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tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In-
seln verschlagen worden.
b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem
'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen
' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über
den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und
ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer
gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens
und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen,
dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in
dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange-
zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst
genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an-
gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch
wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das
gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte.
Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der
arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel-
cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben
diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung
mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern
nicht mehr gleichen.
Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel
Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero-
glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von
Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin-
det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden
von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind
durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm
sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie
der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa-
milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und
selbst des asiatischen Archipelagus finden.
§. 213. Die hindu'sche Art.
Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei-
den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß
2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr
denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber
ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron-
zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß
wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht
mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt
die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim-
mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Personennamen: Jordan Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Arabiens Orontes Habesch Afrika Madagaskar Hochlande_Iran Indiens
71
Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach
der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks
gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des
Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee
D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und
24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek-
kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr
Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung
als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un-
gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man
E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h.
südliche See), ein Busen, der in der Richtung von
N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ-
ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von
einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude
bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt.
So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost-
seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie
von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier
bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h.
Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen
die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von
Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge-
nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten,
die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen:
Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h.
Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht.
In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch
eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover-
genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans
in Verbindung, mit
2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen
in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr-
abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst,
wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie
schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen
bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague,
auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem
'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt
v
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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— 230 —
§. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im
Gebiete des indischen Meeres.
I. Zum persischen Meerbusen.
1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der
Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west,
lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann
südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem
Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der
Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West-
laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft.
Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./
Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe
keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der
einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa.
Ii. Zum persisch-arabischen Meere.
2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in
einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt
nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein'
Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W.
gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die
Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw.
Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der
Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme,
darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus
dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des
Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein
anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai
genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw.
dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In-
dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland.
3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam-
bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der
vorderindischen Halbipsel.
4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben
Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb-
insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer.
Iii. Zum Bengal, Meerbusen.
5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe,
der Kistnah und der Godavery.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Klcinasia Oberlaufe Kabul Rawana_Hrada Langga Meerbusen
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145
mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und
denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An-
legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt,
welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe
hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter
den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten
an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres
810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die
Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa-
ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst
einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil-
märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor,
wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit
der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand-
lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor-
mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries-
land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst-
leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen-
dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein
friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die
Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü-
tischen Reiche anerkannt.
Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win-
den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla-
vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost-
fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis
zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer
oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen
Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre
völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den
Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern
die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur
zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen
von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines
Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An-
griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser,
besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies
auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die
zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten.
Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich-
tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder
geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor-
den ist.
Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co-
mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf-
schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach-
Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Gottfried Wilz
Extrahierte Ortsnamen: Itzehoe Jütland Istrien Deutschland
626
Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492.
sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei-
len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil
Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka-
rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No-
tizen bis nach Congo geführt.
Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder
aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei
Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von
da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ-
ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den
Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13
Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br.
passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge-
kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben.
Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden
zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die
Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines
großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit
als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier
war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt
müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel
gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren.
Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor-
gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu-
vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft
war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen
Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem
Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die-
ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden
Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung
gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge-
wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb.
Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika-
nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der
europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung
von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres
(1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie.
121. Das byzantinische Reich und die Osmanen.
(Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa,
bearbeitet vom Herausgeber.)
Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die
dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Johannes König_Johann_Ii Johann Bartolomeo_Diaz Diaz Diaz Diaz Diaz
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ost Indien Amerika Europa
484
Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273.
kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche
nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche
von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der
Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen
Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An-
dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die
Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser-
thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder,
welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast-
baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf
einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte.
Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar-
tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar
wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch
die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick-
lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung
kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus
abgcstellt hatte.
Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185
bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums
(1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con-
stantinopel S. 337 ff. berührt worden.
94. Vas lateinische Kaiserthmn.
(Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.)
Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht
einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen
griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten
zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet
des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro-
manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet
des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt
Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese
beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu
dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land-
schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos,
Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge-
biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland-
schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener
Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla-
den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an
dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Manuel Isaak Isaak W._Wachsmuth Balduin Morea
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
80 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa.
Mittelmeere her wurden durch Mohammed Iv. in der Mitte des 17. Jahr-
Hunderts als Schirm der türkischen Flotte gegen die Venetianer gegründet.
