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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 323

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
89. Zunehmender Verfall Griechenlands bis zur makedonischen Herrschaft. 323 sitze der höchsten Würden nur durch sein Verdienst, jedoch mit Unterbrechungen, wenn es der ihm feindlichen Partei gelang, ihn zu stürzen. Er ertrug aber alle Verfolgungen und alles Unrecht mit der Ruhe und Gelassenheit eines wahren Weisen. An seinem politischen Leben haftet nicht der geringste Flecken. Sein ganzes Dichten und Trachten war nur dem Gemeinwohls, der Macht und dem Glanze feines Vaterlandes gewidmet. Er war von allen persönlichen Zwecken frei. Keine Leidenschaft störte die Klarheit seines Geistes, selbst nicht die Ehrsucht, die gewöhnliche Leidenschaft großer Man-Tter. Auf der höchsten wie auf der niedrigsten Stelle erfüllte er seine Pflicht im Dienste des Staates mit gleicher Treue und Gewissenhaftigkeit. Im ganzen Alterthume ist keiner, der mit ihm verglichen zu werden verdiente, als Perikles, und fast dürfte Epaminondas dann noch größer erscheinen. An ihn knüpfte sich die Größe feines Staates. Merklicher unterschieden können nicht leicht zwei Männer sein, als Pelo-pidas und Epaminondas, und dennoch harmonirten sie vollkommen. Epaminondas war arm, Pelopidas reich. In der Milde kam Pelopidas dem Epaminondas nicht gleich, auch hatte er die absolute Gerechtigkeit nicht wie jener. Pelopidas scheute nicht gewaltsame Handlungen, wo sie ihm nothwendig schienen. Auch war er nicht der Mann, der das Schicksal der Welt, das seines Vaterlandes durchaus anders wenden konnte, wie Epaminondas es that. Also stand er seinem Freunde nicht gleich, aber doch gebührt ihm die höchste Anerkennung. Er war ein ausgezeichneter Feldherr; eben so uneigennützig, ein eben so guter Bürger als Epaminondas, und was ihm besonders Ehre macht, ist die Anhänglichkeit fast eines jüngern Bruders, ja, eines Sohnes, mit der er an Epaminondas hing, seine freudige Unterordnung unter den Freund, den er als den Großem anerkannte. Dieses Zusammenwirken der beiden großen Männer hatte die Umwandlung des Schicksals von Theben zur Folge. 89. Zunehmender Verfall Griechenlands bis zur macedonischen Herrschaft. (Nach O. Haupt, das Leben des Demosthenes, Joh. Wilh. Zinkeisen, Geschichte Griechenlands, Joh. Gnst. Drohsen, Geschichte Alexander des Großen, bearbeitet vom Herausgeber.) Den Aufforderungen Athens Folge-leistend, verbanden sich viele Seestaaten, den Spartanern wegen ihrer drückenden Gewaltherrschaft entfremdet, zu einer Bundesgenossenschaft unter athenischer Oberhoheit. Chabrias, der Sieger von Naxos, Timotheus, der Sieger von Leucas, und Jphikrates, der Erfinder einer neuen Taktik, begründeten noch einmal die Herrschaft Athen's 21*

