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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 177

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
53. Die Sage vom Kriege gegen Troja (Jlium). 177 Sturm beginnen. Der riesige Kapaneus vermißt sich, die Stadt auch gegen den Willen der Götter zu erobern; schon hat er auf einer Sturmleiter die Mauer erstiegen, als Zeus mit dem Blitzstrahl den Uebermüthigen niederschmettert, so daß die Leiche mit der Leiter zusammenbricht, „ein warnendes Beispiel des frevelnden Uebermuths". Auch der schöne, blondgelockte Jugendheld Parthenopäus, in strahlender Waffenrüstung, fiel, von einem gewaltigen Felsblocke aus der Hand des Periklymenus getroffen, in den Staub hin. Nun wird der Sturm aufgegeben und beschlossen, den Krieg durch den Zweikampf der beiden Urheber zu entscheiden. Der Kamps zwischen dem fluchbeladenen Bruderpaar endigt mit Beider Tod, indem einer von der Hand des andern fällt. Dem Untergang der Brüder folgt eine zweite furchtbare Schlacht, worin die Besten der Argiver von den Kadmeern erschlagen werden. Krieg der Epigonen. Der Untergang der argivischen Helden sollte nicht ungerächt bleiben. Unter günstigen Zeichen' zogen die Nachkommen der Gefallenen, die Epigonen, abermals wider Theben, um Rache zu nehmen für den Tod ihrer Väter. Alkmäon, der Sohn des Amphiaraus, war der Anführer. In der Ilias rühmt sich Sthenelus, „daß die Söhne stärker gewesen als die Väter; denn obwohl mit geringerer Macht ausziehend, hätten sie doch das siebenthorige Theben eingenommen, den Zeichen der Götter und dem Ausspruch des Zeus gehorchend, jene aber seien durch ihren Frevelsinn zu Grunde gegangen". Durch ein günstiges Orakel des Amphiaraus ermuthigt, belagern die Nachgebornen die Stadt, verheeren die Felder und besiegen dann die thebanischen Streiter, die Laodamas, des Eteokles wilder Sohn, in die Schlacht führte. Die Kadmeer verlassen hierauf mit Weib und Kind die Stadt, nordwärts ziehend. Thersander, des Polynices Sohn, erlangt die Herrschaft in Theben. 53. Die Zage vom Kriege §egen Troja (Ilium). (Nach Max Duncker, Geschichte des Alterthums.) Die nordwestliche Ecke Kleinasiens vom Hellespont im Norden bis gegen das Vorgebirge Lekton und die Bucht von Adramyttium hinab war von den Troern und Dardanern bewohnt. Ihr Gebiet erstreckte sich über die hohen und waldigen Gipfel des Jda hinweg in das innere Land etwa bis zum , Flusft Gramms. Dardania und Jlium mit der Burg P^rgamus waren die Hauptstädte dieser Stämme. _ welchen Zeus von allen Kindern, die ihm von sterblichen Weibern entsprossen, am meisten liebte, hatte Dardania gegründet, als die Troer noch auf dem Abhange des quellenreichen Jda wohnten. Sein Ur-enkel Jlus gründete Jlium „in der Ebene". Dessen Urenkel war Prianrus,^ Pütz, Hiftor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 12

