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1. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 86

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
86 Erster Zeitraum: 1492—1648. erhielt vom Sultan die Bestätigung des verwaisten Königssohnes als Nachfolgers seines Vaters auf dem ungarischen Throne. Im Sommer 1541 sandte Soliman eine förmliche Kriegserklärung an Ferdinand, der ein Heer bei Ofen gesammelt hatte, und verließ Constantinopel um seine siegreichen Waffen abermals bis an die äußersten Grenzen Ungarns zu tragen. Am 2. Sept. hielt er seinen Einzug in Ofen und wandelte die Hauptkirche der blutlos eroberten Stadt durch das feierliche Frertags-gebet in eine Moschee um. Eine osmanische Besatzung und eine osmanische Verwaltung sicherten hier die Herrschaft des Sultans. Während neuer Unterhandlungen sammelte Ferdinand ein Heer von 60,000 Mann deutscher Reichstruppen, Jialiener und Ungarn, unter Anführung des Kurfürsten Joachim von Brandenburg. Dieses belagerte 7 Tage Pesth, als es aber zum Sturm kommen sollte, verlangten die meuterischen Truppen vorerst Zahlung und da man diese nicht leisten konnte, liefen sie auseinander. Desto derbere Schlage erfolgten im I. 1543, wo Soliman selbst wieder mit unerhörter Macht und Pracht rnt Felde erschien. Der Hauptschlag war gegen Gran gerichtet. Die nur 1500 Mann starke Besatzung hatte wenigstens den Muth die Aufforderung zur unbedingten Uebergabe zurückzuweisen und leistete einige Tage tapfern Widerstand. Als aber, ein verhängnißvolles Wahrzeichen das goldene Kreuz auf der Kathedrale durch eine feindliche Kanonenkugel herab* geschleudert wurde, da sank auch die Kraft und der Muth der Belagerten. Die Besatzung capitnlirte aus freien Abzug, aber dem abziehenden Anführer der Spanier nahm man die Pferde höhnend: .wer zu Schiffe wegfahrt braucht keine Pferde". Man mochte durch Verrath wissen, daß die Sättel mit Gold gefüllt waren. Stuhlweißenburg büßte 10 Tage später den Hel-denmüthigen Widerstand' einiger Tage mit Niedermetzelung fast seiner ganzen Bevölkerung. Der Sultan begnügte sich damit, das stark befestigte Gran zur äußersten Vorhut osmanischer Herrschaft gegen den Westen hin gemacht zu haben. Die 40,000 Mann, welche Ferdinand unterdessen bei Preßburg zusammengezogen hatte, scheinen ihn doch einigermaßen abgeschreckt zu haben, und da er Winterfeldzüge nach dieser Richtung hin überhaupt nicht liebte, so entließ er das Heer bei Belgrad in die Winterquartiere und kehrte nach Constantinopel zurück. Reue Unterhandlungen führten erst 1547 zu einem Frieden, oder vielmehr einem neuen Waffenstillstände auf 5 Jahre, demzufolge Ferdinand nur gegen einen jährlichen Tribut (von 30,000 Ducaten) den ruhigen Besitz des kleinen Theiles von Ungarn, den er noch gerettet hatte, sich sicherte. So endete dieser dritte, siebenjährige Türkenkrieg.

2. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 227

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Der dreißigjährige Krieg bis zum Tode Gustav Adolfs. 227 Sachsen für sich. Der spanische Befehlshaber in den Niederlanden, Spitzolk< erhielt den Befehl, in die Unterpfalz einzubrechen. Der Kurfürst von Sachsen übernahm aus alter Freundschaft gegen Oesterreich und aus alter Feindschaft der Lutheraner gegen die Caloinisten, für die Abtretung der Oberund Niederlausitz Seitens Ferdinand's, die Unterwerfung Schlesiens (nebst der Lausitz), welches als böhmisches Nebenland auch Friedrich anerkannte. In Böhmen vereinigte sich das liguistische Heer unter Herzog Maximilian und Tilly mit den kaiserlichen Truppen unter Boucquoi; den Oberbefehl führte Maximilian, dem der Kaiser die pfälzische Kurwürde und alle Eroberungen im Reiche versprochen hatte. Das böhmische Heer befehligte Christian von Anhalt. Er hatte blos geworbenes Kriegsvolk und einige Tausend Ungarn, die ihm Bethlen Gabor gesendet. Eine entscheidende Schlacht schien unvermeidlich, denn beide Heere waren in mißlichen Umständen, — Seuchen wütheten, Hunger und Noth waren bei beiden Theilen groß. Im Lager des Königs war Kriegsrath. Christian von Anhalt sagte: der Feind wolle nach Prag, man müsse dahin zurück, die Hauptstadt zu decken; — Graf Thurn, beschränkt und eigensinnig wie immer, wollte seinen Kopf zum Pfand einsetzen, daß dieses Maximilian's Absicht nicht sei, man müsse das Lager behaupten und das Land decken. Als man erfuhr, daß Maximilian wirklich nach Prag marfchire, mußte Christian von Anhalt sich zu einem Nachtmarsche entschließen. Um Mitternacht stand er auf dem weißen Berge. Das Heer war erschöpft, entmuthigt, demoralisirt; Friedrich war in Prag. Es war zwischen 12 und 1 Uhr am 8. Nov., an einem Sonntage, als das kaiserliche Heer unter Tilly sich gegen die Böhmischen in Bewegung setzte. Christian von Anhalt warf mit feiner Reiterei die Kaiserlichen über den Haufen mit solchem Glück, daß dadurch auch zwei Infanterie-Regimenter zum Wanken gebracht wurden. Tilly aber schickte den Böhmischen sofort 500 Reiter in die Flanke, welche diese mit solcher Wuth angriffen, daß nicht allein der Fürst von Anhalt selbst verwundet und gefangen, sondern auch die ganze Reiterei zersprengt und in die Flucht gejagt wurde. Die geworfene Reiterei brachte Unordnung in die Reihen des Fußvolks, was die Kaiserlichen geschickt benutzten und mit der ganzen Armee vorrückten. Die Böhmischen machten nock vereinzelte Angriffe, die das Gepräge der Unentschlossenheit des Führers und die Feigheit der Soldaten in gleichem Maße bezeugten. Die Schlacht hatte nur eine Stunde gedauert und der Sieger schlug seinen Verlust nur auf 100 Mann an. Aber 5000 der Besiegten sollen das Schlachtfeld bedeckt haben — 5000 Gefangene, 100 Fahnen so wie die gesammte feindliche Artillerie fielen in des Siegers Hände. Böhmen, Mähren, Schlesien, die Lausitz gehorchten wieder dem Fürsten, den sie ein Jahr vorher abgesetzt hatten. Das unglückliche Königspaar pilgerte über Breslau, Berlin nach Holland. Niemand ahnte damals, daß ein Enkel (Georg I.) dieses hartbedrängten Paares einst den englischen Thron^besteigen toürwf^ 15*

3. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 457

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
74. Der siebenjährige Krieg in Deutschland. 457 geschlagen (7. September), Winterfeld selbst tödtlich verwundet. Gegen Ende October erhielt der König Nachricht von dem in dieser Jahreszeit nicht mehr erwarteten Vorrücken des Reichsheeres, dem eine Abtheilung Franzosen unter Soubise (Schwiegervater des Prinzen Cond6) beigegeben war, um das zuchtlose Heer und die dem Kriege abgeneigten Reichsfürsten im Zaume zu halten. Friedrich traf sie bei Roßbach an der Saale, in einer so festen Stellung, daß er es nicht wagen konnte, mit seinen 22,000 M. die 64,000 M. starken Feinde anzugreifen. Der Herzog von Hildburghausen wollte den König zum Rückzug über die Saale nöthigen und dann ungestört Winterquartiere beziehen. Am 5. November zog sich der rechte Flügel des Reichsheeres in einem weiten Bogen um den linken preußischen Flügel herum, als wollte er dem Könige den Rückzug nach der Saale abschneiden. Als er glaubte, das preußische Heer bereits völlig umgangen zu haben, brach der General Seidlitz, welchem, obwohl er der jüngste Reiter-General war, der König seine ganze Reiterei anvertraut hatte, mit seinen 38 Schwadronen hervor und sprengte die 52 feindlichen Schwadronen nach geringen Versuchen der Gegenwehr so, daß sie mit Verlust vieler Gefangenen bis über die Unstrut flüchteten. Von ihrer Reiterei verlassen, im Rücken jetzt von Seidlitz bedroht, versuchten die Feinde noch gegen das vom Könige selbst herangeführte Fußvolk anzurücken, mußten aber schon nach einer Viertelstunde in großer Unordnung die Flucht ergreifen. Diesen Augenblick nahm Seidlitz wahr, um mit der Reiterei in den Rücken der Feinde einzuhauen und deren Niederlage zu vollenden. Die Preußen verloren nur 373 Todte und Verwundete, ihre Feinde 6-—700 Todte, 2000 Verwundete, 5000 Gefangene (darunter gegen 300 Ofsiciere). Der König übergab den Oberbefehl der bis über die Unstrut vorgerückten Truppen dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig und eilte nach Schlesien, wo seine baldige Gegenwart durch die Bedrängniß des Herzogs von Bevern dringend nothwendig war. Vertheidigung Schlesiens. Hier hatten die Oesterreicher durch die Einnahme der Festung Schweidnitz einen sichern Waffenplatz gewonnen und waren Meister des Gebirges und seiner Päsie. Der Herzog Karl von Lothringen, verstärkt durch das Nadasdy'sche Heer, hatte mit seiner Uebermacht (von 80.000 M.) den Herzog von Bevern, der kaum 30,000 M. hatte, angegriffen und ihn (22. Nov.) bei Breslau besiegt; zwei Tage später wurde der Herzog von Bevern von einem österreichischen Vorposten gefangen genommen und Breslau ohne Gegenwehr den Oesterreichern übergeben. Diese gedachten in Schlesien sichere Winterquartiere zu halten, der König aber sah wohl ein, daß er sie unverzüglich vertreiben oder den ganzen Besitz dieser Provinz auf immer aufgeben müsse. Er vereinigte sich mit dem Reste des Bevern'schen Heeres, hatte abev auch dann nur 32,000 M., während der Herzog Karl von Lothringen sich in einer sehr festen Stellung befand mit einem Heere von 80.000 M. erprobter und seit dem Tage von Kolin durch erfochtene Siege

4. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 310

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
310 Zweiter Zeitraum: 1648—1789. ihnr, mehr als 30 Fürsten beteten damals zu Gott um Sieg. Nach der Messe stärkten sich die Fürsten mit dem H. Abendmahle und der Capuziuer segnete sie und verhieß ihnen Sieg. Der König von Polen schlug seinen Sohn Jakob zum Ritter, zum Andenken an den größten Tag, den er je erleben könne. Die Polen suchten vergebens die Reihen der Türken zu durchbrechen. Nach Beweisen des glänzendsten Muthes mußten sie weichen und sich nach den Defileen retten, die sie so eben verlassen. Diesen Moment des Unglücks erfaßte jedoch der Herzog von Lothringen mit der ihm eigenen großen Energie des Geistes. Ohne Zaudern befiehlt er das Vorrücken des ganzen linken Flügels. Die feindliche Batterie bei Döbling wird genommen und das Geschütz gegen die Türken gewendet, die nun die Flucht ergreifen. Die beiden siegenden Flügel des christlichen Heeres drangen immer heftiger vor. Um 6 Uhr Abends war die Schlacht entschieden. Nur die Türken in den Laufgräben beschossen noch die Stadt, als ob die Ihren gesiegt hätten. Don den Kaiserlichen angegriffen, vertheidigten sie sich mannhaft, aber bald von allen Seiten umringt, zerstäubten sie in wilder Flucht. Der König von Polen und der Herzog von Lothringen hielten ihr Heer die ganze Nacht über unter den Waffen, einen möglichen Angriff besorgend. Der nächste Morgen zeigte, wie ungeheuer die Beute war: 370 Kanonen, unzählige Standarten und Roßschweife, 15,000 Zelte, in vielen noch die Speisen auf dem Tische, 10,000 Büffel und Ochsen, 5000 Kameele, 10,000 Schafe, ungeheure Quantitäten von Lebensmitteln und Kriegsmaterial aller Art; Kaffee fand sich so viel vor, daß der Gebrauch damals allgemein wurde. Der König von Polen erhielt das Zelt Kam Mustafa's mit allem, was darin war. Die Soldaten durften am andern Tage das Lager plündern, sie fanden aber so viel Geld, Silber und Schmuck, daß sie alles Andere den Wienern überließen. Während alle nach irdischem Gut trachteten, ging Bischof Kolonics nach einer köstlicheren Beute aus, er suchte im Lager die verlassenen Christenkinder, fand deren 500 und sorgte für aye. Als Starhemberg ins Lager kam, umarmte ihn Sobiesky und nannte ihn Held und Bruder. Der Einzug geschah durch das Stubenthor. Eine Schaar polnischer Edeln voraus, dann der König, Graf Starhemberg und die übrigen Fürsten. Der Zug ging zu den Augustinern; in der Loretokapelle hörte der König die Messe und stimmte selbst das Te Deum an; 300 Kanonenschüsse trugen den Jubel in die Umgegend. Als das kaiserliche Heer auf dem linken Donau-Ufer vorrückte, legten die Türken sich in den Sümpfen bei Parkany, gegenüber von Gran, in einen Hinterhalt. Wie nun Sobiesky, dem verbündeten Heere voraneilend, in jene Gegend kam, fielen ihm die Türken unvermuthet in die Flanke; der König selbst gerieth zwei Mal in Lebensgefahr. Aber in der Schlacht von Parkany erfochten die Kaiserlichen und Polen einen glänzenden Sieg; von 14,000 Spahis und 10,000 M. Fußvolk entkamen kaum 300 dem allgemeinen Blutbad.

5. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 397

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
65. Der nordische Krieg. 397 Im Jahre 1706 tummelte sich Karl in Litthauen in Sümpfen und Wäldern herum, ohne etwas von Hedeuj^ng auszuführen, außer daß er die Russenkurland vertrieb. Erst als er sich vom Thurme einer Jesuitenkirche einen Ueberblick über die unbegrenzten Moräste der südpolnischen Provinz Volhynien verschafft und genaue Nachricht von der Beschaffenheit des Landes erhalten hatte, sah er ein, daß es thöricht sei, in diesen Wüsten zu weilen, und eilte nach Polen zurück, um endlich in das gänzlich entblößte Kur-Sachsen einzudringen, und seinen erschöpften Truppen, die in 9wöchentlichen Eilmärschen das Land vom Bug bis zur Elbe durchzogen hatten, reichlichste Erholung zu verschaffen. Die sächsische Regierung in Dresden gab jeden Gedanken der Gegenwehr auf und leitete sogleich Unterhandlungen ein. Denn feit der Niederlage eines russisch-polnischen Heeres bei Fraustadt, östlich von Glogau, am 13. Februar 1706, durch den beherzten schwedischen General Rhensköld gab es nur noch Trümmer eines kursächsischen Heeres. Karl drang an der Spitze der schwedischen Hauptmacht bis nach Leipzig vor und nahm seinen Aufenthalt auf einem Rittergute bei Altranstädt; Stanislaus befand sich in feiner Begleitung. Die Unterhandlungen waren bald beendigt, da die Forderungen der Schweden unter den damaligen Umständen Gesetze waren; schon am 24. September war der Friede abgeschlossen. König August mußte der polnischen Krone entsagen, Stanislaus als König von Polen anerkennen, die Prinzen Sobieski in Freiheit fetzen und den von der statthalterlichen Regierung zu Dresden verhafteten Reinhold Patkul der Rache Karl's Xii. ausliefern, der ihn auf die grausamste Art rädern ließ. Der Thronwechsel in Polen brachte Karl keinen weitern Vortheil, denn Polen bewies sich für Schweden wie gegen Schweden jeder That unfähig. 3. Russischer Krieg bis 1709. Wendung des Glückes. Der nächste Zug Karl's Xii. sollte Peter gelten, der die Ostsee-Provinzen schon als sicheres Besitzthum ansah. Durch Litthauen sollte, nach Karl's Willen, Löwenhaupt aus Livland und Kurland marschiren, an der Beresina zu ihm stoßen und mit seinem Könige gegen Moskau ziehen, während hinter ihm in Polen und um ihn in Rußland ihm Alles feindlich war. Ueberhaupt wird von diesem Augenblick an Karl's Betragen immer unbegreiflicher. Erst fetzt er feinen Marsch durch Sürafcfe und Wmer in der schlechtesten Jahreszeit fort; dann bleibt er in'der bessern dre^Monate (Mitte März bis Juni) ruhig liegen, läßt alle russischen Gefangenen frei, die dann das feindliche Heer verstärken, und vergißt, als Löwenhaupt mit feinem Heere heranzieht, das Versprechen, mit ihm an einem bestimmten Platze zusammen zu treffen. Löwenhaupt erwarb sich bei dieser Gelegenheit unsterblichen Ruhm. Durch Wüsten und Wälder erreichte er mit Gepäck und Geschütz, umschwärmt von den Russen, den Ort, wo er Karl zu finden hoffte; er fand ihn nicht,