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 546

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
546 Xi. Die Römer. 148. Der -ritte makedonische Krieg. (Nach Gust. Friedr. Hertzberg, die Geschichte Griechenlands unter der Herrschaft der Römer, bearbeitet' vom Herausgeber.) Dem römischen Senate war es nicht entgangen, daß König Philipp Iii. von Makedonien deßhalb Rom im syrischen Kriege unterstützt hatte, weil er so einen guten Theil seiner alten Macht wieder zu gewinnen hoffte. Daher suchte der Senat den tapfern Bundesgenossen um alle Früchte seiner Anstrengungen zu bringen, und als es bald nach dem Kriege zu Streitigkeiten zwischen Philipp und den Kleinstaaten in Nordgriechenland kam, warfen sich die Römer als Schiedsrichter auf, natürlich zum Nachtheile Philipp's, der nicht nur seine neuen Besitzungen in Thessalien, sondern auch die dem Antiochus entrissenen thracischen Seestädte verlieren sollte. So war der tief verletzte König wieder zum bittersten Feinde der Römer geworden und rüstete mit aller Energie zum Kriege mit Rom. Doch starb er 179 und vererbte seinen Haß und den neuen Krieg gegen Rom auf seinen ältesten Sohn, Perseus. Perseus war ein gewandter Staatsmann, der es mit Erfolg verstand, nicht allein die Machthaber des Ostens (mit Ausnahme des Königs Eumenes Ii.) in sein Interesse zu ziehen, sondern auch die nationale Partei überall in Griechenland davon zu überzeugen, daß ein starkes Macebonien nicht mehr eine Gefahr, sondern das natürliche Bollwerk der griechischen Unabhängigkeit sei, gegenüber dem jede selbständige Regung überwachenden Einfluß der römischen „Befreier". Man neigte immer mehr zu den stammverwandten Macedoniern hin, mit denen Griechenland durch eine fast zweihundertjährige Geschichte so nahe verbunden war. Im I. 172 erschien Eumenes selbst in Rom und entwarf dem Senate ein grelles Bild üon~den "mmanshen und diplomatischen Rüstungen des Perseus. Alsbald ging eine römische Gesandtschaft nach Macedomen und kündigte dem Perseus, der eine stolze Haltung annahm, die Freundschaft auf; römische Agenten wußten die antirömische Partei- allenthalben so einzuschüchtern, daß der im entscheidenden Augenblicke unentschlossene Perseus sofort fast vollständig isolirt war. Als der Krieg unvermeidlich schien, rückte Perseus mit seinem trefflich geschulten Heere (43,000 Mann) in Thessalien ein. Da zeigte sich nur zu bald, daß er von der kriegerischen Begabung seines Vaters, überhaupt der Antigoniden, so gut wie nichts besaß und, wenn auch ein tüchtiger Soldat, die Leitung eines Feldzuges in größerem Maßstabe keineswegs verstand. So ließ er den in Jllyrien gelandeten und nach Thessalien vorgedrungenen römischen Eonsul P. Licinius Crassus sich ungestört durch pergamenische und griechische Hülfstruppen verstärken, wagte dann erst die römische Stellung am Flusse Peneus anzugreifen, und als er über den unfähigen Eonsul gesiegt hatte, benutzte er den Sieg so wenig, daß er dem geschlagenen Licinius

