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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 49

1879 - Berlin : Reimer
Klein-Phrygien. Troas. Mysien. Aeolis. 49 licheren Städte: Rhoeteion und das neue Ilion mit seiner Hafenstadt Sigeion. Auf der Westküste wurde im Beginn der Diadochenzeit eine neue grosse griechische Stadt mit künstlichem Hafen erbaut, die den Namen Alexandreia-Troas erhielt, später italische Colonie (j. grosse Ruinen Eski-Stambul genannt). 1) Im uneigentlichen Sinne wird die Troas zuweilen unter dem allgemeinen Namen des hellespontischen Phrygiens oder (in römischer Zeit) Mysiens einbegriffen. 68. Südliches Mysia. Südlich vom Idagebirge war das ebene Küstenland, dessen bedeutendste Stadt Atramyttion (noch j. griech. Adramyti, türk. Edirmid), von den lydischen Königen ihrer speciellen Landschaft einverleibt, zu der es auch in der persischen Zeit gerechnet wurde; die Myser waren auch hier auf das Binnenland um das Ka'ikos-Tal oder die speciell sogenannte Landschaft Teuthrania beschränkt, in welcher die alte Burg von Pergamon liegt, wo neben Mysern schon früh aeolische Griechen sich angesiedelt hatten. Nach der Teilung des Alexander-Reiches als festester Punkt seines Thrakien, Mysien und Lydien umfassenden Reiches von Lysimachos benutzt, ging sie nach dessen Tode in den Besitz seines Statthalters Philetaeros über, dessen Nachfolger sodann, die Eumenes und Attalos, die kleine Herschaft zu einem fast die ganze Westhälfte Klein-Asiens umfassenden Reiche erweiterten und die prachtvoll vergrösserte mit berühmten Kunstwerken und Büchersammlungen ausgestattete Stadt Pergamon (j. Bergama) zu ihrer Residenz machten; sie blieb nach dem Ende der Dynastie 130 v. Chr. Hauptstadt dieses, in die römische Provinz Asia verwandelten Ländercomplexes. 69. Aeolis. An der Küste die aeolisehen (d. i. vorzugsweise von Achaeern und Boeotern gegründeten) Colonien, ein Bund von 12 meist unbedeutenden Städten, von denen einige auch vom Ufer zurück in der fruchtbaren Mündungsebene des Hermos lagen; die erheblichsten darunter waren Kyme, Elaea, Pitane, letztere beide als Hafenplätze für Pergamon. Isach diesen Ansiedelungen und den von hier aus am Nordrande des adramyttenischen Golfes unter dem Ida-Gebirge gegründeten, die aber nicht zum engeren Bunde gehörten: Antandros, Gar-(jara, Assos, wurde der ganze, früh zu einem griechisch sprechenden Lande umgewandelte Küstenstrich Aeolis genannt. Den historisch wichtigsten und durch Reichthum des Bodens, namentlich an Oel und Wein, bedeutendsten Teil dieser aeolischen Landschaft bilden die vorliegenden Inseln: Tenedos (das seinen alten Namen unverändert bewahrt) und das grosse Lesbos (jj Asaßoq). H. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. a