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 543

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
107. Sigmund. 543 Stande der Unschuld, wie Adam, ohne Kirche, Staat, Gesetz, Ehe und Privateigenthum! Unter religiöser Hülle barg sich also eine Negation des Bestehenden, wie sie nicht vollständiger gedacht werden kann. Stärker aber und nachhaltiger noch als das socialistische Princip der Aufhebung des Privateigenthums wurde das politische der Beseitigung aller ständischen Unterschiede und aller Abhäigigkeitsverhältnisse betont; nicht nur die Abgaben und Lasten des gemeinen Mannes sollten abgeschafft werden, sondern jede weltliche Herrschaft, also vor Allem Königthum und Adel aufhören und alle Herrschaft an das „Volk der Gläubigen" fallen. Daher wurde denn auch die hufsitische Bewegung als eine Bedrohung des monarchischen Princips und der staatlichen Ordnung und somit als ein nicht rekn kirchliches oder nationalböhmisches Ereigniß, sondern als ein welthistorisches aufgefaßt, welches den Staat und die Gesellschaft eben so unmittelbar berühre, wie die Kirche. Erster Kriegszug Sigmund's nach Böhmen, 1420. Sigmund erschien mit einem aus Ungarn, Schlesien, Mähren, der Lausitz gesammelten Heere in Böhmen und vereinigte sich bei Prag mit den von Westen herankommenden deutschen Kriegsvölkern. Das ganze Heer soll über 150,000 Mann betragen haben, wobei ohne Zweifel auch die Besatzungen der Städte und die einzelnen abgesandten Corps mitgerechnet sind. Sie waren bereits mit Kammerbüchsen und Kanonen versehen. Die Prager mit ihren Hülfs-völkern waren nur halb so zahlreich und weniger gut bewaffnet, als ihre Gegner. Die Waffen der Meisten bestanden nur in Spießen und mit Eisen beschlagenen Dreschflegeln, aber was ihnen an Zahl und Bewaffnung abging, das ersetzten sie durch verzweifelte, bis zum Fanatismus gesteigerte Tapferkeit und durch das überwiegende Feldherrntalent ihrers Führers Johann Zizka. Bei dem allgemeinen Sturme auf Prag, den Sigmund am 14. Juli unternahm, sollten die Meißener und Thüringer den mit Mauern, Gräben, Thürmen wohlverschanzten Witkowberg erstürmen, aber als Ziska an der Spitze der Taboriten in sie hereinbrach, die ein Priester, das Sacra-ment in der Hand haltend, zum heiligen Kampfe anfeuerte, da wandten die Meißener sich in wilder Flucht, 300 wurden erschlagen, eine größere Anzahl tödtlich verwundet und gefangen. Zur Erinnerung an diese tapfere Vertheidigung des Witkow durch Zizka, welche Prag rettete, heißt der Berg noch jetzt Zizkaberg. Beschämt und niedergeschlagen führte Sigmund das Heer ins Lager zurück. Dennoch nahm er die von den gemäßigten Calixtinern zu Prag ihm vorgelegten vier Prager Artikel, in welchen Freiheit des Gottesdienstes, Austheilung des Abendmahls unter beiden Gestalten u. s. w. gefordert wurde, nicht an, da der päpstliche Legat sich auf das bestimmteste dagegen erklärte. Die Prager aber unternahmen die Belagerung des noch von den Königlichen besetzten Miss ehr ad und brachten dem Entsatzheere, welches Sigmund herbeiführte, eine gänzliche Niederlage bei, fast ohne eigenen