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 343

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
95. Alexander und die Griechen. 343 diese Schranken zu durchbrechen. Der großen religiösen Vereinigung folgte eine politische durch die Hochzeit im großartigsten Stil, welche er mit seinem Heere zu Susa feierte (s. Nro. 98). An einem und demselben Tage ward der Orient mit dem Occibent vermählt. Und damit diese Verbindung eine dauernde, nachhaltige werde, überzog er den eroberten Orient mit einem Netze von Colonieen. Er hat in der kurzen Zeit seiner absoluten Herrschaft im Morgenlande über 70 ganz neue Städte, darunter 18 mit dem Namen Alexandrien, gegründet und zum größten Theile mit Macedoniern und Griechen bevölkert, abgesehen von den Städten, die er durch macebonische Besatzungen gräcisirte und zu Vorbilbern römischer Militaircolonieen machte. Diese Auffrischung des dumpf hinbrütenden Orients durch den kräftigern Occibent hat wesentlich dazu beigetragen, das alte Vorurtheil der Griechen gegen die Barbaren vernichten und die gleichmäßige Anerkennung der Menschenwürde anbahnen zu Helsen. Auch hier liefert die Geschichte den immer von Neuem bestätigten Beweis, daß Alles, was die Völker Großes ausgeführt haben, nicht durch die Masse, sondern durch die großen Gedanken und den kraftvollen Willen eines Einzigen vollbracht worden ist, der die Masse mit sich fortriß. 95. Alexander und die Griechen. snach Arnold Schäfer, Demosthenes und seine Zeit, bearbeitet vom Herausgeber.) Der unerwartete Thronwechsel in Macedonien bot, selbst nach dem Urtheile der Freunde Alexander's, den Griechen die beste Gelegenheit, das mit Waffengewalt ihnen aufgezwungene Joch abzuwerfen. Die Thronfolge Alexander's war durch Philipp's Vermählung mit der schönen Kleopatta, der Nichte seines Generals Malus, eine Zeit lang in Frage gestellt (s. S. 339). Daß Malus mit einem Theile des Adels sich wider Alexander auflehnen werde, ließ sich mit Wahrscheinlichkeit annehmen, und damit war das Zeichen zu einem der innern Kriege gegeben, die schon so oft bei früheren Thronverän-derungen die Kräfte Macedoniens zerrüttet hatten. Außerbem waren die nördlichen Völker, übet welche fein Vater die Herrschaft errungen, zum Abfalle bereit, und durch Griechenland ging eine allgemeine Bewegung: athenische Gesandtschaften, auf Betreiben des Demosthenes abgesandt, um zum Kampfe für die Unabhängigkeit aufzurufen, fanden aller Orten willkommene Ausnahme, denn allgemein ward in Griechenland die macedonifche Oberhoheit als entwürdigend anerkannt. Aber wie vielfältig auch zum Kriege gerüstet ward, noch war man nicht bereit, den Kampf aufzunehmen, als Alexander mit raschem Entschlüsse von Macedonien aufbrach, um durch sein unerwartetes Erscheinen die feindseligen

4. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 71

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. 71 schwörung der spanischen Constitution genöthigt, als aber die Häupter des Ausstandes ihn zur Kriegserklärung gegen Oesterreich drängten, entfloh er nach Novara zum Grafen de la Torre, dem der neue König die Anführung des anti-revolutionären Heeres übertragen hatte, und erklärte von da aus die Niederlegung seiner Regentschaft. So- bald sich nun die Nachricht von dem Unterliegen der Revolution in Neapel und von dem Zusammenziehen eines österreichischen Heeres am Tessino verbreitete, entsank den Truppen der Bewegungspartei alles Vertrauen, und als sie die Oesterreicher in Verbindung ■ mit den Königlichen unter de la Torre auf ihrer rechten Flanke erscheinen sahen, war kein Muth einzelner Führer im Stande, der plötzlichen Auflösung des Revolutionsheeres Einhalt zu thun. De la Torre hielt einen friedlichen Einzug in Turin (10. April) und die wichtigsten Festungen Piemonts blieben von den Oesterreichern besetzt bis zum Herbste 1823. Die meisten der compromittirten Führer zerstreuten sich in alle Welt und suchten zum Theil in Spanien und Griechen- land in neuen Kämpfen ihre Kräfte für ihre Grundsätze zu verwenden. 8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. (Nach Chr. Aug. Brandts, Mittheilungen über Griechenland, L. Wachler, Vor- bereitung und Ausbruch des Aufstandes der Griechen, in Fr. v. Raumer's histo- rischem Tascheubuche, und Heinr. Thiersch Griechenlands Schicksale, bearbeitet vom Herausgeber.) Seit die Türken Griechenland unterjocht hatten, erwähnt die Ge- schichte des unglücklichen Landes fast nur, um Befreiungsversuche, ihren unheilvollen Ausgang und ihre schrecklichen Folgen zu verzeich- nen. Fremder Hülfe bedürftig, waren die schmählich Unterdrückten immer von Neuem bereit, das Opfer täuschender Versprechungen zu werden. Während die Einen ihren Blick fortwährend auf das glau- bensverwandte Rußland gerichtet hatten, wendeten ihn Andere seit dem Ende des 18. Jahrhunderts dem alle Völker zur Freiheit auf- rufenden Frankreich zu, und die Regierungen beider Staaten ver- säumten nicht, die ihnen entgegenkommenden Hoffnungen mittelbar oder unmittelbar durch Verheißungen zu nähren. Rhigas aus Pherä (Velestinos) in Thessalien begrüßte in Napoleon Bonaparte eine neu ausgehende Freiheitssonne und verband sich in Wien mit gleichge- sinnten Freunden, um unter den Auspicien des jungen Helden sein griechisches Vaterland vom türkischen Joche zu befreien. Nachdem er (1796) fast alle Griechen in Wien für seine Pläne begeistert hatte, wendete er mit mehreren seiner Genossen sich nach Triest, um dem-

