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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 30

1895 - Straßburg : Heitz
30 poltsweiler, Kanton Schnierlach, 1054 Meter über dem Meer. Ihm entströmt das Flüßchen Weiß.. 2. De r schwa'rze See, 2 km südlicher, vom weißen See durch den Reisberg getrennt, 956 Meter über dem Meer. Das von ihm ausfließende Wasser- vereinigt sich mit der Weiß. 3. Der F o rlen we ih er, 1061 Meter über dem Meer, ein früherer Sumpf, welcher in der neuesten Zeit eingedämmt wurde. Sein Name kommt von den Forlen (Föhre) her. mit denen er früher umstanden war. 4. Der Darenfee, 1044 Meter über dem.meer, in einer Verzweigung des Münsterthales. Er hat seinen Abfluß nach Münster in die Fecht. 5. Das Fischbödle, 790 Meter über dem Meer, ein künstlich angelegter kleiner See in wilder felsiger Umgebung; sein Abfluß geht in die Fecht. 6. Der B e l ch e n f e e, 986 Meter über dem Meer, am Fuße des Großen Belchen; sein Abfluß geht in die Lauch. 7. Der Sternsee, 984 Meter über dem Meer, an der Obern Bers (Kratzen), in einer Verzweigung des Masmüusterthales; sein Abfluß geht in die Doller. 8. Die Neuweiher, 825 Meter über dem Meer, unweit des Sternsees. Zwei künstlich anfgedämmte Seen in schöner Umgebung. Ihr Ausfluß geht ver- einigt mit dem des Sternsees in die Doller. . 9. Der Sewensee, 501 Meter über dem Meer, oberhalb Sewen am Hange des Welschen Belchen im Masmünsterthale; fein Abfluß geht in die Doller.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 202

1879 - Berlin : Reimer
202 Ost-Germanien. denen Völkerschaft der Kimbern, deren Name nur der grossen nördlichen Halbinsel, der Chersonesus Cimbrica bei den classischen Autoren (j. Jütland) geblieben war. !) Hier werden die flachen Küsteninseln, auf welchen, in reichlicherer Menge als jetzt, angetriebener Bernstein (germ, glesum, daher der Name Glessariae insulae) gesammelt wurde, damals in grösserer Anzahl als sie jetzt noch bestehen, angeführt, nachdem die langsame, aber viele Jahrhunderte fortgesetzte Senkung des ganzen Continentalbodens auf dieser Seite sowol Teile der einst grösseren Inseln, als manche Inseln gänzlich unter den Meeresspiegel hat verschwinden lassen. Mit Specialnamen wird bei den Alten nur eine dieser Inseln genannt: Burchana, j. Borkum. Die nördlichere Inselgruppe, an der Westküste der kimbrischen Halbinsel, welche seit dem Mittelalter unter dem Namen Nordfriesland begriffen wird, bildete wahrscheinlich die Sitze des germanischen Volkes der Aviones, von avi, d. i. Insel. 2) Dies ist wahrscheinlich der in der alten Heimat zurückgebliebene Rest der früher bedeutenderen Teutonen, welche schon vor 300 v. Chr. Pytheas an der Elbmündung traf und als erstes germanisches Volk in die Geographie einführte, von dem ein grosser Teil aber später sich der Auswanderung der Kimbern angeschlossen hatte. 269. Mittel- und ostgermanische oder suevische Völker. Der seit der Völkerwanderung des 4.-5. Jahrh. auf einen, weit nach Süden vorgerückten germanischen Stamm beschränkte Name der Schwaben wird in der älteren, von den Römern überlieferten Form Suevi zwar auch speciell für ein sehr grosses, in den Ebenen zwischen Elbe und Oder wohnhaftes Volk, die Semnönen, welche den religiös-politischen Mittelpunkt eines grossen Völkerbundes gebildet zu haben scheinen, gebraucht, — daneben aber auch in weiterem Sinne für die ganze mittlere und östliche Reihe der germanischen Stämme vom oberen Rhein bis zur Vistiila und dem nach ihnen benannten nordöstlichen (baltischen) Meere, dem sog. Oceanus Suevicus. In diesem weiteren Sinne gehörte zu den Sueven die östliche oder innere der drei oben genannten Stammgruppen, die der Herminöneu welche namentlich aus den drei grossen Völkern der Cherusker am oberen Visurgis (Weser), der Chatten (Hessen) zwischen Werra und Rhein1), und der Hermunduren (d. i. grossen Duren, wovon abgeleitet die spätere Namensform Durinc, Thurinyi), die schon im 2. Jahrh. n. Chr. bis an die obere Donau reichten, bestand. Aus den Hermunduren und semnonischen Sueven waren die Kriegerscharen hervorgegangen, welche unter dem neuen Namen der „Grenzmannen“, Mar com an ni, südlich über den herkynischen Waldgürtel vordringend, die keltischen Bojer (vgl. §. 195) aus dem oberen Elbgebiete, dem der Landesname Bojohaemum (Böheim, Böhmen) verblieb, vertrieben und daselbst ein grosses suevisches Reich errichteten; dasselbe reichte unter K. Maroboduus zu Augustus Zeit von der Donau bis zum

