Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der alten Geographie - S. 37

1879 - Berlin : Reimer
Nordarmenien. Kaukasus. 37 Pontos sich hinabsenkenden Täler, darunter das grösste das des Akampsis der Alten (j. Djorock oder Tscharuk), dessen mittlerer Teil die schon im Altertum wegen ihrer Gold- und Silbergruben berühmte Landschaft Sper (j. Ispir, 'Yöniqätiq, ‘Eönsqtrig, 2vc>7tsiqttigj die Bewohner ^äansiqsg) bildet, während die östlichen Nebentäler von den Tao%oi (armen. Taikh, die Landschaft noch j. Taoskari) be- wohnt waren.1) x) Alle diese Stämme, ebenso wie die meisten Bewohner der nördlich bis zum Flusse Kyros reichenden, lange Zeit dem armenischen Reiche unterworfenen Landschaften, scheinen der Sprache und Abstammung nach mit den alten Iberern (heutigen Georgiern) zu derselben nichtarischen Familie gehört zu haben. Eine Ausnahme davon bildet die Landschaft 2axaarjvr] (armen. Schajcaschin, d. i. Anbau der Saken) am Kyros, deren Name auf von Osten her eingedrungene Saken, also Turanier (§ 13. 28) zurückgeführt wird; ebenso in der Steppenebene des unteren Kyros und Araxes das Nomadenvolk der Kaspier, nach dessen Namen durch'die vom Pontos her handeltreibenden Griechen das östlich angrenzende Meer benannt worden ist. Kaukasische Länder. 50. Unter diesem willkürlichen, nicht dem Altertum angehörigen Namen begreifen wir auch die im Süden des Gebirges sich ausbreitenden Tallandschaften, welche den weitgrössten Teil ihrer Gewässer von Norden aus den Schneefeldern des kaukasischen Hochgebirges erhalten und namentlich in zwei grossen Stromrinnen von sehr verschiedener Länge nach Osten und Westen dem kaspischen und politischen Meere zuführen. Jenem durch den langen, allmälig abgestuften Stromlauf des Kyros (auch Kogogj iber. Mtchwari, armen. Kur), dessen untere Hälfte wasserarme Steppenebenen durchschneidet: nach Westen durch den viel kürzeren, aus dem Hochgebirge direct in eine überaus fruchtbare sumpfige Alluvialebene tretenden, bei der starken Regenfülle der nach Westen gerichteten Gehänge an Wasserreichtum den Kur fast übertrefi'enden Phasis (auch lpicov, iber. Rioni). Diese Tallandschaften nebst ihrer nördlichen und östlichen Nachbarzone, sowohl den Südabhängen des mittleren und westlichen Kaukasus selbst, als den gegen Süden zum armenischen Hochlande ansteigenden und mit demselben einst politisch verbundenen Gebirgslandschaften, sind heute wie im Altertum bewohnt von einer Reihe sprachlich untereinander engverwandter, aber ebenso bestimmt von ihren der arischen Familie angehörigen südlichen Nachbarn (also namentlich den Armeniern) geschiedenen Völker, welche in Ermangelung eines historischen Gesammtnamens etwa als mos’chische oder iberische bezeichnet werden können (§ 12).1) Von den eigentlichen kaukasischen Gebirgs-