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 52

1879 - Berlin : Reimer
52 Klein-Asien. 72. Karia. Der südwestliche Küstenstrich Kleinasiens läuft, durch tief einschneidende Golfe des aegaeischen Meeres (den iassischen, keramischen, dorischen) gespalten in mehrere felsige buchten- und hafenreiche Halbinsehi aus, welche in den vorliegenden Inselreihen eine Fortsetzung finden und für die Anwohner von jeher eine Schule der Schiffahrt bildeten. Daher erscheinen die Kar er1) beim Beginn historischer Kunde als ein seeherrschendes Volk, fast über die ganze Westküste Kleinasiens und über sämmtliche Inseln des aegaeischen Meeres bis zu europäischen Küstenpunkten hin ausgebreitet und erst durch das Anwachsen der hellenischen Stämme, namentlich die Auswanderungen der Ionier (in beschränkterem Maasse auch dorische Colonienj auf das asiatische Festland zurückgedrängt. Hier besassen sie neben einer von ihnen unterworfenen fremden Bevölkerung (Phrygiern, Pisiden, Lelegern, namentlich im östlichen Landesteile) das über der Südküste in breiter Masse sich erhebende, von kleinen hohen (600—1000“) Beckenebenen unterbrochene Gebirgsland2), dessen höchste Kämme (über 2000m) in Osten als Salbakos, in Nordosten als Kadmos an-steigen. Ferner die zwischen diesem Berglande und der im Norden parallel streichenden langen Kette der Messögis (der natürlichen Grenzscheide gegen Lydien) eingesenkte breite überaus fruchtbare untere Talebene des Maeandros3). In diesem lagen die grössten und reichsten Städte des Landes, namentlich Tr alleis (j. Aidin) und Magnesia (zubenannt am Maeandros, zum Unterschiede von der lydischen Stadt am Sipylos), eine angeblich uralt griechische, dann nach der Zerstörung durch thrakische Horden im 7. Jahrh. von Ephesiern und Milesiern wieder erbaute Stadt, die gleichwohl niemals zum ionischen Bunde gehört hat. Dann in der kleineren aber gleichfalls höchst ergiebigen südwestlichen Küstenebene Mylasa (j. Miläs), Sitz der karischen Fürsten, welche unter lydischer und persischer Herrschaft ihren Bang behielten, zuletzt aber ihre Residenz in die griechische Küstenstadt Halikarnassos verlegten. Nach der makedonischen Eroberung und Keichsteilung blieb ganz Karien eine Provinz des Reiches der Seleukiden (aus dieser Zeit die Stadtnamen Antiocheia und Stratonikeia) bis 189, wo der giössere nördliche Teil dem pergamenischen Reiche, das südliche Küstenland dem Gebiete von Rhodos durch die Römer einverleibt wurde, die endlich 129 wieder das ganze als Teil der Provinz Asia vereinigten1). 1) Ihre Nationalität bleibt zweifelhaft (ob zur semitischer 1 amilie gehörig?); wir erfahren nur, dass sie selbst sich als Stammverwandte der Lyder ansahen, wie diese manche semitische Gottheiten verehrten ^ und an pliöni- kischen Colonien, selbst in entfernten Meeren, sich betheiligten; dagegen wieder früher als alle ändern Asiaten griechische Bildung und Sprache an-nahmen, wie auch alle ihre Küstenstädte dem unter athenischer Leitung

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 126

1879 - Berlin : Reimer
126 Nord-Griechenland. 170. Nachdem die durch Philippos Ii. begründete makedonische Herschaft über ganz Thessalien 197 durch römisches Einschreiten gebrochen war, traten die phthiotischen Achaeer und Magneten dem achaeischen Bunde bei, die übrigen Landesteile bildeten einen Städtebund (xoivov 0£Ttalöov); nach der Unterwerfung Acha'ia’s durch die Römer 146 v. Chr. wurde aber das ganze, einschliesslich der Gebiete der Aenianen, Oetaeer, Malier (§ 157) mit der Provinz Macedonia vereinigt. Bedeutende Städte Thessaliens in der unteren (pelasgiotischen) Ebene: Lärisa am Peneios, Sitz der Aleuaden-Dynastie (noch j. als Larissa Landeshauptstadt) und Pherae, Sitz einer Dynastie, welche von 374 — 336 sich ganz Thessalien unterwarf; in der oberen Ebene am Südrande das thessaliotische P har sä los (j. Phersala), am Nordrande in der Hestiaeotis Trikka (j. Trikala). Im Küstenlande am pagasaeischen Golf wurde ganz nahe der mythisch berühmten Hafenstadt Iolkös die starke makedonische Festung Demetriäs um 290 durch K. Demetrios Poliorketes neu erbaut; sie blieb auch unter den Römern die zweitgrösste Stadt Thessaliens. 171. Alle Nordküsten des aegaeischen Meeres, an denen von 0. her bis zum Olympos hin thrakische Stämme (Bisalten, Sithone Mygdonen, Pierer) die ältesten bekannten Bewohner sind, wurden noch bis zum peloponnesischen Kriege unter dem Namen Ihrake begiiffen, die dort angesiedelten griechischen Colonien im athenischen Seebunde zur thrakischen Steuerprovinz (Ogaxiog <pöqog) gerechnet. Der erst seit dem 7. Jahrh. bekannt werdende Name der Makedonen, wahrscheinlich eines urgriechischen, den Doriern nächstverwandten Stammes, begriff zuerst nur das Binnenland W. vom Axios; seine Fürsten mussten wie die anderen thrakischen Küstenländer, seit Dareios I. die persische Oberhoheit anerkennen, dehnten aber sodann ihr Reich durch Eroberung nach Westen (Illyrien), Norden (Paeonien) und Osten (Thrakien), endlich unter Philippos Ii. bis zum Hellespont und über die griechischen Colonien an der Küste aus, so dass zur Zeit der Verwandlung m eine römische Provinz der Name Makedonia eine Vielheit verschiedener Volksstämm ein sich begriff, für welche jedoch das Griechische die allgemeine Verkehrssprache bildete. Eine Art natürlicher Scheide, welche aber durchaus nicht mit Völkergrenzen des Altertums zusammenfiel, bilden für dieses erweiterte Makedonien gegen Westen die nördliche Fortsetzung der Pindos-Kette unter verschiedenen Localnamen, gegen Osten die breiten Massenge- Jvlakedonia.