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 476

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
476 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096-1273. So sehr die furchtbare Grausamkeit des Audronikus Abscheu und Entsetzen erregt, so gebührte ihm doch der Ruhm, daß er während der kurzen Dauer seiner Regierung (1183—1185) manche nützliche Verordnungen erließ. Eine der heilsamsten war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiserthums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiff künftig plündern würde, an dem Mastbaume desselben oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Ang elus (1185-1195) entsprach keineswegs den Erwartungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschicklichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbrauche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgestellt hatte. Das Wichtigste aus der fernern Geschichte des Hauses der Angelt (1185 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzzuge gegen Constanti-nopel S. 336 ff. berührt worden. 96. Die Mongolen. (Nach Karl Friedr. Koeppen, Die lamaische Hierarchie, und Kirche, und Gustav Adolf Stenzel, Geschichte des preußischen Staates, mij Zusätzen vom Herausgeber.) Die weitgreisendste und eben deßhalb folgenreichste Eroberung, bereit die Weltgeschichte gedenkt, ist von den Mongolen ausgegangen, welche sich für das auserwählte Volk Gottes und für bestimmt hielten, die (alte) Welt zu erobern und zu beherrschen. Der furchtbare Tschingis-Khan hat diesen Glauben in entsetzliche Wahrheit verwandelt, indem er ein Reich gründete, welches zur Zeit seiner weitesten Ausdehnung wahrscheinlich mehr als die Hälfte des gefammten Menschengeschlechts umfaßte. Die Mongolen haben in ihren endlosen Kriegen und Verheerungszügen, deren Schilderung uns noch jetzt mit Grausen erfüllt, die Menschheit, welche sie vertilgen zu wollen schienen, in einem Umfange und Grade aufgeregt, wie kein anderer Weltstürmer vor oder nach ihnen. Indem sie ihre Raubzüge von Japan bis zur Katzbach und von Hinter-Jndien bis zum Jlmensee ausdehnen, sind sie mit allen Nationen der alten Welt irgendwie in Berührung oder doch in Beziehung gekommen. Japanesen, Chinesen, Siamesen, Birmanen, Malayen, Tibetaner, Hindu, Perser, Türken, Armenier, Syrer,

6. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 71

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. 71 schwörung der spanischen Constitution genöthigt, als aber die Häupter des Aufstandes ihn zur Kriegserklärung gegen Oesterreich drängten, entfloh er nach Novara zum Grafen de la Torre, dem der neue König die Anführung des anti-revolutionären Heeres übertragen hatte, und erklärte von da aus die Niederlegung seiner Regentschaft. So- bald sich nun die Nachricht von dem Unterliegen der Revolution in Neapel und von dem Zusammenziehen eines österreichischen Heeres am Tessino verbreitete, entsank den Truppen der Bewegungspartei alles Vertrauen, und als sie die Oefterreicher in Verbindung mit den Königlichen unter de la Torre auf ihrer rechten Flanke erscheinen sahen, war kein Muth einzelner Führer im Stande, der plötzlichen Auflösung des Revolutionsheeres Einhalt zu thun. De la Torre hielt einen friedlichen Einzug in Turin (10. April) und die wichtigsten Festungen Piemonts blieben von den Oesterreichern besetzt bis zum Herbste 1823. Die meisten der compromittirten Führer zerstreuten sich in alle Welt und suchten- zum Theil in Spanien und Griechen- land in neuen Kämpfen ihre Kräfte für ihre Grundsätze zu verwenden. 8. Aufstand und Wiedergeburt Griechenlands. (Nach Chr. Aug. Brandts, Mittheilungen über Griechenland, L. Wachler, Vor- bereitung und Ausbruch des Aufstandes der Griechen, in Fr. v. Raumer's histo- rischem Taschenbuche, und Heinr. Thiersch Griechenlands Schicksale, bearbeitet vom Herausgeber.) Seit die Türken Griechenland unterjocht hatten, erwähnt die Ge- schichte des unglücklichen Landes fast nur, um Befreiungsversuche, ihren unheilvollen Ausgang und ihre schrecklichen Folgen zu verzeich- nen. Fremder Hülfe bedürftig, waren die schmählich Unterdrückten immer von Neuem bereit, das Opfer täuschender Versprechungen zu werden. Während die Einen ihren Blick fortwährend auf das glau- bensverwandte Rußland gerichtet hatten, wendeten ihn Andere seit dem Ende des 18. Jahrhunderts dem alle Völker zur Freiheit auf- rufenden Frankreich zu, und die Regierungen beider Staaten ver- säumten nicht, die ihnen entgegenkommenden Hoffnungen mittelbar oder unmittelbar durch Verheißungen zu nähren. Rhigas aus Pherä (Velestinos) in Thessalien begrüßte in Napoleon Bonaparte eine neu aufgehende Freiheitssonne und verband sich in Wien mit gleichge- sinnten Freunden, um unter den Auspicien des jungen Helden sein griechisches Vaterland vom türkischen Joche zu befreien. Nachdem er (1796) fast alle Griechen in Wien für seine Pläne begeistert hatte, wendete er mit mehreren seiner Genossen sich nach Triest, um dem-

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 430

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
430 X. Die makedonischen Reiche. läge endigt. In die allgemeine Verwirrung wurde Acichorius, der auf dem Wege hinzu kam, verwickelt; er war übel zugerichtct durch die un- ausgesetzten Neckereien der Aetoler, welche nun mit ihren übrigen Lands- leuten, den Phoeiern und Lokrern vereinigt den Flüchtlingen bis jen- seits der Thermopylen nachsetzten. Je weiter man gelangte, desto stärker wurde die Zahl der Verfolger; was sich vorhin furchtsam verkrochen hatte, kam jetzt hervor und suchte den Galliern Abbruch zu thun, bis sie Griechenlands Grenzen überschritten, nachdem nicht weniger von ihnen durch Mangel und Entbehrung jeder Art, als durch das Schwert umgekommen waren. Welche dem Unglücke entrannen, retteten sich zu ihren Landsleuten, welche in oder nördlich von Macedonien herumschweif- ten. Von diesen blieben die einen in Thracien, wo ein gallischer Staat gegründet wurde, Macedonien noch weiter beunruhigend; dorther erhiel- ten die Fürsten dieses Landes viele Söldner; die übrigen ergossen sich über Klein-Asien. So endigte diese Invasion, welche Vernichtung drohte, zum Ruhme der Griechen. 113. Der ätolische Sund. (Nach Joh. Gust. Droysen, Geschichte des Hellenismus, und G. F.schocmann, griechische Staatsalterthümer.) Die einzige Macht in Griechenland, die um die Zeit des Gallier- einfalls eine selbständige Bedeutung hat, ist die der Aetoler. Ihre Kraft ist es, ein rohes, frisches, gleichsam erst beginnendes Volk zu sein; während die anderen Staaten eine lange Reihe von historischen Ent- wicklungen hinter sich haben, mit politischen Theorien experimentirt, mit immer neuen Mißbräuchen und deren Abstellung sich abgeschwächt ha- den und nun endlich in ihrer kläglichen Gegenwart nichts als einen Wust von Trümmern aus nahen und fernen, guten und üblen Zeiten besitzen, ist dieses Aetolervolk in der rohen Freiheit jener Urzeit, da das Recht noch reichte, so weit das Schwert reicht, und der ehrliche Raub zur See und zu Lande des wackeren Mannes Gewerbe war. Bei den Aetolern war weder der Doricrzug eingedrungen, die alte Stammversassung zu durchreißen und einen streng gefugten Heerstaat zu gründen, noch hatte die spätere Zeit Colonieen an ihre Küste geführt; sie blieben den übri- gen Hellenen fern; die Jahrhunderte, in denen sich Griechenland hoch und höher entwickelte, waren spurlos an ihnen vorübergegangen. Uralt mag der Bund dieser Gaue sein; aber wie locker er gewesen sein muß, ergibt sich daraus, daß an Alexander nach der Zerstörung Thebens die einzelnen Gaue ihre Gesandtschaften sandten. Erst in den Wirren der nächstfolgenden Zeit begann der Bund als solcher hervorzutreten; die alte Fehdelust, die Raub- und Stegreifzüge einzelner Häuptlinge oder Gaue, das trotzige Gefühl roher Ueberlegenheit ließ bald diesen Bund als einen förmlichen und organisirten Raubstaat erscheinen; in Thermum