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 41

1879 - Berlin : Reimer
Klein-Asien. Kappadokien. 41 55. Völker Stämme. Die Halbinsel, welche in ihren Küstenländern spätestens seit der makedonischen Eroberung, fast vollständig aber unter römischer Herrschaft ein griechisch sprechendes Land geworden und fast ein Jahrtausend über geblieben ist, bietet im höheren Altertum unter allen Hauptgebieten Vorderasiens die grösste Mannigfaltigkeit der Bevölkerung1); eine Folge ihrer Lage als Durchzugsland zwischen zwei, nur durch schmale Meerengen geschiedenen Erdteilen. Ueber Hellespontos und Bosporos sind aus Europa in historisch bekannter Zeit keltische, viel früher auch thrakische und sky-t hi sehe Schwärme (Treren, Kimmerier u. a.) eingedrungen, meist um sich bleibende Sitze in der Halbinsel zu gewinnen; in vorhistorischer Zeit sollen auf demselben Wege in umgekehrter Richtung Phryger (vielleicht auch Myser) nach Europa eingewandert sein. Die Phryger (deren Gleich» sprachigkeit mit den Armeniern die Griechen gchon kannten) und im ganzen ebenso die Kappadokier — mithin die alte Gesammtbe-völkerung der inneren Hochebenen und einzelner nördlicher Küstenstriche — bilden das westlichste Glied der asiatischen Arier. Ihrer voraussetzlich von Osten her erfolgten Einwanderung müssen die verschiedenen semitischen Colonien erst später gefolgt sein. Ausser phoenikischen an den Küsten (besonders den südlichen), namentlich Niederlassungen von Assyrern und Syrern in den östlichen Landschaften Kappadokiens und Kilikiens, wahrscheinlich auch in Lydien und Karien. Von beiden Völkergruppen zu unterscheiden ist aber eine ältere, wahrscheinlich über die ganze Halbinsel ausgebreitete Bevölkerung, als deren Rest mit grosser Wahrscheinlichkeit die meisten kleineren Bergvölker im Tauros (Pisider, Isaurer, Lykaonier, vielleicht auch Lykier?), so wie im pontischen Gebirge (Tibarener, Mosynoeker, Chalyber u. s. w.), wo sie sich mit den kaukasischen Völkern, vielleicht selbst als deren Verwandte berühren, angesehen werden können.2) _ x) Die griechischen Historiker unterscheiden mit Namen 18 bis 30 verschiedene Volksstämme der Halbinsel, ohne uns jedoch über deren gegenseitige Stellung oder Verwandtschaft aiifzuklären. 2) Einzelne Ansiedlungen skythischer Horden aus dem fernen Osten (also Vorläufer der türkischen Einwanderungen des späteren Mittelalters), namentlich der Saken in Kappadokien, von denen die Alten melden, haben keine merkliche Spuren hinterlassen. 56. Kappadokia. Ursprünglich bei den südlichen Nachbarn gebräuchlicher Name für das ganze nordöstliche Viertel der Halbinsel (altpers. Katpaluka) vom Tauros-Gebirge bis zum politischen Gestade; von dorther als Teil des assyrischen Grossreiches (im 7. Jahrb.) den Gliechen bekannt geworden, welche daher die Bewohner gewöhnlich

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 60

1879 - Berlin : Reimer
60 Semitisches Vorder-Asien. sog. semitischen Völkerfamilie, bevor dieselbe sich weiter nach Westen namentlich über Nordafrica (Phoenikier im Altertum, Araber im Mittelalter) auszubreiten begann. Sprachlich betrachtet besteht dieselbe aus vier Hauptzweigen, von denen drei durch ihre Litteraturen seit alters bekannt sind: der arabische in Süden, der aramäische (syrisehe) in Norden, der kleinere kana’anitische (hebräo-phoenikische) zwischen beiden; dazu ist durch die Entzifferung der in Keilschrift abgefassten Inschriften der assyrisch-babylonische in No. als vierter selbstständiger Zweig gekommen. Die drei letzten Gruppen, welche die nördlichen reichen Fruchtländer inne haben und daher seit dem Anfang historischer Kunde fest ansässig sind, lernten die Griechen als Zugehörige des aus einem ihrer östlichen Stämme hervorgegangenen assyrischen Reiches kennen und übertragen daher dessen Namen, gewöhnlicher in der abgekürzten Form 2vqol, 2vqioi auf alle jene Stämme, namentlich auf die ihnen zuerst bekannt gewordenen an den Küsten des Mittelmeeres (Syrien im engern Sinne) und des Pontos (Leukosyrien, § 56). Die räumlich ausgedehnteste semitische Gruppe, die arabische, begreift zwar der Beschaffenheit ihrer Wohngebiete entsprechend, namentlich im Westen und Süden der Halbinsel auch viele seit sehr alter Zeit ansässige Stämme, jedoch mehr als Ausnahme, während die nomadische Lebensweise bei den meisten unter jenem Ge-sammtnamen begriffenen Stämmen vorherrscht, welche die centralen und nördlichen Wüstenebenen (stellenweise bis ans Mittelmeer und bis tief in Mesopotamien) inne hatten und daher den Griechen früher, als die südlichen Araber, bekannt wurden. Daher bedeutet auch der Gesammtname Syrer (oder Assyrer) bei den Griechen die ansässigen, der der Araber die wandernden Abteilungen der grossen Familie, welche wir jetzt unter dem Semiten-Namen zusammen zu fassen gewohnt sind. Euphrat-Tigris-Länder. 84. Susiane (Kissia). Der östlich vom unteren Tigris gelegene und längs des persischen Meerbusens sich weiter südlich ziehende Teil der grossen Alluvialebene, durchschnitten und ursprünglich gebildet von den kleineren Parallelflüssen Eulaeos oder Choaspes (j. Kercha)1), Pasitigres (Kdrün) u. a., hat überaus heisses Klima und grosse Fruchtbarkeit mit dem grösseren babylonischen Stromtieflande gemein, ist aber davon durch weite Sumpfstrecken natürlich geschieden. Daher bestand hier seit sehr alter Zeit und bis ins 7. Jahrh. v. Chr. ein besonderes Reich, mit Einschluss der in Norden und Osten umgebenden