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 129

1879 - Berlin : Reimer
Makedonien. 129 An der Küste von Mygdonien lag in der Nähe heisser Quellen die danach benannte Handelsstadt Therme im innersten Winkel des von ihr den Namen führenden thermäischen Golfes, wahrscheinlich eine der frühesten nördlichen Ansiedelungen der ionischen Griechen; nach Alexanders Tod von K. Kassandros als neue Residenz vergrössert, erhielt sie nach seiner Gemahlin den Namen Thessalonike. Unter der römischen Herschaft politische Hauptstadt der Provinz und volkreichste Stadt des europäischen Griechenlandes, behielt sie diese Bedeutung in Folge der günstigen Yerkehrslage bis in die Neuzeit unter Beibehaltung ihres alten Namens (neugr. Saloniki, türk. Selänik, bulgar. Solün). Die vom Strymön in seinem Unterlaufe durchflossene, zum Teil vom kerkinitischen Sumpfsee bedeckte Ebene war in älterer Zeit von paeonischen Stämmen, nach der makedonischen Eroberung Mygdoniens von dem nach Osten zurückgedrängten thrakischen Volke der Edonen C'hdcovsg, 3hdoovov) bewohnt; sie wurde 424 jdem makedonischen Reiche einverleibt und damit zugleich die Goldbergwrerke in den die Ebene umschliessenden Bergen, namentlich im Pangaeon (Gipfel fast 1900m hoch), welche schon durch die Griechen von Thasos und die Athener ausgebeutet worden waren. An Stelle der alten Bergwerkstadt Krenides legte dann K. Philippos Ii. zum Schutz der Grenze gegen Thrakien die starke Festung Philippoi an. 176. Griechische Colonien an der Küste des östlichen Makedoniens. Die dieser Küste nahe gegenüberliegende Insel Thasos tstm-, deren Berge sich ebenfalls goldreich erwiesen, - »schon von den Phoenikiern, seit 708 von Ioniern aus der Insel Paros in Besitz genommen worden; 464 eroberten sie die Athener und damit zugleich die Besitzungen der Thasier auf der (damals thrakischen) Festlandküste, wo sie neben der älteren Stadt Daton die neue Hafenstadt Neapolis (zubenannt Jcct'rjvcöv) anlegten. Noch wichtiger war für sie der Besitz der Mündung des Strymön, schon in älterer Zeit von ionischen Ansiedlern besetzt und einfach rjioov „der Strand“ genannt. Die hier angelegte Festung gleichen Namens eroberten als letzten festen Punkt der persischen Macht in Europa die Athener 476 und legten 436 wenig landeinwärts auf einer vom Strymön umflossenen Halbinsel die grosse neue Colonie A mp hi-polis an, die sie nur kurze Zeit besassen. Auch als freie ionische und seit 358 als makedonische und dann römische Stadt blieb dieselbe durch einträglichen Handel blühend. Die kleineren unabhängigen Städte an der Westküste des strymonischen Meerbusens, Argilos, Stageiros, Akanthos waren von Ioniern aus den kykladischen Inseln, namentlich aus Andros, angelegt worden. H. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. g