Vier Meilen aufwärts, an der engsten Stelle des Canales, liegen einander
gegenüber die „alten Schlösser" von Mohammed Ii. kurz nach der Erobe-
rung von Constantinopel errichtet. Die „alten" und die „neuen' Schlösser
haben gut construirte Batterieen erhalten, die mit Kanonen vom stärksten
Kaliber besetzt sind. Neuere Forts und Befestigungen, von russischen und
preußischen Ingenieurs erbaut, decken aus beiden Ufern die Meerenge, und
man bat dabei besonders auf den schmälsten Punkt, den Hellespont im eng-
sten Sinne, Rücksicht genommen. Dieser Punkt starrt gegenwärtig von Bat-
terieen, so daß die Dardanellen für eine Flotte eben so unangreifbar ge-
worden sind, wie der Bosporus.
„So ist Constantinopel mit seinen Außenwerken von den südlichsten
Dardanellenschlössern und ihren kolossalen Feuerschlünden bis zu den ver-
wüstungspeienden Kunstvulkanen, die den Eingang am Bosporus in den
Pontus Euxinus hüten, die großartigste und unbezwingbarste Naturfestung
^>es Erdbodens, wenn mannhafter Sinn innerhalb der Schukwehren und
eine wohlbemannte Seemacht, zu Verteidigung und Angriff gleich gerüstet,
außerhalb Wache halten/ (Fallmerayer.)
22. Constantinopel (im Vergleich zu ftmn).
(Nach Jos. v. Hammer, Constantinopel und der Bosporus, Jac. Ph. Fallmerayer,
neue Fragmente aus dem Orient, und Alfred de Reumont, römische Briefe eines
Florentiners, mit Zusätzen vom Herausgeber.)
Als die herrlichst gelegene aller Hauptstädte ward Constantinopel schon
von Dichtern und Rednern, Erdbeschreibern und Geschichtschreibern des Alter-
thums und des Mittelalters hochgepriesen.
Mit Einer Stimme preisen sie die Herrin zweier Erdtheile und zweier
Meere, als die geborene Beherrscherin Asiens und Europa's an beider Grenze,
als die Brücke zwischen Europa und Asien, als einen Mittelpunkt und
Marktplatz für Austausch der Gedanken wie der Naturproducte, der geistigen
wie der materiellen Lebensgüter, wodurch sie zu der Ehre gelangt ist, das
zweite, das neue Rom und Jstambul (d. h. Fülle des Islams) zu hei-
ßen und der Kaisersitz des byzantinischen und des osmanischen Reiches
zu werden. Von drei Seiten flutenumgürtet, schaut sie von. den sieben
Gipfeln ihres Thrones gegen Mittag auf die Propontis und den Ausfluß
derselben, den 12 Stunden langen, „flutenden* Hellespontus, gegen Osten
auf den schlangengewundenen Bosporus und den als stürmisch übel berüch-
tigten Pontus hin. An der Mündung desselben halten die kyanäischen
Felsen (f. S. 78), welche nach der Heldensage gegen einander und von ein-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Canales Mohammed Alfred_de_Reumont Hellespontus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Constantinopel Constantinopel Bosporus Constantinopel Constantinopel Constantinopel Asiens Europa Asien Rom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
29. Mttelgriechenland (die eigentliche Hellas oder Livadien). 107
und Viehzucht, was sie hinter anderen Griechen zurücksetzte. Doch war auch
dieses Land reich an alten Sagen. Hier hatten in uralter Zeit die Musen
am Fuße des Helikon den Hesiod zum Dichter geweiht, hier Amphion's Leier
die Steine zu Thebens Mauern herbeigerufen, hier erinnerte jeder Berg
und jede Quelle des benachbarten Landes an die Geschichte des Laius, des
Oedipus, der streitenden Brüder, des Krieges der sieben Helden gegen die
Stadt, in welcher die Kadmea ihren Namen von Kadmus, ihrem Erbauer,
trug, dessen Hochzeitssest mit der Tochter des Ares und der Aphrodite die
Götter selbst mit ihrer Gegenwart beehrt hatten. Auch in der historischen
Zeit hat Theben eine wichtige Rolle gespielt. Als die Perser zur Unter-
würfigkeit ausforderten, begünstigte Theben allein den fremden König und
ward dadurch anderen Hellenen verhaßt. In den Zeiten des peloponnesischen
Krieges stand es, eine ewige Nebenbuhlerin Athens, auf Sparta's Seite,
bis endlich der spartanische Uebermuth die Freundschaft in Haß verwandelte.
Pelopidas und Epaminondas stifteten eine Verschwörung an, ermordeten die
im Glücke trunkenen Tyrannen und stellten die demokratische Verfassung wie-
der her. Epaminondas schlug den Stolz von Sparta in der Schlacht bei
Leuktra zu Boden, verschaffte Theben den ersten Platz unter den Staaten
Griechenlands, drang mehrmals in den Peloponnes ein und erschreckte die
Lakedämonier in ihrem Eigenthume, wo sie nie den Rauch eines feindlichen
Lagers gesehen hatten. — Zu den merkwürdigen Städten Böotiens gehören
noch: Chcuonea, das Grab der griechischen Freiheit nach den letzten rühm-
vollen Anstrengungen des Gemeingeistes' Platää, die Nebenbuhlerin von
Theben, die treue Freundin von Athen und seine Gehülsin in der Schlacht
bei Marathon, vor deren Mauern das Heer des Mardonius besiegt wurde.