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 310

1830 - Berlin : Reimer
310 j hat er Einfluß, denn die Oder und Eide und ihre Zuflüsse in seinem Bereich durchbrechen ihn rechtwinklich in kurzen Quer» thälern. Bemerkenswerth ist es auch, daß sein höchster Kamm am Nordabfall liegt; von N her gesehen erscheint er als ein Bergrücken, von S. nur als eine endlose Ebene. Recht- vom Durchbruch der Oder führt der Landrücken den Namen der trebnitzer Berge; zwischen den Querthälern der Spree und Elbe heißt er Fläming, und westwärts der Elbe lüneburger Heide. Zwischen dieser und dem Harze, zwi» schen der Aller und Ocker liegt noch eine kleine Berggruppe r der Elm, bis 1000' hoch. §.177. Das Plateau von Deutschland. Zwischen den Vogesen und der niederrheinischen Vor, terrasse im W. und der Karpaten Gruppe im O., zwischen den Alpen im S. und dem hcrcynischcn Kettensystem im N. breitet sich ein Raum Landes aus, 100 d. Meilen lang, in der Richtung der Parallelen und 40 Meilen breit längs dem Meridiane. Der vorherrschende Karaktcr der Oberfläche in diesem Raume ist Ebene, die, auf allen Seiten von Ge, birgsketten und Bergländern umgeben, zwar nicht zu so be, deutender Höhe über die Meercsfläche hervorragt als die Hochebenen von Afrika und Asia, dennoch in ihrer großen Längen, und Brcitcncrstrcckung von analogen Formen im westeuropäischen Hochlande nicht übertroffen wird: cs ist das Plateau von Deutschland, ein Plateau der niedern Art, der zweiten Klasse. Aber es ist nicht eine ununterbrochene Hoch, ebene, sondern von mehreren Bcrgzügen durchzogen, unter denen vorzüglich drei hervorgehoben werden müssen, ein westlicher, mittler und östlicher Bcrgzug, die mehr oder min, der von S. nach N. ziehend, das ganze Land in drei Stu, fen zerlegt. Erläuterung 1. Der westliche Bergzug steht den Vo- gesen östlich gegenüber durch das tiefe Rheinthal von densel- den getrennt. In. der Ecke des Rheins, wo dieser Strom aus seinem obern Lauf in den mittlern übergeht, erhebt sich der Bergzug, unter dem Namen Schwarzwald steil und plötzlich und zieht in nördlicher Direktion, parallel den Vo- gesen, bis an die Murg, 20 M. weit und 4 M. breit. Wie bei den Vogesen liegen die höchsten Punkte des Schwarzwal- des im südlichen Theile, hier ist der Feldberg als höchster Gipfel 4600' über dem Meere. Steil ist der Abfall gegen das Rheinthal, sanft gegen O. plateauwärts. Jenseits der

