 Rükkenwirbel, und dann 5 Lendenwirbel. An den Rükkenwirbeln sind, vermittelst sehr fester Bänder, die Rippen befestigt. Sieben von diesen Rippen sind gekrümmt, und bilden mehrere Bogen, die sich mit dem Brustbeine, einem in der Mitte liegenden plat- ten und schmalen Knochen vereinigen. Sie umgeben die Brusthöhle. Fünf andere Rippen liegen nicht so dicht am Brustbeine, wie die obersten, und heißen falsche Rippen. — Da, wo der Rückgrat aufhört, stehen die Hüftknochen zu beiden Seiten hervor. Diese sind mit einigen andern verbunden, und bilden die Figur eines Bekkens, daher sie Bekkenknochen heißen. — Zu den Gliedmaßen gehören die Arme und Beine, welche einander sehr ähnlich sind, und wieder aus verschiedenen einzelnen Theilen bestehen. An den Armen unterscheidet man den Oberarm, den Unter- arm und die Hand; die Beine bestehen aus dem Ober - und Unterschenkel, und dem Fuße. Der Oberschenkel fängt an der Hüfte an, und reicht bis an das Knie. Unter der sogenannten Kniescheibe fängt sich der Unterschenkel an, wel- cher bis an den Fuß reicht. Alle diese Knochen sind anfangs weich und knorpel- artig; nach und nach werden sie härter rmd fester. Bei ganz jungen Kindern sind z. B. die Knochen des Hirnschä- dels noch sehr weich, daher man von ihnen zu sagen pflegt r ihr Kopf sei offen. Im löten, und bei manchen erst im 20sten Jahre werden die Knochen vollkommen fest; im Al- ter werden sie leichter und brüchig. Muskeln. Sie dienen zur Bewegung des Körpers, und machen das Fleisch desselben aus. Es besteht nämlich alles Fleisch aus mehreren hundert Fleischbündeln, welche bissen Bän- dern gleichen, und dies sind eben die Muskeln. Jeder 9
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