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 50

1879 - Berlin : Reimer
50 Klein-Asien. Letzteres geteilt unter 5 (ursprünglich 6) einen engeren Bund bildende Stadtgebiete, deren Haupt Mytilene (dessen Name, neugr. ausgespr. Mytilini, ital. Metelino, türk. Midillü im Mittelalter auf die ganze Insel übergegangen ist) mit bedeutendem Landbesitze auf der gegenüberliegenden Festlandküste; zweite Stadt Methymna j. Molivo. 70. Ionia. Der durch zahlreiche Hafenbuchten, reichen Boden der Flussebenen, mildes Klima am meisten bevorzugte Teil Klein-Asiens, der mittlere der westlichen (aegaeischen) Küste nebst den vorliegenden Inseln soll besonders von karischem Volke bewohnt gewesen sein, als im 11. Jahrh. die durch die dorische Eroberung aus Europa verdrängten Ionier, denen sich manche andere griechische, auch fremde Bevölkerungsteile anschlossen, sich bleibend dort niederliessen und in näherer Berührung mit älteren asiatischen Culturvölkern diesen Landstrich zur höchsten materiellen und frühesten geistigen Blüte der ge-sammten hellenischen Welt erhoben. Politisch bildete Ionia einen Bund von 12 Stadtrepubliken, der nur bedingt seit Kroesos dem lydi-schen, dann dem persischen Reiche angehörte, viel entschiedener nach den Perserkriegen unter dem Namen der Bundesgenossenschaft von Athen, dann von Sparta, endlich nach Alexander vom syrischen und pergamenischen Reiche abhängig, zuletzt ein Teil der römischen Provinz Asia war.1) Durch die vorteilhafte Lage an oder nahe den Mündungen der aus dem inneren Hochlande herabführenden grösseren Flusstäler des Hermos, Kaystros, Maeandros erwuchsen mehrere dieser ionischen Küstenstädte, namentlich Phokaea, Smyrna, Ephesos, Mile tos zu den reichsten und seemächtigsten griechischen Handelsplätzen2), die ersten beiden auf zuvor von den Aeolern besetztem Gebiete gelegen3). Weniger bedeutend waren die auf oder an der westlich vorspringenden gebirgigen Halbinsel gelegenen Städte: Klasomenae, Erythrae, Lebedos, Kolophon, sowie im Süden auf karischem- Gebiete an der Maeandros-Mündung Priene und My Tis; weit erheblicher dagegen und als Seemächte den Milesiern kaum nachstehend die Inselstaten Chjos (mit berühmtem Wein- und Mastixbau) und Samos, zu dessen Gebiete mehrere kleinere Inseln, namentlich auch Ikaria oder Ikaros gehört zu haben scheinen. J) Religiöser Mittelpunkt des Bundes das uralte (schon vorgriechische) Heiligtum der ephesischen Artemis (später bewunderter Prachttempel ionischen Styles); Versammlungsort der regelmässigen Festfeiern das auf prienischem Gebiete am Fusse des Berges Mykale gelegene Heiligtum des Poseidon, ge-nannt • 2) Durch die unaufhaltsam vorrückenden, die Häfen ausfüllenden, die Ebene ins Meer erweiternden Alluvien des Kaystros ist E p h e s o s, durch die des Mae-