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 171

1830 - Berlin : Reimer
171 © oib & • • i • • • Martinique, Fort Royal, Sb. Seite Barbados, Fort Willoughby Grenada, Sw. Spitze . . Labago, No. Spitze . . . N. Breite. W. Fro. 17-39'30" 45-41' 4" 14 35 49 43 26 0 13 5 0 41 56 48 11 55 44 1t 45 11 20 13 42 47 30 Trinidad, Puerto de España, W.seite 10 40 43 58 15 §. 103. Inseln im atlantischen Ocean im Süden von Südamerika. Wie im Norden von Amerika Neufonndland wegen seiner Nähe als ein Glied des Kontinentes zu betrachten ist* so auch das an der Südspitze von Amerika liegende Feuerland (§. 81. Erl. 3. S. 138, 139.), eine Insel oder vielleicht eine Gruppe mehrerer durch enge Kanäle und Sunde getrennten Inseln, mit einem Flächeninhalt von mehr als 1500 d. Gevicrtmeilen, auf der gegen die Magel, haens Straße gerichteten Nordseite, so wie auf der Ostseite mit niedrigen Flachküsten; auf der West- und Südseite mit hohen Steilküsten; hier springt, analog dem europäischen Nordkap aus den arktischen Gewässern, das Kap Hoorn in zwei hohen Bergspitzen empor aus den Meeresfluthen, die aus den antarktischen Seestrichen bis in diese Breiten reichen, in grausiger Oede und Erstorbenheit der Natur, nur belebt von saügenden Amphibien und den Kurzflügelern der Wögelwclt. Staaten Insel (S. 85.) macht einen Theil der Gruppe des Feuerlandes aus; ihre Größe beträgt 12 d. Quadratmeilen. Siebenzig d. Meilen nordöstlich vom Osteingange der Magelhaens Straße liegt, am 50° S. Breite, die Malo- (Malouinen) oder Falklands Gruppe aus zwei größern westöstlich neben einander liegenden Inseln und vielen klei, nen Eilanden bestehend, zusammen 157 d. Q. M. groß. Die Meerenge, welche die beiden großen Inseln trennt heißt Straße von St. Carlos; die westliche Insel wird große Malouine oder Falkland (auch Maidenland) genannt, die öst, liche Soledad. Sie sind von mäßiger Höhe. §.104. Dev asiatische Archipelagus; Uebersicht. Don dem aüßcrstcn Südosten der neuen Welt wenden wir uns gegenwärtig zum Südostende der alten Welt nach