Südlich von Böotien zieht sich das schmale Megaris'zwischen dem
korinthischen und saronischen Meerbusen und Attika hin, dessen gleichnamige
Hauptstadt Megara in älteren Zeiten viele Psianzvölker aussandte nach
Sicilien und an die Küsten der. nördlichen Meere.
Oestlich von Megaris zieht sich das Dreieck von Attika in das Aegäische
Meer weit hinab, an seiner äußersten Spitze von dem Vorgebirge Sunion
begrenzt, wo der Tempel der Minerva Sunias den Ankommenden entgegen-
strahlte. Ein gebirgiges Land, im Norden von Böotien durch den Parnes
abgeschnitten: sein Boden mager, aber durch den Fleiß seiner Einwohner
sorgfältig angebaut: doch nicht genug, um fremder Zufuhr der nothwendigen
Bedürfnisse entbehren zu können. Auf einer Oberfläche von nicht mehr als
45 s^-Meilen ward durch den Geist, die Industrie und den Muth der Em-
wohner ein Reich der Macht aufgeführt, das eine Zeit lang auf dem Aegäischen
. Meere unumschränkt gebot, alle Küsten desselben bis in die innersten Winkel
des Pontus Euxinus berührte, und zugleich ein Reich des Geistes gründete,
das mit dem milden Scepter der Humanität noch nach Jahrtausenden den
Gang der Eultur bestimmte. Keine andere Provinz hat sich so hoch erhoben
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): Jungen
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Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa.
raden bezeichnete, welche als Fortsetzung der thesialischen Halbinsel Magne-
sia, beziehentlich der Ostküste der Insel Euböa zu betrachten ist, und eine
nördlichere, die Inseln Lemnos, Thasos, Samothrake, Jmbros und Tenedos
umfassende, welche jenseit der Nordgrenze von Hellas und daher außerhalb
der Grenzen unserer Darstellung liegt.
Gegen Süden endlich wird die ostgriechische Inselwelt abgeschlossen durch
die gleichsam auf dem Kreuzwege zwischen Europa, Asien und Afrika gelegene
Insel Kreta, die zu keiner der bisher betrachteten Gruppe gehört, sondern
den Mittelpunkt und das bedeutendste Glied einer besondern Jnselreihe bildet,
welche, wenn man sich die Lücken zwischen den einzelnen Gliedern und den ent-
sprechenden Vorsprüngen der Continente ausgefüllt denkt, als ein gewaltiger,
von der Südostspitze Lakoniens bis zur Südwestspitze Kleinasiens reichender
halbkreisförmiger Damm zwischen dem mit Inseln gleichsam besäeten Aegäischen
Meere oder, wie wir mit einem trotz seiner griechischen Form den classischen
Sprachen ganz fremden Ausdrucke zu sagen Pflegen, dem griechischen Archipel
und dem inselfreien Mittelmeere erscheint.
Politisch sind diese Gruppen, abgesehen von den Zeiten der römischen,
byzantinischen und türkischen Herrschaft, unter der sie wenigstens verschiedenen
Provinzen, Thematen oder Sandschaks angehörten, niemals zu einem einheit-
lichen Ganzen verbunden gewesen. Die südlicheren standen in der frühesten
Periode der griechischen Geschichte, welche die Tradition als die der kretischen
Thalassokratie bezeichnet und an die mythische Persönlichkeit des Minos knüpft,
unter der Herrschaft von Kreta, dessen Flotte die karischen Seeräuber, welche
sich aus den meisten dieser Inseln eingenistet hatten, verjagte und dieselben
dadurch zuerst für hellenische Niederlassungen zugänglich machte.
Zur Zeit der athenischen Seeherrschaft gehörten fast sämmtliche ostgrie-
chische Inseln, die meisten aus freiem Entschluß, einige, wie namentlich
Melos, durch Zwang der athenischen Symmachie an; eine nicht geringe An-
zahl derselben trat auch dem (378) erneuerten Bunde von Seestaaten unter der
Leitung Athens bei. Nach der Auflösung auch dieses Bundes kamen die
Inseln unter die Herrschaft theils der macedonifchen, theils der ägyptischen
Könige, wurden dann durch die Römer befreit und größtentheils für autonom
erklärt, bis Vespasian sie als römische Provinz mit Rhodus als Hauptort
constituirte. Bei der Theilung des römischen Reiches wurden die kurz vorher
durch Raubzüge der Gothen heimgesuchten Inseln der östlichen Reichshälste
zugetheilt. Nach der Eroberung von Constantinopel durch die fränkischen
Kreuzfahrer (1204) fielen sie bei der Theilung der Beute unter die Abend-
länder der Republik Venedig zu. Diese aber überließ die Eroberung der
damals zum Theil von Piraten besetzten Inseln, welche dem Staate unver-
hältnißmäßig große Opfer auferlegt haben würde, venezianischen Privatleuten.