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 209

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Die Sage vom Kriege gegen Troja (Jlium). 20u ligte das Vorhaben. Durch das Loos werden die sieben Thore der Stadt den sieben argivischen Helden zugetheilt; aber Eteoklcs stellte je- dem der Führer einen auserwühlten thebanischen Krieger entgegen. Im ersten Treffen werden die Kadmecr besiegt und in die Thore zurückge- trieben, worauf die Argiver den Sturm beginnen. Der'riesige Kapa- neus vermißt sich, die Stadt auch gegen den Willen der Götter zu er- obern; schon hat er auf einer Sturmleiter die Mauer erstiegen, als Zeus mit dem Blitzstrahl den Uebermüthigen niederschmettert, so daß die Leiche mit der Leiter zusammenbricht, „ein warnendes Beispiel des frevelnden Uebermuths". Auch der schöne, blondgelockte Jugendheld Parthenopäus, in strahlender Waffenrüstung, fiel, von einem gewaltigen Felsblocke aus der Hand des Periklymenus getroffen, in den Staub hin. Nun wird der Sturm. aufgegeben und beschlossen, den Krieg durch den Zweikampf der beiden Urheber zu entscheiden. Ein schrecklicher Kampf erhebt sich zwischen dem fluchbeladenen Brudcrpaar und endigt mit Beider Tod, indem einer von der Hand des andern fällt. Dein Untergang der Brüder folgt eine zweite furchtbare Schlacht, worin die besten der Argiver von den Kadmeern erschlagen werden. Krieg der Epigonen. Der Untergang der argivischen Helden sollte nicht ungerächt bleiben. Unter günstigen Zeichen zogen die Nach- kommen der Gefallenen, die Epigonen, abermals wider Theben, um Rache zu nehmen für den Tod ihrer Väter. Alkmäon, der Sohn des Amphiaraus, war der Anführer. In der Ilias rühmt sich Stheuclus, „daß die Söhne stärker gewesen als die Väter; denn obwohl mit ge- ringerer Macht ausziehend, hätten sie doch das siebenthorige Theben eingenommen, den Zeichen der Götter und dem Ausspruch des Zeus gehorchend, jene aber seien durch ihren Frevelsinn zu Grunde gegangen". Durch ein günstiges Orakel des Amphiaraus ermuthigt, belagern die Nachgebornen die Stadt, verheeren die Felder und besiegen dann bei Glisas die thebanischen Streiter, die Laodamas, des Eteokles wilder Sohn, in die Schlacht führte. Die Kadmeer verlassen hierauf mit Weib und Kind die Stadt, nordwärts ziehend. Thersander erlangt die Herrschaft in Theben. 58. Die Sage vom Kriege gegen Troja (Llium). (Nach Max Duncker, Geschichte des Alterthums.) Die nordwestliche Ecke Kleinasiens vom Hellespont im Norden bis gegen das Vorgebirge Lekton und die Bucht von Adramyttium hinab war von den Troern und Dardanern bewohnt. Ihr Gebiet erstreckte sich über die hohen und waldigen Gipfel des Jda hinweg in das in- nere Land etwa bis zum Granicus und Aesepus, welche in die Pro- pontis münden. Dardania und Ilium mit der Burg Pergamus waren die Hauptstädte dieser Stämme. Pütz, Histor. Darstekt. u. Charakteristiken. I. 14

3. Die Geschichte des Mittelalters - S. 484

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
484 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An- dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser- thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast- baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar- tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick- lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgcstellt hatte. Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185 bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con- stantinopel S. 337 ff. berührt worden. 94. Vas lateinische Kaiserthmn. (Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro- manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land- schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos, Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge- biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland- schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla- den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-