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 91

1879 - Berlin : Reimer
Libyen. Kyrenaika. Punisches Africa. 91 122. Kyrenaika (Griechisches Libyen). Zwischen den Steppenländern der Marmarika in Osten und der grossen Syrte in Westen tritt gegen Norden ins Mittelmeer mit steilem Küstenabfall ein durchschnittlich 5 — 700m hohes Tafelland vor, ohne perennirende Flüsse, aber reich an Quellen und ausreichendem Winterregen, daher schon von den libyschen Bewohnern, den Stämmen der Auschisen, Asbysten, Kabalier angebaut. Seit dem 7. Jahrh. wurde es von dorischen Griechen aus der Peloponnesos und den Inseln (namentlich Thera) besetzt, die hier ausser mehreren Küstenstädten: Euhesperidae, Taucheira, Apollonia, auf dem Hochlande selbst die Stadt Kyrene (dor. Kyrüna, j. Ruinen Krenna) gründeten; nach ihr, als Sitz der noch unter persischer Oberhoheit regierenden Dynastie der Battos und Arkesilas, wurde gewöhnlich die ganze Landschaft Kvqrjvaicc oder Rvqijva'cxtf benannt. Die Westhälfte derselben bildete seit etwa 540 v. Chr. eine besondere Herschaft mit der von griechisch-libyscher Mischbevölkerung bewohnten Hauptstadt B ark a, deren Name im Mittelalter auf die ganze Landschaft übergegangen ist. Unter Oberhoheit der aegyptischen Ptolemäer bildeten später diese Griechenstädte einen Bund von fünf Freistaten (Pentapolis), davon Taucheira und Euhesperidae unter den neuen, von Fürstinnen des ptolemäischen Hauses entlehnten Namen Arsinoe und Berenike (j. Tökra und Benghazi); als fünfte trat die Hafenstadt des zerstörten Barka unter dem Namen Ptolemais (j. Ruinen Dolmeta) ein. Von einer ptolemäischen Nebenlinie (117—96), kam das Land 67 v. Chr. unter römische Herschaft und wurde mit Kreta zu einer Provinz vereinigt. Phoenikisclies (punisches) Africa. 123. Syrten-Landschaft (Tripolis). Der grösste gegen Süden einschneidende Busen des Mittelmeeres, bekannt unter dem Namen der grossen Syrte (fj ^sydlri 2vqtiq), bespült eine zumeist öde wasserlose Küstenstrecke, in der im Altertum, wie heut, meist, nomadische Stämme wohnten, darunter der bedeutendste der der Nasamonen. Sie wurden Untertanen Karthago’s zur Zeit seiner grössten Macht, dessen Handelsverkehr nach Inner-Africa von hier aus die kürzeste und zugleich bequemste Verbindungslinie gewann, wie sie im wesentlichen noch heut vom Karawanenhandel benutzt wird. In dem vom libyschen Stamme der Maken bewohnten nordwestlichen Teile dieses Küstengebietes, der am Abhange einer zu 6—800m Höhe ansteigenden Berglandschaft fruchtbares Ackerland enthält, hatten die Phoenikier von Sidon in sehr alter Zeit mehrere Pflanz-

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 133

1879 - Berlin : Reimer
Südliches Thrakien. Inseln. 133 siedelungen auf der schmalen, längs der asiatischen Küste gestreckten thrakischen Chersonesos (auch rj £(p’ cexxrjon6vt(o /.) einer grösstenteils flachhügligen, nur im Norden zu Bergketten von über 400m ansteigenden Halbinsel, namentlich Elaeüs auf der Südspitze und Sestös an der engsten, gewöhnlich zum Uebergang gewählten Stelle der Halbinsel. Dazwischen lagen ältere ionische Städte: Kardia im Norden, Mddytos im Süden, welche eine bedeutende Verstärkung erhielten, als um 550 v. Chr. der ältere Miltiades in der Chersonesos ein Fürstentum mit gemischter griechisch-thrakischer Bevölkerung gebildet hatte und besonders als nach den Perserkriegen bis zum Ende des peloponnesischen Krieges die Athener dieselbe als Provinz beherschten und neue Colonisten daselbst ansiedelten.1) Seit 343 von Makedonien erobert, kam die Chersonesos mit ganz Thrakien und Mysien zum Reiche des Lysimachos, welcher für dasselbe eine neue Hauptstadt Lysimacheia auf dem kaum 1 d. M. breiten Halse der Halbinsel anlegte, wo früher eine Grenzmauer (/laxqov xez%oq) zum Schutze gegen Angriffe der ausserhalb wohnenden Thraker bestanden hatte.2) *■) Aus dieser Zeit datirt die Gründung von Kattiupolis (benannt nach dem athenischen Feldherrn Kallias), welches als Gallipoli seit dem Mittelalter der meistbenutzte Uebergangsort an der Meerenge ist. 2) Sie gehörte mit der ganzen Chersonesos nach Lysimachos’ Tode zum aetolischen Bunde, seit 247 zxim aegyptischen Reiche, seit 205 zum syrischen, seit 189 zum pergamenischen, nach dessen Ende 183 wird sie mit dem römischen Makedonien, von 46 v. Chr. endlich mit ihrem geographischen Hinterlande, der römischen Provinz Thracia vereinigt. 182. Inseln. Diesen Küsten gegenüber liegen im thrakischen Meere, d. i. dem nördlichen Teile des aegaeischen, drei Inseln von vul-canischer Formation, welche ihrer Lage nach gewöhnlich zu Thrakien gerechnet werden, obwohl sie politisch nie damit enger verbunden waren. Die grösste, Lemnos, hat nur unbedeutende Höhen, aber noch in historischer Zeit des Altertums tätige Krater; Imbros ist von schroffen, bis ca. 600m hohen Felsrücken durchzogen, die thrakische Samos oder Samothrake besteht bei kleinstem Umfange ganz aus dem mächtigen Kraterberg Saö/ce mit 1600m hohem Gipfel. Auf allen wurden als ältere Bewohner sogenannte tyrsenische Pelasger angegeben (vgl. § 213), von denen her sich der noch in griechischer Zeit auf Samothrake gefeierte Mysteriencultus der Kabiren (&soi (jusyccxoi) erhalten haben soll. Griechisch wurden sie vielleicht schon teilweise durch Niederlassungen asiatischer Ionier, völlig erst durch athenische Eroberung von der Chersonesos aus und durch Landverteilung an attische Ansiedler; daher blieben auch wenigstens Lemnos und Imbros unter römischer Herschaft mit der Provinz Acha'ia vereinigt.