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 24

1879 - Berlin : Reimer
24 Oestliches Vorder-Asien. 30. Historisclie Uelbersicllt. Durch seine Stellung in der Mitte des ganzen Continents in der Nachbarschaft der beiden westlichen Erdteile, Europa und Africa, hat Vorder-Asien bis ins spätere Mittelalter einen viel bedeutenderen Einfluss auf die Geschicke des Menschengeschlechts ausgeübt, als der fernere Süden und Osten des Erdteils (Indien, China). Seine Bevölkerung ist mannichfaltiger, als die der Aussengebiete der alten Welt: von den vier geschichtlich bedeutenden Völkerfamilien sind in historisch bekannter Zeit drei darin vertreten: der Zeitfolge der Herrschaft nach die semitische, arische, turanische. Die erste hat, soweit die Geschichte aufwärts reicht, ihre Heimat auf dem engeren Boden des centralen und südwestlichen Vorderasiens; sie verliert mit dem Untergange der Reiche von Assyrien, Babylon, Kili-kien, Lydien ihre politische Selbständigkeit an arische Völker, ohne dadurch wesentliche Einschränkungen ihres Wohngebietes zu erfahren. Wohnhaft sind arische Völker seit ältester bekannter Zeit im nördlichen Hochlande von der indischen Grenze durch Iran bis tief in die kleinasiatische Halbinsel hinein; in dieser neben semitischen Colonien und Resten einer vielleicht den Kaukasusbewohnern verwandten Urbevölkerung. In den nordöstlichen, an Mittel-Asien grenzenden Flachländern endlich haben sich in grösserer Zahl, an ändern Stellen bis nach Kleinasien hin nur vereinzelt, immer aber neben den herrschenden Ariern nur in geringer Stärke schon früh turanische Wanderstämme eingedrängt, wie sie erst im späteren Mittelalter als Türkmenen, Seldjuken u. a. türkische Stämme fast das ganze nördliche Hochland Nordasiens überflutet und grösstenteils sprachlich sich assimilirt, ihre politische Herrschaft schliesslich aber auch über den semitischen (arabisch-redenden) Süden dieses Erdteils ausgedehnt haben. Iii. Äriana (Iran). 31. Name. Boden. Klima. Den Namen des „Arierlandes“, Ariana, legt der einheimische Sprachgebrauch (von dem auch die griechischen Geographen Kenntniss hatten, ohne ihn jedoch zu einem allgemein gebräuchlichen zu machen) nur der östlichen Hälfte der nach Sprache, Sitte, Religion gleichartigen Länder bei, welche seit der Wiederherstellung des Nationalreiches durch die Sassaniden mit demselben in der Form Airdn, Erdn oder nach heutiger Aussprache Iran bezeichnet werden. Wir dehnen diesen, ursprünglich also ethno-