4. Bd. 1 - S. 107

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
29. Mttelgriechenland (die eigentliche Hellas oder Livadien). 107 und Viehzucht, was sie hinter anderen Griechen zurücksetzte. Doch war auch dieses Land reich an alten Sagen. Hier hatten in uralter Zeit die Musen am Fuße des Helikon den Hesiod zum Dichter geweiht, hier Amphion's Leier die Steine zu Thebens Mauern herbeigerufen, hier erinnerte jeder Berg und jede Quelle des benachbarten Landes an die Geschichte des Laius, des Oedipus, der streitenden Brüder, des Krieges der sieben Helden gegen die Stadt, in welcher die Kadmea ihren Namen von Kadmus, ihrem Erbauer, trug, dessen Hochzeitssest mit der Tochter des Ares und der Aphrodite die Götter selbst mit ihrer Gegenwart beehrt hatten. Auch in der historischen Zeit hat Theben eine wichtige Rolle gespielt. Als die Perser zur Unter- würfigkeit ausforderten, begünstigte Theben allein den fremden König und ward dadurch anderen Hellenen verhaßt. In den Zeiten des peloponnesischen Krieges stand es, eine ewige Nebenbuhlerin Athens, auf Sparta's Seite, bis endlich der spartanische Uebermuth die Freundschaft in Haß verwandelte. Pelopidas und Epaminondas stifteten eine Verschwörung an, ermordeten die im Glücke trunkenen Tyrannen und stellten die demokratische Verfassung wie- der her. Epaminondas schlug den Stolz von Sparta in der Schlacht bei Leuktra zu Boden, verschaffte Theben den ersten Platz unter den Staaten Griechenlands, drang mehrmals in den Peloponnes ein und erschreckte die Lakedämonier in ihrem Eigenthume, wo sie nie den Rauch eines feindlichen Lagers gesehen hatten. — Zu den merkwürdigen Städten Böotiens gehören noch: Chcuonea, das Grab der griechischen Freiheit nach den letzten rühm- vollen Anstrengungen des Gemeingeistes' Platää, die Nebenbuhlerin von Theben, die treue Freundin von Athen und seine Gehülsin in der Schlacht bei Marathon, vor deren Mauern das Heer des Mardonius besiegt wurde. Südlich von Böotien zieht sich das schmale Megaris'zwischen dem korinthischen und saronischen Meerbusen und Attika hin, dessen gleichnamige Hauptstadt Megara in älteren Zeiten viele Psianzvölker aussandte nach Sicilien und an die Küsten der. nördlichen Meere. Oestlich von Megaris zieht sich das Dreieck von Attika in das Aegäische Meer weit hinab, an seiner äußersten Spitze von dem Vorgebirge Sunion begrenzt, wo der Tempel der Minerva Sunias den Ankommenden entgegen- strahlte. Ein gebirgiges Land, im Norden von Böotien durch den Parnes abgeschnitten: sein Boden mager, aber durch den Fleiß seiner Einwohner sorgfältig angebaut: doch nicht genug, um fremder Zufuhr der nothwendigen Bedürfnisse entbehren zu können. Auf einer Oberfläche von nicht mehr als 45 s^-Meilen ward durch den Geist, die Industrie und den Muth der Em- wohner ein Reich der Macht aufgeführt, das eine Zeit lang auf dem Aegäischen . Meere unumschränkt gebot, alle Küsten desselben bis in die innersten Winkel des Pontus Euxinus berührte, und zugleich ein Reich des Geistes gründete, das mit dem milden Scepter der Humanität noch nach Jahrtausenden den Gang der Eultur bestimmte. Keine andere Provinz hat sich so hoch erhoben

5. Bd. 1 - S. 118

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
118 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. raden bezeichnete, welche als Fortsetzung der thesialischen Halbinsel Magne- sia, beziehentlich der Ostküste der Insel Euböa zu betrachten ist, und eine nördlichere, die Inseln Lemnos, Thasos, Samothrake, Jmbros und Tenedos umfassende, welche jenseit der Nordgrenze von Hellas und daher außerhalb der Grenzen unserer Darstellung liegt. Gegen Süden endlich wird die ostgriechische Inselwelt abgeschlossen durch die gleichsam auf dem Kreuzwege zwischen Europa, Asien und Afrika gelegene Insel Kreta, die zu keiner der bisher betrachteten Gruppe gehört, sondern den Mittelpunkt und das bedeutendste Glied einer besondern Jnselreihe bildet, welche, wenn man sich die Lücken zwischen den einzelnen Gliedern und den ent- sprechenden Vorsprüngen der Continente ausgefüllt denkt, als ein gewaltiger, von der Südostspitze Lakoniens bis zur Südwestspitze Kleinasiens reichender halbkreisförmiger Damm zwischen dem mit Inseln gleichsam besäeten Aegäischen Meere oder, wie wir mit einem trotz seiner griechischen Form den classischen Sprachen ganz fremden Ausdrucke zu sagen Pflegen, dem griechischen Archipel und dem inselfreien Mittelmeere erscheint. Politisch sind diese Gruppen, abgesehen von den Zeiten der römischen, byzantinischen und türkischen Herrschaft, unter der sie wenigstens verschiedenen Provinzen, Thematen oder Sandschaks angehörten, niemals zu einem einheit- lichen Ganzen verbunden gewesen. Die südlicheren standen in der frühesten Periode der griechischen Geschichte, welche die Tradition als die der kretischen Thalassokratie bezeichnet und an die mythische Persönlichkeit des Minos knüpft, unter der Herrschaft von Kreta, dessen Flotte die karischen Seeräuber, welche sich aus den meisten dieser Inseln eingenistet hatten, verjagte und dieselben dadurch zuerst für hellenische Niederlassungen zugänglich machte. Zur Zeit der athenischen Seeherrschaft gehörten fast sämmtliche ostgrie- chische Inseln, die meisten aus freiem Entschluß, einige, wie namentlich Melos, durch Zwang der athenischen Symmachie an; eine nicht geringe An- zahl derselben trat auch dem (378) erneuerten Bunde von Seestaaten unter der Leitung Athens bei. Nach der Auflösung auch dieses Bundes kamen die Inseln unter die Herrschaft theils der macedonifchen, theils der ägyptischen Könige, wurden dann durch die Römer befreit und größtentheils für autonom erklärt, bis Vespasian sie als römische Provinz mit Rhodus als Hauptort constituirte. Bei der Theilung des römischen Reiches wurden die kurz vorher durch Raubzüge der Gothen heimgesuchten Inseln der östlichen Reichshälste zugetheilt. Nach der Eroberung von Constantinopel durch die fränkischen Kreuzfahrer (1204) fielen sie bei der Theilung der Beute unter die Abend- länder der Republik Venedig zu. Diese aber überließ die Eroberung der damals zum Theil von Piraten besetzten Inseln, welche dem Staate unver- hältnißmäßig große Opfer auferlegt haben würde, venezianischen Privatleuten. Im Jahre 1579 fielen die Inseln des Aegäischen Meeres (mit Ausnahme von

