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1. Theil 1 - S. 154

1880 - Stuttgart : Heitz
154 Alte Geschichte. 2. Periode. Griechen. mir aus Sophokles ober Euripibes irgenb eine Stelle herzubeclamiren." Demosthenes that es und glaubte seine Sache recht schön gemacht zu haben. Aber wie erstaunte er, als nun jener dieselbe Stelle auch hersagte, aber mit einem Ausbrucke der Stimme und mit einer so lebhaften und tresfenben Gesticulation, daß Demosthenes eine ganz cmbere Stelle zu hören glaubte. Nun merkte er erst, woran es ihm fehle. Er hatte eine schwache Stimme, einen kurzen Athem, konnte das R nicht aussprechen und hatte enblich zum Ueberfluß noch die Gewohnheit, fast bei jebem Komma mit der einen Schulter zu zucken; kein Wunber also, daß er Lachen erregte. Nun fing er gefchwinb neue-Uebungen an. Bald ging er an den Meeresstrand und suchte hier die tobenbe Branbung zu überschreien; Mb legte er sich kleine Steine auf die Zunge und bemühte sich, trotz dieses Hindernisses, deutlich zu sprechen; bald sagte er, einen steilen Berg hinaufsteigend, lange Reden laut her. Nachdem er so eine stärkere Stimme, längern Athem und deutlichere Aussprache bekommen hatte, miethete er eine Wohnung unter der Erde, schloß sich ein, und, damit er ja nicht Lust bekommen sollte, fürs erste auszugehen, schnitt er sich auf der einen Seite des Kopfes die Haare kurz ab. Nun stellte er sich vor den Spiegel,*) sagte lange Reden her und übte sich in Bewegung der Arme, und wenn er mübe war, setzte er neue Reben auf. Um sich das Zucken abzugewöhnen, hing er ein bloßes Schwert an der Decke aus und stellte sich barunter, so daß die Spitze feine Schulter berührte und ihn empfindlich verletzte, wenn er sich einmal vergaß und die Schulter bewegte. Als nun drei Monate verflossen waren, ging er als ein vollenbeter Rebner aus dem Keller hervor uttb betrat die Rebner- bühne mit neuem Muthe. Das Volk freute sich, bet es ihn sah; es beichte tvieber etwas zu lachen zu bekommen. Aber wie staunte es, als er den Munb öffnete und mit hinreißender Beredsamkeit sprach. Es glaubte eilten ganz andern Demosthenes zu Horen. Seit dieser Zeit hatte er den größten Einfluß, und noch jetzt werden seine Reden als Muster der Beredsamkeit betrachtet. Als Philipp, König von Makedonien, sich gegen ©riechettlattb rüstete und die Athener durch verstellte Freundlichkeit einzuschläfern suchte, war es Demosthenes allein, der sie durch seine kräftigen Reden aus *) Spiegel von Glas kannte man damals noch nicht, wohl aber von hell-polirtem Metalle.

2. Bd. 2 - S. 493

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
375. Die Eskimos. 493 die des einsitzigen Bootes — des Kayaks oder der Baidare. Ein leichtes hölzernes, langes und schmales Gerippe ist, bis auf eine Oeffnung in der Mitte, mit Seehundsfellen wasserdicht bekleidet. Der Mann sitzt mit ausgestreckten Füßen darin und ragt mit dem Körper aus der Oeffnung hervor. Sein leichtes Ruder in der Hand, seine Waffen vor sich, das Gleich- gewicht wie ein Kunstreiter haltend, fliegt er pfeilschnell über die bewegliche Wasserfläche dahin, und sollte eine Welle ihn umwerfen, so weiß er mit seinem Nuder sich leicht wieder in die Höhe zu heben. Die große Baidare oder das Frauenboot besteht ebenfalls aus einem mit Robbenfellen überzo- genen Gerippe, ist aber so geräumig, daß es an 50 Personen fassen kann. Der Mast trägt ein dreieckiges Segel, aus den Darmhäuten von Seehunden verfertigt. Der Mann würde es unter seiner Würde halten, in einem solchen schweren Familienboot zu rudern; er überläßt diese Arbeit ausschließlich den Frauen, die nach dem Tact eines monotonen Gesanges, den Oomiak — so heißt das Fahrzeug — durch die Fluten forttreiben. Die Eskimos zwischen dem Mackenzie- und dem Coppermine-Fluß wurden daher zu dem sonder- baren Jrrthum verleitet, die englischen Matrosen, welche sie gemeinschaftlich rudern sahen, für Weiber zu halten. Einer von ihnen fragte sogar, ob alle weißen Frauen Bärte hätten? Auch die Waffen der Eskimos so wie die Geräthschasten, die ihnen zur Jagd und zum Fischen dienen, zeigen eine große Kunstfertigkeit. Die Ruder sind geschmackvoll mit Walroßzähnen ausgelegt, die Speere sauber geschnitzt, der mit Darmsaiten umwundene elastische Bogen schnellt den wohl 2 Meter langen Pfeil mit mörderischer Sicherheit zum weit entfernten Ziel. Zur Erlegung größerer Thiere ist letzterer mit einem scharfen Feuerstein oder einem zugespitzten Knochen versehen, abgestumpft und kleiner hingegen, wenn er den flüchtigen Vogel tödten soll. Jahr aus, Jahr ein wiederholt sich bei den Eentral-Eskimos derselbe einförmige Lebenskreis. So wie im Mai oder Juni die Flüsse sich von ihrer Eisdecke befreien, begeben sie sich zu den Wasserfällen, wo sie ihre Sommerzelte aufrichten und den stromaufwärts schwimmenden Fischlegionen mit ihren Speeren nachsetzen. Um dieselbe Zeit oder früher noch in mehr südlichen Gegenden verfolgen sie das Rennthier, welches die Küsten und Inseln aussucht, um sein Junges zu werfen, noch ehe der Schnee vollständig geschmolzen ist. Wo das offene Land keinen besondern Schutz gewährt, um sich dem Wilde zu nahen, werden tiefe Gruben in den schneereichen Schluchten gegraben und oberflächlich mit Schnee zugedeckt. Der nächste Wind verwischt die Spuren der Menschenhand. Das sorglose Rennthier wandert, ohne Böses zu ahnen, über die krystallene Fläche dahin — plötzlich aber versinkt der verräterische Boden unter seinen Füßen — und aus dem engen Kerker, in welchen sein Unstern es führte, gibt es keinen Ausweg, als den Tod. Anfangs September versammeln sich die Rennthiere in

3. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 631

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
Unterschied der redenden und bildenden Künste, besonders der Poesie und Malerei. ß31 mein Blut ist ausgestorben in diesem Hause, ich sterbe unbeerbt." — Bei diesen Worten hörte man vernehmlich, daß Fox, ohne aufzustehen, den Blick vor sich hingesenkt, sagte: Unserer Freundschaft wird das nichts anhaben. — Man lasse es sich von Zeugen beschreiben, wie diese alltäglichen Worte, im Tone einer gewissen Beklemmung und Unsicherheit gesagt, die Versammlung getroffen haben. Fünfhundert Personen waren nunmehr in zwei verwandelt, in Einen vielmehr; ganz England hing an den Lippen dieses Einen Menschen, der mit einer eiskalten Stimme fortfuhr: „Diese Freundschaft ist zu Ende!" — dann aber plötzlich, wie von dem ganzen Feuer seiner Jugend überkommen, Fox und seine Sorgen und seine Jahre ab- schüttelte, die alten, längst entschlafenen Helden der Britischen Freiheit herbeirief, tröstend von der Freiheit sprach, die das Volk dieser unüberwundenen Inseln eigentlich meinte, er, der Ein- same, eine große Partei- aus dem Britischen Alterthum um sich her versammelte, und wie von einer fernen sonnenhellen Zukunft seines Vaterlandes verklärt, die vierstündige Rede beschloß. Es war ein Viertel nach zwei Uhr Morgens; die Versammlung erschrak, als er aufhörte; niemand war zum Reden gefaßt. Fox stand auf, und im Augenblicke war die Todesstille wieder da; ein Strom von Thränen brach ihm aus den Augen; er setzte sich sprachlos nieder. Das Parlament wartete einige Minuten, alle Augen gerichtet auf die beiden Freunde, die stumm einander gegenüber saßen. Man fand es unanständig, nach solchem Ereigniß weiter zu reden; die Sitzung wurde aufgehoben. Adam Müller (S- 622). 76. Unterschied der redenden und bildenden Künste, besonders der Poesie und Malerei. Wenn es wahr ist, daß die Malerei zu ihren Nachahmungen ganz andere Mittel oder Zeichen gebraucht, als die Poesie, jene nämlich Figuren und Farben im Raume, diese aber articulirte Töne in der Zeit; wenn unstreitig die Zeichen ein bequemes Verhältniß zu dem Bezeichneten haben müssen: so können neben einander geordnete Zeichen auch nur Gegenstände, die neben einander, oder deren Theile neben einander exisliren —, auf einander folgende Zeichen aber auch nur Gegenstände ausdrücken, die auf einander, oder deren Theils auf ein- ander folgen. Gegenstände, die neben einander, oder deren Theile neben einander existiren, heißen Körper; folglich sind Körper mit ihren sichtbaren Eigenschaften die eigentlichen Gegen- stände der Malerei. Gegenstände, die auf einander, oder deren Theile auf einander folgen, heißen Handlungen; folglich sind Handlungen der eigentliche Gegenstand der Poesie. Doch alle Körper existiren nicht allein im Raume, sondern auch in der Zeit; sie dauern fort, und können in jedem Augenblicke ihrer Dauer anders erscheinen, und in anderer Ver- bindung stehen. Jede dieser augenblicklichen Erscheinungen und Verbindungen ist die Wirkung einer vorhergehenden und kann die Ursache einer folgenden, und sonach gleichsam das Centrum einer Handlung sein. Folglich kann die Malerei auch Handlungen nachahmen, aber nur an- deutungsweise durch Körper. Auf der anderen Seite können Handlungen nicht für sich selbst bestehen, sondern müssen gewissen Wesen anhangen. In so fern nun diese Wesen Körper sind oder als Körper betrachtet werden, schildert die Poesie auch Körper, aber nur andeutungs- weise durch Handlungen. Die Malerei kann in ihren coexistirenden Compositionen nur einen einzigen Augenblick der Handlung nutzen, und muß daher den reichhaltigsten wählen, aus welchem das Vorher- gehende und Folgende am begreiflichsten wird. Eben so kann auch die Poesie in ihren fort- schreitenden Nachahmungen nur eine einzige Eigenschaft der Körper nutzen, und muß daher diejenige wählen, welche das sinnlichste Bild des Körpers von der Seite erweckt, von welcher sie ihn braucht. Hieraus fließt die Regel von der Einheit der malerischen Beiwörter und der Sparsamkeit in den Schilderungen körperlicher Gegenstände.
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