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 28

1879 - Berlin : Reimer
28 Ariana. legt; später nennen es auch die Griechen mit einheimischem Namen Parapanisos (nicht — msos, wie gewöhnlich geschrieben wird). Die ganze Gebirgslandschaft, besonders auf dem südlichen indischen Abhange, bildet daher die Satrapie der Parapanisadae, Hauptstadt Ortospana oder Kabura, j. Kabul, im Hochtale des Köphen2), dessen Bewohner, die Gandhdra (Tavöäqai) der Sprache nach noch zu der indischen Abteilung der Arier gehörten. Im griechischen wie die Namen Indos, India ohne den radicalen Anlaut h geschrieben, daher zumal in der latein. Form Aria dem Volksnamen der Arier, mit dem es nach Laut und Bedeutung durchaus nichts zu tun hat, zu leichter Verwechselung ähnlich, worauf zu achten. 2) Darin am Südfusse der Hochgebirgspässe die griechischen Militär-colonien Ni'/.caa und ttqos Kavxuau). 37. Arachosia (Pakty’ike) 1111(1 Drangiane. Das kalte Tiefland südlich vom Parapanisos (1200 — 2000m hoch) mit wenig Ackerbau, mehr Viehzucht, bewohnt von den Paktyern (ndxrvsg, Pachtu noch jetzt sich selbst nennend, Afghanen von den Persern genannt) fällt steil zum Indos-Tale ab, flach nach Sw. zum Binnenseebecken, dem von dorther in tieferen warmen Tälern die im Unterlauf vereinigten Flüsse °Evv[i<xvdqog (Haitumand „der brückenreiche“, j. Hilmand) und ’siqcixootos (Harachvati, j. Argand-äb) Zuströmen. Nach letzterem ist der südliche tiefere Teil des Landes Arachosia benannt; dessen Mittelpunkt die makedonische Colonie "‘Ala^ävöqsia ^sioa%üüzoovj j. Kandahar. Der tiefste Teil, die fruchtbare, teilweise sumpfige Alluvialebene um den See wurde von diesem (zaraja im altbaktr. = daraja im altpers.) Zaranka, die Bewohner Zaqäyyai, 2aq(xyyeeg oder in der dialektischen Nebenform des Westiranischen Jqayyav, das Land /jqctyyiccvij genannt; ein Teil dieser Seelandschaft erhielt von den (turanischen) Saken, die es von Baktra aus um 130 v. Chr. eroberten und dauernd besetzten, den Namen Haxatixavri, d. i. Cdkas-täna „Sakenland“, neupers. Sedjistän oder Seistän. 38. Gedrosia, rccöqcoaia. Der südöstliche Teil des hohen Plateaulandes (mittlere Erhebung 1500—2000m) mit dem heissen wasserlosen Stufenlande bis zur Südküste ist erst spät durch Eroberung iranisch geworden und war auch noch unter der persischen Herrschaft (seit Dareios I.) bewohnt von einem dunkelfarbigen, daher von den Griechen als Aethiopen bezeichneten, also nichtarischen Volke.1) Zu ihnen gehörten, wahrscheinlich als Anwohner des inneren Wüstenlandes in derselben Satrapie die Parikanier. *) Ihre noch jetzt in Balütschistän erhaltenen Eeste, die Brahui, sind nach Körperbildung und Sprache nächste Verwandte der dunkelfaibigen Li-bevölkerung Vorderindiens (§ 24).