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 601

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
155. Krieg mit Philipp Iii. von Macedonien. <501 schäftigung mit dem Landbau hingebracht. Nicht einmal seine Gebeine sollten in der Gruft der Väter ruhen. Er starb im 52. Lebensjahr. Einen edleren Charakter hat die römische Aristokratie nie mehr hervor- gebracht. *) 155. Krieg mit Philipp Iii. von Macedonien. (Nach Karl Ludwig Roth, römische Geschichte, mit einem Zusatze ans Franz Dorotheus Gerlach, historische Studien.) Schon während des punischen Krieges hatten Feindseligkeiten zwi- schen Rom und Philipp von Macedonien begonnen, weil dieser mit Hannibal gemeinschaftliche Sache gegen Rom machte. Der Krieg war aber lässig geführt und im Jahre 205 durch einen Frieden beschlossen worden. Jetzt, im Jahre 200, brach er wieder aus, theils in Folge des Hasses, den beide Theile gegen einander empfanden, und weil Rom für die Unterstützung Carthago's von Seiten Macedoniens Rache nehmen wollte, theils weil der König Attalus von Pergamus, die Rhodier und die Athener römischen Beistand gegen Philipp suchten; am dringendsten die letzter», die einen unmittelbaren Angriff von dem- selben zu erwarten hatten. Beide Theile, der römische Cónsul Sulpi- cius und der König Philipp, bemühten sich um den Beitritt des äto- lischen Bundes. Die Aetoler aber suchten fürs erste neutral zu bleiben, und schlossen sich später den Römern an, nur in der Hoffnung, Thes- salien, das unter Philipp war, plündern zu dürfen; und auch in der Folge blieben sie argwöhnische Bundesgenossen Roms. Uebrigens er- folgten zwischen Römern und Macedoniern im ersten Jahre nur unbe- deutende, nichts entscheidende Gefechte in den Grenzbezirken Macedoniens gegen Epirus hin. Auch im Jahre 199 blieb Philipp von den Römern fast unange- fochten. Erst Quinctius Flamininus, der Cónsul des Jahres 198, ge- wann wirkliche Vortheile. Er erstürmte einen von Philipp besetzten, für unbezwinglich gehaltenen Engpaß in denselben Gegenden, wo schon Sul- picius gekämpft hatte, und verfolgte das macedonische Heer, das sich nach Thessalien zurückzog, ohne jedoch für's Erste weitere Fortschritte machen zu können. Beide Theile suchten sich nun durch weitere Bun- desgenossen zu stärken. Philipp wollte den Tyrannen Rabis dadurch gewinnen, daß er ihm Argos zur Besitznahme und Plünderung Preis gab; und als dieser unmittelbar darnach, treulos und undankbar, den Römern Anträge machte, wies ihn Quinctius keineswegs zurück, sondern *) Die Stellung des Scipio zu M. Porcius Cato, als der Seele derjenigen Partei, welche seinen Sturz bewirkte, siehe in der Charakteristik Cato's Nr. 158, welche Andeutungen zu einer Parallele zwischen beiden hoch begab- ten Männern enthält.