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 638

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
638 Xl Die Römer. römischen Waffen siegreich bis an die Elbe trugen, auf den Gedanken, auch hier eine Provinz zu errichten, aber die Niederlage des Varus im Teutoburger Walde (9 nach Chr.) vereitelte diese Pläne gänzlich, und wenn Augustus nichts desto weniger durch Drusus' Sohn Germanicus den Krieg fortsetzen ließ, so geschah es mehr, nm die Scharte auszuwetzen, als um eine Eroberung zu machen, die der römischen Habsucht nicht der Mühe werth scheinen mußte. *) Der geringe Zuwachs ues Reiches im Orient durch den Heimfall von Galatien und Judäa kostete keinen Schwertstreich: den anderen Königen jener Gegenden gegenüber begnügte sich Augustus mit dem Schutzrechte, das man ihm einräumte. Selbst das Partherreich war so schwach, daß es seine Thronstreitigkeiten zwischen Phraates und Tiridates von dem römischen Senate entscheiden ließ und die von Erasius erbeuteten Siegeszeichen ohne Widerstand zurückgab. Für die bestehenden Provinzen sorgte Augustus auf's Nachdrücklichste; außer Africa und Sardinien war keine, die er nicht persönlich bereifte; zahlreiche römische Colonieen sicherten nicht nur allenthalben die Herrschaft Roms, sondern verbreiteten auch römische Cultur unter den Provinzialen. Von dem Weltmeer bis an den Euphrat, von der Donau und Nordsee bis zu den Wasserfällen des Nils waren alle Länder und Völker dem römischen Volke und seinem Kaiser unterthänig; wohl hat es größere Reiche gegeben und gibt es noch jetzt, aber eine schönere und reichere Herrschaft hat die Zeit nicht gesehen. Ein Gesetz, ein Recht, gleiche Grundsätze der Verwaltung herrschten von einem Ende zum andern, dasselbe Heerwesen, dieselbe Besteuerung, dieselben Verhältnisse von Stadt und Land waren in allen Theilen des Reiches, inmitten desselben aber lag die gebietende Hauptstadt, die Stadt ohne Gleichen. Zu Augustus' Zeiten barg Rom eine Bevölkerung von mehr als zw^ei Millionen Menschen, die Stadt strahlte von Gold und Marmor, sie leuchtete von Denkmalen menschlicher Kunst und Erfindungsgabe, wie sie die Welt zuvor nicht gekannt hatte und wie sie noch heute in ihrem Verfall als unerreichte Muster angestaunt werden. Alle Kraft und alle Fülle des weiten Gebiets sammelte sich hier, die unermeßlichen, mannich-faltigen Schätze des Weltalls strömten hier zusammen, und doch diente alles, was das Reich und die Stadt in sich hegte, zuletzt wieder nur dem Willen des einen Mannes, der, scheinbar ein Bürger unter Bürgern, vom pala-tinischen Hügel aus Rom und mit Rom fast die ganze damals bekannte Welt beherrschte. *) Diese Kriege werden ausführlicher im zweiten Bande behandelt.

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 606

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
606 Xi. Die Römer. willen fremde Hülfe anruft oder annimmt, und solche Partei nicht sofort zermalmt und zernichtet wird von dem allgemeinen unwiderstehlichen Unwillen der ganzen Nation, da steht es böse,, da steht es gefährlich, und das Allerschlimmste, der Untergang solcher Nation, ist nicht unverdient. Jenes Gallien im Alterthum, das unglückliche Polen in der Neuzeit gehören zu den furchtbarsten Denkmälern dieser ernsten Wahrheit in der Geschichte. Die Aeduer waren seit etwa einem Menschenalter die „Bundesgenossen" des römischen Volkes, und unzweifelhaft hatten sie es zum Theil dieser Bundesgenosienschaft zu verdanken, daß ihre Nebenbuhler, die Se-quaner, sich ihnen nicht gewachsen fühlten. Deßhalb hatten letztere etwa vor 12 Jahren, 72 v. Chr., den Sueven Ariovist, unter Anerbieten von Sold und Beute, bewogen, über den Rhein zu kommen und thrten gegen die Aeduer zu helfen. Er war an der Spitze von 15,000 Mann gekommen, hatte im Dienste der Sequaner die Aeduer schlagen helfen, war zum Lohn von den Sequanern mit Land belehnt worden, hatte dann immer mehr Freifchaaren herübergezogen, immer mehr celtisches Land zwischen Vogesen und Rhein occupirt und stand schließlich an der Spitze von 120,000 schlagfertigen Männern diesfeit des Rheines. Da endlich, freilich zu spät, erhoben sich die Aeduer von Neuem; es scheint, daß sich ihnen ein großer Theil der eigentlichen celtischen Staaten anschloß, wahrscheinlich auch die Sequaner. Aber der Germane schlug die schlecht disciplinirten Heeresmassen der Gallier in einer blutigen Schlacht und zwang sie zu Tributzahlung und Stellung von Geiseln, mit einem Worte: zur Unterwerfung. Von Jahr zu Jahr zog er neue Germanen heran, es war Gefahr vorhanden, daß ganz Gallien ger-manisirt mürbe. Diese Gefahr also abzuwenben, aber freilich nur baburch, daß man sich im römischen Volke einen andern Herrn erbat, war der Druibe Divitiacus vom Stamm der Aebuet nach Rom gekommen, während gleichzeitig jener germanische Heerkönig Ariovist seine Gesandten mit dem Gesuch an Senat und Volk von Rom geschickt hatte, ihm den Königstitel zu gewähren und ihn als Bundesgenossen aufzunehmen. Die Entscheidung zwischen den beiden einander diametral entgegenstehenden Gesuchen stand bei Cäsar, dem souverainen Consul des Jahres 59. Vom Stanbpunkte der internationalen Politik Roms konnte diese Entscheidung wohl nicht zweifelhaft sein; die Sache war vollkommen klar: ein Barbarenfürst hatte römische Bundesgenossen vergewaltigt; diese baten Rom um Hülse; es hatte nur Eine Wahl: dem Barbaren mußte der Krieg erklärt werden. Aber diese Entscheidung wäre vom politischen Standpunkte aus äußerst gefährlich gewesen. Gleichzeitig drohte ein anderer Feind in derselben Richtung von Osten her, wie Ariovist, die römische Provinz zu überschreiten. Es war dies der celtische Stamm der Helvetier, welcher seit drei Jahren zu einer vollständigen Völkerwanderung nach dem Westen gerüstet und den Antritt derselben auf das Frühjahr 68 festgesetzt hatte.