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 546

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
546 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. vereinigte er sich mit den Pragern zum gemeinschaftlichen Kampfe gegen die Taboriten. Die Streitkräfte der Prager waren denen der Taboriten weit überlegen und sie schienen des Sieges gewiß zu sein; doch Zizka wußte Rath in jeder Gefahr. Er ließ die ©einigen in eiliger Flucht über die Elbe fetzen. Die Prager wollten den Feind nicht entrinnen lassen: sie setzten ihm durch den Fluß nach. Sobald Zizka vernommen, daß die eine Hälfte des Prager Heeres über den Fluß gegangen, kehrte er um und schlug sie aufs Haupt. Die noch auf dem andern User Zurückgebliebenen konnten nur der Niederlage der Ihrigen zusehen. Furcht und Schrecken befiel sie bei dem Anblick; sie lösten sich in ungeordneter Flucht nach Prag auf und verbreiteten daselbst großes Entsetzen. Denn Zizka folgte ihnen in eilendem Siegeszuge auf dem Fuße nach, lagerte sich unweit Prag und sprach seine Absicht aus, die ihm so feindlich gesinnte Stadt gänzlich zu zerstören. Diese bemitleidenswert^ Lage der unglücklichen Stadt, des anfänglichen Herdes des hufsitifchen Glaubens und Kampfes, rührte die städtischen Gemeinden, welche sich im Lager des Zizka befanden. Sie meinten, es wäre besser, allen inneren Kampf und Krieg aufzugeben und vereint wider die Königlichen und die Deutschen zu streiten, die nach der Böhmen gemeinsamem Untergang trachteten. Auch einige taboritische Heerführer, unter ihnen der tapfere, angesehene Prokopius, traten dieser Meinung bei. Nach einigen Unterhandlungen ward der Friede zu Stande gebracht (14. September). Die Prager einesteils, Zizka und die Taboriten anderentheils gelobten einander ewige Freundschaft und schwuren, sofort gemeinschaftlich ihre Waffen wider den römischen König Sigmund und dessen Schwiegersohn Albrecht von Oesterreich zu führen. Zizka hielt feinen Einzug in Prag, Do er mit vielen Ehrenbezeugungen empfangen wurde. Doch nicht lange verweilte Zizka in der Hauptstadt. Mit den Pragern verstärkt, eilte er ins Feld nach Mähren, wo Herzog Albrecht von Oesterreich das Uebergewicht gewonnen hatte. Man war auf einen neuen blutigen Krieg gefaßt, und ganz Mähren zitterte schon vor dem gewaltigen Feldherrn, der in seiner Wuth nichts zu verschonen pflegte. Nunmehr konnte er fast über sämmtliche böhmische Streitkräfte verfügen; er genoß ein wahrhaft königliches Ansehen, als er von einer ansteckenden Seuche, welche man die Pest nannte, ergriffen ward. Die Krankheit raffte ihn schnell dahin, mitten in seinen großen Plänen und Siegesentwürfen. Er starb im Tabo-ritenlager (12. October 1424), wenigstens 70 Jahre alt. Vor seinem Tode soll Zizka Prokopius den Großen zum Oberseldherm der Taboriten bezeichnet und ihm zur Pflicht gemacht haben, alle Feinde und Gegner der Hussiten mit Feuer und Schwert zu vertilgen. Auch berichtet die Sage, daß er den Befehl hinterlassen habe, wenn er gestorben, aus seiner Haut eine Trommel zu machen und unter ihrem Schall gegen die Feinde zu ziehen. Diese würden ihn nicht ertragen können und davor die Flucht ergreifen.

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 548

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
648 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. vereinigten sie sich doch sogleich wieder, sobald Böhmen von einem auswärtigen Feinde bedroht war. Vierter Kriegszug gegen Böhmen, 1427. Die beständigen Aufforderungen des Papstes zur Fortsetzung des Krieges gegen die Ketzer und die dringenden Hülferufe der von den Hussiten bedrohten oder heimgesuchten Reichsstände in Oesterreich, Baiern, Schlesien, Mähren und der Lausitz nöthigten Sigmund als Oberhaupt des römischen Reiches immer wieder von Neuem, die vergebliche Arbeit des Sisyphus zu verrichten. Heere wurden mit vieler Mühe auf die Beine gebracht und gegen Böhmen geschickt; kaum hatten dieselben die Grenzgebirge überschritten, so waren sie auch vernichtet oder hatten sich aus panischem Schrecken in blinde Flucht ausgelöst. So auch im Jahre 1427. Um die Mitte Juni waren an den bestimmten Sammel-pätzen so viele Kriegsvölker eingetroffen, daß man die sichere Hoffnung hegte, diesmal einen glücklichen Feldzug zu machen. Das West- und Nordheer, gegen 80,000 Mann stark, begann die Eröffnung des Feldzuges. Anfangs ging Alles glücklich, die Sachsen drangen siegreich über Komotau vor und fingen an, die Stadt Mies zu belagern und mit Kanonen zu beschießen, noch ehe sich ihre Landsleute mit ihnen vereinigt hatten. Alsbald eilten die Böhmen zum Entsatz herbei. Ihr Heer bestand nur aus 15,000 Reitern und einer etwas größeren Anzahl Fußgänger. Prokopius der Große führte den Oberbefehl. Sobald die Deutschen vor Mies von der Annäherung der Hussiten Nachricht erhielten, hoben sie die Belagerung aus und zogen sich gegen das Fichtelgebirge hin zurück, auf welchem Wege sie mit den fränkischthüringischen und baierisch-schwäbisch-rheinischen Heerhaufen zusammentreffen mußten. Ihr Ausbruch zum Rückzüge verbreitete aber einen so panischen Schrecken, daß das ganze sächsische Heer sich in die ungeordnetste Flucht auslöste (21. Juli). Die Hussiten mit ihrer zahlreichen Reiterei setzten den Flüchtigen nach, holten sie ein und hieben ihrer 10,000 nieder. Alles Gepäck, alle Wagen und Kanonen nebst vielem Mundvorrath fielen den Siegern in die Hände. Die Flucht dieser Heeresabtheilung hatte aber auch die Folge, daß die beiden anderen Heerhaufen, als die Flüchtlinge bei ihnen eintrafen, ihren Marsch nicht nur nicht weiter fortsetzten, sondern auch in großer Unordnung über die böhmischen Grenzen in ihre Heimat zurückeilten. Fünfter Kriegszug gegen Böhmen, 1431. Die verheerenden Streifzüge der Hussiten nach der Lausitz, Schlesien, Mähren, Oesterreich und Baiern, selbst bis nach Brandenburg, wiederholten sich in den nächsten Jahren, während König Sigmund den Weg der Unterhandlungen versuchte. Erst 1431 ward ein neuer allgemeiner Hussitenkrieg auf dem Reichstage zu Nürnberg in Gegenwart des Königs beschlossen. Aus das Gerücht, daß die Böhmen untereinander uneinig geworden und ihre versammelten Streitkräfte getrennt hätten, welches Prokopius der Große aus Kriegslist fälschlich verbreiten ließ (was aber auch zum Theil