6. Bd. 1 - S. 109

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
29. Mittel-Griechenland (die eigentliche Hellas oder Livadien). 109 durch das Orakel des Trophonios, zu dem die Wißbegierigen in eine tiefe, dunkle Grotte hinabstiegen, aus der sie mit einem düstern Ernste zurückkehrten; Chäroueia, das Grab der griechischen Freiheit nach den letzten ruhmvollen Anstrengungen des Gemeingeistes; Platää, die Nebenbuhlerin von Theben, die treue Freundin von Athen und seine Gehülfin in der Schlacht bei Marathon. Diesen der Freiheit geleisteten Dienst belohnte das Schicksal, indem im zweiten persischen Kriege das Heer des Mardonios vor den Mauern von Platää besiegt wurde, das hiedurch eine unvergängliche Dauer erhielt, auch nachdem cs durch der Thebaner wüthende Eifersucht bis auf die letzte Spur vernichtet war. Südlich von Böotien zieht sich das schmale Megaris zwischen dem korinthischen und sarouischen Meerbusen und Attika hin, zum Theil von den skironischen Felsen eingefaßt, auf denen in alter Zeit mord- lustige Räuber die vorbeiziehenden Wanderer quälten und verstümmel- ten. In diesem gebirgigen Lande, vordem zu Attika gehörig oder ihm Unterthan, ließen sich zur Zeit der heraklidischen Wanderung Dorer nieder, die auch immer ihren Stammesgenossen ergeben blieben; daher wir sie im peloponuesischen Kriege stets aus der Seite der Spartaner, und von dem benachbarten Athen mit bitterem Hasse verfolgt sehen. So groß war diese Erbitterung, daß eine Zeit lang jedem Megarer der Tod drohte, welcher die Grenzen von Attika betrat. Dennoch schreckte dieses Gebot den Eukleides nicht. In Weiberkleider gehüllt, kam er täg- lich nach Athen, um aus dem Munde des Sokrates Lehren der Weis- heit zu hören, und des Abends kehrte er eben so verlarvt nach Hause zurück. In älteren Zeiten schickte Megara viele Pftauzvölker aus, nach Sikelien und an die Küsten der nördlichen Meere; aber nach dem pc- loponnesischen Kriege sank sein Ansehen, und nur ein leerer Stolz auf den alten Ruhm blieb ihm noch. Als die Megaräer da einst das Ora- kel fragten, welcher Staat von Griechenland der erste sei, lautete die Antwort: Aller Länder vortrefflichstes ist das pelasgische Argos. Trefflich auch sind die Rosse der Thraker, die Weiber von Sparta. Aber trefflicher sind noch die Männer, welche die Mitte Zwischen Tirhns bewohnen und Arkas' weidenden Fluren, Argos' linnengepanzcrte Schaar, die rüstigen Kämpfer. Aber, o Megarer, ihr seid weder die Dritten noch Vierten, Noch die Zwölften — in keinem Credit, noch geltendem Anschn. Oestlich von Megaris, durch das Gebirge Kerat e (xch«r«) getrennt, zieht sich das Dreieck von Attika*) in das ägäische Meer weit hinab, an seiner äußersten Spitze von dem Borgebirge Sunion begrenzt, wo der Tempel der Minerva Suuias den Ankommenden entgegenstrahlte. Ein gebirgiges Land, im Norden von Böotien durch den Parnaß ab- geschnitten, von dem herab sich mehrere Zweige bis an das Vorgebirge Sunion hinziehen; sein Boden mager, aber durch den Fleiß seiner Ein- '*) Vgl. die Schilderung Attika's in E. Curtius' griech. Gesch., I. S. 242 ff.