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 674

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
674 Xi. Die Römer. Sohnes^Lrispus beim Heere und Volke benutzte vermuthlich seine Gemahlin um durch Verläumdung ihres Stiefsohnes diesen zu beseitigen und ^ ihren eigenen drei Löhnen die Erbschaft des Reiches zuzuwenden. Der zornige Kaiser ließ seinen liebenswürdigen Sohn umbringen und beraubte die Welt eines vortrefflichen Herrschers. Dann erkannte er seine Verblendung, und seine Reue zeigte sich darin, daß er die Augusta Fausta im Bade ersticken ließ. Dreizehn Jahre regierte (Konstantin als Alleinherrscher die Welt, die gebändigt zu seinen Füßen lag. Kein Aufstand, kein Usurpator wagte es, gegen ihn aufzutreten, und auch die auswärtigen Feinde hielten sich ehrfurchtsvoll still; nur die Gothen versuchten, als er ihnen die gewohnten Geldzahlungen versagte; einen Krieg (331-332), gingen aber zuletzt ein Bündniß mit Rom ein und stellten als Föderirte freudig Hülfstruppen. So konnte er denn ungestört das friedliche Werk Diocletian's, die Reorganisation des Reiches, wieder aufnehmen und in einer Weise durchführen, daß die neue Gestalt der Welt mit den Formen des orientalischen Despotismus lange als sein Werk allein angesehen wurde. Er ging auf Deocletian's Gedanken ein, an der Propontis eine neue Hauptstadt für das aufgegebene Rom zu gründen und wählte (statt des von Diocletian ausersehenen Nicomedien) den geeignetsten und sichersten Flecken der Erde zu der Stadt, in deren Namen er noch heute fortlebt. Dagegen war in Bezug auf die christliche Kirche sein Verfahren dem des Diocletian entgegengesetzt. Zwar scheint die vielverbreitete Meinung, er habe das Christenthum zur Staatsreligion erhoben, nicht haltbar, was auch mit etwa 5—6 Millionen Christen gegen etwa 45 Millionen Heiden kaum möglich gewesen wäre, aber es herrschte officiell vollkommene Gleichberechtigung der heidnischen und christlichen Religion unter Constantin I. Wenn Constantin bei den innerhalb der christlichen Kirche ausbrechenden Streitigkeiten es gern vermied, Partei zu ergreifen, damit nicht ein Theil des Clerus und der Laien ihn verfluche, wenn der andere ihn segnete, so konnte er doch nicht neutral bleiben, als bald nach dem Anfange seiner Alleinherrschaft im Orient ein großer dogmatischer Kamps ausgebrochen war, veranlaßt durch die Absetzung des Presbyters Ar ins in Alexandria, welcher beschuldigt war, er läugne die Consubstantiabilität Gottes und Christi, erfasse Christum als nicht von Ewigkeit geboren, als einen Gott Vater untergeordneten Gott. Anus fand durch seine Schriften viele Freunde, und der Streit delmte sich in einigen Jahren über den ganzen Orient ans. Constantin, als er Alleinherrscher geworden war, suchte den Frieden herzustellen und, da seine Ermahnungen nichts halfen, vielmehr blutige Parteikämpfe ausbrachen, so versammelte er im Juni 325 das ökumenische Concil zu Nicäa im kaiserlichen Palaste. Fast nur orientalische Bischöfe (im Ganzen 318) waren erschienen. Unter dem Einflüsse Constantin's, der hauptsächlich der Kirche