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 549

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
107. Sigmund. 549 wegen Futtermangels geschehen mußte), brachen die deutschen Heere an verschiedenen Orten in Böhmen ein: das Hauptheer unter dem Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg drang über den Böhmerwald vor, während der österreichische Herzog Albrecht mit seiner und der ungarischen Kriegsmacht die böhmische Grenze von Mähren aus überschritt. Um nicht genöthigt zu werden, mit getheilten Streitkrästen dem Feinde in einer Schlacht gegenüber zu kommen, wurden die deutschen Heeresabtheilungen bei Tauß zusammengezogen. Aber es entstand sogleich Uneinigkeit unter mehreren deutschen Fürsten, und als gar die Nachricht einlief, daß die Hussiten mit gesammter Macht sich näherten, so befiel das Reichsheer ein solcher Schrecken, daß sie an nichts mehr als an Flucht dachten. Da auch der Kurfürst von Brandenburg, der Oberfeldherr, und mehrere andere Fürsten sich entfernten, so daß man ganz ohne alle Führung war, so lös'te sich alle Ordnung und aller Gehorsam im Reichsheere auf. Die Fahnen wurden zerrissen, Waffen, Pro- viant und Geräthschasten weggeworfen. Elftausend Deutsche würgte das feindliche Schwert; außer 150 Stück Kanonen und 240 mit Munition und Waffen beladenen Wagen erbeuteten die Sieger ungeheure Vorräthe von Lebensmitteln. So endigte dieser schmachvolle Kriegszug gegen die Böhmen, welcher nur vom 1. bis 14. August gedauert hatte, zur größten Schande Deutschlands. Diese wiederholten Niederlagen der deutschen Reichstruppen, trotz ihrer großen Anzahl, erklären sich zum Theil durch die Veränderung des Kriegswesens. Der Uebergang von dem Ritterthum zu der modernen Kriegs- führung mit den Feuergewehren und dem Geschütz hatte eine gänzliche Unsicherheit in die Heerbewegungen gebracht; von dem Ritter war das Vertrauen zu seiner Stärke und Gewandtheit gewichen, weil er wußte, daß sie ihm nichts mehr in den Schlachten hals, wo Kanonen und Büchsen ihn bedrohten; und doch widerstritt es seinem Gefühle von Ritterehre, aus der Ferne seine Feinde mit dem Geschütz zu bekämpfen. Dieses aber wurde von den Büchsen-meistem und deren Leuten oft so schlecht bedient, daß es meistens dem blinden Zufall überlassen blieb, ob es Schaden anrichtete oder nicht. Die böhmischen Heerhaufen, größtenteils von Bauern und Handwerksleuten zusammengesetzt, mit schlechten Waffen versehen, ersetzten durch maschinenmäßigen Gehorsam und grenzenlosen Fanatismus den Mangel früherer Kriegsübung und wurden durch die Feldherrntalente ihrer Führer unüberwindliche Soldaten. Erst als jede Hoffnung auf Sieg durch Waffengewalt verschwunden war, ja, als selbst die Erwartung auf Auflösung des böhmischen Reiches durch die inneren Zwistigkeiten sich als eine trügerische erwiesen hatte, erst dann machte man den Böhmen Zugeständnisse und ging von dem Verlangen unbedingter Unterwerfung ab. Zugleich ward auch in Böhmen die des langwierigen und verderblichen Krieges überdrüssige Partei immer mächtiger, denn die „Brüderheere" bestanden keineswegs mehr aus dem gläubigen böhmischen