7. Bd. 1 - S. 106

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
\ 106 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. 2. Die einzelnen Landschaften. Ans Molossis steigt mau am Ambrakischen Meerbusen herab nach Akarnanien, der westlichen Provinz, reich an Städten und Dörfern, aber fast immer im Kampfe mit dem benachbarten Aetolien begriffen und dadurch in dem Fortschritte der Cultur gehemmt. Von hier zog sich die Halbinsel Leu lad ia in das ionische Meer, ausgehend in einen schroffen Fels, von wo unheilbar Liebende in die Fluten sprangen, um in denselben daö Ende ihrer Leidenschaft oder des Lebens zu suchen. Im Angesichte dieses Felsens, den ein alter Tempel Apoll's krönte, wurde bei Aktion (Actium) der Kampf über die Herrschaft der Erde entschieden, die von nun an (31 vor Chr.) in die Hände Augnst's fiel. Akarnanien wird durch den Acheloos von Aetolien getrennt. So berühmt war dieser Fluß in dem Alterthume, daß ihn Homeros den königlichen nennt und sein Name für Wasser überhaupt gebraucht wurde. Mit der Gabe, jede Gestalt zu wählen, gerüstet, freite der Flußgott um Deianera, des Oenens Tochter, und verlor durch den Mitbewerber Herakles im Kampfe um die Braut eines seiner Hörner, das, von den Nymphen aufgenommen, in ein Horn des Ucbcrflusscs verwandelt ward. Aetolien, das in seinen Grenzen einige fruchtbare Districte hegt, war von mehreren Völkerschaften bewohnt, deren einige keine Hellenen waren; alle aber waren kriegerisch, trotzig und raubgierig. Unter ihren verschiedenen Städten bestand ein Verein, wie in mehreren Provinzen, zu gemeinsamer, aber freier Berathung, dessen Abgeordnete sich jährlich unter vielen Festlichkeiten und feierlichen Spielen zu Thermos ver- sammelten. Im Süden von Aetolien lag Kalydon, berühmt durch die Jagd des Eber, die eine Schaar von Helden versammelte, das Va- terland Meleager's, den Altheia durch den verhängnißvollen Fenerbrand tödtete, und des Tydcns, der vor Theben, wie Diomedes, sein edlerer Sohn, vor Troja glänzte. Die Actolcr haben in der Geschichte der römischen Kriege in Hellas eine bedeutende, wenn schon nicht immer ehrenvolle Nolle gespielt. Eifer- süchtig auf den achüischen Bund, dem die Vereinigung mit Makedonien eine neue Stärke gegeben hatte, verbanden sie sich mit den Römern gegen die makedonische Macht. Rom benutzte die tapferen Bundesge- nossen zum eigenen Vortheil, bezwang Makedonien und schonte Achaia, auf dessen Vernichtung die Aetoler gehofft hatten. Diese Täuschung ihres Stolzes — denn auch ihre Verdienste erkannte Rom, wie sie meinten, nicht an — erzeugte bittere Feindschaft und eine durch den ätolischcn Bund vermittelte neue Coalition, an deren Spitze der König von Syrien, Antiochos, stand. Antiochos ward bei Thcrmopchä und Magnesia auf das Haupt geschlagen; die Aetoler verloren eine Schlacht bei Naupaktos; und nachdem sie einen Waffenstillstand gebrochen hatten, blieben sie unter den härtesten Bedingungen sich selbst und ihrer Ver- zweiflung überlassen.
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