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 38

1879 - Berlin : Reimer
38 Kaukasische Länder. Völkern unterscheiden sie sich durch eine gewisse Civilisation, welche sie schon früh von ihren südlichen Nachbarn, Armeniern und Medern angenommen haben, wie sie auch im 4. Jahrh. von Armenien her das Christentum und damit den Gebrauch der Schrift erhielten, daher sie auch allein unter allen diesen kaukasischen Stämmen eine, wenn auch nur beschränkte, Litteratur besitzen. !) Der Name Moo/ot (erst seit dem 5. Jahrh. v. Chr. Miß/oi) gehört speciell dem am weitesten südwestlich wohnenden ihrer Stämme an, welcher schon früh besonders durch den Metallreichtum seiner Gebirge, aber auch den bei allen jenen Stämmen von ältester Zeit her gebräuchlichen Verkauf von Kindern an die bis in den Pontos handeltreibenden Phönikier im semitischen Orient bekannt wurde (Meschech, richtiger in den Lxx Moao/, des A. T.). 51. Kolchis ist der ältere Gesammtname der westlichsten unter den von der genannten Völkerfamilie bewohnten Landschaften, des Tieflandes am Phasis und dem pontischen Gestade, daher den griechischen Schiffern schon früh bekannt, unter denen die durch Seeherrschaft hervorragendsten, die Milesier, um 500 v. Chr. mehrere Handelsniederlassungen an dieser Küste anlegten: die bedeutendste davon Dios-kurias1) am Fusse der Vorberge des Kaukasus selbst, an der Grenze der nördlichen roheren Gebirgsvölker (Suanen, die ihren alten Namen unverändert bewahren, Abasger j. Abchaz u. a.). Die eigentlichen Kolcher in der sumpfigen Phasis-Ebene werden unter der, hier nur sehr eingeschränkten altpersischen Herrschaft von Herodot als eine aus älteren (assyrischen?) Zeiten herrührende ägyptische Colonie bezeichnet, welche sich längst unter der einheimischen Bevölkerung aufgelöst haben muss, als das ganze Land unter Mithra-dates Vi. vom pontischen Königreiche, seit Trajanus vom römischen Keiche, wohl mehr als Clienteistat, denn als eigentliche Provinz, abhängig wurde.2) 1) Ruinen noch jetzt Iskuria genannt; in römischer Zeit wurde sie, ebenso wie eine andere milesische Colonie von geringerer Bedeutung, Phasis (j. Poti) an der Mündung des Flusses Phasis, auch 2ißuozovno).ig „Kaiserstadt'‘ zubenannt. 2) Die Namen der in römischer Zeit als einzelne Teile von Kolchis genannten Landschaften der ’Exqrjrr/.oi, Mavquloi, Aut,oi, welche als Egrissi, Mingreli, Lazi fortdauern und der einheimischen, den Iberern verwandten Bevölkerung angehören, sind wahrscheinlich überhaupt älter als dei Name Kolyig, der von den späteren Geographen und Historikern nur als Antiquität gebraucht wird. Im 5. Jahrh. v. Chr. heisst das ganze Land nach dem damals herrschenden, die südliche Berglandschaft (wie noch heut) bewohnenden Volksstamme ; seine unter Oberhoheit des oströmischen Reiches stehenden christlichen Fürsten residirten schon damals in dem noch immei als Hauptstadt des Landes geltenden Kutals {Kovuaiöiov der Byzantiner, Kviaiu der älteren Quellen).