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 545

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
107. Sigmund. 545 Anführung, kehrten sie eiligst mit Schimpf und Schande in ihre Heimat zurück. Die Reichsarmee hatte Böhmen bereits einige Wochen verlaffen, als der römische König (Anfang November) mit einem ansehnlichen Heere (80,000 Mann) Ungarn, Siebenbürger, Serbier, Eumanen und anderer noch halb wilder Völker in Mähren einrückte. Von Oesterreich her führte der Herzog Albrecht 12,000 Mann zur Hülfe. Die den Hussiten sehr überlegenen Streitkräfte drangen unaufhaltsam im feindlichen Lande vor. Die Prager schickten eiligst an Zizka, daß er ihnen mit den Taboriten zu Hülfe komme. Der erblindete Führer sammelte schnell seine sieggewohnten Truppen, allein durch den Abfall der Bergstadt Kuttenberg gerieth er in eine mißliche Lage und ward von den zahlreichen Truppen Sigmund's immer mehr umringt. Doch in der Nacht brach er mit seiner eng zusammengestellten Mannschaft mitten durch die Feinde, zog Verstärkungen an sich und bot dem König eine Schlacht an. Allein Sigmund wagte nicht, sie anzunehmen, und auf die falsche Nachricht, daß viele Kriegsvölker dem Zizka zuzögen, bemächtigte sich ein panischer Schrecken des ungarischen Heeres. Ohne eine Schlacht geliefert zu haben, floh es vor dem blinden Feldherrn, den es schon vernichtet gewähnt hatte, mit Hinterlassung eines großen Theiles der Bagage. Zizka folgte dem fliehenden Heere auf der Ferse nach, aber erst bei Deutsch -brod, wo wegen des sumpfigen und schlüpfrigen Bodens die Flucht nur mühevoll und langsam Statt finden konnte, brachte er die ungarische Reiterei, gegen 15,000 Mann stark, zum Stehen, während das Fußvolk seine Flucht fortsetzte. Zizka drang mit solcher Heftigkeit gegen die ungarischen Reiter vor, daß nach einem hitzigen Gefechte auch diese in die ungeordnetste Flucht geworfen wurden. Ein Theil der Flüchtlinge wollte über die zugefrorene Sazawa setzen, aber das schwache Eis brach und einige tausend Reiter fanden in dem Basier ihr Grab. Sigmund, der selbst kaum der Gefangenschaft entgangen war, setzte von Scham und Ingrimm erfüllt, seine Flucht über Jglau nach Mähren fort. Zizka, welcher ursprünglich der niedrigsten Stufe des Adels angehörte, ließ sich nach diesem Siege als bejahrter Mann noch in den Ritterstand erheben. Denn die Abstufung der Stände wurde im Gegensatze zu den socialistischen Ideen und zu dem Namen der „Brüder" von den Radikalen durchaus festgehalten. Auch war Zizka selbst kein principieller Gegner des Königthums und des Adels, welche er rein aus religiösen Gründen bekämpfte, weil sie nach einem friedlichen Ausgleich mit der römischen Kirche strebten, den er verabscheute. Während Sigmund in Polen und Ungarn beschäftigt war und Böhmen seinem Schicksale überlassen mußte, entzweiten sich die Prager mit den Taboriten und deren blindem Heerführer, weil dieser, wie ein unumschränkter Gebieter, Alles seinen Befehlen untergeordnet wissen und weder politische noch religiöse Meinungen neben den seinigen dulden wollte. Eine solche Tyrannei eines Einzelnen mißfiel aber auch dem böhmischen Adel, deßhalb Pütz, Histor. Darstell, und Eharakteristiken. Ii. 2. Aufl. 35
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