Im Jahre 1579 fielen die Inseln des Aegäischen Meeres (mit Ausnahme von
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Samothrake Europa Asien Afrika Lakoniens Kleinasiens Kreta Athens Constantinopel Venedig
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80 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa.
zu erschweren, strecken auf den beiden Küsten wohlbesetztc Batterieen
dem feinde ihre Feuerschlünde entgegen. Die stärkste dieser vier Be-
festigungen ist Madschjar-Tabia, Bnjukdere gegenüber, und deßhalb am
gefährlichsten, weil die Untiefe am europäischen Ufer alle größeren
Schiffe zwingt, sich bis auf 200 Schritt den Batterieen des letztge-
nannten Forts, welches allein 70 Geschütze zählt, zu nähern und ein
jedenfalls verderbliches Feuer auszuhalten, so daß eine Flotte, die den
Durchgang erzwingen wollte, buchstäblich mit Kugeln gesiebt würde.
Unterhalb dieser Fortisicationen setzt sich dieses System in weiteren vier
Batterieen auf dem europäischen Ufer fort. Im Ganzen zählt man auf
beiden Seiten der Meerenge 21 Batterieen mit 451 Stück schwerem
Geschütz, welches von einer trefflich geübten Artillerie-Mannschaft be-
dient wird, die unter dem Namen „Brigade vom schwarzen Meere"
ans zwei Regimentern von je sechs Compagnien zu 1ö0 Mann, also
ans Idoo Kanonieren besteht. Sie sind gut eingeübt und wurden durch
den preußischen Obersten Kuckowsky, der eine Anzahl Unterofficiere mit-
brachte, so trefflich organisirt, daß Kaiser Nikolaus zum Geueral
Wrangel geäußert hat, es würde harter Zähne bedürfen, diese Nuß zu
knacken. Einige der erwähnten Batterieen oder Forts sind aus plattem
Gründe angelegt, so daß sie die Fläche des Wassers bestreichen, andere,
auf Felsen errichtet, beschießen die Schisse von oben. Die Kanonen
stehen auf einer steinernen Plattform, um den Temperatnrwechseln we-
niger ausgesetzt zu sein; über jeder Batterie ist ein symmetrisch gebau-
tes Holzdach angebracht, aus dem eine lange Flaggenstange hervorragt.
Diese Stangen dienen als Telegraphen zur Beförderung von Ordres
und Signalen längs der ganzen Boöporuslinie. Zu obigen Vertheidi-
gungsmitteln ist noch die Aufstellung der türksichen Flotte zu rechnen.
Sie hat in Kriegsfällen ihren vorgeschriebenen Standpunkt vor Bujuk-
dere, am Rande der Strömung, so daß sie ihre Schiffe in jede belie-
bige Stellung werfen und mit vollen Breitseiten jedes große Fahrzeug
bestreichen kann, das, den Bosporus herabkommeud, dicht au ihr vorbei
muß, um den Untiefen am asiatischen Gestade auszuweichen. Gegenüber
und unterhalb dieser Sandbank liegt dann eine 60 Kanonen führende
Fregatte mit zwei kleineren vor Anker, um die Schiffe in Empfang zu
nehmen, die Terapia passirt haben.
Wie der Bosporus Eonstantinopcl vor einem vom schwarzen Meere
kommenden Angriff zur See schützt, so schirmen dte Dardanellen vor
feindlichen Schiffen, die aus dem Mittelmeere heranziehen würden.
Die Dardanellen, die am entgegengesetzten Ende des Marmora-
mccrcs, gegenüber dem Hafen von Gallipoli beginnen, haben eine Länge
von zwölf Stunden und sind in Vielem dem Bosporus ähnlich, aber
weniger malerisch. Sie sind dreifach so breit, als dieser, und ihre euro-
päische Seite, der thrakische Chersones, trägt einen rauhen Gebirgs-
rücken, während das asiatische Ufer mit seinen Weingärten und saftigen
Waldungen einen anmuthigen Anblick darbietet. Kurz nach dem Ein-
gänge, hinter der Mündung des Ziegcnflusses, beginnen die eigentlichen
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TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]