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 131

1879 - Berlin : Reimer
131 yin. Mittel- und Ost-Europa. (Illyriscli-tlirakisclie und politische Länder.) T h r a k i a. 179. Name. Geschichte. Alle längs der Nordküste des aegaeischen Meeres und der Westküste des Pontos, sowie tief ins Binnenland wohnenden Stämme einer grossen, von Sitten sehr barbarischen, aber mit den Griechen selbst sprachlich zur grossen arischen (indoeuropäischen) Familie gehörigen Nation1) wurden mit gemeinsamen Namen von den Griechen Ggqxsg, ionisch 0qijixsg genannt, ihr Land Oquxyi auch zuweilen adjectivisch (Dqaxicc, diese Form ist bei den Römern die gewöhnliche geworden: Thracia. Nach vorübergehender Unterwerfung durch die persischen Könige Dareios und Xerxes, wurde die Mehrzahl dieser Völker, vom Rhodope-Gebirge nach Norden bis zum Istros zum erstenmale zu einem Reiche vereinigt um 450 durch Teres, Fürsten des thrakischen Stammes der 0 dry sen und seinen Sohn Sitalkes, nach dessen Tode 424 es in mehrere Teile zerfiel, die nach und nach von den makedonischen Königen, zum Teil auch von den aus Nw. eingedrungenen Kelten erobert wurden. Nachdem das makedonische Gebiet an der Südküste 133, das südliche Donau-Ufer 29 v. Chr. mit dem römischen Reiche vereinigt worden war, blieb das, nur östlich ans Meer grenzende Mittelland als odrysisches, oder wie es nun gewöhnlich genannt wird, thrakisches Reich ein römischer Clienteistat, der nach dem Aussterben der Dynastie 46 v. Chr. in die Provinz Thracia, unter Hinzunahme der von Griechen bewohnten Küstenstädte umgewandelt wurde.2) l) Es ist dies das einzige grosse Volk des europäischen Altertums, weiches als solches sprachlich ganz untergegangen ist, teils durch Romani-sirung in den Unterdonauländern, teils durch slawische und türkische Eroberungen und Einwanderungen; wenigstens erlauben die geringen Spuren 1 irer Sprache nicht, die thrakischen Völker unmittelbar einem der anderen grossen Völker Mittel-Europa’s, Germanen oder Slawen, beizuzählen und von den Ijlyriern werden sie von den alten Autoren gleichfalls unterschieden. ) Von den asiatischen Thrakern in Bithynien (§ 61) ist bekannt, .ss sie im Beginn der historischen Zeit aus Europa über den Bosporos eingewandert waren. 9*

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 50

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
50 Iii. Die Babylonier und Assyrier. die Zunge ausgerissen werden. Er war auch ein leidenschaftlicher und kühner Jäger. Mit Bogen und Pfeil erlegte er den Löwen im Dickicht des Waldes und vom Kahn aus im Röhricht des Ufers. Sein Wildgarten war angefüllt mit Käfigen, aus denen die Löwen zur Jagd losgelassen wurden. Ja, wir kennen sogar seine Lieblingshunde, die er in gebranntem Thon nachbilden und mit ihren Namen versehen aufstellen ließ. Ein Schlag, und das ganze große, gewaltige Reich war aus einander gefallen. Dieser Schlag kam von den Medern, welche, ebenfalls unter: morsen, in ihrem Bergland sich doch wieder dem Joch entzogen hatten und unter einheimischen Fürsten erstarkten. Kyaxares gelang es, das assyrische Zeer zu besiegen, doch wurde seine Untemehinung gegen Ninive unterbrochen durch den Einfall eines neuen, für beide Theile gleich furchtbaren Feindes, der Scythen. Entsetzlich hausten diese rasch dahin eilenden Reiterschaaren in dem schon durch so viele Kriege erschöpften Lande; es war unmöglich sie zu erreichen und mit Erfolg zu bekämpfen. Allein kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, so erhob sich der Aufstand gegen die assyrische Hauptstadt. Der Bann des Schreckens war gebrochen. Zahllose Schaaren sammelten sich in den unteren Landen nach dem persischen Meerbusen zu; Nabopolassar, zu ihrer Bekämpfung ausgefandt, stellte sich selbst an ihre Spitze und vereinigte sich mit den Medern. Ninive wurde eingeschlossen, von keiner Seite war Hülse zu erwarten. Aber die Stadt war wohl verproviantirt und sehr fest. Das medisch-babylonische Heer versuchte vergeblich die Wälle zu brechen. Zwei volle Jahre vergingen mit Versuchen, Bresche zu machen und mit der Blokade der Stadt. Im Frühjahre des dritten Jahres endlich kam der Tigris den Belagerern zu Hülse; eine furchtbare Ueberfchwemmung riß die Wälle auf eine Länge von 20 Stadien nieder. Der König Sarak, als er Alles verloren sah, zündete den Palast an und starb in den Flammen, ähnlich dem letzten Paläologen in Byzanz, nachdem er wie dieser in einer einzigen Stadt, dem letzten Reste seines Reiches, den Angriff gewaltiger Heere ausgehalten hatte. So ward das Gericht, das über Sanherib begonnen hatte, vollendet durch den ersten Untergang eines Weltreiches, von dem wir historische Kunde haben.*) 18. Das jüngere Keich in Babylon. Uelmkadnem. (Nach Marcus v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels, bearbeitet vom Herausgeber.) Als Ninive in Asche sank, erhob sich Babylon noch einmal zu neuem Glanze. Die Eroberer Assyriens hatten sich so in die Beute getheilt, daß *) Dieser Schluß nach Marcus b. Niebuhr's Geschichte Assurs und Babel«,
   bis 10 von 153 weiter»  »»
153 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 153 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 2
3 1
4 11
5 2
6 1
7 7
8 0
9 1
10 44
11 46
12 8
13 0
14 48
15 0
16 3
17 10
18 0
19 0
20 4
21 1
22 8
23 15
24 2
25 1
26 1
27 0
28 57
29 0
30 1
31 6
32 0
33 0
34 14
35 2
36 1
37 22
38 1
39 0
40 1
41 2
42 0
43 6
44 2
45 15
46 0
47 2
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 54
1 109
2 107
3 185
4 49
5 6
6 9
7 22
8 52
9 83
10 3
11 10
12 12
13 19
14 100
15 44
16 171
17 697
18 20
19 180
20 39
21 95
22 35
23 364
24 20
25 32
26 141
27 10
28 42
29 53
30 4
31 128
32 7
33 26
34 22
35 30
36 22
37 12
38 13
39 57
40 5
41 68
42 56
43 174
44 5
45 103
46 8
47 57
48 17
49 21
50 41
51 40
52 184
53 10
54 37
55 66
56 42
57 1
58 18
59 37
60 35
61 28
62 15
63 20
64 64
65 84
66 26
67 76
68 68
69 27
70 27
71 66
72 19
73 12
74 24
75 72
76 44
77 223
78 65
79 17
80 16
81 12
82 143
83 70
84 23
85 64
86 21
87 48
88 49
89 39
90 33
91 25
92 706
93 24
94 134
95 342
96 31
97 73
98 410
99 14