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 676

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
676 Xi. Die Römer. 185. Die Nachfolger (Konstantin s bis M Lheilnng -es Reiches (Nach Heinrich Richter, das weströmische Reich, bearbeitet vom Herausgeber.) - Sobald Konstantin I. die Augen geschlossen hatte, erklärte sich das Heer besonders die Leibgarden, für die Thronfolge der (abwesenden) Söhne des geliebten Todten, um den sie in ausschweifender Weise getrauert hatten. Constantius, ein zwanzigjähriger Jüngling, der nach Constantinopel geeilt war, ließ dort fast alle männlichen Verwandten in demselben Blutbade umkommen; auch die unbequemen Vettern, der Cäsar Dalmatius und Hanni-balianus, der König von Pontus und Armenien, wurden entweder durch freundliche Versprechungen nach Constantinopel gelockt oder in ihren eigenen Reichstheilen von den Soldaten niedergemacht. Nur zwei kleine Prinzen, der etwa zwölfjährige Gallus und der sechsjährige Julian, wurden als für jetzt ungefährlich von der übersättigten Blutgier verschont. Ueber den Leichen ihrer nächsten Verwandten wurden die drei jungen Cäsaren zu Augusten ausgerufen. Schon nach 2 Jahren brach der Bruderkrieg aus, indem Constantin Ii. p^tzlrch aus Gallien in die Provinzen seines jüngsten Bruders Constans einfiel, er wurde bei Aquileja geschlagen und niedergestoßen (340), worauf Constans Besitz von den Ländern seines ältesten Bruders (Italien und Africa) nahm. Dieser unverhoffte Crsolg und einige nicht eben unrühmliche Kämpfe mit den Franken erhoben das Selbstgefühl des jungen Constans, so daß er bald in eine Willkürherrschaft verfiel, welche die Entrüstung der Soldaten und Offictere wie den Haß aller ihm untergebenen Völker erregte. Von der allgemeinen Mißstimmung ermuthigt, ließ sich in Gallien Mag-nentius, der Oberbefehlshaber zweier auserlesener Legionen, von Herkunft ein Germane, zum Kaiser ausrufen, Constans floh nach Spanien und ward in einem Tempel niedergestoßen (350). Magnentius, der nun die abendländischen Provinzen besaß, verfiel dem Loose fast aller Thronräuber, ein drückendes und mißtrauisches Regiment führen zu müssen; dem römischen Heere nicht trauend, zog er große Schaaren germanischer Söldner in seinen Dienst. Mit einem solchen, -mindestens zur Hälfte germanischen Heere brach Magnentius gegen Constantius auf, unterlag aber, vorzugsweise durch den Abfall des Franken Silvanus, des Anführers der Gardereiterei, in der äußerst blutigen Schlacht bei Mursa Heute Essegg) an der Drau,' wo der größere Verlust des Siegers beweist, wie tapfer die Germanen gefochten haben. Noch zwei Jahre behauptete sich Magnentius im Abendlande bei zunehmendem Abfall von dem „Barbaren", bis er endlich, von allen Seiten verrathen und umdrängt, seiner Auslieferung an die Gegner durch Selbstmord zuvorkam (353). Kaum war Constantius Alleinherrscher, so begann er eine
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