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1. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 343

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
343 an der Ostsee, die Bataver in der Gegend der Rheinmündungen u. a. m. Späterhin kommen die Namen Franken, Angeln, Sachsen, Thüringer, Burgunder und Alemannen vor. Den mächtigsten aber unter allen deutschen Volksstämmen bildeten die Fran- ken, die sich auch bald alle übrigen unterwarfen. Riesige Männergestalten waren die Ureinwohner unseres Vater- landes, sieben Fuß messend von der Ferse bis zur Scheitel. Kühn blitzte das Auge unter der buschigen Braue, und lockig wallte das blonde Haar herab auf die breiten Schultern. Schild und Speer, die Zeichen des freien Mannes, in den starken Armen tragend, schritten sie einher als die unumschränkten Herren der Wälder, als die gewal- tigen Helden, welche flüchtigen Laufes den Ur im Dickicht ereilen und kämpfend ihn mit dem Speer erlegen. Stolz auf solche glücklich be- standene Kämpfe, trugen fié die Zeichen ihrer Siege am Leibe; es waren die Häute des erlegten Wildes, mit denen sie sich bekleideten. Ackerbau und Viehzucht wurden von den Alten und von den Weibern besorgt. Die Deutschen theilten sich in Freie und Unfreie, d. h. Knechte oder Sclaven, welche letztere aus Kriegsgefangenen bestanden. Nur den Freien gebührte es, Waffen zu tragen. Der Tapferste war ihnen der Erste, „Fürderste", Fürst oder ihr Herzog, weil er vor seinen Kriegsmannen herzog. Der Tapfere wurde hoch geehrt, der Feige verachtet; denn Muth und Ausdauer im Kampfe galten für die höch- sten Tugenden des Mannes. Ein gegebenes Versprechen war ihnen heilig, und freimüthig erklärten einst die Friesen den Römern: „Kein Volk der Erde übertrifft die Deutschen an Treue!" Doch sind nicht alle ihre Sitten nachahmenswürdig. Im Allgemeinen waren sie dem Spiel und Trunk ergeben, wobei denn nicht selten Streit und Schlägerei entstand. Allgemein war unter ihnen die Tugend der Gast- freiheit, und sie hielten cs für schändlich, einem Fremden d:e Herberge zu versagen. Die Frauen ehrten die vaterländische Tracht; sie trugen leinene Gewänder, wozu sie den Stoff selbst spannen und webten. Des Mannes Schmuck waren seine Waffen, und der deutsche Jüng- ling durfte nicht ohne Schild und Schwert vor seiner Braut erscheinen. Feste Wohnplätze liebten sie nicht, sondern sie zogen umher und wähl- ten sich einen Aufenthaltsort nach Gefallen. Die Römer legten deß- halb an der Donau, am Rheine und an anderen Gränzflüssen feste Plätze an und unterhielten darin Soldaten als Gränzhüter. So ent- standen nach und nach aus manchen dieser römischen Festen große Städte, welche noch fortbestehen, z. B. Wien, Regensburg, Augsburg, Mainz, Coblenz, Köln, Wesel u. a. m. Die alten Deutschen verehrten ein höchstes Wesen unter dem Na- men Allfadur, Alfader (Allvater), aber nicht in Tempeln, sondern in Wäldern und Hainen. Doch verehrten sie daneben als Götter: den Thor oder Donnerer und den Wodan oder Odin,

2. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 346

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
346 Varus’ Zutrauen, das römische Bürgerrecht und die Würde eines römischen Ritters, in der Stille aber bereitete er Alles zum Verderben der Feinde seines Vaterlandes. . Mehre Jahre waren schon verflossen. Er benutzte diese Zeit, den Häuptern der deutschen Völkerschaften die Lage des gemeinsamen Vaterlandes vorzustellen, ihnen die Schande des römischen Joches fühlbar zu machen und sie zur Rache gegen ihre Unterdrücker zu entflammen. Wählet, sprach er am Schlüsse seiner letzten Rede, ihr Fürsten und Edlen unserer Nation, un- ter Freiheit und Knechtschaft, unter Ehre und Schande, unter einem rühmlichen Tode für Volk und Vaterland und dem schmäh- lichen Joche übermüthiger Fremdlinge! Die Stunde der Befreiung, wenn ihr frei zu sein begehrt, darf nicht länger hinausgerückt werden; sprecht, was wollt ihr? —Freiheit, Freiheit! schrieen sie einmüthig, und beschworen den Bund der Rache an dem Al- tare ihres Kriegsgottes Wodan. Alie Anstalten zur Ausführung ihres Anschlages wurden nun getroffen. Um das römische Heer zu schwächen und zu zerstreuen, sollten zu gleicher Zeit mehre deutsche Völkerschaften einen Aufstand erregen, und zwar an entgegengesetzten Orten. Dieser Plan wurde ausgeführt und ge- lang vollkommen. Varus sah sich genöthigt, bald hier-, bald dorthin eine Legion zu senden, um den Aufruhr zu dämpfen. Als er endlich nur noch drei Legionen (27- bis 30,000 Mann, lri! Einschluss der Hülssvölker) bei sich hatte, erschienen Eil- boten, welche Nachricht von einer furchtbaren Empörung brach- ten. die an der Weser ausgebrochen war. Sie musste unge- säumt und mit grosser Kraft gedämpft werden, wenn sie nicht weiter um sich greifen sollte. Varus nahm sich vor, sich selbst an die Spitze seines Heeres zu stellen und die Rebellen zu züchtigen. Dies wünschten die deutschen Fürsten; sie bestärk- ten ihn in seinem Vorsatze und versprachen, ihm ungesäumt mit ihren Truppen nachzufolgen. Dies thaten sie denn auch wirklich, aber nicht, um ihm bei- zustehen, sondern um seine Legionen vernichten zu helfen. Vi- rus wurde zwar von dem Cherusker-Fürsten Segent, einem Feinde Hermann’s, noch vor seinem Abzüge gewarnt; allein der römische Feldherr glaubte dem Fürsten nicht, weil er wusste, dass zwischen Hermann und ihm Feindschaft herrschte. So ging; er nun seinem Verderben entgegen. Die Deutschen er- warteten ihn in dem Teutoburger-Walde, in dem heutigen Lippe, auf Bergen, die ein enges Thal umschlossen, durch das ihn seine Strasse führte. Durch eiueu lang’ anhaltenden Regen war der sumpfige Boden ganz unwegsam geworden. Ueberall sanken die Römer ein, und ihre Bogen und Pfeile wurden durch die Nässe beinahe ganz unbrauchbar. In diesem kläglichen Zu- stande hatten sie den stürmischen Angriff der Deutschen von den Bergen herab auszuhalten. Die Pfeile regneten auf sie von allen Seiten. Sie wollten wieder zurück, allein vergebens;

3. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 344

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
— 344 — ihren Kriegsgott, als den mächtigen Lenker der Schlachten und als den erhabenen Schützer in jedwedem Kampfe. Durch ihn nur trugen sie Sieg und Beute davon, und ohne ihn gab es für sie keinen Him- mel; denn nur den gefallenen Helden öffnete Odin die ewigen Räume des Himmels. Dort lag Walhalla, eine große, schöne Stadt mit 300 Thoren und 50 Pforten. Hier war der Wohnsitz tapferer Männer, hier führten sie ein herrliches Leben; denn sie konnten ihren liebsten Gewohnheiten folgen, ihre Lieblingswünsche erfüllen. Sehr eigenthümlich und ihren Sitten entsprechend waren die Vor- stellungen der alten Deutschen von dem Zustande jenseits. Nach die- sen belustigten sich dort die Helden mit Gefecht, tranken köstliches Bier aus den Hörnern oder wohl gar aus den Hirnschädeln erschlagener Feinde, wie sie es oft auch im Leben thaten. Daher wurden bei Be- gräbnissen dem Todten die Waffen mitgegeben, man verbrannte sein Pferd und seine Hunde, auch manchmal Knechte mit dem Leichnam des Herrn, damit er sich deren auch in der anderen Welt bediene. Auch gab man den Todten Geld mit, damit sie in der anderen Welt und auf der Reise dahin keinen Mangel leiden möchten. Außer diesen Göttern wurde auch die Göttin Hertha, Mutter der Erde, als Geberin alles Segens in Feld und Wald verehrt. Auf der Insel Rügen in der Ostsee erhob sich mit ihren hohen Wällen die Herthaburg; sie war der Sitz der Göttin. Uralte Buchen bildeten rings herum jenen heiligen Hain, dessen Innerstes nur der Fuß des Priesters betrat. Hier versammelten sich die freien, den verschiedenen deutschen Völkerschaften angehörigen Männer, um das Frühlingssest zu Ehren ihrer Göttin zu feiern. Schon ist diese — das haben die Priester geschaut und verkündigt — herabgestiegen auf ihren Wagen im heiligen Hain; schon haben die Priester den Wagen gespannt mit den geweihten Kühen und ihn bedeckt mit köstlichen Teppichen. Er- wartungsvoll steht die Menge. Da nahet der Zug mit dem Wagen der Göttin, welche, unbemerkt von dem Volke, sich freut über ihre Schövfung und über die Zeichen der Verehrung, die man ihr zollt. So fährt sie auf der Insel umher. Da waren denn die Tage fröhlich und die Orte festlich, welche die Göttin mit ihrer Gegenwart beglückte. Man zog in keinen Krieg, ergriff keine Waffe zum Kampfe, alles Eisen ruhte, man kannte nur Frieden und Freude und liebte sie allein, bis die Göttin, des Umgangs mit den Sterblichen müde, vom Prie- ster in den Tempel zurückgeführt war. Die Priester, Druiden genannt, standen in hohem Ansehen; sie bekeideten zugleich das Richteramt und hatten selbst über den freien Mann Gewalt. 2. Hermann, Germaniens Befreier. (9 Jahre nach Christi Geburt.) D^rch einen gefährlichen Aufruhr, der in Dalmatien und Pannonien (dem heutigen Ungarn) entstanden war, wurde Tibe-
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