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 1
2 19
3 5
4 0
5 5
6 14
7 11
8 0
9 157
10 2
11 4
12 7
13 1
14 5
15 44
16 11
17 49
18 0
19 16
20 4
21 102
22 4
23 8
24 6
25 5
26 2
27 23
28 0
29 11
30 1
31 0
32 6
33 79
34 15
35 47
36 3
37 36
38 1
39 14
40 0
41 0
42 2
43 6
44 8
45 9
46 5
47 16
48 9
49 4
50 9
51 11
52 2
53 2
54 17
55 1
56 2
57 5
58 0
59 149
60 15
61 21
62 9
63 14
64 14
65 14
66 0
67 14
68 4
69 0
70 1
71 41
72 0
73 32
74 12
75 24
76 23
77 3
78 0
79 6
80 3
81 94
82 3
83 4
84 1
85 251
86 2
87 8
88 52
89 10
90 9
91 51
92 0
93 5
94 0
95 3
96 0
97 2
98 30
99 6
100 31
101 0
102 11
103 51
104 6
105 1
106 1
107 0
108 15
109 6
110 8
111 3
112 7
113 0
114 1
115 21
116 7
117 8
118 2
119 21
120 9
121 77
122 2
123 3
124 9
125 1
126 21
127 90
128 32
129 30
130 0
131 51
132 1
133 6
134 82
135 1
136 108
137 0
138 68
139 4
140 137
141 16
142 15
143 33
144 2
145 6
146 6
147 0
148 6
149 2
150 10
151 6
152 17
153 7
154 2
155 69
156 135
157 7
158 2
159 9
160 0
161 0
162 2
163 15
164 5
165 8
166 41
167 8
168 1
169 3
170 20
171 1
172 2
173 44
174 2
175 54
176 32
177 89
178 4
179 12
180 2
181 6
182 235
183 82
184 0
185 0
186 29
187 5
188 2
189 132
190 4
191 1
192 10
193 15
194 0
195 1
196 11
197 59
198 72
199 1