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 50

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
50 Iii. Die Babylonier und Assyrier. die Zunge ausgerissen werden. Er war auch ein leidenschaftlicher und kühner Jäger. Mit Bogen und Pfeil erlegte er den Löwen im Dickicht des Waldes und vom Kahn aus im Röhricht des Ufers. Sein Wildgarten war angefüllt mit Käfigen, aus denen die Löwen zur Jagd losgelassen wurden. Ja, wir kennen sogar seine Lieblingshunde, die er in gebranntem Thon nachbilden und mit ihren Namen versehen aufstellen ließ. Ein Schlag, und das ganze große, gewaltige Reich war aus einander gefallen. Dieser Schlag kam von den Medern, welche, ebenfalls unter: morsen, in ihrem Bergland sich doch wieder dem Joch entzogen hatten und unter einheimischen Fürsten erstarkten. Kyaxares gelang es, das assyrische Zeer zu besiegen, doch wurde seine Untemehinung gegen Ninive unterbrochen durch den Einfall eines neuen, für beide Theile gleich furchtbaren Feindes, der Scythen. Entsetzlich hausten diese rasch dahin eilenden Reiterschaaren in dem schon durch so viele Kriege erschöpften Lande; es war unmöglich sie zu erreichen und mit Erfolg zu bekämpfen. Allein kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, so erhob sich der Aufstand gegen die assyrische Hauptstadt. Der Bann des Schreckens war gebrochen. Zahllose Schaaren sammelten sich in den unteren Landen nach dem persischen Meerbusen zu; Nabopolassar, zu ihrer Bekämpfung ausgefandt, stellte sich selbst an ihre Spitze und vereinigte sich mit den Medern. Ninive wurde eingeschlossen, von keiner Seite war Hülse zu erwarten. Aber die Stadt war wohl verproviantirt und sehr fest. Das medisch-babylonische Heer versuchte vergeblich die Wälle zu brechen. Zwei volle Jahre vergingen mit Versuchen, Bresche zu machen und mit der Blokade der Stadt. Im Frühjahre des dritten Jahres endlich kam der Tigris den Belagerern zu Hülse; eine furchtbare Ueberfchwemmung riß die Wälle auf eine Länge von 20 Stadien nieder. Der König Sarak, als er Alles verloren sah, zündete den Palast an und starb in den Flammen, ähnlich dem letzten Paläologen in Byzanz, nachdem er wie dieser in einer einzigen Stadt, dem letzten Reste seines Reiches, den Angriff gewaltiger Heere ausgehalten hatte. So ward das Gericht, das über Sanherib begonnen hatte, vollendet durch den ersten Untergang eines Weltreiches, von dem wir historische Kunde haben.*) 18. Das jüngere Keich in Babylon. Uelmkadnem. (Nach Marcus v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels, bearbeitet vom Herausgeber.) Als Ninive in Asche sank, erhob sich Babylon noch einmal zu neuem Glanze. Die Eroberer Assyriens hatten sich so in die Beute getheilt, daß *) Dieser Schluß nach Marcus b. Niebuhr's Geschichte Assurs und Babel«,
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