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 606

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
C06 Xi. Die Römer. diesseits des Taurus zu haben, und an Rom eine ungeheure Kriegs- steuer, auch Entschädigung an Eumenes entrichten solle; man wies die- sem große Strecken in Klein-Asien: ganz Mysien, Lykaonien und Phry- gien, dazu noch andere Striche, mit Ausschluß der griechischen Städte, den Rhodiern Lycien und einen Theil von Kurien zur Entschädigung und zum Besitze an. L. Scipio hielt das Jahr darauf seinen Tri- umpheinzug in Rom mit einer Kriegsbeute und Pracht, welche den Triumph seines Bruders über Carthago weit hinter sich ließ. Um auch im Uebrigen nicht gegen Africanus zurückzustehen, ließ er sich von nun an L. Eornelius Scipio Asiaticus benennen. 157. Krieg mit Perseus von Macedonien. (Nach Franz Dorotheus Gerlach, historische Studien, und Wilh. Schorn, Geschichte Griechenlands, zum Theil bearbeitet vom Herausgeber.) Schon Philipp Iii. von Macedonien, welcher viele von den glän- zenden Eigenschaften des großen Alexander besaß, gedachte nicht für immer auf das zu verzichten, was er nach der Schlacht bei Kynoske- phalä hatte abtreten müssen. Durch einen entehrenden Frieden eine Zeit lang gehemmt, erkannte er endlich, daß gegen die Arglist der Rö- mer nichts schütze, als offener Krieg. Sein Stolz war aufs tiefste ge- kränkt worden. In dem asiatischen Feldzug hatte er den Römern treuen Beistand geleistet, und ihren Marsch nach dem Hellespont gesichert. Als er nun zur Belohnung seiner treuen Dienste den ungestörten Besitz einiger Eroberungen verlangte, wurden seine Bitten mit Hohn erwidert. Er, der Herrscher eines streitbaren Volkes, mußte vor dem Richterstuhle römischer Gesandten erscheinen, welche in Tempe versammelt, über die nord-hellenischen Staaten das Richteramt übten. Eine Menge Städte, die er durch Kriegsrccht erworben, wurde seiner Herrschaft entrissen, und seine Würde ungestraft von den feindlichen Gesandten verunglimpft. Der Stachel des Unmuths, den dieser Hohn in seinem Herzen zurück- ließ, hätte vielleicht den Krieg aufs Neue entzündet, wenn ihn nicht der Tod in seinen Entwürfen überrascht hätte. Nach ihm bestieg Perseus den macedonischen Thron. Von seinem Vater hatte er finstern Römer- haß geerbt, und deßwegen war er der Liebling des Volkes in den hel- lenischen Städten. Die Böotier traten in seinen Bund, die Aetoler suchten seinen Schutz; selbst in der achäischen Bundesversammlung hatte er einen zahlreichen Anhang; er war außerdem mächtig durch seine Ver- bindungen mit den Königen von Syrien und Bithynien. Ein wohlge- rüstctes Heer stand ihm zu Gebote und viele tausend Söldner von den kriegerischen Völkern an der Donau fochten auf seinen Wink in den macedonischen Reihen. Als er, gestützt auf diese Macht, die vorige Un- abhängigkeit zu gewinnen suchte, war nach den Grundsätzen römischer Staatsknnst der Krieg unvermeidlich.
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