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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 648

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
648 Xi. Die Römer. Das Haupl-retgniß des nächsten Jahres (66) ist die Pifvnische Ber-chworung, deren Theilnehmer hauptsächlich Officie« der Garde waren meist solche, die sich znrückgescht, gekränkt oder für vermeintliche Dienste «wie beim ml ,7 ***** "W 6i"knä Gelohnt glanbten und bei einem po-1 ?en, f*roun6 'Unfalls in gewinnen hofften. Man beabsichtigte, den Kmser bet den Cirensspielen am Ceresf-ste zu ermorden) aber der Plan !if°' T 6“ «chwomng, „eß sich M feine, Maßlosigkeit von den abgesandten Truppe,, ohne Widerstand todten es ersolgten »ach summarischem Proeesse zahlreiche Hinrichtungen, auch Eeneea ^ zu sterben, und da Gift keine schnelle Wirkung that, ließ er stch d,e Adern offnen, s° daß er eines langsamen, analvvllen Tode» starb fm' f° Vertrieben waren die Belohnnugeu <der Garde, und die Beschlusse von Dankbezeugungen gegen die Götter, welche bei dieser Ge- 3we" w maif.cl Und Scn"1 au*9inae"- In diesem Jahre starb auch P°pp°a! das Gerücht wollte wissen, Nero hnbe ste im Jahzorne mit einem «trifte getroffen und eine zu frühe Niederkunft ihren Tod herbeigeführt (?,. Im I. 66 konnte Nero's auswärtige Politik sich des bedeutenden Erfolges rühmen, welchen die armenischen Kriege herbeigeführt hatten, den parthlschen Prinzen Tmdates (Bruder des Partherkönigs Vologäses) in Rom mit dem Königreiche Armenien zu belehnen, der dafür seine neuerbaute armem,che Hauptstadt „Neronia" benannte. Während so durch die Errichtung emes neuen Vasallenverhältnisses in Armenien ein gefährlicher Krieg beigelegt wurde, brach in den letzten Monaten dieses Jahres ein neuer Kampf in Syrien aus, dessen Beendigung weder Nero noch seine nächsten Nachfolger erleben sollten und der erst von den Flaviern bewältigt werden konnte, der Krieg gegen die Juden. Die Abneigung der Juden gegen die Fremdherrschaft, me religiöse Empfindlichkeit gegen das Heidenthum der Beherrscher, der schwere Steuerdruck und in Folge dessen die Entwerthung des Eigenthums, verbunden mit der Unsicherheit des Verkehrs durch das schon seit den Maccabäern m den Gebirgsgegenden einheimische Banditenthum - das Alles hatte in Palästina unerträgliche Zustände geschaffen. Der jüdischen Revolutionspartei gelang es, namentlich durch treulosen Bruch einer Capitulation der römischen Besatzung, die Römer aus Jerusalem und Judäa zu vertreiben, während gleichzeitig in den syrischen Städten eine gräuelvolle Judenverfolgung ausgebrochen war, die sich bis nach Alexandria ausdehnte, wo mehr als 60,000 Juden dem Fanatismus der Aegyptier und dem Schwerte der Legionen erlagen. Ein Versuch des römischen Statthalters in Syrien (Eestius Gallus), Jerusalem wieder zu erobern, mißlang, daher ries Nero denselben zurück und sandte einen der erprobtesten und tüchtigsten Osficiere, den nachmaligen Kaiser Vespasian, welcher in Britannien seine Schule gemacht hatte, zur Führung des Krieges. Um diese Zeit führte Nero einen schon früher gefaßten Entschluß aus,

2. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 71

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. 71 schwörung der spanischen Constitution genöthigt, als aber die Häupter des Ausstandes ihn zur Kriegserklärung gegen Oesterreich drängten, entfloh er nach Novara zum Grafen de la Torre, dem der neue König die Anführung des anti-revolutionären Heeres übertragen hatte, und erklärte von da aus die Niederlegung seiner Regentschaft. So- bald sich nun die Nachricht von dem Unterliegen der Revolution in Neapel und von dem Zusammenziehen eines österreichischen Heeres am Tessino verbreitete, entsank den Truppen der Bewegungspartei alles Vertrauen, und als sie die Oesterreicher in Verbindung ■ mit den Königlichen unter de la Torre auf ihrer rechten Flanke erscheinen sahen, war kein Muth einzelner Führer im Stande, der plötzlichen Auflösung des Revolutionsheeres Einhalt zu thun. De la Torre hielt einen friedlichen Einzug in Turin (10. April) und die wichtigsten Festungen Piemonts blieben von den Oesterreichern besetzt bis zum Herbste 1823. Die meisten der compromittirten Führer zerstreuten sich in alle Welt und suchten zum Theil in Spanien und Griechen- land in neuen Kämpfen ihre Kräfte für ihre Grundsätze zu verwenden. 8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. (Nach Chr. Aug. Brandts, Mittheilungen über Griechenland, L. Wachler, Vor- bereitung und Ausbruch des Aufstandes der Griechen, in Fr. v. Raumer's histo- rischem Tascheubuche, und Heinr. Thiersch Griechenlands Schicksale, bearbeitet vom Herausgeber.) Seit die Türken Griechenland unterjocht hatten, erwähnt die Ge- schichte des unglücklichen Landes fast nur, um Befreiungsversuche, ihren unheilvollen Ausgang und ihre schrecklichen Folgen zu verzeich- nen. Fremder Hülfe bedürftig, waren die schmählich Unterdrückten immer von Neuem bereit, das Opfer täuschender Versprechungen zu werden. Während die Einen ihren Blick fortwährend auf das glau- bensverwandte Rußland gerichtet hatten, wendeten ihn Andere seit dem Ende des 18. Jahrhunderts dem alle Völker zur Freiheit auf- rufenden Frankreich zu, und die Regierungen beider Staaten ver- säumten nicht, die ihnen entgegenkommenden Hoffnungen mittelbar oder unmittelbar durch Verheißungen zu nähren. Rhigas aus Pherä (Velestinos) in Thessalien begrüßte in Napoleon Bonaparte eine neu ausgehende Freiheitssonne und verband sich in Wien mit gleichge- sinnten Freunden, um unter den Auspicien des jungen Helden sein griechisches Vaterland vom türkischen Joche zu befreien. Nachdem er (1796) fast alle Griechen in Wien für seine Pläne begeistert hatte, wendete er mit mehreren seiner Genossen sich nach Triest, um dem-

3. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 186

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
186 17. Leopold I., König der Belgier. 17. Leopold I., König der Selgier 1831 (—1865). (Nach Rudolf Gottschall, Unsere Zeit, deutsche Revue der Gegenwart, W. A. Arendt, belgische Zustände und desselben Verfassers das Königthum in Belgien, bearbeitet vom Herausgeber.) König Leopold, der jüngere Sprosse eines kleinen deutschen Für- stenhauses, schien dazu berufen, als Gemahl der englischen Thron- erbin in Großbritannien dieselbe Rolle zu spielen, welche sein Neffe zwanzig Jahre später als Prinz-Gemahl der Königin Victoria so glänzend ausfüllte. Nachdem er seine Staatsklugheit dadurch be- kundet hatte, daß er die Königskrone Griechenlands ablehnte, welche für den König Otto zur Dornenkrone wurde, war er während einer mehr als 34jährigen Regierung in Belgien das Muster eines con- stitutionellen Monarchen und lieferte durch sein Beispiel den Be- weis dafür, daß die königliche Würde und die Freiheit eines Volks recht gut neben einander bestehen können. Er verstand das herzogliche Haus Sachsen-Coburg-Gotha zu einem der beneidetsten Fürstenhäuser Europa's zu machen, indem sich in Folge seiner Einwirkung die Thronerbinnen Großbritanniens, Portugals und Brasiliens mit Prin- zen dieses Hauses vermählten. Ueberdies hat er 34 Jahre lang im Stillen und öffentlich eine höchst einflußreiche und wohlthätige Ein- wirkung ans die Geschicke unseres Erdtheils ausgeübt. Leopold, Georg, Christian, Friedrich, das sechste Kind des Herzogs Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld von dessen zweiter Gemahlin, der Prinzessin Auguste von Reuß-Ebersdorf, wurde am 16. December 1790 geboren. Den Namen Leopold erhielt er zu Ehren seines Taufzeugen, des Kaisers Leopold Ii., der am 30. September 1790 als Kaiser des heiligen römischen Reichs gekrönt worden war. Als seine dritte Schwester Gemahlin des Großfürsten Konstantin von Rußland ward, schrieb die Kaiserin Katharina Ii., deren Tod in demselben Jahre (1796) erfolgte, eigenhändig den fünfjährigen Prin- zen Leopold als Cadetten in die Listen des Garde-Cuirassier-Regiments ein, dessen Uniform er später als russischer General stets getragen hat. So kam Prinz Leopold in russische Kriegsdienste, während von seinen älteren Brüdern der eine in österreichischen, der andere in preußischen Diensten stand. Er gewann das Vertrauen des ihm verschwägerten Kaisers Alexander I. so schnell, daß er bereits 1808 als russischer General den Kaiser zu dem von Napoleon veranstal- teten Fürsten-Congreß in Erfurt begleitete. Im Jahre 1810 mußte er, als Bruder eines deutschen Rheinbundsfürsten, auf Napoleon's Befehl den russischen Dienst verlassen. Er begab sich nach Paris, wo er nach Napoleon's Aussprüchen für einen der schönsten jungen Männer galt. Dort soll er auch in nahe freundschaftliche Beziehung

4. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 679

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
104. Die Aufstände der Tiroler, 1809. 679 welcher auch Andreas Hofer, Wirth »am Sand" im Passeyrthale, gehörte, nach Wien und verabredete mit dem Erzherzoge Johann, dem Lieblinge der Gebirgslande, und besonders mit dessen Vertreter, dem Freiherrn von Hor-mayr, den Plan des Aufstandes. Zwei österreichische Corps sollten im April in der Mitte Tirols, zu beiden Seiten des Brenner, eintreffen: das eine durch das Pusterthal, das andere durch das Unter-Innthal. Der allgemeine Haß lehrte die strengste Verschwiegenheit, und selten ist ein Feind argloser überrascht worden, als damals die Barern. Keiner aber ergriff die vaterländische Sache, für die man in den Streit ging, herzlicher und wahrhaftiger als der „Sandwirth" Hofer, dessen äußere stattliche Erscheinung in gewählter Landestracht, selbst unter den markigen Gestalten seiner Heimat, sich imposant genug hervorhob. Kein Mann von großen Ideen (obgleich eine Art Wunderkind an frühreifer Gelehrsamkeit), aber eine von den Naturen, die um so zäher an dem beschränkten Kreise ihrer Gedanken festhalten, umfaßte er mit der ganzen Tiefe seines Gemüthes und der innigsten Hingebung die vaterländische und religiöse Sache, die ihn erfüllte. Der Ausstand begann am „weißen Sonntage" (9. April) im Puster-thale, als hier das eine österreichische Corps von Lienz aus gegen Brixen vorrückte, wo der baierische Oberstlieutenant Wrede mit 1300 M. stand. Alles eilte unter Freudenschüssen und Glockengeläute den Oesterreichern als den Befreiern entgegen. Die Baiern versuchten vergebens, die Vorrückenden durch Zerstörung der Brücken aufzuhalten, sie wurden gezwungen, sich bis an die Ladritsche Brücke (in der Nähe der heutigen Franzensfeste) zurückzuziehen. Um den Besitz der Brennerstraße und eine Verbindung des italienischen mit dem deutschen Kriegsschauplätze handelte es sich für beide Theile. Wrede und General Bisson, der mit einem Corps Franzosen aus Mantua gekommen und sich in Schwaben mit der Hauptarmee Napoleon's vereinigen sollte, gelangte zwar über den Brenner nach Innsbruck, doch war der ganze Gebirgs-Uebergang ein fortwährender Kampf: von allen Seiten durch herabgeworfene Felsstücke bedroht, beschossen, verfolgt, konnten sie den Aufgeboten der benachbarten Thäler nur eine passive Tapferkeit entgegenstellen, und ihr Nachtrab (unter Lemoine) ward durch Zerstörung der Ladritscher Brücke abgeschnitten, so daß er sich nach Bozen und Trient zurück retten mußte. Andreas Hofer war mit seinen Paffeyrn über den Jaufen-Paß nach Sterzing vorgedrungen und hatte die baierische Garnison in Sterzing nach mehrstündigem Kampfe auf dem Sterzinger Moos mit ihrer einzigen Kanone kriegsgefangen gemacht, sich dann aber vor der Uebermacht zurückgezogen. Gleichzeitig hatte auch im Jnnthale der Aufstand begonnen. Schon am 8. April sah man ein Brett mit einem rothen Fähnlein den Inn hinunterschwimmen; in der folgenden Nacht kündigten Feuer-Signale auf den Bergen die Stunde der Entscheidung an. Aus dem obern und untern Jnnthale drangen die Bauern unter kühnen und gewandten Führern (jene unter

5. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 597

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
93. Der Krieg der ersten Coalition gegen Frankreich. 597 sicher gedeckt zu haben. Allein Bonaparte, der im Süden des Po stand, überraschte seinen Gegner, indem er mit reißender Schnelligkeit auf dem rechten Ufer des Po stromabwärts zog, bei Piacenza den Po überschritt und so die österreichische Stellung vollständig umging. Beaulieu mußte Mailand sich selbst überlassen und eilte, den Hauptübergang über die Adda bei Lodi zu gewinnen. Am 10. Mai kam Bonaparte in Lodi an und sand die Brücke über die Adda zwar noch unversehrt, den jenseitigen Zugang aber durch 9000 Kaiserliche mit einer gewaltigen Batterie von 30 Geschützen gesperrt. Nach einem heftigen Artilleriekampfe, während dessen die französische Reiterei eine kleine Strecke aufwärts durch eine Fuhrt den Fluß passirte, wurden die österreichischen Kanonen genommen, das Fußvolk geworfen und das linke Adda-Ufer siegreich behauptet. Wahrend Beaulieu die Trümmer seiner Streitkräfte hinter dem Mincio und in Mantua zu sammeln suchte, hielt Bonaparte am 16. Mai unter dem Jubel der Bevölkerung seinen triumphirenden Einzug in Mailand und schrieb an das Direktorium, die Lombardei sei unterworfen, in kurzer Zeit könne er durch Tirol nach Baiern vordringen, wenn man endlich die Heere am Rhein in Bewegung setze. Die Herzoge von Parma und Modena, welche zunächst bedroht waren, erhielten einen unsichern Waffenstillstand gegen kolossale Lieferungen von Lebensmitteln, Kriegsbedürfnissen und Gemälden berühmter Meister; Parma zahlte außerdem nur 2 Millionen Franken (mit Rücksicht auf Spanien), Modena 10 Millionen, Mailand für seine Befreiung vom österreichischen Joche 20 Millionen. Das Heer hatte lange gedarbt, jetzt lebte es in Ueberfluß und vergötterte seinen Helden. In Paris erweckten diese Nachrichten, welche Schlag auf Schlag ohne Unterbrechung sich folgten, einen wahren Taumel der Begeisterung. Niemals hatte man dergleichen erlebt, fast jeden Tag einen neuen Triumph der Waffen oder der Diplomatie. Das Direktorium gerieth darüber in die widersprechendsten Stimmungen, denn der junge General hatte bei diesen unvergleichlichen Erfolgen mehrfach seine Instruction übertreten. Am 7. Mai unterzeichnete bereits Carnot eine Depesche an Bonaparte, der zufolge die italienische Armee noch verstärkt, dann aber in zwei Heere getheilt werden sollte. Mit dem einen werde;©eneral Kellermann die Oesterreicher von jedem neuen Einbruch in Italien abhalten, mit dem andern General Bonaparte den Hasen von Livorno besetzen, Rom und Neapel brandschatzen und Genua zu Geldzahlungen zwingen; ein Civil-Commissar werde die Führung aller diplomatischen Verhandlungen besorgen. Als Bonaparte am 13. Mai diesen Beschluß des Direktoriums empfing, schickte er gleich am nächsten Tage die Antwort ab, eben so höflich in der Form als entschieden ablehnend dem Inhalte nach, und die Regierung sollte schon jetzt, kaum einen Monat nach dem Beginn des Feldzuges, die Erfahrung machen, daß Bonaparte nicht 'mehr von ihr, sondern ihr Ansehen von dem Willen des Feldherrn

6. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 673

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
100. Napoleon'» Zug nach Aegypten und Syrien. 673 Akkon für den wichtigsten festen Platz des heiligen Landes galt und am längsten im Besitze der Christen geblieben war. Obgleich die Festung nur Mauern mit Thürmen und Gräben hatte, so war doch Achmet Djezzar zum äußersten Widerstande entschlossen. Denn er hatte in seiner Umgebung zwei Männer, die es verstanden, den Belagerern alle möglichen Hindernisse und Schwierigkeiten zu bereiten. Der eine war der Engländer Sidney Smith, der 1797 den Chouans Kriegsbe- darf zugebracht hatte, dabei aber gefangen und im Temple eingekcrkert worden war; der andere ein ehemaliger Mitschüler Napoleon's zu Brienne, Phelippeaux, ein eifriger Royalist, der jenem zur Flucht aus dem Temple verholfen hatte. Sidney war Befehlshaber einer Ab- theilung der englischen Flotte und legte sich mit dieser auf der Rhede von Acre vor Anker, Phelippeaux begab sich in die Stadt und leitete die Vertheidigungs-Austalten. Während dieser hinter dem alten Stadt- wall eine beinahe neue Reihe von Festungswerken errichtete und die Strcitkräfte der Belagerten durch eine türkisch-britische Flotte täglich Zuwachs erhielten, fiel die Flotille der Franzosen mit der Belagerungs- Artillerie, als sie um den Berg Carmel herumsegelte, den Engländern in die Hände und zugleich drohte den Franzosen ein Angriff vom Innern des Landes her, durch eine von Damaskus heranziehende Armee von 25,000 Reitern und 10,000 Mann Fußvolk. Diesem Entsatzheer sandte Napoleon Junot, Kleber, Murat entgegen, gab aber zuletzt selbst den Ausschlag; der Feind wurde beim Berge Tabor mit einem Ver- luste von 6000 Mann geschlagen und gab nun jeden Versuch eines Entsatzes von Acre auf. Doch der Preis des Sieges, die Einnahme von Acre, blieb Napoleon versagt; nach acht vergeblichen Stürmen hob er die Belagerung auf. Zu diesem schweren Entschlüsse bewog ihn die fortwährende Verstärkung der Belagerten durch die englisch-türkische Flotte, das Ueberhandnehmen der Pest in seinem Lager und die Nach- richt von einem gefährlichen Aufstande in Aegypten, gegen welchen De- saix mit unzureichenden Hülfsmittcln ankämpste und der daher den Besitz Aegyptens und selbst die Epistenz der französischen Armee in Gefahr bringen konnte. Rückkehr nach Aegypten. Nach dem Mißlingen der syrischen Expedition beschränkte Napoleon seine orientalischen Entwürfe aus Aegypten, und auch hier wankte ihm der Boden unter den Füßen. Mustafa Pascha, in Begleitung von Sidney Smith, landete mit 20,000 Mann bei Abukir; aber statt auf Alexandria oder Rosette vorzudringen, wie Napoleon selbst gefürch- tet hatte, begnügten sie sich, die Communication zwischen beiden Städten abzuschneiden, indem sie sich auf einer Halbinsel (wie die Chouans auf Quiberon s. S. 631) verschanzten. Hier wurden sie am 25. Juli angegriffen. Die Hindernisse bei der Erstürmung der festen, mit furcht- barer Artillerie besetzten Schanzen waren ungeheuer, das Blutbad ent- setzlich, die Türken, ihre Flinten aus den Rücken werfend, wehrten sich Pütz. Histor. Darstell, u. Charakteristiken. In. ^.Z

7. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 71

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. 71 schwörung der spanischen Constitution genöthigt, als aber die Häupter des Aufstandes ihn zur Kriegserklärung gegen Oesterreich drängten, entfloh er nach Novara zum Grafen de la Torre, dem der neue König die Anführung des anti-revolutionären Heeres übertragen hatte, und erklärte von da aus die Niederlegung seiner Regentschaft. So- bald sich nun die Nachricht von dem Unterliegen der Revolution in Neapel und von dem Zusammenziehen eines österreichischen Heeres am Tessino verbreitete, entsank den Truppen der Bewegungspartei alles Vertrauen, und als sie die Oefterreicher in Verbindung mit den Königlichen unter de la Torre auf ihrer rechten Flanke erscheinen sahen, war kein Muth einzelner Führer im Stande, der plötzlichen Auflösung des Revolutionsheeres Einhalt zu thun. De la Torre hielt einen friedlichen Einzug in Turin (10. April) und die wichtigsten Festungen Piemonts blieben von den Oesterreichern besetzt bis zum Herbste 1823. Die meisten der compromittirten Führer zerstreuten sich in alle Welt und suchten- zum Theil in Spanien und Griechen- land in neuen Kämpfen ihre Kräfte für ihre Grundsätze zu verwenden. 8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. (Nach Chr. Aug. Brandts, Mittheilungen über Griechenland, L. Wachler, Vor- bereitung und Ausbruch des Aufstandes der Griechen, in Fr. v. Raumer's histo- rischem Taschenbuche, und Heinr. Thiersch Griechenlands Schicksale, bearbeitet vom Herausgeber.) Seit die Türken Griechenland unterjocht hatten, erwähnt die Ge- schichte des unglücklichen Landes fast nur, um Befreiungsversuche, ihren unheilvollen Ausgang und ihre schrecklichen Folgen zu verzeich- nen. Fremder Hülfe bedürftig, waren die schmählich Unterdrückten immer von Neuem bereit, das Opfer täuschender Versprechungen zu werden. Während die Einen ihren Blick fortwährend auf das glau- bensverwandte Rußland gerichtet hatten, wendeten ihn Andere seit dem Ende des 18. Jahrhunderts dem alle Völker zur Freiheit auf- rufenden Frankreich zu, und die Regierungen beider Staaten ver- säumten nicht, die ihnen entgegenkommenden Hoffnungen mittelbar oder unmittelbar durch Verheißungen zu nähren. Rhigas aus Pherä (Velestinos) in Thessalien begrüßte in Napoleon Bonaparte eine neu aufgehende Freiheitssonne und verband sich in Wien mit gleichge- sinnten Freunden, um unter den Auspicien des jungen Helden sein griechisches Vaterland vom türkischen Joche zu befreien. Nachdem er (1796) fast alle Griechen in Wien für seine Pläne begeistert hatte, wendete er mit mehreren seiner Genossen sich nach Triest, um dem-

8. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 186

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
186 17. Leopold I., König der Belgier. 17. Leopold I.) König der Belgier 1831 (—1865). (Nach Rudolf Gottschall, Unsere Zeit, deutsche Revue der Gegenwart, W. A. Arendt, belgische Zustände und desselben Verfassers das Königthum in Belgien, bearbeitet vom Herausgeber.) König Leopold, der jüngere Sprosse eines kleinen deutschen Für- stenhauses, schien dazu berufen, als Gemahl der englischen Thron- erbin in Großbritannien dieselbe Rolle zu spielen, welche sein Neffe zwanzig Jahre später als Prinz-Gemahl der Königin Victoria so glänzend ausfüllte. Nachdem er seine Staatsklugheit dadurch be- kundet hatte, daß er die Königskrone Griechenlands ablehnte, welche für den König Otto zur Dornenkrone wurde, war er während einer mehr als 34jährigen Regierung in Belgien das Muster eines con- stitutionellen Monarchen und lieferte durch sein Beispiel den Be- weis dafür, daß die königliche Würde und die Freiheit eines Volks recht gut neben einander bestehen können. Er verstand das herzogliche Haus Sachsen-Coburg-Gotha zu einem der beneidetsten Fürstenhäuser Europa's zu machen, indem sich in Folge seiner Einwirkung die Thronerbinnen Großbritanniens, Portugals und Brasiliens mit Prin- zen dieses Hauses vermählten. Ueberdies hat er 34 Jahre lang im Stillen und öffentlich eine höchst einflußreiche und wohlthätige Ein- wirkung auf die Geschicke unseres Erdtheils ausgeübt. Leopold, Georg, Christian, Friedrich, das sechste Kind des Herzogs Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld von dessen zweiter Gemahlin, der Prinzessin Auguste von Reuß-Ebersdorf, wurde am 16. December 1790 geboren. Den Namen Leopold erhielt er zu Ehren seines Taufzeugen, des Kaisers Leopold Ii., der am 30. September 1790 als Kaiser des heiligen römischen Reichs gekrönt worden war. Als seine dritte Schwester Gemahlin des Großfürsten Konstantin von Rußland ward, schrieb die Kaiserin Katharina Ii., deren Tod in demselben Jahre (1796) erfolgte, eigenhändig den fünfjährigen Prin- zen Leopold als Cadetten in die Listen des Garde-Cuirassier-Regiments ein, dessen Uniform er später als russischer General stets getragen hat. So kam Prinz Leopold in russische Kriegsdienste, während von seinen älteren Brüdern der eine in österreichischen, der andere in preußischen Diensten stand. Er gewann das Vertrauen des ihm verschwägerten Kaisers Alexander I. so schnell, daß er bereits 1808 als russischer General den Kaiser zu dem von Napoleon veranstal- teten Fürsten-Congreß in Erfurt begleitete. Im Jahre 1810 mußte er, als Bruder eines deutschen Rheinbundsfürsten, auf Napoleon's Befehl den russischen Dienst verlassen. Er begab sich nach Paris, wo er nach Napoleon's Aussprüchen für einen der schönsten jungen Männer galt. Dort soll er auch in nahe freundschaftliche Beziehung
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