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1. Die Geschichte des Mittelalters - S. 131

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
29. Karl der Große. Sandalen wurden als die heiligsten Reliquien von der deutschen Nation in Ehren gehalten. Während er dem Kriegerstande als das ritterlichste Muster galt und der ritterlichen Poesie durch seine ins Wunderbare und Phantastische hinübergespielten Thaten einen reichen Stoss lieferte, schmückte auch , die Kirche sein Haupt mit dem Heiligenschein. In allen Mären und Sagen ist das Wesen von Karl's des Großen Geschichte treffend bezeichnet, indem er darin überall als ein christlicher Held, als ein Gegensatz gegen das Heidenthum und den Mohammedanismus erscheint. Nach Einhard's Schilderung war Karl ein Mann von breitem, kräftigem Körperbau und von so hochgewachsener Gestalt, daß er nach dem Maßstabe seines eigenen Fußes sieben Fuß maß. Mit dieser ungewöhnlichen Größe standen aber die übrigen Verhältnisse seines Körpers im vollkommensten Einklang, nur der Hals war etwas zu kurz. Der feste und sichere Schritt, mit dem er auftrat, und die männliche Haltung, mit welcher er seinen Körper im Stehen und Sitzen zu tragen pflegte, gaben seiner Statur schon etwas Majestätisches; dazu kam der Ausdruck und die achtunggebietende Würde einer sehr bedeutenden Physiognomie. Unter der hochgewölbten Stirn trat die Nase lang und scharf heraus; große und lebbafte Augen gaben seinem Gesichte etwas Offenes und Heiteres, wenn er munter gelaunt war, aber einen vernichtenden und zu Boden schmetternden Ausdruck, wenn die Blitze des Zornes und Unwillens daraus hervorschossen. Nicht blos die Söhne, auch seine Töchter erhielten Unterricht in verschiedenen Wissenschaften, und zwar durch den berühmtesten Gelehrten der damaligen Zeit, den angelsächsischen Diakonus Alcuin, welchen Karl zu diesem Zwecke an seinen Hof berufen hatte. Eine einfache, durch des Vaters wachsames Auge selbst geleitete Erziehung kam den Bestrebungen Alcuin's zu Hülfe und vollendete die von diesem übernommene geistige Ausbildung durch die Erweckung der physischen und sittlichen Kräfte. Die Söhne mußten mit ihm auf die Jagd oder ins Feld, während die Töchter sich unter der Aufsicht der Mutter zu Haufe mit der Spindel beschäftigten. Das königliche Haus bot das Bild der größten Einfachheit dar; nur bei feierlichen und außerordentlichen Gelegenheiten erschien der König in einem prachtvolleren Anzuge, als sein gewöhnliches Hauskleid war, und nur in-diesem Falle wurde sein Tisch mit mehr Schüsseln besetzt, als er an jedem Tage auftragen ließ. Unter der Leitung eines frommen Lehrers und das Muster eines solchen Vaters vor Augen, wuchsen also Karl's Kinder in aller Zucht und Ehrbarkeit auf. Nirgends befand sich Karl der Große wohler, als im Kreiser seiner Kinder; sie waren zu Hause und auf Reisen um ihn, und wenn er durch außerordentliche Umstände gezwungen wurde, den Winter über im Felde liegen zu bleiben, so ließ er seine Familie zu sich kommen. Seiner langjährigen Regierung (768-814) war es vorbehalten, den Ausbau der fränkischen Monarchie zu vollenden. Als er mehr als drei Decennien 9*

2. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 3

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
1. Charakter der neuern Zeit. 3 nächsten deren Blütezeit; von ihm lernten Frankreich, Deutschland und die Niederlande, und wie es im Alterthum und Mittelalter in ver- schiedener Beziehung die Beherrscherin der Menschheit war, so wurde cs in der neueren Zeit die Lehrerin Europa's. Zugleich erhielt die ganze Kriegsverfassung eine Umgestaltung durch die allgemeine Anwendung des Schießpulvers und die Einführung stehender Heere. Die Kunde des Schießpulvers, wovon bei den Chinesen und den alten Indern schon früh bestimmte Spuren sich Nachweisen lassen, haben die Mauren mit nach Spanien gebracht und dasselbe war schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts in verschiedenen Ländern Europa's bekannt, ohne daß man die Kraft seiner Elasticität kannte oder an- wandte. Die Erfindung der Feuerwaffe (Kanonen, Mörser) und ihre Anwendung zum Schutz von festen Plätzen, woher der Naine Geschütz, wird um das Jahr 1380 gesetzt und namentlich deutschen Mönchen als Erfindern zugeschrieben, unter denen Berthold Schwarz der bekannteste ist, der bald nach Freiburg oder Nürnberg, bald nach Mainz, Köln oder Goslar versetzt wird. Allein schon im Anfänge des 13. Jahr- hunderts wird das Geschütz von den Arabern in Spanien gebraucht und kam von da zunächst (um 1342) nach Flandern, von hier nach Frankreich, wo es die mit den Flamändern verbündeten Engländer schon unter Eduard Iii. bei Belagerungen anwandten. Die erste Ausbildung erhielt das Geschützwesen in Frankreich unter Ludwig Xi., in Deutsch- land unter Maximilian I. (s. Nro. 9) — Das kleinere Feuergewehr (Flinten) kömmt unter dem Namen Luntenröhren oder Feuerbüchsen schon im 14. Jahrhundert, namentlich im schwäbischen Städtekriege vor. Im Anfänge des 15. Jahrhunderts werden sie unter den Namen Handbüchsen, Handschlangen erwähnt, später als Hakenbüchsen (arque- buse), weil sie beim Abfcuern auf eine Gabel oder Bock gelegt wur- den. Im Jahre 1411 haben die Schweizer schon 4000 Handfeuer- waffen, die 25—28 Pfund schwer waren, während in andern Heeren die Schützen noch die Armbrust vorziehen. Den ersten Grund zu den stehenden Heeren legte König Karl Vii. von Frankreich durch die Errichtung einer stehenden Reiterei (der Or- donnanz Compagnicen) und eines nationalen Fußvolkes, welches von den Freiheiten, die es genoß, den Namen Freischützen (francs-archers) erhielt, vgl. 2. Bd., S. 608 f. Der vorher verachtete und völlig ver- nachlässigte Jnfanteriedicnst kam wieder zu Ehren, und der Adel, welcher bis jetzt hauptsächlich die Reiterei gebildet hatte, verlor den Geschmack am Kriegsdienste, weil er weder zu Fuß fechten, noch in gleicher Stel- lung mit dem gemeinen Manne dienen wollte. Von jetzt an entschied weniger die Tapferkeit einzelner Kühnen und Starken, als ganze Massen, weniger persönlicher Muth und Kraft, als der Geist, der die Massen leitete. Die Taktik wurde neu geschaffen und die Strategik erhielt eigentlich erst ihr Dasein. Die Kriegsführung wurde zur Wissenschaft erhoben, als deren Theile sich eine ganz neue Befestigungslehre, das
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